Blättern |
Dem SunCity Camp ähnliche, zumeist allerdings kleinere, touristische Projekte gibt es zwischenzeitlich in vielen weiteren Ländern der Erde. Acht Glamping-Domes stehen beispielsweise in Muonio, Finnland (Aurora Domes – Arctic Circle), und sieben im Reservat Alecrim in Santiago do Cacém, Alentejo, Portugal. Aber es gibt noch diverse weitere Beispiele.
Das im Jahr 2004 eröffnete Whitepod Eco-Luxury
Hotel im Herzen der Schweizer Alpen in Monthey, Schweiz, besitzt
15 geodätische Kuppeln eines anderen Herstellers, die im Inneren sehr
unterschiedlich ausgestattet sind und von rustikal bis luxuriös reichen.
Jeder Pod ist auf einer eigenen Holzplattform verankert und kann bequem 2 – 4 Personen aufnehmen. Die großen Fenster ermöglichen es, daß reichlich Sonnenlicht in das Innere eindringt, und bieten einen weiten Blick auf das Panorama der umgebenden Natur.
Die Standard-Zimmer sind mit einem Kingsize-Bett, einem voll ausgestatteten Bad mit WC und Dusche, einem Holzofen, Wasserkocher und einem Zwischengeschoß ausgestattet, in dem ein zusätzliches Einzelbett aufgestellt werden kann; während die Familienzimmer über die gleichen Annehmlichkeiten verfügen, hier mit zwei Zusatzbetten für Kleinkinder. Die Preise für die Pods variieren je nach Wochentag, Saison und Art der Ausstattung.
Auch Elqui Domos, das einzige ‚astronomische Hotel‘
der südlichen Hemisphäre, bietet sieben klimatisierte und zentral beheizte
geodätische 4-Personen-Kuppeln auf Holzdecks, deren große Oberlichter
das Gefühl vermitteln, daß man unter den Sternen liegt.
Das Mini-Dorf im Valle del Elqui in der Region Bio-Bío, etwa 580 km nördlich von Santiago in Chile, bietet alle Vorteile der Sternenbeobachtung in den Anden, wie milde Temperaturen, einen klaren Himmel und die fehlende Lichtverschmutzung. Es sind ideale Bedingungen, um die Schönheit des weiten, offenen Himmel zu genießen. Die Pods liegen an einem Hang mit offenem Blick auf das Tal und die Berge.
Neben den Kuppeln gibt es noch vier Sternwarten-Kabinen mit abgewinkelten Fenstern, die in den Himmel zeigen. Jede hat eine Dachterrasse, die als Hauptwohnraum dient und mit Teleskopen ausgestattet ist, um die Sternenbeobachtung zu fördern. Dazu werden astronomische Touren und nächtliches Reiten angeboten, es gibt ein Restaurant, eine Sternwarte und ein Freibad. Die Unterbringung beginnt bei 150 $ pro Nacht.
Etwas rustikaler wirken die auf erhöhten Plattformen gebauten geodätischen
Kuppeln des EcoCamp Patagonia im Herzen des Nationalparks
Torres del Paine, ebenfalls in Chile, die einen
einzigartigen Blick auf die umgebende Natur einschließlich der majestätischen
Granittürme der Region erlauben. Hier werden vier Arten von Gästedomen
angeboten – von Standardunterkünften bis hin zu eleganten Suite Dome
Lofts.
Das Öko-Ressort bezeichnet sich als die erste vollständig nachhaltige Unterkunft der Region südlich des Amazonasgebiets und die erste ihrer Art in der patagonischen Wildnis. Die Kuppeln sowie die Gemeinschaftsräume werden mit Solar- und Wasserkraft betrieben und sind so gebaut, daß sie die Landschaft nicht beeinträchtigen.
Die grüne Farbe der Kuppeln trägt nicht nur dazu bei, die Sonneneinstrahlung zu reduzieren, sondern fügt den Komplex auch besser in die Umgebung ein. Jede Kuppel ist mit dicken Wänden isoliert und mit Propanheizungen beheizt.
