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Im Januar 2004 startet die 10
MW Sakata Offshore
Windfarm in Yamagata mit 5 Vestas V80-2.0 (oder V90-2.0)
Anlagen, die 200 m vom Ufer entfernt (oder in einem Kanal ?) in einer
Wassertiefe von 2 – 4 m stehen. Drei weitere WKA mit zusammen 6
MW werden onshore errichtet. Als Entwickler und Betreiber
wird die Japan Renewable Energy Corp. genannt, andere Quellen nennen
die Summit Wind Power.
Der 2004 gegründete und in Tokio beheimatete Projektentwickler
für erneuerbare Energien und Betreiber Green Power Co. Ltd. nimmt
im Juni 2006 den 12 MW Otsuki Windpark in
Betrieb. Daneben investiert die Firma auch in Windkraftanlagen in Europa
sowie in Solarenergie-Projekte.
Nachdem das Unternehmen finanzielle Probleme bekommt, investiert der Mobilfunkbetreiber SoftBank Corp. im Juni 2011 rund 1 Mrd. Yen (~ 7,65 Mio. €) in die Green Power Investment Corp. (GPI) und wird damit zu deren Hauptaktionär, der 44 % der Anteile hält. Weitere Anteilseigner sind u.a. die Mitsubishi Corp. und die Development Bank of Japan Inc.
Im August meldet die Presse allerdings, daß die in Kalifornien ansässige yieldco Pattern Energy eine Mehrheitsbeteiligung an der GPI erworben habe. Außerdem wird gesagt, daß Green Power nahe der Stadt Tsugaru an der Nordspitze der Hauptinsel Japans für den Sommer 2013 den Baubeginn eines groß angelegten Windparks plant, dessen kommerzieller Betrieb 2016 starten soll. Der 126,5 MW Park wird bis zu 55 WKA umfassen.
Im Juni 2013 beginnt GPI gemeinsam mit der SB Energy Ltd. (ein Solarpionier, der 47,8 % der Green Power halten soll und dessen erstes Windenergieprojekt dies ist) sowie der Mitsui & Co. Ltd. (die sich neben Japan auch an Windkraftprojekten in Kanada, Mexiko, Polen und den USA beteiligt) in der Präfektur Shimane mit dem Bau der 48,43 MW Hamada Windfarm mit 29 WKA, die von Alstom bestellt werden (ECO 74). Das Projekt, das eigentlich bis 2016 abgeschlossen werden soll, gerät jedoch schon im Oktober ins Stocken, da die zuständigen Behörden Dutzende von Umweltstudien fordern.
Ab dem Januar 2015 agiert die Green Power als vollständige Tochtergesellschaft der Pattern Energy Group LP. Die GPI nennt in ihren Referenzen zu diesem Zeitpunkt zwei Windkraftprojekte in Polen als ihr eigen (80 MW, 240 MW), sowie diverse Entwicklungsfond-Projekte in verschiedenen anderen europäischen Ländern im Leistungsbereich zwischen 43 MW und 235 MW. Von weiteren Projekten in Japan ist bislang nichts zu hören.
Im Oktober 2004 startet die NEDO einen dreijähriges
Forschungsprojekt über Winter-Blitze, die als Hauptschadensursache
bei japanischen WKA gelten.
Mitbeteiligt an dem Zephyros-Nachlaß der Firma Lagerwey (s.u. Holland)
ist auch die japanische Firma Harakosan Co. Ltd.,
die nun ebenfalls Direktantriebsturbinen auf Grundlage der Zephyros-Technologie
entwickeln, produzieren und vermarkten will.
Im Februar 2005 wird als Hersteller der Multi-Megawatt-Windenergieanlagen die niederländische Tochter Harakosan Europe B.V. gegründet, die ab 2007 die im Bereich von 2,0 – 2,8 MW liegenden Modelle Z72, 82 und 93 produziert und ein eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum betreibt.
Eines der ersten Geschäfte datiert vom Dezember 2007, als die Hunan Hara XEMC Windpower Co. Ltd. als Joint-Venture-Tochtergesellschaft in China einen Auftrag der Datang Chifeng Saihanba Wind Power Co. Ltd. über 25 Stück 2 MW Windenergieanlagen vom Typ Z72 erhält, die ab Oktober 2008 geliefert werden sollen. Da die Gruppe bereits offizielle Aufträge aus China für 61 Systeme in den Büchern hat, von denen zwei auch schon ausgeliefert worden sind, bestehen nun Gesamtaufträge über 86 Systeme. Der Montageort der 25 Systeme aus der jüngsten Bestellung liegt in Chifeng, Innere Mongolei.
