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Auch die 2007 gegründete Firma Elemental
Energy Inc. aus Vancouver investiert in Projekte für erneuerbare
Energien. Die Firma gehört der JH Investments Inc., einer privaten
Holding- und Investmentgesellschaft von Joe Houssian und seiner Familie.
Im Zuge der Verkäufe der SkyPower Canada im Jahr 2009 übernimmt das Unternehmen als ersten Schritt den 27 MW Fermeuse Windpark (s.o.). Neben verschiedenen Projekten in den Bereichen Biomasse und Wasserkraft ist die Elemental Energy auch Mitbesitzer der 69 MW Kawailoa Windfarm auf Hawaii.
In Zusammenarbeit mit den Firmen Watts Wind Energy und Katalyst Wind entwickelt und investiert das Unternehmen im Rahmen des Nova Scotia COMFIT Program in ein Portfolio von Windprojekten, von denen 35 MW bereits genehmigt worden sind. In Planung sind ferner ein 80 MW Hatheume Wind Project in Britisch-Kolumbien sowie ein 170 MW Bemersyde Wind Project in Saskatchewan.
Die Firma Benign Energy Canada Inc. (BECI, später:
Benign Energy Canada II Inc.) aus Calgary, Alberta, baut bereits im
Jahr 2005 im Süden von Pincher Creek fünf Vestas V80/1800
als Testanlagen auf, denen bis 2007 weitere 30 Turbinen
des gleichen Typs folgen, um gemeinsam die 63 MW Kettles Hill
Windfarm auf der Südseite des Pincher Creek zu bilden, benannt
nach der naheliegenden Stadt.
Die Farm wird von der Kettles Hill Wind Energy Inc. entwickelt, einem Joint-Venture der Benign Energy und der im Jahr 2000 gegründeten Creststreet Capital Corp. aus Toronto, ist an das Übertragungsnetz von Alberta angeschlossen und wird nach ihrem Verkauf im Juni 2008 für 163 Mio. $ von ihrem neuen Besitzer Enmax Green Power Inc. betrieben (s.o.).
Die Benign Energy war ursprünglich im Jahr 1993 gegründet und 1999 offiziell eingetragen worden, um die Technologien und das Know-how der 1992 geschaffenen Firma B9 Energy Services aus dem nordirischen Larne bei der Entwicklung erneuerbarer Energien in Irland durch Beratung und Ingenieurdienstleistungen zu transferieren. Bis zur Kettles Hill Windfarm war es eine lange Reise, wie sich die Windparkfirma ausdrückt, die dafür nun aber auch die erste ist, die in dem Wind Power Production Incentive Program (WPPI) des Ressourcenministeriums gelistet wird, das später als ecoENERGY program bekannt wird.
Der zweite Windpark der Benign Energy ist die erstmals im Jahr 2006 vorgeschlagene 291 MW Heritage Windfarm, deren 97 Vesta V90 WKA auf der anderen Seite des Pincher Creek errichtet werden sollen, wofür 2010 die Heritage Wind Farm Development Inc. geschaffen wird. Und obwohl die Alberta Utilities Commission im Juni 2011 grünes Licht für das Projekt gibt, hängt es noch immer in der Luft, weil es bislang kein Übertragungsnetz erhält.
Die im Juni 2007 gegründete Firma Endurance
Wind Power Inc. (EWP) in Surrey, Britisch-Kolumbien, stellt
kleine Windkraftanlagen von 5 - 50 kW her.
Leider ist über die Anfangsjahre des Unternehmens nichts näheres
herauszufinden, einzig, das die Endurance im September 2009 auf
ihrer Testeinrichtung in Spanish Fork, Utah, den ersten Prototyp
der E-Serie (Albatross II) installiert, über den inzwischen aber
auch nichts mehr zu finden ist.
Auf dem Testgelände der Wind Power Commission in Großbritannien wird dagegen im März 2012 eine E3120 Turbine mit 50 kW in der Versuchsbetrieb genommen, wie sie auch in den Folgejahren produziert wird.
Im Oktober 2012 folgt eine strategische Partnerschaft mit der dänischen Norwin A/S, in deren Zuge Endurance nun auch die 225 kW Windkraftanlage von Norwin produzieren und unter dem Namen Endurance Wind Power X-29 vermarkten wird.
Zur Unterstützung ihrer Auslandsinvestitionen in Großbritannien erhält Endurance im Januar 2013 von der Export Development Canada (EDC) einen Zuschuß in Höhe von 7 Mio C $. Im Februar kann die Auslieferung der 500. Turbine gemeldet werden, und im Oktober wird das erste Exemplar der neuen, in Großbritannien hergestellten X-29 WKA mit 225 kW installiert.
Im März 2014 beginnt die Montage der X-29 Turbine in einer neuen Produktionsstätte in Hartlebury, Worcestershire, und im Juli 2014 werden die neuen 225 kW Modelle X30, X33, X35 und X35 vorgestellt, die sich in kleineren Details unterschieden und zu denen sich später noch ein Modell X35Q mit 180 kW gesellt.
Im Oktober eröffnet Endurance eine weitere neue Produktionsstätte in South Surrey – und übernimmt im gleichen Monat das 2008 gegründete und nun vor kurzem in Konkurs gegangene Windkraftunternehmen Seaforth Energy Inc. (s.o.).
Im November 2014 wird das neueste Produkt der E-Serie auf den Markt gebracht, das Modell E4660 mit vergrößertem Rotor, das 35 % mehr Strom als seine Vorgängemodelle produzieren soll, und im Dezember verkündet Endurance, daß man die jüngst die 1000. Windkraftanlage gebaut habe. Neben seinem Hauptsitz in Kanada verfügt das Unternehmen noch über Standorte in Großbritannien, Italien, Dänemark und den USA.
Im April 2007 startet das Programm ecoENERGY
for Renewable Power des Ministeriums für Ressourcen, bei
dem über 14 Jahre 1,4 Mrd $ investiert werden sollen, um Kanadas
Versorgung mit sauberem Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind,
Biomasse, Wasserkraft und Photovoltaik zu erhöhen.
Doch schon im Winter 2009 beschließt die konservative Regierung von Stephen Harper, das erfolgreiche Programm, das bereits etliche Investitionen angeregt hat und in den zwei Jahren seines Bestehens die Entwicklung von 4.000 MW Windenergieleistung mitfinanziert hat, nicht mehr zu erneuern. Die Unterstützung der Bundesregierung für erneuerbare Energien endet damit im Januar 2010.
Probleme gibt es aber auch auf Ebene der Provinzen. Im Oktober 2008 legt Robert Ghiz, der Premier von Prince Edward Island, ein kühnes Versprechen ab, dem zufolge die Provinz den Anteil der Windenergie bis 2013 von gegenwärtig 18 % auf 30 % des gesamten Stromverbrauchs steigern würde, um dann eine Gesamtkapazität von 500 MW zu erreichen.
Doch schon zwei Jahre später ist der Plan in Auflösung begriffen. Zwar versucht die PEI private Bauherren in die Provinz zu locken, doch mehrere der gemachten Projektvorschläge fordern höhere Energiepreise als die Provinz zu zahlen bereit ist. Der Regierung und ihr Stromversorger weisen die Vorschläge zurück, weil diese die Strompreise hochgetrieben hätten, die sowieso schon die höchsten in Kanada sind.
