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Natürlich sind im Lauf der letzten Jahre noch wesentlich mehr
Anlagen errichtet worden, doch die vorangegangene Aufzählung
bildet die Entwicklung bei den Anlagengrößen im
Laufe der vergangenen drei Dekaden sehr gut ab.
Um die Übersicht nicht ausufern zu lassen, begrenze ich die nächste Stufe der Darstellung – mit einigen Ausnahmen – auf PV-Anlagen über 100 MW, die in den Folgejahren überall auf der Welt errichtet werden. Dabei richtet die Chronologie den Blick auf die jeweiligen Anfänge, d.h. wann die Projekte initiiert werden.
Besonders bemerkenswert ist dabei die Geschwindigkeit, mit der die neuen Farmen ans Netz gehen, verglichen mit fossilen oder nuklearen Anlagen gleicher Kapazität, deren Bau bis zu zehn Mal länger dauert. Zudem lassen sich die PV-Großanlagen schon während ihrer Errichtung blockweise in Betrieb nehmen.
Bevor die weitere Entwicklung ab dem Jahr 2007 präsentiert wird, sollte
eine zwar relativ kleine und nur schrittweise wachsende
Solaranlage nicht
vergessen werden, die für
ihre Betreiber jedoch von essentieller Wichtigkeit
ist, da es für diese sonst weit und breit keine andere Energiequelle
gibt.
Es handelt sich dabei um die Anlage der International Space Station (ISS) mit ihren 4.500 m² Solarzellen und einer Leistung von 78 kW nach Stand vom Herbst 2006. Nun kommt im Juni 2007 ein 70 m langes Sonnensegel hinzu, um weitere 14 kW für künftige Wissenschaftsmodule aus Japan und Europa zu erzeugen.
Beim Anschluß des neuen Segels stürzen gleichzeitig alle drei Computer im russischen Teil der ISS ab, ein automatischer Neustart ist nicht möglich. Die Computer stammen aus Deutschland und waren vom früheren Daimler-Benz-Konzern für die Europäische Weltraumbehörde Esa entwickelt worden. Die Geräte sind dafür zuständig, die Lage der Station in der Erdumlaufbahn sowie die Sauerstoff- und Wasserversorgung zu steuern. Ein manueller Neustart gelingt erst nach tagelanger schwerer Programmierarbeit.
Im November 2007 wird ein weiteres Problem behoben, indem ein beschädigtes Sonnensegel mit selbstgebastelten Befestigungen und speziell isoliertem Werkzeug repariert wird - denn die Spannung von 100 V könnte den Astronauten gefährlich werden.
Während einer Mission des Spaceshuttles Discovery im März 2009 werden zwei weitere Sonnensegel an der ISS montiert. Mit diesen kann die ISS nun auf eine Leistung von 120 kW hochgefahren werden.
Zwischen dem Mai und dem Juni 2014 durchschlägt ein winziger Splitter, entweder Weltraummüll oder ein kleiner Meteorit, ein Sonnensegel der ISS und verfehlt nur knapp eine wichtige ammoniakführende Röhre des Solarmoduls. Die 13 cm lange und 10 cm breite Einschlagstelle wird auf Fotos der Raumstation entdeckt. Es ist nicht der erste Einschlag in ein Sonnensegel der ISS. Zwei aus je 400 Einzelzellen bestehende Segmente sind deshalb bereits früher vollständig ausgefallen, was die Stromversorgung jedoch nicht gefährdet, da die ISS derzeit über insgesamt 32.800 Solarzellsegmente verfügt.
Dem Stand von 2017 zufolge umfaßt das ISS-Energiesystem nun acht Solaranlagen, die sich wie Flügel über die Station erstrecken und durchschnittlich zwischen 84 kW und 120 kW Strom erzeugen. Einige der – ursprünglich für eine Lebensdauer von 15 Jahren ausgelegten – Felder sind mittlerweile jedoch mehr als 20 Jahre alt und weisen Anzeichen von Verschleiß auf. Da auf der Station aber immer mehr und immer komplexere wissenschaftliche Experimente durchgeführt werden, steigt auch der Energiebedarf.
Nachdem die NASA bereits über einen längeren Zeitraum an einer kleineren sowie leichteren Version der üblichen klobigen Solarmodule geforscht hat, beginnt im Juli 2017 auf der ISS der Testbetrieb des neuen Roll Out Solar Array (ROSA), bei dem die PV-Module wie eine Tapete ausgerollt werden (siehe dazu: US-Nr. 8.683.755, angemeldet 2011, erteilt 2014).
Entwickler der ausrollbaren Solararrays ist die 2010 von Aaron Kemmer, Jason Dunn, Mike Chen und Michael Snyder gegründete Firma Deployable Space Systems Inc. (DSSI) - die übrigens im Juni 2020 von der neuen Redwire Space Inc. gekauft wird, welche noch eine ganze Reihe weiterer interessanter Firmentöchter hat, die sich mit Raumfahrt-Technologien befassen.
Die flexible Photovoltaik-Folie wird an dem Roboterarm Canadarm2 ausgerollt und anschließend verschiedenen Tests auf ihre Temperatur- und Vibrationsfestigkeit unterzogen. Sie ist ultraleicht und hat ein geringes Volumen, was zusammengerollt als kompakter Zylinder einen einfachen Transport erlaubt. In einem veröffentlichten Video ist der Prozeß des Ausrollens im Zeitraffer zu sehen. Allerdings müssen an der Außenseite der Station Stützstrukturen angebracht werden, bevor eine ROSA-Anlage hinzugefügt werden kann.
Die Technologie scheint erfolgreich zu sein, denn Ende November 2022 werden mit einem Dragon-Transporter von SpaceX sechs weitere ausrollbare Solararrays angeliefert.
Anfang Dezemberwerden von zwei Astronauten in einem gut 7-stündigen Außeneinsatz zwei der sechs 18 m (andere Quellen: 19 m) langen und 6 m breiten iROSA-Module (für ISS Roll-Out Solar Arrays) installiert, die versetzt vor den älteren Arrays angebracht werden und mit zusammengerechnet 120 kW der ISS 20 – 30 % mehr Energie liefern sollen als bisher. Anderen Quellen zufolge erhöhen die neuen Module die Gesamtleistung der Orbitalstation von 160 kW auf 215 kW. Während weiterer Außeneinsätze werden dann bis April 2023 die restlichen der sechs Module installiert.
Zeitgleich gibt die NASA bekannt, daß ISS in den Jahren 2030 / 2031 aus der Umlaufbahn genommen werden soll.
Im Juni 2024 wird die SpaceX damit beauftragt, die Internationale Raumstation aus dem Orbit zu holen. Für 843 Mio. $ soll die ISS zum Ende der Betriebszeit kontrolliert zerstört werden, ohne dabei Menschen auf der Erde zu gefährden. Der Vertrag sieht vor, daß SpaceX ein US Deorbit Vehicle (USDV) baut, ein Raumfahrzeug, welches die etwa 450 Tonnen schwere Raumstation, die 108 x 88 x 80 m mißt, in die Erdatmosphäre leiten soll, wo sie dann sicher verglühen wird.
Das USDV, das 18 Monate vor dem geplanten Wiedereintritt an der ISS andocken soll, wird eine modifizierte Dragon-Raumkapsel sein, deren Servicemodul sechs mal mehr Treibstoff transportieren und vier mal mehr Vortrieb entwickeln kann wie die herkömmliche Variante. Die ISS soll dann über mehrere Jahre hinweg langsam ihren Orbit auf natürliche Art und Weise senken, währen das USDV kontinuierlich Kurskorrekturen vornehmen kann, bis eine Serie von Triebwerkszündungen des USDV die ISS schließlich auf ihren finalen Kurs bringt.
Im Juli geben die NASA und SpaceX weitere Informationen zu dem geplanten USDV heraus. So wird dessen Rumpf etwa doppelt so lang wie bei einer klassischen Dragon-Kapsel sein, d.h beinahe 16 statt 8 m entsprechen. Auch die Leistungsfähigkeit soll sich um das Vierfache erhöhen, wobei statt der bisherigen 16 Triebwerke insgesamt 46 Draco-Triebwerke zum Einsatz kommen werden. Dieser soll etwa eine Woche dauern, während dieser Zeit wird das USDV die ISS mit gezielten Schüben gen Erde steuern - vermutlich zum Raumfahrzeug-Friedhof Point Nemo im Pazifik, dem abgelegensten Ort der Welt, wo auch schon andere Raumfahrzeuge ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Doch zurück zu den Großanlagen auf de Erde. Viele aktuelle Entwicklungen
finden inzwischen im Umfeld von Internet-Firmen und deren Gründern
statt – und in wesentlich größeren Dimensionen:
So soll das Google-Hauptquartier im kalifornischen Mountain View z.B. künftig bis zu 30 % mit Solarstrom betrieben werden. Auf dem Gelände der Firmenzentrale südlich von San Francisco werden bis Frühjahr 2007 mehr als 9.212 Solarmodule von Sharp Electronics mit insgesamt 1,6 MW Leistung installiert. Der Internet-Konzern hofft, mit der größten Anlage des Landes auch zum Vorbild für andere Konzerne in den USA zu werden.