Im August 2009 wird die Hakosan Europe B.V. für rund 19,2 Mio. $ von der STX Heavy Industries Co. Ltd. übernommen, einem Unternehmen der südkoreanischen STX Corp., das sich zum Ziel gesetzt hat, Südkoreas größter Windenergieanlagenhersteller zu werden (s.d.). Hiefür will STX etwa 80 Mio. $ in den Anlagenbau sowie in Forschung und Entwicklung investieren. Das niederländische Tochterunternehmen bekommt nun den Namen STX Windpower.
Im Mai 2005 legt die Regierung einen Plan vor, dem
zufolge durch den Ausbau der Windenergie bis 2011 eine
Leistung von 3.000 MW erreichen werden soll
- was der Staat
mit jährlich 10 Mrd. Yen (~ 85 Mio. $) fördert.
Bislang konnte ich den Zeitpunkt nicht eindeutig festlegen, an dem
die seit 1907 bestehende Firma Japan Steel
Works Ltd. (JSW) in Tokio in den Windenergiemarkt einsteigt,
indem sie in Japan 30 Windkraftanlagen von General Electric (1.5s)
installiert. Das Unternehmen startet jedenfalls im Oktober 2005 eine
eigene Blattfertigung.
Die Technologie der getriebelosen WKA mit Permanentmagnet-Synchrongeneratoren beschafft sich die JSW durch eine entsprechende Lizenz, die sie von der Firma Enercon aus Deutschland erwirbt. Mit dem erworbenen Know-how fertigt JSW eine eigene 1,5 MW Anlage vom Typ J70, deren erstes Exemplar im Juli 2006 in dem Muroran Research Laboratory des Unternehmens errichtet wird. Später erfolgt auch die Herstellung einer 2 MW Windkraftanlage vom Typ JSW J82-2.0 einschließlich der Rotorblätter und des Turms.
In einer Bekanntmachung vom September 2009 erwähnt die Firma SVS Nevelin GmbH aus Baldham bei München, die seit 2002 im Windenergiegeschäft aktiv ist, daß sie die 2 MW Generatoren für die Windturbine liefert, welche von der JSW produziert und vertrieben wird. Die SVS Nevelin, eine Tochter der japanischen Meiden Group, verkauft Windkraftanlagen und die zugehörigen Einrichtungen an Windparkbetreiber in Japan und bietet auch Wartungsdienstleistungen für die JSW-WKA.
Über eine weitere 100 %-ige Tochtergesellschaft namens M Winds Co. Ltd. besitzt das Unternehmen in Japan zwei Windparks mit insgesamt 28,5 MW Leistung, über die sich bislang noch nichts näheres herausfinden ließ, als daß es sich bei einem davon um den mit zwei MD70 Anlagen von REpower (Senvion) bestückten 3 MW Choshi Shiosai Windpark handelt.
Die vermutlich ersten 19 Stück JSW J82-2.0 Turbinen werden im Dezember 2010 auf dem 20 MW Tsu IV Windpark zwischen den Städten Tsu und Iga im nördlichen Teil des Aoyama Hochlands in der Präfektur Mie - sowie bei der oben bereits erwähnten 46 MW Takine Ojiroi Windfarm von Eurus Energy in Fukushima installiert und ans Netz angeschlossen.
Im November 2011 folgt die Inbetriebnahme von fünf WKA von JSW auf der 10 MW Date Windfarm in Hokkaido, ebenfalls von Eurus Energy. Neben der Produktion des Modells J82-2.0 arbeitet die Firma zu diesem Zeitpunkt auch an der Entwicklung einer 2,7 MW Turbine. Hier stehen für Versuchszwecke bereits JSW-Anlagen vom Typ J70-2.0 und J82-2.0 neben einem hohen Meßmast.
