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WINDENERGIE - Ausgewählte Länder

Kanada (Fortsetzung)


Auch die bereits 1917 unter dem Firmennamen Sun Company of Canada gegründete spätere SunCor Energy Inc. (SU) mit Firmensitz in Calgary, die anfänglich Erdöl fördert und sich ab 1967 auf die Produktion von synthetischem Rohöl aus Ölsanden spezialisiert, beginnt sich nach der Milleniumswende mit der Windenergie zu beschäftigen. Im Jahr 2000 gibt das Unternehmen bekannt, bis 2005 einen Betrag von 100 Mio. $ in alternative und erneuerbare Energien investieren zu wollen, um zu einem der größten Entwickler von erneuerbaren Energien in Kanada zu werden.

Die erste Investition ist die 11,22 MW SunBridge Windfarm in Gull Lake, Saskatchewan, deren 17 Vestas V47/660 Turbinen im September 2001 in Betrieb genommen werden (andere Quellen: 2002). Als Besitzer tritt die Partnerfirma Enbridge Corp. auf. Im September 2004 folgt in Alberta die 30 MW Magrath Windfarm in Magrath mit 20 Turbinen vom Typ GE 1.5sle, und im November 2006 die ebenfalls 30 MW leistende und identisch ausgestattete Chin Chute Windfarm in Taber, auch in Alberta. Diese beiden Farmen gehören Acciona Energia und Enbridge gemeinsam.

Das Unternehmen bestätigt seinen als umweltbewußt geltenden Ruf, als es im Jahr 2004 und nach 30 Jahren auf dem über 900 Hektar großen Gelände der ehemaligen Steepbank-Mine den dreimillionsten Baum pflanzt.

Die Verbindung zwischen SunCor und der Enbridge Corp. (ENB) mit Firmensitz in Calgary ist leicht zu erklären, da letztere in Kanada und den USA das weltgrößte Rohöl- und Flüssigkeiten-Pipeline-System betreibt. Dem Stand von 2014 zufolge ist Enbridge – vermutlich aus den gleichen Gründen wie die SunCor – an 13 Windparkfarmen mit einer Leistung von zusammengenommen 1.662 MW beteiligt, angefangen von der 8,25 MW Cruickshank Windfarm in Kincardine, die mit 5 Vestas V82/1650 WKA im Oktober 2008 startet – bis zu der im Februar oder April 2009 in Betrieb gegangenen 181,5 MW Enbridge Ontario Windfarm in Bruce County nördlich von Kincardine, Ontario, am Ufer des Lake Huron, die 110 Vestas V82 Turbinen umfaßt.

Entwickelt wurde diese Farm von der Firma Leader Resources Services Inc., gekostet hat sie 400 Mio. C $ und betrieben wird von dem Unternehmen Independent Electricity System Operator aus Toronto (s.u.).

Die bereits 2002 gegründete Leader Resources Services Inc. aus Kincardine, die mit der Enbridge Ontario Windfarm im Grunde erst richtig in den Windmarkt einsteigt, unterzeichnet Ende 2009 auf Initiative des Windenergie-Pioniers Charles Edey aus Ontario auch eine Absichtserklärung mit der Firma AAER Inc. über die Lieferung einer 1,65 MW Windkraftanlage, die Leader zu Testzwecken in Tiverton, Ontario, aufstellen will. Der Turnkey-Auftrag hat einen Wert von 3,3 Mio. $ und soll vorbehaltlich der Finanzierung durch die AAER vor Ende Juli 2010 verwirklicht werden. Für das Unternehmen würde das Geschäft den Eintritt in den Windenergiemarkt Ontarios markieren.


Die AAER Inc. in Bromont, Québec, ist Kanadas einziger Originalhersteller von Windkraftanlagen von einem Megawatt und mehr. Die Firma geht auf die im Dezember 2000 gegründete Bolcar Energie Inc. zurück, ein börsennotiertes Unternehmen, das als Kapital-Pool den alleinigen Zweck hatte, eine Akquisition im Turbinenbaubereich zu tätigen.

AAER-Gondel

AAER-Gondel

Zur Produktion und Vermarktung von WKA wird schließlich eine im Mai 2003 eingekaufte Lizenz der deutschen Firma Pfleiderer Wind Energy GmbH genutzt. Im Juni 2004 folgt ferner die Unterzeichnung einer Technologietransfer-Vereinbarung mit der ebenfalls deutschen Fuhrländer AG, die der AAER die Herstellungs- und Vermarktungsrechte für leistungsstarke Windenergieanlagen in Nordamerika, Frankreich und Großbritannien gewährt.

Zur Produktpalette des Unternehmens gehören damit die Modelle A-1000, eine stallgeregelte 1 MW Dreiblatt-Windkraftanlage mit feststehenden Blättern; A-1500, eine 1,5 MW WKA mit voller Blattverstellung; A-1650 mit 1,65 MW; sowie A-2000, eine 2 MW WKA mit variablem Getriebe und Synchrongenerator. Die WKA werden mit Blattlängen zwischen 54 m und 84 m angeboten.

Meldungen vom November 2006, denen zufolge die AAER mit dem Windparkentwickler Katabatic Power Corp. aus Britisch-Kolumbien einen Vertrag in Höhe von 35 Mio. C $ unterzeichnet hat, um für das Mt. Hays Projekt der Katabatic Power 17 Exemplare der 1,5 MW WKA zu liefern und für einen Zeitraum von 6 Jahren zu warten – nebst einer Option auf weitere 17 Anlagen im Jahr 2008 –, lassen sich nicht verifizieren.

