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MUSKELKRAFT

Über- und Unterwasser (VIII)


Anfang Oktober 2012 wird über eine völlig andere Antriebsmethode berichtet, mit der Chris Todd zu Fuß innerhalb von 48 Stunden über die Irische See von Wales nach Irland wandern will. Sein Motiv ist es, mit seinem Projekt Geld für die Royal National Lifeboat Institution und die Wiltshire Blind Association zu sammeln.

Todd im Treadalo

Treadalo

Zur Überwindung der 66 Meilen langen Strecke baut er in seinem Hinterhof eine gigantische Tretmühle auf zwei Schwimmkörpern, die er Treadalo nennt.

Leider beginnen die Dinge schon nach neun Stunden schief zu gehen, als das Steuerruder des Rades von Wellen zerstört wird, die weit größer sind als erwartet. Todd ist gezwungen, sein Tredalo zu verlassen und an Bord eines Rettungsbootes zu gehen, das ihn zurück nach Wales transportiert. Und nach einer zweistündigen Schleppfahrt zerbricht auch noch das übermannshohe Hamsterrad.

Eigentlich will Todd noch im gleichen Jahr zu einem zweiten Versuch aufbrechen, doch dies scheint nicht passiert zu sein, denn spätere Meldungen über das Projekt gibt es keine mehr.


Unter dem Titel The Pilot Fish Project (Projet Poisson Pilote) starten Antoine Delafargue und Michaël De Lagarde im Jahr 2013 mit der Konstruktion des kleinsten autonomen muskelbetriebenen Langstrecken-Unterseeboots für 2-Personen, das jemals gebaut wurde.

Auch bei diesem Fall geht es darum, den Ärmelkanal zu durchqueren. Man kann sich kaum vorstellen, was Engländer und Franzosen über die Jahrhunderte gemacht hätten und machen würden, wenn es diese Wasserstraße nicht gäbe. Die geplante Route führt über eine Strecke von 240 km von Plymouth nach Saint-Malo.

Mitte August 2016 soll es losgehen – und der Weg dahin ist auf dem Homepage des Projekts relativ gut dokumentiert. Auch die französischen Medien berichten häufig über die Fortschritte beim Bau des 2,8 t schweren und druckdichten Gefährts, das aus einem 1 cm dicken Stahlrumpf besteht, der von einer schlanken Außenhülle aus Glasfaser-Verbundwerkstoff umgeben ist.

Im Dezember 2015 kann das U-Boot auf der Pariser Nautic-Messe gezeigt  werden, und im April 2016 beginnen Tests im Cazaux-Sanguinet See bei Biscarosse. Im Mai bleiben die beiden Piloten fast 24 Stunden im U-Boot, wobei Abstiege auf 10 m Wassertiefe erfolgen, und im Juli folgt ein erfolgreicher Drucktest, als bei Toulon das Boot – ohne Insassen – für eine Stunde auf 255 m Tiefe abgesenkt wird.

Zum Zeitpunkt der geplanten Fahrt wird allerdings gemeldet, daß diese aufgrund einiger technischer Probleme auf das nächste Jahr verschoben wurde. Unter anderen hatte man festgestellt, daß die Batterien, die eigentlich gasdicht sein sollten, aus einem unbekannten Grund Wasserstoffgas abgaben, welches wiederum den Kohlenmonoxidsensor täuschte.

Kanu-Bike von Schoffer

Kanu-Bike von Schoffer


Im Juni 2013 scheitert der Rekordversuch von Ingo-Kai Schoffer aus Esslingen, mit seinem selbst entwickelten und gefertigten Hightech-Tretboot von Konstanz aus den Bodensee zu umrunden und innerhalb von 24 Stunden eine 146 km lange Strecke zu bewältigen. Damit wollte er den Rekord des bisherigen Rekordhalters brechen: Der Österreicher Johann Kilzer hatte auf einem Katamaran-Tretboot innerhalb von 24 Stunden und 30 Minuten 118 km zurückgelegt.

Nach rund 35 km überschlägt sich das schmale Kanu-Bike wegen zu hoher Wellen und der Fahrer wird ins Wasser geschleudert – worauf er die Tour aus Sicherheitsgründen abbricht, nicht ohne für den Sommer einen neuen Rekordversuch anzukündigen. Der diesmal sogar klappt, obwohl es auch hier Probleme gibt.