Ebenfalls im Jahr 2011 erfolgt die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für das Kitakyushu Offshore Demonstration Project der NEDO (auch als Hibikinada bekannt), bei dem im November 2012 die Errichtung eines hybriden Stahl- und Betonfundaments und im Mai 2013 die Inbetriebnahme einer darauf montierten J82-2.0 Offshore-WKA erfolgt. Die 2 MW Anlage im Japanischen Meer vor der Präfektur Fukuoka steht 1,4 km von der Küste entfernt in einer Wassertiefe von 14 m. Betreiber ist die Electric Power Development Co. (J-Power).
Im März 2013 bestellt Eurus bei Siemens sechs getriebelose Windtrubinen vom Typ SWT-3.0-101 mit einer Leistung von je 3 MW für einen Windpark an der Nordwestküste der japanischen Insel Honshu.
Zu einem Zeitpunkt, an dem die JSW von bereits mehr als 100 WKA spricht, die an 16 Standorte in Japan ausgeliefert worden sind, brechen im April 2013 bei Frühlingsstürmen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h auf dem Tsu IV Windpark die Rotorblätter der JSW-Anlagen. Nun erfährt man, daß die Turbinen für eine erwartete Lebensdauer von 17 Jahren entwickelt worden sind – und um Windgeschwindigkeiten von bis zu 70 km/h standhalten, was sich als unzureichend erweist.
Ende 2014 nimmt der Teil 2 der Kihoku Windfarm in Kagoshima (Kyushu) mit drei JSW Turbinen und einer Nennleistung von 2,6 MW den Betrieb auf, wo sich seit 2004 bereits 16 Anlagen vom Modell Bonus B62 mit zusammen 20,8 MW drehen. Entwickler, Besitzer und Betreiber ist auch hier die Eurus Energy.
Ein weiterer Hersteller
von Windkraftanlagen ist die Firma Subaru,
eine Tochter der 1996 gegründeten Fuji Heavy Industries
Ltd. (FHI), die Anfang 2006 bei Hasaki in der Präfektur
Ibaraki damit beginnt, den Prototyp einer neu entwickelten und Subaru
80/2.0 genannten 2 MW WKA zu testen.
Davor hat das Unternehmen eine Anlage vom Typ Subaru 15/40 mit einer Nennleistung von 40 kW entwickelt, die im Oktober 2000 erstmals vorgestellt wird - sowie eine weitere 100 kW Anlage mit einem 22 m durchmessenden Rotor (nicht verifiziert). Bestätigt ist dagegen die im Jahr 2005 erfolgte Installation einer 4 MW/6 MWh Vanadium-Redox-Batterie durch die Firma Sumitomo Electric Industries (SEI) zur Stabilisierung der Tomahae Windfarm von Subaru auf Hokkaido.
Die von dem Entwicklungspartner Hitachi hergestellte neue 2 MW Windkraftanlage ist ein Leeläufer mit einen Rotordurchmesser von 80 m und kann Strom ab einer Windgeschwindigkeit von 3 m/s erzeugen, was eine Verbesserung von 25 % gegenüber ähnlichen Windkraftanlagen bedeutet. Sie ist ausschließlich für den Offshore-Einsatz gedacht, weshalb sie ein besonders starkes Blitzschutzsystem besitzt, das über die internationalen Standards hinausgeht, um die Probleme durch Blitzschlag zu reduzieren, die in den Küstengebieten entlang des Japanischen Meeres im Winter häufig auftreten.
Der Ersteinsatz erfolgt im 2010 in der Kamisu Offshore-Windfarm, als hier im Juli sieben Subaru 80/2.0 WKA des Entwicklers Wind Power Ibaraki und des Besitzers Komatsuzaki Wind Power mit zusammen 14 MW in Betrieb gehen.
An diesem Standort vor Kantō in der Präfektur Ibaraki erzeugen seit 2004 bereits acht Turbinen ungenannter Bauart des Entwicklers Wind Power Ibaraki mit zusammen 16 MW, sowie seit 2008 fünf Vestas V80/2000 Anlagen des Entwicklers Mitsuuroko Green Energy mit zusammen 10 MW ihren Strom.
Die neuen Subaru-Anlagen direkt an der Küste überleben das Tōhoku-Erdbeben und den Tsunami im März 2011 unbeschadet – ebenso wie die 5 m hohe Tsunami-Flutwelle des Kamaishi-Erdbebens vom März 2012, nach welchem sie schon drei Tage später wieder in Betrieb gehen. Nur eine nicht genauer spezifizierte Windkraftanlage in der Nähe des Kamisu Windparks erleidet Schaden. Wegen der starken Verflüssigung des Bodens verschiebt sich das Turbinenfundament und die Anlage legt sich schräg, wird später aber wieder repariert.
