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Im Jahr 2003 wird Ramea, ein 700-Personen-Dorf
auf Northwest Island, die zu einer Gruppe von fünf großen Inseln vor
der Südküste von Neufundland gehört, als Standort für Kanadas erstes
Wind/Diesel-Demonstrationsprojekt ausgewählt. Dabei soll nachgewiesen
werden, daß das Wind-Diesel Integrated Control System (WDICS), das
an der Atlantic Wind Test Site (s.o.) entwickelt worden war, erfolgreich
verwendet werden kann, um durch die Einführung von Windenergie in das
Netz abgelegener oder isolierter Standorte die Stromerzeugung mittels
Dieselgeneratoren sinnvoll zu ergänzen, die im Fall von Ramea durch
drei 925 kW Sets des Versorgers Newfoundland and Labrador
Hydro (NHL) erfolgt.
Mit Unterstützung des CANMET Energy Technology Centre-Ottawa (heute: CanmetENERGY, s.u.) konstruiert die im Jahr 2002 in Alberton gegründete Firma Frontier Power Systems Inc., die auch Initiator des Ganzen ist und ebenso den WDICS-Controller liefert, einen kleinen 390 kW Windpark in der Nähe von Ramea, wo auf 25 m hohen Gittermasten sechs 65 kW Windkraftanlagen vom Typ WM15S des dänischen Herstellers Windmatic installiert werden. In Betrieb geht die erste Windfarm in Neufundland im Jahr 2004.
Die niedrigen Anschaffungskosten durch den Einsatz von gebrauchten, aufgearbeiteten Windkraftanlagen verringern die Amortisationszeit von 15 auf rund 7 Jahre, während die Farm mit 4.300 MWh jährlich 10 – 13 % des Stromverbrauchs der Gemeinde deckt.
Der selbe Standort wird einige Jahre später genutzt, um ein Wind/Wasserstoff-Energiesystem zu demonstrieren, mit dem es gelingen soll, in Zeiten geringen Energiebedarfs die Dieselgeneratoren völlig auszuschalten. Ein weiterer Grund ist die Erfahrung aus dem Vorgängerprojekt, daß der Windpark manchmal zu viel Energie produzierte, als daß sie das lokale Netz hätte handhaben können, was zu Verlusten von fast 60 % Prozent führte. Dem soll nun mittels H2-Speicherung abgeholfen werden.
An diesem 12 Mio. $ Projekt, dessen Planungen 2007 beginnen und das unter Leitung der NHL und der Firma Nalcor Energy durchgeführt wird, sind neben der Frontier Power Systems auch noch die Memorial University und die University of New Brunswick beteiligt. Die finanzielle Unterstützung erfolgt durch die Atlantic Canada Opportunities Agency, die Regierung von Neufundland und Labrador sowie das Ministerium für natürliche Ressourcen.
Die Nalcor Energy mit Sitz in St. Johns ist übrigens ein Unternehmen im Besitz der Regierung von Neufundland und Labrador, das 2007 geschaffen wird um die Energieressourcen Wasserkraft, Öl und Gas der Provinz zu verwalten.
Im Jahr 2009 werden bei Ramea (zusätzlich) drei neue Windkraftanlagen mit zusammen 300 kW installiert, während das Wind/Wasserstoff-System mit Elektrolyse-Einheit, Speicher und fünf 50 kW H2-Generatoren im April 2010 fertiggestellt wird. Bis zur endgültigen Inbetriebnahme durch die Nalcor Energy dauert es dann aber noch bis zum Juni 2012.
Die 2. und auf fünf Jahre veranschlagte Phase des Ramea Wind-Wasserstoff-Diesel (WHD) Projekts beginnt im Mai 2014. Dabei soll das Problem gelöst werden, das es mit den Wasserstoffgeneratoren gibt. Von den fünf Geräten, die in der Forschungsabteilung des Ressourcenministeriums entwickelt worden sind, arbeiten zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei. Nun ist geplant, zumindest einige der Generatoren durch Wasserstoff-Brennstoffzellen zu ersetzen, deren Kauf zum Teil mit Fördergeldern der staatlichen Atlantic Canada Opportunities Agency (ACOA) ermöglicht werden soll.
Die Frontier Power Systems nennt in ihren Referenzen neben Ramea noch drei oben bereits erwähnte Projekte in der Provinz Prince Edward Island (PEI): die 10,56 MW North Cape Windfarm mit 16 Vestas V47/660 WKA (2001/2003), die 30 MW East Point Windfarm in Kings County mit 10 Vestas V90 (2007), sowie das ebenfalls schon beschriebene Projekt eines Wasserstoff-Dorfes aus dem Jahr 2007. Sonst gibt es über das Unternehmen nichts mehr zu erfahren.
Von der
im Jahr 2003 in Calgary gegründeten Firma Slingshot
Wind Energy Systems Inc. ist nur einige Patente auffindbar,
die auf den Erfinder Angus J. Tocher zurückgehen und seltsame Anordnung
beschreiben, bei denen z.B. ein kleiner Rotor von mehreren Diffusor-Ringen
umgeben ist (Habitat friendly, multiple impellor, wind energy extraction,
US-Nr. 7.220.096. beantragt 2004, erteilt 2007)
oder mehrere Rotoren am gleichen Mast von einer Doppelreihe Leitschaufeln
umgeben sind (Integrally ribbed rogallo wing array, US-Nr. 8.358.027,
angemeldet 2008, erteilt 2013).
Von irgendwelchen Umsetzung ist nichts bekannt.
Im Jahr 2004 erwirbt die Peace Energy Cooperative (PEC),
eine Energie-Genossenschaft in Dawson Creek in Britisch-Kolumbien,
die ausschließlichen Rechte um Bear Mountain in der Nähe von Dawson
Creek als Standort für einen großen kommerziellen Windpark zu untersuchen
und zu entwickeln. Die PEC folgt dem Modell der ersten genossenschaftlichen
Windkraftanlage in Kanada, die von der 1998 gegründeten
Toronto Renewable Energy Co-operative (TREC) in der Nähe des Messegeländes
im Ontario-See errichtet wird (s.o.).
Als die BC Hydro im Juli 2006 Verträge für drei Windfarm-Entwicklungsprojekte abschließt, gehört auch das Bear Mountain Projekt dazu, dessen Kosten auf 200 Mio. $ beziffert werden.
