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Im Januar 2020 unterzeichnet Masdar eine Umsetzungsvereinbarung
für die Entwicklung eines Photovoltaik-Projekts im Versorgungsmaßstab
in der Republik Aserbaidschan, nachdem man sich im
Vorjahr bereits über die Finanzierung geeinigt hatte. Das Projekt umfaßt
die Entwicklung, den Bau und den Betrieb einer 230 MW PV-Anlage
namens Garadagh (Area 60), die nordwestlich der Siedlung Alat errichtet
werden soll und voraussichtlich 2023 den kommerziellen
Betrieb aufnehmen wird.
Im März 2022 beginnt Masdar mit den Arbeiten an der Anlage, die in erster Linie den nahe gelegenen Garadagh Industrial Park mit Strom versorgen soll.
Noch sehr bescheiden wirken dem gegenüber die ersten Schritte in meiner
zweiten Heimat Syrien, wo das Elektrizitätsministerium
im Februar 2020 ankündigt, daß es bei Damaskus eine 23
MW Solaranlage sowie eine 40 MW Anlage
in der Nähe des Erdgaskraftwerks Jandar in der Provinz Homs in
Zentralsyrien bauen möchte. Aufgrund der aktuellen Situation wird
die Ausschreibung von der pakistanischen Behörde für die Entwicklung
alternativer Energien veröffentlicht, nachdem das syrische Außenministerium
sie zur Veröffentlichung durch ‚befreundete Länder‘ weitergeleitet
hatte.
Zwar hat bereits im Januar 2019 in Hisyah (o. Hassia) bei Homs eine vollautomatische Montageinie für Solarmodule mit einer Kapazität von 60 MW die Produktion aufgenommen – doch bislang gibt es im ganzen Land erst ein einziges privat errichtetes 1 MW Solarkraftwerk, das im November 2019 in der Provinz Hama an das öffentliche Netz angeschlossen wurde. In Hama befinden sich aber schon drei weitere Solarkraftwerke mit einer Kapazität von jeweils 1 MW im Bau, die im Laufe des Folgejahres fertiggestellt und in Betrieb genommen werden sollen.
Im November 2021 unterzeichnet das syrische Elektrizitätsministerium mit einer Gruppe von Unternehmen aus den VAE einen Vertrag über den Bau eines 300 MW Solarkraftwerks, das im Zuge einer Bauzeit von zwei Jahren in Widyan al-Rabie errichtet werden soll, einem östlichen Vorort von Damaskus.
Im März 2022 weiht die Regierung eine kleine 60 kW Solaranlage in Jdeidat Yabous ein, dem Grenzübergang zum Libanon. Auch fünf Dörfer bei Jableh nahe der Küste bekommen eine Solarstromanlage zum Betrieb der Pumpstation des Brunnens von al-Sneibleh, um ihre Trinkwasserversorgung zu sichern. Im April werden in der Industriestadt Hassia durch private Investoren zwei Anlagen mit einer Kapazität von 60 kW bzw. 500 kW realisiert. Geplant sind hier ein weiteres Projekt mit 100 kW und eines mit einer Leistung von 1 MW.
Im August wird dann das nächste 1 MW Solarkraftwerk in dem Dorf Autan an das Stromnetz angeschlossen, ebenfalls in der Provinz Homs. Darüber hinaus wird seitens der Regierung eine 40 MW PV-Anlage namens Homs Jandar Power Solar PV Park angekündigt, die in mehreren Phasen entwickelt werden soll. Mit dem Bau des Projekts wird voraussichtlich 2024 begonnen, um dann 2025 in den Betrieb gehen zu können.
Außerdem erläßt Präsident Bashar al-Assad in diesem Monat das Gesetz Nr. 32, das den Kauf von Strom aus erneuerbaren Energieprojekten erlaubt, die an das Transport- oder Verteilungsnetz angeschlossen werden können, sofern die technischen Kapazitäten dafür vorhanden sind.
In den USA wird in Childress, Texas,
im März 2020 etwas verspätet die Phase 1 des Misae
Solar Park (o. Childress Solar Park) in Betrieb genommen,
deren Bau im August 2018 begonnen hatte. Je nach Quelle
hat diese Phase eine Leistung von 240, 324 oder 330
MW. Der von Miguel Alejandro Oneto und der Latinoamericana
de Energía S.A. entwickelte Park war bereits vor dem Baubeginn von
der Firma Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) erworben worden,
zu der später auch noch IKEA als 49 %-iger Anteilseigner dazustieß.
Daran anknüpfend, wird mit der Errichtung des Misae Solar Park II (o. Misae 2) mit 517 MW (andere Quellen: 692 MW) begonnen, dessen Inbetriebnahme im Jahr 2021 geplant ist (später: 2023). Diese Phase 2 des Parks wird von Oneto und der LAE American Energy entwickelt, einer Tochtergesellschaft der erwähnten Latinoamericana de Energía.
Im Mai 2020 genehmigen das US-Innenministerium und das Bureau of Land Management (BLM) den Bau und Betrieb eines 690 MW starken Solarprojekts in der Mojave-Wüste in Nevada, das von den Unternehmen Arevia Power und Primergy Solar – als Tochterfirma des Investmentmanagers Quinbrook Infrastructure Partners – entwickelt wird. Mit dem Bau des etwa 1,2 Mrd. $ teuren Gemini Solar Project, das auch einen 380 MW/1.400 MWh (andere Quellen: 380 MW/1.520 MWh) Batteriespeicher umfaßt, soll im nächsten Quartal begonnen werden. In Betrieb gehen wird die Anlage, die auf dem Moapa River Indianerreservat errichtet wird, Ende 2023 oder Anfang 2024.
Dem schließt sich im November 2020 der Baubeginn des Hickory solar park von RWE Renewables an, einer 195,5 MW Anlage, die mit einem 40 MW/80 MWh Batteriespeicher gekoppelt ist. Diese PV-Farm in Mitchell County im Südwesten von Georgia geht im Juni 2022 ans Netz.
Um in den UA zu bleiben: Beträchtlich größer ist das Samson Solar Energy Center, mit dessen Errichtung im Februar 2021 begonnen wird und das unabhängig von seinem Namen ebenfalls eine PV-Goßanlage mit einer Leistung von 1,310 GW ist, die sich über drei Bezirke im Nordosten von Texas, nahe der Grenze zu Oklahoma, erstrecken wird. Das Projekt im Umfang 1,6 Mrd. $ von wird von Invenergy entwickelt und der Bau soll im Jahr 2023 abgeschlossen werden.
Schon fertig wird im Juni 2021 die Muscle Shoals solar farm in Alabama. Die 227 MW Anlage wurde im Rahmen einer Partnerschaft zwischen Ørsted, Dänemarks größter Energieversorger und Windkraftentwickler, der das Projekt im vergangenen Jahr von Longroad Energy erworben hatte, und der Tennessee Valley Authority entwickelt. Betrieben wird es von der RWE. Auch hier optimiert ein 40 MW Batteriespeicher die Stromabgabe.
Weitere neue Projekte sind Anfang 2023 eine 223,6 MW Solarfarm namens Pike Solar, die Juwi für die Duke Energy Sustainable Solutions nahe Colorado Springs am östlichen Rand der Rocky Mountains baut und deren Inbetriebnahme bis zum Jahresende geplant ist; sowie eine 471 MW Anlage in Lamar County in Texas, das Solarzentrum Mockingbird, dessen Bau voraussichtlich 2024 abgeschlossen wird.
Als Teil dieses Projekts arbeitet Ørsted mit The Nature Conservancy (TNC) zusammen, um eine große Fläche einheimischer Graslandschaften in Texas zu schützen, da weniger als 1 % der ursprünglichen Graslandschaften heute noch vorhanden sind. Die Zusammenarbeit wird nach Angaben der Partner die größte Erhaltung von Graslandprärien in der Geschichte darstellen.
Im März 2023 kündigt der in Boston ansässiger Projektentwickler Swift Current Energy das Solarprojekt Double Black Diamond in Illinois an. Dabei handelt es sich um eine 800 MW Solarfarm, die als die erste gilt, bei der ausschließlich in den USA hergestellte Module, Hardware und elektrische Komponenten verwendet werden. Der Baubeginn ist für Herbst 2024 geplant.
Weitere PV-Großanlagen, deren Errichtung im Laufe des Jahres 2023 beginnt, sind das Sawtooth Energy Center Project in Nye County, Nevada, das 1 GW Leistung haben wird, wenn es im Dezember 2025 in Betrieb geht; das Smoky Valley Solar Project nordwestlich von Silver Peak im Esmeralda County, Nevada, ebenfalls mit einer Leistung von 1 GW; das Ditat Deus Solar Project in Arizona mit 650 MW; das Beatty Energy Center Project, ebenfalls in Nye County, das aus einer 800 MW PV-Anlage und einem 800 MW Batteriespeicher bestehen wird; sowie das Sleepy Orange Solar Project in Lyon County, wiederum Nevada, das eine Solarstromanlage mit einer Kapazität von 500 MW und ein 500 MW Batteriespeichersystem umfaßt.
