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Über einige frühe Erwähnungen der Windkraft in Italien,
wie in den Handschriften von Guido von Vigevano (1335)
oder Mariano di Jacopo (1430) habe ich bereits in
der allgemeinen Geschichtsübersicht berichtet.
Die seit 1979 bestehende Firma Riva Calzoni Impianti S.p.A. in Bologna entwickelt einen Einblatt-Rotor mit Gegengewicht, von dem auch ein Prototyp mit 3,6 kW aufgestellt wird. In Produktion geht die Anlage jedoch nicht.
Auch einer späteren deutsch-italienischen Partnerschaft mit der Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH (MBB), bei der man versucht, das technisch ähnliche Modell Monopteros M30 zu produzieren und zu vermarkten, das es immerhin auf 200 kW bringt, ist kein Erfolg beschieden. Es gibt allerdings Meldungen die besagen, daß in Castelnuovo della Daunia ein Park mit zehn Exemplaren des Einflüglers mit einer Leistung von jeweils 300 kW errichtet worden sei.
Nachweisbar ist ferner ein im Jahr 1994 startendes, EU-finanziertes Demonstrationsprojekt, bei dem in Monte Secchieta, Gemeinde Montemignaio, eine 350 kW Einblatt-Turbine (M30S2) entwickelt, installiert und in Betrieb genommen werden soll, um ihre Betriebseigenschaften zu überprüfen. Am selben Standort werden noch vier weitere WKA von Riva Calzoni installiert.
Ein neuer Anlauf erfolgt erst 2003, nachdem die Riva Calzoni mit der Acciaieria e Tubificio di Brescia (ATB) zur ATB Riva Calzoni fusioniert, die in Roncadelle basiert ist und der Trombini Group angehört. Neben den Geschäftsbereichen Kesselbau, Wasser- und Atomkraftwerke entwickelt die Windkraftabteilung des Unternehmens eine konventionelle 500 kW 3-Blatt-Anlage (ATB.500.54), die als Hybridkonzept aus einem robusten, in Deutschland konstruierten Getriebe und einem Hochgeschwindigkeits-Synchron-Permanentmagnet-Generator beschrieben wird.
Interessanterweise soll der erste Prototyp dieser Anlage bereits im Jahr 1997 installiert worden sein, und bis 2014 werden in Deutschland, Japan, Österreich und Kanada insgesamt knapp 20 Stück dieser WKA errichtet und erfolgreich in Betrieb genommen.
Im Jahr 1982 beginnt die Errichtung einer 500
kW Windfarm
in San Giovanni Suergiu auf Sardinien, wo zehn 50 kW Anlagen
aufgestellt werden, die auf dänischen Erfahrungen beruhen.
Entwickelt wird diese 2-Blatt-WKA von drei Gruppen des FIAT-Konzerns (SES, FIAT Aviazione und FIAT TTG) in Zusammenarbeit mit der italienischen nationalen Elektrizitätsgesellschaft ENEL. Später soll in Kooperation mit der dänischen Firma DWT auch noch eine größere Turbine entwickelt worden sein.
Es folgten Planungen für eine 4 MW Windfarm sowie die Errichtung kombinierter Wind- und Solarkraftwerke auf den Äolischen Inseln, nördlich von Sizilien. Dort steht 1983 allerdings erst ein einziger kleiner 15 kW Windkonverter.
Weitere Zweiblatt-Turbinen werden erst wieder 1992 errichtet, wobei es sich diesmal um 2 MW Anlagen handelt. Die Konstruktion erweist sich allerdings als unhandlich und schwer zu bedienen.
1987 erfolgt die Gründung der l’Associazione
Produttori Energia da Fonti Rinnovabili (APER) als Vereinigung
der Hersteller und Produzenten von Energie aus erneuerbaren Quellen,
um ihre Rechte zu schützen und ihre Interessen auf nationaler und
internationaler Ebene zu verfolgen.
Ab 1993 wird die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien
staatlich gefördert.
Der Enel S.p.A. (Ente nazionale per l'energia elettrica)
zufolge, dem größten italienischen Stromversorger mit Sitz in Rom,
der 1962 per Gesetz aus der Fusion mehrerer kleinerer,
regional operierender Gesellschaften entstanden ist, beginnt die Energieerzeugung
aus dem Wind im Jahr 1994 mittels Pilotanlagen und
kleineren Versuchsinstallationen, die zu diesem Zeitpunkt zusammengenommen
gerade einmal 0,02 % der Gesamtmenge des aus erneuerbaren Energiequellen
erzeugten Stroms liefern. Genauere Details darüber habe ich bislang
aber nicht finden können. Weiter unten gibt es mehr über die Enel zu
erfahren.
Ebenfalls im Jahr 1994 gründen die Brüder Thomas,
Josef und Ernst Gostner in Bozen die Firma Ener.CO s.r.l. mit
Hauptsitz in Rom, die seitdem zu den Vorreitern der Erneuerbaren Energie
in Italien gehört. Bereits 1998 zählt die Gesellschaft
einen Bestand von 19 Wasserkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 49,5
MW in verschiedenen Regionen Norditaliens.
Zur Entwicklung, Durchführung und Betreuung von Projekten im Sektor Windenergie wird 2001 eine Partnerschaft mit der französischen EDF Energies Nouvelles eingegangen.
Nach der 2002 erfolgten Umbenennung in FRI-EL Green Power S.p.A. werden die ersten Windparks errichtet, und das Unternehmen entwickelt schnell sich zu einem der wichtigsten Windenergie-Produzenten Italiens. Es beginnt mit der 3,3 MW Gorgoglione Windfarm (5 Vestas V47/660) im Jahr 2002 – über die 2004 errichtete 22,1 MW Nurri Windfarm auf Sardinien (26 Vestas V52/850) – bis hin zu dem bislang größten Windpark, der 2006 oder 2007 in Betrieb genommenen S. Agata di Puglia Windfarm in der Provinz Foggia, Apulien, die mit ihren Vestas V80/2000 Anlagen 72 MW erzeugen. Seit 1997 drehen sich hier schon 42 Vestas V42/600 Anlagen des Betreibers IVPC, die 25,2 MW erwirtschaften.
Ab 2006 beschäftigt sich die FRI-EL auch mit Biogas und Biomasse.
Im Jahr 2007 errichtet die Gruppe ihren bereits zehnten Windpark in Ricigliano, Kampanien, mit einer installierten Leistung von 36 MW (12 Vestas V90/3000), und 2008 folgen die Windparks Nulvi-Tergu (29,8 MW), Campidano (70 MW aus drei Einzelfarmen), Grottole (54 MW aus zwei Windparks), und Minervino (32 MW), wobei in allen Fällen Vestas-WKA zum Einsatz kommen.