Bestätigt ist dagegen, daß im Dezember 2006 die Fusion zwischen der Bolcar Energie Inc. und der AAER SYSTEMS Inc. erfolgt, aus der die (neue) AAER Inc. hervorgeht.

Im Januar 2007 kündigt die Firma die Einrichtung eines eines Werks zur Gondelmontage und Blattfertigung in Bromont, Québec, an. Im April wird mit der IEC HOLDEN Inc. ein Vertrag zur Lieferung von Generatoren unterzeichnet, dem im Mai ein Patentnutzungsvertrag mit GE über deren variable Geschwindigkeitstechnologie für Windkraftanlagen, und im Oktober sowohl eine Lizenzvereinbarung mit der American Superconductors (AMSC) für die Herstellung und Vermarktung einer von WINTEC-AMSC ausgelegten 2 MW Windkraftanlage mit Synchrongenerator für den nordamerikanischen, französischen und britischen Markt, als auch eine Lizenzvereinbarung mit der deutschen Euros GmbH für die Herstellung von Turbinenblättern im Werk in Bromont folgen.

Außerdem geht die AAER im Juli 2007 eine Partnerschaft mit dem französischen Unternehmen für erneuerbare Energie Valorem SAS aus Bordeaux ein, woraus im Februar 2008 die AAER SAS Inc. entsteht, an der die kanadische Firma 2/3 der Anteile hält. Das Joint-Venture soll sich um den Vertrieb der A-2000 WKA von AAER in Frankreich kümmern, außerdem will man im Département Gironde im Südwesten Frankreichs bis Anfang 2009 ein Gondel-Montagewerk mit einer Jahreskapazität von 50 Stück bauen.

In einem ersten Schritt soll die AAER SAS im Laufe des Jahres 2008 bis zu 13 Exemplare der 2 MW Anlage importieren, deren Herstellung noch in diesem Jahr in Kanada beginnen wird, um diese auf den Märkten Frankreich, Großbritannien und Marokko zu verkaufen.

Tatsächlich wird im März 2008 die Lieferung der ersten 2 MW WKA bis Ende des Jahres vereinbart, deren Errichtung auf dem Gelände der Criel Énergies SARL in der französischen Gemeinde Criel-sur-Mer geplant ist.

Der Niedergang der AAER beginnt möglicherweise im September 2007, als sich die US-Firma Skypower Corp. – die Tochtergesellschaft von Lehman Brothers (s.o.) – an dem Unternehmen beteiligt. Details über diese Transaktion lassen sich leider nicht mehr finden.

Im April 2008 erfolgt die Gründung der amerikanischen Division AAER USA Inc. und die Übernahme der Firma Wind-Smart LLC, einem Beratungsunternehmen aus Rhode Island, das sich mit der Entwicklung von Bürgerwindprojekten beschäftigt. Neben langfristigen Lieferverträgen mit den Firmen Metallurgy Castech und Plessitech wird in diesem Monat auch ein Abkommen mit der Windland Inc. über zwei WKA für ein Windpark-Projekt in Tehachapi, Kalifornien, unterzeichnet. Eine weitere Liefervereinbarung gibt es mit der Stadt Portsmouth auf Rhode Island in den USA, wo im Mai auch noch ein nicht näher ausgeführtes Abkommen mit der US Marine Corps Versorgungsbasis in Barstow, Kalifornien, geschlossen wird.

Im Dezember wird mit der Öl- und Gasfirma Devon Canada Corp. ein Vertrag in Höhe von rund 2,5 Mio. C $ über die Lieferung einer 1,5 MW WKA unterzeichnet, die auf der Coleman Gas-Fabrik am Crowsnest Paß in Alberta errichtet werden soll. Um deren Auslieferung an im dritten Quartal des Jahres 2009 zu gewährleisten, der immerhin ersten AAER-Windkraftanlage in Kanada, werden im Werk Bromont zwei A-1500 Turbinen zusammenmontiert. Anschließend soll die groß angelegte kommerzielle Turbinenproduktion beginnen.

Im Januar 2009 liefert AAER seine erste 1,5 MW Windkraftanlage nach Kalifornien aus, die zweite verläßt das Werk im Februar in Richtung Rhode Island, wo sie bei Newport errichtet wird und sich im Besitz der Stadt Portsmouth befindet. Ebenfalls im Februar wird die Produktionsanlage in Bromont offiziell eröffnet, die sich in einer ehemaligen Hyundai-Fabrik befindet und 100 Mitarbeiter beschäftigt. Im Laufe des Jahres plant AAER zwei weitere WKA in die USA, eine nach Frankreich und eine nach Alberta auszuliefern.

Wozu es allem Anschein nach aber nicht mehr kommt. Ebenso wenig wie sich feststellen läßt, ob der Vertrag mit der Firma Leader sowie die vielen anderen Kontrakte und Abkommen jemals umgesetzt worden sind – denn die AAER wird im Juni 2010 von dem seinerzeit neugegründeten US-Unternehmen Pioneer Wind Energy Systems Inc. aus Fort Lee in New Jersey übernommen – einer Tochter des Elektroanlagen-Herstellers Pioneer Power Solutions Inc. – die sich aber schon im September 2011 dazu entschließt, wieder aus dem Windenergiegeschäft auszusteigen, da die Zielerreichung erheblich mehr Zeit, Kapital und Risiko erfordert hätte, als die Firma bereit war zu tragen. Womit sich auch die letzte Spur der AAER verliert...

