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SolarhÄuser und solare Bauelemente (2017 A)


Die ersten hier präsentierten Designs und Pläne von 2017 betreffen große Bauten aus Holz – das man wohl am ehesten von allen als ‚solares‘ Baumaterial bezeichnen kann. In den Übersichten der vergangenen Jahre wurden schon mehrere Holzhochhäuser vorgestellt, die das zunehmende Interesse an den entsprechenden Bautechniken belegen und sich weltweit verfolgen lassen.

5 King Grafik

5 King
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So stellt das in Melbourne beheimatete Architekturbüro Bates Smart im Februar 2017 Pläne für das höchste Holzbauwerk in Australien vor. Das 52 m hohe Geschäftsgebäude mit dem Namen 5 King wird eine Kombination aus Brettsperrholz (CLT) und Brettschichtholz (Glulam) verwenden. Mit seinem seitlichen Kern bietet das Gebäude knapp 15.000 m2 auf zehn Etagen. Im Erdgeschoß soll eine 54 m lange Holzkolonnade mit Cafés und Restaurants eingerichtet werden.

Die Umweltziele des Gebäudes werden durch die Verwendung einer Glasfassade an der Südfassade, die das natürliche Tageslicht maximiert, sowie Sonnenschutzvorrichtungen an den anderen Fassaden zur Senkung des Energieverbrauchs unterstützt. Hinzu kommen eine Regenwassersammlung, eine energieeffiziente Beleuchtung, sowie eine optimierte Klimatisierung.

Die Pläne werden überraschend schnell umgesetzt, und bereits im November 2018 kann der Großraumbürokomplex in Brisbane eröffnet werden, mit kaum einem Unterschied zu den im Vorjahr gezeigten Grafiken. Abgesehen von dem Namen, der nun 25 King lautet, und der Höhe, die jetzt mit 45 m angegeben wird.

Das Gebäude steht auf massiven, freiliegenden V-Stützen aus Holz und verfügt über eine Veranda an der Südfassade aus Holzwerkstoffen. Die Etagen mit den Großraumbüros werden über einen nach Norden ausgerichteten Kern erschlossen, der sich über der Holzkolonnade im Erdgeschoß erstreckt. Durch die Verwendung von freiliegenden CLT-Platten im Inneren kann auf abgehängte Deckensysteme verzichtet werden, was die Grundflächen für eine größere Deckenhöhe, eine weichere Akustik und eine wärmere Atmosphäre öffnet.

Die Architekten betonen, daß die exponierte Holzstruktur in die transparente Hülle des Gebäudes die Ästhetik des Projekts auf das Ziel konzentriert, eine wärmere, natürlichere Arbeitsplatzumgebung zu fördern. Zudem führt der Verzicht auf Stahl und Beton als primäre Strukturelemente zu einer deutlich geringeren CO2-Bilanz. Die Einhaltung der nachhaltigen Prinzipien führt zudem zu bemerkenswerten Einsparungen: 46 % weniger Energie, 20 % weniger Gewicht im Vergleich zu Beton und eine Bauzeit von nur 15 Monaten, die durch die Vorfertigung vor Ort ermöglicht wird.

Projekt Tunet Grafik

Projekt Tunet
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Im März 2017 folgen Pläne des schwedischen Architekturbüros Kjellander Sjöberg, das Bilder eines Projekts veröffentlicht, das die schwedische Stadt Uppsala bereichern soll. Die vier aus einem Wettbewerb hervorgegangenen Wohngebäude, die unter dem Namen Tunet bekannt werden, sollen mit einer Kernstruktur aus Brettsperrholz errichtet und mit Holzdetails und Fensterluken versehen werden, um eine umweltfreundliche Ergänzung der Stadt zu schaffen.

Das Projekt Tunet liegt in der Region Sala Backe von Uppsala, neben der umfassend renovierten Brantingsskolan-Schule, und ergänzt das bestehende grüne Netzwerk in Sala Backe. Die Wege zwischen den neuen Blöcken mit ihren abgerundeten Formen stellen eine begrünte Verbindung zwischen der Brantingsskolan und einem neuen, nahe gelegenen Park her.

Bei der Gestaltung der vier Wohnblöcke mit insgesamt 80 Wohnungen steht die Flexibilität im Vordergrund, weshalb alle Wohnungen Grundrisse mit einem zentralen Funktionskern und Balkonzonen haben, die sich für eine spätere Anpassung eignen. Im Erdgeschoß sind auf einer Fläche von 9.800 m2 großzügige Gewerbe- und Einzelhandelsflächen vorgesehen, die die umliegenden Straßen weiter beleben. Auftraggeber ist die Genova Property Group, eine Umsetzung ist bislang nicht erfolgt.