Ebenfalls 2008 wird ein Joint-Venture-Vertrag mit der RWE Innogy Italia unterzeichnet (s.u.), um gemeinsam Windparkprojekte sowie Anlagen, die mit fester Biomasse betrieben werden, zu realisieren. Die ersten zwei Windfarmen des Joint-Ventures werden 2010 in Betrieb genommen: der San Basilio Windpark auf Sardinien mit 24,65 MW (29 Vestas V52/850 ), und der Ururi Windpark in Molise mit 26 MW (13 Vestas V90/2000). Weitere Windparks sind im Bau.
Juni 2011 gewinnt die FRI-EL den diesjährigen Good Energy Award, eine von Studio Bernoni Professionisti Associati ausgelobte Auszeichnung für Unternehmen auf dem Sektor der alternativen Energieerzeugung. Und im September wird der gemeinsam mit RWE Innogy Italia errichtete 16 MW Anzi Windpark eröffnet (8 Vestas V90/2000).
Bis Ende 2012 steigert sich die Leistung der zwischenzeitlich 19 Windfarmen von FRI-EL auf rund 420 MW. Nun will das Unternehmen seine Gesamtkapazität innerhalb weniger Jahre auf über 1.000 MW Windstrom erhöhen.
Im März 2013 geht die bereits 20. Windfarm des Unternehmens in Betrieb, ein 24 MW Windpark in den Gemeinden Guardia Perticara und Gorgoglione, bei dem italienweit erstmals die neuen Vestas Windturbinen vom Typ V112-3.0 MW eingesetzt werden. Und im April wird mit dem Bau eines 72 MW Windparks in den Gemeinden Gravina und Poggiorsini in Apulien begonnen, dessen Vestas V100 Anlagen bis Jahresende ans Stromnetz angeschlossen werden sollen.
Die 1995 gegründete Alerion CleanPower S.p.A. in
Milano ist eine Beteiligungsgesellschaft, die sich mit der Erzeugung
von Strom aus erneuerbaren Energiequellen durch ein diversifiziertes
Portfolio mit Wind-, PV- und Biomasse-Anlagen befaßt. Das Unternehmen
trägt anfangs den Namen IBI, nennt sich mit seinem Börsengang im Jahr 2003 in
Alerion Industries S.p.A., und im April 2009 schließlich
in Alerion CleanPower um.
Die Aktivitäten im Windbereich beginnen 2004 mit Errichtung der 8,5 MW Albanella Windfarm (10 Vestas V52), doch erst 2007 geht es mit der 34 MW Agrigento Windfarm weiter (40 Gamesa G58), die sich zu 50 % im Besitz der Alerion befindet.
2008 folgen die 20 MW Ciorlano Windfarm (10 Vestas V80) sowie die 15 MW Lacedonia Windfarm (5 Vestas V90, 50 %), und 2009 die 34 MW Ordona Windfarm (17 Repower MM92) sowie die 36 MW Callari Windfarm (18 Vestas V90).
Das Jahr 2010 ist für Alerion ein Boom-Jahr mit gleich vier Windparks: Licodia (22 MW, 26 Gamesa G58, 80 %), Castel di Lucio (23 MW, 27 Vestas V52) und San Martino in Pensilis (58 MW, 29 Vestas V90, 50 %) in Italien – sowie der erste Park in Bulgarien, die 12 MW Krupen Windfarm (4 Vestas V90, 51 %).
Ebenfalls 2010 erhält Alerion durch ihre Tochtergesellschaft Compania Eoliana S.A. die Genehmigung zum Bau der ersten Windfarm in Rumänien. Für eine Gesamtinvestition von rund 85 Mio. € soll die Projektgesellschaft Auseu-Borod Wind Farm s.r.l. in den Gemeinden Auseu und Borod im Nordosten des Bezirks Bihor einen 64,8 MW Windpark errichten. Durch die Tochtergesellschaft Compania Eoliana S.A. gibt es Ende 2011 auch noch die Genehmigung für einen 58 MW Windpark in Jimbolia, den die Jimbolia Wind Farm s.r.l. bauen soll. Mit dessen Umsetzung ist aber noch nicht begonnen worden (Stand 2014).
2012 kommt in Italien die 44,2 MW San Marco in Lamis Windfarm hinzu (13 Repower M104), die in der Nähe eines Militärflugfelds steht, und eine besondere Vereinbarung mit dem Verteidigungsministerium erforderlich machte. Die bislang zehn aktiven Windfarmen des Unternehmens leisten zusammen 294,8 MW.
Für den 17,5 MW Windpark Manfredonia in Apulien entscheidet sich Alerion im September 2013 erstmals für sieben Anlagen des Typs N100/2500 von Nordex, mit deren Installation im Frühjahr 2014 begonnen wird. Als Investor des Projekts tritt die Gesellschaft Eolsiponto Srl auf, die wiederum Teil der Capital Riesgo Global SA (eine Tochtergesellschaft der Santander Bank) und Alerion Clean Power ist. Im November 2014 verkauft Alerion für 2,3 Mio. € die Rechte für den Bau von zwei Windparks in Foggia (6 MW) und Bisaccia (12,5 MW) an die Maresca Gruppe.
Die Vestas Italia s.r.l. mit Sitz in Rom wird im Jahr 1998 als
Tochtergesellschaft der dänischen Vestas Wind Systems A/S gegründet,
und baut im Laufe der Folgejahre in Taranto zwei Werke auf: Vestas
Blades und Vestas Nacelles. Die italienische Vertriebsabteilung ist
außerdem für die Geschäftsaktivitäten in der Schweiz, auf dem Balkan,
in Libyen, Ägypten und Jordanien verantwortlich.
Die Firma Maestrale Green Energy (s.u.) beginnt bereits bereits 1999 bei der Ausstattung ihrer Windparks auf Anlagen der Firma Vestas zurückzugreifen, ebenso wie ab 2002 die FRI-EL Green Power S.p.A., und ab 2004 die Firmen Alerion CleanPower S.p.A. und ABN Wind Energy. Später folgen noch diverse andere Windparkentwickler.
2006 beträgt die jährliche Produktionskapazität in Taranto 500 Anlagen, wobei es sich um die einzige Einheit der weltweiten Aktivitäten der Gruppe handelt, welche die Vestas V52 Turbinen mit 850 kW produziert, die in Italien weite Verbreitung finden, wie aus dieser Übersicht klar ersichtlich ist.