Den Auftrag für die Installation
gewinnt die Firma El Solutions aus Pasadena, die vom Bill Gross geführt
wird, der den neunziger Jahren die Idee hatte, in Suchmaschinen kontextabhängige
Anzeigen einzublenden – auf dieser Idee basiert heute Googles
Geschäftsmodell. Die Kosten der Umrüstung
wurden nicht bekannt gegeben, soll sich aber in 5 – 10 Jahren amortisiert
haben.
Im November 2007 gibt Google bekannt, daß man in den kommenden Jahren Solarmodule mit einer Kapazität von rund 1 GW aufstellen wird, was beträchtlich mehr ist als die auf dem Dach des Firmensitzes installierte Menge. Mangels einer kostendeckenden Vergütung in den USA zielt dieser nicht gewinnbringende Schritt aber eher auf einen Imagegewinn des zu dieser Zeit stark in die Kritik geratenen Unternehmens.
Planungen gibt es 2007 für eine 40 MW Anlage
im sächsischen Brandis, östlich von Leipzig (Bauherr: juwi,
Inbetriebnahme 2009), sowie für eine 80
MW Anlage im kalifornischen Fresno (Bauherr: Cleantech America,
Inbetriebnahmen: 2011).
Das Jahr 2008 wird zu dem Jahr mit dem bislang
größten Wachstum des Marktes für Solarstromanlagen im Kraftwerksmaßstab.
Die Datenbanken führen weltweit mehr als 1.000 neue Solarstromanlagen
mit einer Leistung von jeweils 200 kW oder höher auf,
die in diesem Jahr an das Stromnetz angeschlossen wurden. Die durchschnittliche
Leistung dieser Solarstromanlagen liegt etwas über 1,8 MW,
ihre kumulierte Leistung beträgt mehr als 3,6 GW,
aber Photovoltaik-Großkraftwerke im zwei- oder dreistelligen Megawatt-Bereich
sind noch immer selten.
Als Beispiel dafür, daß ‚Kleinvieh auch Mist macht‘, kann Spanien dienen,
wo alleine im Jahr 2008 PV-Anlagen im Gesamtumfang
von über 3 GW installiert werden. Ähnliche Zuwachsraten
lassen sich aber nur in wenigen Ländern nachweisen, so beträgt der
Zuwachs in den USA in diesem Jahr nur 342
MW. In Bezug auf Spanien, wo im Juli diesen Jahres auch der Olmedilla
Photovoltaic Park mit 60 MW - sowie im Oktober
der Photovoltaik-Solarpark Lucainena de las Torres in
der andalusischen Provinz Almería mit 23,2 MW ans Netz
gehen, ist der Boom für Photovoltaikanlagen allerdings schon bald wieder
vorbei – als die bereits im September 2008 wirksam werdende
Gesetzesänderungen zur Kürzung der bisher sehr üppigen Einspeisevergütung
führen.
Kaliforniens größter Stromversorger Southern California Edison (SCE)
startet im März 2008 ein Projekt, das – zusammengerechnet
– zur aktuell größte Solarzellenanlage der USA werden
soll. Dabei werden PV-Paneele mit einer Leistung von 250 MW auf
etwa 6 km2 Dächern von Geschäftsgebäuden in Südkalifornien
installiert werden. Die Gesamtkosten des Projekts auf 875 Mio. $ geschätzt.
Die Installation der insgesamt 150 Einzelanlagen beginnen im Dezember
auf kommerziellen Dächern in den Bezirken Inland Empire, San Bernardino
und Riverside.
Im Juni 2008 beginnt östlich von Leipzig auf dem
Gelände des ehemaligen deutschen Fliegerhorstes Brandis-Waldpolenz
der Solarpark Waldpolenz mit der Stromerzeugung, dessen 40
MW bis August 2009 vollständig in Betrieb
gehen.
Bereits in der Aufbauphase erreicht die 130 Mio. € teure Anlage nach Angaben der Juwi-Gruppe, die sie betreibt, eine Leistung von 24 MW. Zum Einsatz kommen rund 550.000 Dünnschichtmodule. 2011 wird die Anlage mit 150.000 weiteren Modulen auf 52 MW erweitert.
Im August 2008 werden Planungen des Bundesstaates Gujarat in Indien bekannt,
eine 5 GW Solaranlage zu errichten, deren Kosten sich
auf etwa 475 Mio. $ belaufen werden. Für den Bau der Anlage selbst
werden alle Einrichtungen und Fabriken, die man benötigt, um die Materialien
herzustellen, vor Ort errichtet. Es wird allerdings noch nicht öffentlich
bekanntgegeben, ob Photovoltaik oder thermische Verfahren zur Stromgewinnung
genutzt werden sollen.
Über dieses Projekt ist erst im April 2018 wieder etwas zu erfahren, als der Bundesstaat erneut Pläne zur Errichtung eines 5 GW Solarstromparks entlang der Küste des Golfs von Khambat ankündigt, mit dem zusammen auch ein 200 MW Windenergiepark entstehen soll. Gujarat hat bereits die Entwicklung von zwei weiteren Solarparks mit einer Gesamtkapazität von 1,2 GW genehmigt. Bislang gibt es keine Bestätigung, daß der Bau tatsächlich begonnen hat. Allerdings wird Ende 2020 über ein noch größeres Projekt gesprochen (s.u.).
Im Dezember gibt die EDF Energies Nouvelles (EDFEN) in Frankreich die
Inbetriebnahme des PV-Kraftwerks La Narbonnaise in
der Region Aude bekannt. Mit einer Kapazität von 7 MW ist
der Solarpark das größte derzeit in Betrieb befindliche Solarkraftwerk
auf dem französischen Festland. Der erst im Juni angekündigte Solarpark
wurde auf einer Industriebrache in der Gemeinde Narbonne errichtet
und verfügt über 95.000 Dünnschicht-PV-Module des amerikanischen Unternehmens
First Solar Inc.
Zeitgleich geben die First Solar und NRG Energy Inc. bekannt, daß ihr 21
MW Solarkraftwerk in der Nähe der Stadt Blythe im
Riverside County in Kalifornien seinen kommerziellen
Betrieb aufgenommen habe. Dabei handelt es sich um die Blythe
Photovoltaic Power Plant, an deren Standort im April 2017 eine
weitere 20 MW Anlage namens NRG Solar Blythe
II ans Netz geht.
Um keine Verwirrung aufkommen zu lassen: Ebenfalls in der Nähe von Blythe befindet sich das Blythe Mesa Solar Power Project (o. Blythe Solar Energy Center) mit einer Leistung von 485 MW, das CdTe-Dünnschichtmodule von First Solar verwendet.
Die ursprünglich von der Solar Trust of America entwickelte Anlage sollte anfangs ein Parabolrinnen-Solarkraftwerk mit einer Leistung von 1 GW werden, doch bereits im August 2011 gibt die Solar Trust bekannt, daß bei der ersten Hälfte des Projekts Photovoltaikmodule anstelle von Solarthermie eingesetzt werden sollen. Im Jahr 2012 versucht die Solar Millennium, ihren Anteil an die Solar Trust an Solarhybrid zu verkaufen, doch als dieses Geschäft scheitert, beantragt die Solar Trust Insolvenzschutz. im Juni wird das Projekt von der NextEra Energy Inc. erworben.
Im Jahr 2013 reicht diese einen Vorschlag zur Änderung der Projektgröße auf drei 125 MW Abschnitte und einen 110 MW Abschnitt ein. Die Bauarbeiten werden im März 2015 aufgenommen und die ersten beiden 110 MW bzw. 125 MW Blöcke im April bzw. Oktober 2016 in Betrieb genommen. Der Bau weiterer Blöcke über die gegenwärtigen 235 MW hinaus ist noch offen, bis weitere Stromabnehmer gefunden sind.
Das Projekt befindet sich außerdem neben dem 100 Mio. $ teuren McCoy Solar Energy Project von NextEra Energy Resources, das Anfang 2013 für eine Endkapazität von 750 MW vorgeschlagen wird. Das Projekt soll von der Firma McCoy Solar, einer Tochtergesellschaft der NextEra, entwickelt, betrieben und gewartet werden. Die erste Bauphase von 250 MW beginnt im August 2015 mit der Energieerzeugung und erreicht ihre volle Kapazität im Juni 2016. Die Fertigstellung der verbleibenden 500 MW steht aber auch hier noch aus, bis ein Käufer für den Strom gefunden ist.
In diesem Gebiet befinden sich zudem die 550 MW Solarfarm Desert Sunlight (s.u.) sowie das 450 MW Projekt Desert Quartzite von First Solar, dem Anfang 2020 die vorläufige Genehmigung erteilt wird.
