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Elektro- und SolarfluggerÄte

2016 (B)


Consumer-Drohnen


2016
gilt als das Jahr der Consumer-Drohne. Ich beschränke mich in dieser Präsntation aber auf nur wenige Modelle, die sich durch die eine oder andere Besonderheit auszeichnen.

Im August 2016 stellt Parrot auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin (ifa) zwei neue Spielzeugdrohnen vor. Während die Parrot Swing mit ihren Flügeln, die vorne mit Propellern versehen sind, an einen X-Wing-Fighter erinnert, kann die Parrot Mambo Kugeln verschießen und Gegenstände greifen.

Die Swing Drohne kann sowohl senkrecht starten und landen als auch in den Horizontalflug übergehen, allerdings ohne daß die Rotoren kippen. Gesteuert wird mit einem Smartphone oder mit einer Fernbedienung, in die ein Smartphone eingesteckt wird. Die mit 140 $ recht preiswerte Drohne soll viele Flugmanöver wie Loopings, Faßrollen und ähnliche Flugfiguren beherrschen. Das Videomaterial der Kamera wird auf einem 1 GB Flashspeicher abgelegt.

Die 120 $ teure Mambo, die eine Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h erreicht und ebenfalls über eine vertikal angeordnete Kamera mit VGA-Auflösung verfügt, kann für zusätzliche 15 $ mit einer Spielzeugwaffe ausgestattet werden. Dabei wird ein Magazin mit sechs kleinen Kugeln zusammen mit dem Abschußmechanismus einfach auf die Drohne gesteckt. Auch ein Greifarm, der über die Fernbedienung gesteuert werden kann, läßt sich daran befestigen. Er kann aber nur sehr leichte Gegenstände bis 4 g befördern und abwerfen, wie z.B. ein Stück Würfelzucker.

Disco

Disco

Beide Drohnen fliegen maximal 8 Minuten, sind per Bluetooth LE an das Smartphone angebunden und können so maximal 20 m weit weg fliegen. Gegen 40 $ Aufpreis gibt es aber eine Fernsteuerung namens Flypad, die eine Distanz von 60 m zum Piloten ermöglicht. Beide Fluggeräte sollen im September 2016 auf den Markt kommen.

Eine dritte Drohne von Parrot, deren Details nun bekannt werden, war bereits im Januar während der CES in Las Vegas angekündigt worden. Dabei handelt es sich um einen schnellen Nurflügler mit Winglets namens Disco. Die 750 g schwere Drohne soll Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen und verfügt über eine Autopilot-Funktion, die Start und Landung auf Wunsch selbständig übernimmt. Der Autopilot greift auch im Flug ein und übersetzt die Richtungsangaben an der Fernsteuerung in Flügelneigung und Triebwerksdrehzahl.

An der Vorderseite der Drohne ist eine Full-HD-Kamera mit Weitwinkelobjektiv angebracht, wobei die Live-Bilder an ein Smartphone übertragen werden. Der Akku soll für eine Flugzeit von 45 Minuten reichen. Für die Fernsteuerung steht der neue Parrot Skycontroller 2 mit einer Reichweite von bis zu 2 km zur Verfügung. Inklusive Cockpit-Glasses und Skycontroller 2 kostet die Drohne im Bundle 1.299 €.


Die wohl lustigste Drohne in diesem Jahr trägt den Namen Flybrix. Im Grunde handelt es sich um zwei komplette Bausätze für LEGO-Drohnen, die mit eigenen Legosteinen ergänzt oder verändert werden können – wobei die Entwickler betonen, daß die Lizenzbedingungen mit Lego geklärt seien, da die Drohnen als vorgefertigte Bausätze vertrieben werden.

Hinter Flybrix aus San Francisco stehen die drei Partner Amir, Robb und Holly, die im Jahr 2014 mit dem Bau von Drohnen aus Balsaholz und 3D-Druckteilen beginnen – aber schnell feststellen, daß LEGO-Steine ein fantastisches Medium sind, um schnell neue Ideen auszuprobieren.

Mit einer Einsteiger-Variante für ca. 190 $ bzw. einer Deluxe-Variante für rund 250 $ sollen sich voll funktionsfähige Quadro-, Hexa- oder Octakopter bauen lassen, deren Steuerung entweder via Smartphone-App oder über einen der Deluxe-Variante beiliegenden Controller erfolgt (der sich aber auch nachträglich für 80 $ als Expansion Pack erwerben läßt).