Im Juli schafft es Schoffer, in 18,5 Stunden eine Distanz von 120,2 km zurückzulegen. Mehr ging aber nicht, da sich der Antrieb seines Kanu-Bikes vor Friedrichshafen in ein Fischernetz verfängt und ihn vom Boot reißt, worauf er seinen Plan und seine Route ändert.


Nachdem der Sportler Carter Johnson im Jahr 2006 in einem Kajak in 24 Stunden die Langstrecke von 241 km bewältigt und sich damit einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde gesichert hatte, wurde dieser Rekord 2008 von Greg Kolodziejzyk aus Kanada mit seinem propellergetriebenen Trimaran Critical Power um gut 4 km überboten (s.o.).

Nun soll im September 2013 auf dem Whitefish Lake in Montana ein 24 Stunden-Rennen stattfinden, bei dem Carter gegen Greg antritt – ein Zweikampf Paddel versus Propeller. Da das Wetter nicht mitspielt, wird die Sache auf Anfang Oktober verschoben und vereinbart, den Wettkampf von 24 Stunden auf 12 Stunden verkürzt nach den Regeln des IHPV auszutragen.

Als dann im Verlauf des Wettrennens der Wind zulegt und die Wellen immer höher schlagen, hat Greg mit dem Trimaran mehr zu kämpfen als Carter, da einer der beiden Außenschwimmer ständig von einer Welle überspült und gebremst wird, während Carter in seinem schlanken Huki Surfski deutlich an Boden gewinnt. Auf dem Rückenwindkurs kann er teilweise auf den Wellen surfen. Carter fragt Greg über  Funk, ob er durch das Wellenreiten nicht einen unfairen Vorteil habe, doch Greg versichert, das sei in Ordnung und plädiert für eine Fortsetzung des Rennens.

Die beiden halten die 12 Stunden durch, obwohl Greg gegen Ende des Wettkampfs auch noch einen unter der Wasseroberfläche treibenden Holzklotz  rammt, wobei ein Blatt des Edelstahl-Propellers bricht, so daß er die letzte Etappe mit einem halben Propeller bewältigen muß. Offensichtlich erreichen aber beide nicht ihre eigenen älteren Rekordmarken.

Diese werden zudem schon bald darauf von anderen überboten. Im August 2013 legt beispielsweise Brandon Nelson auf dem Lake Padden nahe Seattle in 24 Stunden eine Distanz von 243,49 km zurück, was einen neuen Weltrekord im Kajak darstellt. Worauf Carter Johnson im November im Hafengebiet von Huntington im Süden von San Francisco eine Gesamtstrecke von 251 km bewältigt, um sich den Rekord wieder zurückzuholen.


Im September 2013 wird erstmals über das lang und dünn gebaute Subo Submersible Kayak von Olivier Feuilletes berichtet, das innerhalb von Sekunden von einem Kajak in ein U-Boot verwandelt werden kann. Eine aufklappbare Luke dichtet den Innenraum ab, während ein Sauerstofftank die nötige Atemluft liefert. Dank eines zusätzlichen CO2 Filters können Unterwasser-Fahrten von bis zu drei Stunden durchgeführt werden.

Da das Paddeln bei geschlossener Luke schwierig wäre, hat der Entwickler, der bereits sein mehreren Jahren an seinem Boot arbeitet, am Heck eine fischähnliche Heckflosse angebracht, die sanft hin und her wiegend das U-Boot antreibt.

Bis auf das von Feuillette veröffentlichte Video über die Testfahrt seines 1-Personen-Transformer-Boots in Südafrika gibt es aber keinerlei weitere Informationen.


Im November werden gleich zwei neue Ansätze bekannt. Zum einen sind dies die knapp 2 m langen und jeweils 10,5 kg schweren ABH20 Wasser-Skis des slowenischen Gründers Bostjan Antoncic aus Koper, mit denen man auf dem Wasser gehen kann.

Um das noch in der Entwicklung befindliche Design zu beenden, versucht Antoncic über Indiegogo 80.000 $ zu bekommen. Damit will er die ersten Exemplare der 650 $ teuren Skis im April 2014 ausliefern, deren späterer Verkaufspreis bei 795 $ liegen soll. Tatsächlich kommen im Laufe von zwei Monaten aber nur 132 $ zusammen – weshalb das Projekt eingestellt wird.