Ebenfalls im Dezember 2008 kündigen die China Technology
Development Group (CTDG) und die Qinghai New Energy Group an, im Qaidam-Becken der
Provinz Qinghai im Nordwesten Chinas eine
PV-Anlage mit einer Kapazität von 1 GW errichten zu
wollen. Zunächst sollen 150 Mio. $ für eine 30 MW Anlage
investiert werden. Ein Zeitrahmen wird nicht genannt, der Bau soll
aber schon im Folgejahr beginnen.
Die weltgrößte PV-Großanlage im Jahr 2008 ist mit 60
MW der Olmedilla Photovoltaic Park in Olmedilla
de Alarcón, Spanien. Die Anlage kostet 384 Mio.
€ und verwendet mehr als 270.000 Solarmodule aus kristallinem Silizium,
mit denen 40.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
Man kann sagen, daß es im Laufe des 2009 ernst
wird mit den PV-Großanlagen.
Im April gibt das Mediterranean Centre of Renewable Energies (Medrec) bekannt, daß im Rahmen der bereits 2004 begonnen Zusammenarbeit zwischen Tunesien und Italien der Bau vom PV-Großanlagen in dem nordafrikanischen Land geplant ist, um Süditalien zu mehr Energiesicherheit zu verhelfen und gleichzeitig Tunesien per Seekabel in das europäische Stromnetz einzubinden. Zunächst wird die Leistung bei 200 MW liegen, wobei das Projekt insgesamt auf 1 GW ausgelegt ist. Eine Umsetzung läßt sich bislang nicht nachweisen.
Im Mai 2009 meldet die US-Firma Sempra Generation,
eine Tochtergesellschaft der in San Diego, Kalifornien, ansässigen
Sempra Energy, daß sie auf eigenen Grundstücken ab dem nächsten Jahr
mindestens 300 MW an Solarenergieprojekten in der
Nähe von Phoenix in Arizona bauen will.
Im gleichen Monat kündigt ein Konsortium aus jordanischen und internationalen
Organisationen den Bau eines der weltweit größten Photovoltaik-Kraftwerke
mit einer anfänglichen Kapazität von 100 MW an. Die
Solarfarm Shams
Ma’an im Süden von Jordanien, die bis zu
425 Mio. $ kosten wird, ist das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen
der Firma Kawar Energy und der Ma’an Development Company (MDC). Partner
ist die italienische Solar Ventures Srl.
In der Presse heißt es, daß die für 2012 geplante Inbetriebnahme erst im Jahr 2014 erfolgt, was aber auch äußerst fraglich ist, denn anderen Quellen zufolge beginnt zu diesem Zeitpunkt der Bau, an dem z.T. auch andere als die genannten Partner teilnehmen. Belegen läßt sich, daß die Kawar Energy Group und das US-Beratungsunternehmen CH2M HILL im April 2011 mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie für das geplante PV-Großkraftwerk mit mehr als 100 MW begonnen haben. Nachweislich eingeweiht wird Anlage im Oktober 2016 (s.u.).
Im Juni 2009 schließt die Pacific Gas and Electric
Company (PG&E) mit der AV Solar Ranch 1 LLC, einer Tochtergesellschaft
der NextLight Renewable Power LLC, einen Vertrag über ein 230
MW Photovoltaikprojekt ab, das den Jahresverbrauch von fast
90.000 Haushalten im Norden und Zentrum von Kalifornien decken
soll. Im September 2011 gewährt das US-Energieministerium
(DOE) dem Projekt eine Darlehensgarantie in Höhe von 646 Mio. $ (andere
Quellen: 680 Mio. $).
Die Antelope Valley Solar Ranch 1 (AVSR1) sollte eigentlich schon 2011 mit den ersten Stromlieferungen beginnen und Ende 2013 voll betriebsbereit sein, was sich dann aber bis zum Juni 2015 verzögert.
Späteren Informationen nach handelt es sich eigentlich um zwei Solar-Projekte im Wert von insgesamt 2,742 Mrd. $, die nebeneinander in den Bezirken Kern und Los Angeles entstehen sollen: Antelope Valley Solar 1 mit 285 MW, und Antelope Valley Solar 2 mit 276 MW, die auch als Antelope Valley Solar Projects (AVSP) bekannt werden.
Die Antelope Valley Solar Ranch 1 (AVSR1) sollte 2011 mit den Stromlieferungen beginnen und Ende 2013 voll betriebsbereit sein, was sich aber verzögert. Tatsächlich beginnt der Bau erst Anfang 2013. Zeitgleich kauft das Energieunternehmen von Warren Buffet, die MidAmerican Energy Holdings (später: BHE Renewables), das AVSP-Projekt für rund 2.5 Mrd. $. Dessen Kapazität wird nun mit 579 MW (andere Quellen: 585 MW) angegeben.
Im Januar 2014 beginnt der erste Teil des Solarkraftwerks, das inzwischen den Namen Solar Star trägt, 57 MW in das Netz des California Independent Service Operators (CAISO) einzuspeisen. Vollständig angeschlossen wird das Projekt im Juni 2015, um nun Strom für 255.000 Haushalte zu liefern. Zum Einsatz kommen etwa 1,7 Mio. monokristalline Siliziummodule von SunPower, die auf einachsigen Trackern montiert sind.
Im Juli 2009 werden in China gleich
zwei neue PV-Großanlagen auf den Weg gebracht. Die Firma Suntech Power
Holdings Co. Ltd., Chinas größtes Solarunternehmen, gibt die Unterzeichnung
von Absichtserklärungen für den Bau von vier Solarparks mit einer Gesamtleistung
von 1,8 GW für die Provinzregierung von Shaanxi, die
Stadtregierung von Shizuishan (Provinz Ningxia), die Provinzregierung
von Qinghai sowie die Stadtregierung von Panzhihua (Provinz Sichuan).
Der Plan sieht vor, mit der Installation im Jahr 2010 zu
beginnen und sie bis Ende 2012 abzuschließen. Partner
ist die China Huadian New Energy Development Co. Ltd. (HNE).
Der chinesische Solarwafer-Hersteller Firma ReneSola Ltd. wiederum unterzeichnet zwei Absichtserklärungen für den Bau von zwei staatlich geförderten Solarstromprojekten. Dabei handelt es sich um den Bau eines 500 MW Solarparks für die Stadtverwaltung von Yancheng und eines 5 MW Dachprojekts für die Regierung von Panzhihua. Die Kosten für die Entwicklung der Projekte werden nicht genannt. Das erstgenannte Großprojekt soll über einen Zeitraum von sechs Jahren gebaut werden und 490 MW auf dem Boden und 10 MW auf Dächern umfassen.
Im August 2009 erhält die ReneSola zudem die Exklusivrechte
für die Entwicklung eines 150 MW Solarkraftwerks im
Norden Chinas im Wert von 706 Mio. $. Das Projekt wird von der Taiyangshan
Development Zone in der Nähe der Stadt Wuzhong vergeben. Die Arbeiten
an dem auf vier Jahre angelegten Projekt in der autonomen Region Ningxia
Hui sollen bereits im Jahr 2010 beginnen.
Aus den USA wird in diesem Monat das bisher größte
Solarprojekt des Verteidigungsministeriums bekannt. Dabei handelt es
sich um eine 2 Mrd. $ teure PV- und Solarkonzentratoranlage für den
Stützpunkt Fort Irwin in der kalifornischen Mojave-Wüste, die bis zum
Jahr 2022 mindestens 500 MW Solarstrom
erzeugen soll. Zum Vergleich: Bislang sind auf der Nellis Air Force
Base in Nevada 14 MW und in Fort Carson in Colorado 2
MW installiert.
Die erste Phase des neuen Projekts soll bis 2014 abgeschlossen werden und dann genügend Solarstrom für die Versorgung von Fort Irwin liefern. Projektpartner sind die Firmen Clark Energy Group und Acciona Solar. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte die Anlage auf 1 GW erweitert werden.
Zeitgleich im August 2009 unterzeichnen der Modulhersteller
First Solar Inc. und der Stromversorger Southern California Edison
(SCE) Vereinbarungen zum Bau von zwei großen Solarstromprojekten in
den südkalifornischen Bezirken Riverside und San Bernardino. Die Anlagen,
deren PV-Paneele auf den Cadmium-Tellurid-Zellen von First Solar basieren,
werden eine Erzeugungskapazität von 250 MW bzw. 300
MW haben.