Im April 2020 veröffentlicht das staatliche Agricultural
Marketing Board (AMB) von Mauritius, das dem dortigen
Ministerium für Agrarindustrie und Ernährungssicherheit untersteht,
eine Ausschreibung für den Bau einer Photovoltaikanlage mit ungenannter
Erzeugungskapazität, die im Bezirk Moka auf dem zentralen
Plateau der Insel gebaut werden soll. Nach Angaben der Internationalen
Agentur für erneuerbare Energien verfügte Mauritius zu diesem Zeitpunkt
über eine installierte Solarstromkapazität von insgesamt 83
MW, die bis Ende 2022 auf 110 MW anwächst,
vermutlich ausschließlich aus Kleinanlagen.
Einen Schritt weiter scheint es erst im März 2022 zu gehen, als das Central Electricity Board (CEB) von Mauritius zwei Ausschreibungen für die Errichtung von insgesamt 140 MW an Solar-plus-Speicher-Kapazität veröffentlicht, in Form einer 100 MW und einer 40 MW Anlage. Über irgendwelche weiteren Schritte diesbezüglich ist aber nichts zu erfahren.
Im April 2023 folgt eine Ausschreibung des staatlichen Bauträgers Landscope Mauritius für die Installation einer 10 MW PV-Anlage in der Stadt La Valette, Bambous, an der Nordwestküste von Mauritius. Einen Monat später ist es die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), die eine Ausschreibung veröffentlicht, um Berater zur Durchführung einer technischen Prüfung für vier Solarprojekte mit einer Gesamtkapazität von 100 MW zu finden, die an Batteriespeicher angeschlossen werden sollen. Bislang läßt sich nichts über eine Umsetzung finden.
Im Mai 2020 genehmigen die britischen Behörden
nach dreijähriger Planung den Cleve Hill Solar Park mit
einer geplanten Leistung von 350 MW, der in der Grafschaft Kent,
96 km südöstlich von London, errichtet werden soll. Da die Kapazität 50
MW übersteigt, wurde das Projekt als national bedeutsames
Infrastrukturprojekt eingestuft, was bedeutet, daß ein umfangreiches
Antragsverfahren mit öffentlichen Anhörungen durchgeführt werden mußte,
das alles auch ausführlich im Netz dokumentiert ist.
Das bislang größte Solarkraftwerk im Vereinigten Königreich wird völlig subventionsfrei sein, d.h. die Entwickler Wirsol Energy Ltd. – eine Tochter der WIRCON GmbH – und Hive Energy Ltd. erhalten keine Unterstützung aus Steuergeldern. Außerdem stellen sie sicher, daß das Solarkraftwerk umweltgerecht ist, und gehen davon aus, daß der Solarpark die Artenvielfalt auf dem Gelände um 65 % erhöhen wird, indem offene Gras- und Wiesenflächen, Hecken und Wälder einbezogen werden.
Nachdem die Hive Energy im Sommer 2021 die Anteile der Wirsol Energy erwirbt, wird das Projekt im Oktober vollständig von Quinbrook Infrastructure Partners übernommen und in Project Fortress umbenannt. Der Baubeginn ist nun für Sommer 2022 geplant – mit in Ost-West-Richtung ausgerichteten vertikalen PV-Paneelen und einem 700 MWh Batteriespeicher.
Im Oktober 2020 wird in Deutschland von der EnBW Energie Baden-Württemberg AG der erste Teil des Solarparks Weesow-Willmersdorf in Werneuchen in Brandenburg, 26 km nordöstlich von Berlin, in Betrieb genommen, der mit 187 MW als der gegenwärtig größte Solarpark des Landes gilt, und der zudem ohne eine staatliche EEG-Vergütung realisiert wird. Die EnBW hatte das von der Procon Solar GmbH aus Cottbus vorentwickelte Projekt Mitte 2018 übernommen und rund 100 Mo. € investiert.
Zum Projekt gehören zahlreiche Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz. So wird die gesamte Fläche auf und um den Solarpark zu einem artenreichen Grünland entwickelt, indem zusätzlich zur Begrünung der Flächen unter den Modulen auch Hecken, Sträucher und Bäume gepflanzt werden. Die vollständige technische Inbetriebnahme erfolgt Anfang 2021, die offizielle Inbetriebnahme aufgrund der sogenannten Pandemie allerdings erst im November.
Zusammen mit den beiden etwas kleineren Solarparks Alttrebbin und Gottesgabe mit jeweils 150 MW, die der Energiekonzern EnBW ebenfalls ohne staatliche Förderung 2021 in benachbarten Gemeinden realisiert und die Anfang 2022 mit der Stromeinspeisung beginnen, entsteht so ein Solarkomplex mit einer Leistung von fast 500 MW, für den die EnBW insgesamt etwa 250 Mio. € ausgegeben hat.
Im April 2021 spricht sich die Stadtvertretung von Anklam in Mecklenburg-Vorpommern mehrheitlich für den Bau eines 300 MW Solarparks des Ingolstädter Solarunternehmens Anumar aus, das Solarkraftwerke in Deutschland und Chile projektiert, errichtet und betreibt. Zuletzt hatte die Firma in Berg im Gau den mit 110 MW Leistung größten Solarpark Bayerns errichtet, dessen Inbetriebnahme 2020 erfolgte.
Im Juni planen der Projektentwickler EP New Energies GmbH (EPNE) und der Stromerzeuger LEAG den Energiepark Bohrau in der Nähe von Forst in der Lausitz, der eine Leistung von 400 MW haben soll – sowie eine weitere 40 MW Solaranlage auf der stillgelegten Aschedeponie Jänschwalde I, die im Jahr 2023 in Betrieb gehen soll, während der Energiepark Bohrau ein Jahr später folgt. An dem Standort ist zudem auch noch ein 100 MW Windpark geplant, der den bereits bestehenden 16 MW Windpark ersetzen soll.
Ein Jahr später, im Juni 2022, findet im ehemaligen Braunkohletagebau Witznitz II der Spatenstich für einen 650 MW Solarpark statt, der zur „größten Solaranlage in Deutschland und Europa“ werden soll. Zwar steht die endgültige Baugenehmigung noch aus, doch der deutsche Versicherungs- und Finanzdienstleistungskonzern Signal Iduna und seine Einheit Hansainvest Real Assets beginnen trotzdem schon mit dem Bau des etwa 30 km südlich von Leipzig liegenden Energiepark Witznitz, der voraussichtlich im zweiten Quartal 2023 ans Netz gehen wird.
Zur Information: Eine im Auftrag von Greenpeace erstellte Kurzstudie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE mit dem Titel ‚Solaroffensive für Deutschland‘, die im August 2021 vorgestellt wurde, nennt eine Fläche von insgesamt 3.164 km2, die ohne größere Probleme zum Bau von PV-Großanlagen genutzt werden könnte, was ausreicht, um eine Gesamtkapazität von 220 GW zu errichten.
Ebenfalls im Oktober 2020 unterzeichnen in Japan die
Canadian Solar Group als Auftraggeber und die Juwi Shizen Energy, ein
Joint-Venture zwischen dem deutschen Projektentwickler juwi und dem
japanischen Entwickler Shizen Energy, die Vereinbarung zum Bau der Azuma
Kofuji Solar Power Plant in Fukushima City.
Der Baustart des 100 MW Solarkraftwerks erfolgt wenige
Tage später. Die Anlage steht größtenteils auf früheren Ackerflächen
und nur 30 km südlich des Atomkraftwerks Daiichi, wo es im März 2011 zu
Kernschmelzen in mehreren Reaktorblöcken kam.
Aktuell hat die juwi Shizen Energy verschiedene Projekte mit einer Gesamtleistung von mehr als 300 MW im Bau. Zuletzt war in der Präfektur Tochigi, rund 100 km nördlich der Hauptstadt Tokio, ein 54 MW Solarpark auf dem Gelände eines ehemaligen Golfplatzes in Betrieb genommen worden. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Solarkraftwerks in Fukushima erfolgt im April 2023.
In Indien wiederum wird im Dezember 2020 der
Grundstein für ein 30 GW Wind- und Solarenergieprojekt
in Gujarat gelegt, der sich über eine Fläche von 70.000
Hektar erstrecken wird, was der Fläche Singapurs und Bahrains entspricht.
Immerhin hatte sich Indien das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2022 insgesamt 175
GW neue Wind- und Solarenergie zu installieren.
Zu den Unternehmen, die Landzuteilungen in dem geplanten Projekt erhalten, gehören Solar Energy Corporation of India (SECI), NTPC, GIPCL, GSEC, Adani Power und Suzlon. Diese werden Solar- und Windenergieprojekte im Umfang von 2,5 GW bis 23 GW realisieren.
Im Zuge der Umsetzung werden bislang aber erst kleinere Anlagen in Betrieb genommen, wie im September 2021 die Solarfarm SECI 3 des indischen Solar- und Windunternehmens Renew Power im Bezirk Jaisalmer in Rajasthan mit einer Gesamtkapazität von 300 MW, oder der auch in Rajasthan gelegene 250 MW Solarpark der ebenfalls indischen Firma Fortum Solar Plus Pvt Ltd., der mit mit bifazialen Modulen im November ans Netz geht und dessen Bau-, Betriebs- und Wartungsdienstleistungen die deutsche Belectric Solar & Battery GmbH erbringt, die Muttergesellschaft der Fortum.