Im gleichen Monat März folgt eine wichtige Meldung aus den USA: Um die dortige Entwicklung von hohen Holzgebäuden zu fördern, und um hierfür ein gezieltes Forschungs- und Entwicklungsprogramm zu schaffen, bringen der Senat und das Repräsentantenhaus ein neues parteiübergreifendes Gesetz mit dem Namen Timber Innovation Act ein.

Der Gesetzesentwurf sieht vor, zur Finanzierung der auf staatlicher, lokaler, universitärer und privater Ebene durchgeführten Forschung Bundeszuschüsse zu gewähren. Dazu gehört auch die Ausbildung von Architekten und Bauherren in Bezug auf den Holzbau. Darüber hinaus wird das Gesetz in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium und den staatlichen Forstwirten Bildungs- und technische Programme für die Gestaltung und Verwendung von Holz einführen.


Auf praktischer Ebene könnte die Entwicklung durch einen neu entdeckten molekularen ‚Klebstoff‘ forciert werden, über den bereits im Dezember 2016 berichtet wurde. Prof. Paul Dupree von der University of Cambridge hat demnach gemeinsam mit Kollegen der University of Warwick das Geheimnis gelüftet, wie sich Schlüsselpolymere in Pflanzenzellen verbinden, um starke, unverdauliche Materialien wie Holz und Stroh zu bilden. Die Entdeckung liegt in der Verbindung zwischen den beiden häufigsten Polymeren der Erde, Zellulose und Xylan, die beide in den Zellwänden von Holz vorkommen.

Bislang wurde darüber gerätselt, wie Xylan, ein langes, gewundenes Polymer, das mit ‚Dekorationen‘ aus Zucker und anderen Molekülen überzogen ist, an den dickeren, stäbchenförmigen Zellulosemolekülen haften kann. Die Wissenschaftler finden nun heraus, daß die Zellulose das Xylan dazu bringt, sich aufzudrehen und aufzurichten, so daß es sich an das Zellulosemolekül anheften kann. Es fungiert dann als eine Art Klebstoff, der die Zellulose schützen oder die Moleküle zusammenbinden kann, wodurch sehr starke Strukturen entstehen.

Durch die Nachbildung dieses ‚Klebstoffs‘ im Labor könnten Ingenieure in der Lage sein, neue Materialien auf Holzbasis herzustellen, die die derzeitigen Festigkeitswerte weit übertreffen und zu stärkeren technischen Holzwerkstoffen führen. Die Studie ‚Folding of xylan onto cellulose fibrils in plant cell walls revealed by solid-state NMR‘ ist im Netz einsehbar.


Im Mai 2017 ist in den Blogs das aktuell höchste Gebäude aus Massivholz in den USA zu sehen: das von PATH Architecture (o. Kaiser Group + Path Architecture, o. Kaiser + Path) errichtete achtstöckige Gebäude mit gemischter Nutzung namens Catalytic Condominium (später: Carbon12) im Nordosten von Portland, das nun sein Richtfest feiert.

Die Hybridkonstruktion von Carbon12, die aus vorgefertigten Brettsperrholzelementen und Leimholzbalken um einen Stahlkern herum gebaut wird, ist 26 m hoch und beinhaltet 14 Eigentumswohnungen über zwei Einzelhandelsflächen im Erdgeschoß. Dünnere Bodenplatten ermöglichen zwei Einheiten pro Etage, die nach Osten und Westen ausgerichtet sind, sowie zurückgesetzte Balkone.

Als weitere Ergänzung zu den nachhaltigen Aspekten des Materials umfaßt das Carbon12 auch ein fortschrittliches Erdbebenschutzsystem, Dachterrassen und ein solarbeheiztes Warmwassersystem. Das Gebäude wird im Januar 2018 fertiggestellt. Im März 2020 veröffentlicht das Unternehmen online unter buildingcarbon12.com die Spezifikationen und Dokumente des Projekts, um „eine Revolution des Massivholzs anzuregen.“

The Spar Grafik

The Spar
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Das multidisziplinäre Büro Kaiser + Path hatte in Portland bereits 2014 ein Holzgebäude namens The Radiator fertiggestellt, ein Bürohaus mit fünf Stockwerken, das auf der Westseite automatisch betriebene Beschattungslamellen besitzt, welche den Wärmeeintrag und die Blendung reduzieren. Das Gebäude verfügt außerdem über eine PV-Anlage, die das gesamte Dach bedeckt, LED-Beleuchtung zur Minimierung des Energieverbrauchs und ein Erdbeben-Frühwarnsystem.

Im Jahr 2015 war dann mit dem Modell 359 ein Tiny House mit einer Grundfläche von  knapp 14 m2 präsentiert worden, das sich der Sonne nachdrehen läßt und daher im Kapitelteil der Drehhäuser beschrieben wird (s.d.).

