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Auf der boot Düsseldorf im Januar 2013 wird
erstmals die 6,9 m lange Energy 23cs von Alfastreet
Marine aus Slowenien vorgestellt, ein (optional) elektrisches
Boot mit Schlafquartieren, das mit seinem 12 kWh oder 24 kWh Batteriepaket
und dem 10,5 oder 14 PS Elektrosystem bis zu 100 km pro Ladung bei
einer Geschwindigkeit von 3 - 4 Knoten zurücklegen kann. Ansonsten
wird das Boot mit einer Vielzahl von Benzin- und Dieselmotoren zwischen
170 und 250 PS angeboten.
2016 folgt mit dem Alfastreet Energy 23C ein vollelektrisches Tagesboot, das eine Höchstgeschwindigkeit von 16 km/h erreicht und dessen Batteriepack für 8 - 10 Stunden leise und vibrationsfreie Fahrzeit ausreicht.
Diese Boot sollen hier eine ganze Klasse neuer Elektroboote repräsentieren, die in den Folgejahren auf den Markt kommen - neben verschiedenen Hybridversionen und in unterschiedlicher Ausstattung und Größe.
In diesem Schwerpunkt der kleineren Elektroboote für den Privatgebrauch,
die auch als Yacht-Beiboote (yacht tender) bezeichnet
werden, sollen nun einige Beispiele die weitere Entwicklung illustrieren.
Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, bildet aber
eine treffende Chronologie der Umsetzungen auf diesem Sektor
der elektrischen Mobilität, der sich von Freizeit-Wasserfahrzeugen
bis hin zu Schnellbooten für den Sport erstreckt.
Im Februar 2013 zeigen Mercedes-AMG und Cigarette Racing (AMGCR) auf der Miami International Boat Show als Ergebnis ihrer Zusammenarbeit das Design eines Elektro-Rennboots namens Cigarette AMG Electric Drive Concept, das von einem AMG-Elektromotor angetrieben wird, der eine Leistung von 2.220 PS (1.656 kW) für eine Höchstgeschwindigkeit von über 160 km/h oder über 86 Knoten liefert- weshalb es als das schnellste Elektroboot der Welt angepriesen wird.
Als Plattform für den Bau wählt das Designteam die Cigarette Racing Top Gun, ein klassisches Zigarettenboot mit einer Länge von 37,5 Fuß und einer Breite von 8 Fuß, das seit über 25 Jahren ein fester Bestandteil des Cigarette Racing Teams ist. In seiner klassischen Form ist es mit zwei Innenbordmotoren erhältlich, die insgesamt 1.200 PS (894 kW) Leistung liefern.
In der neuen Elektroversion sind zwölf der AMG-Elektromotoren eingebaut, die ihren Strom von 240 kWh Lithium-Ionen-Batteriepaketen beziehen, die ein Gewicht von 2.200 kg aufweisen. Das Boot verfügt über zwei Ladegeräte mit einer Gesamtladeleistung von 44 kW, die für eine Ladung etwa sieben Stunden benötigen. Bei vollem Betrieb verbrauchen die beiden Elektromotoren 2,4 MW, so daß die Batterien nur etwa zehn Minuten lang volle Leistung liefern können.
Das Thema Elektroboot-Rennen wird in einem späteren Schwerpunkt ausführlicher behandelt.
Die 2008 von Anne Kloppenborg in
Amsterdam gegründete holländische Firma New Electric kündigt
im Oktober 2013 an, neben der Elektrifizierung von
Fahrzeugen sowie von Booten wie dem Vermessungs- und Inspektionsschiff Pieter
Kruiswijk mit zwei kompletten und separaten 45 kWh/100 kW Antriebssträngen,
oder der Schlepper JAN und Dorus mit 100 kW Antriebssystemen,
künftig auch eigene Elektro-Schiffe anzubieten, die auf älteren Speedboat-Modellen
basieren. Das wird sich spätestens 2020 rechnen, wenn
in Amsterdam nur noch E-Boote durch die Grachten schippern dürfen.
Im Januar 2014 folgt ein Solarboot des niederländischen Bootsherstellers Supiore. Das Uno genannte, vollelektrische Boot ist 5,25 m lang, 2,40 m breit, bietet Platz für den Kapitän und bis zu sechs Passagiere und fährt bis zu sechs Stunden pro Ladung, u.a. anderem dank der integrierten Solaranlage. Die Geschwindigkeit der Yacht ist elektronisch auf 10 Knoten (18,5 km/h) begrenzt.
Hinter der kurzen 400 W Solarfläche verbirgt sich ein Innenraum mit etwas, das wie ein einfacher Holztisch aussieht, ist in Wirklichkeit aber ein multifunktionales Gerät ist, das einen Grill, ein Waschbecken mit versenkbarem Wasserhahn, einen Wassertank und einen Getränkekühler beherbergt. Ein Audiosystem mit zwei 75 W Lautsprechern sorgt für den passenden Soundtrack. Was die Konstruktion anbelangt, so hat das Boot doppelwandige Schaumstoffwände und einen epoxidharzimprägnierten Rahmen.
Zeitgleich kommt auf der boot Düsseldorf auch das elektrische Joyboat von Sky-Yacht auf den Markt. Das Motorboot für fünf Personen wird von zwei Elektromotoren angetrieben und mit einem Joystick gesteuert. Zwar werden bislang nur wenige Angaben zu den Batterien oder der Höchstgeschwindigkeit gemacht, doch bei durchschnittlicher Geschwindigkeit soll eine Ladung für acht Stunden Nutzung ausreichen, was sich auf einem 7"-Touchscreen-Display verfolgen läßt.
Zur Ausstattung des Basismodells gehören ein Geländersatz, eine rutschfeste Deckbeschichtung und eine Badeleiter. Die schickere Prestige-Version verfügt über stärkere Motoren, einen Tempomat, ein Bluetooth-Audiomodul, GPS und eine Fernsteuerung. Beide Modelle bringen 390 kg auf die Waage und sind 4,28 m lang und 2,17 m breit. Der empfohlene Preis für die auf der Messe ausgestellte Basisversion liegt bei 6.900 €.
Ein drittes, etwas größeres Boot, das auf der Bootsmesse seine Weltpremiere feiert, ist die Motoryacht Greenline 48 Hybrid der slowenischen Firma Seaway Yacht (o. Greenline Yachts).
Die leise und saubere Alternative für den Luxusbootmarkt sieht nicht viel anders aus als andere Motoryachten, ist aber mit einem neuen Innendesign und einer hydraulischen Heckplattform ausgestattet, die per Fernbedienung bedient werden kann. Mit einer Gesamtlänge von 14,99 m und einer Breite von 4,8 m verfügt das Boot über einen Salon mit acht Sitzplätzen, ein elektrisch betriebenes Schiebedach, drei Kabinen, sechs Betten und drei Badezimmer mit Duschen.
Das Herzstück der Greenline 48 ist jedoch der Hybrid-Antrieb, der serienmäßig aus zwei Fünfzylinder-Dieselmotoren mit 110 PS (81 kW) besteht, zwei Elektromotoren/Generatoren mit einer Leistung von 14 kW, einem 46 kWh Lithium-Ionen-Batteriesystem und dem 1,4 kW Solarsystem aus sechs PV-Paneelen an der Vorderseite der Flybridge. Das Hybridsystem arbeitet in einem von vier Modi, die mit einem einzigen Schalter gesteuert werden.
Im elektrischen Antriebsmodus wird der Strom von den Batterien und der Solaranlage geliefert, um leise in den Hafen ein- und auszulaufen. Der Antrieb erfolgt über die Elektromotoren, die im Elektrobetrieb jeweils 7 kW verbrauchen. Nach Angaben von Seaway kann die Solaranlage das Boot mit einer Geschwindigkeit von 3,5 Knoten (6,5 km/h) antreiben, ohne daß die Batterien entladen werden, solange genügend Sonnenlicht vorhanden ist.
Als erstes „Hybrid-Crossover-Boot der Welt“ wird das Ethos E30 von Azure Embark aus Mailand bezeichnet, das sich dank seines modularen Designs für Zwecke wie Vergnügungsschifffahrt, Tourismus, Angeln, Wassersport und Tauchen umbauen läßt und bereits im vergangenen September auf den Markt gebracht wurde. Die Modularität des E30 wird durch Deckswände mit integrierten Fächern untermauert, die zur Befestigung von Ausrüstung dienen.
Die Kabine sorgt für zusätzliche Vielseitigkeit, da sich das Boot mit Hilfe von Wänden, die sich mit einem Schraubendreher herausnehmen lassen, schnell von einer geschlossenen in eine offene Kabine verwandeln läßt. Indem die Tür weggelassen wird, entsteht eine halboffene Kabine. Zur Standardausstattung gehören ein Badezimmer mit Toilette, Waschbecken und Dusche, zwei Betten und eine Sonnenlounge im Bug.
Die Konstruktion der 9,5 m langen Ethos E30 basiert auf einem V-förmigen Rumpf aus Verbundwerkstoff, und der Standardantrieb besteht aus einem 170 PS Dieselmotor. Optional sind ein 250 PS Diesel und ein Hybridantrieb mit 13 kW Motor erhältlich, ebenso wie eine auf dem Dach montierte Solaranlage. Die Ethos E30 kostet ab 128.500 € für das Open-Modell, das ohne Kabinenwände geliefert wird, oder 148.500 € für das geschlossene Cabin-Modell mit Wänden.
Auf der Messe boot Düsseldorf 2015 präsentiert der deutsche Bootsbauer Rivers and Tides ein Elektroboot, das sich noch in der Entwicklung befindet, aber Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h verspricht, was es zu einem der schnellsten E-Boote auf dem Wasser machen würde - obwohl die Firma zugibt, daß der Antriebsstrang derzeit nur Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h ermöglicht.
Das NOX SV wird von einem äußerst leistungsfähigen Elektromotor mit 160 kW angetrieben, wobei der Antriebsstrang nebst den 70 kWh LiPo-Akkus und einem eingebauten Batterieladegerät in einen klassischen Teakholz-Mahagoni-Rumpf mit einer am Cockpit hängenden D-Type-ähnlichen Rennflosse als Zugabe verpackt sind. Für den Rennbetrieb als Einsitzer ist das 6,80 m lange und 2,08 m breite Boot mit einem abnehmbaren Deckaufbau ausgestattet, darunter verbirgt sich ein klassisches Interiour mit Platz für bis zu sechs Personen.
Rivers and Tides plant, mit dem NOX SV nach seiner Fertigstellung Rennen zu fahren, um zu zeigen, was elektrische Energie zu leisten vermag. Anschließend soll das Boot in einer limitierten Auflage von nur fünf Exemplaren angeboten werden - zu einem Grundpreis von knapp über 273.000 €.
Ein weiteres Exemplar, das im März 2015 in den Blogs
erscheint, stammt von dem 2008 in den Niederlanden
gegründeten Unternehmen VanDutch, dessen Produktpalette
Schiffe von 30 - 55 Fuß Länge umfaßt. Nun hat sich die Firma mit dem Amlin
Aguri Formula E Team (später: Team Aguri) zusammengetan, um
basierend auf dem Van Dutch 40 mit dem VanDutch E das
erste elektrische Modell zu entwickeln. Es läßt sich aber nicht belegen,
daß die Pläne auch umgesetzt worden sind.
Im August folgt ein Kunststoffboot, das der dänische Designer Carl Kai Rand für Komfort, Konversation und Sicherheit entworfen hat - und das aus recycelten Plastikflaschen und nachhaltigem Holz hergestellt ist.
Das GoBoat, im Grunde ein schwimmender Picknicktisch mit Sitzplätzen für acht Personen, das in Kopenhagen ausgeliehen werden kann, ist mit genügend Schwimmern gefüllt, um unsinkbar zu sein und verfügt über ein selbstlenzendes Cockpit, das nahezu idiotensicher ist.
Das 280 kg schwere Boot wird von einem 8 PS Torqeedo-Elektroaußenbordmotor angetrieben und fährt mit einem gemächlichen Tempo von etwa 3 - 4 Knoten, was 5,5 - 7,5 km/h entspricht. Die Batterien werden von Solarzellen auf dem Dach des GoBoat-Terminals aufgeladen.
Der Designer und seine dänische Firma Rand Boats bekommen im Januar 2016 viel Presse mit der Einführung der Motorboote Picnic und Picnic Sport als leichte, elektrobetriebene Alternative zu herkömmlichen bezinbetriebenen Booten mit großem Fassungsvermögen. Beide Modelle wiegen nur 280 kg, bieten aber Platz für bis zu zehn Personen. Je nach Wahl der Motoren und Batterien können sie bis zu 16 Stunden bei einer Höchstgeschwindigkeit von 13 km/h fahren.
Auch diese 2 x 5 m großen Rümpfe bestehen aus recycelten Plastikflaschen und Holzelementen, die ausschließlich aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Zu den Sicherheitsmerkmalen gehören abgerundete Rümpfe mit schützenden Gummischutzblechen und breiten Kanten, rutschfeste Böden und ein selbstentleerender Boden. Außerdem gibt es viel Stauraum und Kapazität, nämlich 700 Liter bzw. 900 kg. Zu den Optionen gehören auch ein Steuerrad anstelle der Pinne.
Die Eigner haben die Wahl zwischen Lithium- und Gel-Batterien, die am Dock angeschlossen, an anderer Stelle entnommen und aufgeladen oder über die Solarzellen des Bootes aufgeladen werden können, um den Torqeedo-Elektroaußenbordmotor zu versorgen. Die Preise für das Picnic beginnen bei 9.995 €, während das Picnic Sport, das die meisten der verfügbaren Optionen enthält, 12.950 € kostet. Die Motoren und Batterien werden je nach den Wünschen des Käufers separat verkauft.
