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Solarleuchten (Fortsetzung 2)


Im Oktober 2010 schaltet die Firma Fenix International Inc. mit Sitz in San Francisco offiziell ihre Website frei, auf der sie ihre Pläne beschreibt, netzunabhängige Energiesysteme für arme Menschen in afrikanischen Gemeinden verkaufen zu wollen. Die Herstellung der ziegelsteinförmigen Akkus soll umgehend beginnen, wobei die Produkte zunächst in vier afrikanischen Ländern eingeführt werden sollen. Potentielle Vertriebspartner gibt es darüber hinaus in Indien, Bangladesch und Lateinamerika.

Die Fenix International war im Juli 2009 von Mike Lin, einem ehemaligen Apple-Mitarbeiter und Dozent für Umwelttechnik an der Stanford University, und Brian Warshawsky gegründet worden. Ihr Kernprodukt ist eine haltbare 12 V Blei/Säure-Batterie, die speziell für häufige Aufladungen aus verschiedenen Quellen geeignet ist, wie z.B. aus einem Solarpaneel, aus kleinen Wasser- und Windturbinen, aus dem Stromnetz oder aus einem Fahrradgenerator, wie sie zuhauf unter den pedalbetriebenen Geräten beschrieben sind (s.d.).

Fenix ReadySet

Fenix ReadySet

Der Fahrradgenerator kann genug Strom erzeugen, um ein Telefon in etwa fünf Minuten aufzuladen. Die Fenix ReadySet genannte Batterie mit einem 15 W Solarpaneel aufzuladen, dauert hingegen einen ganzen Tag. Wesentlich ist, daß die Software und die Elektronik des Geräts sicherstellen, daß die Batterie nie zu 100 % entladen wird, was diese zerstören oder zumindest ihre Lebensdauer erheblich verkürzen würde. Ein erstes Pilotprojekt in Afrika startet im November 2009.

Lin schätzt, daß weltweit etwa 150 Mio. Autobatterien für die dezentrale Stromversorgung genutzt werden, obwohl es nur sehr wenige Studien darüber gibt – hauptsächlich, weil die Regierungen der Entwicklungsländer ihre Elektrifizierungsraten so hoch wie möglich erscheinen lassen wollen.

Die ReadySet-Batterie verfügt über zwei Zigarettenanzünder- und zwei USB-Anschlüsse zum Aufladen von Mobiltelefonen und zum Versorgen von LED-Lampen, Ventilatoren oder anderen kleinen elektronischen Geräten. Dabei besteht die Strategie des Unternehmens darin, die Batterien – die in Verbindung mit einer Stromquelle wie einem Solarpaneel etwa 150 $ kosten – über Telefonhändler zu verkaufen, die gegenwärtig potentielle Einnahmen verlieren, weil die Kunden ihre Telefone mangels Lademöglichkeiten nicht eingeschaltet lassen können.

Interessant ist, daß die meisten Mitglieder des Fenix-Teams bereits bei einem Start-Up namens Potenco zusammengearbeitet haben, einem Entwickler von Ladegeräten mit Zugschnüren, die Teil des Projekts One Laptop Per Child werden sollten. Da Potenco ab einem bestimmten Punkt nicht mehr in der Lage ist, weiteres Geld zu beschaffen, wird dieses Projekt nicht weiterverfolgt und die meisten Mitglieder des Teams wechseln zu Fenix.

Im Juli 2012 startet die Fenix International eine Kickstarter-Kampagne, um Kunden in den USA ein netzunabhängiges Solarladegerät-Paket im Wert von 300 $ anzubieten, das ein 15 W Solarpaneel, eine 54 Wh Batterie mit jeweils zwei USB- und 12 V Autoladeanschlüssen sowie eine 3 W LED-Leuchte umfaßt. Die Kampagne entsteht aus Gesprächen mit Freunden der Grüner, die sagen, daß sie selbst gerne ein Solarladegerät hätten. Bei einem bescheidenen Zielbetrag von 20.000 $ bringen 522 Unterstützer tatsächlich eine Summe von 112.362 $ zusammen, um dieses Projekt zu verwirklichen.

Bislang wird das ReadySet-Kit in Uganda verteilt, wo etwa 2.000 Exemplare hauptsächlich zum Aufladen von Handys verwendet werden, denn mit der netzunabhängigen Solarenergie können Einzelpersonen Handys für andere aufladen und dafür eine Gebühr kassieren. Mobiltelefone werden in Uganda für eine Vielzahl von Aufgaben genutzt, darunter die Überprüfung von Erntepreisen und das mobile Banking.

Nun bereitet sich das Unternehmen darauf vor, auch nach Ruanda zu expandieren. Zudem wird mit der südafrikanischen Telekommunikationsgesellschaft MTN Group eine Vereinbarung geschlossen, um das ReadySet-Kit mit ihrem Markenzeichen zum Selbstkostenpreis über ihr Vertriebsnetz zu verkaufen.

Anfang 2015 schließt die Fenix International eine Risikokapitalrunde B in Höhe von 12,6 Mio. $ ab, mit Investoren wie GDF Suez, Schneider Electric, Orange France Telecom, Tom Dinwoodie und Warner Philips. Frühere Investoren sind AlphaMundi und Persistent Energy Partners, außerdem hat die Firma Zuschüsse vom Africa Enterprise Challenge Fund und der GSMA Foundation erhalten. Nach einer 4. Finanzierungsrunde im August 2017 hat die Fenix International insgesamt 16,6 Mio. $ in den Büchern zu stehen. Zu den jüngsten Investoren gehören der USAID East Africa Trade and Investment Hub und die MTN Group.

Im Oktober 2017 gibt das französische multinationale Unternehmen Engie SA (bis 2015: GDF Suez) die Übernahme der Fenix International bekannt. Dies soll den Eintritt von Engie in den Markt für netzunabhängige Energie beschleunigen, um das Ziel des Energieversorgers zu erreichen, bis 2020 etwa 20 Mio. Menschen auf der ganzen Welt Zugang zu dezentraler Energie zu verschaffen. Die Übernahme, deren Kaufpreis nicht bekannt gegeben wird, folgt auf jüngste Investitionen von Engie in andere netzunabhängige Solarunternehmen wie BBOXX in Westafrika, Mera Gao Power in Indien und Bangladesch sowie Kingo Energy in Lateinamerika.

Fenix beschäftigt derzeit mehr als 350 Mitarbeiter und ist hauptsächlich in Uganda tätig, wo das Unternehmen mit mehr als 140.000 Kunden der führende Anbieter von Solarstrom für Privathaushalte ist. Das Unternehmen expandierte vor kurzem nach Sambia und plant, in weiteren afrikanischen Ländern tätig zu werden. Fenix wird operativ unabhängig von seiner neuen französischen Muttergesellschaft bleiben.

Dem Stand von 2022 zufolge bietet die Engie Heimsolaranlagen (Solar Home Systems) von 10 – 200 W an, wobei das Einsteigersystem die grundlegenden Beleuchtungsbedürfnisse eines Haushalts abdeckt sowie ein Handy-Ladegerät und ein Radio oder eine Taschenlampe betreiben kann. Zur sozioökonomischen Entwicklung ländlicher, netzunabhängiger Gemeinden werden zudem solare Mini-Grid-Anlagen angeboten. Die Details lassen auf den Homepage engie-energyaccess.com finden.

Aahana Solar Lateran Bracelet Grafik

Aahana Solar Lateran Bracelet
(Grafik)


Bislang nur als Design existiert das Aahana Solar Lateran Bracelet, das dazu beitragen soll, die Lebensqualität in indischen Dörfern zu verbessern, die noch immer keinen Strom haben. Dieser Entwurf wird erstmals im Juni 2011 in den Blogs vorgestellt – wobei Aahana auf Hindi ‚die ersten Strahlen der Sonne‘ bedeutet. Der Entwurf stammt von Melissa Hui Wang aus Atlanta, Georgia.