Ein Camp aus acht Kuppeln, die einen atemberaubenden Blick auf den
Nationalpark Serengeti (Ngorongoro Conservation Area) bieten, steht
in Tansania. Dank der sinnvollen Gestaltung und Materialauswahl der
geodätischen Zelte, die sich in einer Höhe von über 3.000 m über dem
Meeresspiegel befinden, bleiben die Innenräume der Highlands
Domes auch nachts warm und bieten den ganzen Tag über angenehme
Temperaturen.
Asilia, ein Ökotourismus-Unternehmen, das exklusive, klimaneutrale Camps und Lodges in ganz Afrika anbietet, beauftragte Caline Williams Wynn vom Designstudio Artichoke, die Innenräume dieser geodätischen Iglus mit Möbeln und Objekten zu gestalten, die vom altüberlieferten Design inspiriert sind.
Jede Struktur verfügt über holzbeheizte Öfen, Wärmflaschen, Masai-inspirierte Tartankissen, Ottomanen und andere Objekte, die sich stark auf die lokale Tradition beziehen.
Für uns Europäer nicht ganz so weit weg ist der Dome Garden,
der als bester Luxus-Campingplatz in Großbritannien bezeichnet
wird. Abhängig von der Größe der einzelnen Familien und dem Budget
stehen insgesamt elf Kuppeln in vier verschiedenen Größen zur Auswahl.
Das größte Modell kann auf zwei Etagen bis zu acht Personen beherbergen.
Eingebettet in den üppigen Wald von Dean, und nur zwei Stunden außerhalb von London gelegen, ist dieser Kupprl-Garten ein umweltfreundliches Reiseziel, das das ganze Jahr über genutzt werden kann – dank gut isolierter Kuppeln sowie eines Badezimmers und eines Holzbrenners in jeder Einheit, der mit lokalem Material befeuert wird. Zur Stromversorgung sind Solarmodule installiert.
Die hier installierten Kuppeln stammen von der kleinen britischen Firma DomeWorks.
Einen ganz besonderen Touch durch ihren hohen Zugangsbereich haben
die modularen Kuppelhäuser des slowenisches Unternehmens Smartdome
Constructions, die praktisch überall aufgestellt werden
können. Die im Oktober 2016 vorgestellten vorgefertigten
Dodekaeder wurden unter Berücksichtigung der Prinzipien des ‚bionischen
Bauens‘ entwickelt und sind so konzipiert, daß sie sich leicht in
die umgebende Landschaft einfügen. Neben ihrer modularen Bauweise
lassen sich auch problemlos erweitern.
Die Firma hat vier Arten von Kuppeln entwickelt: skydomes für erhöhte Anwendungen und aquadomes für Wasserlandschaften, während treedomes mit Grünpflanzen bewachsen sind, um sich in die Waldumgebung einzufügen, und snowdomes so gebaut sind, daß sie kalten Witterungsbedingungen standhalten.
Die Kuppeln aus feuchtigkeitsbeständigem Sperrholz sind auf verzinkten Stahlstützen aufgebaut und können auf unebenen Flächen, von steilen Hängen bis hin zu Sümpfen, aufgestellt werden. Die Käufer haben die Wahl zwischen transparenten Modulen aus 3D-geformtem Polycarbonat oder nichttransparenten Modulen mit 150 mm dicker isolierender Mineralwolle.
Auf der Website des Unternehmens sind Illustrationen geodätischer Kuppeln veröffentlicht, die in Hanglagen eingebaut sind, auf erhöhten Terrassen stehen oder sich zu größeren, miteinander verbundenen Gemeinschaften zusammenschließen. Das Preisangebot für das Basismodell mit einer Grundfläche von 25 m2 liegt bei knapp 20.000 € – doch beim Update Mitte 2019 ist das Unternehmen nicht mehr auffindbar.