Am Bau der im November 2008 durch das Joint-Venture Cartier
Wind Energy in Betrieb genommenen 109,5
MW Carleton
Windfarm auf der Halbinsel Gaspé (s.o.) ist die Firma Borea
Construction ULC aus Québec City beteiligt, ein Gemeinschaftsunternehmen
der US-Firma Blattner Energy aus Minnesota und der Pomerleau Construction
aus Montreal, das als erfahrener Auftragnehmer für die Errichtung
von Windparks gilt. Die Borea übernimmt für Cartier auch die Bauausführung
der 24,6 MW Viger-Denonville Windfarm in
Saint-Paul-de-Lacroix, die im Dezember 2013 ans
Netz geht.
Daneben werden auch Aufträge anderer Unternehmen verwirklicht. Die Referenzliste der Borea verweist beispielsweise auf die 127,5 MW Jardin d’Éole Windfarm der Firma Northland Power Inc. in Saint-Ulric und Saint-Léandre in der Nähe von Matane in Québec, die bereits im Dezember 2009 in Dienst gestellt wird (s.u.); auf die 81,6 MW Ghost Pine Windfarm der Firma NextEra in Three Hills, die Ende 2010 an das Stromnetz angeschlossen wird und das erste Projekt der Borea in Alberta darstellt; sowie die 100,5 MW Mont Louis Windfarm von Northland nahe der Stadt Saint-Maxime-du-Mont-Louis in der Region Gaspésie, die den Betrieb mit 67 GE-Turbinen im Mai 2011 aufnimmt und ihren Strom an die Hydro-Québec verkauft.
Weitere Projekte sind 138,6 MW Le Plateau SRI Windfarm in Ruisseau-Ferguson, Québec, des Auftraggebers Invenergy Wind Canada ULC, die im Dezember 2011 mit 60 Enercon E70/2300 WKA ans Netz geschaltet wird. Hier ist für 2013 eine Erweiterung um 23 MW angedacht (noch nicht verifiziert). Diese Farm ist nicht mit den Le Plateau Windfarmen der GDF SUEZ Canada Inc. zu verwechseln (s.u.).
Des weiteren zu nennen sind die 80 MW Saint-Robert-Bellarmin Windfarm der EDF EN Canada, die mit 40 REpower/Senvion WKA ausgestattet ist und im Oktober 2012 als erster Park der beiden Unternehmen in Québec in Betrieb geht; sowie die riesige und 700 Mio. C $ teure 300 MW Lac Alfred Windfarm in Amqui, Québec, die ihren kommerziellen Betrieb in zwei Phasen im Januar bzw. August 2013 aufnimmt.
Für die REpower Systems AG markiert der Vertrag über die Lieferung der 150 WKA für diesen Windpark (54 x MM82 und 96 x Typs MM92) den größten Auftrag, den das Unternehmens bislang je erhalten hat. Projektverantwortlich ist das Konsortium Saint-Laurent Énergies (SLE), an dem die EDF EN Canada 20 % und die RES Canada/Enbridge 67,5 % halten, während die übrigen 12,5 % im September 2014 von den betroffenen Landkreisen La Matapédia und La Mitis erworben werden.
Die jüngste Anlage, die Borea konstruiert, ist die 272 MW Seigneurie de Beaupé Windfarm der Unternehmen Boralex Inc., Gaz Métro Ltd. Partnership und Valener Inc., deren Grundstein im Juni 2011 gelegt wurde und die rund 725 Mio. $ gekostet hat, als ihre 126 Enercon-Turbinen im November 2013 den ersten Strom ins Netz speisen (s.u.). Eine Besonderheit dieser Farm, die auch unter dem Plural Seigneurie de Beaupré Windparks (Phase 1) bekannt ist, ist der Standort Saint-Ferréol-les-Neiges in 1.000 m Höhe, etwa 60 km nordöstlich von Québc-City, der zwischen Oktober und Mai eines jeden Jahres tief im Schnee versinkt. Was die Bauarbeiten natürlich nicht vereinfacht hat.
Die bereits mehrfach erwähnte US-Firma Invenergy LLC mit Sitz in Chicago, die sich zumeist in den USA und Europa mit der Stromerzeugung und Energiespeicherung beschäftigt, führt in ihrer Rezerenzliste für Kanada neben dem weiter oben bereits beschriebenen Raleigh Wind Energy Centre vom Januar 2011 nur noch zwei weitere Projekte auf: die obige Le Plateau I Windfarm, deren 2. Phase Le Plateau II mit neun Enercon E92/2350 WKA und 21,15 MW im Dezember 2014 folgt – sowie den 154 MW Des Moulins Windpark bei den Thetford Mines, der im Dezember 2013 mit 77 Enercon E82/2000 in Betrieb geht.
Ebenfalls im November 2008 meldet die Firma EarthFirst
Canada Inc., daß sie im Rahmen ihres 144 MW Dokie
Windfarmprojekts bei Chetwynd, Britisch-Kolumbien, im Vormonat
versuchsweise eine erste Vestas V90 Windtrurbine mit einer Leistung
von 3 MW aufgestellt habe, der bis Ende des Jahres noch sechs gleichartige
Anlagen folgen sollen. Für 2009 ist dann die Installation
von weiteren 41 Turbinen geplant. Im Endausbau könnte das Projekt
sogar bis zu 300 MW umfassen.
Zeitgleich holt die globale Finanzkrise das Windenergie-Projekt ein – und EarthFirst muß aufgrund von Schulden in Höhe von 131 Mio. $ Gläubigerschutz beantragen.
Das im September 2004 noch unter seinem ersten Namen Dokie Wind Energy Inc. gegründete und in Victoria beheimatete Unternehmen, das sich später in EarthFirst umbenennt, produziert erneuerbare Energie durch Windkraft-Projekte in Kanada – zumeist in Form gestreuter Einzelanlagen.
Im Mai 2009 verkauft EarthFirst seine Tochter Grand Valley Wind Farms Inc. für 800.000 $ die Schneider Power Inc. aus Toronto, die nun mit der US-Firma Lands End Corp., dem ursprünglichen Entwickler des Projekts, ein neues Joint-Venture zur Weiterverfolgung des Projekts gründet, an dem letzterer 34 % hält. Die Grand Valley Windfarm hat bereits Verträge aus Ontarios Renewable Energy Standard Offer Program (RESOP) für insgesamt 22 MW, weitere 28 MW sollen im Rahmen des neuen Einspeisetarif-Programms entwickelt werden.
Phase I & II des Grand Valley Projekts gehen dann im April 2012 mit 20,7 MW und neun Siemens SWT-2.3-101 WKA in Betrieb. Als Betreiber wird die 2004 gegründete Greta Energy Inc. aus Toronto genannt, die im Oktober 2014 die Inbetriebnahme der Phase III mit gleicher Kapazität bekanntgibt, das mit 16 Siemens SWT-3.0MW WKA 40 MW erreicht (nicht verifiziert). Die Greta Energy befaßt sich darüber hinaus nur noch mit Projekten in Russland und Osteuropa.
Im Juni 2009 (andere Quellen: November) erwirbt die GE Energy Financial Services das Dokie Projekt von der EarthFirst, wobei als Partner die Plutonic Power Corp. dabei ist, welche als letztlicher Eigentümer und Betreiber des Windparks vorgesehen ist. Es ist die erste gemeinsame Windenergieinvestitionen der beiden Unternehmen in Kanada, die bislang auch nur bei Wasserkraft-Projekten zusammengearbeitet hatten.
Gebaut wird der 228 Mio. C $ teure Dokie Windpark in den kanadischen Rocky Mountains dann von der Mortenson Renewable Energy Canada Group, worauf er im November 2010 ans Netz der BC Hydro genommen wird und im März 2011 offiziell die Betriebsphase erreicht.