Im Januar 2018 folgt mit der Leisure 28 ein neues Flaggschiff, das danach mehrfach umgebaut und optimiert wird, um noch leichter und schneller zu werden und gleichzeitig seine Stabilität und seine maritimen Eigenschaften zu erhalten. Das Ergebnis ist die im März 2020 vorgestellte Leisure 28 Electric, die mit einer Länge von 8,44 m das größte Modell der Palette ist. Sie behält das für die Werft charakteristische große Cockpit bei, bietet aber auch eine kleine Kabine und eine Toilette.
Das Motorboot ist mit einem E-Drive-Heckantriebssystem erhältlich, das aus einem hocheffizienten Permanentmagnet-Motor mit 240 kW und einem modularen Lithium-Batteriepaket mit bis zu 120 kWh besteht. Diese Kombination ermöglicht Spitzengeschwindigkeiten von über 40 Knoten (74 km/h), bis zu zwei Stunden Gleitgeschwindigkeit pro Ladung oder eine Reichweite von etwa 260 km, wenn man es etwas ruhiger angehen läßt.
Die für zwei Personen konzipierte Leisure 28 Electric bietet Platz für bis zu zwölf Personen und verfügt über einen großen Tisch, der zusammengeklappt die Basis für eine Kingsize-Sonnenliege bildet. Es gibt ein Touchscreen-Entertainment-System am Steuerstand, eine eingebaute Küche und eine Bar im Cockpit, eine Badeplattform im hinteren Teil des Bootes und unter Deck einen Schlafbereich mit einem Queensize-Bett. Das Boot soll bald zu einem Startpreis von 178.000 € erhältlich sein.
Ein weiteres Modell mit einer Rumpflänge von 7,2 m, das im September vorgestellt wird, ist für etwas mehr Gemütlichkeit ausgelegt. Die Mana 23 bietet Platz für zehn Passagiere und erreicht eine Geschwindigkeit von 5 Knoten (9,2 km/h) bei einer Reichweite von bis zu 100 Seemeilen. Die Optionen für einen Außenbordmotor werden noch nicht bekannt gegeben, aber es wird über Solarpaneele zum Aufladen der Batterien gesprochen.
Die Mana 23 wird ab Anfang 2021 zu einem Startpreis von 43.900 € erhältlich sein, wobei die Motor- und Batterieoptionen auf die spezifischen Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden können. Eine spezielle Öko-Edition kommt mit einer Materialpalette aus Balsaholz, Flachsfasern, Bioharz und Kork.
Weitere Elektroboote der Firma sind das Hardtop-Design Rand Escape 30 mit offenem Bug, ein leistungsstarkes 30-Fuß-Boot mit Motoren von 105 - 460 kW und entsprechend dimensionierten Lithium-Ionen-Batterien, das bis zu zwölf Personen befördern kann und ab etwa 195.000 $ kostet, sowie der solarbetriebene Tageskatamaran Solara 33, der über ein großzügiges Dach verfügt, das auch den mit einem bequemen Doppelsitz ausgestatteten Steuerstand schützt.
Das Boot wird in drei Konfigurationen angeboten, die jeweils zwei 40 kW Epropulsion-Außenbordermotoren umfassen sowie wahlweise mit einer 94 kWh, einer 141 kWh oder einer 188 kWh Lithium-Batterie ausgestattet sind, was zu Preisen von 299.900 €, 325.900 € bzw. 349.900 € führt. Auf den Abbildungen wirkt die Überdachung wie ein Solardach - es lassen sich aber keine technischen Details darüber finden.
Im September 2015 zeigen die Blogs ein sehr eigenes Elektroboot, das aus der Zusammenarbeit zwischen dem Bootsbauer Will Reed und dem Programmierer Jonas Jongejan entstanden ist.
Das gemeinsam mit der Londoner Kreativagentur Featuring & Featuring entwickelte Boot ist für einen einzelnen Passagier gedacht, um diesen bequem auf einer vorab festgelegten Route zu befördern, die in einem Smartphone gespeichert ist. Die spezielle App steuert dann das Antriebssystem und bringt den Passagier an sein Ziel. Ein Ruder ist nicht erforderlich, da sich auf beiden Seiten des Bootes zwei kleine Motoren befinden, die vom Bordcomputer und GPS gesteuert werden.
Das Auto Boat ist aus Marinesperrholz gebaut, das mit amerikanischer Kirsche furniert ist, und der Kiel ist aus amerikanischer Weißeiche gefertigt. Mit einer Länge von 2,4 m und einer Breite von 950 mm ist es ziemlich klein, aber geräumig genug für eine Person, um meditativ über das Wasser zu treiben. Details über die E-Motoren und den Batteriesatz sind nicht zu finden, es scheint auch bei dem einen Exemplar geblieben zu sein.
Ein besonders schönes elektrisch betriebenes Flußboot erscheint im November 2015 in der Presse. Das von den schlanken Holzbooten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts inspirierte Boot stammt von dem McLaren-Designdirektor Frank Stephenson, der schon den Mini Cooper, den Fiat 500, den Ferrari F430, den McLaren 670S und den McLaren 570S entworfen hat.
Das Flußboot Riverbreeze ist eine Kombination aus wunderschönen Harthölzern mit kontrastierenden Palisander- und Mahagonihölzern aus Brasilien und Afrika, die beim Bau mit fünfzehn Schichten Lack überzogen wurden. Zum Antrieb verwendet es einen torpedoförmigen 4,2 kW Elektromotor, der 14,7 kWh aus acht Blei-Säure-Batterien von Varta bezieht, die in etwa acht Stunden aufgeladen werden können.
Die Speicherkapazität reicht aus, um Stephenson und seine Gäste auf der Themse von seinem Haus in Henley-on-Thames zu den etwa zehn Stunden entfernten Cotswolds und zurück zu bringen. Das Elektroboot verbraucht unterwegs etwa die Hälfte seiner Batterieladung, aber entlang des Flusses gibt es zur Not überall Ladestationen.
Im Februar 2017 stellt eine Gruppe von Unternehmern um Carolyn Carter aus Kailua-Kona auf Hawaii den Æon Explorer (o. Æon Explorer Solar Powered Exploration Craft) vor: ein kleines elektrisches Wasserfahrzeug, mit dem die Fahrer unter die Wasseroberfläche blicken können. Der Benutzer liegt dabei auf dem Bauch des Glasfaserkörpers und blickt durch ein Acrylfenster an der Unterseite nach unten.
Der Antrieb erfolgt über einen einzelnen Propeller im Heck, während ein Doppel-Joystick-System für die Lenkung und Geschwindigkeit verwendet wird. Zusätzlich helfen LED-Scheinwerfer an der Unterseite des Bootes, die Tiefen bei Nacht zu beleuchten, und können auch Wildtiere anlocken. Ein kleines Solarpaneel auf dem Dach erhöht die Reichweite der Batterie, nähere Details gibt es jedoch nicht.
Eine Kampagne auf indiegogo, um die Produktion der Fahrzeuge zu starten und diese dann an Ökotourismusunternehmen zu vermieten, ist allerdings nicht von Erfolg gekrönt: statt den erhofften 100.000 $ beteiligen sich gerade einmal zwei Personen mit zusammen 60 $.
Eine ganz besondere Ästhetik hat das von Dimitri Bez und seinem Studio Dimitri BEZ design im klassischen Stil entworfene Elektroboot Zebra, das vom hölzernen Wasserskiboot Sea Maid aus dem Jahr 1947 inspiriert und gleichzeitig mit modernen Raffinessen ausgestattet ist. Es wird im Mai 2017 in den Blogs vorgestellt.
Das minimalistische und dennoch stilvolle Konzeptboot für Fahrten auf dem Meer ist aus luxuriösen Materialien wie dunklem Holz und Leder gefertigt und paßt damit perfekt in die Welt der Dolce Vita. Das geometrische Muster besteht aus Holzpaneelen mit Chromlinien, die die Struktur verstärken.
Das Zebra bietet auf den weichen, orangefarbenen Ledersitzen Platz für 6 - 8 Personen, und in der getrennten Kabine für den Fahrer und den Beifahrer befinden sich Retro-Bedienelemente sowie ein OLED-Touchscreen-Tablet auf dem Armaturenbrett und als digitale Anzeige für die Navigation. Das Wesentliche ist, daß seine Elektromotoren für einen fast geräuschlosen Antrieb sorgen, auch wenn die Firma keine technischen Details darüber bekanntgibt.
Im September 2017 präsentiert die in Maine beheimatete Hinckley Yachts (o. The Hinckley Co.) auf der 47. Newport International Boat Show ein Dasher genanntes Boot als die „weltweit erste vollelektrische Luxusyacht“. Die 8,68 m lange Yacht wurde von Anfang an für einen rein elektrischen Antrieb konzipiert und verbindet ein modernes Design mit einer Hightech-Verbundkonstruktion. Reservierungen für die Auslieferung im Sommer 2018 werden ab sofort entgegengenommen, als Preis werden 500.000 $ genannt.
Die Dasher, die ihren Namen von dem originalen Picknickboot-Rumpf Nr. 1 übernommen hat, verfügt über einen Rumpf aus Kohlefaser-Epoxid-Verbundwerkstoff, der von dem berühmten Schiffsarchitekten Michael Peters aus Florida entworfen wurde. Die Beschläge aus Titan und Konsolendetails sind in 3D gedruckt. Hinzu kommt als Debüt Artisanal Teak, ein leichter, handbemalter Epoxid-Verbundwerkstoff, der das Aussehen von lackiertem Teakholz hat, ohne dessen Gewicht oder Wartungskosten.
Das geräuschlose Antriebssystem Hinckley Whisper Drive kombiniert die neueste Hydrodynamik, elektrische Energie und digitale Steuersysteme. Angetrieben wird das Boot von zwei 80 PS Elektromotoren und zwei in wasserdichte Kammern eingebauten 40 kWh Lithium-Ionen-Batterien, wie sie beim BMW i3 zum Einsatz kommen. Mit einem 50 A Doppelladekabel lassen sie sich in weniger als vier Stunden voll aufladen. BMW i hatte sich mit Torqeedo zusammengetan, um sie an die Deep Blue Linie und für den Einsatz auf See anzupassen (s.o.).
Die Reisegeschwindigkeit beträgt 16 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei etwa 43 km/h. Die Reichweite beträgt etwa 64 km bei Reisegeschwindigkeit und 32 - 40 km bei schnellen Fahrgeschwindigkeiten.
Die BMW i3-Akkus kommen übrigens auch bei dem bereits im Januar vorgestellten Elektroboot Nimbus 305 Drophead E-Power der in Göteborg, Schweden, beheimateten Nimbus Boats zum Einsatz. Der Preis beginnt bei ca. 212.000 $ und die Nimbus wird serienmäßig mit einer 32 kWh Batterie geliefert, optional können auch zwei 32 kWh Batterien gewählt werden.
Die Reisegeschwindigkeit beträgt 5 - 6 Knoten (9 - 11 km/h) und die theoretische Reichweite bei dieser Geschwindigkeit liegt bei 28 - 44 km mit einer Batterie, und dem Doppelten mit dem Dual-Batteriesystem.
Ein weiteres Elektroboot, das mit einem BMW i3-Batteriepaket und einen Torqueedo-Elektromotor ausgestattet ist, ist das von dem Bootsentwickler und Designer Piotr Zin konstruierte Schnellboot Z2R, das im August 2020 vorgestellt wird.
Mit seinem zu 100 % aus Kohlefaser bestehendem Rumpf wiegt das Boot inklusive Batterien und Motor nur 780 kg und hat bei normaler Reisegeschwindigkeit eine Reichweite von bis zu 160 km. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 56 km/h, senkt die Reichweite aber erheblich. Der Preis liegt bei 250.000 $.
Extrem winzig ist das Elektroboot der Herstellers Josh
Tulberg von Rapid Whale aus der Bay Area,
das im Januar 2018 in den Blogs erscheint und als
Bausatz zum Selbermachen angeboten wird. Tulberg hatte sich von Minibooten
wie der 2,4 m langen Little Miss Sally von Paul
Elkins inspirieren lassen, der auf seiner Seite noch eine
Vielzahl weiterer interessanter Ideen und Projekte zeigt.
Das Mini Boat ist 1,8 m lang und wiegt nur etwas mehr als 48 kg, es kann auf den umgeklappten Rücksitzen eines PKW zum Wasser transportiert werden, wo am Flußufer Batterie und Motor installiert werden. Das Boot hat einen flachen Rumpf zur Stabilität und ist hauptsächlich aus lasergeschnittenem Sperrholz gebaut, mit einigen 3D-gedruckten Komponenten und Epoxidharz zur Abdichtung.
Das Boot kann von einer Person mit einer Körpergröße unter 188 cm und einem Gewicht von 91 kg oder weniger gefahren werden und erreicht eine Geschwindigkeit von 3,5 Knoten (6,4 km/h). Hinter dem dick gepolsterten Sitz befindet die herausnehmbare, verschlossene 12 V Blei-Säure-Batterie, die mit dem Trolling-Elektroaußenbordmotor verbunden ist. Bei Bedarf können auch zwei Batterien angeschlossen werden. Das Plexiglaslenkrad an der Vorderseite ist wiederum über eine Umlenkrolle am Heck mit einem Seilzug-Steuerungssystem verbunden.
Rapid Whale bietet einen Basisbausatz für 950 $ an, der lasergeschnittenes Sperrholz, 3D-gedruckte Komponenten, Lenkrad- und Wellenlager sowie verschiedene Dichtungen enthält. Hinzu kommen etwa 500 - 1.100 $ an handelsüblichen Komponenten, wie ein Elektromotor, eine oder zwei Batterien, ein Einzelsitz aus Schaumstoff und Vinyl, eine verzinkte Umlenkrolle für den Steuermechanismus u.a.m. Digitale Pläne gibt es bereits für 95 $.