Wasserläufer Grafik

Wasserläufer (Grafik)


Bei dem zweiten Ansatz, der in diesem Monat in den Blogs erscheint, da er zu den Gewinnern des Internationalen Fahrrad Designwettbewerbs IBCD 2014 gehört, handelt es sich um den Entwurf Wasserläufer des Studenten Gerald Peham von der Fachhochschule Salzburg in Österreich. Der dafür im selben Jahr auch noch einen der renommierten IF Concept Design Awards gewinnt.

Beim dem Aquafahrrad sollen die Benutzer auf einem Schwimmkörper sitzend durch brusthohes Wasser radeln. Das Aqua-Bike ist so konzipiert, daß es die positiven Eigenschaften der Aquatherapie aufgreift und für ganzheitliche Bewegungsübungen genutzt werden kann, mit einem Schwerpunkt auf Koordination, Gleichgewicht und Kraft.

Bislang ist es jedoch bei dem Design geblieben.


Im April 2014 startet ein weiteres Projekt eine Crowdfunding-Kampagne, die diesmal über die Plattform Kickstarter läuft. Erfinder der Maschine ist Uriel Arad, der seit zwei Jahren daran arbeitet.

Der Aqua Elliptica ist ein neues Wassersportgerät, das einen Cross-Trainer mit einem Paddel-Board kombiniert und dessen Primärkonstruktion aus einr Katamaran-Anordnung besteht. Wenn der Benutzer auf die Fußplatten tritt, wird die Kraft umgewandelt um einen Propeller zu drehen und die Maschine vorwärts zu bewegen. Dabei soll eine Geschwindigkeit von bis zu 7 kn (13 km/h) erreicht werden.

Der derzeitige Prototyp ist größer und schwerer als die endgültige Version, bei deren Herstellung zu 90 % Kohlefaserverbundwerkstoffe und Kevlar verwendet werden sollen und die ab September zu einem Preis von 2.000 – 2.500 $ in den Einzelhandel kommen soll, wenn das Ziel der Kickstarter-Kampagne von 50.000 $ erreicht wird.

Was dann aber nicht der Fall ist, denn bis deren Ende kommen von nur zwei Unterstützern dürftige 125 $ zusammen. Auch in diesem Fall ist später nichts mehr über die Entwicklung zu hören.


Der Erfinder und Jungunternehmer Judah Schiller aus San Francisco startet seine Crowdfunding-Kampagne im Mai 2014 wiederum bei Indigogo. Sein BayCycle soll vor allem Mountain-Biker und generell Outdoor-Fans begeistern. Aber auch in diesem Fall wird das Ziel von 50.000 $ verfehlt, als von 80 Geldgebern nur 4.777 $ eingehen.

Die Idee dabei ist eine Neuauflage des Shuttle-Bike-Kit von 1997 (s.o.), denn sie ermöglicht es, das eigene Fahrrad schwimmen zu lassen und sich mit der Pedalkraft über das Wasser fortzubewegen. Das Konstrukt verwandelt mittels zwei Luftpolstern und einer stabilen Halterung jedes Fahrrad in ein wassertaugliches Tret-Bike.

X1 Shuttle Bike

X1 Shuttle Bike

Die Presse meldet im August 2014 allerdings, daß Schiller schon im vergangenen Jahr die San Francisco Bay überquert habe – und zwar auf dem eigens entwickelten X1 Shuttle Bike. Nun wird das Wasserfahrrad, dessen Rahmenkonstruktion vorrangig aus eloxiertem Aluminium besteht, von der zwischenzeitlich gegründeten Firma Schiller Sports Inc. offiziell auf dem US-Markt eingeführt.

Mit seinen zwei aus einem Gummimaterial gefertigten Zwei-Kammer-Pontons bringt das Shuttle Bike 20,5 kg auf die Waage. Die Energie durch das Treten des Radfahrers wird auf einen stufenlos verstellbaren Antrieb übertragen, der wiederum einen Zweiblatt-Propeller antreibt, der sich nach links und rechts drehen läßt und ein Ruder überflüssig macht. Damit sollen Geschwindigkeiten von bis zu 8 kn (14,8 km/h) möglich sein. Und auch das Rückwärtsfahren funktioniert.

Die Basisversion des innerhalb von nur 10 Minuten zusammen montierbaren Wasserfahrrads, das klein genug ist, um in einen Kofferraum zu passen, kostet 6.495 $, während die auf 250 Stück limitierte Founders-Edition mit 8.775 $ zu Buche schlägt. Bestellungen werden bereits entgegengenommen, wobei die Auslieferung im September 2014 starten soll.