Derweil war die EarthFirst im März 2010 von dem unabhängigen Stromerzeuger Maxim Power Corp. aus Calgary für 5,9 Mio. $ erworben worden – der damit u.a. zu einer weiteren Entwicklungschance in Alberta kommt: das Buffalo Atlee Power Project in der Nähe von Brooks mit einem Potential für mehr als 200 MW Winderzeugungskapazität.
Maxim besitzt und betreibt zwar 44 Kraftwerke in Westkanada, den USA und Frankreich mit 809 MW elektrischer und 117 MW thermischer Erzeugungskapazität – bis Anfang 2015 jedoch noch kein einziges Windrad. Und auch mit dem Buffalo Atlee Projekt scheint man sich nicht mehr zu beschäftigen.
Auch die im Jahr 2008 gegründete
italienische Enel
Green Power (EGP), das Unternehmen des Enel-Konzerns, welches
die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen auf globaler
Ebene entwickelt und verwaltet und mit einem Energiemix, der Wind,
Sonne, Wasserkraft Erdwärme und Biomasse umfaßt in Europa, Amerika
und Afrika präsent ist, nimmt in Kanada zwei Windfarmen in Betrieb.
Zuerst im November 2008 den 27 MW St. Lawrence Windpark mit 9 Vestas V90/3000 WKA südlich des Oldman Speichersees, und im Mai 2012 dann den 75,9 MW Castle Rock Windpark in Picher Creek, Alberta, der mit 33 Enercon E70/2300 ausgestattet ist. Eine zweite Phase des Castle Rock Ridge Windparks mit 14 WKA ist bereits in Planung.
Die Canadian Wind Energy Association (CanWEA) legt
im Jahr 2008 eine Zukunftsstrategie für die Windenergie
unter dem Namen Wind Vision 2025 vor, bei der bis
zu diesem Zeitpunkt eine Kapazität von 55.000 MW erreicht ist, die
20 % des Strombedarfs des Landes deckt.
Gemeinsam mit anderen Partnern wird das Wind Energy Strategic Network (WESNet) gegründet, welches eine Wind Technology Roadmap (WindTRM) betitelte industriegeführte und staatlich geförderte Initiative startet, die Windenergie-Forscher von 16 kanadischen Universitäten, drei Industrieunternehmen, Bundes- und Provinz-Institutionen wie das Ressourcen- sowie das Umweltministerium, die Versorger Hydro-Québec und Manitoba Hydro sowie institutionelle Partner des Windsektors wie das CORUS-Zentrum (s.o.) und die CanWEA selbst zusammenbringt.
Die Rolle des WindTRM-Sekretariats übernimmt das CANMET Energy Technology Centre des Ressourcenministeriums (inzwischen: CanmetENERGY), das als Kanadas führende Institution bei der umweltfreundlichen Energieforschung und Technologieentwicklung gilt und über 450 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker zählt. In den Jahren 2008 und 2009 werden drei Workshops mit jeweils mehr als 75 wichtigen Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft veranstaltet, um Empfehlungen für die Entwicklung der Windenergiebranche zu formulieren.
Erstmals im Jahr 2009 hört man etwas von der Biro
Air Energy Inc. aus Wallaceburg in Ontario, die als Hersteller
von kompakten 6,6 kW Windkraftanlagen auftritt, welche auf einen
besonderen, zum Patent angemeldeten Design basieren.
Die knapp 200 kg schwere Biro-Turbine weist zwei gegenläufige Rotoren in engem Abstand auf, die jeweils 12 Blätter besitzen. Mit einer Blattlänge von 4,5 m wird ein Rotordurchmesser von 13 m erreicht.
Zwar wird bereits mit Unterlieferanten an einem Blattdesign für die Massenfertigung gearbeitet und ein Feldversuch mit einer Testanlage durchgeführt – doch mehr hört man von der Innovation nicht, ebensowenig wie von der Firma. Einzig das 2009 angemeldete Patent, das einen Harold Marchand aus Sarnia in Kalifornien als Erfinder nennt, wir Anfang 2013 erteilt (US-Nr. 8.354.759).
Im Februar 2009 führt die Regierung von Ontario den Green
Energy Act 2009 (GEA) ein, um die Produktion erneuerbarer
Energien ausbauen, Energieeinsparungen zu fördern und grüne Arbeitsplätze
zu schaffen. Auch die bisherige Einspeisevergütung wird revidiert
und statt dessen verschiedene Tarife für verschiedene Arten von Energiequellen
geschaffen, z.B. ein microFIT Programm für kleine, nichtkommerzielle
Systeme unter 10 kW – sowie eine größere kommerzielle
Version FIT, die Projekttypen bis in den Megawattbereich abdeckt.
Um den Lärm und die Vibrationen zu verringern, die von Windenergieanlagen
verursacht werden und die nicht selten für Schlafstörungen und andere
gesundheitliche Probleme verantwortlich gemacht werden, entwickelt
ein Team von Forschern der Carleton University in
Ottawa unter der Leitung der Professoren Fred Nitzsche und Daniel Feszty
ein System namens Active Pitch Link (APL), das auf
den Ergebnissen von mehr als 15 Jahren Forschung der Rotorcraft Research
Group (RRG) der Universität basiert und im März 2009 erstmals
öffentlich vorgestellt wird.
Nitzsche war bereits 1993 auf das innovative Konzept einer ,Steifigkeitsregelung’ an der Wurzel eines Hubschrauberblatts durch periodische Anregung gekommen. Die Vorrichtung wird an der Basis der Rotorblätter installiert und funktioniert durch die ständige Anpassung des Winkels und der Steifigkeit eines jedes Blattes, um mit den aerodynamischen Effekten umzugehen, welche die Geräusche und Vibrationen erzeugen, wenn sich der Rotor dreht.
Die Schwingungen der Rotoren betreffen aber nicht nur Menschen, sondern auch Komponenten der Maschinen selbst, und die Reduzierung der Vibrationen kann die Lebensdauer erhöhen und damit die Wartungskosten reduzieren.
Nach theoretischen und numerischen Analysen läßt sich Nitzsche im Jahr 1999 ein Steifigkeits-Steuergerät namens Smart Spring patentieren (US-Nr. 5.973.440, angemeldet 1997; vgl. DE-Nr. 69805302, angemeldet 1998, erteilt 2002). Diese ,intelligente Feder’ beinhaltet eine Reihe von Federungen, Reibungsflächen sowie Piezoaktoren und kann die resultierende Steifigkeit des Systems durch eine an den Stellgliedern zugeführte Steuerspannung zwischen zwei Steifigkeitswerten ändern.
Im Jahr 2004 entwickelt Nitzsche in Zusammenarbeit mit der National Research Council of Canada (NRC) die erste praktische Umsetzung des Smart Spring Systems nebst Regelalgorithmus, die bei vielen technischen Anwendungen die Vibrationen um bis zu 95 % reduzieren kann. Basierend auf diesen Arbeiten startet an der Carleton University eine Forschungsgruppe unter dem Namen Smart Hybrid Active Rotor Control Systems (SHARCS), die schnell zu einem internationalen Projekt wird, an dem Wissenschaftler aus Deutschland, Griechenland und Italien teilnehmen.
Im Jahr 2009 wird von der RRG die rechnerische Machbarkeitsstudie (Computersimulation) einer vierflügeligen Anlage durchgeführt, die zu erstaunlich guten Ergebnissen führt. Nach weiteren Tests und Analysen entscheiden sich die Initiatoren, die Stift-große Smart Spring Federvorrichtung in Active Link-Pitch umzubenennen – und die Firma Smart Rotor Systems Inc. zu gründen, um die Systeme produkttechnisch zu entwickeln und anschließend zu vermarkten. Bislang leider ohne weitere Anwendungen im Bereich der Windkraft (Stand 2015).