In der gleichen Größenklasse ist auch das verkleinerte elektrische Schnellboot für Kinder angesiedelt, das im Februar 2018 von dem Bootsbauer Denis Jimenez präsentiert wird, nachdem er festgestellt hatte, daß sein fünfjähriger Enkel seine Leidenschaft für Motorboote teilt. Als Überraschung entwickelt und baut Jimenez für ihn das 2 m lange JimBoat, das inkl. Batterie 75 kg wiegt und mit einem Elektromotor ausgestattet ist, der über einen geschlossenen 3-Blatt-Propeller erlaubt, 5,5 Knoten schnell zu fahren.
Denis Ji startet eine Indiegogo-Kampagne für das JimBoat 6.5, aber die Idee erhält nicht die nötige Finanzierung: ein einziger Unterstützer steuert 2.345 $ bei - obwohl das Finanzierungsziel nur 15.000 $ beträgt. Der Verkaufspreis sollte 8.500 $ betragen, was durch eine Massenproduktion auf 4.000 $ gesenkt werden könnte. Jiminez plante zudem, die Produktpalette um ein größeres, vollwertiges elektrisches Schnellboot für zwei Erwachsene zu erweitern.
Das JimBoat 6.5 wird später von der französischen Firma watt & boat vertrieben, die zudem ein elektrisches Lounge Boat, ein elektrisches Freizeitboot OXOON NEO mit Platz für drei Erwachsene, einen E-Katamaran Obiboat für sieben Personen sowie ein elektrisches Kinderjetski Aquajet im Angebot hat.
Auf der HISWA International Marine Trade Show im März 2018 in Amsterdam wird das von der britischen Marke Seven Seas Yachts Ltd. aus Manchester hergestellte Motorboot Hermes Speedster E als Boat of the Year 2018 ausgezeichnet. Das 6,75 m lange und 1,8 m breite Elektro-/Hybridboot mit GFK-Rumpf und Platz für fünf Personen kann mit seinem 134 kW Wasserstrahl-Antrieb Geschwindigkeiten von bis zu 39 Knoten erreichen, was gut 72 km/h entspricht. Der Basispreis nicht veröffentlicht.
Daneben gibt es auch ein Seven Seas Venus Speedster E mit 9,65 m Länge, 2,35 m Breite und Platz für acht Personen, die mit einem 80 kWh Akku nebst 100 kW Torqeedo Deep Blue Antrieb ausgestattet ist, der eine Höchstgeschwindigkeit von 48 Knoten (88,9 km/h) erreicht. Das Boot ist von dem legendären Porsche 356 aus dem Jahr 1959 inspiriert.
Im Juli 2018 gibt das von Janne Kjellman gegründete finnische Designstudio Q Yachts Oy in Helsinki bekannt, daß es seinen ersten elektrischen Daycruiser Q30 (o. Q30 Electric Yacht) verkauft habe - an den finnischen Rapper Jare Tiihonen und den ehemaligen Pokerprofi Jens Kyllönnen.
Das klare und dezente Design des minimalistischen Tagesboots mit Platz für bis zu acht Personen, einschließlich eines Tisches mit vier Sitzplätzen und einer Sonnenplattform für zwei Personen, paßt perfekt zur fast völligen Geräuschlosigkeit der AXC20-Elektromotoren von Oceanvolt. Für die Übernachtung gibt es einen weißen Innenraum mit Oberlicht, Waschbecken und Toilette, und Nachts erhellt eine LED-Beleuchtung die Kabine. Navigation und Beleuchtung werden über ein iPad gesteuert.
Die vollelektrische Q30 ist 9,3 m lang, 2,2 m breit, wiegt nur 1.500 kg, verfügt über zwei 10 kW Motoren und hat eine Reichweite von 42 Seemeilen (78 km), wenn sie mit dem 30 kWh Standard-Akkupack betrieben wird. Dies kann mit einem optionalen 60 kWh Akkupack auf 80 Seemeilen (148 km) erhöht werden - basierend auf einer Reisegeschwindigkeit von 9 Knoten. Bei der maximalen Reisegeschwindigkeit von 15 Knoten verringert sich die Reichweite auf 22 bzw. 40 Seemeilen.
Das Boot, das beispiellose Hydrodynamik mit extrem geringer Wellenbildung bietet, soll sowohl als Batterie-elektrische Version als auch mit Brennstoffzellentechnik angeboten werden. Der erwartete Verkaufspreis beträgt 183.000 €. Auf der Messe boot Düsseldorf 2020 wird das Q30 Water Limousine Concept genannte Modell präsentiert, das sich in einigen Punkten deutlich von der Optik der früheren Q30 unterscheidet.
Im Juni 2018 stellt das schwedische Start-Up X Shore des schwedischen Tech-Millionärs Konrad Bergstrom erstmals sein Elektroboot Eelex 8000 vor, dessen offizielle Weltpremiere allerdings erst auf der boot Düsseldorf 2019 stattfindet. Zu diesem Zeitpunkt bietet das 2016 gegründete Unternehmen bereits die zu 100 % elektrisch betriebenen Modelle Eeltrek 8000 und Eelex 6500 an, die mit dem Slogan ,Power of Silence’ vermarktet werden. Die Preise beginnen bei 300.000 €.
Die ersten Prototypen wurden übrigens durch eine Crowdfunding-Kampagne auf FundedByMe finanziert, mit 1,5 Mio. €. Etwas mehr als ein Jahr später sicherte sich X Shore dann eine weitere Finanzierung in Höhe von 5 Mio. €, diesmal von schwedischen Wirtschaftsführern und Risikokapitalgebern.
Die wichtigste Komponente der X Shore-Boote ist das X Shore-Antriebssystem, das für eine verbesserte Energieeffizienz mit einer einzigen Welle konstruiert wurde. Die Eigner können zwischen einer 90 kWh und einer doppelten 60 kW Lithium-Ionen-Batterien wählen, und mit einem Supercharger können die Boote in weniger als zweieinhalb Stunden wieder aufgeladen werden. Mit einem Drehstromanschluß dauert es 5 - 8 Stunden.
Die 8 m lange und 2,6 m breite Eelex 8000 besitzt einen Rumpf aus recyceltem Kunststoff und Flachsgewebe und verwendet anstelle von Teakholzsohlen Kork, der perfekten Halt bietet und gleichzeitig ökologisch nachhaltiger ist. Sie erreicht mit ihren 170 kW Elektromotor (andere Quellen: 225 kW) Spitzengeschwindigkeiten von 30 Knoten (andere Quellen: 35 bzw. 40 Knoten) und kommt mit einer einzigen Ladung bis zu 160 km weit. Bei einer konstanten Reisegeschwindigkeit von 25 Knoten (46 km/h) ist eine Fahrtzeit von mehr als zwei Stunden drin.
Eine vernetzte Softwareplattform verspricht, daß das Eelex auch in den kommenden Jahren auf dem neuesten Stand bleibt. Gegenwärtige Funktionen sind die Fernaktivierung einer Garmin-Smartwatch und die Erkennung von Überbordgehen, mobile Alarme und Fernsicherung. Die Plattform analysiert 150 Datenpunkte pro Sekunde, um die Motor- und Batterieleistung zu verfolgen und zu optimieren, und leitet Daten an X Shore weiter, damit weitere gezielte, benutzerorientierte Software-Updates entwickelt werden können. X Shore hat bereits zukünftige autonome OTA-Upgrades im Visier, wie z.B. das Selbstdocken.
Im April 2021 kündigt X Shore seine mit 13 Mio. € bisher größte Finanzierungsrunde an, um den Bau einer neuen Fabrik in Nyköping zu unterstützen - und im Februar 2022 wird mit dem österreichischen eMobility-Spezialist Kreisel Electric ein Fünfjahresvertrag im Wert von 50 Mio. € abgeschlossen, um dessen Batteriepacks für das E-Boot Eelex 8000 zu liefern. Konkret sollen je Boot zwei Pakete mit einer Gesamtkapazität von 126 kWh verbaut werden, um dem 225 kW starken Motor zu versorgen, der das Boot in 4,2 Sekunden auf 20 Knoten beschleunigen kann.
Zum gleichen Zeitpunkt übrigens wird Kreisel, das auch die Batteriepacks für die kommenden Elektrobootrennen der E1-Serie entwickelt (s.u.), von John Deere Industries übernommen.
Im September 2022 wird zudem ein kleineres, deutlich günstigeres Elektroboot namens X Shore 1 angekündigt, das mit Preisen ab 99.000 € weniger als die Hälfte der Eelex 8000 kostet. Das Boot hat eine Länge von 6,4 m, eine Breite von 2,23 m, eine Höchstgeschwindigkeit von 56 km/h und mit einem einzigen 63 kWh Lithium-Akkupack eine Reichweite von 80 km. Es wird in den beiden Konfigurationen Open und Top angeboten, die jeweils von einem 125 kW Elektromotor angetrieben werden, der eine Reisegeschwindigkeit von 20 Knoten (37 km/h) ermöglicht. In der geschlossenen Vorderkabine kann eine vierköpfige Familie schlafen.
Ein Jahr später folgt mit der X Shore PRO ein neues Elektroboot für gewerbliche Betreiber auf Grundlage der 8 m Plattform. Eines der ersten verkauften Schiffe wird für den Schultransport in den schwedischen Schären eingesetzt. Außerdem wird die Zusammenarbeit mit der Firma Bosch Engineering erweitert, einer Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH, die bereits den 125 kW Motor, den Wechselrichter und das Getriebe für das X Shore 1 liefert.
Im April 2023 gibt es in einer weiteren Finanzierungsrunde rund 30 Mio. $, und genau ein Jahr später zusätzliche ca. 8,5 Mio. € die in die Produktentwicklung und in den Ausbau der Vertriebs- und Marketingaktivitäten investiert werden. Außerdem erhält X Shore im Oktober von dem Yachtmanagement-Service M Yachts einen Auftrag über 32 Elektroboote, die bis Ende nächsten Jahres in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeliefert werden sollen. Im November folgt der neue X Shore 1 Bowrider.
Die erst 2017 von Mark Fry und seine Frau Jennifer gegründete kanadische Werft Templar Marine Group Ltd. in Kelowna, British Columbia, stellt im Frühjahr 2019 erstmals öffentlich das elektrische Boot Picnic 20 vor, das sich an private Nutzer und den kommerziellen Transport richtet, z.B. als umweltfreundliche, emissionsfreie, wartungsarme und erschwingliche Wassertaxis oder für das Sightseeing. Das Unternehmen ist eine Division von International Yacht Training Worldwide Inc. (IYT).
Eine etwas größere Version ist der vollelektrische Cruiser C26, der über ein vollwertiges Badezimmers, eine Zentralheizung und eine vollständige Polycarbonat-Überdachung für die ganzjährige Nutzung verfügt. Das Basismodell beginnt bei 179.000 $.
Daneben wird noch ein Water Taxi T26 angeboten, das bei einer Geschwindigkeit von 5 Knoten (9 km/h) eine Reichweite von ca. neun Stunden hat. Angekündigt wird ferner die Sedan 26' (o. Sedan S26) mit Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien, die eine Reichweite von ca. sieben Stunden bei 5 Knoten Fahrt bietet. Die Sedan erlaubt komfortable Übernachtungsmöglichkeiten mit einer großen vorderen Schlafkoje, einem Butan-Kocher und vielem mehr. Das solide Fiberglasdach ist mit einem übergroßen, versenkbaren Sonnendach und viel Platz für PV-Paneele ausgestattet. Anfang 2024 wird das Unternehmen zum Verkauf ausgeschrieben.
Im Juli 2019 bringen Lee Kline, Paul Lavoie und ihr Unternehmen Beau Lake mit Sitz in Ontario die Elektroboote Tahoe und Lugano auf den Markt, das erste mit einem schönen Mahagoni-Dach, das zweite mit einem sportlicheren, europäisch wirkenden Touch. Bislang hatte sich die Firma mit hochwertigen Steh-Paddelboards einen Namen gemacht.
Das 4,27 m lange Elektroboot Tahoe wird von Torqeedo 2.0 FP-Pod-Innenbordermotoren angetrieben, die 1.120 W leisten, was etwa 6 PS entspricht, und von einem in einer wasserdichten Box untergebrachten Torqeedo Power Lithium-Ionen-Akkupack mit 3.500 Wh versorgt werden. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 6 Knoten, die Reisegeschwindigkeit mit 3,5 Knoten angegeben.
Der reguläre Preis für das rein elektrische Prachtstück mit handgeschnitzter Pinne, einem Joystick aus Mahagoni, dicken Ledersitzbezügen, einer Kühlbox, hochglanzpolierten Gußteilen und Beschlägen aus Edelstahl beträgt 45.000 CA$.
Anfang November 2019 präsentiert die Seine Alliance, ein Anbieter von Flußtourismus in Paris, im Port de Grenelle ein elegantes, vollelektrisches Passagierboot namens Black Swan, das zehn Personen bis zu zwei Stunden lang auf dem Wasser transportieren kann. Um gebrauchte EV-Batterien für den Antrieb des Ausflugsboote zu nutzen, hatte sich die Seine Alliance mit der Autofirma Groupe Renault und dem Unternehmen Green-Vision zusammengetan, das bereits über zehn Jahre Erfahrung in der Entwicklung von maßgeschneiderten Lithium-Ionen-Batteriesystemen und Elektroantrieben verfügt.
Anstelle von Außen- oder Innenbordmotoren hat das Boot zwei Unterwassersteuerungseinheiten, die lenkbare Pods genannt werden. Jede Antriebseinheit ist an zwei Batteriebänke angeschlossen, was eine Gesamtleistung von 20 kW ergibt.