Die umweltfreundliche Laterne sieht wie ein Armreif aus und wird auch tatsächlich um das Handgelenk getragen. Der Designerin zufolge berücksichtigt es, daß indische Frauen es lieben, Schmuck zu tragen, weshalb diese Solarlaterne die Form eines Armbands hat, welches das Handgelenk schmückt und die Arbeit nicht behindert.

Das Armband ist mit Solarzellen ausgestattet, die die Sonnenenergie nutzen, wenn die Frauen zum Feuerholzsammeln oder Wasserholen hinausgehen. Diese gespeicherte Energie versorgt wiederum die LEDs, die die Wohnung erhellen, wenn es draußen dunkel wird. Hierzu werden das Armband einfach abgenommen, die Ringe des Lichtdiffusors in die Länge gezogen und das Beleuchtungssystem eingeschaltet, das sich im Inneren des Armbands befindet.


Im Rahmen der 2008 gestarteten globalen Initiative LAUNCH, die von der NASA, USAID, dem US-Außenministerium und der Firma NIKE unterstützt wird, initiiert Nina Marsalek im Jahr 2011 eine Aktion unter dem Titel Solanterns Initiative, die darauf abzielt, 1 Mo. kerosinbetriebene Laternen in Kenia durch solarbetriebene Lampen zu ersetzen und dabei Arbeitsplätze für Kleinstunternehmer zu schaffen.

Sun King

Sun King

Gemäß Berichten im September 2011 scheint das in Kenia ansässige Unternehmen Renewable Energy Ventures (REV) die Umsetzung der Initiative zu übernehmen. Gemeinsam mit dem US-Unternehmen Greenlight Planet Inc., das die Designrechte hat, entwickelt und produziert die REV eine Sun King (o. SunKing) genannte Solarlaterne. Da die Materialien und Fertigungskapazitäten für die Herstellung der Laternen in Kenia nicht ohne weiteres verfügbar sind, sei es wirtschaftlich sinnvoller, „auf qualitativ hochwertige Fertigprodukte aus dem Ausland zurückzugreifen.“

Wie viele der vorstehend beschriebenen Leuchten kombiniert auch die Sun King Solarlaterne LED-, Lithium-Ionen-Akku- und Solarzellen-Technologien mit dem Ziel, handelsübliche Komponenten in einem Paket zu vereinen, das kostengünstig, langlebig, attraktiv und für einen ländlichen Haushalt konzipiert ist. Die Laterne bietet 16 Stunden Licht mit einer einzigen Tagesladung und erzeugt doppelt so viel Licht wie eine Kerosinlampe.

In den Meldungen wird allerdings erwähnt, daß das REV-Team im Laufe von knapp zwei Jahren bereits über 5.000 Solarlaternen an ländliche Haushalte in Kenia verteilt habe, zu einem Stückpreis von 25 $. Dies würde bedeuten, daß die REV schon seit 2009 diesbezüglich aktiv ist – und damit vor Marsaleks o.e. Initiative. Was den Preis anbelangt, so wird argumentiert, daß die ländlichen Haushalte über die Lebensdauer der Lampe (bzw. des Akkus) von drei Jahren Einsparungen von 110 – 114 $ erzielen können, da im Vergleich zu Kerosinlampen in diesem Zeitraum keine laufenden Kosten anfallen.

Das erste Modell der Sun King Solarlaterne erscheint tatsächlich Ende 2009 in der Presse und wird sogar vom Wall Street Journal in einem Video vorgestellt. Darin ist zu erfahren, daß die Laterne im ländlichen Indien statt für 15 $ zu einem ‚subventionierten‘ Preis von nur 4 $ verkauft werde.

Im Dezember 2015 ist die von Patrick Walsh, einem Studenten der University of Illinois, im Jahr 2005 gegründete Greenlight Planet einer der Finalisten des Zayed Future Energy Prize 2016. Die Idee für sein Unternehmen kam Walsh während eines Arbeitsaufenthalts in Indien, wo er den Gefahren des Gebrauchs von Kerosinlampen begegnete. Zusammen mit zwei Kommilitonen sammelt er daraufhin 600.000 $, um das Unternehmen zu gründen – und einige Jahre später sind bereits 10.000 Lampen verkauft.

Bis 2012 steigt der Absatz dann auf 600.000 Stück, und auf die letzten zehn Jahre gerechnet hat die Firma schon rund 1,8 Mio. Lampen verkauft. Dabei beschäftigt das sozial engagierte Unternehmen, das bereits in 40 Ländern vertreten ist, auch einheimische Mitarbeiter, von denen alleine in fünf indischen Bundesstaaten rund 6.000 als Vertriebsmitarbeiter unterwegs sind, die jeden Monat Zehntausende von Lampen verkaufen.

Ende 2015 kommt auch das minimalistische Modell Sun King Pico auf den Markt, das im Einzelhandel nur 8 $ kostet und als „die weltweit erste und einzige volldigitale, äußerst langlebige Solarleuchte“ angepriesen wird. Sie spendet sechs Stunden lang konstant helles weißes Licht und ist dreimal heller als eine Kerosinlampe. Die Pico sollte auch ziemlich lange halten, da sie aus Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt wird und nicht aus billigeren Alternativen.

Besonders clever: Wenn die Batterie ‚leer‘ ist, schaltet der eingebaute Mikrochip die Lampe in den ‚Energiesparmodus‘ und sorgt so für weitere Stunden Notlicht in der Nacht. Dies mag der Hintergrund dafür sein, daß in einigen Berichten erwähnt wird, daß das Modell mehr als 72 Stunden Licht spendet, nachdem es einen Tag lang in der vollen Sonne aufgeladen wurde.

Ein weiteres Modell ist das 50 $ teure Sun King Pro mit einem 2.800 mAh Lithium-Eisenphosphat-Akku (LiFePO4), der eine Lebensdauer von bis zu fünf Jahren ausgelegt ist, sowie einen USB-Ladeanschluß für mobile Geräte und ein separates 2,7 W Solarpaneel. Die LED-Lampe und der Akku sind jeweils in robusten und wasserfesten Gehäusen aus Polycarbonat und ABS untergebracht. Die Lampe verfügt über drei Helligkeitsstufen (17, 50 und 100 Lumen) und kann auf niedriger Stufe mit einer Ladung bis zu 45 Stunden lang betrieben werden.

Dem Stand von 2022 zufolge werden neben einem Modell Pico Plus noch drei verschiedene Versionen der Pro-Reihe angeboten – sowie das Modell Boom, bei dem neben der LED-Leuchte auch noch ein UKW-Radio und ein MP3-Player integriert sind. Erhältlich ist das Boom aber nur in wenigen Ländern in Afrika und Asien. In Indien kostet es umgerechnet etwa 35 €.


Persönliche Anmerkung
: Aufgrund der Wichtigkeit dieses Themas lanciere ich mit Unterstützung eines interdisziplinären Teams Anfang 2012 eine Initiative, die während der Rio +20 Konferenz im Juni dieses Jahres in Brasilien vorgestellt werden soll. Es gelingt jedoch nicht, mit den involvierten Stellen überhaupt in direkten Kontakt zu treten. Das Büro der UN in Bonn erweist sich als ,manchmal halbtags’ besetzt und ist trotz wochenlanger Versuche unsererseits nicht in der Lage, eine Antwort auf die entsprechende Anfrage zu geben.

Der dreiseitige Text der Initiative Ein Jahr für die Zukunft, die auch weiterhin aktuell ist, befindet sich hier im Archiv (es gibt hier auch eine englische Version zur Weitergabe).