Die NaiKun Wind Energy Group Inc. (NKW) kommt Mitte 2009 in
die Presse, als sie mit der Haida Enterprise Corp. (HaiCo) eine Vereinbarung
für die Haida Nation unterzeichnet – d.h. die Ureinwohner von Queen
Charlotte Islands in Britisch-Kolumbien –, um 40 % des Windenergie-Projekts
zu erwerben, das durch die NaiKun Wind Development Inc. entwickelt
wird. Bislang halten die NaiKun Wind und die Enmax Green Power Inc.
jeweils 50 % der Projektgesellschaft.
Bei dem Projekt handelt es sich um einen 400 MW Offshore-Windpark mit 100 SWT-4.0-130 Turbinen von Siemens rund 9 km vor der Ostküste von Haida Gwaii, der bereits eine Umweltgenehmigung der Provinz besitzt, allerdings noch keinen Stromabnahmevertrag. Seine Kosten werden auf 2 Mrd. C $ geschätzt. In einigen Quellen wird auch von 396 MW bzw. 440 MW mit 110 WKA gesprochen, was zudem noch als Phase 1 bezeichnet wird, da zukünftige Vorstellungen vom weiteren Ausbau dieses Parks bis 1.750 MW reichen.
Zum Zeitpunkt des jüngsten Update im April 2015 ist jedoch von irgendwelchen Schritten zur Umsetzung noch immer nichts zu sehen.
Die im Juni 2009 gegründete US-Firma Natenco
LLC mit Sitz in Toronto, ein Tochterunternehmen der deutschen
Windreich AG, nimmt als ihr erstes Engagement in Kanada im September 2011 die
mit 5 Enercon E70 WKA ausgestattete 10 MW Arthur Windfarm in
der Nähe der Stadt Arthur in Betrieb.
Im Juli 2013 verkauft Natenco ihr 18,5 MW Grey Highlands Clean Energy RESOP project in Grey County an die WWPW bzw. die Renewable Energy Developers.
Ein Projekt, das im April 2013 aus finanziellen Gründen (und dem Widerstand der Anwohner) storniert wird, ist der geplante 5,4 MW Clean Breeze Windpark, an dem die Firma Sunbeam LLC, ebenfalls aus den USA, einen Anteil von 50 % hält.
Im Dezember 2013 folgt die Stornierung des 7,5 MW Skyway 124 wind project in der Gemeinde Clearview in Ontario, für das Natenco bereits einen 10 MW Stromabnahmevertrag aus dem RESOP-Programm besitzt, später jedoch den Antrag auf Genehmigung einer auf drei Turbinen abgespeckten Version einreicht.
Dafür geht im August 2014 der mit vier Vestas-WKA bestückte 9,48 MW Skyway 8 Windpark in Nähe der Stadt Dundalk ans Netz. Über die meisten dieser Windfarmen habe ich bereits an anderer Stelle gesprochen.
Die Firma Northland Power Inc. ist ein 1987 gegründeter
unabhängiger Stromversorger mit Hauptsitz in Toronto, der 1997 an
die Börse geht und 2009 vom Northland Power Income
Fund erworben wird, um anschließend mit diesem zu fusionieren.
Im Dezember desselben Jahres nimmt das Unternehmen seinen ersten Windpark in Betrieb, die mit 85 GE Turbinen ausgestattete 127,5 MW Jardin d’Éole Windfarm in Saint-Ulric, in der Nähe von Matane in Québec, die 268 Mio. $ gekostet hat und ihren Strom an die Hydro-Québec verkauft.
Ein früheres Projekt, die 54 MW Mont Miller Windfarm in der Nähe von Murdochville, das seinen Betrieb mit 30 Vestas V80/1800 WKA im Jahr 2005 begann, wird Ende 2010 von der Northland an die NextEra verkauft.
Im Dezember 2010 gibt die Northland Power den Bau eines Windparks in der Nähe des südlichen Ufer des Flusses St. Lawrence in Québec bekannt. Die 24 MW Northland Frampton Windfarm befindet sich zu 33,3 % im Besitz der Stadt Frampton und soll im Jahr 2015 ans Netz der Hydro-Québec gehen. Ihre Beteiligung in Höhe von 66,7 % verkauft die Northland Power im Februar 2015 für 11,5 Mio. $ an die Boralex Inc. - um die Offshore-Aktivitäten zu finanzieren (s.u.).
Northlands dritter operativer Windpark in Québec ist die 100,5 MW Mont Louis Windfarm in der Nähe der Stadt Mont Louis in der Region Gaspésie, die von Borea Construction gebaut wird und deren 67 GE-Turbinen ihren Strom erstmals im September 2011 ins Netz der Hydro-Québec schicken.
Mit 24 GE 2.85-103 WKA ausgestattet, wird im Mai 2014 die 60 MW McLean's Mountain Windfarm auf der Insel Manitoulin in Ontario eröffnet, die im Rahmen einer 50/50 Partnerschaft mit der lokalen First Nations, der United Chiefs and Councils of Mnidoo Mnising (UCCMM) entwickelt wurde. Manitoulin im Lake Huron gilt als die größte Süßwasserinsel der Welt. Umgesetzt wurde der Windpark von der McLean’s Mountain Wind Limited Partnership, an der neben Northland die Mnidoo Mnising Power General Partnership Inc. beteiligt ist. Der erzeugte Strom geht an die Ontario Power Authority.
Mehr als ein Dutzend weitere Farmen befinden sich in der Planungs-, Entwicklungs- oder Bauphase, darunter der große niederländische 600 MW Offshore-Windpark Gemini in der Nordsee, an dem Northland eine 60 %-ige Beteiligung hält.
Außerdem erwirbt das Unternehmen im Jahr 2014 eine Mehrheitsbeteiligung von 85% an dem in der Entwicklungsphase befindlichen, deutschen 332 MW Offshore-Windpark Nordsee One von RWE Innogy sowie dessen Nachfolger 2 und 3.
Northland besitzt ferner noch zwei Windfarmen in Deutschland mit zusammen 21,5 MW, den Windpark Eckolstädt in Thüringen, der im Januar 2000 startete und elf Bonus WKA besitzt, sowie den WindparkKavelstorf in der Nähe von Rostock, dessen vier N60 1,3 MW sowie zwei N54 1,0 MW Turbinen von Nordex im April 2001 ans Netz gegangen sind.
Dem Stand von 2014 zufolge betreibt das Unternehmen 20 Anlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt etwa 1,3 GW, darunter sieben Gas- und Biomassekraftwerke,vier Windparks und acht PV-Solarparks in Ontario.
Im April 2015 folgt die Meldung, daß Northland, die Aamjiwnaang First Nation und die Bkejwanong Territory (Walpole Island First Nation) die Projektfinanzierung für das 100 MW Grand Bend Windprojekt in der Nähe von Grand Bend in Ontario abgeschlossen haben. Diese Windfarm gehört zu den drei kommerziellen Windenergieprojekten in der Gemeinde Bluewater, denen die Provinz Ontario im März 2012 Einspeiseverträge angeboten hatte.