Im März 2012 übernimmt die Firma Hitachi Zosen Corp. das Windkraftgeschäft von Fuji Subaru und bietet die 2 MW Turbine nun unter der Typenbezeichnung HTW2.0-80 an. Das Unternehmen tritt im weiteren als industrieller Entwicklungspartner für die Technologie der schwimmenden WKA auf.
Im Juni 2012 wird im Rahmen des MOE Floating Offshore Wind Turbine Demonstration Project (Laufzeit: 2010 – 2015) rund 1 km vor der Küste der Insel Kabajama in Nagasaki eine kleine schwimmende 100 kW Offshore-Windenergieanlage vom Typ Subaru 22/100 mit Holmtyp-Schwimmer zu Testzwecken installiert. Die Wassertiefe an diesem Offshore-Standort beträgt ca. 100 m, wobei hier Wellenhöhen bis 7,7 m gemessen werden. Im Jahr 2013 wird die Demonstrations-WKA durch eine 2 MW Hitachi-Windkraftanlage ersetzt, die ebenfalls auf einem Schwimmer vom Holmtyp montiert ist.
Eine weitere 2 MW Offshore-Turbine von Hitachi auf einem 4-Säulen-Halbtaucher-Schwimmer wird von den Entwicklern Marubeni und Mitsubishi im November 2013 im Pazifik vor Fukushima in Betrieb genommen, wo auch Mitsubishis SeaAngel-WKA in den Versuchsbetrieb geht (s.o.). Die Wassertiefe beträgt hier 100 – 150 m, dazu kommen extreme Wellenhöhen von 10 – 15 m.
Das Projekt unter dem Namen Forward (Fukushima floating offshore wind farm demonstration) wird von einem Konsortium aus 11 Unternehmen unter der Leitung des Mischkonzerns Marubeni durchgeführt und vollständig von dem japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie finanziert. Als technischer Berater wird die Universität Tokio hinzugezogen, weitere Beteiligte sind u.a. Mitsubishi, Hitachi, Japan Marine United Corp. (ehem. IHI Marin United) und Mitsui Engineering & Shipbuilding.
In diesem Demonstrationsprojekt in großem Maßstab, das auch als METI Floating Offshore Wind Farm Demonstration Project (Laufzeit: 2011 – 2015) firmiert, sollen mehr als 20 km vor der Küste der Präfektur Fukushima mehrere schwimmende Offshore-Windenergieanlagen mit verschiedenen Arten von Schwimmern in den Versuchsbetrieb gehen. Forward umfaßt zudem das weltweit erste schwimmende 66 kV Umspannwerk und eine Unterwasserkabelsystem.
In einer zweiten Stufe sollen hier bis 2015 zwei 7 MW WKA auf einem 3-Säulen-Halbtaucher-Schwimmer bgzw. Einem fortgeschrittenen Holmtyp-Schwimmer installiert werden.
Eine Entwicklergruppe, die aus Hitachi, Marubeni, Mitsubishi und der Furukawa Electric Co. besteht, plant für diesen Standort bereits einen gigantischen 1.000 MW Windpark mit 143 Exemplaren der 7 MW Turbinen. Ebenfalls in Planung ist ein 300 MW Projekt der Hitachi Zosen Corp.
Im Fiskaljahr 2005, das im März 2006 endet,
sind in Japan genau 1.050 Windturbinen installiert, von denen 262
von inländischen Herstellern wie Mitsubishi Heavy Industries, Fuji
Heavy Industries und Ebara stammen, wobei die meisten Anlagen – über
100 Stück – von der Ebara-Tochter Eco Power kommen.
Die restlichen in Japan installierten 788 Anlagen stammen von ausländischen Produzenten: 23 % von Vestas aus Dänemark, 21 % von GE Energy aus den USA, und 12 % von der deutschen Enercon GmbH.
Im August oder September 2006 installiert
die Firma Komaihaltec
Inc. an ihren Werk in Futtsu, einer Industriestadt mit Blick
auf die Bucht von Tokio, den ersten Prototyp einer selbstentwickelten 300
kW Windkraftanlage vom Typ KWT300.