Im Jahr 2021 erfolgt zudem im gleichen Bezirk die Inbetriebnahmen der Lawan-Purohitsar Solar Farm von SB Energy mit 600 MW.
Im Juni 2022 nimmt Tata Power Solar in Rajasthan ein 450 MW PV-Kraftwerk in Betrieb, das der Brookfield Renewable India gehört und in der Rekordzeit von sieben Monaten fertiggestellt wurde, wobei auch hier bifaziale Module zum Einsatz kommen. Im Oktober folgt im gleichen Bundesstaat die Inbetriebnahme des neuesten Projekts der Adani Green, eine Solar/Wind-Hybridanlage, die 600 MW Solar- und 150 MW Windkapazität umfaßt. Die Firma hatte erst im Mai in Jaisalmer Indiens erstes Hybridkraftwerk mit einer Gesamtleistung von 390 MW ans Netz gebracht.
Ebenfalls im Oktober beginnt die Bundelkhand Saur Urja Ltd. (BSUL), ein Joint-Venture des staatlichen Wasserkraftproduzenten NHPC Ltd. und der Uttar Pradesh New and Renewable Energy Development Agency (UPNEDA), Angebote zur Bereitstellung von Projektmanagement-Beratungsdiensten für den 1,2 GW Solarpark Jalaun anzunehmen, der in Madhogarh Tehsil im Bundesstaat Uttar Pradesh entwickelt wird. Es ist geplant, den Park im Distrikt Jalaun schrittweise zu entwickeln, wobei 600 MW bis September 2024 und weitere 600 MW bis zum Dezember errichtet werden sollen.
Das staatliche Unternehmen Coal India Ltd. wiederum unterzeichnet im Oktober mit der Rajasthan Vidyut Utpadan Nigam Ltd. (RVUNL) eine Absichtserklärung zur Errichtung eines 1,19 GW Solarprojekts im Solarpark von Vidyut Utpadan Nigam in Rajasthan, dessen geschätzte Kosten sich auf 974 Mio. $ belaufen. Das Solarprojekt soll schrittweise in dem 2 GW Solarpark der RVUNL in Bikaner errichtet werden. Die Fertigstellung ist innerhalb von 24 Monaten geplant.
Im Jahr 2023 folgt im Januar die Meldung, daß das staatliche indische Wasserkraftunternehmen SJVN Ltd. mit dem Bau einer 1 GW Solaranlage im Bezirk Bikaner in Rajasthan begonnen habe, deren Kosten auf 720 Mio. $ geschätzt werden, während die Inbetriebnahme für Mai 2024 geplant ist. Im Februar unterzeichnet die SJVN zudem mit der Landesregierung von Uttar Pradesh eine Absichtserklärung zur Errichtung einer 700 MW Solarfarm in der Stadt Ghatampur, deren Preis 423,4 Mio. $ betragen wird.
Ebenfalls im Februar wird eine Vereinbarung zwischen der Firma Rays Power Infra und der Regierung von Rajasthan zum Bau eines 1,8 GW Solarparks mit einer geschätzten Investition von 1,11 Mrd. $ geschlossen, der aus drei 300 MW Projekten und einer 900 MW Anlage bestehen wird.
Im März 2023 ist es dann wieder die Tata Power Solar, die die Genehmigung für den Bau eines 300 MW Solarprojekts in Barsingar in Bikaner erhält, das für gut 213 Mio. $ für die den staatlichen Kohlebergbau-Betrieb NLC India gedacht ist. Die Inbetriebnahme des Projekts ist innerhalb von 18 Monaten nach Auftragsvergabe vorgesehen.
Im Mai vergibt die SECI 1,2 GW an hybriden Wind-Solar-Projekten überall in Indien, die mit Energiespeichern gekoppelt sind. Davon sichert sich die AMP Energy Green 100 MW, die ReNew Vikram Shakti 600 MW, die Hero Solar Energy 120 MW und die ACME Cleantech Solutions 380 MW. Konkrete Einzelpläne sind bislang nicht bekannt.
Im April 2021 taucht in den Fachblogs ein weiteres
mal Saudi-Arabien auf, als sich dort der indische
internationale Konzern Larsen & Toubro (L&T) den Auftrag eines
Konsortiums aus ACWA Power und der Water and Electricity Holding Company
(Tochtergesellschaft des Public Investments Fund of Saudi Arabia, PIF)
für die Errichtung des Solarkraftwerks Sudair (o.
Sudair Solar PV Park) mit einer Leistung von 1,5 GW sichert,
das mit bifazialen Modulen und Tracking-Technologie umgesetzt soll.
Die auf 950 Mio. $ veranschlagte PV-Großanlage in der Sudair Industrial City, etwa 150 km von der Hauptstadt Riad entfernt, war als Teil des Nationalen Programms für erneuerbare Energien (NREP) an den PIF und die ACWA Power vergeben worden.
Bereits im August kann die ACWA Power den Finanzabschluß für Sudair bekanntgegeben. An der Zweckgesellschaft Sudair One Renewable Energy Co., die für das Projekt gegründet wird, halten die ACWA Power – an welcher der PIF einen Anteil von 50 % hält – und die Water and Electricity Holding (Badeel), ein hundertprozentiges Unternehmen des PIF, jeweils 35 % besitzen, während die SAPCO, ein hundertprozentiges Unternehmen der Saudi Aramco Power Co., einen Anteil von 30 % hält.
Die Investition von Aramco, der größten Erdölfördergesellschaft der Welt, in das Sudair-Projekt ist die erste Beteiligung des PIF an einem Programm für erneuerbare Energien. Die Phase 1 des Projekts soll mit 450 MW bereits im zweiten Halbjahr 2022 mit der Stromproduktion beginnen, das vollständige Projekt voraussichtlich im Jahr 2024 in Betrieb gehen.
Bereits Ende 2021 markiert der vollständige Netzanschluß des o.e. ersten Windparks Saudi-Arabiens, Dumat al-Jandal, einen Wendepunkt in den Ambition des Landes, das bislang nur davon geredet hatte, bis 2024 erneuerbare Energiekapazitäten im Umfang von 27,3 GW, und bis 2030 im Umfang von sogar 58,7 GW aufzubauen. Tatsächlich verfügt Saudi-Arabien Anfang 2021 nur über 412 MW erneuerbare Energien, von denen 409 MW Solarenergie sind.
Im März 2022 unterzeichnen die ACWA Power und die Saudi Power Procurement Co. (SPPC) einen Vertrag zur Entwicklung des 450 Mio. $ teuren 700 MW PV-Kraftwerk Ar Rass in der Provinz Al Qassim, das bis zum vierten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden soll. Es ist das größte PV-Projekt, das bisher im Rahmen des NREP ausgeschrieben wurde. Die ACWA Power wird einen Anteil von 40,1 % an der Anlage halten, zusammen mit 20 % der Badeel, während 39,9 % im Besitz der State Power Investmentgesellschaft aus China verbleiben.
Gemäß Berichten vom März 2023 plant Saudi-Arabien in Bälde den Start von fünf Energieprojekten mit einer Gesamtleistung von 3,3 GW, darunter zwei Solarprojekte in Al Hanakiya mit 1,1 GW und in Tabarjal mit 400 MW.
Ebenfalls im April 2021 wird berichtet, daß in Griechenland
in den nächsten Wochen Stück für Stück der 204,3 MW Solarpark Kozani ans
Netz gehen wird, den die Hellenic Petroleum Group (später: HELLENiQ
Energy) betreibt, das größte Erdölunternehmen des Landes. Errichtet
wurde der 136 Mio. € teure bifaziale Solarpark in der Region Westmazedonien,
ca. 120 km südwestlich von Thessaloniki, durch die griechische Tochter
der deutschen Juwi, und zwar innerhalb von anderthalb Jahren. Die Anlage
sollte bis zum Februar 2022 komplett angeschlossen
werden – was sich dann aber bis zum April 2023 verzögert.
Außerdem soll sie zu einem späteren Zeitpunkt um einen 125 MW/350 MWh
Batteriespeicher erweitert werden.
Im Juni 2021 ist erstmals von einem großen Projekt
im Irak zu hören. Demnach hat Masdar mit der irakischen
Regierung eine Vereinbarung über den Bau von PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität
von 2 GW unterzeichnet. Die Projekte sind für bislang nicht näher bezeichnete
Standorte im Zentral- und Südirak geplant. Weitere finanzielle oder
technische Einzelheiten werden auch noch nicht bekannt gegeben.
Das Elektrizitätsministerium hatte im Mai 2019 eine Ausschreibung über sieben PV-Projekte mit einer Gesamtkapazität von 755 MW durchgeführt, deren Ergebnisse aber noch immer nicht bekannt gegeben wurden.