Statt dessen konzentriert sich die Pioneer Power Solutions auf ihr Kerngeschäft und produziert Dreiphasen-Transformatoren, wie sie zunehmend für Windparkprojekte benötigt werden – und u.a. bei der Wolfe Island sowie der Wintering Hills Windfarm zum Einsatz kommen.

Der Entwickler Leader Resources Services Inc. hingegen beschäftigt sich im Jahr 2010 mit verschiedenen Großprojekten, die der American Wind Alliance (AWA) gehören, wie dem 200 MW North Bruce Wind Energy Project östlich von Port Elgin (80 x 2.5 MW GETurbinen, 450 Mio. $); dem 100 MW Summerhill Wind Energy Project nördlich von Clinton; dem 115 MW Arran Wind Energy Project in Arran-Elderslie, östlich von Port Elgin; sowie dem 150 MW Twenty-Two Degree Wind Energy project südlich von Goderich.

Die zwei letztgenannten Projekte erhalten im Dezember 2010 im Rahmen des Einspeisevergütungsprogramms der Ontario Power Authority eine Priorität für die Stromübertragung entlang der Küste des Lake Huron, sobald der Bau der entsprechenden Leitungen Ende 2012 abgeschlossen ist. Eine Entscheidung bezüglich der anderen beiden Farmen ist noch nicht gefallen.

Leader Resources rühmt sich der Partnerschaften mit der Firma GE, der Firma Mesa Power Group LLC sowie dem Öl-Tycoon T. Boone Pickens – was jedoch eng miteinander zusammenhängt, da die Mesa Power von Pickens gegründet wurde und ihrerseits wieder die AWA kreiert hat. Das alles nützt jedoch nichts gegen den starken Widerstand in den betroffenen Gebieten, der die Projekte bislang verzögert, wenn nicht gar vollständig stoppen konnte.

Dem Stand von 2014 zufolge hat Leader Resources jedenfalls nur noch kleinere Windkraftprojekte im Bereich von 2 – 10 MW in der Ppipeline, wie z.B. das Quixote One Wind Energy Project in Kincardine, das Trout Creek Wind Project in der Gemeinde Powassan oder die Meyer Wind Farm in Bruce County, Ontario.

Ob und wann diese Projekte umgesetzt werden ist noch nicht bekannt. Bislang sind sie jedenfalls noch nicht wieder in den Medien aufgetaucht. Leader bezeichnet sich selbst allerdings als einen der führenden Entwickler für erneuerbare Energien in Ontario, mit einem 450 MW Portfolio in verschiedenen Stadien der Entwicklung.

Doch nun weiter mit der Firma Enbridge Corp. (ENB), die 2014 als der größte Solarenergie- und der zweitgrößte Windenergieerzeuger in Kanada gilt, und die neben den Windparks noch vier Solarfarmen mit zusammen 150 MW sowie ein Geothermie-Projekt mit 23 MW ihr eigen nennt.

Bis dahin war es aber ein längerer Weg. Nach den drei o.g. Windfarmen folgt im Dezember 2007 die von SunCor gemeinsam mit dem Partner Acciona Wind Energy realisierte und mit 38 Enercon E82 WKA bestückte 76 MW Ripley Windfarm in Huron/Kinloss, in der Nähe von Kincardine, Ontario.

Weiter geht es dann allerdings erst im Mai 2011, als in Thamesville, Ontario, die mit 8 GE-Turbinen ausgestattete 20 MW Kent Breeze Windfarm in Betrieb genommen wird, die SunCor im Mai 2010 von den ursprünglichen Entwicklern – der Kent Breeze Corp. und der MacLeod Windmill Project Inc. – erworben hatte, sowie im November, als in Drumheller, etwa 125 km nordöstlich von Calgary in Alberta, die mit 55 GE 1.6-MW XLE Turbinen bestückte 88 MW Wintering Hills Windfarm ans Netz geht. Während sich die erste Farm im ausschließlichen Besitz der SunCor befindet, wird die zweite gemeinsam mit der Firma Teck Resources Ltd. (Teck) realisiert, einem diversifizierten Bergbau- und Rohstoffunternehmen aus Vancouver, das einen Anteil von zuerst 30 % und ab Februar 2015 von 49 % an der Farm hält. Für Teck ist es die erste und bislang einzige Investition in Windenergie.

Im Jahr 2014 folgt dann die 40 MW Adelaide Windfarm mit 18 Siemens-Turbinen nördlich von Strathroy, Ontario, deren Engineering, Beschaffung und Bauleitung von der Firma AMEC durchgeführt werden, einem britischem Bau- und Anlagenbau-Unternehmen. Anderen Quellen zufolge geht diese Farm erst im Februar 2015 ans Netz – die nicht mit der gleichnamigen 60 MW Installation der TCIR/NextEra vom August 2014 verwechselt werden darf, die 40 GE WKA besitzt (s.u.).