DIY Fly n Drive Building Block Drone

DIY Fly n Drive
Building Block Drone

Da die Bauteile und Sensoren allesamt offen zugänglich sind, kann man durch das Basteln die Wirkungsweisen und Funktionen viel besser verstehen. In den Kits sind ein Magnetometer, ein Barometer und ein Beschleunigungsmesser enthalten, ein GPS-Sensor oder ein WiFi-Empfänger können optional hinzugefügt werden. Betrieben wird die Drohne von einem Arduino-kompatiblen ARM Cortex A4 Prozessor mit 96 MHz. Die Software ist Open Source und kann von jedem modifiziert werden. Die Auslieferung soll im März 2017 erfolgen.

Im November 2017 wird übrigens eine weitere Drohne vorgestellt, die auf LEGO-Bausteinen basiert. Die DIY Fly n Drive Building Block Drone der Firma Force Flyers ist mit allen traditionellen LEGO Blöcken kompatibel. Damit kann der Benutzer seine eigene Drohne entwerfen und ihr eigenes künstlerisches Flair hinzufügen. Die Grundstruktur hat die Maße 15,2 x 15,2 x 3,0 cm und wiegt 500 g. Die Flugzeit soll 10 – 12 Minuten, die Reichweite 50 – 75 m betragen. In den USA wird die Drohne Mitte 2018 für 60 $ angeboten.

Zu diesem Zeitpunkt gibt es allerdings schon diverse weitere Modelle auf dem Markt, wie z.B.: DS24 Brick Bausteindrohne (38 €), D24 Hexacopter (50 €), S902W Bausteindrohne (80 €), LEGO Mini-Drohne Kit (62 €), FLY-GO ARF Drohne (195 €), Jiayuane DIY Bausteine Quadcopter (30) u.a.m.

Auf dem Brick Experiment Channel (BEC) mit fast 2 Mio. Abonnenten erscheint im März 2019 ein Video mit einer Zusammenstellung von Experimenten, bei denen verschiedene LEGO-Bauteile wie Propeller und Elektromotoren miteinander kombiniert werden, um festzustellen, ob genug Auftrieb erzeugt werden kann, um eine Lego-Kreation tatsächlich fliegen zu lassen. Die endgültige Schlußfolgerung lautet: Ja, die Idee ist umsetzbar.

Zehn Monate später veröffentlicht der Kanal ein weiteres Video, welches das Ergebniss all dieser Experimente zeigt: einen nur 410 g schweren LEGO-Quadrokopter, der Aufgrund der LEGO-eigenen Motoren eine Flugzeit von etwa zwei Minuten hat, was sich bei Verwendung speziell angefertigter, effizienterer Elektromotoren erheblich verlängern ließe.

 


Kunst und Design


Zuerst einmal die Kunst: Durch Drohnen ist eine ganze neue Art der Fotografie und des Films entstanden. Um dieser neuen Perspektive einer breiten Masse zu demonstrieren, werden auf der ganzen Welt Wettbewerbe und Festivals aus der Taufe gehoben, die ausschließlich Fotos und Filmen gewidmet sind, die mit unbemannten Luftfahrzeugen aufgenommen sind.

Das allererste scheint das von dem Filmemacher Randy Scott Slavin gegründet New York City Drone Film Festival im Februar 2015 zu sein. Als es im März 2016 zum zweiten mal stattfindet, gibt es schon mehr als 350 Einreichungen aus 45 Ländern.

Auch in Europa entstehen entsprechende Festivals. Hier beginnt die Entwicklung mit dem London Drone Film Festival im Mai 2016 mit 258 Einreichungen aus 50 Ländern.

Auf dem letztgenannten wird das Projekt Chromaticity von Paul Trillo mit einem Technical Award ausgezeichnet – das im Gegensatz zu den meisten ,üblichen’ Drohnenfilme mehr in die impressionistische Richtung geht: Mehrere Drohnen eilen gleichzeitig über einen endlosen, glitzernden Ozean hinweg und malen mit Rauchgranaten bonbonfarbene Schlieren ins Blaue.

Daß die DJI-Kopter bei ihrem ätherischer Flug komplett im Farbnebel zu verschwinden scheinen, hat einen ganz besonderen Reiz, ist allerdings ein Werk der Postproduktion. Im ,making of’ ist zu sehen, daß dabei Hunderte der farbigen Rauchgranaten verbraucht werden.

