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Laut einer Statistik aus dem Jahr 1998 wird die Elektrizität
in Kenia zu 82,74 % durch Wasserkraft gewonnen, zu
8,27 % durch fossile Brennstoffe und zu 8,99 % durch Geothermalkraftwerke,
Photovoltaik und andere Formen alternativer Energiegewinnung.
Eigene frühe Umsetzungen ließen sich bislang nur in einem Fall nachweisen. Dies ist die Bobs Harries Engineering Ltd. (BHEL) in der Nähe das Stadt Thika, die im Laufe der Zeit rund 400 Windpumpen herstellt und in Kenia und anderen Ländern installiert. Das Modell unter dem Markennamen Kijito geht auf die Entwicklungen der britischen Intermediate Technology Development Group (ITDG, inzwischen: Practical Action), die um das Jahr 1977 herum mit Windpumpen aus Leinwand und anderen lokal verfügbaren Materialien experimentiert haben, die jedoch eine ständige Wartung erforderlich machten und auch häufig Ausfälle hatten.
Mit anfänglicher Unterstützung der Organisation Christian Aid entwickelt die ITDG eine verbesserte Maschine mit Metallblättern und bietet sechs Entwicklungsländern an, gemeinsam eine praktikable Windpumpe zu konstruieren. In Kenia wird die anfängliche Entwicklung im Zuge von Workshop während der Jahre 1977 bis 1978 durchgeführt, und im Januar 1979 wird bei Thika der erste Prototyp gebaut. Später nehmen auch Botswana, Ägypten, der Oman, Indien und Pakistan an dem ITDG Programm teil.
Zum Glück für die BHEL beschließt die Leitung der Ol Pejeta Ranching Ltd., einer großen Farm in Nanyuki, in die Windpumpen zu investieren, und die erste kommerzielle Maschine kann bereits im Juli 1979 auf der Eland Downs Ranch installiert werden, der später zehn weitere folgen. Im September übernimmt die BHEL die weitere Entwicklung.
Inzwischen wird an einer Kijito 2000 Serie gearbeitet, die auf der Lizenz eines in Holland entwickelten Designs aus dem staatlich geförderten CWD Wind Project basiert, sowie an einem lokal hergestellten Windladers.
Bis zu einem Einsatz in größerem Stil dauert es dann etliche Jahre. Erst im Juni 2009 werden in den Ngong-Bergen in der Nähe der Hauptstadt Nairobi sechs Vestas-Windräder mit einer Leistung von zusammen 5,1 MW aufgestellt – der erste Windpark des Landes. Kenias staatliches Energieversorgungsunternehmen KenGen, das den Ngong I Windpark betreibt, testet derweil mehr als 14 weitere Stätten im ganzen Land auf ihre Eignung.
Bereits Anfang 2009 beginnen Meldungen zu kursieren, denen zufolge am Ufer des nordkenianischen Turkana-Sees bis 2012 die größte Windfarm Afrikas entstehen soll. Die 365 Windkraftanlagen des geplanten Lake Turkana Windparks sollen 300 MW Strom produzieren – was einem Viertel der derzeit in Kenia installierten Gesamtleistung entspricht. Am Standort weht der Wind durch den Kanal zwischen dem äthiopischen Hochland und den Bergen im Durchschnitt mit 11 – 12 m/s.
Die Kosten des von einem niederländischen Konsortium betriebenen LTWP-Projekts (Lake Turkana Wind Power) in Höhe von 625 Mio. $ sollen zum Teil durch private Investoren getragen, während ein anderer Teil der Mittel von der Afrikanischen Entwicklungsbank stammt (30 %). Das Konsortium besteht aus den Unternehmen KP&P Africa B.V. und Aldwych International, dem Industrial Fund for Developing Countries (IFU) sowie dem Norwegian Investment Fund for Developing Countries (Norfund). Über den Verkauf der Elektrizität für 7,52 €-Cent/kWh wird ein Abkommen mit der Kenya Power Lighting Co. (KPLC) geschlossen.