Als Beispiel für die weitere Entwicklung soll das Jahr 2012 dienen, als Vestas im August einen Auftrag der Firma Santa Luce s.r.l., eine Tochter der Fera s.r.l., für 11 Windenergieanlagen des neuen Typs V-100 1.8 erhält, aus denen bis Ende des Jahres die 19,8 MW Luce Windfarm in der Toskana errichtet wird. Die Fera s.r.l. will gemeinsam mit Vestas in Italien 45 MW Windkraft installieren.
Im Oktober gibt Vestas bekannt, daß ihre WAK nun insgesamt 3.000 MW installierter Leistung in Italien ausmachen, was rund 40 % der gesamten installierten Windenergie im Land entspricht. Seit dem Beginn der Geschäftsaktivitäten im Jahr 1998 hat Vestas neun verschiedene Generationen von Turbinen installiert und gewartet. Mehr über das Unternehmen gibt es unter Dänemark zu erfahren.
Die im Jahr 1999 gegründete Firma Maestrale
Green Energy s.r.l. mit Sitz in Milano beginnt ihre Aktivitäten
schon im Gründungsjahr mit der Errichtung des 2,4 MW Windparks
Rocca San Felice in Kampanien (vier Vestas V44/600). Der nächste
Schritt wird 2001 mit dem 9,9 MW Windpark
Pietracatella (15 Vestas V47/660) sowie dem 15,18 MW Windpark
Monacilioni getan (23 Vestas V47/660), beide in Molise.
Im Jahr 2002 folgt der 9,35 MW Windpark Aggius auf Sardinien (11 V52/850), wo bereits 2001 der Betreiber IVPC 17,82 MW installiert hatte (27 Vestas V47/660), und 2003 startet der Teil 5 des Windparks Celle San Vito in Puglia mit 7,92 MW (12 Vestas V47/660), wo die Teile 1 bis 4 und 6 des Betreibers Edison Energie Speciali mit zusammen 74,7 MW von 132 WKA ab 2001 in Betrieb gegangen sind.
Im Jahr 2004 kommt der 27,2 MW Windpark Ploaghe auf Sardinien hinzu (32 Vestas V52/850), und 2005 gleich vier weitere: der Teil 1 des Windparks Montaguto in Kampanien mit 6,6 MW (10 Vestas V47/660), wo im selben Jahr der Betreiber Tozzi Sud den Teil 2 mit 34,5 MW in Betrieb nimmt (15 Enercon E70/2300), sowie drei Farmen auf Sizilien.
Dies sind der 7,65 MW Windpark Monreale (9 Vestas V52/850), der 15,3 MW Windpark Militello (18 Vestas V52/850), sowie Teil 1 des Windparks Vizzini (30 Vestas V52/850), wo Teil 2 des Betreibers und Inhabers E.ON Climate Renewables 2006 mit 23,8 MW (28 Gamesa G58/850) und Teil 3 des Projektentwicklers und Betreibers Alerion mit 36 MW (18 Vestas V90/2000) ans Netz gehen.
2006 geht es mit dem 10,2 MW Windpark Macchia Val Fortore in Molise weiter (12 Vestas V52/850), außerdem wird eine Schwesterfirma IP Maestrale Energy Italy 15 LLP in Westminster, Großbritannien, gegründet. Im Jahr 2007 starten dann der 30 MW Windpark Poggio Imperiale in Puglia (15 Vestas V80/2000) sowie die Teile 1 und 2 des Castelvetrano Windparks auf Sizilien mit 40 MW (20 Vestas V80/2000) bzw. 17 MW (20 Vestas V52/850).
Zeitlich nicht zuordnen konnte ich bislang den 27,5 MW Windpark Girifalco in Kalabrien (11 GE Energy 2.5xl) sowie den Teil 6 des Windparks Carlentini auf Sizilien mit 23,8 MW (28 Gamesa G58/850), wo zwischen 2001 und 2004 die Teile 1 - 5 und 7 des Betreibers Enel Greenpower mit insgesamt 46,36 MW in Betrieb gehen (29 Vestas V52/850, 11 Vestas V47/660 und 17 Gamesa G52/850).
Im November 2007 wird die Maestrale Green Energy für 5 Mio. € (andere Quellen: 3,5 Mio. €, 4 Mio. €, 7 Mio. € bzw. 9,7 Mio. €) von der der französischen THEOLIA S.A. erworben (s.u.), um ab diesem Zeitpunkt als deren italienische Tochtergesellschaft zu agieren. Das Projektportfolio der Maestrale beträgt zum Erwerbszeitpunkt rund 500 MW. Dazu scheint THEOLIA auch 50,32 % der Maestrale Project Holding S.A. übernommen zu haben.
Im Februar 2008 (?) wird von Maestrale die Vibinum s.r.l. gebildet, um die Avalon Ltd. zu absorbieren, eine Gesellschaft nach dem Recht von England und Wales, die Eigentümerin der sich in Entwicklung befindlichen Windparkprojekte in Bovino und Troia ist. Darüber hinaus erwirbt Maestrale, durch eine ihrer Tochtergesellschaften, 25 % der Firma Wind Services s.r.l. aus Galatina, die ein 24 MW Windparkprojekt in Giuggianello hält. Genauere Details über diese Unternehmen und Projekte ließen sich bislang nicht ausfindig machen.
Im Jahr 2009 stellt Theolia ihre neue Strategie ,entwickeln-betreiben-verkaufen’ vor, bei der sich die Gruppe auf die Entwicklung von Windprojekten bis zur Inbetriebnahme konzentriert, um die Windparks dann nach zwei bis vier Jahren ihrer Tätigkeit – sozusagen gut eingefahren – zu verkaufen.
So geschieht es beispielsweise im April 2010, als Maestrale eine 39 %-ige Beteiligung an der 30 MW Giunchetto Windfarm in der Provinz Enna auf Sizilien, die mit 35 Vestas V52/850 Turbinen bestückt ist, noch vor ihrer Inbetriebnahme an Produzione Italia S.p.A. verkauft, eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der Schweizer Energiegruppe Repower AG mit Hauptsitz in Poschiavo. Diese Repower, die nichts mit dem deutschen Windenergieanlagenhersteller REpower (Senvion) zu tun hat, und die bis Mai 2010 als Rätia Energie AG bekannt war, hat auch die Option, zwei Jahre nach Inbetriebnahme den restlichen Anteil des Windparks zu erwerben. Die Firma betreibt bereits seit 2004 die 9,35 MW Corleto Pertica Windfarm (o. Corleto Perticara) in der Region Basilikata (11 Vestas V52/850).