Im Mai 2018 erhält die Kaiser Group einen Wood Innovation Grant in Höhe von 250.000 $ vom USDA Forest Service, um Machbarkeitsstudien für The Spar durchzuführen, das für einen Standort in der Innenstadt von Portland konzipiert ist. Nach seiner Fertigstellung wird es mit seinen 36 Stockwerken das „weltweit höchste Gebäude aus Massivholz“ sein. Bislang gibt es aber noch nicht einmal Informationen über einen Baubeginn – oder was die Machbarkeitsstudien ergeben haben.


In diesem Kontext sei auch auf das von Shigeru Ban Architects geplante Terrace House in Vancouver hingewiesen, das nach seiner Fertigstellung das „höchste hybride Holzbauwerk der Welt“ sein wird. Die im Juni 2017 von dem in Vancouver ansässigen Bauunternehmen PortLiving vorgestellten Pläne sehen einen Standort in Vancouvers Stadtteil Coal Harbour in unmittelbarer Nähe des denkmalgeschützten Evergreen Building des verstorbenen Architekten Arthur Erickson vor.

Das Design des Terrace House ist eine Hommage an seinen 1980 aus Beton errichteten Nachbarn und greift dessen dreieckige Formen und die Fülle von Grünflächen auf. Um diese Kontinuität zu schaffen wird die deutsch-kanadische Landschaftsarchitektin Cornelia Oberlander engagiert.

Mashambas Skyscraper Grafik

Mashambas Skyscraper
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Zurück zur Chronologie: Im April 2017 werden die drei Gewinner der diesjährigen eVolo Skyscraper Competition vorgestellt. In diesem Jahr wurden der Jury insgesamt 444 Wolkenkratzer-Entwürfe vorgelegt.

Der erste Platz geht an Pawel Lipiński und Mateusz Frankowski aus Polen für ihren Mashambas Skyscraper. Mashamba ist das Plural von Shamba, das auf Swahili Garten, Bauernhof, kultiviertes Feld bedeutet. Der Wolkenkratzer ist als leicht transportierbares Bildungszentrum für die ärmsten Gebiete Afrikas konzipiert. Er soll Schulungen zu modernen landwirtschaftlichen Techniken und Ähnlichem bieten und gleichzeitig Hilfsmittel wie Dünger, Saatgut und Werkzeuge verfügbar machen.

Das Gebäude würde einen Handelsbereich sowie ein Drohnen-Standort und ein Liefersystem umfassen und könnte so hoch gebaut werden, wie es für die örtliche Gemeinschaft erforderlich ist. Sobald die Gemeinschaft als ausreichend autark gilt, kann das Gebäude demontiert, in Teilen an einen neuen Standort transportiert und dann wieder aufgebaut werden, wobei es den örtlichen Landwirten so wenig Platz wie möglich wegnimmt. Über das Energiekonzept des Bauwerks ist nichts zu erfahren.

Gewinner des zweiten Platzes sind Tianshu Liu und Lingshen Xie aus den USA mit einem  futuristischen Konzept für Megastädte, bei dem Fabriken ein viel stärkerer Bestandteil des modernen innerstädtischen Lebens werden.

Die Grundidee der Vertical Factories in Megacities besteht darin, einen massiven Wolkenkratzer mit gemischter Nutzung zu errichten, der sowohl Fabrik- als auch Wohnflächen umfaßt. Die Graphiken zeigen eine 3D-Druckfabrik, eine Wasseraufbereitungsanlage sowie Fabriken zur Herstellung von Rohöl und Kunststoffen, die übereinander gestapelt sind und die Abfallstoffe der jeweils anderen nutzen.

Den dritten Platz belegt der Wolkenkratzer-Entwurf Espiral 3500 von Javier López-Menchero Ortiz de Salazar aus Spanien, der für den Agrar-Naturpark La Albufera an der spanischen Ostküste vorgesehen ist. Als Antwort auf die Zersiedelung und Erosion öffentlicher Räume soll der Turm neue öffentliche Räume wie Parks und künstliche Strände innerhalb eines Wolkenkratzers schaffen, der relativ wenig Platz auf dem Boden einnimmt.

Dabei wird ein spiralförmiges System verwendet, bei dem die öffentlichen Räume (nämlich die verschiedenen Straßentypen) Ringe bilden, die auf einem Strukturelement ruhen, an dem wiederum die Räume für die private Nutzung hängen. Dieses System der ‚umgekehrten Straße‘ soll eine unmittelbare Verbindung von öffentlichem und privatem Raum ermöglichen und gleichzeitig eine ausreichende Abgrenzung zulassen, um die gewünschte Privatsphäre zu gewährleisten.

Zu den Beiträgen, die eine ehrenvolle Erwähnung erhalten, gehört das Hochhaus Heal-Berg von Luca Beltrame aus Italien und Saba Nabavi Tafreshi aus dem Iran, das aktiv gegen die Effekte des Klimawandels vorgeht. Da es sich hierbei um einen futuristischen schwimmenden Wolkenkratzer handelt, wird er unter Maritime Habitate näher beschrieben.