Die anfänglich interessierte Weltbank steigt aus dem Projekt aus, weil sie den Einspeisevertrag mißbilligt, der die Kenya Power auch zu einer Abnahme verpflichtet, wenn der Strom gar nicht verbraucht wird. Zudem bezweifelt die Weltbank den rechtzeitigen Bau der nötigen Überlandleitungen.
Tatsächlich ist der Bau mit großen logistischen Hürden verbunden. Die abgelegene Stätte im Bezirk Loyangalani, Marsabit West County, befindet sich 300 Meilen nördlich von Nairobi. Für den Transport der Turbinen usw. werden rund 12.000 LKW-Fahrten nötig sein, die Verbesserungsarbeiten an dem Straßen und Brücken der Strecke erforderlich machen. Ein 200 km langer Straßenabschnitt muß völlig neu gebaut werden, ebenso wie eine 428 km lange Stromtrasse und mehrere Unterstationen, um die Windfarm ans nationale Netz anzuschließen. Die übernimmt die Kenya Electricity Transmission Co. Ltd. (Ketraco) mit anteiliger Finanzierung der spanischen Regierung, während die ergänzende Infrastruktur am Windpark überwiegend von Siemens geliefert wird.
Die Umsetzung dauert dann aber doch etwas länger. Im Januar 2012 unterschreibt die LTWP mit dem dänischen WKA-Hersteller Vestas einen freibleibenden Auftrag über die Lieferung von 360 Anlagen des 850 kW Modells, doch die Unterzeichnung der Finanzierungsunterlagen findet erst im März 2014 in Nairobi statt. Dabei ist zu erfahren, daß sich auch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) mit einem Darlehen in Höhe von 20 Mio. € an dem Bau beteiligt. Weiteres Kapital kommt von der Europäischen Investitionsbank und weiteren europäischen und afrikanischen Entwicklungs- und Geschäftsbanken.
Inzwischen ist der erwartete Preis mehrfach gestiegen, genannt werden die Beträge 760, 772, 870, 874 und 881 Mio. $. Andererseits will Kenia durch dieses Projekt jährlich etwa 150 Mio. € an Brennstoffimporten einsparen.
Im Dezember 2014 erhält Vestas den bislang größten Einzelauftrag der Unternehmensgeschichte: 365 Turbinen des Typs V52-850 und somit eine Gesamtleistung von 310 MW. Nun lautet der Plan, 50 - 90 MW bis 2015 in Betrieb zu nehmen, um den Windpark dann bis 2017 voll funktionsfähig zu haben.
Doch unabhängig von diesem Großprojekt werden auch noch einige kleinere
Brötchen gebacken.
Im Januar 2011 wird beispielsweise gemeldet, daß die spanischen Unternehmen Iberdrola (40 %) und Gamesa (60 %) gemeinsam in Ngong einen 13,6 MW Windpark im Wert von rund 20 Mio. € errichten werden. Der Ngong II Windpark mit 16 Gamesa G52 Turbinen, etwa 20 km südwestlich von der Haupstadt Nairobi, wird von der KenGen als Turnkey-Projekt bestellt, die Finanzierung kommt von dem spanischen Entwicklungshilfefonds FAD (Fondos de Ayuda al Desarrollo).
Auch in diesem Fall dauert alles länger als erwartet, und der Auftrag an Gamesa über die 850 kW WKA wird erst im Mai 2013 erteilt. Die Lieferung und Installation der Anlagen soll nun im ersten Quartal 2014 erfolgen.
Das kenianische Unternehmen Kinangop Wind Park Ltd. (KWP)
plant Berichten vom November 2011 zufolge wiederum
einen 60,8 MW Windpark im Kinangop, der bis Mitte 2015 von
Iberdrola gebaut, mit 38 GE-WKA ausgestattet werden und rund 150 Mio.
$ kosten soll. Größter Investor in das Projekt ist der Africa Infrastructure
Investment Fund II (AIIM).