Die Grand Bend Wind Farm Limited Partnership als Besitzer und Betreiber des Projekts ist eine 50/50 Partnerschaft zwischen Northland und der Giiwedin Noodin FN Energy Corp., die speziell gegründet wurde um die Beteiligung First Nations zu halten. Im April 2015 erhält Siemens den Auftrag über die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme die 40 Windenergieanlagen des Typs SWT-3.2-113 für die Farm, deren kommerzieller Betriebsbeginn für die erste Jahreshälfte 2016 vorgesehen ist.
Im Juni 2009 wird die US-Firma Pattern Energy
Group LP (PEG LP, auch unter Pattern Development bekannt)
mit Hauptsitz in San Francisco, Kalifornien, als unabhängiger Stromanbieter
gegründet, der sich auf Wind-, Solar- und Übertragungsprojekte spezialisiert
und im Laufe der Folgejahre neben den USA auch auf den Märkten Kanada,
Südamerika und Japan aktiv wird. Neben dem Gründerteam, das bereits
seit 2002 zusammenarbeitet, ist auch die Riverstone
Holdings LLC an der Unternehmensgründung beteiligt.
Der Name Pattern Energy soll den Ansatz verkörpern, den das Unternehmen gewählt hat: „Wir suchen und finden Muster in allen Aspekten unseres Geschäfts: Windströmungen, Stromnetze, Risikominderung, Standorte und finanzielle Modelle. Diese Muster helfen uns, Chancen zu erkennen, Werkzeuge zu bauen, Technologien zu wählen und Lösungen zu schaffen, die erfolgreiche und leistungsfähige Projekte ergeben.“ Ich denke, ein solcher Ansatz lohnt es zitiert zu werden.
In Kanada tätig ist die Tochterfirma Pattern Renewable Holdings Canada ULC (bzw. Pattern Canada Operations Holdings ULC).
Das erste Projekt der PEG LP ist die 138 MW St. Joseph Windfarm in der Nähe von Montcalm in Manitoba, deren Entwicklung bereits 2005 begonnen hatte und die das zweite kommerzielle Windkraftprojekt der Provinz bildet (nach dem St. Leon Windpark von Algonquin, s.o.). Der Windenergie-Entwickler BowArk Energy Ltd. aus Calgary in Alberta installiert im Jahr 2006 zwei Meßtürme am Standort in den ländlichen Gemeinden Montcalm und Rhineland, etwa 90 km südlich von Winnipeg.
Die BowArk Energy verweist in ihren Referenzen neben der St. Joseph Windfarm nur noch auf eine Kent Centre Windfarm in der Gemeinde Chatham-Kent, die ab 2008 gemeinsam mit der Wind Prospect Inc. aus Windsor projektiert wird – bislang aber nicht realisiert werden konnte. Weitere Aktivitäten entfaltet BowArk bislang nicht. Die seit 1999 aktive britische Wind Prospect wiederum weist in ihrem überaus umfangreichen Portfolio bislang nur eine einzige Installation in Kanada aus, die bereits erwähnte 4,6 MW Fairmont Windfarm für den Kunden Natural Forces Inc., die 2013 mit zwei Enercon E82 WKA in Betrieb geht.
Als Reaktion auf die Ausschreibung der Manitoba Hydro zum Kauf von bis zu 300 MW Windstrom reicht die Projektfirma St. Joseph Wind Farms Inc. ihren entsprechenden Vorschlag im Jahr 2007 ein – neben 83 anderen Angeboten – und im März 2010 bekommt die Pattern Energy den Zuschlag für den 345 Mio. $ Windpark nebst einem Stromabnahmevertrag mit der Manitoba Hydro. BowArk übernimmt das Engineering, die Beschaffung und Konstruktion, während Mortenson für die Errichtung der 60 Siemens WKA zuständig ist, die bereits 2010 beginnt. Der Bau wird im März 2011 abgeschlossen, so daß der kommerzielle Betrieb im April starten kann.
Ebenfalls im Jahr 2010 bildet die PEG LP mit der koreanischen Samsung Renewable Energy Inc., einer Tochtergesellschaft der Samsung C&T Corp., ein Joint-Venture um in Ontario im Rahmen des Ausbauprogramms ,Green Energy Investment Agreement’ (Green Act) mindestens 1.000 MW Windkraft-Projekte zu entwickeln. Ein (weiteres?) Konsortium unter der Führung von Samsung und der Korea Power Electric Corp. (KEPCO) plant in Ontario sogar Investitionen in Höhe von 7 Mrd. $ zum Bau und Betrieb von 2.500 MW Wind- und Solarenergie-Projekten.
Tatsächlich unterzeichnet das Konsortium im August 2011 mit der Provinz Ontario einen Vertrag in Höhe von 3 Mrd. C $, um in den Regionen Haldimand und Chatham-Kent Projekte im Umfang von 520 MW, sowie in den Regionen Kingston und Bruce in Höhe von 550 MW zu bauen.
Im Oktober 2012 folgt die Gründung der Pattern Energy Group Inc. (Pattern Energy, PEG o. PEGI), welche die Kraftwerksprojekte bauen, besitzen und betreiben soll, während sich die PEG LP auf die umfangreichen zukünftigen Projekte konzentrieren wird.
Die ersten Projekte des Samsung/Pattern Joint-Venture gehen bereits im Jahr 2014 in Betrieb. Im März startet in Chatham-Kent im Südwesten von Ontario die 270 MW South Kent Windfarm mit 124 Siemens-WKA des Typs SWT-2.3-101, die ihren Strom an die Ontario Power Authority liefert und in Verbindung mit dem Netzbetreiber IESO bereits erwähnt wurde (s.o.). Das Projekt, dessen Bau durch die RES Canada Anfang 2013 begonnen hatte, ist zu diesem Zeitpunkt die größte Windfarm des Landes.
Im Dezember 2014 folgt dann der 148,6 MW Grand Renewable Energy Park (oder Grand Renewable Wind) in Haldimand County, auf dem 67 Windenergieanlagen gleichen Typs stehen – und der zusätzlich Solaranlagen mit einer Leistung von 100 MW umfaßt. Was so sinnvoll wie selten ist. Erstmals in Ontario schließen Samsung und Pattern dabei auch eine Partnerschaft mit den Six Nations of the Grand River, die 10 % des Windparks besitzen. Die Six Nations bestehen aus den Mohawk, Seneca, Oneida, Cayuga, Onondaga und Tuscarora Nations und haben die die größte Bevölkerung aller First Nations in Kanada.
Baubeginn ist im März 2014 für das ebenfalls schon erwähnte 270 MW K2 Windprojekt in Goderich in der Gemeinde Ashfield-Colborne-Wawanosh (ACW) im Südwesten von Ontario, für dessen Entwicklung, Bau und Betrieb sich Samsung und PEG LP mit der Capital Power Corp. zusammengetan hatten (s.o.). Im April 2015 erwirbt Pattern Energy für 128 Mio. $ nebst dem Äquivalent der geschätzten Verschuldung in Höhe von 218 Mio. $ einen Anteil von 90 MW dieses Projekts von der Pattern Energy Group LP, womit Pattern Energy nun eine 33 %-ige Beteiligung an dem Projekt hält, das sich bislang im gemeinsamen Besitz der Samsung Renewable Energy Inc. und der Capital Power LP befand. Die 140 Siemens-WKA der K2 Windfarm sollen Mitte 2015 ans Netz gehen.
Ebenfalls im März 2014 vereinbaren die Pattern Renewable Holdings Canada ULC, die Firma Finavera Wind Energy Inc. sowie die BC Hydro, den ursprünglich an Finavera erteilten Stromabnahmevertrag für das 184 MW Meikle Wind Energy Project auf Pattern zu übertragen. Damit schließt Pattern den Erwerb des Projekts für 28 Mio. $ ab, dessen Standort 33 km nördlich von Tumbler Ridge in der Peace Region im traditionellen Gebiet der Treaty 8 First Nations liegt. Im Juni erhält das Projekt das Umweltprüfungs-Zertifikat und in September die Landrechte. Nun sollen die Baumaßnahmen durch Borea voraussichtlich im Juni 2015 beginnen.