Entwickler des Projekt ist die Firma Aeolis Wind Power, während sich die Projekt- und Betreiberfirma Bear Mountain Wind Limited Partnership (LP) vollständig im Besitz des AltaGas Income Trust befindet.
Der Bau des 102 MW Bear Mountain Windparks beginnt im Dezember 2007, und als der Park im Oktober 2009 in Betrieb genommen und seine 34 Enercon E82/3000 WKA an das Stromnetz von Britisch-Kolumbien angeschlossen werden, ist er das erste Projekt der Provinz, das Energie ins regionale Netz liefert.
Der bereits 2003 in Sidney, Britisch-Kolumbien, gegründete Entwickler Aeolis Wind Power Corp. nennt auf seiner Homepage noch eine ganze weiterer Windprojekte, von denen allerdings nur der Standort Thunder Mountain nördlich des Heritage Highway im Peace River District mit bis zu 400 MW einige Fortschritte zeigt.
Im Jahr 2009 erhält dieses Projekt das Environmental Assessment Certificate für bis zu 320 MW und hat auch schon alle anderen benötigten Genehmigungen. Bis zu diesem Zeitpunkt haben zehn meteorologische Türme im Projektgebiet rund sechs Jahre lang Winddaten gesammelt.
Im Januar 2011 erwirbt die Firma Brookfield Renewable Power Inc. aus Toronto eine Mehrheitsbeteiligung an dem Projekt, während Aeolis weiterhin das Projekt Thunder Mountain South südlich des Heritage Highway entwickelt, das ebenfalls bis zu 400 MW umfassen soll. Hier sammeln zwei Meßtürme seit 2006 Daten.
Die weiteren Projekte der Aeolis – Anfang 2015 werden insgesamt 15 aufgeführt – liegen im Bereich zwischen 60 MW und 380 MW und befinden sich alle noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Zumeist sind an den Standorten schon Meßtürme aufgestellt, in einigen Fällen, wie bei dem Amor de Cosmos Projekt an der nordöstlichen Küste von Vancouver Island in der Nähe der Gemeinde Sayward wird die Winddatenerfassung mit einem Windcube-LiDAR durchgeführt.
Außerdem gründet der Aeolis-Inhaber bereits 2007 in Victoria die Firma Blue Fuel Energy Corp., um Wind und andere erneuerbaren Energien in ,flüssigen Strom’ umzuwandeln – in Form von kohlenstoffarmen Methanol.
Im Jahr 2004 erfolgt auch die Gründung der Firma Wind
Simplicity Inc. in North York, Ontario, die mit einem Kleinwindrad
namens Windancer auf den Markt kommt – das ich bereits im Kapitelteil
Neue Designs
und Rotorformen präsentiert habe (s.d.).
Im Jahr 2005 wird in Laval, Québec, die Firma TESNIC
Inc. gegründet, die einen Senkrechtachser entwickelt und
patentiert, der teilweise auf der bekannten Tesla-Turbine beruht
– bzw. auf deren zugrunde liegenden Prinzipien (s.d.).
Über 200 übereinander geschichtete Scheiben mit rund 2 mm breiten Spalten werden von spiralig angeordneten Rotorblättern umgeben, die den Wind auf die Oberflächen der Scheiben leiten. Um diese rotierende Struktur herum befinden sich statische Leitbleche, die den Wind unabhängig von seiner Herkunftsrichtung einfangen und gleichzeitig die vom Rotor verursachten Turbulenzen ausgleichen sollen.
Die Nutzung der Bewegungsenergie der Luftpartikel erfolgt bei diesem System nicht mehr ausschließlich über die Brems- oder Auftriebskräfte, wie es sonst üblich ist, sondern auch noch über die Adhäsion. Dadurch erreichen die TESNIC-Turbinen einen sehr hohen Wirkungsgrad – laut Hersteller sogar „den höchsten jemals im Windenergiebereich erzielten“, leider ohne Angabe eines numerischen Wertes. Außerdem wiegt eine 3,6 kW Anlage weniger als 150 kg.
Nach erfolgreichen Simulationen im Mai 2007 und Windkanalversuchen im September wird der TESNIC-Senkrechtachser im November auf dem World Energy Congress in Rom gezeigt, und im November 2008 wird das Sytem als eines der Top 100 Clean Energy Technologies während des Environmental Hall of Fame events in Chicago geehrt.
Angeboten werden sollen Modelle zwischen 750 W (Modell T750: 0,9 x 0,9 m, 50 kg) und 10 kW (Modell T10K: 3,3 m x 3,3m, 350 kg). Mehr über die Technologie findet sich bei den Senkrechtachsern (s.d.).
Auch die im Februar 2005 in Vancouver gegründete
Firma Sky Harvest Energy Corp. will sich mit der Entwicklung
von Windkraft-Projekten in Britisch-Kolumbien und in den USA beschäftigen.
Insbesondere wird ein Projekte im Südwesten von Saskatchewan verfolgt
- ansonsten ist über die Anfangszeit des Unternehmens nichts herauszufinden.
Im Jahr 2008 werden dann einige Details bekannt. So geht es in Saskatchewan um den Bau einer 140 – 150 MW Windfarm nahe dem Gardiner Damm in der Region Birsay, der Firma zufolge einem der besten Windstandorte in Kanada. Diese würde jetzt nur noch auf grünes Licht des Stromversorgers SaskPower warten, um dann etwa 75 Windkraftanlagen zu errichten – was rund 400 Mio. $ kosten soll. Immerhin besitzt die Firma schon die benötigten Landrechte.
Die Sky Harvest wird im Juli 2009 von der seit 2005 bestehenden Keewatin Windpower Corp. (KWPW) mit Sitz in Vancouver übernommen, die ihren Namen daraufhin im September in Sky Harvest Windpower Corp. (SKYH) ändert.
Im Juli 2010 gibt SaskPower den Green Options Plan bekannt, dessen Absicht es ist, bis zu 175 MW Windkraft von unabhängigen Stromproduzenten zu beschaffen, doch die Qualifikation der Sky Harvest wird anlehnt, da die Bilanzen der Gesellschaft die finanziellen Anforderungen nicht erfüllen.