Zwar wird im Mai 2014 der Beginn der Arbeiten gemeldet, doch das zunehmend umstrittene Projekt kommt erst im Februar 2015 weiter, als 38 von dem Projekt betroffene Familien eine überarbeitete Vereinbarung unterzeichnen, in welcher die Mietdauer des beanspruchten Landes von 60 auf 25 Jahre reduziert ist. Dabei bezichtigt der Bürgermeister von Kinangop einige Politiker, das Projekt aus persönlichen Gründen zu blockieren. Das Projekt hätte die Gemeinde in zwei Gruppen aufgeteilt und unnötige Feindseligkeit erzeugt.
Gut zwei Wochen später stirbt eine Person und mehrere weitere werden verletzt, als Bauern zwei Tage lang gegen das Windkraft-Projekt protestieren, wobei auch ein Auto und ein Haus in Flammen aufgehen. Laut Augenzeugen wird der Verstorbene von einer Kugel getroffen, als die Polizei in die Luft schießt, um die zornigen Bauern zu zerstreuen, nachdem Tränengas dazu nicht ausreicht. Die Bauern beschuldigen das Parlamentsmitglied Stephen Kinyanjui und einem Investor des Kinangop-Windpark-Projekts, die Vereinbarung nur mit einigen wenigen der betroffenen Personen unterzeichnet zu haben. Die beteiligten Unternehmen hätten außerdem mit Gewalt und Erpressung versucht, die Landwirte zum Verkauf ihrer Grundstücke zu veranlassen.
Im März 2015 erteilt das Oberste Gericht in Nakuru den Befehl, den Bau des Windpark-Projekts vorübergehend zu stoppen, nachdem zehn Anwohner Klage gegen die National Environment Management Authority (NEMA), das Energieministerium, die Regionalregierungen von Nakuru und Nyandarua, den Generalinspektor der Polizei und den Generalstaatsanwalt eingereicht hatten. Im April wird allerdings der Bau von öffentlichen Straßen, die zu der Baustelle führen, teilweise erlaubt.
Im Januar 2012 gibt Premierminister Raila Odinga bekannt,
daß GE in der Stadt Ngong einen 150 MW Windpark
bauen wird (noch nicht verifiziert).
Kroatien hat den Vorteil, sehr windreich zu sein,
trotzdem wird die erste Windfarm erst Ende 2004 in
Betrieb genommen.
Der 5,95 MW Pag Windpark nahe der Stadt Zadar ist mit sieben Vestas V52/850 Anlagen ausgestattet und geht auf den deutschen Projektentwickler EAB New Energy Group aus Großschirma zurück. Es ist der einzige Park dieses Entwicklers in Kroatien, der in seinen Referenzen neben rund 50 Windfarmen in Deutschland noch einen 42 MW Park in der Tschechei sowie einen 32 MW Park in Polen aufführt.
Anderen Informationen zufolge trägt dieser Park auf der Insel Pag den Namen Ravne I, Projektentwickler ist die österreichische Firma Seewind/Energiewerkstatt Verein (EWS), und als Betreiber wird die 1999 gegründete Firma Adria Windpower d.o.o. genannt, was sich im Zuge der Recherche auch verifizieren ließ. Für das Jahr 2007 ist die Installation weiterer sieben WKA geplant (Ravne II).
Die Adria Windpower plant zu diesem Zeitpunkt außerdem einen 80 MW Windpark mit 34 WKA bei Rudine in der Gemeinde Slano, 25 km nordwestlich von Dubrovnik, wo bereits 1999 Windmessungen beginnen. Die Windströmung in der Region wird hauptsächlich durch ein meteorologisches Phänomen namens Bora verursacht, ein kalter, trockener Fallwind der auf dem Festland entsteht. Nach dem Passieren der Schranke des Gebirges östlich des Projektstandorts fällt die Bora sehr scharf zur Adria hinunter, was an der Küste zu ausgezeichneten Windverhältnissen führt, die aber auch ziemlich unberechenbar sind und extreme Merkmale zeigen.