Weitere Projekte sind das 180 MW Armow Wind Project in Kincardine, das im September 2011 von Acciona übernommen wurde, inzwischen bereits im Bau ist und dessen Fertigstellung für den Herbst 2015 geplant ist; das Belle River Wind Project in der Stadt Lakeshore, dessen Zulassung im August 2014 beantragt wird und das im September seinen Stromabnahmevertrag mit der Ontario Power Authority bekommt; das 100 MW North Kent Wind Project, an dem sich Smasung/Pattern mit 43 MW beteiligen möchten und das im April 2015 seinen Vertrag mit der IESO bekommt; sowie das 300 MW Henvey Inlet Wind Project in Parry Sound County, von dem im Rahmen einer 50/50 Partnerschaft mit der Nigig Power Corp., die vollständig der Henvey Inlet First Nation gehört, 150 MW übernommen werden sollen. Dieses Projekt soll seinen kommerziellen Betrieb 2017 aufnehmen.
Im Februar 2015 gibt die PEG LP die Unterzeichnung eines Stromabnahmevertrags mit der Hydro-Québec für das 147 MW Mont Sainte-Marguerite Wind Project in der Region Chaudière-Appalaches, etwa 50 km südlich der Stadt Québec, bekannt, das gemeinsam mit der RES Canada entwickelt werden soll. Auch für dieses Projekt sind Siemens-WKA vorgesehen.
Nachdem bis Ende 2006 mit 1.460 MW die Tausender-Grenze eindrücklich überschritten wird, werden bis Ende 2007 1.846 MW erreicht, die bis Ende 2008 auf 2.369 MW anwachsen. Damit steht Kanada laut der CanWEA auf Rang 12 der internationalen Liste installierter Windenergie-Leistung.Unter den Provinzen führt Ontario (781 MW), gefolgt von Québec (531 MW), Alberta (524 MW), Saskatchewan (171 MW), Manitoba (103 MW), der Prince Edward Insel (72 MW) und Neuschottland (61 MW). Ende 2009 werden dann schon 3.319 MW Gesamtleistung erzielt.
Der in Toronto beheimatete und ebenfalls schon erwähnte Entwickler Brookfield
Power Wind Prince LP, dessen erstes 99 MW Prince
I Windkraftprojekt im September 2006 den
Betrieb mit 66 GE 1.5sle WKA aufnimmt, und dem sich im November die
zweite Phase Prince II mit 90
MW aus 60 GE-Anlagen
anschließt, kann erst im September oder Oktober 2010 eine
weitere Windfarm in Ontario in Dienst stellen: die mit 22 Siemens
SWT-2.3-101 WKA bestückte 50,6 MW Gosfield Windfarm in
der Stadt Kingsville, Essex County, deren 22 Siemens-Turbinen von
Mortenson Construction errichtet werden.
Im Dezember 2011 folgt die aus zwei gleichgroßen Einzelparks bestehende 166 MW Comber Windfarm in der Stadt Lakeshore, Grafschaft Essex in Ontario, deren Teilbereiche Comber West bzw. Comber East mit jeweils 36 Siemens WKA des gleichen Typs bestückt sind.
2012 kommt die 99 MW Granite Reliable Windfarm bei Coos in New Hampshire, USA, dazu, auf der 33 Vestas V90/3000 stehen – doch von weiteren Projekten in Kanada ist nichts bekannt. Brookfields Interessen richten sich statt dessen mehr auf Nord- und Südamerika, wo er bereits Beteiligungen an mehr als 165 Erzeugungsanlagen mit über 4.100 MW Leistung hält (Wasserkraftwerke, zwei Wärmekraftwerke und ein Pumpspeicherwerk).
Die bereits mehrfach genannte Firma EDF EN Canada Development
Inc., eine seit 2007 auf dem kanadischen
Markt präsente Tochtergesellschaft der französischen EDF Energies
Nouvelles (EDF EN), die sich als Pionier der grünen Energie und Marktführer
auf diesem Segments bezeichnet und wiederum eine Tochtergesellschaft
der EDF ist, des größten Stromversorgers der Welt, scheint als erstes
ihrer Projekte die mit rund 200 Mio. $ bezifferte 80 MW Saint-Robert-Bellarmin
Windfarm zu verwirklichen, für die im Juni 2011 der
Vertrag mit der Regierung von Québec unterzeichnet wird – und die
mit 40 REpower WKA ausgestattet im Oktober 2012 in
Québec in Betrieb geht. Der von Borea Construction gebaute Windpark
in der Gemeinde Saint-Robert-Bellarmin liefert seine Energie an die
Hydro-Québec.
Im Oktober 2011 erhält die EDF EN Canada die Erlaubnis zum Bau der 150 MW Massif du Sud Windfarm in den Gemeinden Saint-Luc-de-Bellechasse und Saint-Magloire, dessen Investitionen über 350 Mio. C $ betragen und für den bereits im November 75 REpower WKA bestellt werden. Dieser Park geht im Januar 2013 ans Netz.
Ab 2012 arbeitet die Sundance Wind Project Limited Partnership, eine Tochtergesellschaft der EDF EN Canada, an der Entwicklung des 250 MW Sundance Wind Project auf öffentlichem Land zwischen Tumbler Ridge und Chetwynd in Britisch-Kolumbien, das bislang aber noch keine Fortschritte gemacht hat.
Im Januar 2013 bekommt REpower den nächsten ,größten Auftrag der Firmen-Geschichte’, als die EDF EN Canada 175 WKA der Typen MM82 und MM92 bestellt.
In zwei Phasen im Januar und August 2013 nimmt die 700 Mio. C $ teure 300 MW Lac Alfred Windfarm in Amqui ihren kommerziellen Betrieb auf, an der die EDF EN Canada seit einer entsprechenden Vereinbarung mit Enbridge im November 2011 einen Anteil von 20 % hält (s.o.).
Das nächste Projekt der EDF EN Canada ist die 299 MW Blackspring Ridge I Windfarm in Carmangay, Vulcan County in Alberta, deren Bau im Mai 2013 beginnt und die ihren kommerziellen Betrieb im Mai 2014 aufnimmt. Die zumeist als 300 MW Farm bezeichnete (nur?) rund 600 Mio. C $ teure Anlage wird von Mortenson Construction mit 166 Vestas V100-1.8 WKA bestückt. In einer 2. Phase soll sie mit weiteren 300 MW ausgebaut werden.
Die 24,6 MW Le Granit Windfarm in der Gemeinde Saint-Robert Bellarmin geht im November 2014 in Betrieb. Der Anteil der EDF EN Canada beträgt 30 %, die restlichen 70 % befinden sich im Besitz der Énergie du Granit Inc.
Zum Zeitpunkt dieses Update hat die EDF EN Canada noch mehrere Windparks in Arbeit. Von der 350 MW Rivière-du-Moulin Windfarm geht die 1. Phase mit 150 MW im Dezember 2014 in Betrieb, während die 200 MW der 2. Phase des 800 Mio. C $ Projekts mit insgesamt 175 Turbinen voraussichtlich im Dezember 2015 angeschlossen werden können.