Consol Solar Jar

Consol Solar Jar


Ebenfalls Anfang 2012 verbreiten sich Informationen über ein neues Produkt der Firma Consol, die seit jeher den Großteil der südafrikanischen Glas-Einmachgläser liefert. Das unter dem Namen Consol Solar Jar bekannte Leuchtmittel besteht aus einem derartigen Einmachglas mit einem kleinen Solarpaneel, das auf dem Deckel des Glases angebracht ist und tagsüber die Sonnenenergie absorbiert.

Einmal aufgeladen, leuchtet die LED-Lampe auf der Innenseites des Deckels sechs Stunden lang, wobei der Deckel gleichzeitig auch als Schalter dient. Die preisgekrönte Leuchte, die sich perfekt für Camping und Outdoor-Veranstaltungen eignet, ist anfangs allerdings nur in Südafrika erhältlich, wo sie etwas mehr als 15 $ kostet.

Später verbreitet sich die Lampe unter dem Namen Sonnenglas u.a. auch in Deutschland, wobei auf eine bestimmte Funktionen des südafrikanischen Vorbilds verzichtet wird. Dessen Licht geht nämlich automatisch für 30 Sekunden an, wenn es unvermittelt dunkel wird (z.B. bei Stromausfall). Ist es aber nicht dunkel genug, geht sie nach vier Sekunden wieder aus. Das heißt, sie leuchtet nur bei absoluter Dunkelheit.

Dem Stand von 2022 nach wird das Sonnenglas, das bei voller Ladung mindestens 24 Stunden lang leuchtet, von diversen Anbietern zu einem Preis von rund 35 € verkauft.


Der seit 1990 bestehende und von Neville Williams gegründete gemeinnützige Solar Electric Light Fund (SELF), der sich für die Beseitigung der Energiearmut durch den Einsatz von Solarenergie einsetzt, so z.B. 2001 in Form eines solarbetriebenen Computerlabors an der Myeka High School in Maphephethe, Südafrika, das als das erste seiner Art in Entwicklungsländern gilt, kündigt im Februar 2012 den Start der Kampagne ‚Energie ist ein Menschenrecht‘ an.

Die NRO arbeitet mit Gemeinden zusammen, um innovative Solarenergielösungen zu entwickeln und umzusetzen, die die Gesundheit und das Bildungsumfeld der Menschen verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung ankurbeln sollen. Zu den Maßnahmen gehörte die Installation von Solarsystemen zur Versorgung von Wassersystemen, Schulen, Kliniken, Gemeindezentren sowie Straßen- und Haushaltsbeleuchtungen.


Auf der Mailänder Designwoche 2012 im April wird das tragbare Solarbeleuchtungssystem Nomad des belgischen Designers Alain Gilles vorgestellt, das dieser für den Anfang 2011 gegründeten, ebenfalls belgischen Hersteller O’SUN entworfen hat. Das tragbares wiederaufladbare Gerät, das einfach zu bedienen und zu benutzen ist, wurde dann von Schweizer Ingenieuren speziell für die Bedürfnisse von Familien in Teilen der Welt entwickelt, die keinen Zugang zu Elektrizität haben.

Die Nomad-Lampe kann sechs Stunden lang bei voller Intensität leuchten, sobald ihre zwei 2.600 mAh Li-Io-Alkus mit dem mitgelieferten 5 W Solarpaneel vollständig aufgeladen sind. Daneben kann sie auch auf herkömmliche Weise oder über den Zigarettenanzünder im Auto mit Strom versorgt werden. Die Lampe hat nur einen Knopf für drei verschiedene Lichteinstellungen und kann fast überall aufgehängt oder aufgestellt werden, da sie stoß- und sturzfest ist. In ihrem Inneren befinden sich zwölf Hochleistungs-LEDs, und es gibt einen Aufsatz zum Aufladen von Handys.

Das Gerät mit dem schlichten Design wird unter dem Namen O’SUN NOMAD ab September 2012 zu einem Preis von 125 $ vermarktet und heimst schnell eine Reihe von Preisen ein, wie den Design for Asia - Golden Award 2012 und den Green Dot Award 2013.

Im Juni 2014 entschließt sich die Firma O’SUN, eine zweite Lampe namens Pocketlight zu entwickeln. Unter mehreren Konzepten aus Ländern, in denen ein großer Bedarf an Elektrizität besteht, entscheidet man sich für den Entwurf des 22-jährigen Studenten Parin Sanghvi am MIT Institute of Design in Indien. Die Modellierung erfolgt durch die belgische Agentur IOL Strategic Design.

Die speziell für Einzelpersonen entwickelte, vielseitig einsetzbare und kompakte Solar-Taschenlampe bietet mehr als 30 Stunden LED-Licht, was sie auch ideal für Katastrophen-Notfälle, Camping, Wandern oder einfach als Leselampe macht. Im Rahmen der Kampagne ‚kaufe eine – schenke eine‘ soll die patentierte Lampe im Oktober 2015 zum Preis von 40 $ auf den Markt kommen, wobei dann jeweils ein weiteres Exemplar an eine bedürftige Person in einem Entwicklungsland gespendet wird.

Die nur 90 g leichte und wetterbeständige Pocketlight ist mit einer 700 mAh LifePo-Batterie, hocheffizienten Solarzellen und einer einzelnen LED bestückt. Neben drei Beleuchtungsmodi gibt es auch einen S.O.S.-Blinkmodus für Notfälle sowie eine Ladestandanzeige. Um in die Produktion zu gehen, startet ein gewisser Xavier Baudoux aus Brüssel eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Indiegogo, bei der die Lampe zu einem Preis ab 25 $ angeboten wird – was aber völlig in die Hose geht, als statt des Zielbetrages von 80.000 $ nur magere 246 $ eingehen.

Inzwischen scheint das gesamte Projekt gescheitert zu sein, und auch die Firma O’SUN ist nicht mehr existent.


Im April 2012 berichten die Blogs über den 13-jährigen Massai-Viehhirten Richard Turere aus Kenia, der bereits im Alter von elf Jahren mit Hilfe von LED-Leuchten und Solarstrom ein lebensrettendes System entwickelt hat. Für die Bewohner von Kitengela am Rande des Nairobi-Nationalparks, zu denen auch die Familie des findigen Jugen zählt, sind Löwenangriffe auf das Vieh an der Tagesordnung. Die Familie verliert bis zu neun Kühe pro Woche – als bedauerliche Folge davon ist, daß Menschen und Wildtiere gezwungen sind, dasselbe Gebiet zu teilen, und daß die Ressourcen schwinden.

Um die Löwen fernzuhalten, baut Turere eine blinkende LED-Beleuchtungseinheit, die die Tiere aufgrund der Intensität des Lichts verscheucht, wozu er einen Motorradblinker, Schalter, und Taschenlampen verwendet. Für die Stromversorgung nutzt er ein Solarmodul und eine Batterie, die zuvor den Fernseher betrieben haben. Daß die Lion Lights tatsächlich gut funktionieren, wird dadurch belegt, daß sich die Raubkatzen seit Installation des Systems nicht mehr an das Vieh seines Vaters heranwagen.

Nachdem Turere im Februar 2013 in einem TED-Vortrag über seine Erfindung erzählt, bei dem er auch klarstellt, daß es ihm um ein friedliches Zusammenleben mit den Löwen geht und er sein System auch geschaffen hat, damit es keine Vergeltungstötungen mehr gibt, berichten nach und nach auch die Mainstream-Medien darüber.

Laut Meldungen Mitte 2018 ist das Lion-Lights-System inzwischen auf 750 Gehöften in Tureres Gemeinde und darüber hinaus im Einsatz, wobei der Erfinder bei jeder Version kleine Änderungen 7und Verbesserungen vornimmt. Außerdem wird er oft gerufen, um die Lampen zu warten, weil die Leute nicht wirklich wissen, wie sie funktionieren, weshalb er auf die Idee kommt, das System zu automatisieren.

