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Im April 2009 wird in Noida,
Uttar Pradesh, die Firma Inox
Wind Ltd. (IWL) gegründet, als Teil der industriellen Inox
Gruppe, die seit 2006 in Windparks investiert, und
deren Tochter Inox Renewables Ltd. zwischenzeitlich in Indien schon
mehrere Windparks besitzt und betreibt.
Das Unternehmen beschafft sich seine Windtechnologie von der AMSC Windtec GmbH (vormals Windtec GmbH) aus Österreich, einer 100 %-igen Tochtergesellschaft der American Superconductor Corp. in den USA, indem es im Mai 2009 eine unbefristete Lizenz übernimmt, um in Indien auf Grundlage der AMSC-Technologie 2 MW Windenergieanlagen herzustellen, was ab 2010 geplant ist. Den Hintergrund der AMSC Windtec habe ich bereits bei der Ghodawat Energie Pvt. Ltd. erwähnt (s.o.).
Neben der Bereitstellung von lizenzierten Designs wird AMSC dem Unternehmen bei der Beschaffung von Schlüsselkomponenten für die Herstellung der WKA, beim Aufbau einer Fertigungslinie und bei den Tests der ersten Prototypen helfen. Außerdem wird AMSC auch die elektrischen Anlagen für die von Inox hergestellten Turbinen liefern.
Die Produktionsstätte für Naben und Gondeln (800 MW) wird in Una, Himachal Pradesh, und die für Blätter (600 MW) in Rohika, in der Nähe von Ahmedabad, Gujarat, in Betrieb genommen, wo auch Türme gefertigt werden. Hergestellt werden die Modelle DF 93 (2 MW, 93 m Rotordurchmesser) und DF 100 (2 MW, 100 m Rotordurchmesser).
Eigenen Informationen von April 2012 zufolge gehört die Inox Renewables mit einer in Gujarat und Rajasthan installierten Leistung von rund 230 MW zu den am schnellsten wachsenden und größten unabhängigen Energieversorgern des Landes. Diese Position wird im September weiter verstärkt, als die International Finance Corp., die Finanzierungsinstitution der Weltbank, ankündigt, daß sie 130 Mio. $ in die Firma investieren wird (nicht verifiziert).
Die Inox Wind meldet wiederum, daß man in den Geschäftsjahren 2012 und 2013 jeweils 60 WKA produziert und verkauft habe.
Im Juni 2014 gibt es dann einen Auftrag der Continuum Wind Energy aus Singapur, die sich mehrheitlich im Besitz der Morgan Stanley Infrastructure Partners befindet, über 85 WKA vom Typ DF 100 mit einer Gesamtleistung von 170 MW, die in den Distrikten Ratlam und Mandsaur in Madhya Pradesh aufgebaut werden sollen.
Im Dezember folgen zwei Windpark-Projektverträge über 54 MW und 118 MW mit insgesamt 86 Turbinen in Gujarat und Rajasthan, die Inox Wind von der Tata Power Renewable Energy Ltd. (TPREL) bekommt, einer 100 %-igen Tochtergesellschaft der Tata Power Co. Ltd. Das Gujarat-Projekt in der Nähe des Dorfes Rojmal im Distrikt Bhavnagar soll bis Juni 2015 abgeschlossen werden, während das Rajasthan-Projekt in Nähe des Dorfes Dangri im Distrikt Jaisalmer, in zwei Stufen durchgeführt, im März 2016 in Betrieb gehen soll.
Im Januar 2015 startet die Firma eine neue, integrierte Produktionsstätte im Distrikt Barwani, Madhya Pradesh, wo nun verschiedene Varianten der 2 MW Anlage, einschließlich einer Version der der nächsten Generation mit einem Rotordurchmesser von 113 m, hergestellt werden.
Im September 2009 besitzt und betreibt die China
Light & Power Co. (CLP-Gruppe), die schon 2002 eine
Präsenz in Indien etabliert hat (China Light & Power India), lokale
Windkraftprojekte im Umfang von 100 MW, dazu sind in den Bundesstaaten
Karnataka, Maharashtra und Gujarat noch weitere rund 245
MW im Bau.