Der Bau der 74 MW Mont-Rothery Windfarm beginnt im November 2014 und die Inbetriebnahme wird für Ende 2015 erwartet. Darüber hinaus befinden sich noch eine 24,6 MW La Mitis Windfarm sowie ein 250 - 400 MW Taylor Wind Project im Planungsstadium.
Im Februar 2011 werden mehrere Projekte unterbrochen,
auf den Great Lakes Offshore-Windparks zu bauen, als
die Regierung von Ontario ein Moratorium für Offshore-Entwicklungen
verhängt. Neben dem Stopp verursacht dies auch eine Flut chaotischer
Rechtsstreitigkeiten. Zwar gibt Ontario mehrere Studien über die Offshore-Windnutzung
in Auftrag, aber es dauert sehr lange bevor darüber entschieden wird,
ob das Moratorium wieder fällt – welches noch nicht einmal das erste
ist.
Die Firma Trillium Power Wind Corp. aus Toronto, die kurz davor war eine 26 Mio. $ Finanzierungsvereinbarung für einen Offshore-Windpark im Lake Ontario in der Nähe von Kingston zu unterschreiben, erhebt daraufhin im September eine Klage gegen die Regierung und verlangt Schadenersatz in Höhe von 2,25 Mrd. $.
Das 2002 unter dem Namen Osiris Energy Corp. gegründete Unternehmen läßt sich bereits 2004 im Rahmen des Standort-Programms des Ministeriums für Naturressourcen in Ontario den ersten Teil des 600 MW Trillium Power Wind 1 (TPW1) Standorts reservieren, der zwischen 17 und 28 km vor der nordöstlichen Küste des Ontariosee liegt und in den Trillium rund 1,6 Mrd. C $ investieren will. In den Quellen wird das Projekt teilweise auch als 450 – 500 MW Farm bezeichnet.
Nach diversen Vorarbeiten wird 2005 der 2. Teil des TPW1 Standorts reserviert – und der Firmenname geändert. Im November 2006 verhängt das Ministerium gegenüber der Offshore-Windentwicklung auf den Großen Seen einem ersten Moratorium, um sich mit küstennahen Projekten im Südwesten des Lake Erie zu beschäftigen.
Als das Moratorium im Januar 2008 aufgehoben wird, unterzeichnet Trillium umgehend die ersten Engineering-Verträge und läßt sich im Februar den dritten und letzten Teil des TPW1 Standorts reservieren. Außerdem wird im Juni das TaiWind Konsortium gegründet, das die Interessen der nordamerikanischen Offshore-Entwickler vertreten soll. Im Laufe des Jahren werden zudem Analysen der Vogel- und Fledermausmigration, Wasserstudien sowie die Installation von Meßmasten und LiDAR-Windprüfgeräten durchgeführt.
Neben TPW1 hat Trillium noch drei weitere Standorte im Auge, die im Januar 2009 ihre Bestätigung erhalten: das Superior-Array mit 650 MW, Trillium Power Wind 2 (TPW2) mit 740 MW sowie das Great Lakes Array mit 1.600 MW.
Im Februar 2010 wird eine strategische Partnerschaft mit Vestas Offshore gebildet und eine Absichtserklärung unterzeichnet, doch im Februar 2011 unterbricht das zweite Moratorium alle weiteren Schritte.
Trilliums Klage wird zunächst niedergeschlagen und landet schließlich im März 2013 vor dem höchsten Gericht der Provinz – dem Berufungsgericht von Ontario –, dessen drei Richter im November die Entscheidung treffen, daß Trillium mit der Behauptung des Amtsmißbrauchs in öffentlichen Ämtern fortfahren kann. Letzter Stand der Dinge ist, daß die die Regierung von Ontario im Februar 2014 und nach einer Verzögerung von fast 3 Jahren endlich ihre Verteidigungsschrift einreicht.
Das in Wyoming beheimatete, unabhängige US-Windentwicklungsunternehmen Windstream
Energy LLC, das ein 300 MW Offshore-Projekt mit 100 Siemens SWT-2.3-93
Turbinen im Lake Ontario, 5 – 16 km vor der Südwestküste von Wolfe Island plant
und im Jahr 2010 bereits einen Vertrag mit der Ontario Power
Authority abschließt, reicht im Namen der amerikanischen Investoren aus New York
(die 2007 gegründete Windstream Wolfe Island Shoals Inc., WWIS)
als Reaktion auf das Moratorium im Oktober 2012 eine NAFTA-Forderung
über eine Schadenshöhe von gut 475 Mio. $ ein, die 2013 einem
Schiedsverfahren behandelt werden soll.
Die in Ontario basierte und im November 2008 gegründete Tochter Windstream Energy Inc., die an der Umsetzung des südlich der Stadt Kingston gelegenen und mit 1,5 Mrd. C $ veranschlagten Wolfe Island Shoals Offshore-Windfarm arbeitet, hinterlegt für den Vertrag mit der Strombehörde eine Kaution in Höhe von 6 Mio. $ - unter der Bedingung, daß der Park Innerhalb von vier Jahren betriebsbereit ist.
Trotz des Moratoriums unterzeichnet die WWIS im Januar 2012 eine bindende Vereinbarung mit der Siemens Canada Ltd. im Wert von mehr als 600 Mio. $, um bis zu 130 Turbinen für den Offshore-Windpark zu liefern. Danach wird es allerdings still um das Projekt und die beteiligten Unternehmen (die nicht mit der US-Firma WindStream Technologies Inc. zu verwechseln sind, die einen verdrillten Savonius anbietet).
Möglicherweise kann ja das ebenfalls im Januar 2012 gebildete Lake Ontario Offshore Network (LOON) die Entwicklung vorantreiben, ein Konsortium von großen und kleinen Unternehmen, die um den Lake Ontario herum ansässig sind und aus Ontario die nordamerikanische Hauptstadt der Offshore-Windindustrie machen wollen.
Neben der Windstream Energy Inc., der Niagara Industrial Association und der Hamilton Port Authority zählen zu den Mitgliedern die Firmen Akzo Nobel Coating Ltd., Anchor Concrete Products Ltd., Bermingham Foundation Solutions, Essar Steel Algoma Inc., Great Lakes Stevedoring Co. Ltd., Kingston Economic Development Corp., Mammoet Canada Eastern Ltd., McKeil Marine Ltd., Ortech Power, Samuel & Son Ltd., Seaway Marine & Industrial Inc, Siemens Wind Power, M. Sullivan & Sons Ltd., Vestas Wind Systems und Walters Inc.
Mit der Absicht, eine Windspeichersystem als Vorbild für andere Gemeinden
der First Nations in ganz Kanada zu demonstrieren, arbeitet das Saskatchewan
Research Council (SRC) mit der Cowessess First Nation (CFN) Ende 2012 zusammen,
auf deren Land das Cowessess High Wind Project entstehen soll, etwa
2 km südöstlich von Regina. Das Fünf-Jahres-Forschungsprojekt umfaßt
die Installation einer Enercon E53 Windturbine mit 800
kW sowie eines
740 kW/1.000 kWh Lithium-Ionen-Batteriespeichers des französischen
Herstellers Saft.
Die Finanzierung des insgesamt auf rund 5,5 Mio. $ veranschlagten Projekts erfolgt durch 2,8 Mio. $ von Natural Resources Canada, 1,4 Mio. $ steuert die Regierung von Saskatchewan bei, 500.000 $ kommen von der Northern Development Canada (AANDC) und 1,8 Mio. $ sind der Eigenkapitalbeitrag der CEF, womit – zumindest rechnerisch – sogar ein Plus zu verzeichnen ist. Die Inbetriebnahme des Pilotprojekts erfolgt im April 2013.