Dem Stand von 2016 zufolge werden inzwischen die neuen Modelle S1 (4.500 $) und S1-C (5.500 $) angeboten, die es mit drei verschiedenen Rahmengrößen gibt.


Und um Namensverwechslungen mit dem o.e. Rad von Schiller zu vermeiden: Das Maine BayCycle ist das erste und bislang einzige muskelbetriebene Partyboot von der Küste von Portland – dessen Aufbau den Partyfiets oder Pedal Pubs gleicht, die sich ebenfalls nur fortbewegen, wenn alle an der Theke sitzenden Besucher bzw. Passagiere kräftig mitstrampeln (s.u. Fahrrad-Busse). Wobei es im vorliegenden darum geht, den Schaufelradantrieb ordentlich auf Touren zu bringen.

Mit zehn Pedalstationen und Platz für vier weitere Passagiere werden vom Bell Buoy Park aus 90-minütige Kreuzfahrten in der Casco Bay angeboten, zu denen man seine „Freunde und die lokalen Lieblingsbiere“ mitbringen soll. Pro Sitz sind ab 25 $ fällig, ein Wochenend-Charter kostet 455 $. Leider ließ sich bislang nichts darüber herauszufinden, seit wann es dieses Gruppen-Pedalboot gibt – oder wer dessen Initiator ist.

The Limited Intelligence

The Limited Intelligence


Anfang Juni 2014 wollen drei Männer und eine Frau zu einer bis zu 70 Tage langen Ruderfahrt von Kalifornien nach Hawaii aufbrechen, bei der eine Strecke von 2.100 nautischen Meilen (3.892 km) zurückzulegen ist.

Die Pacific Warriors bereiten hierfür ein gut 9 m langes und 1,8 m breites, selbstaufrichtendes Boot namens The Limited Intelligence vor, das u.a. mit einer solarbetriebenen Entsalzungsanlage ausgestattet ist. Es ist aber nichts darüber zu finden, daß das Projekt verwirklicht worden ist.


Im Oktober 2014 berichten die Blogs über den Ruderer Andras Bakos aus Hollywood, der sich über die Umwelt sorgt, in der sein Sohn aufwächst. Aus diesem Grund beginnt er im Jahr 2011 einen transatlantischen Ruderausflug zu planen, mit dem er das allgemeine Umweltbewußtsein steigern möchte.

Gemeinsam mit dem Team von LOMOcean Design, der gleichen Firma, die zuvor die solarbetriebene Yacht PlanetSolar TÛRANOR (s.u. Elektro- und Solarschiffe 2010) sowie das mit alternativen Kraftstoffen betriebene Boot Earthrace entworfen und gebaut hatte, konstruiert Bakos ein einzigartiges Ozean-Ruderboot, das sicher und schnell ist, und bei dem alle Elemente des traditionellen transatlantischen Ruderns von Grund auf neu überdacht werden.

Nachdem das Design einige Monate später abgeschlossen ist, entscheidet sich Bakos beim Bau für die Firma FLAAR, einem Unternehmen aus seinem Heimatland Ungarn, das für seine vakuumgeformten Kohlenstoff/Epoxy-Sandwichstruktur-Boote bekannt ist. Der Bau beginnt Ende 2012 – und nun ist der fertige Trimaran namens Samson grundsätzlich bereit, seine Kreuzfahrt von New York City nach Paris zu machen.

Das Schiff mißt 13,4 x 2,9 m und hat ein Trockengewicht von 650 kg. Mit allem Material an Bord, wird das Gesamtgewicht bei Start der Reise schätzungsweise 1,2 t betragen. Das Boot hat weder Motor noch Segel, sondern verläßt sich für den Antrieb ganz auf zwei Ruderstationen, die von Bakos und seinem neuseeländischen Expeditions-Partner Erik Harrewijn abwechselnd in zwei-Stunden-Schichten betätigt werden sollen.

Zu den besonderen Design-Merkmalen des Bootes gehören eine wellenschnittige Nase, zwei rückwärtige Stabilisierungs-Ausleger sowie die Fähigkeit, sich selbst wieder aufzurichten, wenn es kentert. Darüber hinaus wird ein spezielles Alarmsystem den einen Ruderer benachrichtigen, wenn der andere über Bord fällt.Für die 3.800 Meilen lange Strecke werden je nach Wetter 60 – 80 Tage kalkuliert.