Der Windpark Giunchetto, ein Projekt der 2005 gegründeten Maestrale-Tochtergesellschaft Aerochetto s.r.l., wird mit 51 Mio. € von Unicredit und der WestLB finanziert, und im Oktober 2010 in Betrieb genommen. Theolia hält nun 51 % des Parks – und beklagt sich darüber, daß es in den Gemeinden in Italien zunehmend erheblichen Widerstand gegen Windparks gibt, so daß es immer schwieriger wird, Baugenehmigungen für Windprojekte zu erhalten. Und sobald die Genehmigung vorliegt, erhöht sich die Zahl der Verfahren. Im vorliegenden Fall habe es seit 2008 einen langen Rechtsstreit gegeben, bis das Gericht die Klage im Jahr endlich 2010 verwarf.
Im April 2011 folgt die Inbetriebnahme der ersten Windfarm in Großbritannien, dem 2,4 MW Crimp Windpark in Cornwall (3 Enercon E48/800), während Ende Dezember 2012 mit dem 10 MW Bovino Windpark eine weitere firmeneigene Farm ans Netz geht, welche die in Italien auf eigene Rechnung betriebene Kapazität auf 25 MW steigert.
Das Jahr 2011 belegt aber auch ernste Defizite, da die Schulden der Maestrale inzwischen auf etwa 34 Mio. € angewachsen sind. Was vermutlich auch zu ihrer Übernahme durch die ERG Renew im Jahr 2012 führt. Zu diesem Zeitpunkt betreibt die Maestrale ein Windenergie-Portfolio mit 550 MW installierter Leistung in Süditalien, Sizilien und Sardinien, sowie 86 MW in Deutschland.
Nachdem mehrere Investoren die Nichterfüllung vertraglicher Verpflichtungen, schwerwiegende Versäumnisse und betrügerisches Verhalten seitens der Maestrale in Verbindung mit dem seit 2010 laufenden Bau des 24 MW Windparks in der Region Giuggianello beklagen, erfolgt im Mai 2013 die definitive Beschlagnahme des dortigen Windparks. Wie die Geschichte weitergeht, ist abzuwarten.
Im Jahr 1999 löst das Modell der ‚Grünen Zertifikate’
(Certificati Verdi) das alte Fördersystem ab, um sicherzustellen, daß
die Stromerzeuger und Importeure bestimmte Anteile an Strom aus erneuerbaren
Energien produzieren – und das ebenfalls in diesem Jahr veröffentlichte
italienische ,Weißbuch’ setzt das Ziel von 2.500
MW Windkraftkapazität
bis 2010, bzw. 12.000 MW bis zum Jahr 2020.
Tatsächlich installiert sind Ende 1997 etwa 103 MW, die bis Ende 1998 auf 178 MW, und bis Ende 1999 auf 283 MW anwachsen, bevor sie Ende 2000 363 MW erreichen (andere Quellen: 427 MW).
Die Anfang 2000 gegründete Tozzi Renewable
Energy S.p.A. (TRE) in Mezzano, ein Tochterunternehmen der
Tozzi Holding S.p.A., das für den Entwurf, Aufbau und Betrieb von Erneuerbare-Energie-Kraftwerken
im Bereich der On- und Offshore-Windenergie, Wasserkraft, Photovoltaik,
Biomasse und Geothermie zuständig ist, tut ihre ersten Schritte im
Jahr 2001, als sie in der italienischen Provinz Sondrio
ein Wasserkraftwerk mit 1,4 MW in Betrieb nimmt.
Die Gruppo Tozzi, ein italienisches Familienunternehmen mit Erfahrung im Anlagen- und Schalttafelbau seit den 1950er Jahren, startet ihre Aktivitäten in der Branche der erneuerbaren Energien Ende der 1990er Jahre mit der Entwicklung und dem Bau von Mini-Wasserkraftwerken. Nun übernimmt die TRE alle seitdem erworbenen Vermögenswerte des EE-Bereichs.
Im Januar 2009 geht Tozzi ein Joint-Venture mit der Beteiligungsgesellschaft AXA Group ein, um in Italien in erneuerbare Energien zu investieren. Das Ergebnis ist die TRE & Partners S.p.A. (TRE&P) mit Tozzi als 55,0 %-igem Mehrheitsaktionär. Nun übernimmt die neue Firma in Form einer Holdinggesellschaft den Besitz aller in Betrieb und im Bau befindlichen Wasserkraftwerke und Windparks und soll auch weiter in Wasserkraftwerke und Windparks in Italien investieren.
In den Folgejahren baut die TRE eine lange Reihe von Windparks, angefangen 2007 mit der 41,4 MW Calvello Windfarm (o. Montecalvello) die mit 18 Enercon E70/2300 Anlagen ausgestattet wird und von der Daunia Calvello betrieben wird. Im Jahr 2009 folgen gleich vier Farmen: Candela (39,1 MW, Enercon E70/2300 plus zwei PowerWind 56); Faeto (14,0 MW, Vestas V90/2000, Projektentwickler & Inhaber ERG Renew; hier stehen seit 2002 schon 44 Enercon E40/600 Anlagen von IVPC/Edison Energie Speciali, und 2012 kommen noch einmal acht Senvion MM92/2050 der ERG Renew hinzu); Serracapriola (42 MW, Enercon E82/2000; 2012 und 2013 werden hier noch fünf Senvion MM92/2050 Anlagen errichtet); sowie Montaguto (34,5 MW, Enercon E70/2300, Betreiber Tozzi Sud; hier sind 2005 schon 10 Vestas V47/660 des Betreibers IP Maestrale und des Inhabers ERG Renew am Netz).
Im Jahr 2011 folgen Savignano Irpino (66,0 MW, Senvion MM92/2050; 2012 durch Savignano 2 mit fünf weiteren WKA ausgebaut) und Mimiani (22,0 MW, Senvion MM92/2050), gefolgt 2012 von Ascoli Satriano (74,0 MW, Senvion MM92/2050 & Vestas V90/3000) und Castellaneta (56,0 MW, die von Tozzi Sud betrieben der BKW gehört).
Ein 2013 von TER und der BBC Power s.r.l. für 500 Mio. € geplanter erster Offshore-Windpark Mazara e Petrosino, etwa 5,6 km vor der Westküste Siziliens, dessen 48 Stück 3,6 MW Turbinen 172,8 MW erzeugen sollen, erregt dagegen viel Widerstand in der Region und den Provinzen, da negative Einflüsse auf das marine Ökosystem befürchtet werden, das sich durch die Präsenz von Photosynthese betreibendem Neptungras (posidonia oceanica) auszeichnet, welches als ,Lunge des Mittelmeers’ bezeichnet wird. Schritte zur Umsetzung des Windparks sind bislang nicht erfolgt.