Nachdem die Gesamtkapazität Ende 2010 bereits 4.008 MW erreicht, gibt die Statistik für Ende 2011 eine Leistung von 5.265 MW an – womit in diesem Jahr auch der 5.000 MW Meilenstein passiert wird. Die Provinz Prince Edward Island bezieht 2011 schon etwa 22 % seiner Stromversorgung aus der Windkraft. Ende 2012 werden landesweit 6.200 MW gezählt.
Im Juni 2013 wird gemeldet, daß die KfW IPEX-Bank,
eine 100 %-ige Tochter der Kreditanstalt für Wiederaufbau, die sich
auf die Bereiche Export- und Projektfinanzierungen spezialisiert hat,
zusammen mit kanadischen Investoren The Manufacturers Life Insurance
Co. und der Caisse de Dépôt et Placement du Québec den 101 MW Vents
du Kemp Windpark in Québec finanzieren wird.
Die Projektgesellschaft der kanadischen Unternehmen Eolectric Club und Fiera Axium Infrastructure Canada Limited Partnership erhält hierfür Kredite in Höhe von mehr als 300 Mio. C $. Die Errichtung und Inbetriebnahme der 43 WKA übernimmt die Firma Enercon. Die Windfarm geht im Dezember 2014 ans Netz.
Daß sogar die kleine Amerikanische Sumpfschildkröte (emydoidea blandingii)
ein großes Windfarmprojekt stoppen kann, muß die 2004 gegründete
Firma Gilead Power Corp. aus Lindsay, Ontario, bei
ihrem 22,5 MW Ostrander Point wind turbine project in
Prince Edward County, etwa 15 km südlich von Picton, schmerzlich erfahren.
Zwar hatte die Ontario Power Authority schon im April 2010 einen Einspeisevertrag für die Windfarm unterzeichnet, die eigentlich mit neun 2,5 MW WKA ausgestattet werden sollte, und im Dezember 2012 erteilte auch das Ministerium für Umwelt seine Zulassung – doch ein Umwelt-Revisionstribunal widerruft die Zustimmung im Juli 2013, um den Lebensraum der Tiere zu schützen. Für die Menschen in ländlichen Ontario, die Windkraftanlagen nicht mögen, avanciert die vom Aussterben bedrohte Schildkröte damit zum Helden.
Die weiteren Projekte der Gilead sind die 50 – 100 MW Murillo Windfarm in der Gemeinde Oliver Paipoonge im Distrikt Thunder Bay in Ontario, wo das Unternehmen im Jahr 2008 zwei meteorologische Meßtürme errichtet; die 40 – 80 MW Dorland Windfarm in der Stadt Napanee, Grafschaft Lennox und Addington, wo ebenfalls 2008 ein Meßturm sowie drei LiDAR-Einheiten installiert werden; die 30 – 50 MW Lappe Windfarm nördlich von der Stadt Thunder Bay, wo zwei Türme seit 2010 Winddaten sammeln; sowie die 75 – 100 MW Mica Bay Windfarm etwa 70 km nördlich von Sault Ste. Marie, wo die seit 2008 installierten zwei Meßtürme im Jahr 2011 durch eine LiDAR-Windmesseinrichtung ergänzt werden. Details über Umsetzungspläne gibt es bislang nicht.
Ein weiteres Offshore-Projekt wird ab September 2013 von
der Firma Beothuk Energy Inc. (BEI) aus der Provinz
Neufundland und Labrador verfolgt, die ihren Sitz in der Hauptstadt
St. John’s hat, während die geplanten Produktionsstätten der Firma
in der westlichen Hafenstadt Corner Brook aufgebaut werden sollen.
Hier will man schwerkraftbasierte Strukturen für Offshore-Windparks
herstellen (gravity based structures), was immer man sich darunter
vorzustellen hat.
Für den im Golf von St. Lawrence vor der Westküste der Provinz konzipierten 180 MW Offshore-Windpark mit 30 Turbinen, dessen Kosten auf 400 Mio. C $ geschätzt werden, wird bereits im Oktober ein Engineering-Auftrag an die ebenfalls in St. John’s beheimatete Firma Maderra Engineering Inc. vergeben, außerdem wird der Standort in die St. George’s Bay verlegt.
Im September 2014 unterzeichnet die BEI noch eine Absichtserklärung, um mit der Firma Canadian Imperial Venture Corp. zu fusionieren, doch weitere Informationen sind bislang nicht zu finden.
Die Firma Kincardine Offshore Windfarm Ltd. (KOWL)
- ein Gemeinschaftsprojekt der Pilot Offshore Renewables und Atkins,
einer der weltweit führenden Engineering- und Design-Firmen – gibt
im Mai 2014 die Meldung heraus, daß sie südlich von
Aberdeen, etwa 17 km vor der Küste, eine Offshore-Windfarm mit bis
zu 50 MW errichten will, bei der acht schwimmende Anlagen zum Einsatz
kommen sollen.
Gute Chancen sollte das Projekt zumindest auf der politischen Ebene haben, ist die KOWL doch von dem ehemaligen stellvertretenden Premierminister Stephen Nicol und Allan MacAskill, dem Bruder von Justizminister Kenny MacAskill, gegründet worden.
Das Unternehmen will den Bau des Demonstrationsprojekts im zweiten Quartal 2016 beginnen und den Windpark bis Ende 2017 betriebsbereit haben. Nähere Details sind noch nicht bekannt.
Im Oktober 2014 gibt die Longyuan Canada
Renewables Ltd., eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der
China Longyuan Electric Power Group Corp., die Inbetriebnahme der
91,4 MW Dufferin
Windfarm in Ontario bekannt, die ihren Strom ins
Netz der IESO liefert.
Zur Errichtung der Farm hatte Longyuan eine Vereinbarung mit der Farm-Owned Power (Melanchthon) Ltd. unterzeichnet und die Dufferin Wind Power Inc. geschaffen. Nach dem Baubeginn im November 2013 werden die 49 WKA des Parks bis zum September 2014 montiert und aufgestellt.
Die Besonderheit dieser Farm ist die große Vielfalt der installierten Turbinenmodelle, die zwar alle von GE stammen und dort bereits im April 2012 bestellt wurden, jedoch sehr unterschiedlichste Leistungen haben. Zum Einsatz kommen insgesamt sieben Typen zwischen 1,336 MW und 2,75 MW.
Nach den
diversen erwähnten Windprojekten der First Nations, die sich alle nur
sehr zäh entwickeln, ist es regelrecht erfreulich im November 2014 zu
erfahren, daß drei First-Nations-Gruppen der Mi’kmaq in Québec mit
dem deutsche Windkraftanlagen-Hersteller Senvion SE den Vertrag über
die Lieferung von 47 Windturbinen für den 150 MW Windpark
Mesgi‘g Ugju’s’n (MU) Windpark unterschrieben gaben. Das Kontingent hatte die Regierung
von Québec den Mi’kmaq Gemeinden im Mai 2013 genehmigt.
Das MU-Windprojekt wird zu je 50 % von den drei First-Nations-Gruppen sowie der Innergex Renewable Energy Inc. gehalten und entwickelt und soll bis Ende 2016 in Betrieb genommen werden. Für ihren speziellen Einsatzort werden die WKA mit einem speziellen Heißluft-Enteisungssystem ausgestattet.
Die Gesamtkapazität der Windkraft in Kanada erreicht Ende 2013 einen Wert von 7.698 MW (andere Quellen: 7.800 MW), der bis Ende 2014 auf 9.694 MW ansteigt.
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