Die Firma geht auf die 1943 gegründete Komai Tekkoji Inc. zurück, die ihren Namen 1989 in Komai Tekko Inc. ändert – sowie auf die Haltec Corp., die 1921 gegründet, ab dem Jahr 2001 als Haltec Corp. firmiert. Im Oktober 2010 verschmelzen die beiden Unternehmen zur Komaihaltech.
Die KWT300, an deren Entwicklung sich anscheinend auch die Japan Wind Energy Association (JWEA) beteiligt, ist für den einfachen Transport, eine leichte Installation und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Windturbulenzen konzipiert. Die Anlage ist so kompakt gebaut, daß keine der Komponenten spezielle Auflieger für den Transport zu den Standorten benötigen.
Obwohl der Prototyp in Futtsu mehr als ein Jahr ohne größere Probleme in Betrieb ist und bereit für den Markt ist, läßt sich anschließend nur eine einzige weitere Installation nachweisen, als im Oktober 2009 eine von der UNDP finanzierte KWT300 am Instituto de Investigaciones Eléctricas (IIE) in Cuernavaca, Mexiko, errichtet wird, um diesem Zentrum für Windenergieforschung zur technischen Ausbildung und Forschung zu dienen.
Erst im September 2014 kann die Presse über ein weiteres Geschäft berichten, als die Komaihaltec den ersten Verkauf in Asien bekanntgibt, bei dem bis Ende 2015 für 2,46 Mio. $ zwei mittelgroße Windenergieanlagen an ein staatlichea Energieversorgungsunternehmen in Bhutan geliefert werden sollen.
Zur Steigerung der Versorgungssicherheit verlangt die Tohoku Electric
Power Co. im März 2006 von neuen Windkraft-Besitzern
die Installation von Batteriespeichern.
Nachdem die Erzeugungskapazität Ende 2004 auf einen Wert zwischen 809 MW und 940 MW beziffert wird, werden bis Ende 2005 immerhin schon 1.049 MW Windstrom erreicht, die bis Ende 2006 auf 1309 MW anwachsen.
Einer Zählung im März 2007 zufolge gibt es Landesweit bereits 249 Windfarmen unterschiedlicher Größe, die meisten davon auf Hokkaido. Aufgrund der meteorologischen Bedingungen befinden sich die Anlagen im nördlichen Teil der Hauptinsel Honshu, auf Hokkaido oder auf den ganz im Süden gelegenen Inseln Okinawa und Kyushu – alles weit entfernt von den Hauptverbrauchsgebieten.
Wie aus einer Analyse der Bundesagentur für Außenwirtschaft im Mai 2007 hervorgeht ist Wind im Energieportfolio Japans trotzdem bislang kaum von Bedeutung: Sowohl die Nutzung als auch die eigene Herstellung von Windkraftanlagen gelten als unterentwickelt, und noch immer dominieren ausländische Lieferanten den Windenergiebereich Nippons. Gegenwärtig ist nur die Mitsubishi Heavy Industries (s.o.) ein ernsthafter Mitspieler auf dem Windturbinen-Markt, der Aggregate bis 3 MW anbietet. Die anderen japanischen Hersteller sind die Firmen Fuji Heavy Industries und Japan Steel Works, die 2 MW Anlagen vermarkten, sowie die Komai Tekko mit einer 300 kW WKA.
Gemäß einer aktuellen Studie der TEPCO und der Universität Tokio könnte das Land allerdings mehr als 10 % seines Energieverbrauchs durch Windkraft decken. Ein großes Potential bieten die 50 Inseln des Landes mit eigenen Netzen, die je nach Größe Leistungen zwischen 100 kW und 60 MW bereitzustellen haben. Bislang machen nur 16 dieser Inseln begrenzten Gebrauch von der Windenergie.
Die Gründung des Japan
Council for Renewable Energy (JCRE)
erfolgt im Juni 2007.
Im November 2007 schließt
Enercon den Wiederaufbau des Windparks auf der Insel Miyako vor
Okinawa ab, in dem im September 2003 durch den Jahrhundert-Taifun
Maemi mit Windgeschwindigkeiten von über 250 km/h mehrere Windturbinen
völlig zerstört wurden. Zum Einsatz kommen nun vier 900
kW Turbinen
des deutschen Herstellers vom Typ E-44, die ihren Strom an den regionalen
Versorger Okinawa Electrical Power Company (OEPC) liefern.