Die Li-Ionen-Zellen, die das Ende ihres ,Erstwagenlebens’ bei den Modellen Kangoo und Fluence erreicht haben und 30 kWh aufnehmen, sind unter den Sitzbänken in vier Gehäusen aus rostfreiem Stahl eingebaut, um sichere und wasserdichte Betriebsbedingungen zu gewährleisten. Insgesamt wiegen die Batterien 278 kg und sind damit leichter als der volle Kraftstofftank, der in dem Boot eingebaut war, als es noch von einem Verbrennungsmotor angetrieben wurde. Die Ladezeit beträgt 2 - 3 Stunden (andere Quellen: 4 - 5 Stunden).
Die Seine Alliance hofft, daß die Einführung der Black Swan auf der Seine - die im ersten Quartal 2020 in Dienst gestellt wird - auch andere Betreiber dazu ermutigen wird, umweltfreundlichere Kreuzfahrtoptionen für die viel befahrene Wasserstraße einzuführen, auf der sich etwa 150 kommerzielle Boote um ihre Bedürfnisse der Touristen kümmern.
Anfang nächsten Jahres soll zudem mit der Umrüstung eines weiteren Schiffes auf vollelektrischen Antrieb begonnen werden, um bis 2024 die gesamte Flotte der Seine Alliance auf der Pariser Wasserstraße zu 100 % auf Elektroantrieb umzustellen. Bislang lassen sich aber keine Belege dafür finden, daß die Pläne umgesetzt wurden.
Hinweis: Das elektrische Tragflächenboot SeaBubble absolviert im September 2019 eine Woche lang einen Testbetrieb als Pendlerfähre im Herzen von Paris. Darüber findet sich mehr in dem entsprechenden Schwerpunkt in einer der nachfolgenden Jahresübersichten.
Auf der boot Düsseldorf 2020 erfolgt die Weltpremiere der DutchCraft DC25, einem Elektroboot, das sich durch seinen modularen Deckaufbau von einem Freizeitboot in ein Tauchboot, ein Superyacht-Beiboot oder in einen Familienkreuzer verwandeln läßt. Es ist nach dem DC56 das zweite Modell der jungen niederländischen Marke. Der Startpreis der DutchCraft 25 liegt bei 275.000 €.
Der bis zu zwölf Personen Platz bietende V-förmige Kohlefaser-Tender der Werft DutchCraft mit Sitz in Groot-Ammers hat eine Länge von 8,04 m und eine Breite von 2,38 m, verfügt über einen 100 kW/136 PS starken E-Motor und besitzt eine maximale Batteriekapazität von 134 kWh. Laut Hersteller kann das Boot bis zu 75 Minuten lang mit seiner Spitzengeschwindigkeit von 32 Knoten (59 km/h) unterwegs sein. Alternativ reicht der Akku für sechs Stunden Fahrt bei einer Geschwindigkeit von 6 Knoten (11 km/h). Der niedrige und kompakte Antriebsstrang macht eine Menge Platz auf dem Deck frei.
Besonders clever: Die absenkbare Bugtür, die sich öffnen läßt, um den direkten Zugang zum Strand zu erleichtern, während das absenkbare Heckdeck als Tauch- und Schwimmplattform auf dem Wasser dient. Der Kapitän übernimmt das Steuer hinter der Glaswindschutzscheibe des überdachten Pilothauses, das heruntergeklappt werden kann, um das Boot einfacher zu verstauen.
Im November 2022 folgt das 7,76 m lange Mehrzweckboot DC25 e-cat, das mit einem 12 kW Doppelantriebssystem von Torqeedo eine Reisegeschwindigkeit von 6 Knoten und eine maximale von 12 Knoten erreicht. Die Reichweite beträgt bis zu 65 Seemeilen. Die DutchCraft hat eigenen Angaben zufolge bereits 100 Einheiten an einen europäischen Kunden verkauft, der ein Charterunternehmen betreibt.
Auf der Austrian Boat Show Anfang März 2020 in Tulln präsentiert das 2016 von Florian Bachheibl und Adrian Patzak gegründete Münchener Start-Up Volabo GmbH (später: Molabo GmbH) ein Elektro-Demonstrationsboot mit einer Dauerleistung von 50 kW.
In dem Boot befindet sich der von Volabo entwickelte 48 V Hochleistungsantrieb Intelligent Stator Cage Drive (ISCAD), dessen Ursprungsidee vom Lehrstuhl für elektrische Antriebe und Aktorik der Universität der Bundeswehr München stammt. Dort waren die Gründer das erste Mal mit der Idee von Prof Dr.-Ing. Gurakuq Dajaku in Berührung gekommen, mit Hilfe eines Statorkäfigs einen 48 V Hochleistungsbetrieb zu konstruieren.
Der ISCAD arbeitet mit Aluminiumstäbe, die individuell elektrisch gespeist werden. Das bringt entscheidende Vorteile, denn je nach dem, wie die Stäbe während des Betriebs angesprochen werden, paßt sich der Motor dem veränderten Lastprofil optimal an. Resultat: zu jedem Betriebspunkt wird der maximale Wirkungsgrad erzielt. Weitere Vorteile der Stäbe sind die kostengünstige Produktion und die einfache Skalierbarkeit. Es folgten zwei Prototypen und 2014 wurde das erste Patent erteilt.
Der ISCAD-Elektromotor mit bis zu 300 kW Antriebsleistungen bei berührsicheren 48 V statt üblicher Hochvolt-Technik bringt zudem eine hohe Sicherheit mit sich, verringert den Aufwand im gesamten elektrischen System, macht den Betrieb effizienter und ökologisch nachhaltiger und auch für Einbau und Wartung ist kein hochvoltgeschultes Personal nötig. Der ISCAD V50 Elektroantrieb soll als erstes Produkt für Boote und Yachten ab Ende des Jahres auf dem Markt verfügbar sein. Der Antrieb ist nach der Sportbootrichtlinie qualifiziert und wiegt inklusive Controller 45 kg.
Im Jahr 2021 startet die Serienproduktion von Elektro-Motoren gemeinsam mit der Firma Hechinger, die auch der erste Investor ist. 2023 folgen der elektrische Außenborder ARIES R50 und 2024 der elektrische Innenborder ARIES i30. Außerdem wird die Molabo Teil der Hechinger Unternehmensgruppe. Das Start-Up wird mehrfach mit Innovationspreisen ausgezeichnet und gilt als eine von wenigen Firmen weltweit, die hochleistungsfähige 48 Volt Elektroantriebe in Serie herstellen.
Im Juni 2021 erklärt das in Miami ansässige Unternehmen Nautique Boat Co., das bislang zwölf Freizeitbootmodelle mit Verbrennungsmotor anbietet, das „erste vollelektrische Wasserskischleppboot der Welt“ als einsatzbereit, das nun an den Ufern des Lake Tahoe in Kalifornien Demonstrationsfahrten absolviert und Wassersportfans eine leise, emissionsfreie Spaßmaschine zu einem günstigen Preis bietet. Es ist so leise, daß die Menschen in der Kabine ihre Stimmen nicht erheben müssen, um miteinander zu sprechen. Die Kapazität beträgt elf Personen.
Hierfür hatte sich die Traditionswerft bereits im Vorjahr mit dem Spezialisten für Elektroboote Ingenity (o. Correct Craft Ingenity Division) zusammengetan, um das energieintensive Batterie- und Antriebssystem unter Verwendung des vorhandenen Motorraums in das Boot zu integrieren, ohne dabei den Stauraum oder die Leistungsmerkmale zu beeinträchtigen. Die Ingenity selbst- Teil von Watershed Innovation, das 2018 von Correct Craft gegründet wurde - bietet die Elektroboote EL1 und EL2 einer EL Series Luxury 2.0 sowie ein Modell Hacker-Craft 27ft Special Sport an.
Correct Craft hatte 2020 auch den Erwerb eines elektrischen Bootsantriebssystems bekannt gegeben, das nun unter dem Namen Ingenity P220 vermarktet wird. Es war zuvor von Ortner Electric in Villach, Österreich, gebaut worden und gilt als das leistungsstärkste elektrische Schleppboot-Antriebssystem der Welt.
Die neue, 7,3 m m lange Super Air Nautique GS22E basiert auf der Wassersportplattform GS22 - ist aber mit einem drehmomentstarken, wartungsfreien 220 kW Elektromotor (295 PS) und einem 124 kWh Akkupaket ausgestattet, das für 2 - 3 Stunden normale Wassersportnutzung reicht und an einem 80 kW Supercharger von Ingenity, wie er jetzt am Lake Tahoe zur Verfügung steht, in nur 90 Minuten wieder aufgeladen werden kann. An einer 240 V/50 A-Steckdose dauert es zehn Stunden. Das Boot hat ein Gesamtgewicht von 2.676 kg, der Preis beginnt bei 299.708 $ (später: 312.952 $). Testfahrten über einen halben Tag für sechs Personen kosten 2.900 $.
Anfang 2022 folgt der Tageskreuzer 23E, mit dem sich elf Personen bei langsamer Geschwindigkeit bis zu 14 Stunden lang auf dem Wasser vergnügen können. Bei Bedarf kann das diese Version aber auch bis zu 30 km/h schnell werden.
Eine weitere Super Air Nautique GS22E wird im April 2022 von der auf Wassersport spezialisierten Honu SUP GmbH in Thun in Betrieb genommen, die das leistungsstarke Boot auf dem Thunersee vermietet. Um ausreichende Betriebszeiten zu ermöglichen, betreibt der Schweizer Schnelladespezialist GOFAST an der Anlegestelle eine Schnelladestation für das Elektroboot. Auf dem Steg im Hafen Lachen ist allerdings nur eine schmale Säule mit zwei Ladepunkten aufgebaut, die Leistungsmodule sind wassergeschützt in sicherer Entfernung am Ufer installiert.
Der Einsatz des Elektroboots auf dem Thunersee geht auf Dani Reinhart zurück, den Geschäftsführer des Honu SUP Centers, der neben dem namensgebenden Stand Up Paddeling auch als „weltweit erster gewerblicher Anbieter“ Wakeboarden und Wakesurfen offerieren wollte - aber ohne den Benzinverbrauch der Zugboote, der bei bis zu 40 Litern pro Stunde liegen kann.
Ebenfalls im Juni 2021 feiert die neue italienisch-spanische Werft Magonis mit Hauptsitz in Barcelona auf der Venice Boat Show die Weltpremiere ihres seit 2017 in Entwicklung befindlichen ersten Bootes, das mit besonderem Augenmerk auf die Umweltfreundlichkeit konzipiert wurde. Das 5,5 m lange und knapp 2 m breite Wave e-550 bietet Käufern vier vollelektrische Außenbordmotoren für eine saubere und ruhige Fahrt zur Auswahl.
Das Boot mit iPad-Steuerung hat Platz für bis zu sechs Personen und verfügt über ein U-förmiges Sofa im Bug, das sich in eine Sonnenlounge für drei Personen oder in einen Eßbereich mit ausziehbarem Tisch verwandeln läßt. Die Light X Pro Vakuuminfusions-Verbundkonstruktion reduziert das Trockengewicht des Bootes, das einen mit Gelcoat beschichteten Rumpf besitzt, auf 335 kg. Auffällig ist der scharfkantigen Edelstahlrahmen der getönten, umlaufenden Windschutzscheibe.
Der Basis-Außenborder Torqeedo Cruise 4.0 RL mit einer Leistung von 4 kW richtet sich an Käufer, die mit bescheidenen 5 Knoten (9,3 km/h) auf kleineren Seen und Kanälen unterwegs sind; mit den 10 kW des Torqeedo Cruise 10.0 RL sind 9 Knoten (16,7 km/h) drin; eine MAG Power RL-Optionen mit 18 kW bietet eine Geschwindigkeit von 14 Knoten (26 km/h); und mit dem leistungsstärksten 30 kW Motor können auf offener See 22 Knoten (40,7 km/h) erreicht werden.
Die Batterien haben jeweils eine Kapazität zwischen 5 kWh und 23 kWh, die geschätzte Reichweite beträgt knapp 56 km. Die Grundpreise beginnen bei 33.485 € für das 4-kW-Torqeedo-Modell und steigen auf 68.960 € für die Version mit MAG Power 30-Antrieb.
Im Mai 2022 stellt die Firma mit der MAGBuoy den Prototyp der ersten Ladeboje der Welt vor, die mit allen Elektrobootmarken kompatibel ist. Die MAGBuoy verfügt über ein robustes Design, eine komplexe Elektronik und eine eingebaute Batterie und erhält Energie über ein Unterwasserkabel, das die Boje mit dem Stromnetz der Stadt verbindet. Ab Juli soll die erste MAGBuoy im Hafen von Roses schwimmen und für alle Boote zur Verfügung stehen.
Im Februar 2024 folgt die Meldung, daß Magonis sich mit dem in Rhode Island ansässigen Außenbordmotor- und Batteriespezialisten Flux Marine zusammengetan hat, um die Wave e-550 für den leistungshungrigen amerikanischen Markt mit dem Flux-Außenborder FM40 aufzurüsten.
Neben einer Nennleistung von bis zu 40 kW bietet der Motor einen sofortigen Schub von 55 kW (74 PS), um das Boot in Sekundenschnelle auf Gleitgeschwindigkeit zu bringen, bevor er für eine Reisegeschwindigkeit von bis zu 53 km/h zurückgeschaltet wird. Das Boot ist für den Transport von bis zu vier Personen ausgelegt. Die 28 kWh Lithiumbatterie von Magonis wird in nur 4,5 Stunden über ein 6,6 kW Ladegerät voll aufgeladen, das mit 125/250 V / 50 A-Wechselstromsteckdosen kompatibel ist. Der Preis des Magonis Wave e-550 beginnt bei 89.900 $.