Ebenfalls im August erhält die Firma Canadian Solar die Genehmigung
zur Konstruktion, Installation, Inbetriebnahme und Wartung eines 500
MW Sonnenkraftwerkes in China. Gemäß der
unterzeichneten Absichtserklärung mit dem Verwaltungsrat der Baotou
National Rare Earth Hi-Tech Industrial Development Zone (CPT) in Ordos in
der Inneren Mongolei soll es in drei Phasen ebendort
entstehen. In der der ersten Phase, die sich voraussichtlich von September 2009 bis
Dezember 2011 erstrecken wird, wird ein Solarsystem
mit 100 MW installiert. In der zweiten und dritten
Phase sollen dann Anlagen mit jeweils 200 MW entstehen.
Etwas verwirrend ist, daß der CPT-Verwaltungsrat im September eine
weitere Absichtserklärung mit der First Solar unterzeichnet, um in
Ordos bis 2019 eine PV-Großanlage mit einer Kapazität
von 2 GW aufzubauen. Der Baubeginn ist für den Juni
kommenden Jahres geplant, wobei der Solarpark in der anfänglichen Demonstrationsphase
zunächst 30 MW leisten wird. Die Phasen 2 und 3 (bis 2014)
und 4 (bis 2019) werden dann jeweils 100 MW, 870
MW und 1 GW umfassen. Tatsächlich wird dieses
Projekt jedoch im Juli 2014 annulliert, nachdem mehr
als vierjährige Verhandlungen über die Preisgestaltung zu keiner Einigung
geführt haben.
Im September 2009 meldet die Fachpresse, daß die
Regierung des Bundesstaates Gujarat in Indien ein
10 Mrd. $ teures Solarfarm-Projekt durchführt, das von der William
J. Clinton Foundation des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton logistisch
und finanziell unterstützt wird. Das geplante 3 GW Projekt
soll bis 2014 realisiert werden.
Im Oktober gibt die Florida Power & Light Company bekannt, daß
ihr in weniger als einem Jahr errichtetes DeSoto Next Generation
Solar Energy Center in Arcadia, Florida,
kurz vor der Fertigstellung steht und bereits in diesem Monats Strom
erzeugen wird. Der Endausbau mit einer Kapazität von etwa 110
MW soll bis Ende 2010 erfolgen.
Im November unterzeichnet die Firma Solar Park Initiatives, eine Tochtergesellschaft
der Solar Energy Initiatives Inc., einen Vertrag für die Planung, den
Bau und den Betrieb eines 100 MW Solarparks in Kalifornien.
Der Baubeginn ist für Ende 2010 vorgesehen, wobei
das Projekt in mehreren Schritten über einen Zeitraum von drei Jahren
errichtet wird.
Im Dezember 2009 gibt die Firma Solarfun Power Holdings
Co. Ltd. bekannt, daß ihre Tochtergesellschaft Jiangsu Linyang Solarfun
Co. Ltd. eine Vereinbarung mit der Regierung der Stadt Jiayuguan in
der Provinz Gansu im Westen Chinas unterzeichnet hat,
um ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von 100 MW zu
bauen. Zur Unterstützung dieses Projekts hat sich die Solarfun bereit
erklärt, in Jiayuguan eine Modulproduktionsanlage zu errichten.
Dem Stand vom Januar 2010 zufolge ist seit Weihnachten
der mit 54,3 MW größte deutsche Solarpark im bayrischen Straßkirchen am
Netz, der zudem als der aktuell zweitgrößte der Welt gilt.
Errichtet wurde das 160 Mio. € teure Solarfeld Gänsdorf von einem Joint Venture zwischen dem Solarzellenhersteller Q-Cells SE und dem US-Hersteller von Siliziumscheiben MEMC Electronic Materials Inc. Zwischen der Verkündung der Joint-Venture-Gründung und der Fertigstellung des Solarparks vergehen gerade einmal rund fünf Monate.
Ebenfalls im Januar schließen in den USA die Air
Force Real Property Agency und die Firma Fotowatio Renewable Ventures
(FRV) eine Pachtvereinbarung ab, die die Voraussetzungen für ein großes
PV-Projekt auf der Edwards Air Force Base ist. Bis 2013 sollen
hier 100 MW installiert werden, und je nach Genehmigung
und Abnahme sind bis zu 500 MW denkbar. Letztlich
geht an diesem Standort nach zwei Jahren Bauzeit eine PV-Großanlage
mit sogar 971 MW in Betrieb – allerdings erst im Februar 2023.
Die Verspätung von zehn Jahren bei der Umsetzung ist auch in anderen
Fällen festzustellen.
Im März 2010 wird bekannt, daß First Solar im östlichen
Bezirk Riverside, Kalifornien, eine PV-Großanlage
mit einer Gesamtleistung von 550 MW entwickelt. Mit
der Pacific Gas and Electric (PG&E) ist bereits ein Stromlieferungs-Vertrag
über 300 MW getroffen worden, während die restlichen 250
MW an die Southern California Edison (SCE) geliefert werden
sollen. Baubeginn des mit etwa 8,8 Mio. Cadmiumtellurid-Dünnschichtmodulen
von First Solar ausstatten Solarkraftwerks Desert
Sunlight ist im September 2011,
nachdem das DOE dem Projekt eine Darlehensbürgschaft in Höhe von 1,46
Mrd. $ gewährt.
Der Bau erfolgt in zwei Phasen, wobei Phase I eine Kapazität von 300 MW hat, die an die PG&E verkauft werden, wöhrend die 250 MW der Phase II an die SCE gehen. Die Bauarbeiten werden im Januar 2015 abgeschlossen – ursprünglich war die Fertigstellung ist für 2013 geplant. Desert Sunlight befindet sich im gemeinsamen Besitz von NextEra Energy Resources, GE Energy Financial Services und Sumitomo Corporation of America. In einigen Quellen wird die Gesamtkapazität dieses PV-Kraftwerks später mit 673 MW angegeben. Im Jahr 2022 wird hier ein 230 MW/920 MWh Batteriespeicherkraftwerk hinzugefügt.
Als im Mai 2010 über die Installation einer 2
MW Photovoltaikanlage
auf dem Dach der King Abdullah University of Science and Technology
(KAUST) in Saudi-Arabien berichtet wird, bezeichnet
die errichtende deutsche Firma Conergy diese als den „ersten Solarpark
im saudischen Königreich“. Was nur bedeuten kann, daß die Zuständigen
keine Ahnung mehr von der 1980 errichteten 25
kW Anlage in Al-’Uyaynah haben
– oder von der 100 kW Hysolar-Anlage in der Nähe von Riadh aus
dem Jahr 1989, die zu ihrer Zeit immerhin als Großanlagen
zählten.
Die KAUST beginnt außerdem schon im Februar mit dem Bau der ersten solarbetriebenen Wasserentsalzungsanlage des Landes.
Im Rahmen eines im Juni 2010 unterzeichneten Abkommens wird Saudi Aramco ein Pilot-Solarkraftwerk mit einer Kapazität von 10 MW entwickeln, das 2011 in Betrieb gehen soll. Ein weiteres 20 MW Solarkraftwerk soll an der KAUST gebaut werden.
Im Oktober 2011 wird zudem auf der Insel Farasan ein 500 kW PV-Kraftwerk eingeweiht, das ebenfalls als „Saudi-Arabien sein erstes Solarkraftwerk“ bezeichnet wird. Errichtet wird die Solaranlage von der saudischen Elektrizitätsgesellschaft und Showa Shell Sekiyu K.K., einem japanischen Energieunternehmen, das sich teilweise im Besitz der saudi-arabischen Ölgesellschaft befindet.
Im Jahr 2011 erfolgt zudem eine Ankündigung, die die Welt der erneuerbaren Energien in Aufregung versetzt, denn das sogenannte Königreich will bis 2032 ein Drittel des Stroms mit 54 GW aus erneuerbaren Energien decken. Tatsächlich passiert danach jahrelang aber gar nichts, da sich wohl niemand verantwortlich fühlt.
Ebenfalls im Mai sucht die Firma Cevital, das größte Privatunternehmen
in Algerien, ausländische Investoren, die beim Bau
eines 8 Mrd. $ teuren Solarkraftwerkskomplexes mit 2 GW helfen
sollen, um Strom nach Europa zu exportieren. Zwar ist die Cevital Mitglied
des Desertec-Konsortiums,
das ebenfalls Solarstrom aus der Sahara nach Europa liefern will, doch
die algerische Regierung möchte nicht, daß Ausländer die Solarenergie
nutzen, und ist nur interessiert, wenn einheimische Unternehmen eine
zentrale Rolle spielen.
Aus Israel berichten die Blogs im Mai 2010,
daß der gegenwärtig weltgrößte chinesische Hersteller von kristallinen
Silizium-PV-Modulen, die Firma Suntech, voraussichtlich mit dem staatlichen
Stromversorger Israel Electric Corp. (IEC) – der bislang keinerlei
Erfahrung mit Solarenergie hat – zusammenarbeiten wird, um Solarprojekte
und Technologien zur Steigerung der Effizienz von Solarmodulen zu entwickeln.
