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Im März 2019 wird auf der Marlenique-Obstfarm in
der Nähe von Franschhoek in der Provinz Westkap die
erste kommerziell betriebene, schwimmende 60
kW PV-Solaranlage Südafrikas eingeweiht – persönlich
durch die Provinzministerin für wirtschaftliche Chancen Beverley
Ann Schäfer.
Das System ist von der Firma New Southern Energy auf dem Damm der Farm installiert worden und trägt gemeinsam mit einer landgestützten Solaranlage dazu bei, daß die Farm 90 % ihrer energieintensiven Bewässerungs- und Kühleinrichtungen unabhängig vom herkömmlichen Stromnetz betreiben kann. In einer zweiten Phase sollen Batteriespeicher installiert werden, um den Betrieb vollständig vom Netz trennen zu können.
Im gleichen Monat schließt der europäische Erzeuger erneuerbarer Energien Statkraft in
Zusammenarbeit mit dem 2016 gegründeten norwegischen
Entwickler Ocean Sun AS einen Vertrag über die Lieferung
einer FPV-Anlage mit einer maximalen Leistung von 2
MW für den Banja-Stausee in Albanien ab,
wo die Statkraft ein 72 MW Wasserkraftwerk betreibt.
Der Solarpark wird aus vier kreisförmigen schwimmenden Einheiten mit einer Leistung von jeweils 0,5 MW bestehen, die auf der patentierten Membrantechnologie von Ocean Sun basieren. Diese hatte im Dezember 2018 von der albanischen Regierung die vorläufige Genehmigung für die Errichtung der FPV-Anlage mit einer Einspeisevergütung erhalten.
Jede Einheit, auch Floater genannt, besteht aus einem Schwimmring und einer dünnen hydroelastischen Membran. In Verbindung mit der Kühlung der modifizierten Silizium-PV-Module durch das darunter liegende Wasser, sind es diese Membran und die große Fläche, die das Konzept einzigartig machen und Kosten- und Leistungsvorteile bieten, die bei vielen anderen schwimmenden PV-Systemen nicht gegeben sind. Obwohl die Membran nur wenige Millimeter dick ist, kann sie das Gewicht der Solarmodule und des Personals, das Installations- oder Wartungsarbeiten durchführt, problemlos aushalten. Für die Entwicklung hatte es Zuschüsse von Innovation Norway und dem Norwegischen Forschungsrat gegeben.
Der Vertrag im Umfang von 2,3 Mio. € ist der erste große kommerzielle Abschluß für die Technologie von Ocean Sun, die auf Grundlage der Kompetenz der norwegischen Solar-PV- und maritimen Industrie entwickelt wurde. Die vorläufige Genehmigung der albanischen Regierung für die Errichtung der Anlage und die Nutzung des Einspeisetarifs hatte die Statkraft bereits im Dezember des Vorjahres erhalten. Vorbehaltlich der endgültigen behördlichen Genehmigungen soll die Solaranlage bis zum Folgejahr gebaut werden.
Im März 2020 vergibt die technische Beratungsgruppe DNV GL aus den Niederlanden ihr Gütesiegel für die innovative schwimmende Großsolaranlage der Ocean Sun, die auf einem Design basiert, das Aspekte der Architektur von Lachsfarmen auf offenem Meer integriert. Damit wird das Design und die strukturelle Integrität bei Wellen, Wind und Strömungen bestätigt. Computergestützte Strömungsanalysen (CFD) hatten bewiesen, daß das System einem Taifun der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von 275 km/h standhalten kann.
Die sogenannte Konformitätserklärung von DNV GL – welche die Konstruktionsmethodik der schwimmenden Solarstruktur überprüft und sicherstellt, daß sie verschiedenen Normen und empfohlenen Praktiken entspricht, darunter in diesem Fall auch jene für die norwegische Aquakultur – macht den Weg frei für ein technologisches Qualifizierungsverfahren, das die Überprüfung der Energieerzeugung, der PV-Zellen, des elektrischen Systems und der Membran des Open-Sun-Konzepts umfaßt.
Im Oktober 2020 wird gemeldet, daß die Ocean Sun an der Merkur-Börse zugelassen wurde, einer Plattform für kleine und mittlere Unternehmen, um an die Osloer Börse zu gelangen. Die Firma will damit 100 Mio. NOK (10,9 Mio. $) beschaffen, um ihre Expansion im Ausland zu unterstützen und Investitionen in Forschung und Entwicklung zu tätigen.