Weitere Planungen betreffen eine Svilaja Windfarm in der Nähe von Svilaja Vrlika, die in Partnerschaft mit der Firma Jura Energija d.o.o. aus Zagreb umgesetzt werden soll, welche zusammen mit ihrer deutschen Muttergesellschaft Jura Energy seit dem Jahr 2000 das Windpotential an verschiedenen Orten in Mitteldalmatien untersucht. Bislang scheint es aber bei den Plänen geblieben zu sein.
Neben Parks im Umfeld von Bruvno und Lotric in der Gemeinde Gracac leiegen auch noch Vorschläge für eine Windfarm in Orljak vor, in der Nähe von Obrovac, Region Zadar. Dabei handelt es sich möglicherweise um eine 99 MW Anlage, die ein Luxemburger Fonds plant. Noch ist davon nichts umgesetzt worden.
Der 11,2 MW Trtar-Krtolin Windpark mit 14 Enercon
E48/800 WKA in den Bergen nördlich von Sibenik in Dalmatien, dessen
Inbetriebnahme im Jahr 2006 erfolgt, ist das erste
kroatische Projekt des deutschen Entwicklers WPD AG aus Bremen und
der EnerSys Hrvatska, der kroatischen Tochtergesellschaft der deutschen
Firma EnerSys. Die Partner, die auch Inhaber dieser Windfarm sind,
die von der Firma Tvjetroelektranartar-Krtolin d.o.o. betrieben wird
und zu diesem Zeitpunkt Südosteuropas größte Windfarm darstellt, erringen
in der Folgezeit eine starke Position auf diesem Markt, wie noch zu
sehen ist.
Im Jahr folgt 2008 die augenscheinlich einzige Windfarm
des ebenfalls einzigen kroatischen Herstellers, der Firma Končar aus
Zagreb, die zwei WKA-Modele herstellt: KO-VA 57/1 mit 1 MW und
einem 57 m durchmessenden Rotor, sowie K80 mit 2,5 MW und
91 m Durchmesser.
Der mit 15 Windkraftanlagen des Typs KO-VA 57/1 bestückte erste Teil des Pometeno Brdo Windparks, der nun mit 15 MW ans Netz geht, wird – als 2. Teil – im Jahr 2011 mit einer einzelnen 2,5 MW K80 WKA ergänzt. Als Projektentwickler und Betreiber tritt die Končar Power Plant and Electric Traction Engineering Inc. auf, Inhaber ist die Končar Renewable sources Ltd., alle Teile der Končar Group. Die Windfarm ist die bislang einzige Referenz des Unternehmens.
Im Dezember 2008 berichtet die Fachpresse von diversen
neuen Projekten. So soll eine Firma namens SEM 1986 Ltd. aus
Split, die dem lokalen Geschäftsmann Juroslav Buljubasic gehört, in Kostanja im
Bezirk Split-Dalmatien an einem 12 MW Windpark arbeiten, der 12 Mio.
€ kosten soll. Verwirklicht worden scheint das Projekt aber nicht zu
sein.
Die Firma July Kastel International (?) soll sogar schon mit den Bauarbeiten für einen 80 MW Windpark bei Golo Brdo in der Nähe von Benkovac im Südwesten des Landes begonnen haben, dessen Fertigstellung in vier Phasen bis 2011 erfolgen soll. Doch auch darüber läßt sich später nichts mehr finden, ebenso wenig wie über das Projekt der deutschen Firma airwerk GmbH aus Esterwegen zum Bau des 39 MW Benkovac Windparks, etwa 40 km von Zadar entfernt, dessen 13 Vestas V90 im Sommer 2011 ans Netz gehen sollten.