Im Oktober 2011 lädt die Suntech die IEC dazu ein,
in Nordchina im Rahmen eines Projekts im Wert von
1,3 Mrd. $ drei Photovoltaik-Solaranlagen mit einer Gesamtleistung
von 240 MW zu bauen.
Es ist aber nichts darüber bekannt, daß es zu einer tatsächlichen Zusammenarbeit gekommen ist. Auch innerhalb Israels werden mit Suntech-Solarmodulen in späteren Jahren nur kleinere Anlagen errichtet, wie das 4 MW Solarfeld Netiv Hagdud auf besetztem palästinensischem Land, das 4,9 MW Solarfeld Ketura Sun im Naqab, die 5 MW bzw. 6 MW Solarfelder von Sde Boker und Hatzerim, sowie ein 50 kW Solarkraftwerk in Katzrin (o. Qazrin), einer israelischen Siedlung auf dem besetzten syrischen Golan, das im Dezember 2008 ans Netz geht.
Im Juli 2010 gibt das Ministerium für Elektrizität
in Ägypten die Pläne für ein 100 MW PV-Solarkraftwerk
bekannt, das zwischen 2012 und 2017 gebaut
werden soll, um damit beizutragen, bis 2020 rund 20
% des landesweiten Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu generieren.
Die Kosten des Projekts werden auf rund 700 Mio. $ veranschlagt, die
Finanzierung soll von einer Reihe internationaler Institutionen übernommen
werden, einschließlich der Afrikanischen Entwicklungsbank und der Weltbank.
Der geplante Standort ist in Kom Ombo, in der Nähe
des Assuan-Staudamms.
Der indische Bundesstaat Gujarat kündigt im September
Pläne an, über 2,3 Mrd. $ in einen 500 MW Solarpark
zu investieren, der nahe dem Dorf Charanka im Bezirk
Patan errichtet werden soll, wo er etwa 330 Tage im Jahr volles Sonnenlicht
erhält. Die Regierung des Bundesstaates hat bereits geotechnische und
topografische Untersuchungen durchgeführt und beabsichtigt, die erforderliche
Strom-, Wasser-, Entwässerungs- und Verkehrsinfrastruktur bereitzustellen.
Tatsächlich geht der Charanka Solar Park (o. Gujarat
Solar Park-1) im April 2012 mit 250 MW ans
Netz, die bis März 2016 auf 345 MW ausgebaut
werden. Die Kapazität steigt bis 2020 auf 615
MW.
Die aktuell „weltweit größte Photovoltaik-Anlage“, die im
Oktober 2010 in Betrieb geht, hat eine Kapazität von 80
MW (andere Quellen: 97 MW) und steht in der
Provinz Ontario in Kanada. Bei dem Sarnia
Solar Project (o. Sarnia Photovoltaic Power Plant) des kanadischen
Unternehmens Enbridge Inc. und der in Arizona ansässigen First Solar
Inc. handelt es sich um die Erweiterung einer seit Dezember 2009 bestehenden 20
MW Anlage, deren Ausbau auf den gegenwärtigen Stand 300 Mio.
kanadische Dollar gekostet hat.
Im selben Monat wird auf einer zweitägigen Solarpark-Investorenkonferenz
in Südafrika, bei der sich mehr als 400 potentielle
Investoren und Solarenergieexperten in der Kleinstadt Upington trafen,
der konzeptionelle Masterplan für den Bau eines 5 GW Solarparks
vorgestellt, mit dessen Ausarbeitung die südafrikanische Regierung
das texanische Unternehmen Fluor Corp. beauftragt hatte. Der vorgeschlagene
Park am Rande der Kalahari-Wüste in der südafrikanischen Provinz Nordkap
soll über einen Zeitraum von zehn Jahren errichtet werden und verschiedene
Solartechnologien nutzen, wie Photovoltaik und konzentrierte Photovoltaik
sowie konzentrierende thermische Technologien wie Solartürme und Parabolrinnen.
Als nächster Schritt wird ein detaillierterer Entwurfsplan entwickelt, und das südafrikanische Energieministerium beabsichtigt, eine spezielle Solarparkbehörde als Einheit innerhalb des staatlichen Central Energy Fund einzurichten, um das Projekt voranzutreiben. Die Gesamtkosten werden auf 22 Mrd. $ geschätzt, und die Zuständigen hoffen, daß der Solarpark bereits 2012 eine Leistung von 1 GW und bis 2020 (später: bis 2022) die geplanten 5 GW erreicht.
Im Januar 2013 ändert das Energieministerium den geplanten Standort, statt Upington soll es nun Prieska in der Gemeinde SiyaThemba werden, wo bereits eine positive Machbarkeitsstudie durchgeführt wurde. Ziel ist es nun, das Projekt mit einer für 2014 geplanten ersten Entwicklungsphase von 1 GW zu starten, die bis 2018 abgeschlossen werden soll. Es scheint jedoch nicht so, als sei es bislang zu einer Umsetzung gekommen.
Allerdings werden in Südafrika mehrere PV-Großkraftwerke mit geringerer Leistung errichtet, wie das in zwei Phasen gebaute 175 MW Solarprojekt De Aar (o. Solar Capital De Aar) am Nordkap, dessen erste Phase im August 2014 abgeschlossen wird (85 MW), während zweite Phase 2016 folgt (90 MW). Darüber hinaus gibt es vier 100 MW Anlagen, die allerdings mit solarthermischen Verfahren arbeiten und zwischen 2017 und 2019 in Betrieb gehen.
Im Mai 2013 gibt Google bekannt, daß es 12 Mio. $ in eine 96 MW PV-Anlage in Südafrika investieren wird. Nach seiner Fertigstellung wird das Jasper Solar Energy Project (o. Jasper PV Project) in einer Halbwüste der Provinz Nordkap Strom für 30.000 Haushalte erzeugen. Das Projekt mit einem Vertragsvolumen von über 121 Mio. $ wird von Iberdrola Ingeniería und Group Five im Auftrag der Projektgesellschaft Jasper Power Co. durchgeführt, die teilweise zum US-Unternehmen Solar Reserve gehört. Der Bau beginnt im Juni diesen Jahres, und in Betrieb geht die Anlage im Dezember 2014.
Bereits im November 2013, und damit drei Monate früher als geplant, wird in Petrusville, Provinz Nordkap, das 75 MW Solarkraftwerk Kalkbult ans Netz angeschlossen. Der Bau der Anlage durch das norwegische Energieunternehmen Scatec Solar hatte im November 2012 begonnen.
Gleichfalls in Etappen entsteht 2010 und 2011 der Solarpark
Finsterwalde in Südbrandenburg, Deutschland. Den ersten
Schritt bildet das Feld Finsterwalde I mit einer
elektrischen Leistung von 41 MW, dessen Investitionssumme
sich auf rund 62 Mio. € beläuft. Dem folgen im zweiten Jahr die beiden
Felder Finsterwalde II und III mit
zusammen 40 MW – wodurch die Gesamtkapazität von 81
MW das vorstehende kanadische PV-Großkraftwerk leicht übertrifft.
Im November berichten die Blogs, daß die San Diego Gas & Electric
(SDG&E) in Imperial County, Kalifornien, eine
PV-Freiflächenanlage mit einer Leistung von bis zu 130 MW errichten
wird. Die Fertigstellung des Imperial Solar Energy Center South für 2014 geplant.
Initiator des Projekts ist die Firma LightSource Renewables LLC. Tatsächlich
geht die Anlage bereits in November 2013 in Betrieb.
Ebenfalls im November 2010 gibt die Firma NRG Energy
bekannt, daß ihre Solartochter NRG Solar Eigentümerin des von SunPower
entwickelten PV-Parks California Valley Solar Ranch (CVSR)
werden wird. Das US-Energieministerium (DOE) gewährt dem Projekt im
April 2011 eine Darlehensgarantie in Höhe von 1,187
Mrd. $.
Der Bau der 250 MW Anlage in San Luis Obispo County beginnt in der zweiten Hälfte 2011 und kann Ende des Jahres bereits einen Teil des Stroms produzieren (22 MW). Im Endausbau geht die Anlage im Oktober 2013 in Betrieb. Eine Besonderheit ist, daß die PV-Paneele dieser PV-Großanlage auf rund 88.000 Sonnennachführungs-Systemen (Tracker) installiert sind.
Anfang Dezember wird der von der Firma Sempra Generation entwickelte
erste Block der Copper Mountain Solar Facility in
Boulder City, Nevada, mit einer Leistung 48 MW in
Betrieb genommen. An diesem Standort hatte das Unternehmen im Dezember 2008 bereits
die 10 MW Demonstrationsanlage El Dorado Solar in
der Nähe des bestehenden Parabolrinnen-Solarkraftwerks Nevada
Solar One fertiggestellt, die nun mit einem Kostenaufwand
von etwa 141 Mio. $ ausgebaut wurde.