Die Installation von Lion Lights 2.0 kostet 200 $. Die Hälfte des Geldes kommt in der Regel von NGOs, der Rest wird vom Hirten selbst bereitgestellt. Diese Version hat 16 verschiedene Blinklichteinstellungen und das neueste Update ist eine selbstgebaute Windturbine für Tage, an denen die Wolken das Solarstrompotential begrenzen. Zudem haben Gemeinden in Ländern wie Argentinien und Indien Versionen seiner Lichter übernommen.

Die Innovation verändert auch Tureres Leben in vielerlei Hinsicht: Er erhält ein Stipendium für eine renommierte Schule in Nairobi und wird eingeladen, Jack Ma, den Gründer des chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba, zu treffen und ihm zu Ehren einen Vortrag zu halten. Er wird von namhaften Wildtierorganisationen wie der African Wildlife Foundation, der BigLife Foundation und Wildlife Direct unterstützt. Zudem wird der inzwischen 17-jährige 2018 mit dem Anzisha Prize ausgezeichnet, einer Partnerschaft zwischen der African Leadership Academy und der Mastercard Foundation.

Little Sun

Little Sun


Im Mai 2012 stellt der in Berlin und Kopenhagen lebende Künstler Olafur Eliasson auf dem Weltwirtschaftsforum in Addis Abeba, Äthiopien, eine winzige solarbetriebenen Leuchte namens Little Sun vor, die Menschen, keinen Zugang zu Strom haben, eine Innenbeleuchtung bieten soll. Die Lampe hat die Form einer Blume und fängt das Sonnenlicht über ein auf der Rückseite integriertes 6 x 6 cm großes monokristallines Solarmodul ein. Das Gerät vollständig aufzuladen dauert etwa fünf Stunden, doch dann kann es auch bis zu fünf Stunden lang LED-Licht spenden, wobei die Helligkeit einer 40 W Glühbirne entspricht.

Little Sun hat einem Durchmesser von 12 cm, ist 3,2 cm dick und wiegt nur 120 g. Sie kann aufgehängt werden, als Tischlampe fungieren oder als Laterne bzw. Fahrradleuchte mitgenommen werden. Die Lampe ist aus einem robusten Kunststoff gefertigt, der sehr wetter- und UV-beständig ist, und die erwartete Lebensdauer der einzelnen AAA-Batterie im Inneren beträgt bis zu drei Jahre.

Gemeinsam mit dem dänischen Ingenieur Frederick Ottesen hatte Eliasson bereits im März 2012 das soziale Unternehmen Little Sun GmbH (ab Oktober 2018: Little Sun PAYG GmbH) mit Sitz in Berlin gegründet, aus der einfachen Idee heraus, eine kleine tragbare Solarlampe für Menschen in Äthiopien zu entwickeln, die ohne Strom leben. Übrigens: Nur ein Jahr zuvor hatten die beiden den Bau eines Solarflugzeugs geplant.

Ab Juli sind die Lampen für rund 25 $ auf der Little Sun-Website online zu kaufen. Und von Ende Juli bis zum September können die Besucher der Tate Gallery of Modern Art (Tate Modern) in London jeden Samstag eine neue Perspektive auf die ausgestellten Werke gewinnen, denn dann werden für zwei Stunden die Lichter ausgeschaltet, und die Museumsbesucher sind eingeladen, die mit surrealistischen Werken gefüllten Hallen im Licht der ‚Kleinen Sonne‘ zu durchstreifen.

Außerdem können die Besucher mit den Lampen ‚Sunlight Graffiti‘ erstellen und auf einem Computer dokumentieren lassen, in einem Raum, in dem sie auch etwas über „Solarenergie, die globale Energieherausforderung, Licht und seine Bedeutung im und für das Leben“ lernen können.

Die weitere Entwicklung ist auf littlesun.org gut dokumentiert, so daß hier nur einige der Highlights genannt werden sollen. So entsprießt dem Boden der COP18 auf der UN Klimakonferenz in Doha im November 2012 ein ‚Little Sun Garden‘, und im Dezember ermöglicht eine Weihnachtskollaboration mit dem renommierten Mailänder Kaufhaus La rinascente die Eröffnung der ersten Little Sun Shops in Afrika.

Im Jahr 2013 wird Little Sun im Senegal eingeführt – und ist ab August auch in den MoMA Design Stores in New York City und Tokio erhältlich.

Im April 2014 investiert Bloomberg Philanthropies eine Summe von 5 Mio. $, um die Little Sun Solarlampe in Gemeinden in Afrika südlich der Sahara zu verbreiten. Dank der Investition werden die Solarlampen in diesen Gemeinden zu einem Preis erhältlich sein, der unter den Kosten für Kerosin liegt.

Außerdem rufen Little Sun und die VELUX Group im November die Natural Light - International Design Competition ins Leben, bei der Designstudenten aus aller Welt aufgefordert werden, eine neue Solarlampe zu entwerfen. Bis März 2015 werden 172 Designideen aus 65 Ländern eingereicht.  Im Mai geben die Partner dann eine Kooperation mit der NRO Plan International bekannt, da auf Grundlage des siegreichen Designs 14.500 Exemplare der neuen Solarlampe mit dem Namen Natural Light produziert werden, eine für jeden Mitarbeiter der VELUX Gruppe und ihrer Schwesterunternehmen.

Die Lampen werden Ende dieses und Anfang des Folgejahres durch die internationale Kinderhilfsorganisation nach Simbabwe, Sambia und Senegal gebracht, wobei das verwendete Verteilungsmodell dem der Mikrokredite ähnelt. Im Rahmen dieses Modells erhalten kleine Unternehmern vor Ort zunächst gratis ein Kontingent an Natural-Light-Lampen, um mit dem Verkauf beginnen zu können. Nachdem sie ihre Vorräte verkauft haben, bleibt ihnen ein Gewinn für sich selbst und zudem das Kapital, um weitere Lampen für den Wiederverkauf zu erwerben und sich so ihr eigenes Geschäft aufzubauen.

Little Sun Charge

Little Sun Charge

Im September folgt eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter, deren Inhalt der Little Sun Charge (o. The Charger) ist, bei dem die Technik weiterentwickelt und um eine Funktion erweitert wurde, die die Erfindung auch für Bewohner der westlichen Hemisphäre interessant machen könnte, denn nun kann das Gerät auch zum Aufladen des Smartphones genutzt werden. Das Ladegerät ist wetterfest, hitzeresistent, wasserdicht und gegen UV-Strahlung geschützt, und auch hier werden für eine volle Akkuladung nur fünf Stunden benötigt.

Der Zielbetrag der Kampagne in Höhe von 50.000 € wird um mehr als das Fünffache überschritten, als innerhalb des Finanzierungszeitraums von 33 Tagen 2.080 Unterstützer 265.448 € beitragen, um das Projekt erfolgreich vorzufinanzieren. Die Geräte werden zu einem Preis ab 55 € angeboten, während der spätere reguläre Preis 120 € betragen wird. Bei einer Zahlung von 85 € wird ein zweites Gerät an die Hilfsorganisation Alight Zimbabwe gespendet.

Ansonsten sprechen die technischen Aspekte klar für sich: Nicht nur, daß die speziell laminierten Solarzellen vom US-Unternehmen SunPower stammen, das Charge enthält zudem einen intelligenten Ladungsmonitor, der es ermöglicht, immer das Beste aus dem Sonnenlicht herauszuholen. Und auf der Vorderseite - wenn man die Solarzellen als rückseitig installiert betrachtet - gibt es eine Aussparung, in welche eine Little Sun exakt hineinpaßt.