Seit 2006 besteht das erfolgreiche Berliner Unternehmen Zendome
GmbH (ab 2014: Zenvision GmbH), das Dome
mit Grundflächen von 30 - 1.000 m2 anbietet.
Zusammen mit der Kiebitzberg Schiffswerft GmbH & Co. KG wird im Sommer 2007 sogar das hier abgebildete Floß entwickelt, auf dem ein Modell der Zendome.20 Home-Edition installiert ist.
Ich nutze diese Version, um zu einer Reihe von Domen überzuleiten, die explizit für den Einsatz auf dem Wasser entwickelt worden sind.
Anfang 2012 starten das Architekten-Ehepaar Amanda Schachter und Alexander Levi und ihre Firma SLO Architecture eine Croudfunding-Kampange auf Kickstarter, mit der sie 7.500 $ für die Errichtung eines Harvest Dome 2.0 genannten Objekts für die Wasserwege von New York City sammeln möchten. Tatsächlich gelingt es bis zum März den benötigten Betrag mit 7.596 $ sogar minimal zu überschreiten.
Die erste Version einer durchsichtigen Kugel mit einem Durchmesser von 7,3 m war im Sommer 2011 unter dem Namen Harvest Dome aus über 450 Regenschirmrahmen zusammengebaut und mit einem Ring von 128 leeren 2-l-Plastikflaschen schwimmfähig gemacht worden – mit einem Zuschuß des Lower Manhattan Cultural Council. Im Oktober sollte die filigrane Kunstinstallation auf Riker’s Island aufgestellt werden, erleidet dabei aber einen zerstörerischen Absturz.
Nach der erfolgreichen Konstruktion im zweiten Versuch – wiederum aus 450 alten Regenschirmrahmen und Kunststoff-Zweitliterflaschen – wird die neue Kugel mit Hilfe einer Barge, eines Schleppers und des örtlichen Kanuclubs Ende Juli 2012 verankert. Abweichend vom ursprünglichen Design besitzt die aktuelle Version LED-Leuchten, um zu jeder Zeit gut sichtbar zu sein.
Im Jahr 2013 wird das innovative Design zum Gewinner des Dwell Vision Award, einem nagelneuen Designwettbewerb, der von dem Industrieventilator-Hersteller Big Ass Fans gesponsert wird, und 2014 folgt der AIANY Design Award. Ein Harvest Dome 3.0 wird 2018 fertiggestellt, der diesmal aus ausrangierten Sicherheitsgurten, Rückspiegeln und Kupferrohren besteht.
Eine globale Geodatenanalyse zeigt, daß über 50 % der Weltbevölkerung
näher als 3 km am nächsten Fluß oder See leben. Berichten vom Januar 2013 zufolge
entwickelt sich die Delfter Firma DeltaSync (später:
Blue21) als Reaktion auf den Bedarf an nachhaltigen und hochwassersicheren
Gebäuden zu einem Experten für die ‚schwimmende Urbanisierung‘.
Mit dem Ziel, „die erste selbstversorgende schwimmende Stadt der Welt zu entwerfen und zu entwickeln“, präsentiert das Unternehmen gemeinsam mit der Stadt Rotterdam und der lokalen Firma PublicDomain Architecten den Floating Pavilion, der von der Traditionsfirma Dura Vermeer gebaut wird und zu diesem Zeitpunkt die größte öffentliche schwimmende Struktur der Niederlande darstellt. Rotterdam plant den Bau von schwimmenden Stadtvierteln zum Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und Entspannen auf dem Wasser – und von den 13.000 bis 2040 geplanten klimaschonenden Häusern sollen 1.200 auf dem Wasser entstehen.
Die drei miteinander verbundenen Strukturen des Pavillons wirken wie schwebende Kugeln und sind wetterfest und nachhaltig. Die größte Kugel hat einen Radius von 12 m, während die gesamte Bodenfläche über 46 x 24 m beträgt. Mit steigendem Wasserstand steigt auch der Pavillon. Nach seiner Errichtung wird der Pavilion im Rijnhaven verankert, wo er als Herzstück des niederländischen Wasserzentrums dient.