Zwischen 2013 und 2021 wird das Copper Mountain Solarkraftwerk schrittweise auf eine Leistung von 802 MW (anere Quellen: 816 MW) erweitert. Zusammen mit den Projekten Nevada Solar One (CSP, 64 MW), Boulder Solar (150 MW) und Techren Solar (300 MW in zwei Phasen, andere Quellen: 383 MW, 400 MW) im Eldorado Valley bildet es einen Solarkraftwerkskomplex von weit mehr als 1 GW.
Im Januar 2011 meldet die Presse, daß Masdar-City,
eine Art Ökostadt im Emirat Abu Dhabi, in der auch
die Internationale Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) ihren
Hauptsitz hat, den Bau eines 100 MW PV-Großkraftwerks
plant. Das auf 600 Mio. $ Kosten geschätzte Projekt mit dem Namen Noor
1 Photovoltaic Solar Project (auch: Nour 1, = Licht) soll
im April/Mai international ausgeschrieben und die Bauaufträge im
Dezember vergeben werden – was sich jedoch um viele Jahre verzögert
(s.u.).
Hinweis: Im Jahr 2015 geht in Marokko eine fast gleichnamige solarthermische Anlage in Betrieb (Noor I CSP project), die nicht mit dem geplanten Kraftwerk am Golf verwechselt werden sollte. Der Name ist beliebt, da nour im Arabischen Licht bedeutet.
Bislang betreibt Masdar (auch: Abu Dhabi Future Energy Co.) nur eine 10 MW PV-Anlage sowie 1 MW Solarpaneele auf Dächern. Ursprünglich war geplant, alle Paneele auf den Dächern anzubringen, aber es stellt sich heraus, daß es einfacher ist, den Sand von auf dem Boden montierten Paneelen zu entfernen, die sich an einem einzigen Standort befinden. Darüber hinaus wird aber bereits ein ebenfalls 600 Mio. $ teures 100 MW Kraftwerk mit konzentrierter Solarthermie namens Shams 1 entwickelt, das bis 2012 fertiggestellt werden soll (shams = Sonne). Auch die neue Nour-Anlage war ursprünglich als solarthermisches Kraftwerk geplant, doch aufgrund der sinkenden Preise bei Solarpaneelen soll nun die Photovoltaik zum Zuge kommen.
Ebenfalls im Januar 2011 wird berichtet, daß
der japanische Technologiekonzern Kyocera rund eine Million Solarmodule
für das größte Solarenergie-Projekt in Thailand liefern
wird. Im Nordosten des Landes werden innerhalb des Projekts Solar
Farms 34 verschiedene Freiflächenanlagen mit einer Gesamtleistung
von 204 MW errichtet. Die einzelnen Anlagen mit jeweils 6
MW Leistung werden von der in Bangkok ansässigen Firma Solar
Power Co. Ltd. gebaut.
Im gleichen Monat räumt das Department of Energy (DOE) der USA dem in Yuma County, Arizona, geplanten PV-Projekt Agua Caliente Solar mit einer Leistung von 290 MW eine Bundeskreditgarantie von bis zu 967 Mio. $ ein. Im April 2012 gehen die ersten 100 MW des Solarkraftwerks in Betrieb. Die Module für das Solarkraftwerk, das im April 2014 abgeschlossen wird, liefert der US-Solarkonzern First Solar, der für insgesamt rund 1,5 Mrd. $ auch die Errichtung der Anlage im Auftrag der Betreiber NRG Energy und Midamerican Renewables LLC übernimmt.
Zeitgleich wird bekannt, daß Griechenlands größter
Stromversorger, die staatliche Public Power Corporation (PPC), auf
der Suche nach einem Partner ist, der ihn beim Bau eines 200
MW Solarparks unterstützt, der über den erschöpften Braunkohleminen
in der nördlichen Stadt Kozani in Westmazedonien liegen
würde. Die geschätzten Kosten liegen bei 600 Mio. € und die PPC wird
zunächst eine internationale Ausschreibung durchführen, wobei der Partner
diesen Sommer ausgewählt und der Bau Ende des Jahres beginnen soll.
Letztlich geht das Kozani solar project aber erst 2022 ans
Netz (s.u.).
Im Februar 2011 meldet die Firma Suntech, daß sie
zusammen mit der US-amerikanischen Zachry Holdings von der Sempra US
Gas & Power den Auftrag erhalten habe, in der Nähe von Phoenix,
Arizona, das Mesquite Solar 1 Projekt mit einer Kapazität
von 150 MW zu errichten. Der Bau der Anlage beginnt
Mitte des Jahres und wird im Januar 2013 abgeschlossen.
Dabei handelt es sich aber nur um die 600 Mio. $ teure erste Phase
des geplanten Mesquite Solar-Komplexes mit 700 MW.
Im Juni 2011 gewährt das US-Energieministerium (DOE) dem Projekt eine Darlehensgarantie in Höhe von knapp 360 Mio. $. Die 2. und die 3. Ausbaustufe von Mesquite gehen im dann Dezember 2016 mit 100 MW bzw. 150 MW ans Netz. Die Paneele der Anlage mit einer Gesamtkapazität von 400 MW sind auf einachsigen Nachführsystemen montiert.
Aus der Türkei wird im April berichtet, daß das US-amerikanisch-niederländische
Unternehmen GiraSolar in Gesprächen mit türkischen Energieunternehmen
ist, um ein 100 MW Photovoltaik-Kraftwerk im Süden
des Landes zu bauen. Das Projekt könnte innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt
werden.
Im Juni startet das Energieministerium der USA ein
Kreditbürgschaftsprojekt im Umfang von 1,4 Mrd. $ für den Bau von PV-Anlagen
mit einer Leistung von insgesamt 733 MW, was fast
der gesamten Photovoltaik-Installation in den USA im Jahr 2010 entspricht.
Das Programm mit der Bezeichnung Project Amp konzentriert
sich allerdings nicht auf eine einzige riesige Solarfarm, sondern verwendet
ein dezentrales Energiemodell mit 750 bestehenden Dächern.
Zu den Vorteilen dieses Modells gehört, daß es den Gebäudeeigentümern die Möglichkeit der externen Energiespeicherung bietet und die Versorgungssicherheit gewährleistet, falls auf dem eigenen Dach etwas schiefgeht. Das Netzmodell bietet auch ein hohes Maß an Energiesicherheit im Vergleich zu großen zentralen Kraftwerken, die anfällig für Naturkatastrophen und andere destruktive Umstände sind.
Zur selben Zeit gibt der in Florida ansässige und
erst 2010 gegründete Solarentwickler National Solar
Power LLC (NSP) bekannt, daß er in sieben Gemeinden im Südosten
der USA nach einen Standort für eines der bislang größten Solarprojekte
sucht. Die Firma plant im Zuge einer fünfjährigen Bauphase die Errichtung
eines 400 MW Projekts, das aus 20 Solarparks mit jeweils 20
MW besteht, die jeweils 70 Mio. $ kosten sollen. Planen, bauen
und betreiben wird die Solarfarmen die Firma Hensel Phelps Construction
Co. Im September fällt die Wahl auf Gadsden County und Hardee County
in Florida – später wird das
Projekt aber gestrichen.
Im Januar 2012 vereinbart die NSP mit Liberty County im Bundesstaat Florida die Errichtung mehrerer Solarfarmen mit einer Gesamtkapazität von 100 MW, weshalb dieses Projekt nur 350 Mio. $ kosten soll. Der Bau wird fünf Jahre dauern und ebenfalls von der Hensel Phelps Construction Co. durchgeführt werden. Im April gibt es zwar noch eine Meldung, daß die NSP von SolarWorld mehrere Millionen Solarmodule bestellt habe, um nun in 20 MW Phasen insgesamt 400 MW in Gadsden County, 200 MW in Hardee County und 100 MW in Liberty County zu installieren, doch später ist auch von diesem Projekt nichts mehr zu hören.
Im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung vergibt die KfW Entwicklungsbank im August 2011 in
Neu Delhi einen zinsverbilligten Darlehensvertrag in Höhe von 250 Mio.
€ für die Errichtung des Photovoltaik-Kraftwerks Shivajinagar
Sakri im Bundesstaat Maharashtra in Indien.
Nach Angaben des Projektträgers Maharashtra State Power Generation
Company (MahaGenco), der das Projekt im Mai öffentlich gemacht hatte,
wird die Anlage eine Leistung von rund 125 MW aufweisen,
wobei eine Ausbauoption auf 150 MW besteht.
Das Projekt sieht eine duale Technologie vor: 75 MW sollen mit kristallinen Photovoltaikzellen und 50 MW mit Dünnschicht-Solarzellen erzeugt werden. Die Gesamtkosten des Kraftwerks einschließlich der Ausbauoption belaufen sich auf rund 370 Mio. €, an denen sich die MahaGenco mit rund 120 Mio. € beteiligt. Aufgrund von Hindernissen in Bezug auf den Landbesitz wird eine Verlegung in den Bezirk Chandrapur im Osten Maharashtras erwogen, obwohl schon alle Genehmigungen vorliegen und der Bau des Projekts begonnen hat. Wie es scheint, wird das Projekt jedoch eingestellt.