Im Juli 2024 nimmt Flux Marine zudem ein neues Mittelkonsolen-Rumpf-Bootspaket in sein Sortiment auf, um die Elektrifizierung der Branche weiter voranzutreiben. Das Paket kombiniert das zu 100 % elektrische Antriebssystem von Flux Marine mit einem 84 kWh Lithium-Ionen-Akkupack und einem Rumpf von Scout Boats zu einem 100 % elektrischen Tagesboot namens Scout 215 XSF, das eine Geschwindigkeit von 48 km/h erreicht und über ein DC-Schnelladegerät aufgeladen werden kann. Das Boot mit Platz für neun Passagiere ist für Fahrten und Küstenfischerei auf See konzipiert.
Bislang hatte Flux Marine nur eine vollelektrische Doppelkonsolen-Bootoption mit einem Scout Dorado 215-Rumpf und zu Preisen ab 120.000 $ sowie ein elektrisches Schlauchboot Highfield Sport 660 zu Preisen ab 110.000 $ im Angebot. Gemeinsam mit Flagship wird zudem ein Ponton-Boot namens Flagship Discover angeboten, das es ab 105.000 $ gibt.
Die neue Scout 215 XSF bietet eine Spitzenleistung von 150 PS (112 kW) und 100 PS (72 kW) Dauerleistung. Sie erreicht eine Reisegeschwindigkeit von 40 km/h, eine Höchstgeschwindigkeit von 48 km/h und eine Reichweite von bis zu 50 km bei Reisegeschwindigkeit. Hier beginnen die Preise bei 120.000 $. Alle Boote sollen noch in diesem Jahr direkt an die Kunden verkauft werden.
Am Earth Day 2022 im April wird auf dem Lake St. George in Liberty der Prototyp eines elektrischen Cuddy Cabin Boat für bis zu zehn Personen gezeigt, das von dem Schiffsarchitekten J. F. Bedard aus Florida entworfen und von der Belmont Boatworks LLC in Belmont, Maine, gebaut wurde.
Die von einem Elektromotor angetriebene Solar Sal 24 (o. SS 24) verfügt aufgrund der Größe ihres Vordachs über genügend PV-Zellen, um eine unendliche Reichweite zu gewährleisten, zumindest bei einer Reisegeschwindigkeit von 5 Knoten (9,2 km/h) und solange die Sonne scheint. Die Höchstgeschwindigkeit bringt aber auch nur 6 Knoten (11 km/h).
Das Vordach, das sich fast über die gesamte Länge des 7,3 m langen Bootes erstreckt, trägt vier große 360 W Solarpaneele, die insgesamt 1,44 kW liefern damit und vier Torqeedo Power 24-3500 Lithiumbatterien mit zusammen 14 kWh Speicherkapazität aufladen. Bei Nachtbetrieb hat das Boot eine Reichweite von 39 km bei voller Geschwindigkeit oder 72 km bei Reisegeschwindigkeit. Sinkt die Geschwindigkeit auf 4 Knoten, beträgt Reichweite von 160 km. Der Preis der Standardausführung wird mit 135.000 $ angegeben.
Auf der Homepage der Belmont Boatworks sind zudem Fotos eine Modells Solar Sal 27, eines Boots namens Solaris sowie Pläne eines SS 38 und eines SS 45 Cruisers zu sehen. Für 2025 wird mit der Townsend 34 ein weiteres solares Kabinenboot angekündigt. Zu diesem Zeitpunkt wird der Preis der SS 24 von 99.000 $ auf 85.000 $ gesenkt, während das Demo-Boot sogar für nur 49.000 $ angeboten wird. Damit erhält man aber ein Stück Geschichte, denn die Solar Sal 24 hat die erste zu 100 % solare Frachtlieferung auf dem Erie-Kanal sowie die erste Solarfahrt durch die Inside Passage vom Bundesstaat Washington nach Alaska durchgeführt.
Auf der Venice Boat Show im Mai 2022 wird das elektrische Katamaran-Konzept Enea des Designers Sebastiano Canto als Gewinner ausgezeichnet. Das 6,5 m lange Elektroboot hat eine Form, die Ästhetik und Funktionalität vereint, wobei die seitlichen Öffnungen im vorderen Teil des Rumpfes zum Markenzeichen des Konzepts werden. Sie bieten die Möglichkeit, das Gewicht und den seitlichen Windwiderstand beim Manövrieren zu reduzieren, ohne die Seetüchtigkeit zu beeinträchtigen.
Die Hauptabmessungen des Rumpfes betragen 6,5 x 2,5 m, das Deckslayout der begehbaren Oberfläche ist zu 100 % an die Wünsche des Kunden anpaßbar. Das Boot verfügt zudem über modulare Sonnenliegen, Mittelkonsolen, einen ausziehbaren Eßtisch für bis zu vier Personen und ein in die Bugform integriertes Sonnensegel. Angaben zu den angedachten technischen Details gibt es nicht.
Auch das erst im Vorjahr von den früheren leitenden
Boeing- und SpaceX-Mitarbeitern Ryan
Cook und Mitch Lee in Los Angeles gegründete
Unternehmen Arc Boat Co. gibt im Juni 2022 bekannt,
daß der Verkauf seines Elektro-Schnellboots Arc One begonnen
habe. Die Firma bezeichnet dieses Modell als das „leistungsstärkste
Elektroboot, das derzeit auf dem Markt erhältlich ist“. Damit
will sich die Firma von der Konkurrenz abheben. Dank einer erfolgreichen
Startkapitalrunde in Höhe von 4,2 Mio. $ konnte der erste Bootsprototyp
früh getestet werden - auch beim Wasserskifahren -, und bereits im
November 2021 folgte eine Finanzierungsrunde A in
Höhe von 30 Mio. $.
Die neue, 7,3 m lange Arc One mit Aluminiumrumpf und genug Platz für bis zu zwölf Personen erreicht mit ihrem 475 PS (354 kW) starken Motor (andere Quellen: 500 PS / 372 kW) eine Höchstgeschwindigkeit von 35 Knoten (64,8 km/h). Außerdem verfügt das Boot über eine speziell entwickelte, riesige 200 kWh Batterie, die 1.360 kg wiegt, in zwei große Module aufgeteilt ist und eine Fahrzeit von 3 - 5 Stunden erlaubt. Eine 240 V Steckdose kann die Batterie über Nacht wieder aufladen, aber es gibt auch eine Gleichstrom-Schnelladefunktion, mit der sich die Batterie in nur 45 Minuten zu 80 % aufladen läßt. Der Preis des Bootes beträgt 300.000 $, Vorbestellungen sind ab sofort möglich.
Die ersten Auslieferungen einer sehr begrenzten Produktionsserie an Kunden beginnen Anfang 2023, und eine Runde B bringt weitere 70 Mio. $ in die Kasse, was zu einer Fabrik in Los Angeles führt.
Anfang 2024 folgt ein zweites Modell namens Arc Sport, das als elektrisches Wakeboard-Boot bezeichnet wird und auf den Massenmarkt abzielt. Es ist mit einem 570 PS (425 kW) Elektromotor und einem 226 kWh Akkupack ausgestattet und so konzipiert, daß es Wellen schlägt und Boarder in seinem Kielwasser trickreich fahren können. Die Höchstgeschwindigkeit ist softwaremäßig auf 34,7 Knoten (64 km/h) begrenzt und Bug- und Heckstrahlruder erleichtern das Anlegen im Yachthafen.
Was die Reichweite anbelangt, so kann das Boot bei niedrigen Geschwindigkeiten über 24 Stunden am Stück fahren. Der 7 m lange Arc Sport hat einen Rumpf aus Fiberglas sowie einen automatisch einziehbaren Hardtop-Turm und bietet auf gepolsterten Sitzbänken vorne und hinten Platz für bis zu 15 Personen. Der Preis wird mit 258.000 $ angegeben. Die Auslieferung des Serienmodells soll noch in diesem Jahr beginnen.
Im Juli 2022 zeigen die Seat-Marke Cupra und die spanischn Erfolgswerft De Antonio Yachts eine elektrifiziertes Hybrid-Boot namens D28 Formentor e-H (o. e-Hybrid), in dessen Antriebsstrang neben einem Verbrennungsmotor mit 400 PS auch zwei einziehbare 15 kW Elektromotoren integriert sind. Das Hybridsystem ermöglicht es der Yacht, auch im reinen Elektromodus zu fahren – zum Beispiel auf eingeschränkt befahrbaren Seen und in Häfen.
Die Yacht war als Verbrenner-Showboot bereits im Mai 2021 vorgestellt worden - als Vorläufer der Einführung einer limitierten Sonderedition der D28. Das Design und die Graphen-graue Rumpffarbe sind von dem Cupra Formentor inspiriert, dem ersten eigenständigen Automodell der Seat-Tochter. Das Boot ist 8,49 m lang und 2,99 m breit und seine Höchstgeschwindigkeit soll 40 Knoten betragen, was 74 km/h entspricht. Im Elektrobetrieb sind aber nur maximal 8 Knoten möglich.
Das gesamte Deck dieses Modells befindet sich auf derselben Ebene und ist in verschiedene Sonnendeckbereiche mit Sitzgelegenheiten und Tischen vorne und hinten unterteilt. Die D28 bietet eine maximale Kapazität für bis zu zehn Personen und verfügt über ein voll ausgestattetes Badezimmer an Bord.
Zwei Jahre später, im Juli 2024, präsentiert De Antonio zum 37. America’s Cup, der diesmal in Barcelona stattfindet, sein erstes reines Elektroboot: die 7,20 m lange und 2,30 m breite E23, die für acht Personen zugelassen ist. Die kompakten Proportionen und die Katamaran-Architektur mit integriertem Foil zwischen den Rümpfen aus Glasfaser sorgen für eine einzigartige emissionsfreie Fahrleistung und bieten gleichzeitig einen praktischen und komfortablen Platz an Deck.
Ein 50 kW / 68 PS starker Deep Blue-Elektromotor von Torqeedo nebst einem 40 kWh Akku erlauben eine Normalfahrt mit 20 Knoten bei einer Reichweite von bis zu 60 Meilen und eine Maximalgeschwindigkeit von 30 Knoten. Es gibt auch ein Landanschluß mit Kabel und Batterieladegerät. Das Boot gibt es auf Bestellung zu einem Preis ab 136.716 €.
Im März 2022 wird der Lux des schwedischen Start-Ups Pol Boat vorgestellt, ein schnittiger, geräuschloser Katamaran, der von dem Schiffsarchitekten und passionierten Ruderer Gustav Larsson zusammen mit der schwedischen Technologie- und Designagentur Above entworfen wurde und sich an Menschen richtet, die sich der Entspannung, Erholung und Erkundung widmen. Somit sind die Höchstgeschwindigkeit von 12 Knoten (22,2 km/h) und die Reisegeschwindigkeit von 7 Knoten (13 km/h) keine Einschränkung, sondern eine Möglichkeit für bis zu 13 Personen, das Leben zu entschleunigen und jede Minute in der natürlichen Umgebung mit allen fünf Sinnen zu erleben.
Die beiden Rümpfe der 7,8 m langen und 2,5 m breiten, leicht motorisierten Alternative zum Kajak- oder Kanu-Camping tragen ein großes, flaches und modulares Deck, das den Bedürfnissen der Käufer anpaßbar ist. Es gibt ein Zelt für die Übernachtung, das um den Dachrahmen des Bootes befestigt wird, und die umklappbare Sitzbank läßt sich nachts in ein Bett verwandeln.
Wesentlich ist der solargespeiste Elektroantrieb mit auf dem Dach montierten Solarzellen und einer 18 kWh Bordbatterie, die eine Reichweite von etwa 110 km bietet. Im Sonnensegelmodus, bei dem die Solarzellen den E-Antrieb direkt versorgen, kann eine Dauergeschwindigkeit von 4 Knoten (7,4 km/h) gehalten werden. Nähere Informationen zu der besonders leisen Doppel-Motorisierung gibt es nicht. Die ersten Testfahrten sollen in diesem Frühjahr stattfinden.
Seine offizielle Weltpremiere erlebt das Boot dann im September in Stockholm - um anschließend als Begleitboot für die ÖTILLÖ-Schwimm-/Laufmeisterschaft zu dienen. Der Lux soll nun zu einem Grundpreis von 99.000 € (später: 128.000 €) angeboten werden.
Bei einer Präsentation im November 2022 im Zagato-Hauptquartier in Mailand wird der Öffentlichkeit erstmals das als Hyperboot bezeichtete Persico Zagato 100.2 (o. PZ 100.2) vorgestellt, das als Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen den beiden italienischen Unternehmen Persico Marine und Zagato Ateliar in nur neun Exemplaren einer ,Limited Launch Edition’ erhältlich sein wird. Dabei wird jeder Besitzer in der Lage sein, sein Boot auf eine exklusive Weise zu personalisieren.
Das aus modernsten Verbundwerkstoffen gefertigte, knapp 8 m lange und 2,45 m breite Boot wiegt nur 2.500 kg, einschließlich der 83 KWh Lithiumbatterien, die das 205 kW starke Jet pod-Antriebssystem der ebenfalls italienischen Firma DeepSpeed versorgen. Das offene Boot kann eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 80 km/h erreichen, bei einer Reisegeschwindigkeit von fast 50 km/h. Nähere technische Details gibt es allerdings nicht. Das erste PZ 100.2 soll Ende 2023 ausgeliefert werden, was sich bislang aber nicht belegen läßt.