Dort ist auch das im Mai 2017 in den Blogs erscheinende Projekt The Forgotten – Dead or Alive des kamerunischen Architekten Hermann Kamte zu sehen, da dieses ein ebenfalls schwimmendes Forschungscenter umfaßt.


Ein weiteres interessantes Design, das im November 2017 veröffentlicht wird, stammt von dem internationalen Architekturbüro Buro Ole Scheeren und betrifft ein begrüntes Wolkenkratzer-Ensemble namens Empire City, das auf einer Halbinsel im Fluß Saigon in Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam entstehen soll. Es besteht aus drei Türmen, die sich von einem ‚bergförmigen‘ Podium erheben.

Die Gebäude haben keine harten Ecken, sondern geschwungene, organisch inspirierte Linien und üppig begrünte Terrassen, die der tropischen Umgebung entsprechen. Eine Verglasung umgibt die Gebäude, und Bäume werden innerhalb und außerhalb des gemischt genutzten Bauwerks gepflanzt, das Wohnungen, ein Hotel, Einzelhandelsgeschäfte, Büros und öffentliche Räume beherbergen wird.

Das auffälligste Element des Ensembles ist die Sky Forest-Aussichtsplattform, ein erhöhter Garten, der in der oberen Hälfte des Empire 88 Tower – dem mit knapp 640 m und 88 Stockwerken voraussichtlich höchsten Gebäude des Landes – aus der schlanken Säulenform des Hochhauses in einer Reihe von von gestaffelten, reisfeldartigen Terrassen aus dem Gebäude herausragt. Gekrönt wird das Hochhaus von einem Veranstaltungsraum im obersten Stockwerk namens Cloud Space.

East Austin District Grafik

East Austin District
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Im Dezember stellen die Bjarke Ingels Group (BIG) und das in Austin ansässige Architekturbüro STG Design Renderings für den East Austin District in Texas vor, ein neues Sport- und Unterhaltungszentrum, das das erste Profi-Sportstadion der Stadt und eine große Musikarena umfassen wird.

Der riesige Komplex wird östlich der Innenstadt von Austin, am derzeitigen Standort des Rodeo Austin, liegen. Nach seiner Fertigstellung können im 40.000 Plätze fassenden Profisportstadion und in der 15.000 Plätze fassenden Arena die verschiedensten Sport- und Musikveranstaltungen stattfinden. Darüber hinaus wird es auf dem gesamten Campus Arbeitsräume, Jugendzentren, medizinische Einrichtungen, Tagungsräume und eine Fülle von Bewirtungseinrichtungen geben.

Das allgemeine Design der Gebäude ist von den lokalen kulturellen Wurzeln von Texas und Austin inspiriert. In Anlehnung an das Jefferson Grid – ein erstmals von Thomas Jefferson kurz nach dem amerikanischen Revolutionskrieg vorgeschlagene Gitterwerk aus Farmen, Städten und Wäldern – werden die einzelnen Gebäude schachbrettartig angeordnet. Die von oben betrachtet gitterartigen Dächer werden mit roten PV-Paneelen ausgestattet, um den Komplex mit sauberer Energie zu versorgen und bei Überschuß auch die Stadt Austin mit Solarstrom zu beliefern.


Auch der gleichfalls im Dezember gezeigte futuristische Wolkenkratzer der französischen Architektin Elizabeth de Portzamparc und des taiwanesischen Architekturbüros Ricky Liu & Associates, der für das Intelligence Operation Center (TIOC) im Xitun District von Taichung, Taiwan, gedacht ist, wird auf seinen vielen Ebenen mit einer Fülle von Grünpflanzen durchsetzt sein, um ein gesundes Innenraumklima zu schaffen und den modernen Turm mit seiner Umgebung zu verschmelzen.

Das Design, das den entsprechenden Wettbewerb gewonnen hat, zeigt einen über 244 m (andere Quellen: 262 m) hohen Turm mit 46 oberirdischen Stockwerken, welche aus einer Reihe von Terrassen an seiner Basis herauswachsen, die sich in die Fassade verwandeln. Die Gesamtform des Gebäudes wird dabei von drei Hauptkriterien bestimmt: Schutz vor und Nutzung von Wind, Ausblicke und solare Optimierung für natürliches Licht und Beschattung.

Als Erweiterung der Stadt werden die fünf Ebenen des Podiums für die Öffentlichkeit zugänglich sein und eine Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften und ein Restaurant sowie Zugang zu einem ‚Digital Cultural Center‘ bieten, wobei diese Räume durch eine Reihe von bandartigen Stegen und ‚vertikalen Straßen‘ verbunden sein werden, die durch geräumige, lichtdurchflutete Atrien führen und mit den Grünflächen auf dem Dach verbunden sind.