Ebenfalls im August 2011 erhält die First Solar eine
bedingte Zusage des DOE über Teilkreditbürgschaften in Höhe von 1,88
Mrd. $ zur Unterstützung der Desert Sunlight Solar Farm mit
einer Leistung von 550 MW, die östlich von Palm Springs
in Kalifornien entsteht. Der Bau beginnt im September und erfolgt in
zwei Phasen mit 300 MW bzw. 250 MW.
Die Bauarbeiten werden im Januar 2015 abgeschlossen.
Im Jahr 2022 kommt eine 230 MW/920 MWh Batteriespeicheranlage
hinzu.
Im September beauftragt die australische Regierung ein Konsortium
unter der Leitung des unabhängigen Stromerzeugers Fotowatio Renewable
Ventures (FRV) mit der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb einer 150
MW Solaranlage in New South Wales. Zu den Konsortialpartnern
bei der Errichtung der Moree Solar Farm gehören BP
Solar und Pacific Hydro. Realisiert wird das Projekt schließlich mit 56
MW, es wird 2016 in Betrieb genommen und
es ist das erste groß angelegte Solarprojekt in Australien,
bei dem ein einachsiges Nachführsystem verwendet wird.
In Deutschland wird von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias
Platzeck Ende September das mit 78 MW derzeit
größte Solarkraftwerk des Landes eröffnet, das in nur drei Monaten
Bauzeit vom Anlagenbetreiber Saferay GmbH auf Flächen des ehemaligen
Tagebaus Meuro bei Senftenberg in Brandenburg erichtet
wurde. Der 140 Mio. € (andere Quellen: 150 Mio. €) teure Solarpark
Meuro war vor mehr als vier Jahren von dem Berliner Projektentwickler
unlimited energy GmbH initiiert und über drei deutsche Banken finanziert
worden.
Im Jahr 2012 wird der Solarkomplex Senftenberg auf 166 MW ausgebaut und besteht nun aus dem 72 MW Solarpark Schipkau sowie den Solarparks Senftenberg I (18 MW), II und III (78 MW). Der Entwickler Unlimited Energy betont, daß er großen Wert darauf legt, das Land, auf dem seine Solarparks stehen, zu erhalten. Neben der Umwidmung unerwünschter Flächen werden zwischen seinen Solaranlagen auch Naturschutzgebiete eingerichtet und Maßnahmen zur Förderung der lokalen Pflanzenwelt ergriffen.
Im Oktober 2011 schließt eine in den USA ansässige
Investmentgruppe unter der Leitung des Projektentwickler SSI Energy
Solutions (SSIES) mit der Regierung von Namibia einen
Stromabnahmevertrag für den Bau eines 500 MW PV-Großkraftwerks
in der Nähe der Hauptstadt Windhoek. Die SSIES ist
die Muttergesellschaft der Africa Energy Corp., die speziell für das
Projekt in Namibia gegründet wird und nun daran arbeitet, einen Vertrag
mit einem Auftragnehmer abzuschließen. Die Baukosten werden zwischen
1,6 und 2 Mrd. $ liegen, wobei die Fertigstellung innerhalb von ein
bis zwei Jahren geplant ist. Doch auch in diesem Fall ist später nichts
mehr darüber zu finden.
Bislang scheint es in Namibia nur die 2018 errichtete 6,5 MW B2Gold-Solaranlage in der Otjikoto-Goldmine (o. Otjikoto Solar Farm) sowie den gleichstarken Solarpark Ohorongo von GILDEMEISTER energy solutions (später: STEAG Solar Energy Solutions, SENS) zu geben, der die größte namibische Zementfabrik mit Strom versorgt.
Ende Oktober 2011 geht in China in
Golmud, Provinz Qinghai, der Huanghe
Hydropower Golmud Solar Park mit 200 MW in
Betrieb, dessen Bau im August 2009 begonnen hatte.
Ebenfalls in Golmud befindet sich der auch 2011 fertiggestellte 20
MW Solarpark Qinghai Golmud sowie weitere
Projekte mit einer Gesamtleistung von 570 MW, von
denen sich viele im Golmud Desert Cluster befinden. Weitere 500
MW werden
für 2012 erwartet.
Tatsächlich wird im Juni 2012 gemeldet, daß die Provinzregierung von Qinghai mit dem Solarzellen-Hersteller Zhongli Talesun ein Abkommen mit sechs Jahren Laufzeit über die Entwicklung von Solarkraftwerken geschlossen hat. Das jährliche Volumen der sechs Teilprojekte beträgt 150 MW.
Im Jahr 2012 wird im Autonomen Gebiet Ningxia Hui, das sich nordwestlich der Stadt Zhongwei befindet, mit dem Bau des Tengger Desert Solar Park mit einer Leistung von 3 GW begonnen, der etappenweise bis 2017 in Betrieb geht und sich über eine Fläche von 43 km2 erstreckt. Die 2,21 Mrd. $ teure Solaranlage ist in China als ‚Große Mauer der Sonne‘ bekannt. Die erste Phase des Projekts mit einer Kapazität von 1 GW wird 2015 abgeschlossen.
Andere Quellen sprechen davon, daß die Errichtung dieser PV-Großanlage erst im September 2022 beginnt und im April 2023 eine Leistung von 1 GW erreicht, was aber nicht stimmen kann, da sie zu diesem Zeitpunkt bereits eine installierte Leistung von 1,547 GW aufweist.
Ebenfalls in der Provinz Qinghai wird 2013 im Bezirk Gonghe eine PV-Großanlage mit einer Leistung von 320 MW (Phase I) errichtet, die 2014 in Betrieb geht. 2015 wird ein weiterer Anlagenteil mit einer Leistung von 530 MW (Phase II) fertiggestellt, wodurch der Longyangxia Dam Solar Park mit einer Leistung von 850 MW zum gegenwärtig größten PV-Kraftwerk der Welt wird. Der Solarpark erstreckt sich über 27 km2 und ist derart groß, daß er aus dem Orbit gut zu sehen ist.
Eine Besonderheit: Dieser Solarpark ist an eine der Wasserturbinen der benachbarten Longyangxia-Talsperre gekoppelt, welche die Leistung automatisch regelt, um die schwankende Solarstromerzeugung auszugleichen, bevor der Strom ins Netz eingespeist wird.
In der Kubuqi-Wüste, nur einen Steinwurf von Chinas ‚Geisterstadt‘ Ordos entfernt, wird ein 200 MW (andere Quellen: 300 MW) Solarpark errichtet, dessen Bau in einer Rekordzeit von nur 133 Tagen abgeschlossen wird, um im Dezember 2018 ans Netz angeschlossen zu werden.
Ein Teil des Junma Solar Power Station genannten Solarparks zeigt das Muster eines galoppierenden Pferdes, das von der Pferdezucht in der Region und der Tradition der mongolischen Hirten bei Pferderennen inspiriert ist. Es wird vom Guinness-Buch der Rekorde 2019 zum ‚größten Solarpaneel-Bild der Welt‘ gekürt. Die Kosten dieser Anlage werden auf 2,1 Mrd. $ beziffert.
Die Region Dalad Banner hatte im Vorjahr den Bau der Dalad PV Power Base mit einer installierten Leistung von 2 GW beschlossen, deren erste Phase die ‚Solarpferd-Anlage‘ darstellt. Interessant ist ferner, daß die leitende Firma SPIC Nei Mongol Energy von Anfang an auf ein Hybridmodell setzt, bei dem die Sandflächen mit den PV-Paneelen beschattet werden, um die lokale Flora zu rehabilitieren und erfolgreich Kräuter und Sträucher zu pflanzen. Dem Stand von Ende 2021 zufolge leistet die PV-Großanlage bislang aber erst 710 MW.
In dem selben Bezirk wird 2019 mit dem Bau des Gonghe-Solarparks mit einer Leistung von 2,2 GW begonnen, der schrittweise ab September 2020 die Produktion aufnimmt. An der Errichtung der PV-Großanlage, die sich über 298 m2 erstreckt, sind 42 chinesische Solarunternehmen beteiligt. Mit der Ende 2021 erreichten installierten Leistung von 3,10 GW (andere Quellen: 3,45 GW) werden etwa 2,5 Millionen Haushalte in fünf Provinzen im Nordwesten Chinas versorgt: Qinghai, Shaanxi und Gansu sowie die autonomen Regionen Xinjiang und Ningxia.