Der Standort Rijnhaven – der alte Hafen der Stadt – wird wegen seiner guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und auf dem Wasserweg gewählt, ebenso wie wegen der begrenzten Anzahl von Wellen, die gegen die Struktur schlagen, und weil der Hafen von nur wenigen Binnenschiffen genutzt wird.
Die gewünschte Nachhaltigkeit wird durch den Einsatz von Materialien, die Flexibilität der Struktur und ihrer Ausstattung erreicht. Die ETFE-Folie, die die Kuppeln bedeckt, ist etwa 100 mal leichter als Glas. Die Schwimmkörper wiederum bestehen aus fünf Schichten expandierter Polystyrolplatten (EPS), deren dickste ein Gitter aus Betonbalken enthält, das an vorgefertigten Betonplatten befestigt ist, um die harte Hülle der Insel zu bilden und diese vor schlagenden Wellen zu schützen. Darauf befindet sich ein 20 cm dicker Betonboden, der 80 cm über dem Wasser schwebt.
Der Pavillon ist weitgehend energieautark, nutzt die Solarenergie und reinigt sogar das Toilettenwasser selbst. Der erste Prototyp einer zukünftigen schwimmenden Stadt, der im Jahr 2015 an einen neuen Standort im neuen Zentrum von Rotterdam – der Stadt des Jahres 2015 – verlegt wird, wird in erster Linie für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. Der Pavillon wird im Juli 2020 geschlossen. Über weitere schwimmenden Gebäude berichte ich ausführlich im Kpitelteil der maritimen Habitate (s.d.).
Ein geodätisches Hausboot, dessen Bau der amerikanische
Ingenieur und Erfinder Michael R. Weekes weniger als
2.000 $ kostet, wird im März 2014 in den Fachblogs
vorgestellt. Es ist 4,9 m lang, aus Streben und Sperrholznaben gebaut,
die durch Schrauben verbunden sind, und nicht motorisiert. 27 recycelte
Gallonen-Lagerbehälter halten das nur 27 kg schwere Teil über Wasser,
und das Deck kann bis zu zwölf Erwachsene aufnehmen oder einen Schlafplatz
für bis zu vier Personen bieten.
Weekes hofft, mit seinem Konzept nachhaltigere Häuser in Form von Hausbooten nach Buffalo, der Hafengegend von New York, zu bringen. Interessierte Parteien können sich mit ihm in Verbindung setzen, um Pläne für das relativ einfach zu bauende geodätische Hausboot zu erhalten, das 2,4 – 3,6 m breit und 3,6 – 9,7 m lang sein kann. Für einen Betrag ab 6.995 $ kann man auch einen Bausatz kaufen und sich ein eigenes Hausboot bauen. Weekes wird uns etwas weiter unten nochmal begegnen.
Im Oktober 2016 folgen Berichte über das Konzept einer
schwimmenden Bambuskuppel von Dinesh Ram aus Indien,
mit der er an dem Mitte des Jahres von Inhabitat durchgeführten
Biodesign-Wettbewerb teilgenommen hatte.
Der Hope Waters Dome, der aus lokal verfügbaren Materialien wie Bambus und Kunststoff gebaut werden kann, wurde entwickelt, um die beiden Gefahren des steigenden Meeresspiegels und der Nahrungsmittelknappheit in dem karibischen Inselstaat Jamaika zu bekämpfen. Der dortige Agrarsektor leidet unter vielen Problemen, darunter den Naturkatastrophen, die alleine zwischen 1994 und 2010 Verluste in Höhe von 14,4 Mrd. $ verursachten.