Die südlichen Außenwand des TIOC wird mit PV-Paneelen ausgestattet, die nicht nur Solarstrom erzeugen, sondern auch Licht und Wärme abhalten und Schatten spenden. Um den zentralen Kern herum sorgt ein tragendes Exoskelett für den Schutz vor Windkräften und leitet den Wind zur Kühlung und Erfrischung der Innenräume des Gebäudes um. Eine hinterleuchtete Glasfassade verleiht dem Gebäude eine digitale Ästhetik und ermöglicht zudem die Steuerung des Lichteinfalls in das Hochhaus, um letztlich ein Null-Energie-Gebäude zu erhalten.

Der Baubeginn ist allerdings erst 2019 – zu diesem Zeitpunkt sollte das Gebäude ursprünglich in Betrieb genommen werden. Nun soll der Bau im Jahr 2021 (später: 2022) fertiggestellt werden, was sich jedoch weiter verzögert.


Bei den Umsetzungen beginne ich (klein) mit einem Bericht vom Januar 2017 über den 27-Jährigen saharauischen Flüchtling Tateh Lehbib Breica, der mit einem DAFI-Stipendium des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) seinen Master-Abschluß in Energieeffizienz macht. Nun will er ein energieeffizientes Haus in der Wüste bauen und dabei u.a. weggeworfene Plastikflaschen für einen Dachgarten verwenden.

Plastikflaschen-Haus von Breica

Plastikflaschen-Haus
von Breica

Als er sich überlegt, was er mit den zahlreichen übriggebliebenen Flaschen machen soll, die für ihren eigentlichen Zweck – die Anzucht von Pflanzensetzlingen – nicht mehr geeignet waren,  erinnert er sich an einen Dokumentarfilm über das Bauen mit Plastikflaschen, den er während seiner Zeit an der Universität gesehen hatte. Es liegt nahe, dies selbst auszuprobieren, und auch der passende Ort findet sich schnell.

Die Bereitstellung angemessener Unterkünfte, die dem rauhen Wüstenklima standhalten, ist eine der größten Herausforderungen im Lager Awserd, einem von fünf Lagern in der Umgebung von Tindouf in Algerien, in denen saharauische Flüchtlinge leben, die vor mehr als 40 Jahren vor den Kämpfen im Westsahara-Krieg geflohen sind. Breica ist hier geboren und aufgewachsen.

Die gegenwärtigen aus Lehmziegeln errichteten Häuser sind anfällig für die heftigen Regenfälle, die regelmäßig über die Sahara-Wüste hinwegfegen, darunter ein Sturm im Oktober 2015, der Zehntausende von Lehmhäusern beschädigte oder zerstörte. Dazu kommen die häufigen Sandstürme oder ‚Haboobs‘, die die Häuser und die traditionellen Zelte der Saharauis mit erstickendem Staub füllen.

Das erste Haus, das Breica aus weggeworfenen, mit Sand gefüllten Flaschen baut, ist für seine Großmutter. Das dickwandige, runde Haus erweist sich nicht nur als widerstandsfähiger gegen Wasser, sondern auch als weniger windanfällig. Zudem hält es den Sand und Staub der Sandstürme besser ab. Und es bringt Breica den Spitznamen ‚Majnoun al-Qarurat‘ ein (القارورات مجنون = Verrückt nach Flaschen).

Beim Bau werden zuerst die Fundamente gelegt und dann die Flaschen hinzugefügt und mit Zement befestigt und verputzt. Das Haus hat zwei Decken, um den Eintritt der Wärme zu verringern.

Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks erkennen schnell den Nutzen des Hauses und unterstützen im weiteren die Verwendung von Plastikflaschen, nachdem sie zuvor den Gebrauch von Ziegeln gefördert haben, die mit Zement verstärkt wurden. Denn während Lehmziegelhäuser durch starken oder lang anhaltenden Regen zerstört werden können, lassen sich mit den Flaschen haltbarere Strukturen errichten – und die runde Form kann Stürmen besser standhalten, weil sie aerodynamisch ist.

Im Rahmen eines vom UNHCR-Innovationsfonds finanzierten Projekts arbeitet Breica nun mit dem Hilfswerk zusammen, um noch in diesem Monat in allen fünf Lagern (Awserd, Boujdour, Dakhla, Smara und Laayoune) insgesamt 25 Häuser aus mit Sand gefüllten Plastikflaschen anstelle von Ziegelsteinen zu errichten, die dann  an bedürftige Menschen vergeben werden sollen. Danach gibt es jedoch keine weiteren Meldungen mehr über diese Initiative.


Im Februar 2017 wird in Berlin das Apartmenthaus Sapphire fertiggestellt, das seit 2014 im Stadtteil Mitte auf dem begrenzten Grundstück einer Blockrandbebauung errichtet wird. Es handelt sich um das erste Wohnprojekt von Daniel Libeskind in der deutschen Hauptstadt. Markant und namensgebend ist die kristalline, expressive Form der Fassade, die durch ihre Verkleidung in unterschiedlichen Blau-Grün-Schattierungen schimmert.