Weitere Veranstaltungen sind übrigens das Drone Up International Film Festival in Plovdiv, Bulgarien, das im August 2016 stattfindet, sowie das im Februar 2017 geplante Madrid Drone Film Festival.

Marco

Drone Magic

Eine andere künstlerische Umsetzung zeigt im Februar 2016 der Technoillusionist Marco Tempest aus der Schweiz, der vor ein paar Jahren die Lebensgeschichte des Erfinders Nikola Tesla mit den Mitteln des Tanagra-Theaters nacherzählt hat. Nun läßt Tempest bei seiner Show Drone Magic zwei Dutzend Drohnen um ihn herumfliegen, die scheinbar von seinen Bewegungen beherrscht werden, was die Illusion einer anthropormorphen Maschine vermittelt.

Die Entwicklung des Performance-Stückes in seinem magicLab in New York dauert drei Monate, bis die 24 autonomen Quadrokopter wie eine Schar trainierter Vögel in der Nähe und um den Körper des Darstellers herumfliegen. Um diese intime und künstlerische Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu schaffen, arbeitet Tempest mit den Medienkünstlern Daito Manabe, Motoi Ishibashi und ihrem Team bei Rhizomatiks Research in Tokio zusammen.

Das System der Schwarm-Steuerung basiert auf einem speziellen Indoor-Lokalisierungs- und Kontrollsystem. Rhizomatiks Forscher sehen die Kooperation mit Tempest als Chance, das Potential der Technologie, an welcher sie seit drei Jahren arbeiten, zu demonstrieren und an ihre Grenzen zu bringen: „Die Luftdrohne ist die erste autonome Maschine, die wirklich in unseren Raum eindringt. Sie wird nicht aber die letzte sein. Wir müssen daher lernen, wie wir diesen Raum teilen können.“


Drohnen und farbige Lichter bilden auch einen Teil der seit 2009 bestehenden japanischen Multimedia-Tanzgruppe Eleven Play, die damit bei dem Wettbewerb America’s Got Talent 2016 eine atemberaubende visuelle Performance zeigt, die im Juni in einem YouTube-Clip veröffentlicht wird. Auch diese Gruppe arbeitet mit der Rhizomatiks Co. Ltd. zusammen.

Ahmen die Flugobjekte anfangs noch die Bewegungen der Tanzgruppe nach, zieht sich diese nach und nach von der Bühne zurück und überläßt diese dem ferngesteuerten Hummelflug mit Lichtshow-Untermalung. Ich denke, nicht nur die makellose Choreographie macht die Drohnen zu beliebten Mitspielern, sie vergessen auch nie eine Aufführung und brauchen keine Ankleideräume.

Flying Pantograph

Flying Pantograph


Eine Drohne, die in der Lage ist, gemeinsam mit Menschen Kunstwerke zu erstellen, haben die Mitglieder der Fluid Interfaces Group am MIT Media Lab entwickelt, wie im Februar berichtet wird. Der Flying Pantograph kann die Zeichenbewegungen eines Menschen nachahmen und auf eine Leinwand übertragen.

Sang-won Leigh, Harshit Agrawal und Pattie Maes nutzen zuerst eine AR.Drone, dann einen Quadrocopter von DJI, die mit einem Stift ausgestattet und so angepaßt werden, daß sie mit einem speziellen (anderen) Stift gesteuert werden können, mit dem der Benutzer auf einer speziellen Unterlage die Federführung übernimmt. Was die Drohne erkennt und folglich live umsetzt.

Als das System im Rahmen der TEI-Arts-Ausstellung im niederländischen Eindhoven bestaunt und auch getestet werden kann, kommt es auch bei Kindern gut an. Was den entstehenden Kunstwerken einen gewissen Charme verleiht, ist der eigene ,Maschinen-Stil’, den die Drohne mit einbringt, das sie die Stiftbewegung nicht eins zu eins auf die Leinwand überträgt, sondern leicht verzögert und zittrig.


Im September 2016 werden im Rahmen des Reeperbahn Festivals in Hamburg beim weltweit ersten Action Painting mit Racing Coptern rote, gelbe und blaue Farbbeutel mit bis zu 130 km/h gegen eine riesige Leinwand geschleudert – wodurch Kunst in neuer Form entsteht.