Die vorgeschlagene geodätische Bambuskuppel soll mehrere Funktionen zu erfüllen, darunter die einer Anbaufläche und die eines Besprechungsraumes. Für den Auftrieb würde der Bambusrahmen auf einer Plattform aus recycelten Plastikflaschen ruhen – womit gleichzeitig das wachsende Problem der überfüllten Deponien in Jamaika angegangen werden soll.
Die oberen Stockwerke sind als urbanes Lernzentrum für die Landwirtschaft konzipiert, in welchem Lebensmittel angebaut werden können, ohne daß die Gefahr einer Überschwemmung durch den steigenden Meeresspiegel besteht. Laut Ram soll das „Symbol für die nachhaltige Entwicklung“ vorgefertigt und dann zu seinem Standort geschleppt werden. Die Baukosten seinen etwa halb so hoch wie bei einem traditionellen Gebäude mit ähnlichen Abmessungen.
Ebenfalls beweglich, allerdings auf festem Grund, sind die folgenden
Beispiele für geodätische Strukturen, die jedoch nicht in allen Fällen
einer ‚ernsthaften‘ Beschäftigung mit diesem Thema entsprechen.
Dies ist besonders bei der gigantischen geodätischen Kuppel aus Altmetall der Fall, die auf der Maker Fair 2013 auf zwölf gruseligen, krebsartigen Beinen herumläuft.
Der spinnenartige Walking Pod des Schweißers Scott Parenteau und seiner Freunde aus Sacramento, dessen Bau 2,5 Monate erforderte und der im Juni 2013 in den Blogs zu sehen ist, wird von Batterien sowie einer Windturbine und einem auf dem Dach montierten Solarmodul angetrieben, um die 800 W zu liefern, die zum Bewegen der Maschine benötigt werden. Was über zwei kommerzielle Getriebemotoren für Geschirrspüler erfolgt.
Die Liebe zu den geodätischen Kuppelkonstruktionen von Fuller war in Parenteau, der auch Chef eines Unternehmens für kundenspezifische Bleche namens Pro Metals ist, schon in der Kindheit erwacht, als sein Bruder kleine Kuppel-Modelle baute. Für den Bewegungsmechanismus seiner beweglichen Dom-Konstruktion ließ er sich von Theo Jansens Strandbeest-Maschinen inspirieren (s.u. Wind und Kunst).
Im Juni 2014 folgt das Design des EXO von Mauro
Fragiotta und Mark Beccaloni, die in ihrer
Arbeit die Grundlagen von Buckminster Fuller umsetzen.
Bei dieser soll es sich um das „weltweit erste geodätische Elektroauto“ handeln – da das geometrische Außenchassis des Stadtautos über eine Vielzahl von Falten verfügt, die der Struktur Festigkeit verleihen und gleichzeitig Gewicht und Materialeinsatz reduzieren.
Über die Designphase ist das Projekt aber nicht hinausgegangen.
Schon umgesetzt ist hingegen das Life Pod genannte
selbstgebaute, geodätische und mobile Haus des o.e. Michael
Weekes. Durch sein geringes Gewicht von weniger als 680 kg
und seine kompakte Größe von 4,0 x 2,5 m paßt es auf einen einfachen
Trailer und kann von einem normalen Auto gezogen werden.
Das winzige Haus mit einer Grundfläche von gut 10 m2, das im März 2016 gezeigt wird, besteht aus zwei geodätischen Kuppeln, die an den Seiten plaziert und mit einem zentralen 10-seitigen Zylinder verschmolzen sind, der aus Holzrahmen konstruiert und mit TPO-Schaum und Luan-Holz verkleidet ist. Es gibt eine abnehmbare Zugangstür, die in einen gemütlichen Innenraum mit zwei Fenstern führt.