Das Wohnhaus mit einer Gesamtfläche von 6.200 m2 und 70 individuellen Wohnungen – darunter sechs Penthouses mit einer Geschoßhöhe von bis zu 7,00 m, die sich an der Gebäudeecke in den Himmel schieben – ist mit 3.600 geometrischen Keramikfliesen verkleidet, von denen die meisten individuell geformt wurden, und die mit einer Schicht aus Titandioxid überzogen sind, das die Fassade und die Luft reinigt, wenn es den UV-Strahlen der Sonne ausgesetzt wird.

Die kristalline Fassade des Gebäudes wird von kantigen, dreifach verglasten Hochleistungsfenstern, Außenjalousien und schrägen Wänden dominiert. Zu jeder Wohnung gehört eine Loggia, eine Terrasse oder eine Dachterrasse. Zusätzlich gibt es gemeinsame Freiflächen im Hof und auf dem Dach, und im Erdgeschoß befinden sich Einzelhandelsgeschäfte.

Übrigens: Im Mai 2019 wird ein 224 m2 großes Penthouse verkauft. Mit einem Quadratmeterpreis von 17.600 € gehört es zu den teuersten Objekten auf dem Berliner Markt zu dieser Zeit. Vielleicht ja auch nur, weil das Sapphire das direkte Gegenüber des Gebäudekomplexes der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes ist...


Da attraktiver Wohnraum in Großstädten immer knapper wird und die Wohnungen immer kleiner, während gleichzeitig der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen auch beim Thema Wohnen zunehmend an Bedeutung gewinnt, präsentieren Anfang April 2017 die New Yorker Architekten von SO - IL einen visionären Lösungsansatz für beide Herausforderungen.

MINI Living - Breathe

MINI Living - Breathe

Aus Sicht der Konstrukteure könnten Häuser aus Stoff durchaus einen Platz in zukünftigen städtischen Umgebungen haben. Um diese Möglichkeit zu erforschen, wird ein Prototyp mit dem Namen MINI Living - Breathe entwickelt und auf einem ungenutztem, 50 m2 großen Grundstück in einem dicht besiedelten Stadtteil von Mailand installiert, als Teil der Mailänder Möbelmesse.

Der Prototyp wird für die Dezeen x MINI Living Initiative hergestellt, eine Reihe öffentlicher Diskussionen darüber, wie Architektur und Design zu einer besseren urbanen Zukunft beitragen können. Die Initiative wird vom britischen Online-Designblog Dezeen und der Automarke MINI gesponsert, die im Vorjahr das Programm ‚MINI Living‘ ins Leben gerufen hatte, um architektonische Lösungen für zukünftige urbane Lebensräume zu präsentieren.

Das Breathe-Haus paßt genau auf eine abgerundete Grundfläche von 5 x 8 m und erreicht eine Höhe von 10,3 m. Die Konstruktion besteht aus einem modular aufgebauten, mehrstöckigen verzinkten Stahlgerüst, das mit einer lichtdurchlässigen Haut aus PVC-Gewebe überzogen ist, welches diffuses Licht ins Innere läßt, um den Energieverbrauch zu minimieren. Die flexible Außenhaut ist mit einer TiO2-Beschichtung versehen, die die Luft filtert, während im Inneren ‚Mesh-Membranen‘ die Räume unterteilen, um eine gewisse Privatsphäre zu gewährleisten.

Im Erdgeschoß bildet ein Küchenbereich die räumliche und soziale Schnittstelle zur Umgebung bzw. Außenwelt. Er dient dem Empfang von Gästen, dem Zusammenkommen und Austausch. Darüber liegen verschiedene Wohnbereiche auf insgesamt drei Ebenen. Schlafbereiche, eine angedeutete Naßzelle sowie der Dachgarten schließen die Installation nach oben hin ab.

Die einzelnen Wohnbereiche sind durch transluzente Stoffwände getrennt, um eine gewisse Privatsphäre zu gewährleisten. Zu den weiteren nachhaltigen Elementen gehört ein Auffangsystem für Regenwasser, das zum Geschirrspülen und Duschen verwendet wird.

Im November wird in New York City eine Reihe kleiner Mikro-Häuschen, sogenannter ‚Urban Cabins‘, präsentiert, die in Kooperation mit verschiedenen Designern weltweit entstanden sind – das Breathe-Haus ist allerdings nicht mit dabei.


Das in Mailand ansässige Studio Cárdenas zeigt im gleichen Monat April das im Vorjahr errichtete Energy Efficient Bamboo House mit seiner vom Feng Shui inspirierten Konstruktion. Das energiesparende Haus befindet sich in der Longquan International Bamboo Commune (LIB) in Baoxi in China und verwendet lokal verfügbare natürliche Materialien, was erhebliche Energieeinsparungen ermöglicht.