Als im Jahr 2007 die
Baugesetze in Japan reformiert und in deren Zuge auch die Vorschriften
für Windkraftanlagen geändert werden, gelten Windräder mit einer Höhe
von mehr als 60 m nun als Gebäude und müssen daher die entsprechende
Genehmigungsverfahren durchlaufen - was zu einer kosten- und zeitaufwendigen
Prozedur führt und wodurch die Zeit bis zur Inbetriebnahme neuer WKA
bis zu 5 Jahren betragen kann.
Trotz dieser Schwierigkeiten will die NEDO bis 2020 eine Windkraftkapazität von 10.000 MW und bis 2030 von 20.000 MW erreichen. Dabei soll insbesondere der Anteil der Offshore-Anlagen schnell ausgebaut werden. Gedacht wird dabei an riesige, schwimmende Plattformen mit bis zu 12.000 installierten 2,4 MW Turbinen. Solche Anlagen könnten auch in relativer Nähe zu großen Verbrauchszentren entstehen und würden damit das Problem langer Transportwege mindern. Auch hier werden die Umsetzungsmöglichkeiten von der Universität Tokio und der TEPCO untersucht. Anfang 2008 erscheint dann eine zunehmende Zahl von Artikeln, die sich mit dem Thema Offshore-Anlagen beschäftigen.
Mitte 2008 startet das Ministry of Economy,
Trade and Industry (METI) zwei neue nationale Forschungs- und Entwicklungsprogramme.
Bei einem geht es um die Windenergie-Technologie der nächsten Generation
(bis 2012), während das andere Programm die Offshore-Windkraftwerkstechnik
betrifft (bis 2013), in dessen Zuge im Jahr 2012 zwei
Offshore-Windenergieanlagen installiert werden sollen. Über beide,
die 2,4 MW Anlage von MHI vor der Küste
von Choshi, sowie die 2
MW Anlage von JSW im Japanischen Meer in der Nähe von
Fukuoka, habe ich oben bereits berichtet (s.d.).
Im Juni 2009 meldet
die Fachpresse, daß sich die TEPCO für die 18 MW Higashi
Izu Windfarm in Shizuoka
für Turbinen des französischen Industriekonzerns Alstom entschieden
hat. Die elf Anlagen vom Typ Eco 74 sollen im Oktober 2011 in
Betrieb gehen. Für Alstom ist dies der erste Vertrag auf dem japanischen
Windenergiemarkt seit dem Erwerb des spanischen Windkraftanlagen-Herstellers
Ecotècnia im Oktober 2007 (s.u. Frankreich).
Bis Mitte 2013 kann Alstom insgesamt WKA im Umfang von 76 MW nach Japan liefern, darunter auch Anlagen für die 10 MW Satomi Windfarm in Ibaraki sowie die 16,7 MW Kawazu Windfarm von Euros an der Ostküste der Halbinsel Izu in Kamo-Bezirk der Präfektur Shizuoka.
Im
September folgt der Bericht über die gemeinsame Entwicklung einer schwimmenden
Windenergieanlage durch Forscher der Kyoto University und
der Firmen Sasebo Heavy Industries und Toda.
Die aktuelle Version der Turbine, ein 12,5 m hoher Prototyp, von dem sich 5,5 m über der Wasseroberfläche befinden, soll bereits in Sasebo im südlichen Japan getestet werden. Als Ziel schwebt den Entwicklern allerdings eine zehn mal größere WKA mit 2 MW vor, die 2012 oder 2013 im Handel erhältlich sein soll. Leider ist darüber später nichts mehr zu finden.
Nachdem
die japanische Windleistung Ende 2007 genau
1.538 MW beträgt, liegt sie Ende 2008 bei 1.880
MW,
womit 24 % der erneuerbaren Energien Japans mit Windrädern erzeugt
werden. Ende 2009 erreicht die Gesamtleistung dann
einen Betrag zwischen 2.056 MW und 2.334
MW. Einem Bericht der Agency
for Natural Resources and Energy (ANRE) zufolge setzen sich die installierten
Kapazitäten der erneuerbare Energien in Höhe von rund 25 GW im
Juli 2010 hauptsächlich aus Biomasse- (19,3
GW), Wind- (2,3 GW), Solar- (2,6
GW) und
Mini-Hydro-Anlagen (200 MW) zusammen.