Trotz seiner geringen Größe verfügt der Life Pod über Innendusche, Doppelmatratze, Waschbecken, Kompost-Toilette und Warmwassertank. Es wird von zwei 300 W Solarpaneelen versorgt, kann aber auch an das Stromnetz angeschlossen werden. Die Tatsache, daß es sich bei der Form nicht um eine kantige Box handelt, bedeutet zwar, daß ein gewisses Innenvolumen verloren geht, aber das Ergebnis viel leichter und aerodynamischer als ein normales, rechtwinkliges kleines Haus, was beim Transport zu Kraftstoffeinsparungen führt und nicht erfordert, extra einen Pickup kaufen oder mieten muß.
Weekes sieht den Life Pod als alternative Lifestyle-Lösung für pensionierte Boomer, die reisen wollen, für Millennials, die nach einer erschwinglichen und leichten Heimoption suchen, und auch als potentielle Schutzhütte für Menschen, die von Naturkatastrophen betroffen sind. Nach Fertigstellung des Prototyps Anfang des Jahres unternimmt der Konstrukteur eine viermonatige Tour über rund 1.600 km, um die Fähigkeiten der Einheit zu testen und zu verbessern.
Maßgeschneiderte Versionen des Life Pod sollen anschließend für 19.900 $ verkauft werden, wobei das Solar-Kit zusätzliche 2.900 $ kostet. Selbstbau-Anleitungen mit den entsprechenden Plänen gibt es schon für 399 $.
Am einfachsten, schnellsten und billigsten kommt man in einer geodätischen
Struktur unter – wenn diese ein Zelt ist. Es gibt bereits mehrere
Hersteller, die verschiedene Versionen anbieten, angefangen mit dem
aufblasbaren Zelt The
Cave der in Hamburg beheimateten Firma Heimplanet
Entwicklungs GmbH, das erstmals im Februar auf der ISPO
2011 in München öffentlich vorgestellt wird.
Die Idee für ein besseres Zelt – weg von verbogenen Aluminiumstangen, Schnurresten, feuchter Plastikfolie und zu wenig Heringen, und das auch noch in der Dunkelheit und/oder im Regen – war den beiden Hamburger Surfern Stefan Clauss und Stefan Schulze Diekhoff bereits 2003 an einem Strand in Portugal gekommen. Im Jahr 2008 kommen sie darauf zurück und gründen ihr Unternehmen Heimplanet, um die Vision zur Marktreife zu entwickeln. Mit Hilfe eines europäischen Entwicklungsfonds gelingt es ihnen 2010 in Produktion zu gehen.
Die zwei zentralen Konzepte für das Design sind die Verwendung eines aufblasbaren Außenskeletts anstelle von starren Polen – und die geodätische Form der Struktur, die eine komfortable Innengestaltung mit einem großen Platzangebot verbindet. Aufblasbare Elemente wurden zwar schon früher im Zeltbau verwendet, aber erst ihre patentierte Kombination mit einer geodätischen Anordnung erzielt die gewünschte extrem hohe Windstabilität.
Während die schrägen Seitenflächen herkömmlicher Zelte viel Platz wegnehmen, bieten der fünfeckige Grundriß von 5 m2 und die steilen Seiten des ‚Höhlenzeltes‘ viel mehr Raum mit Schlafplätzen für drei Personen plus Ausrüstung – oder einer Sitzkapazität für sechs im Kreis. Luftentleert und zusammengepackt mißt das Zelt 50 x 30 x 20 cm und wiegt 5,2 kg.
Die Aufbauzeit in Form des Aufpumpens von fünf Luftkammern mit einer großen Handpumpe beträgt etwa zwei Minuten, die Entleerung rund eine Minute, und der Preis wird mit 499 € zuzüglich Versand angegeben.
Beim Update Mitte 2019 werden auf der Homepage des Unternehmens ereits eine ganze Reihe innovativer Zeltkonzepte angeboten, neben einer Gepäckserie namens Monolith. Der Klassiker The Cave kostet inzwischen 690 €, während das für extreme Bedingungen entwickelte Modell Mavericks, dessen Preis mit 5.500 € angegeben wird, als Basecamp oder auch als Schlafzelt für bis zu 10 Personen genutzt werden kann. Das Zelt, dessen spezielle geodätische Struktur ausgelegt ist darauf, Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h standzuhalten, bietet eine Innenzelthöhe von 2 m und mehr als 13 m2 Grundfläche.