Über die weitere Tochter Tozzi Nord s.r.l. in Trento, die im Zuge einer Reorganisation der Gruppe im Jahr 2006 gegründet wird, beschäftigt sich das Unternehmen auch mit der Erforschung und Entwicklung innovativer Lösungen in den Sektoren Windenergie, Photovoltaik und Biomasse. Hierbei wird mit der Universität Trient, der Technischen Hochschule in Mailand, der Universität von Padua sowie den Unternehmen S&H s.r.l. aus Peschiera Borromeo und MCM S.p.A. aus Vigolzone zusammengearbeitet. Andere Quellen erwähnen auch noch Fakultäten der italienischen Universitäten Bari und Lecce, sowie Partnerschaften mit weiteren (ungenannten) ausländischen Universitäten.
Nach mehr als drei Jahren der Feldversuche mit mehr als 10 verschiedenen Prototypen, von denen einer auch auf dem Kaiser-Wilhelm-Koog Testgelände in Deutschland errichtet wird, bringt Tozzi Nord im Jahr 2010 das erste kleine Windkraftanlagenmodell TN-420 mit 10 kW (exakt: 9,9 kW) auf den Markt, das vollständig in Italien entwickelt wurde und nun in den Fabriken der Tozzi-Gruppe produziert wird. 2011 beginnt dann die Herstellung und Vermarktung der weiterentwickelten TN-535 Turbine, deren erstes Modell bei der Firma Solar Farm in S. Alberto aufgestellt wird.
Ab 2011 werden die ersten Windparks mit den selbstentwickelten Kleinturbinen bestückt, wobei als operativer Arm für die Anlagenplanung und -realisierung das Unternehmen Biomassa 3 s.r.l. aus Spinazzola (bio3energy.com) auftritt, das danach aber nicht mehr in Erscheinung tritt. So werden auf mehreren firmeneigenen Farmen wie Masseria Liuzzi in Montemilone, il Boschetto und Epitaffio in Spinazzola, Masseria D’Innella oder Regina in Banzi jeweils vier oder fünf Anlagen des Typs TN-420 bzw. TN-535 mit 6,5 kW errichtet. Daneben werden aber noch viele Einzelanlagen aufgestellt, wie z.B. an der Marina von Ravenna.
Später folgen die Modelle Tozzi Nord Victory 24-60 und 26-60 mit jeweils 60 kW, die sich nur in der Blattlänge von 24 m bzw. 26 m unterscheiden.
Die Forschungsabteilung des Unternehmens beschäftigt sich außerdem noch mit der Entwicklung einer 1,5 kW Mini-Windkraftanlage mit vertikaler Achse, die zur Installation auf Gebäuden gedacht ist. Die ersten Prototypen des TN 1.5 Rotors – ein leicht verdrillter Standard-Darrieus – werden an der Firmenzentrale von Tozzi Nord in Trento, sowie am Sitz der CNR-ITAE in Messina aufgestellt. Daneben konzentriert man sich auf die Entwicklung von Know-how für die Produktion und Industrialisierung von Farbstoffsolarzellen (s.d.).
Über die im Jahr 2001 in Bozen (Bolzano) gegründete
Firma Ropatec GmbH, die einen Darrieus-Rotor mit geraden
Blättern entwickelt und vertreibt, sowie über weitere italienische
Firmen, die sich mit ähnlichen Senkrechtachsern befassen, berichte
ich in dem dortigen Kapitelteil.
Der hier abgebildete 1,8 MW Montemignaio Windpark in
der gleichnamigen Stadt, der 2001 ans Netz geht, besteht
aus drei Enercon E40 Windkraftanlagen und wird von der Parco Eolico
Montemignaio s.r.l. betrieben, einem Unternehmen, das zu 100% der Edison
Energie Speciali aus Milano gehört.
Diese Firma muß hier erwähnt werden, da sie sich als das älteste Energieunternehmen in Europa bezeichnet – und heute zu den führenden Anbietern in der Energiebranche in Italien und Europa zählt. Ihre Wurzeln führt die Edison auf Giuseppe Colombo zurück, der im Jahr 1881 das Potential des elektrischen Stroms erkennt und daraufhin in Mailand ein Komitee zur Förderung der Elektroenergie in Italien schafft. Bereits 1884 wird die General Italian Edison-System Electric Company gegründet (Società Generale Italiana di Elettricità Sistema Edison), die 1887 mit der Stadt Mailand eine Vereinbarung unterzeichnet, um bis 1905 eine öffentliche Straßenbeleuchtung einzuführen. 1892 folgt der Zuschlag für die Elektrifizierung des Straßenbahnsystems der Stadt.
In der Neuzeit betritt Edison als zweitgrößter Energieversorger des Landes im Jahr 2008 auch den Privatmarkt durch die direkte Stromversorgung von Haushalten, und 2010 wird die Première in der Mailänder Scala mit Strom aus erneuerbarer Energie der eigenen Kraftwerke beleuchtet.
Seit 2012 ist Edison Teil der Electricité de France Gruppe (EDF), die fast 100 % der Anteile hält. Die EDF EN Italia als Tochtergesellschaft der EDF Energies Nouvelles hat Ende 2013 bereits 10 Windparks mit einer Gesamtkapazität von 548,4 MW in Betrieb, bei denen hauptsächlich Enercon-WKA von Typ E-40 im Einsatz sind. Dazu kommen noch 61 PV-Anlagen mit insgesamt 99,5 MW.
Die im Jahr 1991 gegründete Moncada Energy
Group sr.l. in Agrigento, Sizilien, die sich hauptsächlich
mit Tiefbau beschäftigt, beschließt nach der Liberalisierung des
italienischen Strommarkts 2001, ihren Geschäftsbereich
auf den neuen Sektor der erneuerbaren Energien aus Windfarmen auszuweiten.
Bereits im Dezember 2005 kann das Unternehmen seine erste Windfarm in der Region Agrigento eröffnen. Der Monte Mele Windpark umfaßt 10 Windturbinen, verfügt über eine installierte Leistung von 8,5 MW und wird unter dem Namen Enpower 2 entwickelt.
Im Jahr 2007 folgen gleich vier Windfarmen: Monte Malvizzo (16,15 MW, 19 WKA, Enpower 1), Monte Narbone (20,40 MW, 24 WKA, Enpower 1), Monte Durra (25,50 MW, 30 WKA, Enpower 1), sowie Altopiano Petrasi (34 MW, Wind Power Sud), wo 40 WKA vom Typ Gamesa G58/850 installiert sind. Welche WKA-Modelle bei den anderen Farmen zum Einsatz gekommen sind, habe ich noch nicht feststellen können.