Tatsächlich wird die Arbeit an der ersten schwimmenden Einheit des FPV-Systems der Ocean Sun – einem Floater mit einem Durchmesser von 68,8 m und einer Leistung von 0,5 MW – Anfang Mai 2021 innerhalb von zwei Tagen beendet. Sie besteht aus 1.536 Solarmodulen, die eine Fläche von fast 4.000 m2 bedecken. Darüber hinaus werden 160 gleiche Paneele an Land aufgestellt, um die Kühlwirkung des Wassers auf die schwimmenden Paneele zu vergleichen und zu dokumentieren.
Die Einheit wird Anfang Juni offiziell von Albaniens Energieministerin Belinda Balluku eingeweiht und an das albanische Netz angeschlossen. Etwa eine Woche nach der Einweihung werden der schwimmende Ring mit der Membran und die zwei damit verbundenen Lastkähne jedoch durch einen nicht näher bezeichneten Zwischenfall schwer beschädigt und versinken teilweise in dem Banja-Stausee. Die Bergung wird sofort eingeleitet.
Daneben arbeiten die Beteiligten mit Hochdruck an der Ermittlung der Ursachen des Unfalls. Im August heißt es dann, das System sei „aufgrund ungeeigneter Wetterbedingungen“ beschädigt worden, da die Windgeschwindigkeiten über den Auslegungskriterien lagen. Die nun geplanten Konstruktionsänderungen und neuen Betriebsverfahren sollen sicherstellen, daß die festgestellten Fehler in Zukunft vermieden werden können.
Im Gegensatz zu der Anlage in Albanien übersteht die 200 kW (andere Quellen: 223 kW) Demonstrationsanlage von Ocean Sun auf den Philippinen, die für die Unternehmen SN Aboitiz Power-Magat (SNAP) und Scatec Solar entwickelt und im Juli 2019 auf dem Magat-Damm in Betrieb genommen worden war, der mitten im philippinischen Taifungürtel liegt, ohne jegliche Schäden zwei Taifunsaisons mit starken Winden und hohen Niederschlägen. Was wohl daran liegt, daß diese Anlage konzipiert ist, um Windgeschwindigkeiten von bis zu 275 km/h standzuhalten.
Die Pilotanlage ist Teil der Partnerschaft zwischen der Ocean Sun und der Firma GCL-SI, einem Anbieter von Modulen, die für den Bau der FPV-Anlage verwendet werden, und gleichzeitig das erste Nicht-Wasserkraft-Projekt von SNAP, einem der führenden Unternehmen für erneuerbare Energien auf den Philippinen, das auch Inhaber der Demonstrationsanlage wird. Im Frühjahr 2021 ersetzt Ocean Sun einige der Solarmodule, die von einem älteren Prototyp stammen, durch die neuesten Modelle, um die Leistung dieses Demonstrationssystems zu verbessern.
Statkraft legt nun einen Plan für die zweite Umsetzungsphase des Projekts in Albanien vor, die vorsieht, daß der erste Floater im Laufe diesen Jahres wieder in Betrieb genommen wird und dann drei weitere schwimmende Einheiten installiert werden. Dabei sollen die vier Ringe eng aneinander verankert werden, so daß sie eine rautenförmige Gruppe bilden. Die gesamte 2 MW Anlage soll dann im kommenden Jahr startbereit sein.
Im September stellt Green Platform – ein von der norwegischen Regierung eingerichtetes Programm zur Beschleunigung der Umstellung auf grüne Energie – eine Summe von 7,7 Mio. € für ein von der Scatec Solar geleitetes Projekts bereit, bei dem die Wasserkraft mit der schwimmenden Solarenergie kombiniert wird. Mit diesen Mitteln wird der norwegische Entwickler für erneuerbare Energien das „weltweit erste“ hybride Wasser- und Solarkraftwerk auf Basis der FPV-Technologie konstruieren, bei dem zusätzlich noch ein Batteriesystem integriert ist.
Neben der Scatec umfaßt das Projekt, in dem auch neue digitale Werkzeuge für die optimale Planung, Dimensionierung, Auslegung und den Betrieb solcher Anlagen entwickelt werden, die Zusammenarbeit zwischen dem Institute for Energy Technology (IFE) und den Firmen Ocean Sun, Prediktor und Sintef Energy.