Im Januar 2016 erhält Eliasson beim World Economic Forum in Davos den Crystal Award für sein ökologisches Engagement, im November erhellen Little Suns die Eröffnungsfeier der COP22 in Marrakesch als Zeichen für den Kampf gegen den Klimawandel, und im Dezember wird mit insgesamt 500.000 verkaufen Exemplaren ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die Hälfte davon ist in Regionen ohne Strom geliefert worden. Im selben Monat gibt die VELUX Group bekannt, weitere 20.000 Natural Light-Solarlampen zur Unterstützung von Verkaufsvertretern in Sambia, Simbabwe, Sierra Leone und ab sofort auch in Malawi zu liefern.

Kunstinstallation mit Little Suns

Kunstinstallation
mit Little Suns

Im Februar 2017 enthüllt Eliasson bei der Design Indaba Konferenz in Kapstadt, Südafrika, den Entwurf der neuen Solarlampe Little Sun diamond, im April wird diese mit dem Design Prize in Mailand ausgezeichnet, und im Mai veröffentlichen Save the Children eine Studie, die Little Suns positive Auswirkungen auf Schulkinder in Regionen ohne Strom in Äthiopien und Niger belegt.

Während der UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow (COP26), die ursprünglich für den November 2020 geplant war, aufgrund der ‚Pandemie‘ jedoch auf den Oktober und November 2021 vertagt wird, errichtet der Künstler Robert Montgomery eine aussagekräftige Kunstinstallation aus den solarbetriebenen Little-Sun-Leuchten, was durch Octopus Energy, einem Pionier für umweltfreundliche Technologien, und die Agentur MTArt ermöglicht wird.

Bis zu diesem Zeitpunkt hat Little Sun durch die Verteilung von über 1,4 Mio. persönlichen Solargeräten an Schüler, Flüchtlinge, Lehrer und Gesundheitshelfer das Leben von Millionen Menschen zum Positiven verändert.

Das erwähnte Solarunternehmen SunPower verfolgt übrigens ein eigenes Programm zur Bereitstellung von kostengünstigen Solarlaternen für einkommensschwache Familien. Unter dem Namen Solar Service Station (3S) agiert es als ein soziales Unternehmen, dessen Ziel es ist, Gemeinschaften bei der Bewältigung wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Herausforderungen zu unterstützen.

Bei den einzelnen 3S-Einheiten handelt es sich um Standard-Schiffscontainer, die mit Solarmodulen, Ladegeräten, Aufbewahrungsmöbeln und wiederaufladbaren Solarlaternen und anderem Material ausgestattet sind, das an die Öffentlichkeit vermietet wird und von SunPower zum Selbstkostenpreis ohne Gewinn an Partnerorganisationen verkauft wird.

Die erste Umsetzung mit ein paar hundert wiederaufladbaren Solarlaternen erfolgt 2014 auf den Philippinen in Smokey Mountain, einer riesigen Müllhalde in Tondo, Manila, auf der etwa 30.000 Menschen leben. Einheimische, meist junge Mütter, leiten das Verleihgeschäft, verdienen damit ein Einkommen und erlernen gleichzeitig wertvolle berufliche Fähigkeiten.

Die SunPower hat außerdem eine Partnerschaft mit GRID Alternatives, die u.a. eine Spende von 1 MW an Modulen und Wechselrichtern zur Unterstützung der Arbeit beinhaltet. Eine weitere Partnerschaft besteht zwischen GRID Alternatives und der Firma Enphase Energy, die als Mikro-Wechselrichter-Pionier bekannt ist. Diese spendet Wechselrichter und Personal für die Installation von 3 MW an Solaranlagen für einkommensschwache Haushalte. Mehr darüber ist auf der Homepage der SunPower zu finden.


Im Juli 2012 setzt sich das südafrikanische Konzept einer solarbetriebenen Lampe gegen die Ideen und Entwürfe von 1.564 Teams aus der ganzen Welt durch. Der zum zweiten Mal durchgeführte Wettbewerb Social Innovation Relay (SIR) des in Colorado ansässigen Wirtschaftsbildungsprogramms Junior Achievement Worldwide wurde speziell für Oberstufenschüler entwickelt, um sie zu ermutigen, neue Geschäftskonzepte mit positiven sozialen oder ökologischen Auswirkungen zu entwickeln. Gefordert wird der Wettbewerb von der Firma HP.

Die vier 16- und 17-jährigen Schülerinnen und Schüler des Teams ‚Emulsified Environmentalists‘ von der Sandtonview Combined School in Bramley Park, Johannesburg, bestehen mit ihrer Lampe im Finale gegen 13 Teams, während Teams aus China und der Slowakei mit anderen Innovationen den zweiten und dritten Platz belegen.

Die Emu genannte Leuchte ist aus recyceltem Material hergestellt, läßt sich in acht Stunden aufladen und leuchtet dann 100 Stunden lang, wobei die Solarzellen eine Lebensdauer von 25 Jahren haben – so jedenfalls die Aussagen des jungen Teams. Auf den veröffentlichten Fotos ist allerdings nur eine Art grobes Modell zu sehen.


Über eine einzigartige Initiative der Regierung der pakistanischen Provinz Punjab wird im Oktober 2012 berichtet. Diese beschließt nämlich, Schüler für ihre akademischen Leistungen in der Schule mit Solarzellen zu belohnen. Die Regierung wird die Solarpaneele allen Schülern zur Verfügung stellen, die in den akademischen Prüfungen der 9. Klasse 50 % oder mehr erreichen.

Schätzungsweise 300.000 Schülerinnen und Schüler werden die Solarpaneele erhalten, von denen jedes einen Ventilator und eine Lampe betreiben kann. Die Kosten für das Chief Minister’s Ujaala Programme (CMUP) werden auf rund 46 Mio. $ geschätzt. Kritiker bemängeln, daß die Paneele nur eine Garantie von einem Jahr haben. Es ließ sich bislang auch nichts darüber finden, ob die Initiative tatsächlich verwirklicht wurde.


Ebenfalls im Oktober kursieren erste Meldungen über das bereits 2008 gegründete World Energy Project (WEP) des Rawls College of Business der Texas Tech University in Lubbock, das sich für Solarleuchten einsetzt und netzferne Gemeinden in Mittel- und Südamerika mit einfachen Solarenergiesystemen versorgt. Die Studenten reisen in diese Gemeinden, um etwas über Systemdesign und Mikrofinanzierung zu lernen und die Systeme zu installieren.

Um den Studenten die Erkenntnis zu vermitteln, daß es keinen wirtschaftlichen Wohlstand geben kann, solange Energiearmut besteht, entschließt sich das WEP, auch mit bedürftigen Gemeinden in den USA selbst zusammenzuarbeiten. Eines der ersten Projekte besteht darin, in der Obdachlosen-Zeltstadt von Lubbock PV-Paneele, Batterien und eine solarbetriebene LED-Beleuchtung zu installieren.

2014 startet das WEP seine Kampagne ‚Energie für Bildung‘, bei der man sich darauf konzentriert, zuverlässige Energie dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt wird: in die Schulen. Das WEP arbeitet mit der Light Up the World Foundation in Calgary, Kanada, zusammen (s.u.) und siedelt sich später dauerhaft in Lima, Peru, an. Im Februar 2016 geht das WEP in der NRO Global Partners in Hope (GpiH) auf, einer internationalen Entwicklungsorganisation.

BRIGHT SunBell

BRIGHT SunBell


Und auch der Entwurf einer neuen solarbetriebenen Lampe, die „mehr Licht in Entwicklungsländer bringen“ soll, geht im Oktober 2012 durch die Presse, als die im November 2011 von Kristian Bye in Oslo, Norwegen, gegründete Firma BRIGHT Products AS (o. BR!GHT) auf Indiegogo eine Crowdfunding-Kampagne startet, bei der 344 Unterstützer 54.583 $ zusammenbringen. Das eigentliche Ziel, um mit der Produktion beginnen zu können, waren 50.000 $.