Im August 2008 beteiligt sich der Schweizer Energiekonzern Alpiq Holding AG mit 30 % an der Moncada, woraufhin das gemeinsame Unternehmen M&A Rinnovabili s.r.l. in Porto Empedocle gegründet wird, um Windparks, Solarkraftwerke und Biomasseanlagen zu entwickeln, zu realisieren und zu betreiben.
Außerdem erfolgt hier die Entwicklung einer 750 kW Windkraftanlage, deren erster Prototyp von der Firma Sistemi Elettronici s.r.l. geplant und hergestellt wird. Er wird anschließend auf dem o.e. Monte Mele Windpark installiert. Später geht daraus das Modell WPR850 mit 850 kW hervor.
Nach Errichtung eines Werkes in Porto Empedocle zur Herstellung von Windenergieanlagen-Komponenten im Jahr 2009, wird mit der Produktion des Modells WPR850 begonnen, und daneben arbeitet man an der Entwicklung kleiner und großer WKA von 200 kW bis 2 MW.
Ende 2010 nimmt ein 40 MW Windpark in Cattolica seine Stromproduktion auf, der mit 20 Windturbinen von Gamesa bestückt ist (Enpower 3), und 2011 folgt der 84 MW Aerorossa Windpark bei Cammarata. Das Enpower-Projekt umfaßt somit drei einzelne Windparks mit 73 Windturbinen, die zusammen rund 62 MW erzeugen.
Daneben ist das Unternehmen bestrebt, seine Aktivitäten in diesem Bereich durch die Entwicklung von Windfarmen in Albanien, Bulgarien, Rumänien, Tundesien, Mosambik, Malaysia und den USA zu erweitern.
Im Juni 2012 teilen Alpiq und Moncada die Aktivitäten ihres Gemeinschaftsunternehmens M&A Rinnovabili neu auf, wobei Alpiq zwei Windparks übernimmt, und Moncada im Gegenzug vier Biomassekraftwerke. Zudem verkleinert Alpiq seine Beteiligung auf 22 %. Die beiden übernommenen sizilianischen Windparks mit einer Gesamtleistung von 124 MW werden in die neu gegründete Gesellschaft Alpiq Wind Italia 2 eingebracht. Dabei handelt es sich um den 84 MW Windpark Lercara Friddi in den Regionen Caltanissetta, Agrigento und Palermo, sowie um den 40 MW Windpark Cattolica Eraclea in der Region Agrigento.
Alpiq betreibt in Sizilien zudem seit 2008 den 70,5 MW Windpark Ramacca, rund 30 km westlich von Catania, und den 22 MW Windpark Marineo, der wiederum rund 20 km südlich von Palermo liegt.
Dem Stand von 2014 zufolge arbeitet Moncada bzw. die M&A Rinnovabili bereits an acht weiteren Windfarmen in Italien, deren Umfang zwischen 15,30 MW (Castelferrato, Enpower 4) und 240 MW (Casteltermini) liegt.
Auch das spanische Windkraftunternehmen Ecotecnia aus
Barcelona engagiert sich in Italien. Eigenen Angaben zufolge bereits
seit 1994, wobei es in Kampanien einen 10
MW Windpark
mit sechs Anlagen betreibt.
Weitere Schritte scheinen jedoch erst im Jahr 2001 erfolgt zu sein, als das Unternehmen 20 Windkraftanlagen vom Typ Ecotecnia 80 1.6 mit einer Nennleistung von 1.670 kW liefert, mit denen der 33,4 MW Enna Windpark auf Sizilien errichtet wird. Hier sind auch noch 30 MW des Projektentwicklers Theolia und des Betreibers Maestrale Green Energy installiert.
Größere Geschäftserfolge gibt es im Jahr 2006, als der Betreiber und Inhaber Alpiq, ebenfalls auf Sizilien, den 70,5 MW Ramacca Windpark mit 47 Ecotecnia-WKA ausstattet, während der Betreiber und Inhaber Edison Energie Speciali sechs Ecotecnia 74 auf dem 10 MW Castelnuovo di Conza Windpark in Kampanien aufstellt. Hier stehen außerdem noch drei Enercon E40/600 sowie 15 Windkraftanlagen von PowerWind des Betreibers Sorgenia France.
Nachdem Ecotecnia im Jahr 2007 für 350 Mio. € von Alstom Power erworben wird, installiert das spanische Windkraftunternehmen 47 Ecotecnia 86 auf dem 78,49 MW Ennese Windpark von Alstom Power, drei Ecotecnia 74 auf dem 5 MW Santomenna Windpark der Ecoenergia Lucania s.r.l. in Kampanien, sowie vier Ecotecnia 86 auf dem 6,68 MW Minervino Windpark in Puglia, wo auch noch 16 Repower MM82 des Betreibers EDF-EN, und weitere neun Repower MM82 des Betreibers Sorgenia France stehen.
2008 folgen 17 Ecotecnia-WKA auf dem 34 MW Lucito Windpark in Molise (Betreiber Edison Energie Speciali, Inhaber Alstom Power), 2009 werden 11 Ecotecnia 80 auf dem 22 MW Melissa Windpark von Edison Energie Speciali in Kalabrien errichtet, wo ferner noch 13 Gamesa G87/2000 in Betrieb sind, und 2010 werden 14 Windkraftanlagen auf dem 28 MW Strongoli Windpark installiert, ebenfalls in Kalabrien, und ebenfalls im Besitz der Edison Energie Speciali.
Zeitlich nicht zuordnen konnte ich bislang den 27 MW Raddusa Windpark des Betreibers Veronagest auf Sizilien, wo 18 Windkraftanlagen von Ecotecnia am Netz sind.
Dem Stand vom Dezember 2014 zufolge sind in Italien Windparks mit Ecotecnia-WKA im Umfang von 184 MW in Betrieb oder im Bau.
Die Firma Svecom Power Energy s.r.l. in Vicenza ist
der im Jahr 2001 gegründete Geschäftsbereich der Svecom
P.E. s.r.l., der sich der vom Wind erzeugten Energie widmet.
Mit dem Beginn der Miniwindkraftindustrie kann das Unternehmen den ersten Prototyp einer 20 kW Windkraftanlage vorstellen, der später Turbinen mit Leistungen von 60 kW bis 100 kW folgen.
Das Modell Svecom Wind Power 60-18 bzw. 60-23 leistet 59 kW und hat einen Rotordurchmesser von 18 m bzw. 23 m, während die Version Svecom Wind Power 100-23 mit einem 23 m Rotor eine Leistung von 100 kW erreicht.
Über kommerzielle Erfolge ist bislang nichts zu finden.
Als Italien im Jahr 2002 ein neues Quotensystem für
erneuerbare Energien einführt, werden die Energieversorger verpflichtet,
über ihre bestehenden Kraftwerkskapazitäten hinaus einen Anteil von
2 % Ihrer Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.