Im Januar 2021 startet das von der Europäischen Kommission geleitete 4 Mio. € Projekt BOOST (Bringing Offshore Ocean Sun to the Global Market), das darauf abzielt, eine Offshore-FPV-Lösung für Europas sonnenreichstes Gebiet, die Kanarischen Inseln, zu entwickeln. Es ist Teil des Programms Horizon 2020 und wird mit knapp 3 Mio. € von der Kommission gefördert.
Koordiniert wird BOOST-Konsortium durch die Firma Fred. Olsen Renewables AS aus Norwegen, welches die Initiative im November des Vorjahrs ergriffen und das Konsortium gegründet hatte. Die weiteren Partner sind die Ocean Sun, um deren Technologie es hier ja geht, das französische Ingenieurbüro Innosea, das Technologische Institut der Kanarischen Inseln (Instituto Tecnologico De Canarias, ITC) und die Ozeanische Plattform der Kanarischen Inseln (Consorcio para el Diseno, Construccion, Equipamiento y Explotacion de la Plataforma Oceanica de Canarias, PLOCAN).
Im Rahmen des Projekts werden die Partner Analysen und Labortests durchführen und bis zum Enddatum des Projekts im Juni 2023 eine schwimmende 0,25 MW Photovoltaikanlage vor der Küste von Gran Canaria bauen. Dieser Offshore-Teststandort bietet schwierige Meeresbedingungen mit Wellenhöhen von bis zu 10 m und starken Winden – und erlaubt, die Grenzen der Ocean-Sun-Technologie auszuloten.
Durch die Validierung dieser Technologie in nicht geschützten Meeresgewässern rechnet das Konsortium mit einer installierten Leistung von 1.750 MW für die nächsten fünf Jahre, was dem Konsortium kumulierte Gewinne von über 94 Mio. € einbringen soll.
Sehr groß fallen inzwischen die Anlagen in China aus,
wo die Ciel & Terre den Abschluß der Test- und Monitoring-Phase
im März 2019 die Fertigstellung einer schwimmenden 70
MW FPV-Anlage für den staatlichen Entwickler China Energy
Conservation and Environmental Protection Group meldet. Das
Projekt auf einem ehemaligen Kohlebergwerk in in Zhuxianzhuang bei
Suzhou im nördlichen Teil der Provinz Anhui wird umgehend ans Netz
angeschlossen.
Die Projektbeschreibung verweist speziell auf den Einsatz von Zentralwechselrichtern, die in Mittelspannungs-Transformatoren integriert sind, welche auf Betonmasten über der Wasseroberfläche und nicht am Ufer stehen, ws nach Angaben von Ciel & Terre Energieverluste vermeidet. Um den Gegebenheiten des Geländes gerecht zu werden, müssen 1.500 schraubenförmige Anker in eine Tiefe von 8 – 15 m eingegraben werden.
Es handelt sich um die bislang größte schwimmende PV-Anlage von Ciel & Terre, die aus 13 einzelnen Anlageninseln besteht, sich insgesamt über eine Fläche von 1,4 km2 erstreckt und eine Fläche von 140 ha bedeckt. Es wird erwartet, daß die Anlage jährlich etwa 77,7 GWh Strom erzeugen wird.
In ähnlichen Dimensionen spielen sich auch die Pläne anderer Länder
ab. Ebenfalls im März wird gemeldet, daß das Ministerium für Strom,
Energie und Unternehmensentwicklung von Sri Lanka mit
dem Canadian Solar Institute eine Vereinbarung über
die Errichtung eines schwimmenden 100
MW Solarkraftwerks im Maduru-Oya-Stausee geschlossen
habe, nachdem das Ministerkabinett den Vorschlag genehmigt hatte,
auf den Stauseen in der Mahaweli-Wirtschaftszone schwimmende Solarkraftwerke
zu errichten, um die derzeitige Stromkrise zu lösen und einen Schritt
zur Nutzung kostengünstiger erneuerbarer Energiequellen zu machen.
Es wird erwartet, daß das Projekt im Osten des Landes zügig abgeschlossen wird und die ersten 10 MW Solarstrom im November in das nationale Netz eingespeist werden können. Bis September 2020 sollen es dann 100 MW werden.