2010 will
die japanische Regierung die Produktion von Windstrom um das 18fache
steigern.
Im August 2010 berichtet die Kyūshū University in
Fukuoka, daß ein Team unter der Leitung von Prof. Masato Furukawa eine
neue aerodynamische Designmethode für Windturbinenrotoren mit Diffusor-Ummantelung
entwickelt habe.
Die Methode basiert auf einer dreidimensionalen inversen Blatt-Design-Methode von Prof. Mehrdad Zangeneh vom University College London, Gründer und Chef der Advanced Design Technology Ltd. (ADT), sowie einer achsensymmetrischen Meridianstromanalyse.
Es werden Versuche mit einem kleinen Prototyp angestellt, doch von einer kommerziellen Umsetzung ist nichts bekannt. Ähnliche Systeme habe ich im Kapitelteil Vortec-Systeme behandelt, darunter auch das Wind Lens System von Prof. Yuji Ohya, der ebenfalls von der Kyūshū University kommt (s.d.).
Das Ministerium für Umwelt startet im Jahr 2010 das
Demonstrationsprojekt einer schwimmenden, netzverbundenen Offshore-Windkraftanlage
unter dem Projekttitel GOTO FOWT (Floating offshore
wind turbine). Die Auftragnehmer sind neben den Firmen Hitachi Ltd.,
Toda Corp. und Fuyo Ozean Development & Engineering Co. Ltd. auch
die Kyoto University und das National Maritime Research Institute.
Nach der Entwurf und der Herstellung einer kleinen 100 kW Versuchsanlage im Jahr 2011 wird diese 2012 zu Wasser gelassen. Vermutlich handelt es sich um die oben erwähnte Subaru-Anlage (s.d.). 2013 wird diese Demonstrationsanlage für eine Meßkampagne in Betrieb genommen, die bis 2015 ihren Abschluß finden soll, um die Durchführbarkeit der Konzepts zu bewerten. Parallel dazu geht die detaillierte Planung einer 2 MW Demonstrationsanlage samt Umweltverträglichkeitsprüfung voran.
Im Geschäftsjahr 2010 wird auch die bisherige Regelung
abgeschafft, bei der die Regierung ein Drittel der Kosten für den Bau
von Windkraftanlagen getragen hat.
In Vorbereitung auf die neue Einspeisevergütungsordnung, die im Juli 2012 in
Kraft gehen und auch kleine Windenergieanlagen unterhalb von 20
kW umfassen wird, bereitet die Japan Small Wind Turbines Association (JSWTA)
ein Zertifizierungssystem für Kleinwindenergieanlagen vor.
Im Rahmen des nationalen Projekts ,R&D of Basic and Applied Technologies, Research and Development of Next-Generation Wind Power Generation Technology’ wird in Rokkasho ein Teststandort für klein WKA gebaut, um die verschiedene Arten und Modelle in der Praxis zu erproben und zu bewerten.
Auf dem hier wiedergegebenen Foto sind von links nach rechts die Modelle Aura 1000 der Firma Nasu Denki-Tekko Co. Ltd.; V-II WK18-20 der Sinfonia Technology Co. Ltd.; NWG-1K von Nikko; und MDS-01A von Mayekawa zu sehen. Einige dieser Anlagen werden beim aktuellen Update dieses Kapitels Anfang 2015 noch immer auf dem Markt angeboten.
Die Empfehlungen mit dem Titel ,Small Wind Turbine Performance and Safety Standard’ werden im November 2011 von der JSWTA veröffentlicht.
Wie
aus einem Bericht des japanischen Umweltministeriums von April 2011 hervorgeht,
könnten die Windkraftkapazitäten in Japan onshore rund 280
GW und offshore
sogar 1.600 GW erreichen.
Mitte September 2011 kündigt
das METI Pläne an, um innerhalb der nächsten fünf Jahre vor der Küste
von Fukushima einen Pilotwindpark mit sechs schwimmenden 2
MW Offshore-Windkraftanlagen
zu installieren. Nach Beendigung der Evaluierungsphase im Jahr 2016 will
Japan dann an diesem Stand- bzw. Schwimmort bis 2020 bis
zu 80 weitere Turbinen in Betrieb nehmen.