Bis 2007 steigert sich dieser Anteil auf 3,05%.
Steuererleichterungen gibt es für Investitionen in benachteiligten Regionen: Kalabrien 50%, Kampanien, Basilikata, Apulien, Sizilien und Sardinien 35%, sowie Abruzzen und Molise 20%. Die Genehmigungsverfahren sind allerdings komplex und werden je nach Region sehr unterschiedlich gehandhabt. Hinzu kommen steigende Hürden bei der Netzzugangsregelung.
Die Inergia S.p.A. in Ascoli Piceno wird im Jahr 2003 gegründet
– als Teil der strategischen Diversifizierung der Santarelli Group,
einem der wichtigsten Akteure in der italienischen Immobilien-Branche.
Das Unternehmen entwickelt, baut und managt Wind- und Solaranlagen
in Italien und auf dem Balkan. So wird im März 2006 beispielsweise
in Constanza, Rumänien, das Tochterunternehmen Land Power implementiert,
um dort vor allem Wind- und Wasserkraft-Projekte zu entwickeln. Im
September entscheidet man sich für Vestas als WKA-Lieferant für das
erste Projekt in der Region Salento, wo 18 V90-2.0MW Anlagen errichtet
werden.
Im April 2007 wird der knapp 7 km nordwestlich der Stadt Lecce gelegene 36 MW Lecce 3 Windpark an das Netz angeschlossen (18 Vestas V90), dessen Bau 47 Mio. € gekostet hat (Lecce 1 ist ein 34 MW Windpark von Energia mit 17 Vestas-Anlagen, während Lecce 2 dessen Erweiterung um eine weitere Anlage darstellt). Im Dezember 2008 folgen für etwas mehr als 10 Mio. € am gleichen Standort, d.h. innerhalb des Lecce-Windparks, die beiden ersten großen Solarkraftwerke von Inergia mit jeweils 1 MW, bei denen polykristalline Silizium-Module von Mitsubishi verwendet werden.
Im Mai 2009 werden die vorbereitenden Arbeiten an der geplanten Ponte Rotto Windfarm unterbrochen, als bei Grabungen mehrere Funde von archäologischem Wert gemacht werden. Bei den anschließenden Untersuchungen wird nicht nur eine Siedlung aus der aus der Zeit des späten römischen Reiches gefunden, sondern auch prähistorische Siedlungen aus verschiedenen Stufen der mittleren und späten Jungsteinzeit. Bislang ist es mit diesem Windpark nicht weitergegangen.
Im November geht dafür die 26 MW Ordona Windfarm in Foggia geht 2009 mit 13 Vestas V90 Anlagen in Betrieb, nachdem an diesem Standort mehrjährige Windgeschwindigkeits-Messungen durchgeführt worden sind. Andere Quellen sprechen von REpower MM92 Anlagen, wobei auch ein 2. Teil mit 8 MW aus weiteren vier WKA erwähnt wird.
Im Laufe des Jahres 2010 werden weitere PV-Anlagen aufgebaut, doch mit der Windkraft geht es offensichtlich erst im Juni 2012 weiter, als von Vestas 21 Einheiten der V100-2.6 MW-Turbine bestellt werden, um sie auf der 54,6 MW Orta Nova Windfarm in der Provinz Foggia zu errichten.
Zwischen März und August 2012 erfolgt auch die Installation von 6 Vestas V90/2000 WKA der 12 MW Storana Windfarm, ebenfalls in Foggia, und im November startet die 12 MW Surbo Windfarm in der Provinz mit sechs Vestas V90.2 Anlagen, die später um sechs weitere ergänzt werden.
Dem Stand von 2014 zufolge befinden sich in der Provinz Campobasso zwei weitere Windparks in Arbeit: die 12 MW Sant’Elia Windfarm sowie die 30 MW San Giuliano Windfarm. Die Inergia Gruppe besteht derweil aus 12 Unternehmen, mit der Inergia S.p.A. als Holdinggesellschaft, der Land Power in Rumänien, sowie 11 Zweckgesellschaften in Italien, von denen vier für die bereits in Betrieb befindlichen Windparks zuständig sind.
Die Leitner AG mit Sitz in Sterzing in Südtirol, ein
Unternehmen, das im Seilbahnbau und
im Bereich Umwelttechnik tätig ist, nutzt ab 2003 die
Synergien von Seilbahn und Windenergietechnik, um die Leitwind-Windkraftanlagen zu
entwickeln, in denen für den Synchrongenerator ein Leitner-Direktantrieb
verwendet wird.
Zwar wird der Prototyp der ersten Leitwind-Anlage LTW62 mit 1,2 MW schon 2003 in Mals, Val Venost, installiert, und während der darauf folgenden Tests erweist sich das Konzept dem Unternehmen zufolge in jeder Hinsicht als überlegen – von der vereinfachten Installation und Wartung bis hin zur gesteigerten Betriebssicherheit und Rentabilität –, doch mit der Serienproduktion wird erst im Jahr 2007 begonnen. Zwischenzeitlich war 2005 in Südtirol auch die Installation der ersten LTW77 mit 1,35 MW erfolgt.
2008 folgt die Eröffnung des neuen Standortes in Telfs, Österreich, sowie die Gründung eines Joint-Ventures mit der Shriram Gruppe in Indien, dessen Produktionshallen in Chennai 2009 eingeweiht werden.
2010 kann auf bereits 100 installierte Anlagen verwiesen werden, außerdem beginnt in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit der Firma Etschwerke AG aus Meran, aus welcher das Unternehmen Wind Power Project AG (WPP) mit Sitz in Bozen entsteht, die sich zu 66 % im Besitz der LEITWIND BV befindet, die ihren Sitz in Holland hat. Die WPP initiiert innerhalb weniger Jahre die Gründung von 79 Kommanditgesellschaften als Oberflächenrechtsinhaber für die Errichtung von Wind- und Solarfarmen. In den Regionen Toscana, Umbrien, Marche, Lazio, Abbruzzen, Molise, Kampanien, Basilikata, Apulien, Kalabrien sowie an den Küsten Siziliens und Sardiniens werden Flächen für die Errichtung von Windkraftanlagen im Umfang von insgesamt 4.000 MW erworben.
Im Jahr 2011 erfolgt in Indien die Installation des Prototypen LTW86 1.5 MW, während gleichzeitig mit der Entwicklung des Modells LTW101 3.0 MW begonnen wird. 2012 können schon 253 Anlagen mit einer installierten Nennleistung von 354,8 MW vorgewiesen werden, und 2013 wird auf dem Ecofys-Testgelände in Lelystad der erste Prototyp des Modells LTW101 3.0 MW installiert.