Im Dezember 2022 erscheint dann das Hochleistungsschnellboot R30 der Blue Innovations Group (BIG) in den Blogs, die erst in diesem Jahr in Florida von dem ehemaligen Tesla-Produktionsleiter John Vo mit dem Ziel gegründet wurde, nicht nur ein paar teure Luxusboote in Handarbeit zu bauen: „Um wirklich etwas für die Umwelt zu tun, kann man nicht Dutzende von Elektrobooten bauen. Es müssen schon Tausende sein.“
Hierzu ist das 9,14 m lange und 3 m breite Elektro-Kabinenkreuzerboot so konzipiert, daß es sich für eine Massenproduktion mit Hilfe von Automobilfertigungstechniken eignet. Dies beinhaltet u.a. den Verzicht auf Glas- oder Kohlefaser-Bootsbauverfahren zugunsten eines Aluminiumrumpfes sowie die Verwendung einer Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie mit hoher Lebensdauer, die strukturell in den Bootsrahmen integriert ist.
Die Kapazität des 4.500 kg schweren Schiffes beträgt zwölf Passagiere, bequem übernachten können 2 - 4 Personen, und es gibt ausklappbare Badeplattformen an drei Seiten des Hecks, die den Ein- und Ausstieg ins Wasser erleichtern. Unter Deck befindet sich eine Kabine, die mit einem Badezimmer, einer Kochnische und einer Klimaanlage ausgestattet ist.
Das Hardtop verfügt über ein Solardach sowie zwei zusätzliche Solarmodule, die sich aus dem Hauptverdeck ausgefahren lassen, um sowohl die Ladeleistung als auch den verfügbaren Schatten des Vordachs zu erhöhen. Die Solaranlage liefert bis zu 2,8 kW zum Aufladen der massiven flüssigkeitsgekühlten 221 kWh Batterie.
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 39 Knoten (72,2 km/h), die von zwei Innenbordmotoren mit zusammen 800 PS (600 kW) erzeugt wird, bietet das R30 fast 50 % mehr Leistung als die obige Arc One, die den Titel ,leistungsstärkstes elektrisches Schnellboot’ bisher für sich beansprucht hat. Die Reichweite beträgt acht Stunden nominale Betriebszeit.
Auf der CES im Januar 2023 wird ein Boot mit einem Prototyp-Rumpf vorgestellt, das bis Februar als Alphamodell getestet werden soll, gefolgt von vier Betamodellen, die bis Oktober produziert und dann zum zweiten Quartal 2024 an die Reservierungsinhaber ausgeliefert werden sollen - zu einem voraussichtlichen Preis von 300.000 $. Tatsächlich wird der elektrische Daycruiser R30 erst Mitte Dezember 2023 in St. Petersburg, Florida, offiziell vorgestellt. Weitere Schritte scheinen aber nicht erfolgt zu sein, und auch die BIG läßt sich nicht mehr auffinden.
Auf der boot Düsseldorf 2023 im Januar stellt die erst Ende 2021 von dem Bootsbauer Kai W. G. Krause gegründete und in München ansässige Kaebon GmbH mit dem Elektroboot Kaebon EB Eins ein schlankes, auf geringstmögliches Gewicht optimiertes Boot aus Kohlefaser vor, das fast geräuschlos durch das Wasser gleitet. Die erfolgreiche erste Erprobungsfahrt des eleganten Vier-Personen-Motorboots war im April 2022 erfolgt.
Die ist EB Eins aus vakuumgehärteter Prepeg-Kohlefaser mit Schaumkern gefertigt, und das Ergebnis dieser innovativen Gewichtsoptimierung ist ein 5,3 m langes und 1,7 m breites E-Boot mit einem Leergewicht von nur 89 kg, d.h. ohne Motor und Batterie, was leicht genug ist, um es auf dem Dach eines Fahrzeugs zu transportieren.
Durch das geringe Gewicht und die effiziente Rumpfkonstruktion kann bereits ein kleinerer Antriebsstrang für die Fortbewegung sorgen. Kaebon bietet zwei Torqeedo E-Antriebsoptionen an: Der Cruise 6.0 Premium-Antrieb verspricht eine Antriebsleistung von 9,9 PS, während der Cruise 12.0 Performance-Antrieb die Leistung auf 25 PS steigert. In anderen Quellen wird die elektrische Motorleistung mit 1,6 - 40 kW angegeben, die Kapazität der Li-Ionen-Batterie mit 1,4 - 21 kWh.
Kaebon selbst sagt, daß die Batterie des EB Eins für 45 Minuten bei voller Leistung und bis zu zehn Stunden bei langsamer Fahrt ausreicht. Die Höchstgeschwindigkeit mit 6 kW soll 22 km/h betragen, mit 12 kW bis zu 34 km/h. Das Schiff kann ab sofort bestellt werden, die Preise beginnen bei 59.900 € für das Modell mit Torqeedo Cruise 6.0-Antrieb und 74.900 € für die Torqeedo Cruise 12.0-Version.
Als exklusiver Vertriebspartner in Berlin und Umgebung wird das Kaebon EB Eins auch von der PureVolt Yachts GbR öffentlich vorgestellt, die auf ihrer Seite noch mehrere weitere E-Boote anbietet, darunter die Familie der Flying Shark Modelle, das Design-Elektroboot Chill, oder die oben beschriebene Q30.
Der
erfahrene, seit 1874 bestehende Bootsbauer Chris-Craft in
Sarasota, Florida, stellt auf der Miami Boat Show im Februar 2023 sein
allererstes vollständig elektrisch betriebenes Boot vor, das mit Hilfe
der Advanced Technology Group (ATG)
von Winnebago gebaut wurde. Chris-Craft ist derzeit eine hundertprozentige
Tochtergesellschaft der Winnebago Industries Inc. (WGO),
die selbst an der Entwicklung von Elektro-Freizeitfahrzeugen für den
Landverkehr arbeitet. Die Verbrenner-Motorboot-Kollektion von Chris-Craft
umfaßt die Modelle Launch, Launch GT, Calypso und Catalina.
Das 7,6 m lange Launch 25 GTe ist hingegen ein voll funktionsfähiges Elektro-Konzeptboot mit 420 PS, das für Geschwindigkeiten von bis zu 43 Knoten (79,6 km/h) ausgelegt ist und nun zu Testzwecken eingesetzt wird, um ein kommerzielles Produkt für den Marinemarkt zu entwickeln. Das Boot ist mit einem 133 kWh Akku sowie exklusiv mit dem neuen elektrischen Antriebspaket E1 (o. E1 Electrified Performance System) bestückt, das auf der Axialflußmotortechnologie der Firma EVOA Propulsion basiert.
Bei Reisegeschwindigkeit kann es etwa zwei Stunden lang auf dem Wasser bleiben, bevor es wieder aufgeladen werden muß. Ein Zeitplan für die Markteinführung wird noch nicht bekanntgegeben. Ein weiterer Partner der EVOA Propulsion, die sich als Systemanbieter von schlüsselfertigen elektrischen Hochleistungsantriebssystemen für Schiffe von 7 - 10 m Länge bezeichnet, ist übrigens die Firma Supra Boats, die auf der Miami International Boat Show 2024 das mit einem 440 PS E-Motor und einer 155 kWh Batterie ausgestattete, 8 m lange Elektroboot EV 550 vorstellt.
Ebenfalls auf der Miami Boat Show 2023 erregt ein rein elektrisch angetriebenes Performance-Boot der erst im Jahr 2021 von Cam Heaps gegründeten kanadischen Firma Voltari Marine Electric besonderes Aufsehen, als es die etwa 146,5 km weite Überfahrt von Florida zu den Bahamas ohne Nachladen schafft und damit einen Reichweitenrekord aufstellt. Um das zu erreichen, nutzt das Boot allerdings nicht seine Maximalgeschwindigkeit von etwa 97 km/h aus, sondern tuckert mit gemütlichen 8 km/h zu den Inseln, um den Energieverbrauch gering zu halten.
Herzstücke des Boots sind ein 8,5 m langer ultraleichter Carbonfaser-Rumpf, eigens entwickelte Hochleistungs-Elektroantriebe sowie Lithium-Ionen-Batterien mit großer Kapazität, alles auf Basis eigener Forschung und Entwicklung: Die Gründung der Voltari Marine Electric erfolgte durch die Kombination der Erfahrung aus drei Unternehmen: LTS Marine (Elektroantriebe), Carbon Marine (Carbonfaser-Bootsrümpfe) und Pantera Boats.
Die elektromotorische Antriebseinheit des neuen Schnellboots Voltari 260, das etwa 3,2 Tonnen wiegt, besteht aus einem 550 kW (740 PS) E-Motor und 142 kWh Lithium-Ionen-Batterien. Das Boot kann bereits geordert werden, zu einem Preis von 450.000 $. Darüber hinaus gib es Pläne für weitere Modelle wie die größere Voltari 400 sowie eigene Antriebstechnologien.
Nach einen Superyacht-RIB-Tender namens TT26 folgt ein Elektroboot mit militärischen Eigenschaften, das für Sicherheits- und behördliche Einsätze entwickelt wurde. Das Patrouillenboot Voltari Patrol 26 RIB, dessen Dual-Prop-Antrieb 550 kW Spitzen- und 425 kW Dauerleistung liefert, erreicht Geschwindigkeiten von über 50 km/h. Der Preis beginnt bei 557.000 $, und das Boot wird Berichten vom November 2024 zufolge bereits vom US-Verteidigungsministerium, der Navy und der Küstenwache eingesetzt.
Im Juli 2023 stellt das in Slowenien ansässige und von Žiga Jarc gegründete Unternehmen EJET nach zahlreichen Optimierungen und umfangreichen Tests einen Elektro-Jet-Tender vor, an dem seit 2016 gearbeitet wird.
Der 3,95 m lange elektrische Superyacht-Tender 4X hat eine Breite von 1,76 m und verfügt über einen optimierten Rumpf, der auch bei turbulenten Bedingungen ein komfortables Fahren erlaubt. Um sportliche Aktivitäten wie Wakeboarding oder Wasserski zu ermöglichen, wurde ein Skihaken eingebaut. Der 60 kW Elektromotor des wartungsarmen Jet-Antriebssystem erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 35 Knoten (64,8 km/h), während die 46,2 kWh Batterie für eine Reichweite von bis zu 74 km pro 8-stündiger Standardaufladung oder 4-stündiger Schnellaufladung ausgelegt ist. Daneben denkt EJET über die Integration von Solarzellen in das Design der Yacht nach, um die erneuerbare Energie für den Antrieb der Yacht und das Aufladen des Beibootes zu nutzen.
Der Besitzer kann das 4X mit einem berührungslosen RFID-Schlüssel in Gang setzen und hat drei Fahrmodi zur Auswahl, die über ein 7"-Touch-Display mit integriertem GPS bedient werden. Es gibt ein hydraulisches Lenksystem, während ein Aktuatorsystem, das die Rückfahrschaufel bedient, bei Bedarf für einen schnellen Stopp sorgt. Die Preise für den 4X-Tender beginnen je nach Konfiguration bei rund 100.000 €, bis zum Jahresende soll die Herstellung von zehn Einheiten abgeschlossen sein.
Ein Modell 9X ist ebenfalls in Arbeit, das mit einem 340 kW Motor für die gleiche Höchstgeschwindigkeit ausgestattet sein wird, gepaart mit einem 159 kWh oder 220 kWh Akkupaket für eine Reichweite von 40 bzw. 60 Seemeilen. Diese 9,45 m lange und 3,05 m breite Variante mit einer hydraulischen Heckplattform und mit oder ohne starres T-Top soll nächstes Jahr auf den Markt kommen. Tatsächlich werden Vorbestellungen aber erst im Sommer 2025 angenommen.
Im September 2023 wird über einen neuen Marktteilnehmer berichtet, der sich auf die technische Seite des Bootfahrens konzentriert und den Elektrobootsport auf ein neues Level heben will. Das 2018 gegründete Start-Up Qurrent mit Sitz in Coeur d’Alene, Idaho, das fortschrittliche maritime Assistenzsysteme und leistungsstarke EV-Antriebe in Boote einbaut, hatte bereits 2019 sein erstes Versuchsboot Frank auf dem Wasser getestet, um die Technologie zu erproben und weiterzuentwickeln.
Nun wird ein gemeinsam mit dem ebenfalls in Idaho ansässigen, etablierten Bootshersteller Stancraft gebautes Elektro-Luxusboot aus Holz präsentiert, mit dem die Partner bewußt „völlig über die Stränge schlagen“. Bei einem Preis von 1,5 - 2 Mio. $ kann bei jedem Aspekt des Bootes übertrieben werden, angefangen bei den Luxusausstattung, der implementierten Intelligenz, der Benutzeroberfläche bis hin zu den Batterien und Motoren.
Der Qurrent-Antrieb wird derzeit in der Stancraft Hammerhead angeboten, einem 38-Fuß-Boot, wenn man das Schwimmdeck mitzählt, das Platz für bis zu zwanzig Personen bietet und mit einem optionalen Hardtop, einer Bar unter Deck und einem Rumpf aus Mahagoniholz ausgestattet ist. All diese Merkmale in einem großen Boot bedeuten, daß es ziemlich schwer ist.
Statt jedoch gegen das Gewicht von 6.800 kg anzukämpfen, wird ein mächtiger Antriebsstrang eingebaut, der aus einem 480 kWh Akkupaket und einem Doppelmotor mit einer Spitzenleistung von 1.400 PS besteht. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 32 - 56 km/h beträgt die Reichweite über 60 Meilen. Es gibt eine 500 kW Schnelladefunktion - auch wenn die entsprechende Ladeinfrastruktur noch nicht existiert, vor allem nicht auf dem Wasser.
Die Qurrent arbeitet mit Stancraft als Zulieferer von EV-Komponenten zusammen, plant aber, irgendwann auch eigene Boote zu produzieren und auszuliefern. Dabei könnten in Zukunft 960 kWh und sogar mehr als eine Megawattstunde durchaus im Rahmen dessen liegen, was gebaut wird.