Im Februar 2012 gibt das Unternehmen bekannt, daß es ein Joint-Venture unter dem Namen Levant Energy Inc. gebildet hat, um in der Türkei unterirdische Gasspeicheranlagen zu bauen. Im Zuge dessen soll auch der Name nochmals geändert werden, diesmal in Sky Harvest Energy Corp. - während bezüglich Saskatchewan inzwischen von Windkraft-Projekten in Höhe von insgesamt 350 MW gesprochen wird, ohne daß sich irgendwelche realen Fortschritte abzeichnen.
Wie eine weitere Pausenbeschäftigung wirkt die Meldung vom Juli 2013, daß Sky Harvest von dem Windkraftanlagen-Hersteller Kelso Energy Ltd. aus Winkler, Manitoba, die Technologie einer Vertikalachsen-Windturbine erworben hat, samt der benötigten Fertigungsanlagen. Kelso hatte zwei Modellgrößen entwickelt, AA 2 VAWT mit 2 kW und AA 5 VAWR mit 5 kW, weist auf ihrer Homepage aber nur einige wenige Installationen aus. Bei meiner Recherche stellte sich jedoch heraus, daß es sich bei diesen Modellen um nichts anderes als die leicht abgewandelten H-Darrieus-WKA der oben bereits erwähnten Firma BRI Energy Solutions Ltd. aus Moosomin in Saskatchewan handelt, die mehrere Jahre zuvor unter dem Handelsnamen VBINE Energy vermarktet wurden.
Im Zusammenhang mit der Übernahme gründet Sky Harvest in Vancouver jedenfalls eine 100 %-ige Tochtergesellschaft unter dem Namen Sky Vertical Technologies Inc., welche die Vermögenswerte hält und den Geschäftsbetrieb führen soll. Eigenen Angaben zufolge habe man bereits schriftliche Interessenbekundungen für den Erwerb von mehr als 13.000 Senkrechtachser von Kunden aus vier verschiedenen Ländern erhalten.
Verschiedenen Meldungen zufolge sollte die Sky Vertical im Januar 2014 mit der Montage des ersten Prototyps ihrer Windkraftanlage auf dem Northern Centre for Advanced Technologies (NORCAT) in Sudbury, Ontario, beginnen, um dann Ende Februar mit der Auslieferung an Kunden zu starten. Leider ist nichts davon nachzuweisen – also vermutlich auch nicht geschehen.
Die bislang letzte Meldung bezüglich des Saskatchewan-Projekts stammt dagegen vom November 2013 und besagt, daß die Sky Harvest ihre Beteiligung einschließlich der Landrechte, der kumulierten Winddaten, der Umweltverträglichkeitsstudien und dem Meßturm, der sich auf dem Gelände befindet, verkauft habe. Sky Harvest wird als Dienstleister an dem Projekt beteiligt bleiben und behält auch seine Interessen an den benachbarten Standorten Keewatin und Matador, um diese weiter zu entwickeln.
Wie die Recherchen ergaben, handelt es sich bei dem Käufer um die US-Firma Competitive Power Ventures Holdings LLC (CPV), ein führendes nordamerikanisches Stromerzeugungs- und Managementunternehmen mit Sitz in Silver Spring, Maryland. Dessen Tochter CPV Renewable Energy Co. (CPV REC) beginnt 2005 ein großes Portfolio von Windkraftprojekten in den USA zu entwickeln – und diese ab 2007 auch wieder zu verkaufen.
Nach der Stand von 2015 hat die CPV in Nordamerika Windfarmen im Umfang von 150 MW in Betrieb, 200 MW in Konstruktion und 550 MW in der Entwicklung. Unter letzteren werden auch zwei Farmen in Kanada aufgeführt: Die 175 MW CPV Gardiner Dam Windfarm sowie die 214 MW CPV Mistissini Windfarm.
Ob und wann diese verwirklicht werden, ist allerdings noch nicht bekannt. Bei letztgenannter Farm handelt es sich allem Anschein nach um das Windkraftprojekt auf dem Land der Mistissini in Nord-Québec, an dem die US-Firma Citizens Wind zusammen mit der Cree Nation of Mistissini und der Firma Competitive Power Ventures schon seit mehreren Jahren arbeitet (s.o.).
Ebenfalls im Jahr 2005 beginnt sich die bereits 1997 in
London, Ontario, gegründete Firma Tribute Resources Inc. (TRB),
die sich bislang mit der Exploration und dem Bau von Untergrundspeichern
für Erdgas beschäftigt hat, auch mit dem Bereich der erneuerbaren Energien
zu befassen und stellt auf der Halbinsel Bruce in Ontario den ersten
Windmeßmast auf.
Im Jahr 2008 bildet Tribute die Dover East Wind Limited Partnership (Dover LP) und investiert Mittel, um eine 67 %ige Beteiligung an dieser zu erwerben, die ihrerseits Optionen auf Grundstücke für die Entwicklung eines Windprojekt erwirbt. Im Juni 2009 folgt die Bildung der Nanticoke Wind Limited Partnership (Nanticoke LP) nebst dem Erwerb von Optionen, um in der Nähe von Nanticoke in Ontario Land zu leasen. Im November verkauft Tribute beide Projekte an die Capital Power Limited Partnership, einer Einheit der Capital Power Corp. (s.u.).
Im Juni 2010 folgt die Bildung der Mar Silver Birch Limited Partnership (Mar LP) zur Entwicklung eines 240 MW Windprojekts in der Nähe von Wiarton, Ontario, für das Tribute schon seit 2005 Winddaten sammelt. Auch hier werden bereits Land-Optionen eingekauft, und im August 2011 schließt Tribute eine Finanzierungs- und Entwicklungsvereinbarung mit Access Capital für das Projekt, der sich im Januar 2012 eine Optionsvereinbarung mit Budd Energy und Colmac Power anschließt, um die Entwicklung zu finanzieren.
Als die Regierung von Ontario im dritten Quartal des Jahres 2013 das Einspeiseprogramm für alle Windprojekte durch einen Ausschreibungsprozeß ersetzt, beschließt die Tribute jedoch weitere deutliche Projektfortschritte abzuwarten – und statt dessen in die Gezeitenenergie zu investieren. Weshalb umgehend Anteile an der West Tribute Tidal Holdings Ltd. (WTH) erworben werden, um die Entwicklungschancen zu erforschen und das erneuerbare Energieportfolio zu erweitern.