Außerdem erhält Vestas den Auftrag über 60 Stück seiner V82-1.65 MW
Turbine für ein Projekt in Theni, Tamil Nadu. Vestas
hat eigenen Angaben zufolge bis dato mehr als 2.100
MW Windkraft in
Indien installiert.
Die CLP India bezieht allerdings auch Turbinen anderer Hersteller, so z.B. im Mai 2013, als sie mit Gamesa einen Vertrag über die Lieferung von 65 Turbinen des Typs 65 G97-2.0 MW für die Jath Windfarm im Bundesstaat Maharashtra unterzeichnet, die gemeinsam von der CLP India und von Gamesa entwickelt wurde.
Nachdem es GE Energy, einem Teil des US-Mischkonzerns
General Electric Co., in den Jahren 2004 und 2005 nicht
gelingt, in Indien mehr als 14 Windturbinen zu verkaufen, zieht sich
das Unternehmen frustriert aus diesem Markt zurück. Es meldet sich
erst im Oktober 2009 zurück – mit einem Auftrag der
Firma Bhoruka Power, einer Stromerzeugungsgesellschaft in Bangalore,
in Höhe von rund 21 Mio. €.
Nachdem die Muttergesellschaft GE in diesem Jahr das norwegische Unternehmen Scanwind erworben hat, erhält GE Energy nun Zugriff auf eine fortgeschrittene Turbinentechnologie – und verlagert sein Montagewerk in Indien aus Chennai nach Pune, wo es im Sommer 2011 neu eröffnet wird. Das Werk ist eine der acht globalen Einrichtungen von GE zur Herstellung von Windkraftanlagen, und produziert (oder montiert) die 1,5 MW und 1,6 MW Turbinen für niedrige Windgeschwindigkeiten (Typ 1.5-77 und 1.6-82.5).
Unterstützt wird die Produktionsstätte von dem John F. Welch Technology Centre in Bangalore, einem im Jahr 2000 eröffneten multidisziplinären Forschungs- und Entwicklungszentrum der GE – dem ersten außerhalb der USA.
Als GE Energy im April 2014 eine neue 1,7 MW Anlage einführt, mit in Indien selbst entwickelten 103 m langen Rotorblättern, die speziell für niedrige Windgeschwindigkeiten konzipiert sind, gibt das Unternehmen gleichzeitig bekannt, daß es sich zum Ziel gesetzt hat, seinen Anteil am indischen Windkraftanlagenmarkt bis zum Jahr 2016 zu verdoppeln.
Um dies zu erreichen, investiert GE 200 Mio. $ in eine weitere Fabrik in Pune, die verschiedene Komponenten für Windkraftanlagen herstellen wird. Die elektrischen Anlagenteile werden von GE selbst produziert und nach Indien importiert, während die Blätter von lokalen Lieferanten bezogen werden. Bereits im Juni nimmt die Produktionseinheit den Betrieb auf.
Im Juli folgt die Meldung, daß GE auch in drei Windparks der Firma Atria Power Corp. Ltd. (APCL) aus Bangalore investiert, ohne daß aber die Höhe der Investition genannt wird. Ein 25,6 MW Windpark im Distrikt Ananthapur, Andhra Pradesh, geht bereits im September ans Netz, während die Inbetriebnahme die beiden anderen Projekte von jeweils 50 MW im Distrikt Betul, Madhya Pradesh, bis Juni 2015 erfolgen soll. GE liefert für die Projekte WKA im Umfang von 76 MW - die restlichen Turbinen liefert ein anderer, bislang nicht genannter Hersteller.
Ende 2014 zählt GE bereits 258 in Indien installierte Windkraftanlagen mit zusammen 401 MW. Die 1999 (o. 2000) gegründete Atria wiederum hat bereits über 125 MW in Form von kleinen Wasserkraftwerken, Solar- und Windparks in Betrieb, hält sich mit Details darüber aber sehr zurück.