Das Team um Mauricio Cárdenas baut in Zusammenarbeit mit Yang Xu, dem Masterplan-Architekten der LIB, sowie weiteren Partnern, das Haus hauptsächlich aus dem erneuerbaren Bambus, der vor Ort in Hülle und Fülle wächst. Zu diesem Zweck wird ein modulares Bambus-Bausystem mit präziser Geometrie und leichten Aluminium- bzw. Stahlverbindungen entwickelt, das eine einfache Erweiterung, Demontage und den Transport ermöglicht. Das System schwächt den Bambus nicht durch Löcher und ermöglicht bei Bedarf den Austausch von Bambusstangen.

Bamboo House Detail

Bamboo House
(Detail)

Die modulare Bambuskonstruktion ruht auf einem Stampflehmsockel, in dem auch der Technikraum untergebracht ist, während die Außenfassade mit grauen chinesischen Tonziegeln verkleidet und das Dach mit Terrakotta-Ton gedeckt ist. Um den Energieverbrauch zu minimieren, nutzt das Bambushaus Grundwasser in Verbindung mit einer geothermischen Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen der Innenräume, was schätzungsweise 15 % weniger Energie verbraucht als herkömmliche Kühlanlagen.

Zudem werden Feng-Shui-Prinzipien auf den Grundriß angewendet, der auf jeder Etage 9 m2 umfaßt. Dazu gehört beispielsweise ein größtenteils offen gestalteter Innenraum mit minimalen Trennwänden, damit positive Energie und natürliche Belüftung frei fließen können. Bislang scheint das Energy Efficient Bamboo House aber ein Einzelstück geblieben zu sein.


Ende April 2017 wird in Paris das solarbetriebene Kulturzentrum La Seine Musicale auf der Seguin-Insel in der Seine eingeweiht, eine riesige Glaskugel, die außen teilweise mit einem massiven dreieckigen ‚Sonnensegel‘ aus PV-Paneelen umgeben ist, das sich um das Gebäude dreht und so der Sonne folgt, um das Gebäude den ganzen Tag über optimal mit Sonnenenergie zu versorgen. Die große Abdeckung dient aber auch als Sonnenschutz für das gläserne Grand Foyer des Gebäudes.

Das auffällige und augenfällige Bauwerk der Architekten Shigeru Ban und Jean de Gastines im Pariser Vorort Boulogne-Billancourt, das eine Fläche von 36.500 m2 umfaßt, ist Teil von Jean Nouvels Masterplan für die Insel Seguin. Die Bauzeit betrug drei Jahre, die Kosten beliefen sich auf 170 Mio. €.

Das städtische Mehrzweckgebäude umfaßt einen Konzertsaal mit einer Kapazität von 4.000 Plätzen, einen Saal für klassische Musik mit 1.150 Plätzen sowie verschiedene Proben- und Aufnahmeräume, eine Gesangsschule, Seminarräume, ein Pressezentrum und Gastronomie. Während das Äußere mit Glaspaneelen verkleidet ist, ist der sechseckige Globenrahmen, einschließlich der Bienenstockdecke des Gebäudes, aus Holz gefertigt. Von der vierten Etage hat man einen Rundum-Ausblick auf die Umgebung, die von großzügigen Grünflächen umgeben ist.

Bereits im Dezember findet hier der im Vormonat auf der COP 23 in Bonn angekündigte zusätzliche Weltklimagipfel One Planet Summit statt.

Bahnhof Napoli-Afragola

Bahnhof
Napoli-Afragola


Im Juni 2017 wird die erste Phase des Bahnhofs Napoli-Afragola eröffnet, der vor allem als Verkehrsknotenpunkt für den regionalen wie nationalen Verkehr im Großraum Neapel und als Tor zum Süden Italiens dienen soll. Der 12 km nördlich von Neapel gelegene Bahnhof wird vier Hochgeschwindigkeitslinien, drei interregionale Linien und eine lokale Pendlerlinie bedienen. Er gilt als das letzte Großprojekt der irakisch-britischen Ausnahmearchitektin Zaha Hadid, bevor diese 2016 verstarb.

Der italienische Netzbetreiber Rete Ferroviaria Italiana (RFI) hatte den Auftrag für den Entwurf des Bahnhofs im Jahr 2003 an das Büro Zaha Hadid Architects vergeben, das bereits im November den offiziellen Entwurf präsentierte. Eigentlich sollte der Bahnhof im schon Laufe des Jahres 2009 eröffnet werden, was jedoch durch mehrere Verzögerungen vereitelt wurde, die teilweise auf Haushaltsengpässe zurückzuführen waren. Der mit knapp 60 Mio. € bezifferte Bauauftrag wird dann im Februar 2015 an das multinationale Bauunternehmen Astaldi vergeben.