Im August 2013 werden durch einen Aktientausch die restlichen Anteile der WTH und ihrer Tochtergesellschaft, der Western Tidal Power Ltd. (WTP), übernommen, und im November 2014 gründet die Tribute mit 1 Mio. $ in bar eine neue Gesellschaft namens International Marine Energy Inc. (IME), welche die Interessen der WTH übernimmt und alle weiteren Gezeitenkraftprojekte in Kanada und international entwickeln soll. Dazu gehört auch die Fundy Tidal Inc. und ihre Projekte. Im Dezember 2014 kaufen Mark and Chad Himmelspach eine 50 %-ige Beteiligung an der IME – während sich Tribute weiterhin mit Solaranlagen beschäftigt.
Die Firma TCI Renewables Ltd. (TCIR) im britischen
Oxford wird 2005 als unabhängiges Unternehmen für
erneuerbare Energien gegründet – mit dem Ziel der Entwicklung von Windparks
in Großbritannien und Nordamerika. Die ursprüngliche TCI war 1996 in
Australien entstanden.
Die TCI Renewables gründet zwei nordamerikanischen Tochtergesellschaften, die TCI Renewables LLC, ein US-Unternehmen in Delaware mit aktiven Projekten in mehreren Staaten, sowie die uns interessierende Air Energy TCI Inc. (AET) als kanadisches Unternehmen mit Sitz in Montreal und Projekten in Québec und Ontario, das im August 2005 aktiv wird und auch die Projekte in den USA leitet.
Nachdem die Hydro Québec im Oktober 2005 eine Ausschreibung über 2.000 MW zusätzliche Windleistung veröffentlicht, kann die TCIR bereits im November 2006 die Region Adelaide Metcalfe in Middlesex County, Ontario, als einen tragfähigen Standort für Windfarmen identifizieren und plant umgehend in der Umgebung der Gemeinde Adelaide Metcalfe die Adelaide Windfarm mit einer Kapazität von 72 MW, die mit 40 Vestas V90 WKA ausgestattet werden soll. Zur Umsetzung tut sich die TCIR 2009 mit der o.g. NextEra Energy Resources Canada zusammen. Aus verschiedenen Gründen wird diese Planung auf eine 60 MW Installation mit 40 GE WKA reduziert, die dann im August 2014 mit 38 GE-Turbinen in Dienst gestellt wird.
Ebenso in der Nähe der Gemeinde Adelaide Metcalfe gelegen ist der ab November 2006 geplante White Pine Windpark mit einer Kapazität von 80 - 100 MW, der ebenfalls zusammen mit der NextEra realisiert werden soll. Im Juli 2011 wird mit der Ontario Power Authority ein Einspeisevertrag über 60 MW aus diesem Projekt geschlossen.
Weitere Projekte sind das Summerhaven Wind Energy Centre in Haldimand County, dessen Entwicklung ebenfalls 2006 beginnt. Auch hier tut sich die AET mit der NextEra als strategischem Partner zusammen, um den Windpark zum Abschluß zu bringen. Das Projekt bestand ursprünglich aus zwei Windfarmen, dem Nanticoke Windpark der AET sowie dem Summerhaven Windpark der NextEra Energy Canada, wird im November 2009 jedoch zusammengelegt, nachdem NextEra die Rechte an Nanticoke gekauft hat. Bei der Umsetzung arbeiten die beidern Unternehmen aber auch weiterhin eng zusammen.
Nachdem das Projekt im April 2010 einen Einspeisevertrag über 125 MW mit der Ontario Power Authority schließt, erteilt auch das Umweltministerium im März 2012 die Zulassung (Renewable Energy Approval, REA), worauf mit dem Bau gestartet wird. Im September 2013 geht das 128,8 MW leistende Projekt mit 56 Siemens SWT-2.3-93 bzw. -101 Anlagen dann in den kommerziellen Betrieb. Es sollte nicht mit dem Port Dover and Nanticoke Wind Project der Capital Power L.P. verwechselt werden (s.o.).
Ebenfalls 2007 wird erstmals der Churchill Windpark vorgeschlagen – allerdings nur als sogenannte ,Standard Offer Site’ (d.h. weniger als 10 MW). Das große Interesse der betroffenen Grundbesitzer in den Gemeinden Enniskillen Township und Plympton-Wyoming eröffnet dann aber die Möglichkeit, stattdessen eine Windfarm mit 100 - 120 MW zu errichten. Im Februar 2008 wird am Projektstandort ein Windmeßmast aufgestellt und im November wählt die TCIR dann die EDF EN als Partner für den Bau, der bislang allerdings noch nicht begonnen hat.
Im Juli 2010 bildet die TCIR ein Joint-Venture mit der Firma Kahnawà:ke Sustainable Energies (KSE), ein Unternehmen der Aborigines, um bei der Ausschreibung der Hydro-Québec über den 24 MW Saint Cyprien Windprojekt in Saint-Cyprien-de-Napierville mitzubieten, der bereits im Dezember einen Stromabnahmevertrag erhält. Die KSE ist ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen der AET und der Kahnawà:ke Economic Development Commission (KEDC) in Tewatohnhi’saktha. Dem aktuellen Stand zufolge soll das Projekt im Laufe des Jahres 2015 mit Enercon-WKA realisiert werden (noch nicht verifiziert).
Im Jahr 2005 werden in Kanada verschiedene Fertigungsanlagen
gebaut: für Blätter (LM Wind Power Canada Inc.), Gondeln (Composites
VCI) und Türme (Marmen). Ansonsten wird die Technik wird fast ausschließlich
importiert, insbesondere aus Deutschland.
Nachdem Ende 2003 eine Gesamterzeugungskapazität von 322 MW notiert wird, nimmt diese bis Ende 2004 auf 444 MW zu, um Ende 2005 einen Wert von 684 MW zu erreichen.
Im Jahr 2006 führt die Regierung von Ontario eine
Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien ein.
Die oben bereits erwähnte Firma Eon WindElectric Inc. in
Dartmouth ist ein 2006 gegründetes kanadisches Windenergiedienstleistungsunternehmen,
dessen erstes Projekt die Ingenieurarbeiten an der ebenfalls schon
genannten 3,6 MW Higgins Mountain Windfarm aus dem
gleichen Jahr sind.