Im Dezember 2009 verabschiedet das Ministerium für
neue und erneuerbare Energien (MNRE) ein Stromproduktion-orientiertes
Anreizsystem für Windkraftprojekte mit 1,1 $-Cent/kWh für einen maximalen
Zeitraum von zehn Jahren.
Obwohl der Neuzubau 2008 in Indien rund 1.800 MW betragen hat, um Ende des Jahres 9.587 MW zu erreichen, wird das Land nun durch China überholt (mit 12,6 GW), was auch durch einen Anstieg bis Ende 2009 auf 10.500 MW (andere Quellen: 10.926 MW) nicht mehr kompensiert werden kann.
Im Februar 2010 erfolgen zwei beachtliche Ankündigungen.
Zum einen gibt die deutsche Siemens bekannt, daß sie in den nächsten
drei Jahren auf dem indischen Sektor der erneuerbaren Energien 346
Mio. $ investieren wird, von denen etwa ein Drittel für die Entwicklung
von Windenergieprojekten vorgesehen ist. Das Unternehmen plant u.a.
ein Turbinenwerk an der indischen Westküste zu bauen, wo die meisten
neuen Windpark-Entwicklungen stattfinden.
Noch mindestens eine Dimension größer ist der Plan eines neu gebildeten Konsortiums, das in Karnataka ein Energie-Werk mit 13 GW bauen will, von denen 10 GW aus der Photovoltaik, und 3 GW aus Windparks kommen sollen. Die beiden Partner, die Airvoice Group aus Gurgaon, eine indische Mobiltelefon- und Rohstoffexportfirma, sowie die Satluj Jal Vidyut Nigam Ltd. (SJVN), ein Joint-Venture zwischen der indischen Bundesregierung und der Regierung des Bundesstaates Himachal Pradesh, wollen in den nächsten 10 Jahren mehr als 50 Mrd. $ investieren, um das Projekt zu verwirklichen.
Die Entwickler haben im südwestlichen Teil Indiens bereits 12 potentielle Standorte für die Solarparks und 4 Flächen für die Windparks identifiziert, wobei in der ersten Phase geplant ist, in drei Jahren mit 100 MW Solarenergie und 200 MW Windkraft ans Netz zu gehen. Für die Beschaffung der Anlagen wird mit mehreren Unternehmen, darunter Eurowinds und Suzlon, verhandelt.
Bislang hat die SJVN nur im Mai 2014 die 47,6 MW Khirvire Windfarm bei den Dörfern Khirvire und Kombhalne im Distrikt Ahmednagar in Maharashtra in Betrieb genommen, wo 56 WKA eines nicht genannten Herstellers stehen (850 kW). Von weiteren Projekten ist erst einmal nichts zu vernehmen, und die Airvoice Group scheint auch verschwunden zu sein.
Als im August 2010 eine Studie der Indian Wind Turbine
Manufacturers Association (IWTMA) und des Global Wind Energy Council
(GWEC) veröffentlicht wird, ist die Rede davon, daß Indien eine nationale
Revolution in der Windenergiebranche braucht, denn mit den richtigen
und nachhaltigen Anreizen könnten bis zum Jahr 2030 bis
zu 24 % des indischen Gesamtenergiebedarfs durch Windkraftanlagen generiert
werden.
Interessant sind auch die Hinweise darauf, daß die derzeitigen Daten der Regierung nicht ausreichend sind, da keinerlei Messungen der wahren Windenergiepotentiale verfügbar sind. Die Schätzungen im offiziellen indischen Windatlas beziffern die potentielle Windenergieerzeugungskapazität in Indien nämlich auf magere 49.130 MW. Darüber hinaus hätten die früheren Studien den Aspekt des Offshore-Windenergiepotentials völlig ignoriert. Was sich auch mit meiner Recherche deckt, denn bislang ist das Thema nirgendwo ins Gespräch gekommen.
Im Oktober 2010 kündigt die spanische Firma Acciona
S.A. ihren bereits dritten Windpark in Indien an. Acciona,
die seit 2005 über eine Niederlassung in Bangalore
verfügt, ist das erste spanische Windenergieunternehmen, das Eigentümer
und Betreiber von Windparks in Indien ist.