Die Architekten hatten den aufgeständerten Hochgeschwindigkeits-Bahnknotenpunkt als öffentliche Fußgängerbrücke entworfen, die im 9 m Höhe die Gemeinden auf beiden Seiten der Bahnlinie miteinander verbindet und alle Dienstleistungen und Einrichtungen für die Passagiere beherbergt, mit direktem Zugang zu allen Bahnsteigen darunter. Über den acht Gleisen gibt es vier Ebenen mit einer maximalen Höhe von 25 m.

Der skulpturale Bahnhof, der als verformtes Trapezes entlang einer 450 m langen gekrümmten Strecke konzipiert ist, besteht aus einem Stahlbetonsockel mit 200 unterschiedlich geformten, mit Corian verkleideten Stahlrippen und einem Glasdach. Durch dieses fällt natürliches Licht in den Bahnhof, um den Bedarf an künstlicher Beleuchtung zu minimieren. Darüber hinaus werden mehr als 2.000 LED-Leuchten und über 4.000 m Lichtrohre installiert, die in die Stahldachträger integriert sind.

Um den Energieverbrauch zu senken, dienen eine natürliche Belüftung sowie Kühl- und Heizsysteme mit Erdwärmequellen – sowie integrierte Solarpaneele auf dem Dach. Leider lassen sich keine näheren technischen Details darüber finden. Der Bahnhof, dessen obiges Foto von den berühmten Architekturfotografen Hufton+Crow aufgenommen wurde, wird mit dem Surface Travel Award 2018 in der Kategorie ‚Transport – Station and Terminals‘ ausgezeichnet.


Im selben Monat erscheinen zwei Werbevideos für das Lifehaus von Nizar Haddad, einem Architektur-Absolventen der Academie Libanaise des Beaux Arts (ALBA), der im Jahr 2011 in Beirut das Büro NH-Architectes gegründet hat. Den Videos zufolge verbindet das Lifehaus (das tatsächlich so geschrieben wird) die Attraktivität einer kostengünstigen, netzunabhängigen Wohnung mit einem ganzheitlichen Lebensstil und luxuriösen Details.

Haddad, der die Earthships von Michael Reynolds zu seinen Inspirationsquellen zählt, leistet im Libanon wichtige Pionierarbeit bei der Entwicklung von energieneutralen Häusern, die aus lokal beschafften und recycelten Materialien hergestellt werden – was dort bislang so gut wie unbekannt war. Motiviert wurden er und sein Team durch die Müllkrise 2015, als der Müll monatelang auf den Straßen lag – der nun als Schatz behandelt wird, indem recycelte Materialien in die Wohnungen eingebaut werden.

Dank der passiven Bauweise bleibt ein Lifehaus im Sommer kühl und im Winter warm. Die Häuser können teilweise eingegraben werden, wodurch sie erdbebensicherer sind und der Wärmeverlust minimiert wird. Anstelle von Beton erfolgt die Verwendung von Lehm und Ton und die Behandlung dieser Materialien mit Leinöl und Kalk.

Lifehaus 1

Lifehaus 1

Die Lifehaus-Wohnungen verfügen über eine Dachterrasse und ein kleines Gewächshaus für den Anbau von Lebensmitteln, über Solarpaneele, um eigenen Strom zu erzeugen, sowie über Systeme zum Sammeln von Regenwasser und der Wiederverwendung von Grauwasser. Der Preis des Ganzen soll dabei etwa halb so hoch liegen wie die durchschnittlichen Kosten für ein libanesisches Haus, die mit etwa 800 $/m2 angegeben werden.

Der Bau des ersten Prototyps mit einer Fläche von ca. 200 m2 ist in dem hochgelegenen Dorf Baskinta bereits im Gange, weshalb Haddad auf Indiegogo eine Crowdfunding-Kampagne startet, die mit 3.280 $ jedoch nur rund 10 % des Zielbetrags von 30.000 $ einbringt. Die Arbeit läuft trotzdem weiter, und im Januar 2018 werden in einem Zeitraffer-Video die zwei Monate Bauzeit zusammengefaßt, bei der natürliche und wiederverwertete Materialien verwendet wurden: Sandstein, erdgestampfte alte Autoreifen und Holz.

Nach dem Erfolg in Baskinta konzipiert das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) ein kinderfreundliches Gemeindezentrum in der Gemeinde Kharayeb im Südlibanon nach den gleichen umweltfreundlichen Grundsätzen. Es wird als ‚2nd Lifehaus‘ bezeichnet. Der Spiegel berichtet übrigens erst im Dezember 2022 – d.h. nach über fünf Jahren – über Haddads Lifehaus-Projekt.

 

Weiter mit der Jahresübersicht der Solarhäuser 2017...