2007 folgen die 20 MW Gifforn Windfarm mit WKA der deutschen Firma Fuhrländer – sowie die mit 11 Vestas V80/1800 ausgestattete 19,8 MW West Cape Windfarm des Betreibers GDF Suez North America, die 2009 mit weiteren 44 WKA auf eine Gesamtleistung von 99 MW ausgebaut wird.
2008 erfolgt die Inbetriebnahme des 27 MW Fermeuse Windparks (s.o.), und 2009 oder 2010 werden die 4 Vensys V-77 WKA des 6 MW Maryvale Windparks ans Netz genommen (Maryvale Wind LP).
Weiter geht es im März 2011 mit einer einzelnen 1,5 MW Vensys 77 WKA des Betreiber Watts Wind Energy Inc., die als Watt Section (oder Watts Wind Project) bekannt ist – sowie im April 2012 mit dem 31,5 MW Amherst Windpark in Cumberland County, der mit 15 Suzlon S97/2100 ausgestattet ist. Dessen Besitzer ist die SP Amherst Wind Power L.P., eine Partnerschaft zwischen der Sprott Power Corp. und der Firelight Infrastructure Partners L.P. Als Betreiber wird die Capstone Infrastructure Corp. genannt (s.u.).
Diese im Juni 2010 als als Beteiligungsgesellschaft des 10 Mrd. $ Sprott-Hedgefonds in Toronto gegründete Sprott Power Corp. (SPC) ist ein börsennotiertes Unternehmen, das sich mit der Entwicklung, dem Besitz und Betrieb von Projekten der erneuerbaren Energien beschäftigt. Verwaltet wird die SPC durch die 2007 gegründete Sprott Power Consulting LP (SPCLP), deren alleinige Kommanditistin die Sprott Consulting LP ist, eine Geschäftseinheit der Sprott Inc.
Die Vermögenswerte der SPC bestehen aktuell neben dem Amherst Windpark und dem Dalhousie Windpark (s.o.) sowie vier Standorte in Neuschottland mit zusammen 24 MW aus dem Community Feed-in-Tariff (COMFIT) Portfolio der Nova Scotia Power auch noch aus einem Wasserkraftwerk und mehreren Solarfarmen. Hinzu kommen – besonders interessant – Projekte zur Windkraftentwicklung in Ost-Kanada im Umfang von rund 1.000 MW, die Investitionsmöglichkeiten von mehr als 2 Mrd. $ bieten.
Bereits im Juli 2010 investiert die Venturelink Diversified Income Fund Inc. 2 Mio. C $ in die SPC, und Dezember wird der Plan einer Fusion mit dem First Asset Power Gen Fund bekannt gegeben, wobei das kombinierte Unternehmen auch weiterhin den Namen Sprott Power Corp. tragen soll (gekürzt dann allerdings New Sprott Power). Gleichzeitig kündigt die SPC die Übernahme aller Stammaktien des im Jahr 2000 gegründeten Entwicklers Sky Generation Inc. (Sky Gen) aus Lion’s Head in Ontario an, was dann im Februar 2011 auch geschieht und wodurch die New Sprott Power zu 28 operativen Windkraftanlagen in Neuschottland und Ontario mit einer Leistung von zusammengenommen 45,7 MW kommt. Wie sich diese genau zusammensetzen, ließ sich bislang nicht herausfinden.
Zu ermitteln war allerdings, daß die Sky Generation ihre erste 1,8 MW Anlage vom Typ Vestas V90/1800 im November 2002 errichtet hatte und den Ferndale Windpark auf der Halbinsel Bruce bis Oktober 2006 mittels zwei Vestas V70/1650 Turbinen auf insgesamt 5,1 MW ausgebaut hatte. Zum Zeitpunkt der Übernahme ist die Firma Eigentümer und Betreiber von drei Parks in Ontario. Neben Ferndale sind dies der 9,9 MW Ravenswood Windpark, der im Januar 2008 mit sechs Vestas V82/1650 WKA in Betrieb geht; der 6,6 MW Proof Line 1 Windpark, dessen Inbetriebnahme im Dezember 2009 erfolgt, und der ebenfalls mit vier Vestas-WKA bestückt ist sowie der Skyway 8 Windpark mit 9,48 MW, der im August 2014 im Township von Southgate in Nähe der Stadt Dundalk ans Netz geht.
Den Strom dieser Anlagen hatte bislang die im September 2005 gegründete Firma Bullfrog Power ein- und weiterverkauft, die sich als Ontarios erster 100 % grüner Stromhändler bezeichnet und ihre Energie auch noch von anderen Windparkbetreibern wie der o.g. Alberta Wind Energy Corp. oder der Schneider Power Inc. aus Toronto bezieht. Diese im Jahr 2004 gegründete Firma, die sich nicht allzu bescheiden als einen der führenden kanadischen Besitzer und Erbauer von Projekten erneuerbarer Energie und lizenzierter Stromerzeuger bezeichnet, war im August 2008 an die Börse gegangen und im Jahr 2010 von der US-Firma Quantum Fuel Systems Technologies Worldwide Inc. (QTWW) aufgekauft worden.
In den Referenzen ihrer errichteten und betriebenen oder entwickelten und verkauften Projekte nennt die Schneider Power neben der 1,6 MW Providence Bay Windfarm mit zwei Enercon E48/800 WKA in der Nähe von Spring Bay auf Manitoulin Island, die im März 2007 in Betrieb geht, eine ganze Reihe von 10 MW Windparks: die Arthur Windfarm in der Nähe der Stadt Arthur mit 5 Enercon E70 WKA, die das erste Engagement der deutschen Unternehmensgruppe Windreich in Kanada darstellt (September 2011), die Zephyr Windfarm (auch als Brooke-Alvinston Windfarm bekannt) in Lambton County mit vier Samsung WKA (Mai 2012) – was übrigens den erstmaligen Einsatz von Windkraftanlagen dieses Herstellers in Kanada markiert –, sowie die Trout Creek Windfarm östlich der Stadt Trout Creek, die eigentlich im Oktober 2014 betriebsbereit sein sollte, von der QTWW jedoch schon im Jahr zuvor verkauft wurde – vermutlich an die o.g. Leader Resources.