Der neue 56,1 MW Tuppadahalli Windpark wird in der Nähe des bereits installierten Windparks Arasinagundi und Anabaru im Bundesstaat Karnataka gebaut, und im Oktober 2011 abgeschlossen. Mit seinen 34 Acciona-Windkraftanlagen (1,65 MW) stellt der Park eine Investition von etwa 58 Mio. € dar. Damit hat das Unternehmen in diesem Land insgesamt 85,8 MW in Betrieb.
Ebenfalls im Oktober 2010 installiert das NIVE gemeinsam
mit der TEDA bei Kayathar, in der Nähe von Tirunelveli, die ersten
zwei 1,25 MW Anlagen in Tamil Nadu. Hier hatten die beiden Partner
insgesamt 79 Windmessstationen aufgestellt, um das Potential der verschiedenen
Standorte zu ermitteln.
Im Januar 2011 wird gemeldet, daß der Zink- und Blei-Hersteller Hindustan
Zinc Ltd. aus Udaipur, eine Tochtergesellschaft der Sterlite
Industries (India) Ltd. und Teil von Vedanta Resources plc, die auch
am Jaisalmer Windpark beteiligt ist, in den indischen Bundesstaaten
Tamil Nadu, Rajasthan, Maharashtra und Karnataka Windprojekte mit einer
Gesamtleistung von 150 MW entwickeln wird. Bisher hat die Firma etwa
125 MW operativer Windenergieleistung am Netz.
Die neue Entwicklung wird in zwei Phasen geschehen, 50 MW bis März, und weitere 100 MW bis September, wobei mit Investitionen in Höhe von rund 151 Mio. € gerechnet wird. Tatsächlich wird schon kurz darauf ein Vertrag mit Suzlon zur Lieferung der WKA geschlossen, der auf rund 191 Mio. $ beziffert wird.
Im April 2011 gründet Sumant Sinha, ein früheres Führungsmitglied
der Suzlon Energy Ltd., seine Firma ReNew Power Ventures Pvt.
Ltd. als unabhängigen Wind-Energieversorger.
Schon Ende des Jahres kann das Unternehmen den bislang größten Coup in den indischen Windbranche in Bezug auf Beteiligungskapital landen, als Goldman Sachs für 148 Mio. € eine Mehrheitsbeteiligung an der ReNew Wind Power erwirbt. Dadurch gelingt es der Firma mittels Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung 840 Mio. $ einzusammeln, mit denen in verschiedenen Bundesstaaten Windprojekte mit knapp 500 MW installierter Leistung umgesetzt werden. Andere Beteiligte sind die Asiatische Entwicklungsbank und der Global Environment Fund.
Im Mai 2012 kündigt die ReNew Power an, über 1,1 Mrd. $ investieren zu wollen, um im ganzen Land Windenergieprojekte im Umfang von 1.000 MW umzusetzen.
Neben Solarprojekten verfügt das Portfolio der Firma Ende 2014 über 14 operative Windprojekte: in Gujarat ist in Jasdan, einer Gemeinde in Rajkot, seit dem Mai 2012 eine 25,2 MW Windfarm mit 12 Suzlon S88 Anlagen in Betrieb; in Karnataka gibt es in Chikodi in Belgaum, und in Tadas in Haveri, zwei Windfarmen mit zusammen 68,4 MW; in Rajasthan in der Nähe der Dörfer Bhakrani und Dangri zwei 40,4 MW Windparks; und in Maharashtra sogar neun Windprojekte mit insgesamt 358,65 MW, von denen sich drei in Vaspet befinden.
Im Juni 2011 unterzeichnet die Firma Suryachakra
Green Power Pvt. Ltd. eine Absichtserklärung mit der finnischen WinWinD
Power Energy, Teil der WinWinD Oy-Gruppe, bei der es um die Zusammenarbeit
bei der Entwicklung eines 250 MW Windprojekts in Dharapuram, Tamil
Nadu geht, das eine Investition von ca. 350 Mio. $ darstellt und in
drei Phasen umgesetzt werden soll.