Die damalige Planung sah vor, daß die größten Solarparks mit einer Leistung von 300 MW bzw. 225 MW im Zentralirak, in der Stadt Karbala bzw. in der Provinz Babylon, entstehen werden. Weitere 100 MW in Form von zwei 50 MW Anlagen werden in der Provinz Wasit im Osten des Irak errichtet. In der Provinz Muthanna im Süden des Landes und an der Grenze zu Saudi-Arabien werden 80 MW PV installiert – in zwei Projekten mit einer Kapazität von 50 MW bzw. 30 MW. Ein weiteres 50 MW Projekt wird in Al-Diwaniyah gebaut, der Hauptstadt der Provinz Al-Qādisiyyah.
Dabei hoffte die Regierung, daß die Projekte, die den ersten Versuch des Landes zur Diversifizierung seines Energiemixes darstellen, bis Ende 2020 in Betrieb gehen werden. Wovon bislang aber nichts zu sehen ist.
Dafür gibt die irakische Regierung im August 2021 die Unterzeichnung eines Vertrags mit der staatlichen Power Construction Corp. of China (Power China) zum Bau von Solarkraftwerken an mehreren Standorten im Irak mit einer Gesamtkapazität von 2 GW bekannt, wobei die erste Phase 750 MW Solarstrom liefern soll. Der Bau des auf 3,687 Mrd. $ bezifferten Power China Solar PV Park wird voraussichtlich im Jahr 2023 beginnen, um im Jahr 2025 den kommerziellen Betrieb aufnehmen zu können.
Im September 2021 wird berichtet, daß das französische Unternehmen TotalEnergies in Artawi, nahe dem südlichen Hafen von Basra, einen 1 GW Solarpark bauen wird, wofür mit der Regierung ein Rahmenabkommen über 27 Mrd. $ unterzeichnet wurde, da dieses Abkommen noch zwei weitere fossile Projekte umfaßt. TotalEnergies wird die ACWA Power einladen, sich im Einvernehmen mit den irakischen Behörden dem Solarprojekt anzuschließen. Weitere Details zu dem Projekt sind noch nicht bekannt.
Im Dezember 2021 genehmigt das Kabinett einen Vertrag zum Bau von zwei Solarenergieprojekten in Karbala mit 300 MW und in Iskandariya mit 225 MW. Das Ölministerium hatte das Projekt bereits im Oktober angekündigt, an dem ein Konsortium von Unternehmen unter der Führung der norwegischen Scatec beteiligt ist, darunter die ägyptische Orascom und die irakische Al-Bilal.
Auch im Mai 2022 wird ein neues Solarkraftwerk angekündigt. Diesmal handelt es sich um eine 750 MW Anlage in der südlichen Provinz Muthanna.
Und im Oktober gibt der der Elektrizitätsminister bekannt, daß der Irak plant, im Jahr 2023 neue Solarstromprojekte mit einer Gesamtkapazität von fast 5 GW an ausländische Unternehmen zu vergeben. Das Ministerium hat bereits Verträge mit einer Reihe Firmen zum Bau von Solarkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 7,5 GW abgeschlossen, darunter die o.g. mit der Total Energy aus Frankreich sowie dem in Abu Dhabi ansässigen Unternehmen Masdar.
Im Dezember unterzeichnet das Elektrizitätsministerium der Regionalregierung Kurdistans (KRG) einen Vertrag mit der Pluto Otto Cycle Co. über den Bau eines 25 MW Solarkraftwerks in der Provinz Erbil.
Im Januar 2023 stimmt die irakische Regierung der Empfehlung des Ministerrats für Energie zum Bau eines 200 MW Solarkraftwerks in der Provinz Karbala zu.
Im April meldet die Fachpressen, daß die Scatec beschlossen hat, ihre Solarprojekte im Irak nicht fortzusetzen, zu denen die PV-Kraftwerke in Karbala und Iskandariya gehören. Dafür wird die ACWA Power ein 1 GW Solarkraftwerk als gemeinsames Investitionsprojekt in der zentralirakischen Stadt Nadschaf bauen. Darüber hinaus habe die Power China nun auch einen Auftrag zum Bau einer 250 MW Solaranlage erhalten, was allerdings nicht an die 2021 veröffentlichten Pläne heran reicht. Und was reale Umsetzungen anbelangt, so hat es bislang noch keinerlei Bestätigungen dafür gegeben.
Im August 2021 berichtet die Presse in Frankreich,
daß sich die Energieunternehmen Engie und Neoen, der französische Stromnetzbetreiber
RTE und die Gemeinde Saucats zusammengetan haben, um 1 GW Solarenergie
mit 40 MW Speicherleistung, einem Wasserstoffwerk,
einem Datenzentrum und der Agriphotovoltaik in Form eines Obst- und
Gemüseanbaus zu integrieren.
Der Wert des Horizeo genannten Projekt in Nouvelle-Aquitaine im Südwesten Frankreichs beläuft sich auf 650 Mio. € (andere Quellen: 1 Mrd. €). Die Partner planen, im nächsten Jahr mit dem Bau zu beginnen und das Kraftwerk, dessen Standort in unmittelbarer Nähe des Solarkraftwerks Cestas liegt, im Jahr 2024 in Betrieb zu nehmen. Bislang ist aber noch nichts über entsprechende Schritte zu hören.
Im September geht eine von dem französischen PV-Projektentwickler TSE und dem deutschen Entwickler Enerparc errichtete 65 Mio. € Anlage mit einer Kapazität von 152 MW ans Netz, die sich auf einem ehemaligen NATO-Militärflughafen in Marville im Département Maas im Nordosten des Landes befindet. Sie wird als die zweitgrößte PV-Anlage Frankreichs eingeweiht – nach dem Solarpark Cestas von 2015 (s.o.). Die Westhälfte der Anlage von TSE war schon im Mai in Betrieb genommen worden.
In Zusammenarbeit mit CDC Biodiversité, einer Tochtergesellschaft des französischen Finanzinstituts Caisse des Dépôts, werden freiwillige, langfristige Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt durchgeführt, wie die Wiederherstellung eines Graslandmosaiks und die Bewirtschaftung der Grasflächen durch eine Herde von rund 1.000 Schafen, die für eine ökologische Beweidung sorgen.
Im September 2021 bestätigt der spanische PV-Projektentwickler
Prosolia Energy Portugal, daß er gemeinsam mit Spaniens größtem Energieversorger
Iberdrola ein 1,14 GW Solarprojekt in Portugal bauen
wird, das in Santiago do Cacém, etwa 200 km südlich
von Lissabon, errichtet wird. Der Anteil von Iberdrola an diesem Kraftwerk,
das die Prosolia über ihre Tochtergesellschaft Sunshining geplant hat,
beträgt 50 %. Die Anlage wird zudem Tesla-Batterien verwenden.
Ebenfalls im September 2021 gibt die Regierung der
Stadt Golmud in der Provinz Qinghai in China bekannt,
daß die staatseigene China Green Development Group mit dem Bau eines
gigantischen Hybridprojekts begonnen hat, das aus 3 GW Photovoltaik, 300
MW konzentrierter Solarthermie sowie einem 520 MW Batteriespeicher
besteht. Die Anlage im Wert von 3,04 Mrd. $ ist Teil des 14. Fünfjahresplans
Chinas und soll 2025 fertiggestellt werden.
Gleichfalls 2021 wird die Ningxia Xingqing Yueyahu (Baofeng) Solarfarm (o. Ningxia Yanchi Solar PV Park) der Beijing Jingneng Clean Energy Co. Ltd. in Binggou, Yinchuan, mit einer Leistung von 200 MW in Betrieb genommen. Anderen Quellen zufolge befindet sich das Projekt, das in einer einzigen Phase entwickelt wird, noch in der Genehmigungsphase. Demnach wird voraussichtlich 2022 mit dem Bau begonnen. Das Projekt wird von Ningxia Yanchi County Guangfu Electric Power entwickelt und etwa 147 Mio. $ kosten.
Im November gibt der Solarhersteller JinkoSolar bekannt, daß die staatliche China National Petroleum Co. in ihrem ersten ‚solarbetriebenen Ölfeld‘ die bifazialen Module der Firma einsetzen werde, in Form eines 200 MW Solarparks, der in Yumen in der westlichen Provinz Gansu stehen wird.
Im Januar 2022 beginnt das staatliche Stromerzeugungsunternehmen China Huadian Corp. mit den Arbeiten an einer 3,3 GW Solarfarm in Changdu, Provinz Sichuan. Auch dieses Projekt ist Teil des jüngsten Fünfjahresplans, in dem insgesamt neun Anlagen für erneuerbare Energien mit einer kombinierten Erzeugungskapazität von 300 GW aufgeführt sind, die zusammen rund 47 Mrd. $ kosten werden. Das 2,51 Mrd. $ teure Projekt in Changdu umfaßt die Solarkraftwerke Mangkang Angdo und Gongju Lator, die in die Landwirtschaft und den Weideanbau des Standorts integriert werden sollen.
Zur gleichen Zeit leitet Chinas größtes Energieunternehmen, die State Power Investment Corp., das Ausschreibungsverfahren für die Beschaffung von 5,5 GW Wechselrichtern, 4,5 GW Solarmodulen und 1,8 GW Ingenieur-, Beschaffungs- und Bauleistungen ein, wie es in der Bekanntmachung heißt.
Im März werden erste Details zur Umsetzung der aktuellen Pläne in China bekannt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Wüsten des Landes, in denen neue Solar- und Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 450 GW entstehen sollen, von denen sich rund 100 GW bereits im Bau befinden.