Geplant ist ferner ein 100 MW Cedar Point Wind Project mit 46 Turbinen in North Lambton County, für das die Genehmigung seit dem August 2014 vorliegt, und das ebenfalls von der AMEC mit Siemens-Turbinen vom Typ SWT-2.3-113 bestückt werden soll, die im Oktober bestellt werden. Anfang 2015 gibt SunCor bekannt, daß man für dieses Projekt gemeinsam mit der Firma NextEra Energy Resources (s.u.) die Cedar Point II Ltd. Partnership aus der Taufe gehoben habe.


Die oben genannte AMEC (ab November 2014: Amec Foster Wheeler) beteiligt sich seit vielen Jahren an zahlreichen Windkraftprojekten – angefangen von Einzelanlagen bis hin zu mehr als 30 Windfarmen von 9 MW bis 182 MW, sowohl an Land als auch Offshore. Auf Kanada bezogen nennt das Unternehmen in seinen Referenzen die gemeinsam mit dem Joint-Venture Partner Black & McDonald geplante und realisierte Enbridge Ontario Windfarm (s.o.), die hier allerdings als aus zwei 91 MW Windparks bestehend beschrieben wird.

Für den Entwickler Kruger Energy Inc. aus Montréal, dessen Mutterfirma Kruger Inc. hauptsächlich Holzprodukte wie Papier, Papiertücher, Bodenbeläge u.a. herstellt, realisiert das AMEC/Black & McDonald Joint-Venture den 101,2 MW Port Alma Windpark, der in der Nähe von Port Alma in Ontario im Oktober 2008 in Betrieb geht und 44 Siemens SWR-2.3 WKA verwendet – sowie den identisch ausgestatteten 101,2 MW Chatham Windpark in Chatham-Kent, Ontario, der 280 Mio. C $ kostet und im Januar 2011 ans Stromnetz angeschlossen wird.

Einen weiteren Park gleicher Größe entwickelt Kruger Energy 2012 für den Stromversorger Hydro-Québec. In dem 101,2 MW Montérégie Windpark bei Saint-Rémi sind allerdings 44 Enercon E82/2300 WKA installiert - trotz der standardisiert wirkenden Größe.

Neben der o.g. Enbridge Ontario Windfarm sowie den beiden Windprojekten der Kruger Energy betreibt der 1999 gegründete unabhängigen Netzbetreiber Independent Electricity System Operator Corp. (IESO) noch eine ganze Reihe weiterer Windparks. In dieser Länderübersicht bereits erwähnt wurden davon die beiden Melancthon Windfarmen, die Wolfe Island sowie die Ripley Windfarm.

Daneben werden die im März 2006 gestartete 39,6 MW Kingsbridge I Windfarm mit 22 Vestas V80 WKA in der Nähe von Goderich in Ontario betrieben, die im Auftrag der Capital Power von deren Tochter EPCOR entwickelt wurde; die 99 MW Erie Shores Windfarm mit 66 GE 1.5sle in Burwell, Ontario, die im Mai ihren Betrieb aufnimmt; sowie die erste Phase eines 392 Mio. C $ teuren Windparks in der Region Algoma, wo im August das 99 MW Prince I Windkraftprojekt mit 66 GE 1.5sle WKA des Entwicklers Brookfield Renewable Power (bzw. Brookfield Power Wind Prince L.P.) aus Toronto ans Netz geschaltet wird, und dessen zweite Phase Prince II mit 90 MW aus 60 GE-Anlagen im November folgt.

Weiter geht es dann erst im Jahr 2010 mit der im September in Dienst gestellten 50,6 MW Gosfield Windfarm desselben Entwicklers Brookfield Renewable Power in der Stadt Kingsville, Essex County, deren 22 Siemens-Turbinen von Mortenson Construction errichtet werden (s.u.); sowie dem im Dezember gestarteten 98,9 MW Talbot Windpark der Renewable Energy Systems Canada Inc. (RES Canada), der 43 Siemens-WKA besitzt und 250 Mio. $ gekostet hat. Die RES Canada ist eine Tochtergesellschaft der RES Americas und der Ontario Power Authority (OPA).

Des weiteren betreibt die IESO das im Januar 2011 mit 52 GE Turbinen in Betrieb gegangene 78 MW Raleigh Wind Energy Centre der Raleigh Wind Power Partnership (Invenergy) in den Gemeinden Chatham und Kent in Ontario, sowie die im Oktober folgende 98,9 MW Greenwich Windfarm der RES und ENB in der Nähe der Gemeinde Dorion im Bezirk Thunder Bay, bei der wiederum 43 Siemens SWT-2.3-101 Turbinen zum Einsatz kommen, und die ebenfalls mit 250 Mio. $ beziffert wird (andere Quellen: 275 Mio. $). Diese Windfarm wird auch unter dem Namen Greenwich Renewable Energy Project geführt.

Weiter wird in den Referenzen der IESO nur noch das 270 MW South Kent Wind Project in Chatham-Kent im Südwesten von Ontario genannt, dessen Inbetriebnahme im März 2014 erfolgt. Für diesen Windpark hatte Siemens Energy den Auftrag über die Lieferung und Installation von 124 Windturbinen des Typs SWT-2.3-101 von den Firmen Samsung Renewable Energy Inc. und Pattern Energy Group LP erhalten. Mehr zu diesen weiter unten.