Die Geschichte der BRIGHT beginnt mit einer Klausurtagung in einer Berghütte im Winter 2007, als das in Oslo ansässige Designbüro K8 beschließt, „grün zu werden und etwas zu bewirken“. In den nächsten fünf Jahren investieren der K8-Gründer Marius Andresen und sein Nachwuchskollege Olivier Butstraen Tausende von Stunden in die Feldforschung und in die Produktentwicklung einer robusten Leuchte mit innovativem Design, die sich an den o.e. Standards von Lighting Africa für effiziente und langlebige Solarlampen orientiert.

Auf einer Party im Frühjahr 2011 zeigt Andresen einen 3D-gedruckten Prototyp der Lampe, aus der später die BRIGHT SunBell werden sollte, dem Werbefachmann Bye, den das schlichte und intelligente Design sofort überzeugt. Als die beiden die Lampe ein paar Monate später bei dem Alex Bogusky’s Common Pitch präsentieren, einem Wettbewerb für Unternehmensvorstellungen in Colorado, kehren sie mit dem ersten Preis nach Oslo zurück.

Mit Unterstützung von Innovation Norway werden Reisen in netzferne Gesellschaften durchgeführt und Designanpassungen vorgenommen, damit die Produkte den rauhen Klimabedingungen standhalten. Im Jahr 2013 wird dem Portfolio mit der preisgünstigen SunTurtle eine kleinere, einfachere Solarlampe hinzugefügt. Im Mai 2014 veranstaltet BRIGHT dann eine große Einführungsparty für die SunBell.

Die Leuchte kann als Hängelampe, als tragbare Taschenlampe oder als Tischleuchte – sowie über ein Mikro-USB-Kabel auch als Ladegerät für Mobiltelefone verwendet werden. Das 3 m lange Kabel ist im Inneren des Solarpaneels untergebracht. Nach Angaben er Firma erfordert es 8 – 10 Stunden Sonnenlicht, bis das Gerät vollständig aufgeladen ist. Anschließend kann die Leuchte 50 Stunden lang auf niedriger, acht Stunden auf mittlerer und vier Stunden auf hoher Stufe betrieben werden. Wenn der Zugang zu Strom kein Problem darstellt, kann das Gerät auch mit Gleich- oder Wechselstrom aufgeladen werden.

Ein besonderer Aspekt ist, daß die SunBell einen biegsamen Hals hat, wodurch sie vielseitiger eingesetzt werden kann. Außerdem kann der Benutzer sicherstellen, daß das Solarpaneel beim Aufladen direkt auf die Sonne gerichtet ist. Der Einzelpreis soll 100 $ betragen.

Als die Vereinten Nationen im Jahr 2014 Solarlampen als ‚zentrale Hilfsgüter‘ definieren, wird BRIGHT von Innovation Norway zu einer Reise in die UN-Flüchtlingslager in Dadaab im Norden Kenias eingeladen, die etwa 350.000 Menschen beherbergen. Nachdem die UNHCR-Vertreter Zeuge werden, wie begeistert die SunBell-Leuchten aufgenommen werden, meldet das UNHCR schon bald seine erste Bestellung an, die BRIGHT in Zusammenarbeit mit der Firma W. Giertsen Hallsystem AS erfüllt.

Im Dezember 2016 verläßt die millionste Sunbell die Fabrik – und 2018, nur vier Jahre nach der Markteinführung, sind bereits mehr als zwei Millionen BRIGHT-Lampen im Einsatz.

Später unterscheidet die Firma zwischen kommerziellen und humanitären Produkten, wobei zu den letzteren inzwischen verschiedene Modelle der Reihen SunBell und Move gehören. Um die Lampen an Entwicklungsländer zu verteilen, kooperiert das Unternehmen mit CARE Norwegen. Über die weiteren Aktivitäten von kann man sich auf den entsprechen Homepage bright-products.com informieren.

Luci

Luci


Im Dezember 2012 berichtet die Presse über das von Jacques-Phillipe Piverger und John Salzinger gegründete New Yorker Start-up MPower-D (Micro POWER Design), das ein Gerät entwickelt hat, das eine wasserdichte solarbetriebene Lampe, ein Handy-Ladegerät und einen Wi-Fi-Hotspot vereint und insbesondere für Notfallsituationen gedacht ist, wie sie z.B. im Zusammenhang mit dem Hurrikan Sandy entstand, der die Stadt New York kurz zuvor für einige Tage lahmgelegt hat. Der Anstoß dazu erfolgte durch das schweres Haiti-Erdbeben in Januar 2010.

Die von Jason Alan Snyder und Mike Muehlemann entwickelte und Luci genannte Leuchte ähnelt einer Mischung aus aufblasbarem Poolspielzeug und Taschenlampe und ist zunächst rund und flach. Sobald man in ein Ventil an der Oberseite pustet, wird Luci zu einem gut 12 cm hohen, durchsichtigen Zylinder aufgeblasen, der oben ein Solarpaneel und einen Ring aus zehn weißen LEDs aufweist, die den Zylinder von unten beleuchten und eine Helligkeit auf dem Niveau einer 60 W Glühbirne bieten.

Drückt man Luci hingegen nach unten, wird das Licht durch eine kleinere Öffnung ‚gepreßt‘, was dazu beiträgt, den Lichtstrahl zu dem einer Taschenlampe zu bündeln.

Die mit einem wiederaufladbaren Lithium-Polymer-Akku ausgestattete, kompakte und tragbare Luci wiegt nur 108 g und braucht etwa 6 – 8 Stunden Sonnen- oder Glühlampenlicht, um sich vollständig aufzuladen. Die Lampe, die über zwei Helligkeitsstufen und einen Blitzmodus verfügt, kann diese Ladung bei Nichtgebrauch dann bis zu drei Monate lang halten. Luci hat keine Teile, die brechen oder abreißen können, und ist für 15 – 16 $ erhältlich.

Den Berichten zufolge arbeitet die MPower-D daran, die Solarlaterne im nächsten Jahr mit einem Handy-Ladegerät und einer Wi-Fi-Verbindung auszustatten. Außerdem plant die Firma eine ‚Buy-one-give-one‘-Kampagne, ähnlich wie es auch andere Unternehmen tun. Im Jahr 2015 spendet MPower-D 200 Exemplare der Luci-Laternen an die gemeinnützige Organisation Reunion Sportive d’Haiti (RS Haiti), die jeden Sommer ein kostenloses Fußballcamp und Mahlzeiten für 800 gefährdete Jugendliche in Haiti anbietet.

Tatsächlich bringt das Unternehmen bis Mitte 2015 vier Versionen der Laterne auf den Markt, die bereits in 70 Länder verschickt werden. Dem Stand von 2022 zufolge kostet das Originalmodell der Luci-Solarleuchte inzwischen 25 $, während die weiterentwickelten Modelle mit USB-Anschluß zwischen 45 $ und 55 $ kosten. Von der Sache mit dem Wi-Fi-Hotspot scheint man aber völlig abgekommen zu sein.


Im zeitlichen Kontext soll auch auf eine nicht-solare LED-Leuchte namens GravityLight hingewiesen werden, die im Dezember 2012 durch eine sehr erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne realisiert wird. Da sie unabhängig von Sonne oder Batterien mit einem manuell hochzuziehenden Gewicht betrieben wird, erfolgt ihre ausführliche Beschreibung im Kapitelteil Muskelkraft (s.d.).