Gemäß Berichten im Juli hat der staatliche Wasserkraftentwickler Yalong River Hydropower Development damit begonnen, für 791 Mio. $ das 1 GW PV-Kraftwerk Kela zu bauen, das an das in Betrieb befindliche 3 GW Wasserkraftwerk Lianghekou am Yalong-Fluß in der Provinz Sichuan angeschlossen werden soll. Die mehr als zwei Millionen Solarmodule der Anlag werden in einer Höhe von 1,9 m angebracht, um darunter das Wachstum der Vegetation zu ermöglichen und Weideflächen für Rinder und Schafe zu schaffen. Nach seiner Fertigstellung Ende 2023 wird der neue hybride PV-Wasserkraftwerkskomplex das weltweit größte Kraftwerk seiner Art sein.
Als exklusiver Entwickler von Energieinfrastrukturen im Yalong-Flußbecken plant das Unternehmen, das sich im gemeinsamen Besitz der staatlichen China Development and Investment Corp. und der Sichuan Investment Group befindet, der wichtigsten Investitionseinheit der Provinzregierung von Sichuan, in dem Gebiet 80 GW an erneuerbaren Energiekapazitäten zu errichten, darunter 40 GW Wind- und Solarkraftwerke sowie 10 GW Pumpspeicherkraftwerke.
Im August 2022 wird über ein Großprojekt der Firmen Arctech und Sungrow berichtet, das als „das weltweit größte gebäudeintegrierte PV-Projekt“ beschrieben wird. Das Projekt Jiantao Base in Gaoan, in der Provinz Jiangxi, besteht aus einer 120 MW Solaranlage, die sich in einem Industriepark auf elf Dächer mit einer Gesamtdachfläche von rund 665.000 m2 verteilt. Sie soll den Strombedarf des Industrieparks zu 100 % decken können.
Der staatliche Stromerzeuger China Huadian Corp. schließt im Dezember in der tibetischen Stadt Nagqu, die auf einer durchschnittlichen Höhe von 4.500 m über dem Meeresspiegel liegt, eine 120 MW Solaranlage ans Netz an, die gegenwärtig als das größte PV-Projekt in Tibet gilt. Die Kosten der Anlage werden mit 127,8 Mio. $ angegeben.
In diesem Kontext ist zu erwähnen, daß das weltweit höchstgelegene Solar-plus-Speicher-Projekt auf rund 4.700 m bereits im September 2020 den Betrieb aufgenommen hatte. Die 40 MW Anlage des chinesischen PV-Herstellers Jetion Solar steht im tibetischen Bezirk Gangba in Xigaze und dient als Demonstrationsprojekt für die Zusatzdienste wie Spitzenausgleich und Frequenzmodulation, die die Technologie dem Stromnetz bieten kann. Die Anlage ist im Besitz des chinesischen Batterieherstellers Dynavolt Renewable Energy Technology, der auch die hier installierte 193 MWh Lithium-Ionen-Phosphat-Batterie geliefert hat.
Im Rückblick auf das Jahr 2022 wird China als das Land bezeichnet, in dem mehr Solar- und Windkraftanlagen ans Netz angeschlossen wurden, als irgendwo sonst auf der Welt. Alleine durch die unzähligen Kleinanlagen sind demnach 51 GW neue Leistung hinzugekommen – mehr als doppelt so viel, wie der gesamte Solarausbau des Jahres in den USA. Hinzu kommen solare Großanlagen, die 2022 noch einmal eine Gesamtleistung von über 40 GW zusätzlich ans Netz brachten, und damit sogar mehr als die 32,6 GW, die in Form neuer Windkraftanlagen in Betrieb gingen.
Im Oktober 2021 kündigt der Green Climate Fund (GCF)
an, daß er 150 Mio. $ für die Initiative Desert to Power bereitstellen
wird. Dabei handelt es sich um ein von der Afrikanischen Entwicklungsbank
(ADB) geleitetes Projekt, das sich über mehrere Länder erstreckt und
darauf abzielt, in verschiedenen Projekten in der Sahelzone südlich
der Sahara 10 GW PV-Kapazität zu errichten. Die zusammen
mit dem Africa 50 Investment Fund lancierte Initiative war bereits
im Mai 2018 auf der damaligen Jahrestagung der ADB
angekündigt worden.
Während die ADB-Initiative alle elf Länder der Region unterstützt, wird die aktuelle Finanzierungsrunde des GCF in erster Linie für Projekte in der G5-Sahelzone verwendet – einer von Frankreich geleiteten Zusammenarbeit zwischen Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien und Niger.
In Bangladesh beginnt die erste große PV-Anlage des
Landes im Dezember 2021 ihre Leistung von 134,3
MW in das nationale Netz einzuspeisen. Der Solarpark von Energon
Technologies FZE und der China Sunergy Co. Ltd. (ESUN) steht nahe Mongla im
Distrikt Bagerhat und wurde von der Firma Energon Renewables errichtet,
einer Tochtergesellschaft des Industriekonglomerats Orion Group.
Das Gelände war ursprünglich im Jahr 2014 für ein Kohlekraftwerksprojekt entwickelt worden, das dann aber auf Eis gelegt wurde. Im Februar 2019 schloß dann die Orion Group mit dem Bangladesh Power Development Board (BPDB) eine Vereinbarung über den Bau des 196 Mio. $ teuren und auch als Bagerhat solar power plant bekannten Solarparks, mit dem der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugungskapazität in Bangladesch auf rund 900 MW steigt, von denen etwa 555 MW aus der Solarenergie stammen. Immerhin will Bangladesch im Rahmen des Mujib Climate Prosperity Plan bis 2030 einen Anteil von 30 % der Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen.
Zuvor waren in dem Land nur kleinere Anlagen in Betrieb genommen worden, wie z.B. im Juli 2017 ein 3,28 MW PV-Kraftwerk bei Sharishabari im Distrikt Jamalpur, als die erste netzgekoppelte Solarstromanlage des Landes; im September 2018 das 28 MW Solarprojekt der Teknaf Solartech Energy Ltd. und Joules Power Ltd. im Distrikt Cox’s Bazar; im Oktober 2020 die von Huawei installierte 73 MW PV-Farm in Mymensingh; oder einen Monat später der 50 MW Solarpark des Hetat-Ditrolic/IFDC Solarkonsortiums in Gauripur, ebenfalls im Distrikt Mymensingh.
Im Juni 2022 folgen Pläne eines Joint-Ventures aus dem Hongkonger Unternehmen Project Development Ltd. und dem bangladeschischen Dünnschichtsolarhersteller Greene Consortium Ltd. zur Errichtung eines 200 MW Agri- und Aquaphotovoltaik-Standorts, ebenfalls in Cox’s Bazar. Das Joint-Venture PDL-Greene Solar Power Ltd. wird als erstes die Genehmigung für den ersten 30 MW Teil der Anlage beantragen, dessen Investition 36,2 Mio. $ betragen wird und der bis 2024 in Betrieb gehen soll. Auch die Fläche für die spätere Erweiterung des Solarparks um weietere 170 MW steht bereits zur Verfügung.
Das indische Unternehmen Rays Power Infra nimmt im Januar 2023 in Sundarganj im Distrikt Rangpur eine 275 MW Solarfarm in Betrieb, die innerhalb von 14 Monaten fertiggestellt wurde. Im April folgt die Meldung, daß auch die von der Teesta Solar Ltd. gebaute 200 MW Solarfarm in Sundarganj im Distrikt Gaibandha bereit zur Einweihung sei, die schon im November des Vorjahres probeweise mit der Lieferung von 90 – 140 MW Strom begonnen hatte.
In der Zukunft plant Bangladesch die Errichtung von mehr als einem Dutzend großer Solarkraftwerke, darunter drei mit einer Kapazität von jeweils 1 GW, von denen eines auf der Insel Swarna Dwip (ehemals Jahazzair Char) im Distrikt Noakhali errichtet werden soll. Zum Bau dieser Anlage hatte der Bangladesh Army Welfare Trust (da die 33. Infanteriedivision der Armee von Bangladesch seit 2013 für die 370 km2 große Insel zuständig ist) bereits im Februar 2022 eine Joint-Venture-Vereinbarung mit der in den USA ansässigen Pacific Energy Group LLC über ihre Tochtergesellschaft Eleris Energy Ltd. Hongkong unterzeichnet.
Die anderen Großprojekte, die derzeit von der Regierung geprüft oder umgesetzt werden, befinden sich in Sreemangal in Moulvibazar (300 MW) sowie in Mongla und Thakurgaon (jeweils 200 MW).
Im Januar 2022 wird aus Albanien bekannt,
daß private und staatliche Unternehmen an den Genehmigungsverfahren
der Energieregulierungsbehörde (ERE), dem Ministerium für Infrastruktur
und Energie und der nationalen Umweltbehörde (AKM) zur Errichtung von
sechs großen und zehn kleinen Solarkraftwerken mit einer Gesamtleistung
von 570 MW arbeiten, die zumeist im Bezirk Fier gebaut
werden sollen. Bislang sind im ganzen Land nur 23 MW installiert.