Real umgesetzt und eingeweiht wird im Januar 2020 erst einmal ein schwimmendes Solarkraftwerk mit der bescheidenen Leistung von 42 kW. Es ist das erste Projekt dieser Art in Sri Lanka und das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der University of Jaffna und der Western Norway University of Applied Sciences (HVL), die bereits 2017 begann. Die Anlage ist auf dem Campus der Universität in Ariviyal Nagar, Kilinochchi, stationiert und wird von der Norwegischen Botschaft in Colombo unterstützt.
bei der Verwirklichung des Projekts halfen dem norwegischen Solarenergieunternehmen Current Solar AS die norwegische Regierungsbehörde zur Förderung von Innovationen (Innovation Norway) sowie der staatlich unterstützte norwegische Energiekonzern Equinor.
Im Dezember 2020 verlautet, daß Regierungen von Sri Lanka und Indien, die im Bereich der erneuerbaren und nachhaltigen Energien zusammenarbeiten, an einer Kreditlinie Indiens in Höhe von 100 Mio. $ für den Solarstromsektor arbeiten. Dieses mehrgleisige Projekt sieht vor, die Nutzung von Solarenergie in Regierungsgebäuden und bei einkommensschwachen Haushalten durch die Installation von Aufdachanlagen und die Inbetriebnahme von schwimmenden Solarkraftwerken in Sri Lanka zu fördern.
Und auch auf der anderen Seite des Planeten beginnt sich die FPV-Technologie
zu verbreiten. So berichtet die Fachpresse im März 2019,
daß in Chile eine schwimmende Insel mit Sonnenkollektoren
eingeweiht wurde, um saubere Energie zu erzeugen und den Wasserverlust
in Bergbau-Minen zu verringern. Diese stellen einen Eckpfeiler der
Wirtschaft des Andenlandes dar, verbrauchen jedoch große Mengen an
Strom und Wasser. Das von dem lokalen Solarentwickler und Ingenieurbüro Lenergie entwickelte
Projekt nutzt die Hardware von Ciel & Terre.
Die experimentelle 84 kW Stromerzeugungsinsel Las Tortolas wird von dem Bergbauunternehmen Anglo American in seiner Kupfer- und Molybdän-Mine Los Bronces nördlich von Santiago betrieben, wobei die Initiative auf das Bestreben der Regierung zurückgeht, Chile an die Spitze der Nutzung erneuerbarer Energien in Lateinamerika zu bringen. Wenn der einjährige Test erfolgreich verläuft, könnte die 250.000 $ teure Anlage auf eine Fläche von fast 40 ha erweitert – sowie neue Anlagen in anderen Bergwerksteichen installiert werden. Experten zufolge gibt es in Chile rund 740 solcher Teiche oder Dämme.
Die Anlage von Los Bronces schwimmt in der Mitte eines Absetzteiches, der die Abfälle aus dem Bergbau, die sogenannten Tailings, aufnimmt, und es wird erwartet, daß ihr Schatten die Wassertemperatur senkt und die Verdunstung um 80 % reduziert. Auf diese Weise könnte die Mine mehr Wasser für ihren Betrieb zurückbehalten und die Menge an Frischwasser verringern, die hochgepumpt werden muß. Außerdem soll sie jährlich 153 MWh für den Energiebedarf des Unternehmens erzeugen.
Im April 2019 folgen Berichte, daß Ingenieure der 2017 gegründeten
Firma Floating Solar B.V. – einem Joint Venture zwischen
der Sun Projects B.V. und der Dromec B.V. – in den Niederlanden 15
kreisförmige Inseln aus insgesamt 67.000 (andere Quellen: 73.500) Solarmodulen
errichten wollen, die der Sonne nachgeführt werden, indem ein ein Algorithmus
zum Einsatz kommt, der jeweils die optimale Position berechnet. Dies
führt zu einer weitgehend konstanten Stromproduktion über den ganzen
Tag. Umgesetzt wird die Bewegung der Module durch drei Bojen zur Verankerung
und ein Kabel, das die Insel dreht und gleichzeitig zusammenhält.
Die Bedingungen vor Ort sind durchaus herausfordernd. So können im Andijk-Reservoir des niederländischen Wasserversorgers PWN – Waterleidingbedrijf Noord-Holland, dem Standort der 22 MW (andere Quellen: 25 MW) FPV-Anlage, durchaus heftige Winde wehen. In solchen Fällen kann sich der schwimmende Solarpark so positionieren, daß Wind und Wellen möglichst wenig Schaden anrichten.