Die vielen elektronischen Systeme, wie ein automatisches Identifizierungssystem, um andere Wasserfahrzeuge zu warnen, ein Navigationssystem mit Autopilot, die LED-Innen- und Außenbeleuchtung, eine Antenne nebst Internet-Modem, eine Reihe von montierten Webcams sowie ein Wasserreinigungssystem (das auch manuell bedient werden kann), werden durch zwei EFOY-Brennstoffzellen mit Strom versorgt.

Um die für 2015 geplante Fahrt durchführen zu können und das gesamte dafür notwendige Equipment zu beschaffen, startet eine Indiegogo-Kampagne mit dem Ziel, 270.000 $ einzusammeln. Bedauerlicherweise kommen von 37 Unterstützern gerade einmal 4.000 $ zusammen. Bislang gibt es keine weiteren Neuigkeiten über das ambitionierte Projekt.


Im Dezember 2014 wird berichtet, daß der Luft- und Raumfahrt-Erfinder Russell Randall – inspiriert von dem Luftpropeller-betriebenen Decavitator, mit dem Mark Drela 1991 einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord aufgestellt hatte (s.o.) – ein eigenes Airboat mit Pedalantrieb konstruiert hat, das er Seahorse (o. Cross Trek) nennt und nun als Produkt auf den Markt bringt.

Seahorse

Seahorse

Randall hatte bereits im Jahr 2001 begonnen, seine ersten ,Seepferde’ zu produzieren, stoppte dies aber bald darauf, um das Design weiter zu verfeinern und mehr praktische Tests auf dem Wasser durchzuführen. Dem folgten eine erfolglose Kickstarter-Kampagne und mehrere Jahre ohne ersichtliche Aktivität. Bekannt wird nur, daß das Seahorse-Projekt 2006 einen F&E-Zuschuß von Lockheed Martin bekommt.

Nun aber beschließt Randall, die Produktion einer verbesserten Version wieder aufzunehmen. Anstatt für eine festmontierte Tretplattform zu zahlen, kann der Benutzer das eigene Fahrrad auf Deck des Seahorse montieren, das im Stil eines Trampolin konstruiert ist und viel Platz bietet. Am Ziel angekommen, müssen nur die Räder wieder ans Fahrrad geschraubt werden, um auf dem Trockenen weiterfahren zu können.

Als Option gibt es neben dem Luftpropeller auch noch ein Segel sowie einen traditionellen Wasserpropeller, der nur zwei bewegliche Teile besitzt und es dem Wasserfahrrad ermöglicht, auch gegen den Wind voranzukommen. Wobei mich verwundert, warum Randall nicht gleich eine entsprechende Mechanik vorsieht, mit der man den Luftpropeller als Gegenwindantrieb nutzen kann.

Angeboten werden zwei Hauptversionen, die beide zusammenklappbar sind, sodaß sie durch eine Standardtür passen. Dies sind ein 4,3 m langes und 11,3 kg schweres Polyethylen-Modell, das mit dem Luftpropeller alleine 3.900 $, oder mit Luft- und Wasserpropeller 4.400 $ kostet, sowie eine mit 5,5 m längere Version aus Glasfaser, für die 4.400 $ bzw. 4.900 $ fällig werden. Etwas günstiger sind die beiden Versionen, wenn sie ausschließlich mit dem Wasserpropeller ausgestattet sind, denn deren Preis beträgt 3.000 $ bzw. 3.500 $.


Im gleichen Monat wird in den Blogs auch das von Blake Knutson entwickelte PeleBoard vorgestellt, das im Grunde aus einem der Länge nach geteilten Boards aus Kohlenstofffasern besteht, deren beiden Hälften über eine Laufschiene mit Edelstahllager miteinander verbunden sind. Zum Vortrieb sind an der Unterseite der beiden Hälften Klappen installiert, die sich bei einer Vorwährtsbewegung flach anlegen und beim ,Abstoßen’ ausklappen, um den Widerstand erhöhen.

Da eine Fortbewegung über das Wasser unter Verwendung dieser Technik eine Weile dauern könnte, ist im Lieferumgang auch ein Doppelpaddel enthalten. Mit diesem kann der Anwender auch nur paddeln, wobei die beiden Hälften des Boards vorübergehend miteinander verriegelt werden.

Im folgenden Frühjahr plant die Firma Pele Boards eine Kickstarter-Kampagne geplant, um Mittel für die Produktion zu bekommen – was dann allerdings ohne Angabe von Gründen auf 2017 verschoben wird.

 

Weiter über und unter dem Wasser...