Zu den neu geplanten Anlagen gehören u.a. die zwei Solarkraftwerke Blue 1 und Blue 2 mit jeweils 50 MW, die von den lokalen Unternehmen Blessed Investment und Matrix Konstruksion gebaut werden; ein 50 MW Solarpark von Info-Telecom in Libofshë (o. Libofsha), zwischen der Stadt Fier und dem Nationalpark Divjakë-Karavasta; ein 150 MW Kraftwerk von Aga-Solar in Darzezëe e Re; sowie die 5,1 MW Anlage des staatlichen Stromversorgers Korporata Elektroenergjitike Shqiptare Sh.a (KESH) am Damm seines Wasserkraftwerks Vau i Dejës, wo zudem im Stausee die Installation einer schwimmenden 12,9 MW PV-Anlage vorbereitet wird. Es gibt jedoch Informationen, nach denen die Damm-Anlage bereits im Dezember 2021 in Betrieb genommen wurde.
Im März 2022 beantragt die lokale Greennat Solar Park Ballsh die Errichtung eines 100 MW PV-Kraftwerks in Ballsh in der Gemeinde Mallakastër, während die Firma Agna den Bau einer 49,9 MW Solarstromanlage in Agim bei Libofshë plant, beide im Bezirk Fier. Ein dritter Antrag bezieht sich auf eine 2 MW PV-Anlage von Erni Solar im Dorf Bitinckë bei Bilisht im Bezirk Korça.
Im Juni genehmigt die albanische Regierung den Bau von zwei nicht subventionierten 20 MW Solarprojekten in der Region Korça, über die aber noch keine weiteren technischen und finanziellen Einzelheiten bekannt sind.
Im Juli beginnt das französische Unternehmen Voltalia mit dem Bau der 140 MW PV-Anlage Karavast in der Nähe des gleichnamigen Feuchtgebiets und der Lagune im Bezirk Fier im Westen des Landes. Die Voltalia hatte das Projekt bei einer im Mai 2020 durchgeführten Auktion gewonnen und geht davon aus, daß der auf 100 Mio. € geschätzte und mit bifazialen Paneelen ausgestattete Solarpark in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in Betrieb genommen werden kann.
Die Voltalia hatte schon 2018 drei PV-Kraftwerke mit insgesamt 7,5 MW errichtet, die 10 km von der zukünftigen Karavasta-Anlage entfernt sind. Außerdem erhielt das Unternehmen im Mai 2021 den Zuschlag für ein zweites großes Solarprojekt, das den Namen Spitalla (o. Spitallë) trägt und eine geplante Leistung von 100 MW aufweist. Die Inbetriebnahme der Anlage in der Region Dürres an der Adriaküste in der Nähe des Dorfes Spitallë ist für 2024 geplant.
Im März 2023 schließt die Firma Statkraft auf dem Banja-Stausee den im Jahr 2020 begonnenen Bau des ersten schwimmenden Solarkraftwerks in Albanien ab, das eine Leistung von 2 MW besitzt, rund 2 Mio. € gekostet hat und primär der Forschung und Entwicklung dient.
Im April 2022 wird erstmals über ein 950 MW Solarkraftwerk
berichtet, das in Kroatien gebaut werden soll. Demnach
hat das Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung im Februar
die erste öffentliche Ausschreibung für große erneuerbare Kraftwerke
mit einer Gesamtkapazität von 6 GW veröffentlicht.
Interessiert am Bau des Solarkraftwerk, das in der Gemeinde Promina zwischen den Städten Šibenik und Knin errichtet werden soll, ist die lokale Firma El Sun Energy d.o.o., die Toni Rudolf Vlaić und dem türkischen Unternehmen Elin gehört. Die El Sun Energy plant außerdem den Bau von zwei weiteren PV-Anlagen: eine mit 120 MW in Miljevci und eine weitere in Lozovac mit einer Kapazität von 10 MW.
Im Juni startet die Energiebehörde (KEA) von Südkorea die
erste PV-Ausschreibung des Jahres, bei der die Agentur 2 GW in
vier Projektkategorien vergeben will, die sich jedoch alle im Kilowatt-
und einstelligen Megawatt-Bereich bewegen.
Im Juli beginnt die zum staatlichen Energieversorger Korea Electric Power Corp. (Kepco) gehörende Korea Hydro and Nuclear Power Co. mit den Arbeiten an einem 200 MW Solarkraftwerk mit bifazialen Modulen auf einer ehemaligen Salzfarm. Der Projektstandort befindet sich im Bezirk Sinan, Provinz South Jeolla, an der südwestlichen Spitze der koreanischen Halbinsel. Laut Kepco wird die Solaranlage im Besitz einer Gruppe von Anwohnern, einer Einheit von LG, Hoban Industrial, Haedong Construction und Kepco selbst sein. Das PV-Projekt soll im Juni 2023 den kommerziellen Betrieb aufnehmen.
Die größte PV-Anlage des Landes ist derzeit ein 150 MW Solarpark, der von South-East Power im selben Bezirk ebenfalls auf einem stillgelegten Salzverdunstungsteich gebaut worden war und im Januar ans Netz ging. Die South-East Power investierte 232,5 Mio. $ in dieses Projekt, wobei etwa 4 % des Gesamtbetrags über Crowdfunding von den Anwohnern aufgebracht wurde.
Ebenfalls im Juni 2022 berichten die Fachblogs aus Libyen,
daß der staatliche Stromversorger General Electricity Co. of Libya
(Gecol) plant, in Zusammenarbeit mit dem französischen Energieriesen
TotalEnergies in der Region Sadada, 280 km südöstlich
von Tripolis, einen 500 MW Solarpark zu errichten.
Es ist der erste Schritt des Landes in diesem Zusammenhang, obwohl die libysche Regierung in ihrem Strategieplan für erneuerbare Energien für den Zeitraum 2013 – 2025 Ziele für 300 MW Photovoltaik bis 2020 und 450 MW bis 2025 festgelegt hatte. Außerdem sollten bis 2020 insgesamt 150 MW und bis 2025 sogar 800 MW an konzentrierter thermischer Solarenergie gebaut werden. Und bis 2030 soll 22 % des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.
Nach Angaben der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien verfügt Libyen trotz des ausgesprochen großen Potentials bislang aber nur über eine installierte PV-Kapazität von äußerst bescheidenen 6 MW. Was sicherlich auch an den Jahrzehnten liegt, in denen sich das Land quasi im Krieg befindet – angefangen mit den US-Angriffen auf das damalige sogenannte Gaddafi-Regime.
Ein weiterer Schritt erfolgt später im selben Monat, als der in Abu Dhabi ansässige Investor Alpha Dhabi Holding die Absicht bekundet, in Libyen Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 2 GW zu errichten. Die Gecol unterzeichnet daraufhin eine Absichtserklärung, um eine erste 500 MW Anlage zu bauen und zu betreiben.
Etwas kleiner sind die Ambitionen auf der Insel Bahrain,
wo das Ministerium für Elektrizität und Wasserwirtschaft (EWA) im August 2022 eine
Ausschreibung startet, um einen 20-Jahres-Vertrag an ein lokales oder
internationales Unternehmen zu vergeben, das ein netzgekoppeltes Solarprojekt
mit einer Mindestkapazität von 72 MW in der Region Sakhir bauen,
besitzen, betreiben und warten soll. Dabei stehen PV-Aufdach- und Freiflächenanlagen
zur Wahl.
Bahrain hatte schon 2017 verkündet, daß es bis 2025 insgesamt 255 MW an Solarstromkapazität in Betrieb nehmen will. Und bis 2030 ist eine Kapazität von 700 MW für die Erzeugung von Solar- und Windenergie sowie von Energie aus Abfällen vorgesehen. Nach Angaben der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien verfügte das Land Ende 2020 jedoch nur über eine installierte PV-Leistung von gerade einmal 10 MW, was einen noch weiten Weg impliziert.
Im Oktober schreibt die EWA die Sanierung einer 2 km2 großen Mülldeponie aus, um das Gelände in Askar für die Entwicklung und Umsetzung eines Solarprojekts mit einer Mindestkapazität von 100 MW vorzubereiten. Parallel zu diesem Projekt wird eine separate Ausschreibung für die Entwicklung der Solaranlage selbst veröffentlicht. Bislang sind noch keine weiteren Schritte erfolgt, auch wenn im März 2023 auf der Bahrain Mall immerhin ein Aufdach-Solarkraftwerk mit einer Leistung von 6,2 MW eingeweiht wird.
Im September 2022 beginnt in Bulgarien der lokale Projektentwickler Sunotec mit dem Bau eines Solarparks mit einer Leistung von 124 MW. Der Solarpark Verila befindet sich im Verila-Gebirge in der Nähe der Kleinstadt Dupnitsa (Dupnica), etwa 49 km südlich der Hauptstadt Sofia, und entsteht in einem herausfordernden hügeligem Gelände mit steilen Hängen. Die auf mehr als 100 Mio. € bezifferte Anlage soll etwa 12 % der Stromnachfrage in Bulgarien decken, wenn sie im Frühjahr 2023 fertiggestellt wird.