Auf der boot Düsseldorf 2024 stellt die die italienische Luxusmarke Riva ihr erstes elektrisches Motorboot vor, das das „neue E-Luxury-Segment im Zeichen der Nachhaltigkeit einläuten“ soll.
Die Riva El-Iseo - das erste vollelektrische Motorboot, das die RINA-Zertifizierung der Kategorie B erhalten hat - ist ein 8,40 m langes Runabout mit einer Breite von 2,5 m und eleganten Linien, genau wie die vielseitige Iseo, von der sie das Rumpfdesign geerbt hat, wobei das Deck, das Cockpit und der Steuerstand ein völlig neues Design haben.
Die Riva El-Iseo, deren erster Prototyp Ende 2022 im Yacht Club von Monaco vorgestellt worden war, behält den traditionellen Heckantrieb bei, ist aber mit einem E-Motor GVM310 von Parker Hannifin aus den USA ausgestattet, der mit einer Leistung von 250 kW, 300 kW in der Spitze, eine Reisegeschwindigkeit von 25 Knoten und eine selbst begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 40 Knoten erreicht.
Das Boot ist mit einem gekapselten und flüssigkeitsgekühlten 150 kWh Lithium-Batteriepaket in einer ,Redundant Design Configuration’ mit zwei unabhängigen Blöcken ausgestattet, um sicherzustellen, daß der Ausfall eines der beiden Blöcke nicht den Betrieb des gesamten Pakets gefährdet. Das Batteriepaket, das zehn Stunden ununterbrochene Fahrt im Sparmodus ermöglicht, verfügt über zwei Lademodi, normal und schnell, für eine Aufladung von 20 % auf 80 % in 75 Minuten.
Auf dem Folgore Day im April 2024 in Rimini präsentiert Maserati das „erste vollelektrische Cabrio der Welt“ - in Form des Luxus-Motorboots TRIDENTE, mit dem der italienische Automobilhersteller nun auch auf dem Wasser präsent sein will.
Es wurde in Zusammenarbeit mit Vita Power entwickelt, einem erfahrenen Unternehmen für Elektroboote. Gebaut haben es die nautischen Handwerksspezialisten von Hodgdon Yachts, einem US-amerikanischen Bootsbauer. Dies schlägt sich auch in dem Preis von 2.660.000 $ nieder.
Die TRIDENTE ist ein 10,5 m langes Motorboot aus Kohlefaser, das für tägliches Cruisen auf Seen und Küstengewässern konzipiert ist. Das in Roségold gehaltene Boot bietet Platz für bis zu zehn Personen einschließlich Fahrer, eine Badeplattform mit Dusche und Leiter zum Schwimmen und ein Bett auf dem Sonnendeck. Im vorderen Bereich befindet sich eine geschlossene Kabine mit Tageskoje und WC.
Nach Angaben von Maserati erreicht das Motorboot mit seinen zwei Elektromotoren eine maximale Leistung von 600 PS. Die Reisegeschwindigkeit beträgt 25 Knoten, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 40 Knoten, und die Reichweite wird mit ca. 70 km angegeben. Mit einem Gleichstrom-Schnelladeanschluß können die vier Batterien des Bootes, die zusammen 252 kWh liefern, in weniger als einer Stunde aufgeladen werden.
Im Mai 2024 zeigen die Blogs ein rein elektrisches
Motorboot, das von der Firma ABT (o. Abt Sportsline
GmbH), einer der ältesten Automobilmarken Deutschlands, gemeinsam mit
dem österreichischen Familienunternehmen Marian Boote entwickelt
wurde. Die luxuriöse Elektroyacht fällt auf, denn das Deck und der
Cockpitbereich des schwarzen Bootes ist in feuerrotes Leder und schwarzes
Alcantara gekleidet.
ABT ist heute für seine Arbeit im Motorsport, das Tuning von Straßen- und Rennwagen des VW-Konzerns und die Elektrifizierung des Zubehörmarktes bekannt, während die im Jahr 2000 von Ion Marian gegründete Marian bereits eine ganze Reihe vollelektrischer Boote und Yachte baut: die Eclipse 580, die Delta 600, die Magic 640, die Capriole 700, die Laguna 760, den M 800 Spyder, die M 800 sowie die Evo 700.
Als Basis für das neue Elektroboot namens ABT Marian M 800-R liefert Marian den M 800 Spyder Bowrider, einen 7 m langen Halbgleiter-Rumpf, der speziell für effizientes Reisen geformt wurde. Dieser wird mit einem vollelektrischen, 603 PS (450 kW) starken Jet-Antrieb kombiniert, der von einem 121 kWh Lithium-Ionen-Akkupack gespeist wird und das Boot auf eine Geschwindigkeit von bis zu 85 km/h beschleunigt. Die Reichweite beträgt bis zu 80 km oder rund 144 Minuten im Cruise-Modus. Mit dem bordeigenen 150 kW CCS-Schnelladegerät ist die Batterie in weniger als einer Stunde wieder aufgeladen.
Die volle Spitzenleistung von 603 PS wird durch einen neuen Modus erreicht, der alle Wasserpumpen einschaltet und die Kühlleistung des Antriebsstrangs erhöht, wofür in den E-Antriebsraum ein neuer Lufteinlaß eingebaut wurde, der die Kühlung unterstützt. Marian wird nur 20 Exemplare der M 800-R bauen, die jeweils 450.000 € kosten werden.
Die Blogs berichten im Dezember 2024 erstmals über das neue Elektroboot der österreichischen Traditionswerft Frauscher, das mit dem Hinterachsmotor des seit diesem Jahr als reines Elektroauto angebotenen Porsche Macan ausgestattet ist und daher den Namen Frauscher x Porsche 850 Fantom trägt. Die Firma, die ihr erstes Elektroboot bereits 1955 gebaut hat, will zunächst eine auf 25 Stück limitierte First Edition des Bootes bauen. Der Basispreis liegt bei knapp 573.000 € andere Quellen: ab 681.790 €), die ersten Exemplare sollen im bereits im Folgejahr ausgeliefert werden.
Das 8,67 m lange und 2,49 m breite Boot ist ein sogenanntes Runabout mit geschlossenem Vordeck, unter dem eine Kajüte Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Die erste Version des Elektrobootes, das auf dem konventionellen Modell 858 Fantom beruht, hat einen offenen Bug mit Sitz- und Liegegelegenheiten für sieben Personen und trägt daher der Namenszusatz Air.
Die Dauerleistung des Porsche-Elektromotors liegt bei 170 kW, die Spitzenleistung bei 400 kW (544 PS), und die Höchstgeschwindigkeit des 2.800 kg schweren Bootes bei 49 Knoten (90,7 km/h). Der Lithium-Ionen-Akku, der ebenfalls aus dem Macan stammt, hat eine Kapazität von 100 kWh. Ist das Boot mit einer Geschwindigkeit von 22 Knoten (40,7 km/h) unterwegs, soll es mit einer Akkuladung etwa 45 km weit kommen. Bei noch langsamer Fahrt - wobei diese nicht näher spezifiziert wird - sollen sogar 100 km drin sein. Geladen wird mit maximal 270 kW Gleichstrom oder 11 kW Wechselstrom.
Im Juli 2025 stellt die Frauscher x Porsche 850 Fantom bei der Monaco Energy Boat Challenge in der Kategorie ,Speed’ mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 49,84 Knoten (92,3 km/h) über 2 km einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf und läßt alle Konkurrenten weit hinter sich.
Bereits im Mai 2025 wird auf dem 6.
Salone Nautico di Venezia ein elektrisches Wassertaxi für 14 Passagiere
enthüllt, das als moderne Neuinterpretation des venezianischen Taxis
für einen saubereren Meerestourismus sorgen soll. Die Lucietta vereint
die Vision des Mailänder Studios Nauta Design mit
den Konstruktionskünsten der italienischen Firma Cantiere
Serenella und dem Elektro-Know-how des Schweizer Unternehmens Repower.
Die Abmessungen des elektrischen venezianischen Wassertaxis werden von den Kanälen, Brücken und Anlegestellen der Stadt diktiert: Um die sehr genaue Vorgaben einzuhalten mißt es 9,3 m in der Länge, ist 2,25 m breit und erreicht eine Höhe von 2,1 m. Deck und Boden bestehen aus synthetischem Teakholz, der Rumpf aus Karbonfasern.
Das Boot wird von einem 200 kW Elektroantriebssystem angetrieben, das mit einem 180 kWh Batteriepaket verbunden ist. Bei entspannten Fahrgeschwindigkeiten zwischen 7 und 10,8 Knoten können die Betreiber einen ganzen Arbeitstag auf dem Wasser verbringen, ohne zum Aufladen anhalten zu müssen. Als Höchstgeschwindigkeit werden 30 Knoten erreicht. Weitere Merkmale sind LED-Navigationslichter und eine Unterwasserbeleuchtung am Heck, ein 42-Liter-Kühlschrank und ein 56-Liter-Frischwassertank, USB-Anschlüsse für die Passagiere zum Aufladen mobiler Geräte und ein Fusion-Audiosystem. Aus dem dann wohl Gesänge venezianischer Gondolieri erklingen.
Nach dem Schwerpunkt der Elektro-Motorboote soll es nun mit
der allgemeinen Jahresübersicht 2013 weitergehen.
Im März versucht der Luft- und Raumfahrtingenieur Larry Friese auf Kickstarter einen Zielbetrag von 25.000 $ zu bekommen, um sein ferngesteuerte FrankenDrone in die Produktion zu überführen. Das eher als praktisches Werkzeug denn als nicht so nützliches Miniaturmodell konzipierte Boot übernimmt das Prinzip der Luftboote in den flachen, verkrauteten Everglades in Florida, die statt einer Unterwasserschraube große flugzeugähnliche Propeller am Heck besitzen.
Die FrankenDrone besteht hauptsächlich aus einem zentralen verschließbaren Körper, der kleine Frachtstücke aufnehmen kann, zwei durch Streben mit diesem Körper verbundenen Schwimmpontons, austauschbaren vorderen Endkappen für verschiedene Anwendungen sowie dem hinteren Propeller, der von einem geschlossenen Elektromotor angetrieben wird.
Sowohl der Preis von 1.200 $, um alles zu bekommen, was für ein komplettes System benötigt wird, als auch die 2.400 $ für ein bereits zusammengebautes und einsatzbereites System scheinen zu hoch angesetzt zu sein, denn obwohl Friese einen Prototyp vorweisen kann, bringt die Kickstarter-Kampagne nur 35 $ ein.
Um einiges erfolgreicher ist eine Aktion, die im März 2013 vor Gran Canaria startet: Im Rahmen einer Werbekampagne hatte Solo, ein Softdrinkhersteller mit Sitz in Norwegen, den Bau einer 8 m langen seetüchtigen Nachbildung einer Limonadenflasche in Auftrag gegeben, um sie als Flaschenpost im Meer treiben zu lassen. Mit der Konstruktion war Bård Eker beauftragt worden, Mitinhaber mehrerer Fahrzeugdesignfirmen.
Das nach mehrmonatiger Arbeit fertiggestellte Produkt hat einen Durchmesser von 2,5 m, wiegt etwa 2,7 Tonnen und ist unter dem Namen Solo 1 sogar als Boot registriert und versichert, da es allen Anforderungen für ein treibendes Objekt in internationalen Gewässern entspricht. So ist die riesige Flasche mit Navigationslichtern, einem automatischen Identifizierungssystem, einem Radarreflektor und GPS-Ortungstechnologie ausgestattet, die alle durch PV-Paneele auf der Oberseite mit Strom versorgt werden - weshalb die Sache hier aufgeführt wird. Außerdem gibt es eine Kamera, die alle acht Stunden ein 360°-Panorama twittert, sowie Düsen, die die Linsen mit Frischwasser aus einem Tank an Bord reinigen.
Im Inneren der Flasche befinden sich eine Kiste Solo sowie ein 12 m2 großer Brief in verschiedenen Sprachen, in welchem erklärt wird, daß derjenige, der die Riesenflasche findet, eine Party in der nächstgelegenen Stadt gewinnt. Das Unternehmen richtet auch eine Website ein, auf der Vermutungen darüber abgeben können, wo die Flasche letztendlich landen wird. Wer richtig rät, gewinnt eine echte Flasche Solo für jede Seemeile, die die große Flasche bis dahin zurücklegt hat.
Nach dem Aussetzen treibt die Solo-Flaschenpost durch den Atlantik und meldet immer wieder ihre Position. Die Kampagne wird zu einem Online-Hit und erregt die gewünschte weltweite mediale Aufmerksamkeit. 145 Tage später verlieren die Veranstalter trotz modernster Technik jedoch den Kontakt zu ihrem Werbeschiff. Später entdeckt ein Social-Media-Mitarbeiter über Instagram aktuelle Fotos der venezolanische Küstenwache. Diese hatte die riesige Flasche - nach einer Reise von über 4.000 Seemeilen - im Archipel Los Roques, rund 100 Seemeilen nordwestlich des Festlandes, entdeckt und an Land gebracht.
Die dortigen ,Finder’ – offenbar lokale Piraten oder Anwohner – zeigen aber wenig Interesse an dem Spiel und der ausgelobten Party. Stattdessen gilt ihre Aufmerksamkeit neben den 24 Flaschen Limonade der an Bord befindlichen Technik: Die 600 kg schweren Batterien, das automatische Schiffsidentifizierungssystem, die Tracking-Technologie, die Navigationslichter und die Paneele werden ausgebaut und der blanke Rumpf anschließend dem Meer überlassen.
Der Softdrinkhersteller feiert den Fund dennoch und organisiert auch eine große Party mit der Küstenwache sowie für die rund 1.500 Einwohner von Los Roques, wie ursprünglich im Rahmen der Aktion versprochen.