Im August 2012 unterzeichnet die SPC mit der Wind Canada Investments eine Vereinbarung über den Erwerb der Firma Shear Wind Inc., für dessen Teilfinanzierung ein 30 Mio. $ Börsengang von Sprott Power eingeleitet wird (andere Quellen: 33 Mio. $).
Diese 2005 gegründete Shear Wind Inc. mit Hauptsitz in Bedford, die sich als eines der am schnellsten wachsenden Explorations- und Entwicklungsunternehmen für erneuerbare Energien in Kanada bezeichnet, besitzt eine 51 %-ige Beteiligung am 62,1 MW Glen Dhu Windpark sowie 100 % der Fitzpatrick Mountain Windfarm, die trotz ihres gewaltigen Namens jedoch nur aus zwei Enercon E48/800 WKA mit zusammen 1,6 MW besteht.
Hinzu kommen Windprojekte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien mit einer potentiellen Gesamtleistung von 1.000 MW, angefangen von dem 50 MW Canaan Mountain Projekt nahe der Stadt Parrsboro in Cumberland County, Neuschottland – über das 100 MW Willowridge Projekt in einer Region im Süden von Alberta, die als The Blue Trail bekannt ist – bis zu dem 500 MW Coyote Ridge Projekt auf den hohen Bergrücken direkt nördlich und westlich des Milk River Ridge.
Für die Umsetzung dieser Projekte werden im Zusammenhang mit der Übernahme strategische Partnerschaften mit zwei Tochtergesellschaften der spanischen Genera Avante SL beschlossen, der Wind Canada Investments und der Genera Avante Holdings Canada Inc. (GAHC), die im übrigen 62 % der Shear Wind hielt – sowie die verbleibenden 49 % des Glen Dhu Windparks, für den inzwischen bereits eine Erweiterung auf bis zu 230 MW geplant ist.
Shear Winds hundertprozentige Tochtergesellschaft Vindt Resources Inc. aus Alberta hatte im September 2011 geplant, das Willowridge Projekt an die UEG-Green Energy Solutions/Alberta Inc. zu verkaufen, was im Januar 2012 aber wieder zurückgenommen wird. Dafür vereinbaren SPC und Shear Wind im Dezember, das Projekt an die SPWC Development LP abzugeben. Weitere Schritte scheint es bislang nicht gegeben zu haben.
Im Oktober 2012 folgt die Unterzeichnung einer Absichtserklärung durch die die SPC, um auch das Portfolio der 2008 gegründeten Wind Works Power Corp. (WWPW) aus Ottawa zu übernehmen – das aus mehreren Projekten in den USA sowie einem 49 %-igen Anteil der 12 Mio. $ teuren 4 MW Burg 1 Windfarm nahe Magdeburg in Deutschland besteht, die interessanterweise das erste Turnkey-Projekt der WWPW überhaupt darstellt, das im September 2012 den Auftraggebern, eine private Investment-Gruppe, übergeben wird. Anderen Quellen zufolge soll die WWPW ihre Rechte bereits im Januar komplett verkauft haben.
Wichtiger an der Übernahme der WWPW, die bis Mitte 2009 unter dem Namen AmMex Gold Mining Corp. bekannt war, sind für die SPC allerdings mehrere Projekte in Kanada mit einer Gesamtkapazität von 80 MW, an denen die WWPW über ihre (im Januar 2010 übernommene) Tochtergesellschaft Zero Emission People LLC unterschiedlich hohe Beteiligungen besitzt, und deren Umsetzungen für 2014/2015 geplant sind.
So hatte die WWPW beispielsweise schon im Oktober 2009 eine 70 %-ige Beteiligung an der Skyway 126 Wind Energy Inc. erworben, einem 10 MW Projekt in Grey-Highlands, Ontario, mit einem potentiellen Investitionsvolumen von 30 Mio. $. Standort des Projekts ist die nordöstliche Seite des Garafraxa Plateau, der höchsten Landmasse in Ontario – mit den besten Wind-Ressourcen des Binnenlandes überhaupt.
Mit dem WKA-Hersteller REpower schließt WWPW im April 2011 einen Vertrag 15 Anlagen vom Typ MM92 ab, die speziell für kalte klimatische Verhältnisse angepaßt und für die Windparks Whispering Woods (10 MW) und Ganaraska (20 MW) im Süden Ontarios bestimmt sind.
Im Dezember 2012 verfügt die SPC demzufolge in Ontario und Neuschottland ganz oder teilweise über zehn Windfarmen mit einer Gesamtleistung von 143,2 MW.
Im Juni 2013 ändert die Sprott Power Corp. ihren Namen in Renewable Energy Developers Inc. (ReD) und kauft im August 2013 von der WWPW einen Anteil von 75 % an vier Windenergieprojekten in Höhe von insgesamt 50 MW: Grey Highlands Zero Emission People, Settlers Landing, Snowy Ridge und ZEP Ganaraska. Das erste Projekt, das auch unter dem Namen Grey Highlands Clean Energy RESOP (Renewable Energy Standard Offer Program) bekannt ist und 18,5 MW Leistung haben wird, hatte die WWPW erst im Juli von der Natenco übernommen (s.u.).
Es wird erwartet, daß der Bau im Folgejahr beginnt, vorbehaltlich der Genehmigungen. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt ungefähr 150 Mio. $ - und bei den für die Projekte schon erworbenen Windkraftanlagen handelt es sich um 2 MW REpower MM92-100 WKA.
Nur einen Monat später, im September 2013, wird die ReD für 70 Mio. $ von der Firma Capstone Infrastructure Corp. gekauft.
Das Portfolio der im Jahr 2004 gegründeten Capstone aus Toronto (bis Januar 2011: Macquarie Power and Infrastructure Corp.) umfaßt zu diesem Zeitpunkt Investitionen in Gas-KWK-, Wind-, Wasser-, Biomasse- und Solarkraftwerke mit einer installierten Leistung von rund 370 MW. Dazu gekommen war die Macquarie Power u.a. durch die im Juni 2007 erfolgte Übernahme des 2001 ebenfalls in Toronto geschaffenen Clean Power Income Fund, der über seine Tochtergesellschaft Clean Power Operating Trust in Kanada und den USA Investitionen in 15 Stromerzeugungsanlagen mit einer Gesamtkapazität von 303 MW getätigt hatte. Als Manager des Fonds diente die Clean Power Inc.