Die Initiatoren des Spektakels beziehen sich dabei auf den Maler Jackson Pollock, der mit seinen von Max Ernst inspirierten ‚drip paintings‘ Kunstgeschichte geschrieben hat und 1956 vom Time Magazine dafür ‚Jack the dripper‘ tituliert wurde.

Dementsprechend wird das eingesetzte Fluggerät, das von der Hamburger Luftbild- und Drohnenfirma Cooper Copter GmbH stammt und als Nutzlast mit Farbe gefüllte Ballons trägt, auch Pollockocopter genannt.


Im August folgen Berichte über eine Drohne, die pixellierte Bilder erzeugt, indem sie mit einem in Tinte getauchtes Schwämmchen, das an einer Spitze befestigt ist, Punkte auf die Leinwand tüpfelt. Bei dieser Technik entstehen die kompletten Bilder aus der Vielzahl einzelner Punkte.

Der Informatiker Prof. Paul Kry von Montreals McGill University setzt zusammen mit seinen Studenten seit zwei Jahren Mini-Quadrokopter ein, um Porträts von Leuten wie Alan Turing, Grace Kelly und Che Guevara zu schaffen, deren Komplexität von einigen hundert bis zu mehreren tausend schwarzer Punkten reicht.

Tüpfel-Drohne im Einsatz

Tüpfel-Drohne
im Einsatz

Ein Computer-Fernsteuerungssystem verwendet eine Bewegungskamera und spezifische Algorithmen, um die Flugroute der Drohnen zu planen und Korrekturen zu machen, wenn Fehler auftreten, die durch Faktoren wie z.B. ein Luftzug in den Fluren verursacht werden, welche die Kopter etwas vom Kurs bringen.

Damit die Drohnen nicht regelmäßig pausieren müssen, um frische Batterien zu bekommen und ihre Schwammspitzen neu einfärben, verbindet Kry die Drohnen mit einer Stromversorgung, so daß keine Batteriewechsel erforderlich ist. Mit einem an der Wand montierten Tintenfaß wird der Nachschub der Farbe gesichert.

Der Wissenschaftler hofft nun, daß bald größere Drohnen verwendet werden können, um Wandmalereien hoch oben an den Seiten von Gebäuden oder an anderen schwer zugänglichen Orten zu schaffen, die auch gebogene Oberflächen haben können. Wozu es allerdings weitgehend windstiller Tage bedarf.

Die Arbeit wird durch das Natural Sciences and Engineering Research Council of Canada, dem Fonds de recherche du Québec – Nature et technologies sowie der Canada Foundation for Innovation unterstützt.

500 Drohnen

500 Drohnen


Auch von Intel ist in diesem Jahr wieder etwas zu hören bzw. zu sehen. Im Oktober bricht das Unternehmen seinen eigenen Weltrekord, als ein Schwarm aus 500 Shooting Star Drohnen in einer eindrucksvollen Lichtshow den Nachthimmel erleuchten – wiederum in Krailling bei München. Die Aktion gelangt anschließend ins Guiness Buch der Rekorde – als größte Anzahl simultan fliegender unbemannter Flugobjekte. Eine ähnliche Show wird in diesem Jahr auch im australischen Sydney gezeigt.

Die Drohnen formen dreidimensionale Bilder und schreiben Wörter, das Logo von Intel und die Nummer 500 an den Himmel. Gesteuert wird der Schwarm von einer einzigen Person mit nur einem Laptop. Dank einer speziellen Software dauert die Entwicklung einer solchen Drohnen-Choreographie nur noch wenige Tage, anstatt wie zuvor mehrere Wochen oder Monate.

Die Shooting Star ist Intels erste Drohne, die speziell dafür ausgelegt ist, als Teil einer Drohnenflotte Lichtshows zu fliegen. Der 280 g leichte Quadrokopter ist mit zahlreichen LEDs bestückt, mit denen über vier Millionen unterschiedliche Farbkombinationen möglich sind. Darüber hinaus weist das UAV ahlreiche Sicherheitsfunktionen wie geschützte Propeller und einen weichen, flexiblen und schraubenfreien Rahmen auf. Die Drohne ist auch bei leichtem Regen flugsicher und vor Spritzwasser geschützt.