In der ersten Phase will man im 2. Quartal 2012 75 MW Windkraftleistung online bringen, die Fertigstellung des gesamten Windparks Dharaparum, der mit 1 MW Windenergieanlagen von WinWinD bestückt wird, wird für 2013 erwartet. Es ist nichts darüber zu finden, daß dieses Projekt durchgeführt wurde – möglicherweise, weil die WinWinD im Oktober 2013 in Konkurs geht (s.d.).
Die Greenko Group plc, ein Projektierer und Betreiber von Regenerativ-Energie-Anlagen,
und die GE Energy Financial Services, geben im Oktober 2011 ihre
Kooperation bei Investitionen in Windparks in Indien bekannt. Während
die Greenko 65 Mio. $ in die neugegründete Greenko Wind Project
Pvt. Ltd. investieren will, wird sich GE mit 50 Mio. $ beteiligen.
Damit sollen etwa 500 MW Windenergieleistung
installiert werden, wobei das erste Projekt der 65,5
MW Ratnagiri Windpark im
Distrikt Satara in Maharashtra ist, der mit lokal hergestellten GE’s 1,6
MW Turbinen ausgestattet im Dezember fertiggestellt werden
soll.
Tatsächlich geht der Park jedoch erst im Juni 2013 in Betrieb, während die 2. Phase mit weiteren 36 MW im Juni 2014 ans Netz der Maharashtra State Electricity Distribution Company Ltd. (MSEDCL) angeschlossen wird.
Interessanterweise schließt Greenko im Jahr 2013 auch noch einen Rahmenvertrag mit dem spanischen Hersteller Gamesa ab, der die Belieferung von Greenko mit Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 300 MW vorsieht. Bereits im Mai 2013 wird Gamesa mit der Lieferung und Installation für zwei Windparks mit je 50 MW beauftragt, die in den Bundesstaaten Karnataka und Andhra Pradesh errichtet werden sollen, weitere 50 Windturbinen des Typs 65 G97-2.0 MW mit einer Gesamtleistung von 100 MW, die in diversen Windparks in verschiedenen Teilen Indiens aufgestellt werden sollen, bestellt Greenko im April 2014.
Das Unternehmen hat ab November 2013 die Phase 1A (51,2 MW) der Rayala Windfarm in Betrieb, ein 241,2 MW Windenergieprojekt im Distrikt Anantapur in Andhra Pradesh, das in 5 Phasen umgesetzt wird. Hier gehen im Februar 2014 die Phase 1B mit 50 MW, und im Juni die Phase 2A mit ebenfalls 50 MW ans Netz, während sich die Phasen 2B mit nochmals 50 MW, und 2C mit 40 MW im Aufbau befinden und im Laufe des Jahres 2015 ihren kommerziellen Betrieb aufnehmen sollen. Welche WKA installiert sind, wird nicht gesagt.
Ebenfalls im November 2013 geht die Phase 1A (51,2 MW) der Fortune Five Windfarm ans Netz, einer Gruppe von sechs Projekten mit insgesamt 180 MW in Bijapur. Im Juli 2014 folgt die Phase 1B mit 50 MW, während die Phase 2 mit 18,8 MW noch in der Entwicklung ist. Am gleichen Standort wird November auch noch die 15 MW Matrix Windfarm der Tochtergesellschaft Matrix Power (Wind) Pvt. Ltd. in Betrieb genommen, die als Verlängerung der Fortune Five Windpark gilt.
Dazu kommen ab März 2014 die 15 MW Mangalore Windfarm der Tochtergesellschaft Mangalore Energies Pvt. Ltd., und ab Januar 2015 die 30 MW Bagewadi Windfarm der Tochtergesellschaft Greenko Bagewadi Wind Energies Pvt. Ltd., beide in Bijapur, Karnataka. Diverse weitere Farmen sind in Planung oder im Bau.