Die in Nottingham beheimatete britische Firma Asap Water Crafts Ltd., die im April 2013 gegründet wird, will mit ihrem Asap Water Rescue Craft (o. ASAP bzw. Rescue 156 Jet-Board, Rettungsschwimmern helfen, schnell große Distanzen zu schwimmen, nicht selbst unterzugehen und auch schnell wieder an Land zu kommen, sobald sie die in Not geratenen Strandbesucher gerettet haben. ASAP steht für ,As Soon As Possible’ und spiegelt die beabsichtigte Funktion des Fahrzeugs als Rettungsfahrzeug wider.
Die Idee stammt von dem britischen Produktdesigner Ross Kemp, der während seines Studiums auch einen Rettungsschwimmerkurs absolviert und dabei feststellt, wie schwierig es ist, Menschen aus dem Wasser zu retten. Dadurch motiviert entwickelt er ein elektrisch angetriebenes Paddlebord, auf dessen schräger Plattform in der Mitte eine Person liegend transportiert werden kann. Die V-förmige Hülle erinnert an einen Katamaran und bricht die Wellen so, daß auch Fahrten auf unruhigem Wasser möglich sind. Das Board kann überall und von nur einer Person eingesetzt werden.
Das sehr leichte Board nutzt mit Solarstrom geladene Lithium-Ionen-Akkus und einen bürstenlosen Hochleistungs-Permanentmagnet-Elektromotor. Es erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 24 km/h, wobei zukünftige kommerzielle Versionen noch schneller werden sollen. Bereits der zweite Prototyp A10-11 beschert der Firma bei den britischen Lloyds TSB Enterprise Awards eine Auszeichnung als bestes Start-Up-Unternehmen.
Nach einigen Jahren der Entwicklung und Wassererprobung arbeitet Kemp mit einem Fabrikpartner zusammen, der die Wasserfahrzeuge im Vereinigten Königreich von Hand baut. Inzwischen werden diese als günstige und umwelfreundliche Alternative für Jet-Skis betrachtet, die zwar Spaß machen, aber auch Unmengen von Sprit schlucken. Außerdem kostet ein ASAP nur etwa ein Drittel eines gebrauchten Jet-Skis und macht auch viel weniger Lärm. Es wird mit einer Einhandsteuerung, 2 m Schleppleine und einem 4 A Standard-Ladegerät geliefert. Optional gibt es auch ein Schnelladegerät.
Nach dem Stand von 2025 bietet die Firma ein 30 kg schweres elektrisches Schnellstart-Rettungs-Jetboard ASAP Wave Jam rescue 156 mit den Abmessungen 145 x 60 x 28 cm an, das drei Gänge hat und mit einer Motorleistung von 5 kW Spitze eine Höchstgeschwindigkeit von 16 km/h erreicht. Mit dem 1,46 kWh Akku beträgt die Laufzeit 50 - 60 Minuten, der Preis wird mit 7.356 € angegeben, obwohl sich im Netz auch günstigere Anbieter fin den lassen.
Daneben gibt es das ASAP Wave Jam 156 als Freizeitversion - sowie das ASAP Wave Jam 91 als das mit nur 20 kg leichteste Version der Produktpalette, welches mit einem 0,73 kWh Akku eine Laufzeit von ca. 30 - 40 Minuten hat und für 5.785 € angeboten wird.
Ebenfalls im April 2013 veröffentlicht die Hurghada Environmental Protection and Conservation Association (HEPCA), eine Öko-Gruppe in Ägypten, Grafiken eines neuen ,Bio-Boots’, das dazu dienen soll, Kindern interaktiv und in einer natürlichen Umgebung die zahlreichen und häufig bedrohten biologischen Wunder des Roten Meeres näherzubringen. Das im Schutzgebiet Samadai stationierte Bio-Boot wird auch als Plattform dienen, von der aus Delphine beobachtet werden können.
Das mit Wind- und Solarenergie betriebene Boot wird teilweise vom US-Forstdienst finanziert und soll bis zum Sommer dieses Jahres fertiggestellt sein. Es wird außerdem mit einem begrünten Dach versehen, das nicht nur zur Isolierung des Innenraums in heißen Sommern dient, sondern auch einen Mini-Lebensraum für Vögel bieten soll, die die Flugroute zwischen dem Rift Valley und dem Roten Meer nutzen.
Tatsächlich ist Jahre später zwar ein HEPCA Bio Boat im Einsatz - die R/V Amr Ali Red Sea Defender -, die allerdings keinerlei Ähnlichkeit mit der Grafik hat, sondern wie eine völlig normale Motoryacht aussieht.
Eine weitere interessante Meldung im April 2013 stammt
aus Venedig, dessen Stadtverwaltung an einem Sonntag
fünf Stunden lang auf dem Canal Grande alle mit fossilen Brennstoffen
betriebenen Motorboote, Barkassen und Lastkähne verbietet – um mit
einer Parade umweltfreundlicher Boote die Aufmerksamkeit auf die Umweltprobleme
der Stadt zu lenken und für die Nutzung von Elektro- und Hybridbooten
zu werben.
Die Venezianer benutzen etwa 7.000 kleine Boote, darunter ca. 550 mit Dieselmotoren ausgestattete Wassertaxis, um die vielen Wasserwege der Stadt mit ihren fast 120 kleinen Inseln zu befahren. Die Boote und Lastkähne sind ein wesentlicher Bestandteil des privaten und geschäftlichen Lebens, verschmutzen jedoch das Wasser, sind oft laut, stoßen Abgase aus und erzeugen Wellen, die immer wieder an die bröckelnden Mauern der alten Gebäude an den Kanälen schlagen. Neben der Parade, die als ,erster Schritt’ bezeichnet wird, wird an Studien und Initiativen gearbeitet, die eine schrittweise Umstellung des gesamten Wasserverkehrs auf nicht-fossile Boote erleichtern soll.
In diesem Zusammenhang sei auf das britische Spin-off-Unternehmen REAPsystems Ltd. der University of Southampton hingewiesen, das 2003 von Dennis Doerffel gegründet wurde und dieselelektrische Hybridmotoren entwickelt, die in alle bestehenden Boote eingebaut werden können. Bei langsamen Geschwindigkeiten können diese Motoren in einem leisen und sauberen reinen Elektromodus betrieben werden, bei höheren Geschwindigkeiten schaltet sich automatisch der Dieselmotor als Hauptantriebsquelle zu. REAP steht für Renewable Energy and Advanced Propulsion, dessen grundlegende Entwicklung an der Universität unter der Leitung von Prof. Suleiman Sharkh erfolgt war.
Doerffel begann seine Karriere als technischer Offizier bei der Bundeswehr und experimentierte in seiner Freizeit mit Elektrofahrzeugen und Batterien. Zusammen mit einer Gruppe von Freunden gründete er 1998 den V.E.R.A., einen Club für Elektrofahrzeug-Enthusiasten in der Region Aachen. Im Jahr 2001 soll er der erste in Europa gewesen sein, der großformatige Lithium-Ionen-Batterien testete, ihr Potential erkannte und die Ergebnisse 2005 veröffentlichte. Im Rahmen seiner Doktorarbeit an der University of Southampton entwickelte er zudem 2003 das Konzept für ein Plug-in-Hybrid-Elektroauto mit 400 km/h.
Nachdem die REAPsystems im Januar 2016 von LoToNo UK (Low Carbon Economy) einen Zuschuß in Höhe von 10.000 € erhält und im Februar ein echtes, 9 m langes Wassertaxis aus Venedig erwirbt, überholt und nach Southampton überführt, versucht die Firma auf Indiegogo Spenden zu sammeln, um im Laufe des Sommers einen der Motoren in einem Boot in Venedig zu testen. Statt der erhofften 100.000 £ kommen jedoch nur 7.411 £ von 33 Unterstützern zusammen.
Trotzdem gelingen im September der Stapellauf und Probefahrt in Southampton, gefolgt vom Stapellauf in Venedig, wo zwischen Oktober und November eine Dauererprobung erfolgt. Im Jahr 2017 beginnt dann zwar die Produktion und Markteinführung des Hybridmotors, doch nach 2019 scheint es keine weiteren Aktivitäten der REAPsystems mehr gegeben zu haben.
Als Ergebnis einer langen und intensiven Kampagne, die von dem venezianischen
Cellisten und Musikprofessor Fabio Mozzatto angeführt
wurde, wird im August 2019 ein neues Gesetz verabschiedet,
das für eine 60-tägige Probezeit in Kraft bleibt und den Bootsverkehr
und die Luftverschmutzung auf den überfüllten Kanälen Rio Novo, dem
Rio di Ca ’Foscari, dem Rio di Noale, dem Canale di Cannaregio und
dem Canale Grande einschränken soll.
Die Beschränkungen gelten für Wassertaxis und andere gewerbliche und Freizeitboote. So dürfen beispielsweise Wassertaxis auf einigen der Kanäle nur noch an abwechselnden Tagen fahren, Taxis ohne Fahrgäste sind zu bestimmten Zeiten ganz verboten, und benzin- und dieselbetriebene gewerbliche Boote müssen zur Verringerung der Geräuschemissionen und der Freisetzung von Schadstoffen ihre Motoren beim Be- und Entladen abstellen. Ausgenommen von diesen Beschränkungen sind „Boote mit Hybrid- oder Elektroantrieb und/oder anderen innovativen Antrieben.“
Weiter in diesem Kontext ist auf das venezianische Designbüro Nuvolari
Lenard zu verweisen, das im Mai 2020 nach
Tests und Zertifizierung das Wassertaxi Thunder auf
den Markt bringt. Der von Carlo Nuvolari und Dan
Lenard konzipierte 14-Sitzer bleibt dem klassischen Holzstil
der luxuriösen venezianischen Wasserlimousinen treu, verfügt gleichzeitig
jedoch über ein neues diesel-elektrisches Hybrid-Antriebssystem, das
bis zu 306 PS leistet.
Der Dieselmotor bietet die nötige Reichweite und Leistung für Fahrten auf offenem Wasser zum und vom Flughafen - und lädt gleichzeitig die Batterie, die für Fahrten mit geringer Geschwindigkeit durch das Spinnennetz der Stadtkanäle genutzt wird. Gebaut hat den 9,2 m langen Thunder-Prototyp der Hersteller von Wasserlimousinen in Venedig Vizianello.
Das Boot kann nicht nur als Taxi eingesetzt werden, sondern läßt sich auch in verschiedene Konfigurationen verwandeln, unter anderem als Superyacht-Tender. Nuvolari Lenard plant zudem die Entwicklung eines Wasserstoff/Brennstoffzellen-Wassertaxis.
Die von Kevin Desmond geleitete Organisation VeniceAgenda2028 hatte
zudem eine weltweite Petition an die venezianischen Behörden gestartet,
in der gefordert wird, daß der gesamte Bootsverkehr auf den Kanälen
der Stadt bis 2028 elektrisch sein soll. Desmond ist
auch Autor des im September 2017 erschienenen Buches Electric
Boats and Ships: A History, das mit seinen 282 Seiten sicherlich
eine gute Ergänzung zur vorliegenden Übersicht darstellt.
Während des Salone Nautica Venezia im Mai und Juni 2021 findet auf Anregung von Desmond die „erste E-Regatta der Welt“ statt, an der 23 Boote teilnehmen - von umgerüsteten venezianischen Klassikern über Arbeitsboote bis hin zu einem aufblasbaren Solarboot und dem neuesten Herausforderer des Weltgeschwindigkeitsrekords für Elektroboote.
Die Regatta umfaßt vier Rennen an zwei Tagen. Beim ersten, dem Slalomfahren, geht die e’dyn 1120 als Siegerin hervor, ein schnittiges Schnellboot aus Holz, das in Zusammenarbeit mit der deutschen Firma Kaiserboote entwickelt wurde. e’dyn ist die Abkürzung für Electric Dynamic Nautics, eine Marke des slowenischen Unternehmens Podkriznik, das dreißig Jahren Erfahrung in der elektrischen Antriebstechnologie besitzt.
Dem folgt eine völlig neue Wassersportart - die e-Ballerina - nach dem Vorbild von Turn- und Eiskunstlaufwettbewerben, bei der die Boote zur Musik ,tanzen’ und ihre Wendigkeit sowie das Talent der Kapitäne unter Beweis stellen. Auch hier erzielt die e’dyn 1120 den ersten Platz. Beim 500 m langen Flachwassersprint belegt den ersten Platz mit einer Geschwindigkeit von 41 km/h das ultraleichte Kohlefaserboot Anvera, das auch die Ausdauerwettfahrt ,90 Minuti di Giudecca’ gewinnt, bei der es darum geht, wer in anderthalb Stunden die meisten Runden von 2,5 km um Giudecca schafft, die größte Insel Venedigs.
In jeder der vier Disziplinen der e-Regatta werden Punkte vergeben, und am Ende heißt der Gesamtsieger e’dyn 1120, der die Trophäe Coppa del Salone Nautica Venezia mit nach Slowenien nehmen darf. Zwei weitere Preise werden vergeben, einer in der Kategorie ,Solarboot’ an das aufblasbare Solarboot Electricat Big Six von Hovercraft aus Slowenien - und einer in der Kategorie ,Hybridboote’ an das Boot Casanova der traditionsreichen venezianischen Werft San Pietro di Castello Motonautico.
Was das weltweit erste ,fliegende’ elektrische Taxiboot Candela P-8 Voyager anbelangt, das im Mai 2022 in Venedig vorgestellt wird, so wird dieses in einer späteren Jahresübersicht unter dem Schwerpunkt der elektrischen Tragflächenboote noch ausführlich behandelt.
Weiter mit den Elektro- und Solarschiffen...