Die Bauarbeiten des Projekts, das im vergangenen Jahr im Rahmen einer europäischen Ausschreibung gestartet wurde, beginnen noch in diesem Jahr mit der Phase 1, die aus drei schwimmenden Solarinseln mit jeweils 4.500 Paneelen und einem Durchmesser von 140 m besteht, und sollen bis November abgeschlossen sein. Eine der Inseln wird mit Sensoren ausgestattet, die die Wasserqualität permanent überwachen, z. B. auf Algenbildung, Lichteinfall und ökologische Einflüsse. Das Design der Inseln berücksichtigt auch eine tierfreundliche Abwehr von Vögeln, damit die Oberflächen der Paneele sauber bleiben.
Die nächsten Inseln werden erst dann gebaut, wenn sich zeigt, daß es keine signifikanten negativen Auswirkungen auf Natur und Wasserqualität gibt. Um das Ökosystem des Stausees nicht zu schädigen, wird letztlich auch nur die Hälfte seiner Oberfläche von den Inseln bedeckt sein.
Der Presse zufolge ist in den wasserreichen Niederlanden ist eine starke Entwicklung der schwimmenden PV-Anlagen im Versorgungsmaßstab zu beobachten. So veröffentlichte die niederländische Stiftung für angewandte Wasserforschung (Stichting Toegepast Onderzoek Waterbeheer, STOWA) bereits im Februar einen Leitfaden für die Genehmigung schwimmender Solarparks, der Empfehlungen für die Einholung von Genehmigungen bei den Wasserbehörden enthält, die Bedingungen beschreibt, unter denen die Aufstellung von Solarmodulen auf dem Wasser zulässig ist, und die möglichen Auswirkungen auf die Gewässerökosysteme darlegt (‚Guide for the licensing of floating solar parks on water‘).
Der Leitfaden ist Teil einer Machbarkeitsstudie des Konsortiums Zon op Water, einer Initiative der Solar Energy Application Community (SEAC) und der o.e. niederländischen Wasserwirtschaftsbehörde Rijkswaterstaat, an der auch die STOWA beteiligt ist.
Berichten im gleichen Monat zufolge plant auch der niederländische
Entwickler erneuerbarer Energien GroenLeven B.V. die
Errichtung einer schwimmenden 48 MW Anlage.
Diese soll auf Förderteichen und anderen Binnengewässern in einem
ausgeschöpften Sandabbaugebiet bei Emmen in der
Provinz Drenthe entstehen, das der Firma Kremer Zand and Grind gehört
und nicht mehr genutzt wird.
Um Platz für die schwimmende Anlage zu schaffen, wird das Unternehmen seine Sandgewinnungs- und Trocknungsanlagen in andere Industriegebiete verlagern. Außerdem wird das Unternehmen einen Teil der von der Anlage erzeugten Energie selbst verbrauchen und den Rest lokal exportieren. Auch in diesem Fall dauert die Umsetzung, bislang ist jedenfalls noch nichts darüber berichtet worden. Andere Projekte schreiten hingegen schneller voran.
So stellt die BayWa r.e., eine Tochter des Münchner Mischkonzerns Baywa AG, nach nur rund zwei Monaten Bauzeit im November 2019 eine 14,5 MW FPV-Anlage mit fast 40.000 Solar-Modulen fertig, die mit ihrer Fläche von 10 ha rund 20 % des Sekdoorn-Baggersees in Nähe der Stadt Zwolle bedeckt. Es ist die erste schwimmende Solaranlage des Unternehmens.
Das Floatingsystem namens Zim Float, das von der BayWa r.e. eingesetzt wird, ist von dieser gemeinsam mit dem Familienunternehmen Zimmermann PV-Stahlbau GmbH & Co. KG entwickelt worden, einem Hersteller von Freiland-Solar-Montagegestellen. Dafür bekommen die Partner vom pv magazine die Anerkennung als ‚top innovation‘. Das System und die Rollbahnenfertigung wurden entwickelt, nachdem die Baywa r.e. m Jahr 2017 eine 70 %-ige Beteiligung an der GroenLeven - mitsamt einer Pipeline aus 400 MW FPV-Projekten erworben hatte.
Zim Float ist ein Ost-West-System, bei dem jeweils zwölf Module auf einem ‚Boot‘ installiert werden. Darin unterscheidet es sich von vielen anderen Marktteilnehmern, bei denen jedes Modul einen eigenen Schwimmerkörper besitzt. Die Boote haben jeweils vier Schwimmer und sind mit Stahl verbunden. Sie werden untereinander meist fest verstrebt, können aber auch flexibel aneinander befestigt werden. Die Kabelwege verlaufen immer am höchsten Punkt und werden bereits weitgehend an Land montiert, bevor die Boote ins Wasser gelassen und verankert werden.