Im Jahr 2012 wird außerdem die Global Off-Grid Lighting Association (GOGLA) gegründet, der globale Verband für die netzunabhängige Solarenergiebranche. Im Dezember 2014 schätzt die in Holland sitzende GOGLA, die zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 200 Mitgliedern auf der ganzen Welt hat, daß in ganz Afrika bislang rund 7,52 Mio. Solarleuchten verkauft worden sind. Die Jahresberichte des Verbands sind auf den Homepage gogla.org abrufbar.


Der Januar 2013 beginnt mit Berichten über eine Gruppe Gymnasiastinnen im Jemen, die eine Reihe von solarbetriebenen Geräten entwickelt hat, um Licht in die Dunkelheit ihres Landes zu bringen. In Zeiten, in denen es sogar in der Hauptstadt Sanaa manchmal nur eine Stunde am Tag Strom gibt, erhält die Mädchengruppe Hilfe durch einen Unternehmerkursus, der von der gemeinnützigen Organisation INJAZ Yemen (injaz = Errungenschaft), einem Ableger des o.e. Programms Junior Achievement Worldwide, an ihrer Schule angeboten wird.

Die Gruppe, deren jüngstes Mitglied gerade einmal zwölf Jahre alt ist, gründet daraufhin ein Unternehmen namens Creative Generation, um die sehr einfach aufgebauten und relativ kostengünstigen Geräte selbst herzustellen. Geschäftsführerin ist die 16-jährige Wafa Al-Rimi. Um das Startkapital für die Produktion aufzubringen, müssen die Mädchen Aktien und Anteile verkaufen.

Eines der Produkte ist Terrassenschirm, der mit PV-Zellen, Batterien, einer LED-Leuchte und einem USB-Anschluß ausgestattet ist und mit der gespeicherten Energie bis zu zwölf Stunden lang betrieben werden kann. Fünf dieser Schirme werden für je 150 $ an das Mövenpick Hotel in der Hauptstadt verkauft, doch die Gründerinnen hoffen, die Kosten soweit senken zu können, daß das Produkt für alle Jemeniten erschwinglich wird. Weitere Produkte sind eine Solar-Laterne und ein solar betriebener Ventilator, der ebenfalls mit einer Lampe und einem Fassadenabschluß ausgestattet ist.

Creative Generation hatte beim INJAZ Al-Arab-Wettbewerb im November 2012 in Katar den ersten Platz in der Kategorie ‚Bestes Unternehmen‘ belegt. Auf der FB-Seite der Firma gibt es noch Meldungen bis Anfang 2015, als Al-Rimi einen TEDx-Vortrag hält, doch später hört man nichts mehr über das mutige Projekt.

Solar Muscle

Solar Muscle

Im gleichen Monat erscheint ein Video der Firma Flexiway Solar Solutions, die Sitze in Dubai und im australischen Brisbane hat und zur Group ILS – International Logistics Services mit Sitz in der Schweiz gehört. Beworben wird eine neu erhältliche solarbetriebene LED-Leuchte namens Solar Muscle, die in dem Video anfangs noch eine runde Form hat. Ziel der von James Fraser und zwei weiteren Partnern gegründeten Firma ist von Anfang an, ein einfaches und langlebiges Licht zu entwickeln, das in Entwicklungsländern 8 $ oder weniger kostet.

Die leichte, wetter- und stoßfeste Solarleuchte mit den Maßen 9 x 9 x 2,5 cm und einem Gewicht von nur 120 g ist einfach zu tragen oder um den Hals zu hängen. Besonders clever ist, daß sie sich aufgrund ihrer (späteren) viereckigen Form durch ein Clip-System mit einer beliebigen Anzahl weitere Solar Muscles verbinden läßt, um bei Bedarf leistungsstärkere Lichtquellen zu schaffen.

Das einzelne Element besteht aus einem rückseitig integrierten 0,6 W Solarpaneel, einer Batterieeinheit aus drei 600 mAh NiMH-Akkus sowie zwölf LEDs. Nach vollständiger Aufladung kann die Leuchte acht Stunden mit voller Leistung oder 16 Stunden mit halber Leistung betrieben werden. Im Laufe der Akku-Lebensdauer von 2 – 3 Jahren sollen 1.000 Ladezyklen möglich sein.

Eine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo gelingt allerdings nicht, da nur ein Viertel des Zielbetrages von 10.000 $ erreicht wird. Unabhängig davon werden aber Tausende der Lampen produziert und über zwei Jahre lang in der Praxis eingesetzt. Die ersten 3.000 Exemplare der Version 2 werden einer australischen NGO übergeben, die sie in Papua-Neuguinea verteilt. Das nächste Projekt ist darauf ausgerichtet, ganz Ruanda von Kerosinlampen zu befreien.

Es gibt noch einige Meldungen bis 2017, doch danach scheint die Flexiway Solar Solutions nicht mehr existent zu sein. Auf der weiterhin bestehenden ILS-Homepage werden später unter der Produktreihe Solar Flex neben dem Solar Muscle noch eine leichte Solarlaterne mit integriertem Handy-Ladegerät (Solar Power Lantern) sowie ein Solar-Radio gezeigt. Es läßt sich aber nicht feststellen, ob diese Produkte auch tatsächlich in Produktion gegangen sind. Daneben werden noch Solarpumpen, solare Straßenlampen, Heimsysteme u.ä. beworben.


Im Februar 2013 folgt ein Bericht über Guatemala, wo über eine halbe Million Haushalte ohne Strom auskommen müssen. Das lokale Unternehmen für Erneuerbare Energien Quetsol will hier Abhilfe schaffen, indem es bezahlbare Solarstrom-Kits für ländliche Gemeinden anbietet. Guatemalteken ohne Strom können einen Kredit beantragen, um ein entsprechendes Kit zu erhalten.

Quetsol Solarstrom-Kit

Quetsol
Solarstrom-Kit

Die Gründer und gebürtigen Guatemalteken Juan Fermin Rodriguez und Tono Aguilar gründeten das Unternehmen 2010, nachdem sie gesehen hatten, wie groß die Not ist, die durch den fehlenden Zugang zu Strom entsteht. Sie entwickelten zunächst ein 10 W Solarstrom-Kit für die Beleuchtung von Häusern und das Laden von Mobiltelefonen, dann 30 W und 75 W Kits, mit denen auch größere Geräte betrieben werden können.

Quetsol hat seit 2010 über 3.000 Solar-Kits an Haushalte geliefert, doch inzwischen können die Banken mit dem Bedarf nicht Schritt halten, und mehr als die Hälfte der Kreditantragsteller geht im Bankensystem verloren. Anstatt darauf zu warten, daß die Banken die Sache in den Griff bekommen, beschließt Quetsol, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und einen kostenpflichtigen Service anzubieten.

Das System funktioniert so, daß jeder Nutzer seinen Bausatz mit einem Mobiltelefon aktivieren kann, um Zahlungen zu leisten, so daß man nicht darauf warten muß, daß ein Antrag von einer unzuverlässigen Bank genehmigt wird. Sobald ein Haus über ein Kit verfügt, bietet Quetsol eine lebenslange Garantie für den Austausch von Batterien und Reparaturen.

Um Geld für das Projekt zu sammeln, lebt der Mitbegründer und Geschäftsführer Rodriguez in einem völlig dunklen Raum, bis das Finanzierungsziel von 50.000 $ erreicht ist. Davon soll die Hälfte für die Forschung und Entwicklung eines endgültigen Bausatzes verwendet werden, während mit der anderen Hälfte ein Container voller Kits bei den Herstellern bestellt wird. Man kann sich einen Livestream von Rodriguez ansehen und auf Indiegogo spenden, um den Menschen in Guatemala Licht zu bringen. Es wird allerdings nur 80 % des Betrages erreicht.

Das PAYG-Konzept (rent-to-own) wird ab April 2013 in einer Pilotphase getestet und soll ab November landesweit starten, wobei in den nächsten fünf Jahren 100.000 Haushalte erreicht werden sollen. Später läßt sich allerdings nichts mehr darüber finden.