Der Plan der 1998 gegründeten Firma Censur Zrmanja
d.o.o. (C.E.N.S.U.R Ltd.) aus Zadar, die in Partnerschaft mit der österreichischen
CE Energy Holding 53 Mio. € in ein 59 MW Projekt investieren will,
das in fünf Phasen im Gebiet zwischen Jasenice und Krusevo gebaut werden
soll, wird immerhin über die nächsten Jahre weiterverfolgt.
So ist im September 2013 zu erfahren, daß das Unternehmen alle notwendigen Genehmigungen für die Windparks Jasenice I und Jasenice II mit einer Nennleistung von jeweils 10 MW erhalten habe. Der Bau des Parks, der in seiner abgespeckten Version auf rund 25 Mio. € geschätzt wird, kann aber nur beginnen, wenn die Censur die erste Rate der kommunalen Beiträge an die Gemeinde Jasenice bezahlt habe. Tatsächlich scheint die Installation der Enercon-WKA im Mai 2014 begonnen zu haben.
Nachdem die Produktionskapazität des Windstroms in Kroatien Ende 2005 nur 6 MW beträgt, steigert sich der Wert bis Ende 2006 auf 17 MW. Im Jahr 2007 gibt es keinen Zuwachs, dafür werden bis Ende 2008 immerhin schon rund 32 MW erreicht.
Im Jahr 2009 nimmt die WPD östlich von Sibenik den
6,9 MW Orlice Windpark in
Betrieb (andere Quellen:
9,9 MW), der mit elf Enercon Anlagen bestückt
ist (3 x E48 sowie 8 x E44), und dessen Inhaber die KfW IPEX-Bank GmbH
ist.
Die seit 1999 aktive Firma Wallenborn Projektentwicklung aus Klipphausen in Deutschland startet im Dezember 2010 in den nördlichen Ausläufern des Velebit Gebirges den 42 MW Senj Windpark (auch unter dem Namen Vratarusa bekannt), bei dem 14 Vestas V90/3000 WKA im Einsatz sind und dessen Arbeiten bereits 2005 begonnen hatten. Hier wird als Inhaber und Betreiber die Firma Selan d.o.o. genannt, eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der Wallenborn Adria Wind GmbH.
Beim nächsten Projekt, dem 9,2 MW ZD6 Windpark (auch Gracac Windpark) des Betreibers Porzana und des Inhabers Velika Popina, der im Jahr 2011 in der Region Benkovac ans Netz genommen wird, sind vier Siemens SWT-2.3-82 WKA installiert. Die Nummer-Zuordnung ist etwas verwirrend, weil Windfarmen mit niedrigeren Zahlen erst in den darauffolgenden Jahren von Porzana in Betrieb genommen werden.
Sowohl der 18,4 MW ZD2 Windpark als auch der identische ZD3 Windpark werden mit jeweils acht Siemens SWT-2.3-93 WKA nämlich erst im Jahr 2012 in Dienst gestellt. Inhaber dieser beiden Farmen ist die Firma EKO, eine lokale Projektgesellschaft, an welcher das kroatische Unternehmen Dalekovod d.d. Miteigentümer ist. Die Investitionen in die Projekte der Region Benkovac haben 61 Mio € betragen und wurden mit Hilfe eines Darlehens der Societe Generale - Splitska Banka und der Privredna Banka Zagreb in Höhe von 53,5 Mio. € finanziert.
Der Antriebstechnik-Hersteller Dalekovod informiert zu diesem Zeitpunkt auch über Pläne, mit weiteren Geschäftspartnern einen 63 MW Kamensko-Voštane Windpark mit einem geschätzten Investitionsvolumen von über 100 Mio. € errichten zu wollen. Eröffnet wird dann im Juli 2013 allerdings (nur) ein 42 MW Projekt mit dem Namen ST1-1 Voštane & ST1-2 Kamensko Windpark, das mit 14 Siemens 3 MW WKA ausgestattet ist. Es ist der erste Windpark des Betreibers Kermas Energija aus Zagrab, der über seine Tochtergesellschaft Oštra stina in das Projekt investiert hat.
Ab Mitte 2012 gibt es in Kroatien Einspeisetarife.