Im Dezember stimmt der Gemeinderat von Dupnitsa der Unterzeichnung eines Vorvertrags für ein weiteres PV-Kraftwerk mit 50 MW zu, das als Verila Solar Park 2 bis 2024 im Gebiet von Kraynitsi fertiggestellt werden soll.
Bislang besitzt das Land nur zwei kleinere PV-Anlagen, die im Jahr 2012 in Betrieb genommen wurden, den Karadzhalovo Solar Park mit 60,4 MW in der Gemeinde Karadzhalovo Parvomay sowie den Pobeda Solar Park mit 50,6 MW in Pobeda, Provinz Pleven. Darüber hinaus hat die SENS LSG im Jahr 2021 in Dalgo Pole in der Region Plovdiv ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von 66 MW fertiggestellt.
Im November 2022 erwirbt der britische unabhängige
Stromerzeuger Rezolv Energy von dem rumänischen Entwickler Monsson
die Rechte an einem 1,044 GW Solarprojekt in Rumänien.
Die Rezolv Energy war erst im August mit 500 Mio. € von Actis gegründet
worden, einem internationalen Investor für nachhaltige Infrastruktur.
Das Solarprojekt im Landkreis Arad, Westrumänien, befindet sich in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase und die Rezolv Energy sucht nun nach technischen Lösungen und Möglichkeiten einer Fremdfinanzierung. Das Unternehmen plant den Bau in den ersten Monaten des nächsten Jahres zu beginnen und die Anlage bis 2025 in Betrieb zu nehmen.
Das rumänische Energieministerium hatte im April seine erste Ausschreibung im Bereich der erneuerbaren Energie für den Bau von 950 MW Wind- und Solarprojekten mit der Möglichkeit der Anbindung an Speicheranlagen gestartet und dafür ein Budget von knapp 460 Mio. € bereitgestellt, von dem gut 370 Mio. € für Projekte mit einer Größe von mehr als 1 MW vorgesehen sind, sowie 75 Mio. € für Wind- und Solaranlagen mit einer Kapazität zwischen 200 kW und 1 MW. Die ausgewählten Projekte müssen ihren kommerziellen Betrieb im Juni 2024 aufnehmen.
Ebenfalls im November 2022 unterzeichnen in Turkmenistan der
staatliche Energieversorger Turkmenenergo und Masdar eine Entwicklungsvereinbarung
für einen 100 MW Solarpark, dessen Standort nicht
genannt wurde. Die Vereinbarung baut auf einer Absichtserklärung auf,
die die beiden Parteien im Oktober 2021 unterzeichnet
hatten, um Möglichkeiten für öffentlich-private Investitionen und die
Entwicklung von Solar- und Windkraftprojekten in Turkmenistan zu erkunden.
Bereits im Juli hatte die Turkmenenergo eine Vereinbarung mit dem türkischen Projektentwickler Çalik Enerji Sanaýi we Tijaret A.Ş. über den Bau eines hybriden Wind- und Solarparks mit einer Leistung von 10 MW unterzeichnet, das in der Nähe des kürzlich fertiggestellten künstlichen Sees Altyn Asyr in der zentralen Karakum-Wüste errichtet wird und im Januar 2024 volle Betriebsbereitschaft erreichen soll. Es wäre die erste Anlage des Landes überhaupt, das nach Angaben der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien bislang über keine installierte Solar- oder Windkraftkapazität verfügt.
Im Dezember 2022 erscheinen in den Blogs Pläne für
den mit 36 MW „weltgrößten städtischen Solarpark“ in Italien,
den das Architekturbüro Carlo Ratti Associati (CRA) für Rom konzipiert
hat, um es der Stadt zu ermöglichen, sich um die Weltausstellung im
Jahr 2030 zu bewerben. Das von dem Architekten Italo
Rota und dem Urbanisten Richard Burdett in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren
der Firmen Arup und Systematica sowie dem Landschaftsplaner LAND entwickelte
Projekt wird offiziell Expo Solar Park genannt.
Der Masterplan sieht einen Standort im römischen Stadtteil Tor Vergata vor, an dem sich die gleichnamige Universität, ein Wohngebiet und der Sportkomplex Vela von Santiago Calatrava befinden. Der Solarpark selbst besteht aus Hunderten von quadratischen ‚Energiebäumen‘, die in die dafür vorgesehenen Parzellen jeder Nation integriert sind. Sie sind so konstruiert, daß sie ihre Paneele im Laufe des Tages öffnen und schließen.
Neben den Solarzellen wird das 150.000 m2 große Gelände mit Bäumen bepflanzt, die eine parkähnliche Atmosphäre schaffen. Das Herzstück des Entwurfs ist das Eco-system 0.0, das höchste Gebäude auf der Expo, das für Kühlung durch Verdunstung sorgt. Die urbane Solarfarm hat nicht nur ein atemberaubendes Design, sondern wird auch verschiedene leuchtende Paneele haben, die über einer dichten grünen Decke aufragen. Damit nimmt die Farm nicht nur Energie von der Sonne auf, sondern spendet auch Schatten für die Besucher und trägt zur Reinigung der Luft bei.
Zu den weiteren Entwicklungen in Italien: Im April 2023 geben die Firmen Green Genius und der Fonds Eiffel Transition Infrastructure die Bildung eines Joint-Ventures zur Entwicklung und zum Bau eines Portfolios von Solarparks mit 500 MW bekannt, hauptsächlich in den Regionen Apulien und Sardinien. Eiffel wird zunächst bis zu 15 Mio. € investieren, um die Entwicklung dieses Portfolios zu unterstützen. Die beiden Partner arbeiten schon seit 2019 bei PV-Projekten in Italien, Spanien und Polen zusammen. Der Baubeginn ist bereits für Ende 2023 geplant.
Im Februar 2023 melden die Fachblogs aus Japan,
daß der lokale Gasversorger Tokyo Gas plant, auf dem internationalen Flughafen
Narita in der Präfektur Chiba die mit 180 MW „weltweit
größte Flughafen-PV-Anlage“ zu errichten, die den Flugplatz mit
Strom und Wärme versorgen soll. Das Unternehmen wird sich zu 50 % an
der Green Energy Frontier, der für das Projekt gegründeten Zweckgesellschaft,
beteiligen, während die Narita International Airport Corp. (NAA) die
andere Hälfte halten wird.
Die Tokyo Gas hat nach eigenen Angaben bereits 200 Hektar Land für die PV-Anlage identifiziert und geht davon aus, daß die ersten 75 MW bis Ende 2030 ans Netz gehen, während die restlichen 105 MW unverständlicherweise erst für Ende 2045 geplant sind. Es wird davon ausgegangen, daß die Solarfarm im Endausbau in der Lage ist, 40 % des flughafeneigenen Stromverbrauchs zu decken.
Der Gasversorger hatte bereits im Februar 2017 ein Projekt zur Entwicklung von Solarenergie gestartet und ein Jahr später eine 4,8 MW Solaranlage in der Präfektur Kyoto erworben, die im August 2015 den kommerziellen Betrieb aufgenommen hatte. Darüber hinaus erwarb die Firma im April 2019 eine 50 %-ige Beteiligung an der Heolios EnTG, dem mexikanischen Geschäftsbereich für erneuerbare Energien des französischen Energieversorgers Engie, wodurch sie eine Beteiligung an mehreren PV-Großanlagen in Mexiko erhielt.
Laut Berichten vom März 2023 arbeitet die Profine
Energy, eine im Vorjahr zusammen mit der Wirth Gruppe gegründete Tochtergesellschaft
der deutschen Profine Group, an einer 450 MW Freiflächen-Solaranlage
mit Batteriespeicher in Serbien, die für mehr als
2 Mrd. € in der Nähe eines geplanten kohlenstofffreien Industrieparks
zwischen Belgrad und Novi Sad errichtet werden soll. Er wird den Energiebedarf
von Profine selbst und von anderen Unternehmen decken, deren Produktionsanlagen
in der Industriezone angesiedelt sein werden.
In einem parallelen Projekt arbeitet die Profine Energy übrigens auch an der Installation einer netzgekoppelten 100 MW PV-Anlage mit Batteriespeicher in Bosnien.
Zudem führt die Profine Energy derzeit eine Machbarkeits- und Investitionsstudie für einen schwimmenden Solarpark mit einer Leistung zwischen 500 MW und 1,5 GW durch, der auf dem Ogosta-Stausee in der Nähe von Montana im Nordwesten Bulgariens errichtet und bis 2028 fertiggestellt werden soll. Das Unternehmen hatte im Dezember des Vorjahres mit der bulgarischen Regierung eine Absichtserklärung unterzeichnet, um mehr als 1 Mrd. € in den Bau und die Instandhaltung dieser Anlage sowie in die Überholung des Staudamms zu investieren.
Die CWP Global gab im September 2021 den Bau des ersten großen PV-Kraftwerks in Serbien mit einer Kapazität von 50 MW bekannt. Außerdem hatte 2021 der serbische Energieerzeuger Fintel Energija AD, Teil der Fintel Energia Group, zusammen mit der auf die Agrarindustrie spezialisierte MK Group ein 660 MW Agriphotovoltaik-Projekt namens Agrosolar Kula in der Gemeinde Kula, Provinz Vojvodina, gestartet, das die gleichzeitige Produktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Solarstrom vorsieht. Die 340 Mio. € Anlage ist die erste ihrer Art in der Balkanregion.