Die Ende 2010 installierte Gesamtleistung von 13.065
MW, die zu diesem Zeitpunkt fast 70 % der gesamten in Indien installierten
erneuerbaren Energieerzeugungskapazitäten entspricht, steigt bis Ende 2011 auf
15.880 MW (andere Quellen: über 16.000
MW).
Eine Neubewertung des indischen Windkraftpotentials des Lawrence Berkeley
National Laboratory und des WISE aus den USA, die im März 2012 veröffentlicht
wird, stellt fest, daß die in Indien zur Verfügung stehenden Windressourcen
20 - 30 mal höher sind als die offiziellen Schätzungen von bislang
102 GW. Alleine schon das Offshore-Potential wird auf mehr als 100
GW geschätzt, wobei sich insbesondere Küste entlang Tamil Nadu gut
eignen soll.
Das MNRE unterzeichnet daraufhin eine Absichtserklärung mit dem Berkeley Lab, um in Zukunft bei verschiedenen Themen wie der Abschätzung von Potentialen und und Windenergie-Integration zu kooperieren – und das C-WET errichtet in der Nähe von Dhanushkodi einen 100 m Windmast, um die Offshore-Resourcen an der Küste von Rameshwaram zu bewerten.
Im Juni 2012 meldet die Presse, daß das zukünftige U-Bahn-Projekt
Ahmedabad-Gandhinagar in Gujarat, das ein Investitionsvolumen
von 2,7 Mrd. $ haben wird, zur Versorgung seiner Züge, Bahnhöfe und
Anlagen einen 20 MW Windpark einsetzen will, um die erste der Welt
zu sein, die mit ,grünen Strom’ fährt – und dadurch sogenannte Emissionsgutschriften
(Carbon Credits) verdient. Das Projekt soll in einen Zeitraum von sieben
Jahren in drei Phasen abgeschlossen werden. Die voraussichtlichen Kosten
für den Windpark werden auf rund 22 Mio. $ beziffert.
Ende 2012 erreicht die installierte Windkapazität
bereits 18.421 MW. In ihrem 12. Fünfjahresplan (2012 – 2017)
gibt sich die indische Regierung das Ziel, dem Energiemix 18,5
GW aus erneuerbaren Energiequellen hinzuzufügen – wobei 11
GW aus dem Wind, 4 GW von der Sonne, und 3,5
GW aus anderen erneuerbaren Quellen kommen sollen.
Dem Stand von 2013 zufolge gibt es in Indien inzwischen
29 Windkraftanlagenhersteller. Die wichtigsten, bzw. die mir bislang
bekannt gewordenen, Unternehmen sind in dieser Länderübersicht vertreten.
Hinweise auf fehlende Firmen nehme ich gerne entgegen.
Entsprechend einem Bericht, der im Juli 2014 erscheint,
haben die Brüder Mohammad Hussain und Mushtaq
Ahmad Methar aus dem Distrikt Darrang in Assam eine kostengünstige
Windmühle aus Bambus für die Bewässerung ihrer Reisplantage entwickelt,
die mehr als 10-mal billiger ist als die bislang auf dem Markt verfügbaren
Geräte.
Mit Hilfe eines Zimmermanns ist ihr erster Prototyp, der neben dem Bambus-Holz aus Streifen von alten Reifen, Eisenstücken usw. besteht, in nur vier Tagen fertig. Insbesondere, weil der gesamte Tragrahmen aus Bambus ist, kalkulieren die beiden Innovatoren den Preis ihres Endproduktes auf 4.500 Rupien, gegenüber den handelsüblichen Windmühlen, die über 60.000 Rupien kosten.
Mit dem Auftrag, das Leben der ausgesprochen armen Salzbauern (Agarias) in der Region Little Rann of Kutch (LRK) zu verbessern, welche 21% der gesamten Salzproduktion in Indien stellt, übernimmt das Gujarat Grassroots Innovation Augmentation Network – West (GIAN W) zusammen mit der National Innovation Foundation (NIF-India) die Verbreitung der Innovation in den Gebieten der Salzbauern.