Entwickelt wurde die Entertainment-Drohne nebst der dazugehörigen Software von Intel gemeinsam mit MAVinci GmbH, einem deutschen Drohnenhersteller aus St. Leon-Rot in Baden-Württemberg, der für seine Vermessungs-Drohnen und die dazugehörige Software bekannt ist. Die im Jahr 2009 als Start-Up aus einem der Gründerzentren der europäischen Weltraumorganisation ESA gegründete Firma entwickelt und produziert mit der Modellreihe Sirius einige der leistungsfähigsten Starrflügel-Drohnen der Branche.

Disney-Dohnenshow

Disney-Dohnenshow

Im November wird die MAVinci von dem Halbleiterhersteller gekauft – der schon Anfang des Jahres den süddeutschen Kopterhersteller AscTec übernommen hatte. Beide Firmen arbeiten jetzt für die Intel Drone Group, wo man sich besonders auf die Bereiche Inspektionen und Vermessung durch Drohnen fokussiert. Zu den Portfoliounternehmen von Intel Capital gehören zudem noch e-volo, Yuneec International, PrecisionHawk und Airware, die uns alle schon begegnet sind (und es auch noch werden).

Zukünftig werden die Fähigkeiten der Shooting Star Drohnen auch genutzt, um die Zuschauer im Walt Disney World Resort in Florida zu unterhalten, dem flächenmäßig größten Freizeitpark der Welt.

Dort werden insgesamt 300 Drohnen eine synchronisierte Lichtshow mit verschiedenen Weihnachtsmotiven in den dunklen Abendhimmel malen. Für die Nachtflüge war allerdings eine spezielle Genehmigung der US-Bundesluftfahrtbehörde FAA nötig.

Inspiriert wurde die Show durch den Disney-Animationsfilm Rapunzel, in welchem es eine legendäre Szene gibt, in der schwebende Laternen den Himmel erleuchten.

 


Neue Designs


Auch in Bezug auf neue Designs hat das Jahr 2016 einiges zu bieten. Die in Peking beheimatete Firma PowerVision Robot beispielsweise, die u.a. mit der Drohne PowerBee ein Konkurrenzprodukt zur o.g. Shooting Star von Intel anbietet, stellt im Februar mit der neuen PowerEgg Drohne ein ganz besonderes Modell vor.

PowerEgg

PowerEgg

Der ungewöhnliche Quadrokopter ist ungefähr so groß wie ein Rugby-Ball und wiegt 2 kg. Das Gehäuse besteht aus stabilem Kunststoff, und beim Transport der Drohne werden die Propellerarme und Landebeine in das Gehäuse versenkt. Für den Start klappen die Beine automatisch nach außen, die Arme der Rotoren müssen von Hand in Stellung gebracht werden. Die ebenfalls im Gehäuse versenkbare 4K-HD-Kamera an der Unterseite hat ein Sichtfeld von 360°.

Mit dem 6.400 mAh Akku sollen Rundflüge bis zu 23 Minuten Dauer möglich sein. Die Reichweite beträgt bis zu 5 km an, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 13 m/s.

Das PowerEgg läßt sich über einen klassischen Controller steuern, alternativ steht für Einsteiger auch eine Maestro-Fernbedienung zur Verfügung, die wie Nintendos Wii Mote funktioniert. Dabei kann die Drohne sowohl im Freien fliegen, wo sie sich per GPS orientiert, als auch in Innenräumen, in denen sie ein Sonar-System nutzt. Beide Steuerungsmethoden erfordern ein Smartphone oder Tablet mit iOS oder Android. Dafür kann die Drohne aber auch per Knopfdruck landen oder vorher festgelegte Punkte abfliegen.

Der zu diesem Zeitpunkt genannte Preis von umgerechnet ca. 1.140 € beinhaltet neben der Drohne auch beide Controller, eine Funkstation sowie einen Rucksack zum Transport. Ende des Jahres wird das Set auf der Homepage der Firma für 1.499 € angeboten, in anderen Online-Shops sogar bis zu Preisen bis 1.700 €.

Neben der Ei-Drohne bietet die Firma eine zusammenklappbare, professionelle Kamera-Drohne namens PowerEye an, Inspektionsdrohnen wie den PowerQuad und PowerCopter, sowie einen elektronischen Fisch-Finder PowerRay, der als Unterwasserdrohne agiert.