Während die Maschinenhäuser der Anlagen am US-amerikanischen Siemens-Standort Hutchinson, Kansas, gefertigt werden, erfolgt die Produktion der Rotorblätter von Siemens im kanadischen Tillsonburg, und in Chatham eröffnet Siemens zudem ein kanadisches Windenergie Service- und Wartungszentrum. Die Türme kommen von der Firma CS Wind Canada Inc., eine Tochter der ursprünglich vietnamesischen CS Wind Corp., aus deren Fabrik in Windsor, Ontario.

Projekte in der Entwicklung, die nach ihrer Inbetriebnahme ebenfalls von der IESO betrieben werden sollen, sind u.a. das 180 MW Armow Wind Project in Kincardine, der 148,6 MW Grand Renewable Energy Park (Wind) in Haldimand County, sowie das 270 MW Projekt mit dem Arbeitstitel K2 in Ashfield-Colborne-Wawanosh, die uns weiter unten noch detaillierter begegnen werden.

Im Januar 2015 fusioniert die IESO mit der Ontario Power Authority (OPA).


Die oben genannte Capital Power Corp. mit Hauptsitz in Edmonton, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Alberta, ist ein unabhängiger Stromerzeuger, der seine Wurzeln auf die Edmonton Electric Lighting and Power Company in im Jahr 1891 zurückführt. Während das Unternehmen anfangs Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung einsetzt, werden bis Ende 1955 alle Kessel auf Erdgas umgestellt.

Im Sommer 1995 wird als eigenständiges Unternehmen die Firma EPCOR Utilities Inc. gegründet – mit der Stadt Edmonton als Gesellschafter. Dabei handelt es sich um den ersten Zusammenschluß eines Erdgas-, Strom- und Wasserversorgungsunternehmens in Kanada. Im Jahr 2001 wird dann die universelle Marke EPCOR eingeführt und 2005 die EPCOR Power L.P. geschaffen. Später kommen noch die Töchter EPCOR Power Development Corp. und EPCOR Power L.P.  hinzu.

Das erste Engagement von Capital Power/EPCOR ist die oben bereits erwähnte und im März 2006 gestartete 39,6 MW Kingsbridge I Windfarm in Ontario, die in den Jahren 2007 und 2008 die höchste Kapazitätsbewertung aller Windkraftanlagen in Ontario erreicht.

Nachdem im Juli 2009 eine öffentliche Erstemission von Stammaktien erfolgt, reduziert eine zweite Ausgabe im Dezember 2010 die indirekte Beteiligung an der EPCOR von auf 61,6 %. Dabei nimmt das Unternehmen 5,8 Mio. C $ als erste Tranche einer rund doppelt so hohen Finanzierung durch Investoren wie NGEN Partners und SAM Private Equity ein.

In einem 50/50 Joint-Venture mit dem Windfarmetwickler Greengate Power Corp. aus Alberta wird 2010 in Drumheller das 88 MW Wintering Hills Wind Project von Suncor gestartet.

Eine weitere Ausgabe von Stammaktien im Jahr 2011 senkt den Besitzanteil an EPCORs auf 39 %, der sich 2012 durch eine zusätzliche Emission auf ca. 29 % verringert. Nicht genau festlegen läßt sich der Zeitpunkt, an dem die TransCanada Corp. für einen Betrag von 529 Mio. $ einen Anteil von 30,6 % der EPCOR erwirbt.

Diese TransCanada Corp. aus Calgary, Alberta, ist ein seit 1951 existierendes Unternehmen, das in Nordamerika Pipelines zur Erdgas- und Erdölversorgung betreibt und im Jahr 2004 zusammen mit der Innergex Renewable Energy Inc. (38 %) ein Joint-Venture namens Cartier Wind Energy mit Hauptsitz in Longueuil, Québec, gründet. Daneben besitzt die TransCanada noch die 132 MW Kibby Windfarm in Maine, USA.

Für die Innergex Renewable Energy Inc. (INE) die ihren Sitz ebenfalls in Longueuil hat und 1990 als unabhängiger erneuerbaren Stromerzeuger mit Wasserkraftanlagen in Kanada und den USA begonnen hatte, ist das Joint-Venture ebenfalls der Einstieg in die Entwicklung, den Besitz und Betrieb von Windparks und Solarfarmen. Im Frühjahr 1999 wird mit der Installation von Meßtürmen begonnen, um gute Plätze für Windparks zu finden.

Das neue Joint-Venture baut im Laufe der Folgejahre auf der Halbinsel Gaspé vier Windparks: Baie-des-Sables mit 109,5 MW (November 2006); L’Anse-à-Valleau mit 100,5 MW (November 2007); Carleton mit 109,5 MW (November 2008); sowie Montagne-Sèche mit 58,5 MW (November 2011). Ein weiterer 150 MW Windpark in Les Mechins wurde 2010 gestrichen, nachdem Cartier keine Einigung mit den Landbesitzern erreichen konnte.

Im November 2012 geht mit dem 211,5 MW Gros-Morne Windpark in der Region Gaspésie die bislang größte Windfarm in Ost-Québec in Betrieb, die mit 141 GE Anlagen bestückt ist und ihren Strom an die Hydro-Québec verkauft. Eine erste Phase des Projekts mit 100 MW war bereits ein Jahr zuvor abgeschlossen worden. Außerdem wird in diesem Jahr die Stardale Solarfarm mit 33,2 MW ans Netz angeschlossen, die erste und bislang einzige der INE.