Durch die Übernahme der ReD wird aus der Capstone ein Infrastruktur-Unternehmen mit Stromerzeugungsanlagen in ganz Kanada in Höhe von rund 465 MW sowie Projekten im Umfang von 65 MW. Hinzu kommen 33,3 % der Anteile an einem Fernwärmenetz in Schweden sowie 50 % der Anteile an einem regulierten Wasserversorger im Vereinigten Königreich.
Ab Oktober 2013 arbeitet die Renewable Energy Developers Inc. als Tochtergesellschaft der Capstone Infrastructure Corp. unter dem Namen Capstone Power Development, die nun im einzelnen folgende Windfarmen ganz oder anteilig ihr eigen nennt:
- die im Mai 2006 gestartete und zu 100 % im Besitz der Capstone befindliche 99 MW Erie Shores Windfarm mit 66 GE sle1.5 Turbinen in Burwell, Ontario, die ihren Strom an die Ontario Power Authority (OPA) verkauft,
- die 62,1 MW Glen Dhu Windfarm mit 27 Enercon E-82 Turbinen in Merigomish, die im März 2011 ihren Betrieb aufnimmt und den Strom an die Nova Scotia Power Inc. (NPSI) verkauft (Capstone hält indirekt über die Shear Wind 49 % der Anteile, während die restlichen 51 % durch die spanische Inveravante Inversiones SL Universales über ihre kanadische Tochtergesellschaft Genera Avante Holdings Canada Inc. gehalten werden),
- die 2012 in Dienst gestellte 31,5 MW Amherst Windfarm mit 15 Suzlon S97/2100 Turbinen in Cumberland County, dessen Strom ebenfalls die NPSI übernimmt (Capstone hält indirekt 51 % der Anteile während die übrigen 49 % von Firelight Infrastructure Partners gehalten werden),
- die 2007 bzw. 2012 errichtete 20 MW Glace Bay Windfarm mit zehn Enercon-WKA der unterschiedlichen Modelltypen (E48, E70, E82), die sich ebenfalls zu 100 % im Besitz der Capstone befindet und ihren Strom an die NPSI verkauft,
- der mit vier Vestas-WKA bestückte 9,48 MW Skyway 8 Windpark, der im August 2014 ans Netz geht (100 %; OPA),
- sowie das 24 MW Parc Eolien de Saint-Philémon Windprojekt mit acht Enercon E82 WKA in der Nähe der Stadt Saint-Philémon, in der Region Chaudière-Appalaches in Québec, das ebenfalls im Jahr 2014 seinen Betrieb aufnimmt (51 %; Hydro-Québec).
Hinzu kommen drei andere Windfarmen mit zusammen 22 MW, die zwischen 2002 und 2009 in Betrieb gehen und zu 100 % der Capstone gehören (mit der OPA als Stromabnehmer) sowie vier weitere mit zusammen 7 MW aus den Jahren 2006 bis 2009, an denen die Capstone Anteile zwischen 50 % und 100 % hält (NSPI).
Anfang 2015 arbeitet Capstone an der Goulais Wind Farm (GWF), die sich auf einer Hochebene nördlich von Sault Ste. Marie befindet und mit elf Siemens-Turbinen aus der Tillsonburg-Produktion bestückt wird. Sie soll im kommenden Sommer ans Netz gehen.
Der oben genannte Betreiber Watts Wind Energy Inc. aus
Dartmouth, der 2009 von der Seaforth Engineering Group,
der Eon WindElectric Inc. und anderen Partnern speziell für die Finanzbeschaffung
der Watt Section Anlage gegründet worden war, nennt in seinen Referenzen
inzwischen noch mehrere Projekte, die ihren Betrieb alle im Jahr 2015 aufnehmen
und durchgängig mit 1,6 MW GE-WKA ausgestattet sind.
Dies sind die Windfarmen MacLellan’s Brook (6,4 MW), Barrington (3,2 MW), Wedgeport (1,6 MW), Harrietsfield/Williamswood (4,6 MW), und Porters Lake (3,2 MW).
In Planung befinden sich ferner das 800 kW Lingan Wind Power Project mit einer einzelnen Enercon E48 WKA, das 2 MW Bayswater Wind Power Project, wo 1 – 2 WKA installiert werden sollen, sowie das 4 MW New Minas Wind Power Project mit 2 – 3 WKA. Alles in allem also sehr kleine Farmen, die für den Zuwachs der Gesamtleistung des Landes kaum mehr relevant sind.
Die ebenfalls schon erwähnte NextEra Energy Canada (NEC)
beginnt im Jahr 2006 aktiv Windprojekte in Kanada
zu entwickeln und bezieht im März 2007 ihren kanadischen Hauptsitz
in Burlington, Ontario. Die Firma ist eine Tochtergesellschaft der
NextEra Energy Resources LLC (NEER) aus Juno Beach in Florida, die
sich als den „größten Erzeuger von Windenergie in Nordamerika“ bezeichnet
und wiederum Teil des US-Energieunternehmens NextEra Energy Inc. (NEE)
ist, welches bis Januar 2009 allerdings noch unter
dem Namen FPL Group Inc. bekannt ist. Hierbei handelt es sich um die
Mutterfirma der Florida Power & Light Co., die u.a. sieben riesige Solarfarmen in
der kalifornischen Mojave-Wüste besitzt und betreibt (s.d.).
2007 beginnt NextEra mit der Firma Canadian Green Power zusammenarbeiten, um das Bluewater Wind Energy Center mit bis zu 60 MW in der gleichnamigen Gemeinde südlich von Bayfield in Ontario zu entwickeln (nicht zu verwechseln mit der kurzzeitigen US-Firma Bluewater Wind, die eine Offshore-Windfarm vor der Küste von Deleware betreiben sollte).