Basierend auf deren Feedback verbessert das GIAN W das Design und entwickelt ein erstes Modell, das 2008 bei LRK installiert wird. Um die Effizienz der Windmühle zu erhöhen, für Konstruktionsänderungen und Verbesserungen wendet man sich an die Alstom Foundation.
Im Jahr 2012 gibt es in den Dörfern Kathivadar und Kadiali im Distrikt Amreli schon mehr als 25 solcher Windmühlen, Dank derer sich die Salzbauern nicht mehr stundenlang mit der Wasserpumpe abmühen müssen. Umgerechnet spart die Windpumpe in sechs Monaten Diesel im Wert von etwa 50.000 Rupien. Nun plant das GIAN W in der nächsten Phase weitere derartige Windmühlen in anderen Teilen des Bundesstaates Gujarat zu errichten.
Der neue indische Modi-Regierung beschließt im Juli 2014,
in den diesjährigen Haushalt wieder finanzielle Anreize einzuführen,
um kräftige Investitionen in die Windenergiebranche zu fördern. Um
Indiens Abhängigkeit von teuren Energieimporten zu verringern, schlägt
Energieminister Piyush Goyal vor, dem gegenwärtigen Stand pro Jahr
Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 10.000
MW hinzuzufügen.
Die indischen Windturbinenhersteller und Projektentwickler werden von der Regierung daher aufgefordert, Anstrengungen zu unternehmen um ihre Jahreskapazität zu verfünffachen. Außerdem wird die baldige Verabschiedung eines Nationalen Windenergieplans angekündigt (National Wind Energy Mission), in dessen Rahmen die Bundes- und Länderregierungen zusätzliche regulatorische und finanzielle Anreize für Projektentwickler implementieren werden.
Im September 2014 gibt das Ministerium für neue und erneuerbare Energien (MNRE) außerdem den Start eines Gemeinschaftsunternehmens von Unternehmen des öffentlichen Sektors bekannt, das einen 100 MW Offshore-Windpark vor der Küste von Gujarat realisieren soll. Gedacht ist das Windenergieprojekt als eine Demonstration für den möglichen weiteren Ausbau der Offshore-Windkapazität des Landes.
Das Memorandum of Understanding zur Einrichtung einer Joint-Venture-Gesellschaft wird vom MNRE, dem NIWE und einem Partnerkonsortium unterzeichnet. Bei diesem handelt es sich um die Unternehmen und Institutionen National Thermal Power Corporation (NTPC), Power Grid Corporation of India Ltd. (PGCIL), Indian Renewable Energy Development Agency (IREDA), Power Finance Corporation (PFC), Power Trading Corporation (PTC) und Gujarat Power Corporation Ltd (GPCL).
Die indische Regierung wird Zuschüsse für Untersuchungen und Studien vergeben sowie die Freigaben für die Umsetzung des Projekts beschaffen. Außerdem werden der Entwurf einer nationalen Offshore-Windenergie-Politik vorbereitet (National Offshore Wind Energy Policy), die ein günstiges Umfeld für die Nutzung der Offshore-Windenergie bieten soll – sowie die Gründung einer National Offshore Wind Energy Authority (NOWA) erwartet, welche für die Durchführung der Ressourcenbewertung entlang der Küste und die Bestimmung potentieller Standorte in den ausschließlichen Wirtschaftszonen (Exclusive Economic Zones) der Hoheitsgewässer verantwortlich sein wird.
Aufgrund seiner 7.600 km langen Küste eignet sich das Land ganz besonders gut für die Offshore-Windenergie, deren Potential sogar von Seite der konservativen Regierung auf 45 GW geschätzt wird – was etwa einem Drittel des gesamten derzeitigen Energieverbrauchs entspricht.