Im Jahr 2013 – und natürlich auch wieder im November – folgt die 24,6 MW Viger-Denonville Windfarm mit zwölf REpower Turbinen, die von der Parc éolien communautaire Viger-Denonville entwickelt wurde, einem 50/50 Joint-Venture zwischen der Innergex und der regionalen Landkreisgemeinde von Rivière-du-Loup in Québec.

Ansonsten beschäftigt sich die Innergex noch mit mehreren Windenergieprojekten im Bereich von 150 – 210 MW, die gemeinsam mit First Nations umgesetzt werden sollen, sich aber alle noch im Planungs- und Genehmigungsverfahren befinden (Stand April 2015).

Im Dezember 2012 geht in der Nähe des Dorfes Halkirk, ca. 120 km östlich von der Stadt Red Deer im mittleren Osten von Alberta, das 149,4 MW Halkirk Wind Project in Betrieb, das aus 83 Vestas V90/1800 Windenergieanlagen besteht. Diese Anlage wird im Rahmen des o.g. Joint-Ventures der Capital Power/EPCOR und der Greengate Power realisiert, wobei diese Firma ihre 50 %-ige Beteiligung an dem Projekt allerdings schon im Juni des Vorjahres an die Capital Power verkauft hatte. Als Entwickler tritt neben der Capital Power auch die Renewable Energy Systems Canada auf.

Besonders interessant: Die Endkosten dieses Projekts liegen einschließlich der Akquisitionsausgaben rund 12 % unter dem auf 357 Mio. $ vorgesehenen Etat, wobei die Windfarm auch noch vor der geplanten Zeit fertiggestellt wird. Es gelingt Capital Power auch viel besser als andere Unternehmen, die Unterstützung der Gemeinden zu gewinnen – beispielsweise indem sie zu einem großen Grillfest einlädt, bei dem die Anwohner die Gelegenheit bekommen, ihre Unterschriften auf eines der 44 m langen Vestas-Rotorblätter zu setzen, das anschließend in der Windkraftanlage Nr. 52  verbaut wird.

Quality Windfarm

Quality Windfarm

Im November 2012 wird in Tumbler Ridge, Britisch-Kolumbien, die 142,2 MW Quality Windfarm in Betrieb genommen, die aus 35 Vestas V90 Sowie 44 Vestas V100 WKA besteht und 455 Mio. $ gekostet hat. Auch hier gab es im Sommer ein Grillfest mit der Gelegenheit, eines der Blätter zu signieren.

In November 2013 folgt das 104,4 MW Port Dover and Nanticoke Wind Project (PDN project), das mit seinen 58 Vestas V90 Windenergieanlagen in den Grafschaften von Haldimand und Norfolk in Ontario angesiedelt ist. Als Halterin des Projekt war bereits im Juni von der Capital Power L.P. (s.u.) und ihrem Hauptpartner Capital Power GP Holdings Inc. die Capital Power (PDN) L.P. gegründet worden. Auch die weiteren Partner Capital Power Generation Services Inc. und CP K2 Holdings Inc. sind alle indirekte Tochtergesellschaften der Capital Power Corp. Mir ist allerdings nicht klar, weshalb solche Verschachtelungen konstruiert werden.

Auch die aktuell größte Windfarm in Alberta, die 299 MW Blackspring Ridge I Windfarm in Carmangay, Vulcan County in Alberta, die ihren kommerziellen Betrieb im Mai 2014 aufnimmt, wird von Capital Power mit Vestas-WKA ausgestattet, wobei hier 166 Anlagen vom Typ V100-1.8 zum Einsatz kommen, deren Herstellung in der Vestas-Fabrik in Colorado, USA, erfolgt. Inzwischen gilt die Firma als der führende Windkraft-Lieferant Kanadas.

Das in den Quellen zumeist auf 300 MW veranschlagte Projekt mit einem Investitionsvolumen von mehr als 0,6 Mrd. $ war der Greengate Power bereits im April 2013 abgekauft worden, und zwar von der Enbridge Inc. und der EDF EN Canada Development Inc., einer seit 2007 auf dem kanadischen Markt präsente Tochtergesellschaft der französischen EDF Energies Nouvelles (EDF EN), welche den Engineering-, Beschaffungs- und Bauauftrag an die Firma Mortenson Construction vergibt. EDF EN Canada und Enbridge halten jeweils 50 % des Projekts. Details über die geplante Phase II mit ebenfalls 300 MW (Blackspring Ridge II) gibt es bislang nicht. Auf die anderen Projekte der EDF EN wird weiter unten Bezug genommen.

Die genannte US-Firma Mortenson Construction, deren in Mississauga beheimatete Tochter Mortenson Canada als eines der größten Bauunternehmen Kanadas gilt, bearbeitet den Sektor Windfarmen über ihre Renewable Energy Groups, die bis Ende 2014 mehr als 135 Windkraftprojekte in den USA und Kanada aufbauen, von denen uns an dieser Stelle aber nur die letzteren interessieren.

Die Mortenson Renewable Energy Canada Group, die schon 2006 die Turbinen der Prince Windfarm sowie 2010 die der Gosfield Windfarm in Kingsville errichtet hatte (s.o.), baut auch den im November 2010 ans Netz genommenen Dokie Windpark in Chetwynd sowie  den Glen Dhu Windpark in Merigomish, der im März 2011 seinen Betrieb aufnimmt.