Gestützt auf gruppeninterne Synergien bietet LEITWIND nicht nur Windkraftanlagen, sondern auch komplette Windpark-Projekte sowie Paketlösungen für die Instandhaltung, den Betrieb und Service an. Mit Produktionsstätten in Italien, Österreich und Indien hat das Unternehme bis Ende 2014 fast 300 Anlagen errichtet. Der größteWindpark mit 17 Anlagen steht in Kavarna, Bulgarien, und die interessanteste Installation ist wohl eine LTW77 Anlage mit Aussichtsplattform, die im kanadischen Vancouver errichtet wird und den schönen Namen Eye of the wind trägt.
Ja nach Klima-, Wind- und Standortbedingungen bietet die Firma ihren Kunden WKA mit Nennleistungen von 800 kW bis 3 MW und einer breiten Auswahl an Rotordurchmessern und Generatoren an. Ansonsten ist das Unternehmen das einzige in Italien, das eigene große Turbinen herstellt.
Ebenfalls im Jahr 2003 erfolgt die Gründung der Firma ABN
Wind Energy mit Stammsitz in Piano di Sorrento, die sich auf
die Entwicklung und das Management von Energie aus erneuerbaren Quellen
in Italien (Region Kampanien und Süditalien) und auf dem europäischen
Balkan spezialisiert.
Der erste 8,5 MW Windpark mit 10 Vestas V52/850 Windkraftanlagen wird 2004 in Albanella in Betrieb genommen, gefolgt von dem 30 MW Ciorlano Windpark mit 10 Vestas V90/3000 Anlagen. Nach einer langen Pause kommt dann 2012 der 10,25 MW Ariano Irpino Windpark hinzu, in dem fünf Senvion MM92/2050 Windkraftanlagen aufgestellt werden.
Dem Stand von 2014 zufolge sind zwei weitere Windparks bereits genehmigt und im Bau, während mehrere andere Windparks mit rund 500 MW in Italien und im Ausland in der Entwicklung sind und im Laufe der nächsten fünf Jahre realisiert werden sollen.
Die installierte Gesamtleistung Ende 2001 in Italien
beträgt 664 MW (andere Quellen: 682
MW). Bis Ende 2002 werden
780 MW (785 MW) erreicht, Ende 2003 874
MW (904 MW),
und im Laufe des Jahres 2004 wird die 1.000-er Grenze
überschritten, als zum Jahresende 1.131 MW (1.265
MW) ausgewiesen werden.
Installiert sind vor allem Maschinen von 250 - 600 kW,
die hauptsächlich von Vestas stammen. Ab dem Jahr 2004 wird
der Ausbau der Windkraftkapazitäten die großzügige Förderung der Windenergie
stark vorangetrieben.
Auch der Schweizer Energiekonzern Bernische Kraftwerke AG (BKW,
später: BKW Energie AG), dessen Wurzeln bis ins Jahr 1898 zurückreichen,
investiert enorm in Windparks in Italien. Er kontrolliert diverse italienische
Windparkfirmen, angefangen von der Wind International Italy s.r.l.,
die zwischen 2005 und 2007 die drei
Windparks San Chirico, Spina und Monticelli in
der Gemeinde Roseto Val Fortore mit insgesamt 27 Windenergieanlagen
und 52,3 MW installierter Leistung in Betrieb
nimmt (s.u.). Dazu kommen 2007 in
der Gemeinde Rocchetta Sant’Antonio der Franciosa Windpark mit
13 Windkraftanlagen – sowie ein 20 MW Windpark
der Wind Farm
Buglia s.r.l., die ebenfalls zu 100 % von der BKW kontrolliert
wird.
Im Dezember 2009 übernimmt BKW die italienische Firma Volturino Wind s.r.l. aus Milano, nachdem kurz zuvor schon eine strategische Partnerschaft mit der Fortore Energia S.p.A. eingegangen worden ist. Auch dieses im Jahr 2001 gegründete Unternehmen ist auf die Produktion von Energie aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Biomasse, Solar und Mini-Hydro-Anlagen ausgerichtet – und ist errichtet im September 2005 in San Chirico in Val Fortore, 830 m über dem Meerespiegel gelegen, elf WKA vom Typ E-70/2 von Enercon. Es sind die ersten Anlagen der 2 MW-Klasse, die in Höhen über 800 m in Betrieb gehen. 2006 kommen weitere zehn Anlagen in Rochetta, sowie neun in Spina hinzu.
Anfang 2011 erfolgt die Inbetriebnahme eine 41,4 MW Windfarm der BKW-kontrollierten und schlicht Wind Farm s.r.l. genannten Firma in der Gemeinde Ripacandida mit 18 WKA.
Der 25,2 MW Windpark in der Gemeinde Volturino in Apulien, an dem die Töchter BKW FMB Energie AG und BKW Italia S.p.A. seit 2010 bauen, und dessen Investitionen sich auf 56 Mio. SFr belaufen, geht im Oktober 2012 mit 14 Windkraftanlagen in Betrieb. Am Standort Volturino hatte die Edison Energie Speciali schon 2004 eine mehrteilige Windfarm aus Vestas- und Enercon-Anlagen mit insgesamt gut 36 MW errichtet. Ebenfalls im Oktober 2012 geht der 56 MW Windpark der Green Castellaneta S.p.A. mit 28 WKA in Betrieb.
Im September 2013 erwirbt die HelveticWind, ein 2010 gegründetes Joint-Venture der BKW und der Energie Wasser Bern, dem städtischen Stromversorger, den bereits 2008 in Betrieb gegangenen 36 MW Windpark HelveticWind Eolo mit 24 WKA.
Dem Stand von 2014 zufolge betreibt die BKW in Italien Windparks mit einer installierten Leistung von 225 MW.
Während sich Sardinien, lange Zeit die Windregion Italiens mit der
höchsten installierten Windkraftkapazität, im Jahr 2005 eine
Selbstbeschränkung von 550 MW auferlegt, zieht Sizilien 2006 mit
137 MW, sowie die wirtschaftlich schwachen Regionen im Süden, wie
Apulien mit 126 MW und Basilikata mit 68
MW, an der Insel vorbei.
Und nachdem die installierte Gesamtleistung Ende 2005 einen
Wert von 1.639 MW erreicht (andere Quellen: 1.718
MW), sind Ende 2006 bereits
Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.908
MW (2.123 MW),
und Ende 2007 mit 2.714 MW (2.726
MW) installiert.
Damit liegt Italien nach Deutschland, Spanien und Dänemark an vierter
Stelle in Europa, und weltweit zählt das Land als siebtgrößter Markt
für Windenergie.
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