Es überrascht daher nicht, daß schon im Oktober 2014 der Windenergiekonzern Suzlon Energy die Einrichtung eines 300 MW Offshore-Windenergie-Pilotprojekts ankündigt. Vor allem entlang der Küste von Gujarat und Tamil Nadu führt das Unternehmen bereits mehrere technisch-wirtschaftliche Machbarkeitstudien und Umweltstudien durch. Ans Netz gehen soll der Park – wahrscheinlich in Gujarat – innerhalb von vier Jahren ab dem Zeitpunkt des Beginns der Arbeit. Außerdem wird Ende des Jahres bekannt, daß sich Suzlon zukünftig auch mit der Solarenergie beschäftigen will.
Im Dezember 2014 melden die Fachblogs, daß die in
Guernsey beheimatete Firma Mytrah Energy Ltd. (MEL),
eine Tochtergesellschaft der britischen Mytrah Gruppe, von Merrill
Lynch und Apollo Global Management eine Finanzierung in Höhe von 70
Mio. $ erhalten hat, um in Indien 1 GW an Windenergieleistung einzurichten.
Das Unternehmen ist schon mehrfach erwähnt worden.
Die Genealogie ist etwas verwirrend, denn die speziell auf Indien ausgerichtete Mytrah Energy (India) Ltd. (MEIL) wird im November 2009 gegründet, während die Gründung der Muttergesellschaft MEL erst im August 2010 erfolgt. Diese wird dann im Oktober von institutionellen Investoren wie Capital Group, Blackrock und Henderson mit 80 Mio. $ finanziert. In den Folgejahren gelingt es dem Unternehmen, sich weitere 570 Mio. $ zu beschaffen, um in Indien bis Anfang 2014 die Errichtung einer Windenergiekapazität von 500 MW anzugehen.
Hierfür werden mit den einzelnen Landesregierungen Absichtserklärungen über große Volumina unterzeichnet: mit Andhra Pradesh im Dezember 2011 für 800 MW, mit Andhra Pradesh im Januar 2012 für 2.850 MW, mit Karnataka im Juni 2012 für 1.627 MW, und mit Gujarat im Januar 2013 für 1.000 MW. Doch auch die Umsetzung geschieht relativ rasch.
Bereits im Juni 2011 wird der 42 MW Mokal Windpark in Rajasthan in Betrieb genommen (20 x 2.1 MW Suzlon S 88), und im September folgt der 25,2 MW Mahidad Windpark in Gujarat (12 x 2.1 MW Suzlon S 88). Im Jahr 2012 gehen dann im Februar der 39 MW Chakla Windpark in Maharashtra (26 x 1.5 MW Suzlon S 82), im August der 63 MW Vajrakarur Windpark in Andhra Pradesh (30 x 2.1 MW Suzlon S 88) und der 75,6 MW Kaladongar Windpark in Rajasthan (36 x 2.1 MW Suzlon S 95) in Betrieb, sowie im September der 52,5 MW Jamanwada Windpark in Gujarat (25 x 2.1 MW Suzlon S 95) und der 12,6 MW Sinnar Windpark in Maharashtra (6 x 2.1 MW Suzlon S 95) ans Netz.
Anfang 2015 befinden sich außerdem noch drei Parks im Bau: der 37,4 MW Burgula Windpark in Andhra Pradesh (44 x 0.85 MW Gamesa G 58), der 100,3 MW Savalsung Windpark in Karnataka (118 x 0.85 MW Gamesa G 58) sowie der 100,5 MW Vagarai Windpark in Tamil Nadu (67 x 1.5 MW ReGen V 87), dessen Strom direkt an die Endkunden verkauft werden soll.
Ebenfalls im Dezember 2014 bilden die Indian Wind
Turbine Manufacturers Association (IWTMA) und die Wind Independent
Power Producers Association (WIPPA), die beiden Interessenvertretungen
der Produktions- und Kundenseite im Windgeschäft, die gemeinsame Indian
Wind Energy Alliance (IWEA), welche die Rolle eines Spitzengremiums
für die Windenergie-Branche in Indien übernehmen soll.
Während Ende 2013 eine Leistung von 20.150
MW erreicht
wird (andere Quellen: 20.215 MW), steigert
sich diese bis Ende 2014 auf
22.465 MW. Zu diesem Zeitpunkt gibt es in
Indien etwa 450 Windfarmen.
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