Diese Windfarmen werden uns im weiteren Verlauf der Länderübersicht noch begegnen, ebenso wie die weiteren von Mortenson realisierten Projekte: die St. Joseph Windfarm in der Nähe von Montcalm (abgeschlossen im März 2011) und die Comber Windfarm (Oktober 2011). Die Quality Windfarm im Norden von Britisch-Kolumbien, die im November 2012 in Betrieb geht, habe ich dagegen schon zuvor behandelt. Es scheint das bislang letzte Projekt von Mortenson zu sein.


Zurück zur Capital Power Corp. - bei der im März 2014 der Baubeginn für das 270 MW K2 Windprojekt in Goderich in der Gemeinde Ashfield-Colborne-Wawanosh (ACW) im Südwesten von Ontario ist, für dessen Entwicklung, Bau und Betrieb sich die Firmen Samsung Renewable Energy Inc. und Pattern Energy Group LP bereits im August 2011 zu einer gemeinsamen Kommanditgesellschaft namens Capital Power L.P. zusammengefunden hatten, die als juristische Instanz direkt und indirekt alle wesentlichen Vermögenswerte der Capital Power Corp. hält. Dieser gelingt die erfolgreiche Finanzierung des Projekts in Höhe 850 Mio. $ durch 15 Finanzinstitute. Zu den Firmen Samsung und Pattern komme ich weiter unten.

Während der Arbeiten am Standort der K2 Windfarm werden übrigens Steinwerkzeuge und Artefakte aus der Paleo-Indianischen Periode – von 10.000 bis 12.000 Jahre vor unserer Zeit – gefunden.

Nachdem ein Drei-Richter-Gremium des Ontario Divisional Court im Dezember 2014 in einem einstimmigen Urteil alle Beschwerden gegen das K2 Windprojekt zurückweist, soll die voraussichtliche Inbetriebnahme der früher als Kingsbridge II Projekt bezeichneten Anlage nun Mitte 2015 erfolgen. An dem Bau der mit 140 Siemens-Windturbinen des Typs SWT-2.3-101 bestückten Farm ist auch die AMEC/Black & McDonald beteiligt.

Zu diesem Zeitpunkt besitzen Capital Power und Greengate Power Beteiligungen an 32 nordamerikanische Energie-Einrichtungen (Wind, Solar, Gas usw.) mit einer Erzeugungskapazität von insgesamt fast 3.800 MW. Nun soll noch ein Portfolio mit weiteren 10 Wind- und 4 Solarstandorten in den USA übernommen werden.

In Kanada plant Greengate Power derweil das 100 MW Radar Hill Wind Project in Zentral-Alberta, rund 10 km östlich der Stadt Red Deer, wo seit 2008 Winddaten gesammelt werden; sowie eine ganze Reihe von 150 MW Windparks, wie das Stirling Wind Project im südlichen Alberta, ca. 30 km südöstlich der Stadt Lethbridge; das Wheatland Wind Project etwa 30 km südöstlich der Stadt Drumheller und benachbart zur o.e. Wintering Hills Windfarm von Suncor; das Paintearth Wind Project 40 km östlich der Stadt Stettler und benachbart zur Halkirk Windfarm; das Ponoka Wind Project 5 km südlich der Stadt Ponoka; sowie das Chigwell Wind Project 5 km östlich der Stadt Lacombe. Auch an diesen Standorten werden bereits seit 2007 bzw. 2008 Windmessungen durchgeführt.


Die im Jahr 2001 gegründete Firma Sea Breeze Energy Inc. in Vancouver, die sich als erstes Unternehmen in Britisch-Kolumbien bezeichnet, das die Windenergie als kommerzielle Chance verfolgt – und das erste Unternehmen der Provinz ist, das eine vollständige Umweltgenehmigung für einen Windpark erlangt, wird bereits im April 2003 von der Sea Breeze Power Corp. übernommen, einem Entwickler Bereich der erneuerbaren Energien wie Laufwasserkraftwerksprojekte, HGÜ-Seekabel und Microgrid-Integrationssysteme. Was aufgrund der Namensgleichheit vermutlich interne Gründe hat.

Nachdem im Juni 2003 der Vorantrag für das Projekt einer 99 MW Knob Hill Windfarm auf Vancouver Island gestellt wird, das erste Engagement des Unternehmens, bleibt es lange Zeit ruhig um die Firma. Erst im Mai 2009 ist wieder etwas zu hören, als bekannt wird, daß das Zertifikat der Umweltverträglichkeitsprüfung bis zum September 2014 verlängert wurde. Nun hofft man, daß das auf 325 Mio. C $ geschätzte Projekt bis Ende 2011 betriebsbereit sein wird.

Der Standort des Windparks bei Holberg befindet sich 35 km nordwestlich von Port Hardy im Norden von Vancouver Island in den traditionellen Gebieten der Quatsino, Tlatlasikwala und Kwakiutl First Nations.

Im März 2010 wird ein Strombezugsvertrag mit der British Columbia Hydro and Power Authority (BC Hydro) geschlossen. Nun wird davon ausgegangen, daß der Bau der Phase 1 im Folgejahr und die Lieferung von elektrischer Energie Ende 2012 beginnen kann. Im Juli gibt Sea Breeze die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit der Firma International Power Canada Inc. bekannt, um die Phase 1 zu entwickeln. Gemäß der Vereinbarung wird die Firma auch Mehrheitseigentümer des Projekts.