Der riesige Solarpark umfaßt außerdem eine internationale Forschungsbasis für PV-Module, die als Enzyklopädie der Solarindustrie bezeichnet wird. Hier werden Muster von unzähligen Solarmodulen der wichtigsten Hersteller aus der ganzen Welt gesammelt, wobei die Daten des täglichen Betriebs, der Wetterbedingungen und andere Aspekte gesammelt und vom deutschen Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme analysiert werden, das die Effizienz jedes Moduls bewertet. In Gonghe werden zudem mehrere solarthermische Turmkraftwerke errichtet, von denen das erste 2018 entsteht und im September 2019 mit 50 MW ans Netz geht.
Um im Kontext zu bleiben: Im September 2021 geben Elion, ein staatliches Unternehmen zur Wiederherstellung der Ökologie der Kubuqi-Wüste, und das ebenfalls staatliche Energieunternehmen Three Gorges New Energy Co. bekannt, daß die 2 GW Anlage mit einem 300 MW/600 MWh Strompeicher ergänzt wird, der bis 2025 in Betrieb genommen werden soll.
Mit dem Bau der ersten 1 GW Phase eines neu geplanten 16 GW Megaprojekts, das nach seiner Fertigstellung in mehreren Phasen 8 GW Solar-, 4 GW Wind- und 4 GW aufgerüstete Kohlekapazität sowie den genannten Strompeicher umfassen wird, beginnt die Three Gorges New Energy in Zusammenarbeit mit der Mengneng-Gruppe aus der Inneren Mongolei im Dezember 2022.
In den USA beginnen im November 2011 die Bauarbeiten für die 550 MW starke Topaz Solar Farm von First Solar, die im August ebenfalls eine Teilkreditbürgschaft des DOE in Höhe von 1,93 Mrd. $ bekommen hatte. Neben der o.g. California Valley Solar Ranch ist dies das zweites Projekt, das aus der im August 2008 geschlossenen Vereinbarung zwischen der Pacific Gas and Electric Company (PG&E) und die Topaz Solar Farms LLC entsteht, gemeinsam zwei PV-Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 800 MW zu errichten. Partner ist die Firma Optisolar.
Das letztlich 2,5 Mrd. $ teure Kraftwerk im San Luis Obispo County umfaßt neun Millionen CdTe-Dünnschicht-Module. Die Anlage, deren Leistung manchmal auch mit 577 MW bzw. 580 MW beziffert wird, beginnt im Februar 2013 mit der Einspeisung ins Netz und wird im November 2014 im Gesamtumfang in Betrieb genommen. Bereits im Dezember 2011 war sie von der MidAmerican Energy Holdings, dem Energieunternehmen von Warren Buffet, gekauft worden – das zeitgleich auch 49 % des o.e. PV-Projekts Agua Caliente Solar erwirbt.
Ebenfalls im November unterzeichnen die Republik Serbien und
die Firma Securum Equity Partners die Rahmenvereinbarung zur Entwicklung
und Errichtung eines Solarparks mit einer Kapazität von 1 GW in
Serbien. In den Folgewochen sollen geeignete Standorte ermittelt werden,
außerdem wird mit dem Projekt Neper Solar Park Incubator eine Investitionsplattform
geschaffen, um das Projekt zu realisieren, an dem voraussichtlich vier
Jahre lang und in mehreren Phasen gearbeitet werden soll. Die Projektfinanzierung
wird sich auf rund 1,75 Mrd. € belaufen.
Im Oktober 2012 genehmigt Serbien den endgültigen Plan der Securum, im April 2013 mit dem Bau des Solarparks zu beginnen und monatlich 40 MW an das Netz anzuschließen, bis der Park im Dezember 2015 vollständig in Betrieb geht. Tatsächlich wird aber noch 2021 (nur) über den Solarpark geredet, wobei nun immerhin eine entsprechende Absichtserklärung zwischen dem Ministerium für Bergbau und Energie und der in Chicago ansässigen UGT Renewables unterzeichnet wird.
Ein weiteres 1 GW Solarprojekt wird im November 2011 aus China gemeldet,
als der in Hongkong ansässige Siliziumwafer-Hersteller GCL-Poly Energy
Holdings Ltd. mit der CGN Solar Energy Development, einer Einheit der
China Guangdong Nuclear Power Group, die gemeinsame Entwicklung einer
entsprechenden PV-Großanlage vereinbart. Das Projekt soll in mehreren
Phasen in der Provinz Shanxi entwickelt und gebaut
werden.
Tatsächlich erhält die GCL-Poly im August 2012 die Genehmigung für den Bau des Solarparks Datong Shanxi mit einer Kapazität von 330 MW, der aus einer 310 MW Freiflächen- und einer 30 MW Aufdach-Anlage in der Präfekturstadt Datong besteht.
Im Juni 2016 meldet der chinesische Solarmodul-Hersteller Ja Solar, daß er für die erste Phase des Demonstrationsprojekts Front Runner in Datong Photovoltaik-Module im Umfang von 420 MW liefern wird. Das Solarprojekt soll insgesamt auf eine Leistung von 950 MW kommen und die Fortschritte in der Solarbranche aufzeigen.
Anderen Informationen zufolge geht die PV-Großanlage Datong Solar Power Top Runner Base bereits 2016 geht mit 1 GW ans Netz. In späteren Phasen soll die Farm, deren Paneele teilweise die Umrisse von zwei Pandas abbilden, auf 3 GW ausgebaut werden.
Im Juli 2017 wird von dem
in Hongkong ansässigen Energieunternehmen Panda Green Energy Group
in Shanxi zudem die erste 50 MW Phase eines insgesamt 100
MW Solarkraftwerks
fertiggestellt, das der von oben das Muster eines riesigen Pandas zeigt.
Um den visuellen Effekt zu erzeugen, verwendet die Firma sowohl dunklere
monokristalline Siliziumzellen als auch hellere Dünnschichtzellen.
Die Idee für das Design stammt von einem 17-jährigen Schüler, der davon ausgeht, daß das Panda-Design die Menschen dazu inspirieren würde, über die Nutzung sauberer Energie zum Schutz der Umwelt nachzudenken. Eine weitere Besonderheit ist das ‚Pandalächeln‘: Der Winkel der Paneele, der mit der Bewegung der Sonne verändert werden kann, läßt den Panda scheinbar lächeln.
Die Energie der Anlage wird in das Stromnetz von Datong eingespeist. Das Unternehmen plant nach eigenen Angaben, in den kommenden Jahren 100 weitere dieser bärenähnlichen Anlagen in China und im Ausland zu errichten. Wovon bislang aber nichts zu sehen ist.
Im November 2017 beginnt die Yingli Solar mit dem Bau eines zweiten Top-Runner-Solarprojekts, einer 100 MW Anlage in der Stadt Wuhai in der Autonomen Region Innere Mongolei, die bifaziale Paneele von Yingli nutzt und bis Juni 2018 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden soll.
Europas größtes Photovoltaik-Kraftwerk zu diesem Zeitpunkt ist der Solarpark
Brandenburg-Briest in Deutschland, der im Dezember 2011 auf
einem ehemaligen Militärflughafengelände mit 91 MW in
Betrieb geht. Er besteht aus drei Abschnitten: Brandenburg-Briest
Ost, Brandenburg-Briest West und Briest-Havelsee. Die Abschnitte
in Brandenburg haben eine Spitzenleistung von jeweils 30
MW, der Abschnitt in Briest ist auf 31 MW ausgelegt.
Zeitgleich wird gemeldet, daß auch die Firma solarhybrid AG in Neuhardenberg ein
PV-Projekt mit einer Leistung von 150 MW (andere Quellen: 145
MW bzw. 155 MW) auf einem weiteren ehemaligen
Militärflughafen entwickelt, das ca. 280 Mio. € kosten soll. Errichtet
wird diese Anlage binnen fünf Wochen von ca. 2.000 Monteuren, die Eröffnung
findet im Oktober 2012 statt. Auf dem Gelände wird 2015 ein
5 MW/5 MWh Batterie-Speicherkraftwerk mit Lithium-Ionen-Akkus errichtet,
das nach 15 Monaten Probebetrieb im Juli 2016 offiziell
eröffnet wird.
Ebenfalls im Dezember 2011 geht der Perovo
Solar Park in Betrieb, eine 100 MW PV-Großanlage
im Bezirk Simferopol auf der Krim in der Ukraine.
Eigentümer des Solarkraftwerks, das in sieben Monaten errichtet wird,
ist die Firma Activ Solar. Ein weiteres Solarprojekt auf der Krim
ist die 82,65 MW Anlage Okhotnikovo,
die 2012 installiert wird.
Nachdem die vorgegangenen drei Jahre die weltweite, schnelle
und starke Zunahme von PV-Großanlgen belegen, verweise ich für die
Folgezeit auf einschlägige Auflistungen wie bei wikipedia.org (‚List
of photovoltaic power stations‘), auch wenn diese nicht vollständig
sind. Die wichtigsten Entwicklungen ebenso wie eine Reihe erfolgloser
Ansätze sollen aber auch weiter
dokumentiert werden.
Weiter
mit den PV-Großanlagen ab 2012 ...