Für Windkraft bis 1 MW sind dies 0,10 Euro/kWh, bei
Leistungen über 1 MW werden 0,09 Euro/kWh fällig.
Der 36,8 MW Ponikve Windpark von WPD auf der Halbinsel
Peljesac, etwa 60 km nordwestlich von Dubrovnik, geht im November 2012 in
Betrieb, ausgestattet mit 16 Enercon E70/2300. Entwickelt wurde der
45 Mio. € Park mit Mitteln aus dem KfW-Programm Erneuerbare Energien,
und der Betrieb geht in die Verantwortung der Gesellschaft wpd windmanager
Croatia über. Der erzeugte Strom wird an den lokalen Energieversorger
EPK verkauft.
Wie gering das Engagement für Projekte dieser Sparte bis 2011 war, verdeutlicht die Aussage der WPD, nach welcher von den ersten Vorbereitungen bis zur Inbetriebnahme des Windparks zwölf Jahre verstrichen sind. Dies scheint sich nun aber geändert zu haben, denn laut offiziellen Angaben vom September 2012 sind in Kroatien über 420 Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie mit mehr als 7.000 MW Leistung, wobei ein Drittel der geplanten Projekte und 90 % der geplanten Leistung auf die Windkraft entfällt.
Die Produktionskapazität macht bis Ende 2010 einen Sprung auf 89 MW, um bis Ende 2011 sogar 131 MW zu erreichen und bis Ende 2012 auf 180 MW anzuwachsen.
Im Jahr 2013 folgen mit vier Siemens SWT-2.3-108 Anlagen
der 9,2 MW ZD4 Windpark des
Betreibers Porzana, wobei hier als Inhaber die Firma Eko Zadar Dva
angegeben wird, sowie der
42 MW ST1-1-ST1-2 Windpark des
Betreibers Porzana und des Inhabers Ostra stina, auf dem 14 SWT-3.0-101
Windkraftanlagen von Siemens stehen.
Ein in zwei gleich großen Teilen gebauter 60 MW Jelinak Windpark bei Trogir in Dalmatien, der von der spanischen Acciona Energia – und natürlich mit 40 Acciona WKA – errichtet wird, geht im Oktober 2013 in Betrieb.
Zeitlich nicht zuordnen konnte ich bislang den 13,8 MW Sibenik-Knin
Windpark von WSP (6 Enercon WKA), als dessen Inhaber die
Firma Tudic Elektrocentar genannt wird; den 34,2 MW Rudine
Windpark des österreichischen Projektentwicklers RP Global;
sowie den 11,9 MW Ravne Adria Windpark, über den mir
noch keine weiteren Informationen vorliegen.
Die jüngste Farm, die in Kroatien in Betrieb geht, ist der 43,7 MW Danilo
Windpark nahe der Stadt Sibenik, der im Juni 2014
startet. Er ist mit 19 Enercon E82/2300 Windkraftanlagen bestückt,
und als Projektentwickler und Betreiber wird die Firma RP Global Group
genannt.
Nach dem EU-Beitritt Kroatiens im Juli 2013 soll die Nutzung erneuerbarer Energiequellen nunmehr bis Mitte 2014 - vor allem mit EU-Kohäsionsfondsmitteln - um über 300 MW ausgebaut werden. Dabei sind 230 MW für Windenergieanlagen vorgesehen.
Im November 2014 erhält Vestas einen Lieferauftrag von Aiolos Projekt d.o.o., einem Unternehmen, das mehrheitlich dem französischen Projektentwickler Akuo Energy gehört, für den 42 MW Ogorje Windpark in der Provinz Obrovac, der bis Ende des Jahres mit 14 V112/3000 Anlagen ausgestattet wird. Besitzer scheint die Eko Energija d.o.o. zu sein.
Tatsächlich erreicht die Produktionskapazität bis Ende 2013 je nach Datenquelle zwischen 250 MW und 300 MW, während für Ende 2014 347 MW angegeben werden.
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