Im Januar 2020 zeigen die Blogs die ab sofort zu einem Preis von 899 $ erhältliche PowerEgg X-Drohne, die ist gleichzeitig eine tragbare, KI-gesteuerte Tracking-Kamera darstellt. Die Fähigkeiten können aber auch als stationäre Kamera genutzt werden, wenn das PowerEgg X auf einer flachen Oberfläche steht und von einem kleinen, aufsteckbaren Stativ unterstützt wird.

Im Drohnenmodus soll das PowerEgg X eine Akkulaufzeit und Flugzeit von 30 Minuten haben und Windgeschwindigkeiten von bis zu 70 km/h standhalten können. Die Drohne bietet außerdem eine Hindernisvermeidung und eine SyncVoice-Funktion, die es den Nutzern ermöglicht, ihre Videos in Echtzeit zu besprechen, wobei der Ton automatisch über die Aufnahmen gelegt wird. Mit der dazugehörigen Smartphone-App können kurze Videos zusammengeschnitten und über soziale Medien geteilt werden.

Samsung-Vision

Samsung-Vision


Ebenfalls im Februar veröffentlicht Samsung das Ergebnis einer Studie zur Frage, wie die Welt in 100 Jahren aussehen wird. In dem recht interessanten SmartThings Future Living Report sind neben Unterwasserstädten, deren Sauerstoff direkt aus dem Meer stammt, der Besiedelung des Mondes u.ä.m. auch die Vision von Drohnen zu sehen, als Transportmittel für Menschen und ganze Häuser – wie hier abgebildet. In die Detail wird aber nicht gegangen.

Was bislang nur als Idee existiert, wird sich aber sicherlich schneller verwirklichen, als erst in 100 Jahren – wenn man die schnelle Hochskalierung der Technologie berücksichtigt, wie sie bei den Fracht- und manntragenden Drohnen zu erkennen ist (s.u.).


Im März erscheint das eigenwillige Design einer Drohne, die in den Kommentaren mit einem fiktiven Batman-Gadget verglichen wird – und nicht nur wegen der innovativen, versenkbaren Beine.

Der Fs-Q5 genannte Entwurf des Architekten und Designers Faisal Semari aus Dahran im sogenannten Saudi-Arabien ist tatsächlich aber für echte Anwendungen von der Filmverarbeitung bis zur Vermessung entwickelt worden, weshalb er mit mehreren Extras wie einer 360° HD-Kamera, geographischen Meßgeräten, GPS u.ä. ausgestattet ist.

Der Betrieb des Quadrokopters soll über ein Smartphone erfolgen – und seine äußere Gestaltung einen verdeckten und diskreten Betrieb ermöglichen. Für die Klientel, die es genau umgekehrt bevorzugt, hat Semari auch eine auffällige, goldfarbene Version entworfen.

The Hive Grafik

The Hive
(Grafik)


Als im März die Gewinner des Wolkenkratzer-Wettbewerbs 2016 eVolo Skyscraper Competition bekannt gegeben werden, belegen die Designstudenten Hadeel Ayed Mohammad, Yifeng Zhao und Chengda Zhu von der University of Pennsylvania unter 489 Einreichungen den zweiten Platz.

Ihr Entwurf namens The Hive ist eine 423 m hohe Docking-Station für Drohnen, die in Manhattan, New York City, stehen soll. An dem zentralen Terminal können sowohl die kommerziellen als auch die persönlichen fliegenden Roboter anlegen und aufladen.

Die Fassade des Turms erinnert an Blumen mit Bienen, die Nektar suchen. Verschiedene architektonische Module, die alle unterschiedliche Landevorrichtungen aufweisen, sollen ein sicheres Andocken für neun unterschiedlich große Drohnenmodelle ermöglichen.

Dabei wäre die Fassade in dem Sinne ,lebendig’ oder animiert, daß ihre horizontalen Landeplattformen hinaus und wieder hinein fahren, damit die Drohnen andocken können. Die Plattformen bewegen sich dann vertikal, um sich dem Turm nach auszurichten. Die Fassade wäre zudem geschichtet, so daß kleinere Drohnen tiefer in der Struktur nisten können.

Das einzelne Lande-Modul besitzt eine Batterie-Station, deren Lichter flackern, um die Drohne zu navigieren und auch zu jedem Zeitpunkt Belegungsinformationen zu geben. Aufgrund der ununterbrochenen, Bienenstock-ähnlichen Aktivität würde auch die ganze Zeit die Transparenz des Turms variieren, während die kleinen Luftroboter hinein- und herausfliegen.