Im April 2013 berichten die Fachblogs über das in Sydney und Bangalore ansässige Sozialunternehmen Pollinate Energy (o. Pollinate Group), das sich für die Nutzung erneuerbarer Ressourcen zur Beseitigung der Energiearmut in Indien einsetzt. Das Unternehmen tut sich mit der neuen australischen Website ChipIn zusammen, die zur Beschaffung von Mitteln für australische gemeinnützige Organisationen geschaffen wurde (und inzwischen nicht mehr existiert).

Im Rahmen der Crowdfunding-Kampagne für saubere Energie sollen zunächst Mittel für den Aufbau von fünf Minifilialen gesammelt werden, die Solarbeleuchtungssätze an provisorische Zeltgemeinschaften in Bangalore verkaufen. Den Mitbegründern Monique Alfris und Jamie Chivers zufolge sollen die gesammelten Gelder in eine Initiative fließen, die den Erfolg sicherstellt, indem sie Probleme wie mißbräuchlich genutzte, schlecht funktionierende und schließlich aufgegebene Geräte vermeidet. Hierfür erhält jeder Mini-Franchisenehmer ein einmonatiges Einzelschulungsprogramm, eine Erstausstattung und Zugang zu einem laufenden Support-Netzwerk.

Die Pollinate Group arbeitet mit Durchführungspartnern in Indien (Asha Kiran) und Nepal (Kalpavriksha) zusammen und führt zudem Stipendienprogramme durch. Auf der Homepage pollinategroup.org können die entsprechenden Jahresberichte abgerufen werden. Dem Stand von 2022 zufolge werden den Betroffenen die Sun King Solar-LED-Sets angeboten – neben diversen Haushaltsgeräten wie manuelle Nähmaschinen, saubere Kochherde, Wasseraufbereiter u.ä.m.


Im gleichen Monat kündigt der japanische Elektronikriese Panasonic Corp. an, daß er sein 100-jähriges Bestehen im Jahr 2018 feiern will, indem er in mehreren Ländern Asiens und Afrikas Licht in das Leben der Bedürftigen bringt. Das Unternehmen will bis zu diesem Datum 100.000 Solarlaternen an Gemeinden spenden, die keinen Zugang zu Strom haben. Das Projekt ‚100 Thousand Solar Lanterns‘ wurde im Jahr 2012 im Rahmen der Corporate-Citizenship-Aktivitäten der Firma gestartet.

BG-BL03

BG-BL03

Dem Bericht zufolge hat das Unternehmen schon im April 2011 über eine UN-Agentur 1.000 Compact Solar Lights (CSLs) nach Tansania gespendet, gefolgt von 2.000 Laternen für Kambodscha, die im März 2012 von 15 NGOs bereitgestellt wurden. Im Februar und März dieses Jahres folgten 3.000 Laternen nach Myanmar und 5.000 Exemplare nach Indien. Als nächstes sollen Gemeinden in Kenia 2.000 Laternen erhalten.

Bei der neu eingeführten Solar/LED-Lampe BG-BL03 handelt es sich um einen kleinen Set aus einem 3,5 W Solarpaneel, einem 1.200 mAh Akku, der in sechs Stunden vollständig wiederaufladbar ist und einer Leuchte mit fünf LEDs, die sich in drei Helligkeitsstufen einstellen lassen. Die Lampe kann über einen USB-Anschluß auch als Stromquelle zum Aufladen kleiner mobiler Geräte, wie z.B. Mobiltelefone, verwendet werden.

Im Dezember 2013 gehen 1.002 Solarlaternen an das Ministerium für soziale Wohlfahrt und Entwicklung der philippinischen Regierung, um an Menschen in den Katastrophengebieten nach dem Taifun Haiyan (o. Yolanda) verteilt zu werden, und im April 2014 folgen 1.000 Stück für die beiden indonesischen Inseln Sumba und Sabu, sowie 4.000 Stück für indische Gemeinden. Im Juli gehen 1.500 Exemplare an das UNESCO-Büro in Phnom Penh, Kambodscha, gefolgt von mehr als 2.500 Solarlaternen, die im November an insgesamt 16 NGOs und humanitäre Einrichtungen in Kambodscha gespendet werden.

Mitte Februar 2015 spendet Panasonic den Philippinen weitere 2.376 Solarlaternen, 630 Stück gehen im März nach Vietnam, und im Juli erhält das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) 3.000 Exepmlare für den Einsatz in den von Ebola betroffenen Regionen der drei westafrikanischen Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone. Die Firma hatte dafür bereits im Dezember des Vorjahres 240 Laternen gespendet.

Als Fortsetzung des Spendenprojekts stellt Panasonic India zudem Anfang 2015 eine neue tragbare Solar/LED-Lampe vor, die ein 1,25 W Solarpaneel besitzt, innerhalb von fünf Stunden aufladbar ist und natürlich auch einen Ladeanschluß hat. Bei maximaler Helligkeitseinstellung bietet sie bis zu sechs Stunden Licht.

Ähnlich geht es auch 2016 weiter – und einer Meldung vom März 2017 ist zu entnehmen, daß das Projekt bislang über 80.000 Lampen gespendet hat. Im Zuge der jüngsten Aktion, einer Spendenzeremonie in der Nelson-Mandela-Stiftung in Südafrika, werden beispielsweise 1.584 Solarlaternen an drei NGOs verteilt, die in den drei Ländern Republik Südafrika, Königreich Swasiland und Königreich Lesotho arbeiten.

Die letzte Meldung im Januar 2018 gibt den erfolgreichen Abschluß des Projekts bekannt, bei dem innerhalb von fünf Jahren insgesamt 102.716 Solarlaternen an 131 gemeinnützige und andere Organisationen übergeben wurden.


Ebenfalls im April 2013 tut sich die lebende Cricket-Legende Sachin Tendulkar anläßlich seines 40. Geburtstags mit der Firma Schneider Electric SE zusammen, um Licht in das Leben tausender seiner Landsleute in Indien zu bringen, die in ländlichen Gebieten ohne Strom leben. Die beiden Partner werden gemeinsam für die gemeinnützige Organisation Spreading Happiness werben, die sich auf Dorfebene für die Verteilung der Solarleuchten und die Aufklärung der Menschen über deren Nutzung einsetzt.

Mobiya Solar lantern

Mobiya Solar lantern

Schneider Electric hat ein innovatives Beleuchtungssystem mit der Bezeichnung In-Diya Lighting System entwickelt und plant, die LED-basierten Systeme in 25.000 Dörfern in Indien zu verkaufen. Das System kann direkt an das Stromnetz angeschlossen werden, sofern vorhanden, oder an ein Solarpaneel, um eine Batterie aufzuladen. Das Unternehmen behauptet, daß es eine Notstromversorgung von 8 – 15 Stunden für den Innenbereich bietet, einen Raum von gut 12 m2 für normale Aktivitäten beleuchten kann und eine Lebensdauer von 50.000 Stunden hat.

Als weiteres Beispiel wird im August 2014 über eine Aktion im südlichen Afrika berichtet, bei der Schneider Electric gemeinsam mit der gemeinnützigen Organisation Rays of Hope 28 Schulkinder und ihre Familien im nördlichen Johannesburger Township Alexandra mit den Solarlampen versorgt werden. Diese Spende Teil des Programms ‚Access to Energy‘ der Firm, das den Namen BipBop trägt (Business, Innovation and People at the Base of the Pyramid).

Dem Stand von 2022 zufolge bietet Schneider Electric verschiedene solare Heimsysteme sowie mehrere Solar/LED-Lampen unter dem Label Mobiya Solar lanterns an. Von dem In-Diya Lighting System ist hingegen nichts mehr zu hören.

 

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