Die International Power Canada Inc. (IPR) ist ein Windpark-Entwickler, Eigentümer und Betreiber aus Markham, Ontario, der 2001 unter dem Namen AIM PowerGen Corp. (AIM) gegründet wurde – von Mike Crawley, der im übrigen im Januar 2012 für eine zweijährige Amtszeit zum Präsidenten der Liberalen Partei Kanadas gewählt wird.

Im September 2009 wird die AIM – als Tochterfirma der Renewable Energy Generation Ltd. -  von der International Power plc übernommen, einem multinationalen unabhängigen Stromerzeuger mit Sitz in London, der wiederum eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der französischen Firma GDF SUEZ S.A. ist, womit sich die International Power letztlich im Mehrheitsbesitz der GDF Suez wiederfindet.

Als Gemeinschaftsunternehmen der International Power Canada Inc. und der GDF SUEZ entwickelt und betreibt ab Oktober 2009 die GDF SUEZ Canada Inc. Wind- und Solarenergieprojekte in Ontario. Den ersten Vorstoß in die nordamerikanische Windenergie-Entwicklung und Erzeugung hatte die GDF SUEZ bereits Ende 2007 auf Prince Edward Island vollzogen, als sie die Vermögenswerte der Firma Ventus Energy Inc. erwarb, unter denen sich auch die Norway Windfarm und die West Cape Windfarm befanden.

Die 9 MW Norway Windfarm war erst im Juni 2007 fertiggestellt worden und versorgt seitdem das Stromnetz der PEI Energy Corp.

Daneben betreibt die GDF SUEZ vier Farmen in Norfolk County, die alle im Jahr 2008 in Dienst gestellt werden, nämlich Clear Creek (o. Clear Creek Point), Cultus, Frogmore und Mohawk (o. Mohawk Point), jeweils mit sechs Vestas V82/1650 WKA und 9,9 MW; die ab Juni 2010 betriebene 39,6 MW Harrow Windfarm in Essex mit 24 Vestas-Anlagen; die 48 MW Pointes Aux Roches Windfarm in Ontario mit 16 Vestas V90/3000, die im Dezember 2011 in Betrieb genommen wird; sowie die 18 MW Le Plateau I + II Windfarm in Ruisseau-Ferguson in Québec, die im März 2012 mit 12 GE 1.5xle WKA ans Netz geht, gefolgt einen Monat später von der 9 MW Le Plateau III Windfarm mit sechs Anlagen desselben Typs.

Im Jahr 2011 taucht auch die Firma Sea Breeze wieder auf – als sie nämlich ihr Knob Hill Projekt an die GDF Suez Energy North America verkauft. Diese benennt das nun auf 310 Mio. $ bezifferte 99 MW Projekt auf dem Knob Hill Plateau in Cape Scott Windfarm um und beginnt im Sommer mit dem Bau. Tatsächlich geht die Farm mit ihren 55 Vestas V100/1800 WKA dann Ende 2013 ans Netz.

Die Cape Scott Windfarm ist Teil des Portfolio eines von der GDF SUEZ gebildeten Joint-Ventures, an dem die Tochter GDF SUEZ Canada Inc. 40 % der Anteile hält, während die beiden Firmenpartner Mitsui & Co. Ltd. sowie Fiera Axium Infrastructure Inc. durch ihre jeweiligen Tochtergesellschaften Beteiligungen in Höhe von 30 % haben.

GDF Suez und International Power geben im August 2011 außerdem bekannt, daß sie mit der Ontario Power Authority Strombezugsverträge für zwei weitere Projekte unterzeichnet haben. Sowohl die 99 MW Erieau Windfarm als auch die 99 MW East Lake St. Clair Windfarm, die jeweils mit 55 Vestas V90/1800 ausgestattet ein Investitionsvolumen von über 214 Mio. € haben, nehmen ihren kommerziellen Betrieb im Mai 2013 auf.

Im Jahr 2015 nennt die GDF Suez in ihren Referenzen neben den o.g. Windparks auch noch die 2007 mit 11 Vestas V80/1800 ausgestattete 19,8 MW West Cape Windfarm in O’Leary, die bis März 2009 mit weiteren 44 WKA auf eine Gesamtleistung von 99 MW ausgebaut wird und ihren Strom an die Stadt Summerside liefert, sowie die 99 MW Caribou Windfarm in Caribou Mountain, New Brunswick, die ab Oktober 2009 in Betrieb ist. Beide Farmen sind schon zuvor erwähnt worden.

Und auch die Firma Sea Breeze läßt noch einmal von sich hören, als sie sich nämlich Anfang 2013 als ein neugegründetes Offshore-Windentwicklungsunternehmen präsentiert und eine 150 Mio $ Windfarm mit 75 Turbinen vor der Südküste von Vancouver Island vorschlägt. Später ist davon jedch nichts mehr zu hören, und die ,neue’ beschäftigt sich nur noch mit Offshore-Auktionen in den USA – bislang allerdings ohne irgendwelche Umsetzungen vorweisen zu können (Stand 2015).

Die genannte Stadt Summerside gründet übrigens den ersten Windpark in Prince Edward Island, der sich in kommunalem Besitz befindet und von dem städtischen Stromversorger betrieben wird, die 12 MW Summerside Windfarm, die im Jahr 2010 mit vier Vestas V90/3000 WKA  in Betrieb geht. Da die Stadt außerdem Strom aus der West Cape Windfarmkauft, gilt sie als eine der grünsten Gemeinden der Welt.

 

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