Entsprechend der Projektbeschreibung des Designers würde der Hive „die kommerzielle Energie von Manhattan sammeln (und) abseits der von der FAA festgesetzten No-Fly-Zonen stehen.“


Ein weiteres herausragendes Design im Bereich der Drohnen-Architektur stammt von den türkischen Designern und Architekten Erdem Batirbek und Keremcan Kirilmaz aus Izmir (KK Architects), deren Arbeit im Juli 2016 in den Fachblogs gezeigt wird und eine gewissen Ähnlichkeit mit dem The Hive hat.

Pillars of Flux Grafik

Pillars of Flux
(Grafik)

Die Pillars of Flux sind ein Netzwerk von Wolkenkratzern, die als vertikale Schiffahrtshäfen der Zukunft oder zur Erweiterung bestehender Häfen genutzt werden. Die Pfeiler, deren Anordnung und Höhe von den Merkmalen der jeweiligen Stadt abhängen, sind von der Stadt getrennt, um die wertvollen Uferlinien für die öffentliche Nutzung freizuhalten. Die Speicher sind vertikal konzipiert, um auch an engen Buchten Platz zu sparen.

Für die verkehrstechnische Interaktion mit dem Festland sind in erster Linie Heavygear-Drohnen verantwortlich, die auch den Transport der Behälter und Container von den Schiffen in die Ladebuchten der Säulen ermöglichen. Für die Konstruktions- und Wartungsarbeiten an den Säulen gibt es Handyman-Drohnen, während Modelle vom Typ Watchdog für die Überwachung und Sicherheit zuständig sind. Zusätzlich werden spezielle Drohnen helfen, die Umgebung von jeglicher Verschmutzung durch besuchende Schiffe zu reinigen.

Die Säulen-Strukturen selbst sollen aus umweltfreundlichen Materialien gebaut werden – und um die Nachhaltigkeit zu erhöhen sind verschiedene Methoden der Energiegewinnung und -rückgewinnung angedacht, wie Solarpaneele, Windkraftanlagen und Wellenenergieturbinen.


Ebenfalls dem Bereich Design zuzuordnen ist ein Software-System, entworfen von einem Team des Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) am MIT um Prof. Wojciech Matusik, das im Dezember in den Blogs beschrieben wird.

Das Programm ist in der Lage, ein asymmetrisches Design von Multicopter-Drohnen durchzurechnen und automatisch strukturellen Aufbau der Drohne zu ändern, wie es erforderlich sein kann, um benutzerdefinierte Faktoren wie ungewöhnlich geformte Nutzlasten, ungehinderte Kamerasicht, Wirtschaftlichkeit oder längere Flugzeiten zu berücksichtigen. Das System garantiert, daß Drohnen, die auf seinen Entwürfen basieren, alle in der Lage sind zu starten, zu schweben und zu landen.

Um ein Beispiel zu geben, verwendet das CSAIL-Team die Technologie zum Bau einer Drohne, deren Hauptkörper die Form eines Kaninchens hat. Um das Drehmoment und den Schub seiner ungleichmäßig beabstandeten Propeller auszugleichen, sind diese nicht alle gleich groß und auch nicht auf der gleichen Höhe angeordnet. Als Resultat kann der schräge ,bunnycopter’ genauso einfach geflogen werden wie ein gängiger Quadrokopter.


In Bezug auf Drohnen-Fotografie läuft Ende des Jahres die bereits dritte SkyPixel competition, die der chinesische Drohnen-Hersteller DJI zusammen mit der Foto-Community SkyPixel durchführt. Der seit 2014 bestehende Fotowettbewerb hatte im vergangenen Jahr 2015 mehr als 11.000 Einträge von Amateur- und Profi-Drohnen-Fotografen aus 146 verschiedenen Ländern verzeichnet.

Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs, bei dem mehr als 27.000 Bilder aus 131 Ländern eingereicht wurden, ist Ge Zheng für seine Aufnahme eines chinesischen Fischers in Fujian. Die insgesamt neunzehn prämierten Aufnahmen sind in Bildergalerien im Netz zu sehen.

Ebenfalls zum Jahresende werden die Favoriten des jährlichen Drohnen-Fotografie-Wettbewerbs veröffentlicht, den Dronestagram gemeinsam mit dem Magazin National Geographic veranstaltet, und der in diesem Jahr über 20.000 Beiträge bekommt.

 

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