Tatsächlich wird dann Anfang 2012 gemeldet, daß ein Firmenkonsortium unter Führung des Handelshauses Marubeni vor der Küste von Fukushima die weltgrößte schwimmende Windfarm plant, die im Jahr 2018 (andere Quellen: 2020) in Betrieb gehen und mit bis zu 143 Windrädern auf eine Leistung von 1.000 MW kommen soll.
Die beteiligten Konzerne und Konzerntöchter Toshiba, Hitachi Zosen Corp., JFE Holdings Inc., Sumitomo Electric Industries Ltd., Toa Corp. sowie Toyo Construction Co. wollen in den kommenden zehn Jahren umgerechnet etwa 1,2 Mrd. € in die Offshore-Windenergie investieren. Unterstützung leistet dabei auch die Japan Weather Association. Als erstes soll bis 2016 eine 7,5 MW Pilotanlage installiert werden.
Im
Oktober 2011 vereinbaren sieben japanische Firmen
die Umsetzung eines Solar- und Windenergie-Projekts in Midorigahama,
nahe der Stadt Tahara in Aichi. Mit einer PV-Leistung von 50
MW und eine Windkapazität von 6 MW wird
es sich um das bislang größte Projekt dieser Art in Japan handeln.
Nach der Durchführung von Machbarkeitsstudien und Vermarktungskonzepten können die teilnehmenden Unternehmen – Mitsui Chemicals (35 %), Mitsui & Co. (15 %), C-Tech Corp. (10 %), Toagosei Co. Ltd (10 %), Toshiba Corp. (10 %), Toray Industries Inc. (10 %) und Mitsui Engineering & Shipbuilding Co. Ltd. (10 %) – im November 2012 den ersten Spatenstich feiern.
Das 225 Mio. $ teure Hybrid-Projekt wird teilweise durch F&E-Zuschüsse der Regierung der Präfektur Aichi bzw. der Stadt Tahara finanziert, dazu werden Kredite erwartet, in erster Linie von der Development Bank of Japan. Das Projekt auf einem 800.000 m2 großen Grundstück wird genug Strom erzeugen, daß die Chubu Electric Power Co. Inc. damit rund 90 % der Haushalte von Tahara City mit Energie versorgen kann.
Im Oktober 2014 nimmt die Tahara Solar Wind Power Plant ihren Betrieb auf. Neben den sechs WKA ungenannter Bauart sind vier Arten von PV-Paneelen installiert: monokristalline Silizium-Paneele von LG Electronics (26 MW), polykristalline Silizium-Paneele von Kyocera bzw. Sharp (20 MW) sowie CIS-basierte Paneele von Solar Frontier (4 MW).
Im Juli 2012 führt
die Regierung Anreize ein, um Investitionen in saubere Energie zu
fördern. Die Einspeisevergütung des Programms für Wind beträgt 23,1
¥/kWh über 20 Jahre, was fast dem Doppelten des Marktpreises für
industrielle Verbraucher entspricht.
Im September 2013 meldet
die Presse, daß sich nun auch die Toshiba Corp. in
das lukrative Windkraftwerksgeschäft einsteigen will, nachdem der Elektrohersteller
bereits im April im Solarbereich aktiv geworden ist. Toshiba plant,
die Firma Sigma
Power Janex Co. Ltd. zu übernehmen, ein Tochterunternehmen
der Japan New Energy Explorer Co. (JANEX) aus Fukuoka, das bereits
zwei Windparks betreibt, die 50,4 MW Nagashima-Kuronose Windfarm in
Kagoshima sowie das Shin-Kamigoto Whales Wind System in
Nagasaki, über das es noch keine näheren Details gibt.
Bis 2014 wird ein Windpark in Shin-Nagashima in der Präfektur Kagoshima hinzukommen, und vier weitere in anderen Präfekturen befinden sich bereits in der Pipeline.
Die Statistiken sprechen im Jahr 2010 von
einer installierten Gesamtleistung in Höhe von 2.304
MW, die bis Ende 2011 auf
2.501 MW zunimmt. Ende 2012 werden 2.614
MW erreicht,
und Ende 2013 liefern die inzwischen knapp 2.000 WKA
auf rund 230 Windfarmen 2.661 MW, von denen
bhislang allerdings erst 25,3
MW durch die 15 installierten Offshore-Windturbinen
bereitgestellt werden.
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