Im Mai 2022 unterzeichneten die Partner eine entsprechende Absichtserklärung mit der Power Construction Corp. of China (PowerChina), um die auf 340 Mio. € geschätzte Anlage zu errichten. Als erster Schritt sollte in den drei Folgemonaten der Bau einer 50 kW Pilotanlage beginnen, was sich bislang aber nicht bestätigen ließ.
Im April 2023 nimmt das serbische Ministerium für Bergbau und Energie das bislang größtes Solarkraftwerk des Landes in Betrieb, das 9,9 MW PV-Projekt DeLasol in der Gemeinde Lapovo in Zentralserbien. Der Projektentwickler ist das Belgrader Unternehmen MT-Komex.
Zudem reagiert das Land auf den europäischen Druck, seine Energiewende hin zu saubereren Brennstoffen zu beschleunigen, indem es in den nächsten zwei Jahren 12 Mrd. € für Windparks, Photovoltaikanlagen und Wasserkraftwerke bereitstellt.
Im Mai sucht die serbische Regierung daher einen strategischen Partner für die Entwicklung von mindestens fünf Solarfarmen mit einer Gesamtkapazität von 1 GW und mindestens 200 MW/400 MWh Batteriespeicher-Leistung, deren Eigentümer und Betreiber das staatliche Energieunternehmen Elektroprivreda Srbije (EPS) sein wird. Die Solar- und Batterieanlagen sollen innerhalb von vier bis fünf Jahren geliefert werden.
Die EPS hatte schon 2022 Pläne für den Bau einer 9,95 MW Solaranlage auf der Deponie des ehemaligen Bergwerks Cirkovac und einer 97,2 MW PV-Anlage auf einer bestehenden Asche- und Schlackenhalde im Besitz von Srednje Kostlačko Ostrvo vorgestellt. Zudem wurde eine Ausschreibung angekündigt, um die Bedingungen für den Bau von zwei Kraftwerken mit einer Leistung von jeweils 9,9 MW auf den Aschehalden der Kraftwerke Morava und Kolubara zu prüfen. Bei all diesen Projekten wurden bislang jedoch keine Fortschritte erzielt.
Serbien strebt derzeit an, bis 2024 etwa 8,3 GW PV-Anlagen und 3 GW Windkapazität zu installieren. So wird der Bau von PV-Anlagen mit einer Leistung von etwa 300 MW vorgeschlagen, die auf Grundstücken errichtet werden können, die der EPS gehören – vor allem auf den Kohle-Aschenhalden des Unternehmens. Im Rahmen des Plans war schon im August 2021 eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Ministerium für Bergbau und Energie und dem in Chicago ansässigen Unternehmen UGT Renewables für den Bau von Solaranlagen mit einer Leistung von 1 GW an einem Dutzend Standorten unterzeichnet worden, ohne daß es bislang zu einer Umsetzung gekommen ist.
Nach Angaben des serbischen Verbands für erneuerbare Energiequellen hat das Land derzeit rund 50 MW an Solaranlagen installiert. Dazu gehören u.a. das erste bedeutende PV-Kraftwerk in Serbien, eine 260 kW Anlage, die 2013 in der Nähe der Stadt Leskovac in Betrieb genommen wurde; der 2 MW Solarpark Matarova, der im selben Jahr in dem Dorf Merdare in der Gemeinde Kursumlija ans Netz ging; die im Januar 2014 eingeweihte 1 MW Solarfarm Kladovo, die bereits im November um eine zweite Phase mit 2 MW erweitert wird; oder der im September angeschlossene 1 MW Solarpark in Tancos, Gemeinde Beocin, in Nordserbien.
In Taiwan nimmt im April 2023 der
in Singapur ansässige Entwickler Vena Energy, der sich im Besitz des
US-amerikanischen Investmentfonds Global Infrastructure Partners (GIP)
befindet, das 272 MW Solarprojekt E2 in
Betrieb, die bislang größte PV-Anlage des Landes. Das rund 425 Mio.
$ teure Projekt, das auf 226 Hektar zurückgewonnenem Land in der Stadt Zhiben,
Bezirk Yunlin, vor der Westküste von Taixi im Süden Taiwans errichtet
ist, wurde in zwei Phasen gebaut, wobei die erste 134 MW Phase
bereits im März 2022 ans Netz ging.
Die davor als größte geltende PV-Anlage des Landes war eine 150 MW Solarfarm der Taiwan Power Co. Ltd. (Taipower), die im März 2021 in der südlichen Stadt Tainan in Betrieb genommen wurde.
Im Jahr 2011 hatte der Inselstaat erstmals eine PV-Kapazität von knapp 130 MW erreicht, die dann im Laufe von zehn Jahren auf 7,7 GW anstieg. Bis 2025 plant Taiwans Regierung den Bau von Solarkraftwerken mit einer Leistung von insgesamt 20 GW.
Im April 2020 erreichte ein 180 MW Solarprojekt des lokalen Unternehmens Chenya Energy seinen finanziellen Abschluß im Umfang von 240 Mio. $, das als schwimmende PV-Anlage konzipiert ist. Es befindet sich in Changhua bereits im Bau und soll bis Ende des Jahres fertiggestellt werden. Die Chenya Energy befand sich damals im Besitz des US-Unternehmens I Squared Capital, wurde später jedoch an die japanische Marubeni Corp. verkauft. In einer zweiten Bauphase soll die Anlage eine Leistung von 320 MW erreichen.
Im Dezember 2022 eröffnete die Prime Road Power Public Co. Ltd. (PRIME) zudem die erste 3,92 MW Phase eines Aquakultur-Solarkraftwerks in Xidong. Die 2. und 3. Phase dieses Projekts, die bis Ende 2023 abgeschlossen sein sollen, befinden sich in einem nahe gelegenen Gebiet und haben eine installierte Leistung von zusammen 6,98 MW.
In der Planung befindet sich zudem der TPC Taiwan Solar PV Park, ein 500 MW PV-Kraftwerksprojekt der Taipower, das in einer einzigen Phase entwickelt werden soll. Mit dem Bau der etwa 425 Mio. $ teuren Anlage wird voraussichtlich 2024 begonnen, und es wird erwartet, daß sie 2026 in Betrieb geht.
Zum Abschluß dieses Updates Mitte 2023 sollen noch die größten Solarprojekte erwähnt werden, die sich gegenwärtig weltweit in Planung befinden. Neben dem bereits beschriebenen Projekt Australia-Asia Power Link, das mit einer PV-Großanlage von (mindestens) 10 GW verbunden ist (s.u. 2019), handelt es sich um Pläne in China, bis 2030 in der Wüste Gobi erneuerbare Energien mit einer Leistung von 450 GW zu installieren.
Nach anfänglicher Gestaltung mit Partnern unter dem Namen Projekt Gobitec, das 2009 von Bernhard Seliger und Prof. Gi-Eun Kim von der südkoreanischen Zweigstelle der Hanns-Seidel-Stiftung vorgeschlagen wurde, die sich dabei an dem damaligen Desertec-Projekt orientierten und Sonnenwärmekraftwerke planten, sowie der Unterzeichnung einer Absichtserklärung durch fünf Partnerorganisationen im März 2013, um eine regionale Studie ‚Gobitec and the Asian Super Grid‘ vorzubereiten, verschwand die Sache in der Versenkung und China realisiert das Projekt nun selbst – und hat bereits 100 GW unter Konstruktion.
In den USA ist als bislang umfangreichstes Photovoltaik-Vorhaben der Mammoth Solar PV Park in Indiana zu nennen, der für 1,5 Mrd. $ in drei Phasen gebaut eine Leistung von 1,6 GW erreichen soll, was im Vergleich zu den anderen Planungen allerdings recht mickrig wirkt. Zwar erfolgte der erste Spatenstich schon im November 2022, doch darüber hinaus gehende Umsetzungsschritte sind bislang nicht bekannt.
Ein weiteres Photovoltaik-Projekt, das mit einer Investition von 200 Mrd. $ eine Gesamtkapazität von 200 GW erreichen sollte, wurde bereits 2018 in Saudi-Arabien als ‚Green Agenda‘ vorgestellt, ohne daß sich in den Folgejahren aber viel getan hätte. Die tatsächlichen jüngsten Umsetzungen in dem Wüstenland sind in der Übersicht 2021 zu finden.
Inzwischen gibt es eine exzellente
englischsprachige Veröffentlichung zur Photovoltaik mit einer
detaillierten Liste
aller großen PV-Anlagen weltweit, die von Denis Lenardic betreut
wird (www.pvresources.com/en/top50pv.php). Als
weitere Quelle ist die in Schweden beheimatete Seite database.earth zu
empfehlen, die u.a. sehr umfangreiche Auflistungen der weltweiten Solaranlagen
bietet, allerdings ohne chronologischen Kontext oder Hintergrundinformationen.
Hier folgen als nächstes weitere Einsatzformen der Photovoltaik
wie Hybridsysteme,
maritime Solaranlagen und Satellitenkraftwerke usw.