Im Februar 2018 präsentiert der US-amerikanische Outdoor-Ausrüster The
North Face (Die Nordwand) das robuste Zelt Geodome 4,
das aufgrund seiner geodätischen Form selbst rauhsten Wetterlagen mit
Windgeschwindigkeiten bis zu 100 km/h standhalten soll.
Das Zelt ist knapp 2,10 m hoch, damit selbst großgewachsene Menschen noch relativ bequem darin stehen können. Mit einer Größe von 230 x 218 cm ist es in der Lage, bis zu vier Personen zu beherbergen. Es benötigt zum Aufstellen aber nur fünf Hauptstangen und einen sogenannten Äquatorpol, wodurch es sehr einfach aufgebaut werden kann.
Die zweilagige, wasserdichte Außenseite trägt dazu bei, das Zelt auch bei schlechtem Wetter trocken zu halten. Im Innenraum befinden sich praktische Innentaschen zur Aufbewahrung der Ausrüstung. Die leichte Struktur ist etwas über 11 kg schwer und läßt sich leicht transportieren und verstauen.
Das Expeditionszelt ist zu diesem Zeitpunkt allerdings nur für den japanischen Outdoor-Markt vorgesehen und wird ab März im Online-Store von The North Face zu einem Preis von 1.635 $ angeboten. Mitte 2019 berichten die Fachblogs dann, daß das Geodome 4 nun auch in den USA erhältlich ist, wobei der Preis hier 2.000 $ beträgt.
Im März 2017 berichten die Blogs über einen Kuppelbau, der sich ebenfalls den Domen zuordnen läßt. Der italienische Architekt Nicoló Bini hat bereits eine Reihe derartiger Häuser entwickelt, die stabiler und umweltfreundlicher sind als herkömmliche Gebäude – und die schneller, mit weniger Arbeitsaufwand und Kosten gebaut werden können.
Erfunden wurden sie in den 1960er Jahren von Nicolós Vater Dante Bini, der ab 1964 und im Laufe der Jahre 1.600 Stück in 23 Ländern baute.
Die Öko-Kuppeln heißen Binishells und werden durch ein pneumatisches Verfahren hergestellt, bei dem mit geringem Luftdruck die Kuppelform erzeugt wird, die dann mit verstärktem Stahl verkleidet und mit Beton besprüht wird.
Zu den Verbesserungen gegenüber dem ursprünglichen Systems gehören eine größere architektonische Flexibilität, die Einhaltung internationaler Bauvorschriften, eine Vereinfachung des Bauprozesses und die Integration neuester Materialien und passiver Heiz-/Kühltechnologien.
Besondere Presse bekommen die Binishells im September 2021, als sich der ‚Iron Man‘-Schauspieler Robert Downey Jr. für 3,8 Mio. $ ein entsprechendes aerodynamisches Haus mit einer Grundfläche von etwa 600 m2 zulegt.
Das ‚Clubhouse‘ genannte Bauwerk in Malibu sollte bereits 2013 errichtet werden, was sich jedoch aufgrund der komplexen Konstruktion, die zahlreiche Künstler, Dekorateure usw. erfordert, stark verzögert.
Im Bereich der Solararchitektur gibt es aber auch
eine lange Entwicklungslinie eher konventionell strukturierter Gebäude,
die Elemente der passiven und aktiven Solarenergienutzung integrieren.
Diese sollen als nächstes unter dem Oberbegriff Sonnenhäuser vorgestellt
werden. Und natürlich gehören auch Gewächshäuser dazu,
auf die ich weiter oben schon eingegangen bin, ebenso wie das Thema
der solaren
Kühlung, das ebenfalls separat behandelt wird (s.d.).
Weiter mit den Solarhäusern und solaren Bauelementen 1900 - 1969 ...