Die ausgeschrieben Canadian Green Power Investment & Management Services Inc. (CGP) genannte Firma mit Hauptsitz in Barrie, Ontario, war bereits im Jahr 1999 gegründet worden, ist allerdings erst seit 2005 auf dem Windsektor aktiv. Die Entwicklung von Windprojekten in Ontario beginnt im Juni 2006, als die CGP ein Rahmenabkommen mit der EU Energy Inc. über den Kauf von 60 Exemplaren der neuen D8.2 60 Hz/2 MW WKA von DeWind schließt, deren Auslieferung über einen Zeitraum von vier Jahren erfolgen soll, beginnend im Jahr 2008. Immerhin umfaßt das aktuelle Landportfolio des Unternehmens bereits Flächen, auf welchen Windparks mit bis zu 800 MW entwickelt werden können.
Auch bei ihren zwei weiteren Startprojekten entscheiden sich NextEra und Canadian Green Power für die DeWind D8.2 Anlagen der 2003 gegründeten EU Energy Inc. aus Bartonville, Texas, einem 100 %-igen Tochterunternehmen der EU Energy plc aus Milton Keynes in Großbritannien, das sich mit der Herstellung und Montage von Windkraftanlagen in den Vereinigten Staaten und Kanada befaßt und im Juli 2005 die DeWind GmbH erworben hatte – bevor es im Juli 2006 selbst von dem US-Kabelunternehmen Composite Technology Corporation (CTC) gekauft wurde.
Im Jahr 2008 kauft NextEra die bereits 2004/2005 in zwei Phasen in Betrieb genommenen 30,6 MW Pubnico Point Windfarm in Yarmouth, die aus 17 Vestas V80 Anlagen besteht und als erster Windpark in Neuschottland gilt. Ebenfalls eingekauft wird die 54 MW Mount Copper Windfarm in Murdochville, Québec, die seit 2004 Windstrom erzeugt und 30 Vestas V80 Turbinen besitzt. Betrieben werden diese und fast alle weiteren Farmen von Tochtergesellschaften der NextEra Energy Canada.
Die erste ,neue’ Windfarm des Unternehmens ist dann die 81,6 MW Ghost Pine Windfarm in Kneehill County, Alberta, deren 51 GE-Turbinen Ende 2010 ans Netz gehen. In diesem Jahr wird aber auch wieder eingekauft, diesmal die bereits 2005 in Dienst genommene 54 MW Mount Miller Windfarm in Murdochville, Québec, auf der 30 Vestas V80/1800 WKA im Einsatz sind.
Bis es auch mit der Bluewater Windfarm weitergeht, für die 37 1,6 MW Turbinen vorgesehen sind, dauert es dann allerdings mehrere Jahre, u.a. wegen des langanhaltenden Streits, den das Projekt in der Gemeinde verursacht. Dabei kommt es Mitte 2011 sogar zu einer Klage gegen den Bürgermeister von Bluewater – wegen angeblich ,zu persönlichen Einsatz’ für die Windparkentwicklung. Dessen ungeachtet bietet die Provinz Ontario im März 2012 drei kommerziellen Windenergieprojekten in der Gemeinde Bluewater Einspeiseverträge an, darunter auch der NextEra.
Im April 2013 erhält die Varna Wind Inc., welche die Bluewater Windfarm besitzen und betreiben soll, die REA-Zulassung zum Errichten von bis zu 40 Turbinen mit einer Gesamtkapazität von 60 MW, die an das Stromnetz der Hydro One angeschlossen werden.
Außerdem schließt NextEra im Februar 2012 in Lambton County zwei 40 MW Solarfarmen mit Dünnschicht-PV-Modulen der Firma First Solar ans Netz der Ontario Power Authority – und bestellt im April von GE 288 WKA vom Typ 1.6-100 mit einer Gesamtleistung von 460 MW, die in sechs Windparks installiert werden sollen.
Mit 10 Siemens-WKA ist dagegen der 22,9 MW Conestogo Windpark in Wellington County, Ontario, ausgerüstet, dessen Entwicklung im Jahr 2006 begann und der im Dezember 2012 in Betrieb geht. Besitzer und Betreiber ist die NextEra-Tochtergesellschaft Conestogo Wind L.P. In diesem Jahr zieht die NextEra Energy Canada nach Toronto um. Im September 2013 beginnt dann der 128,8 MW Summerhaven Windpark in Haldimand County seinen Strom aus 56 Siemens-WKA einzuspeisen.
Im Juli 2014 wird dann endlich auch die 59,9 MW Bluewater Windfarm in Huron County mit 37 GE-WKA in Betrieb genommen, gefolgt von der 72,9 MW Bornish Windfarm mit 45 GE-Turbinen sowie der 60 MW Adelaide Windfarm mit 38 GE-Turbinen, beide in Middlesex County, die im August gemeinsam in Dienst gestellt werden. Im November geht dann auch noch die 149 MW Jericho Windfarm in Lambton County mit 92 GE-Turbinen ans Netz.
Unter diesen vier Parks ist nur die Adelaide Windfarm ,eingekauft’, deren Entwicklung – wie oben bereits beschrieben – um das Jahr 2008 herum von der Air Energy TCI begonnnen, und deren Rechte Ende 2009 von der NextEra übernommen wurden, die wiederum ihre Tochter Kerwood Wind Inc. mit der Weiterentwicklung betraute.
Ebenfalls im Juli 2014 gibt Ontarios Umweltministerium Grünes Licht für die 300 Mio. $ teure 102 MW Goshen Windfarm südlich von Grand Bend in den Gemeinden South Huron und Bluewater in Nähe des Lake Huron, deren der Bau daraufhin schon im August beginnt. Die Inbetriebnahme der 63 Turbinen erfolgt dann im Februar 2015.
Dem aktuellen Stand von Anfang 2015 zufolge verfolgt die NextEra in Kanada nur noch ein einziges Projekt, die 23 MW East Durham Windfarm, über dessen Verlauf bislang aber noch keine Details bekannt sind.
Im Jahr 2006 geht im Mai die erste Windturmfertigung
in Ontario in Betrieb, die von der Firma DMI Industries,
einem Unternehmen der Otter Tail Corp., in Fort Erie aufgebaut wurde.
Die in West Fargo, North Dakota, beheimatete DMI ist ein Stahlbauer
mit dem Schwerpunkt Windturmfertigung. Die neue Produktionsanlage,
deren offizielle Banddurchtrennungszeremonie im August folgt, verfügt
über eine Jahreskapazität von 400 - 500 Türmen und hat das Potential,
auf das Doppelte ausgebaut zu werden.
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