Ein besonders interessanter Aspekt ist die Fertigung auf sogenannten Rollbahnen, die bei den Projekten neben den Seen aufgebaut werden. Wie am Fließband werden erst die Schwimmkörper mit dem Stahl verbunden, dann wird die Stahlkonstruktion selber aufgebaut. Am Ende kommen die Module darauf, während das Boot mit den Modulen immer näher an den See rückt. Dort angekommen, wird es mit Motorbooten an die richtige Position gezogen. Pro Tag laufen 220 Solar-Boote von einer Bahn, die zusammen ein Megawatt Module tragen.
Die Anlage auf dem ersten Foto dient der Stromversorgung der Baustelle und wird erst am Ende an ihren endgültigen Bestimmungsort im See gebracht. Auf dem zweiten Foto ist der Transport einer fertig fabrizierten Paneele-Reihe zu erkennen.
Bemerkenswert ist auch der Hinweis, daß es zwar einen Mehrertrag von 2 – 3 % gebe, weil die Nähe zum Wasser und ein Kamineffekt die Module kühlt, kaum jedoch einen Mehrertrag durch die Bifazialität der Module. Die Albedo, also die Reflexivität der Seen, sei nämlich schlecht: Das Wasser reflektiert nur bei flachen Einfallwinkeln, ansonsten wirkt es als schwarzer Körper und absorbiert den größten Teil des Sonnenlicht.
Im Februar 2020 beginnt die GroenLeven, die in den Niederlanden bereits im Dezember 2018 eine 2,1 MW Anlage in Weperpolder bei Oosterwolde, und im Juli 2019 eine 8,4 MW Anlage in Tynaarlo bei Drenthe errichtet hat, mit dem Bau einer FPV-Anlage mit einer Leistung von 41,1 MW auf einem ehemaligen Sandabbausee in Sellingen in der Provinz Groningen. Dieser Solarpark besteht aus 73.000 Solarmodulen, die in West-Ost-Ausrichtung montiert sind, da diese aus Sicht des Ertrags und der Stabilität am sinnvollsten ist.
Die BayWa r.e. verkauft die Anlage, deren Installation nur sieben Wochen dauert, im Juli zu einem nicht genannten Preis an ein Konsortium, das aus dem provinzeigenen Energiefonds Overijssel, der lokalen Energiegenossenschaft Blauwvinger Energie und einem ungenannten privaten Investor besteht.
Im Auftrag der BayWa r.e. analysieren Forscher des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) das Potential für schwimmende Solaranlagen auf den deutschen Braunkohle-Tagebauseen. Dabei ermitteln sie für die knapp 500 Seen, die meisten davon in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen, ein technisch nutzbares Installationspotential von 56 GW, von denen 2,74 GW auch wirtschaftlich realisierbar seien. Dabei machen Braunkohletagebaue nur knapp 13 % der insgesamt 4.474 künstlichen Standgewässer in Deutschland aus, die meist aus dem Tagebau für Baumaterialien entstanden sind.
Den Forschern zufolge wären deshalb Innovationsausschreibungen speziell für Floating-PV und andere flächenneutrale Photovoltaik-Kraftwerke sinnvoll, die noch einen Marktanschub benötigen.
Weitere Projekte der BayWa r.e. bzw. der GroenLeven in den Niederlanden sind ein 29,8 MW Park in Uivermeertjes sowie eine 27,4 MW Anlage auf dem Baggersee Bomhofsplas in Dekker, in der Nähe von Zwolle, die nach einer 7-wöchigen Bauzeit Ende Juli mit 72.000 Solarpanelen in Betrieb geht. Durch die Fertigstellung der beiden Projekte umfaßt das Floating-PV-Portfolio der BayWa r.e. in Europa zu diesem Zeitpunkt elf Projekte mit insgesamt über 300.000 schwimmenden Solarmodulen und mehr als 180 MW Leistung.
Einem Bericht vom Mai 2021 zufolge haben Wissenschaftler der Hanze University of Aplied Science im niederländischen Groningen die Umweltauswirkungen der Anlage Bomhofsplas ab dem Zeitpunkt ihrer Errichtung untersucht. Die ersten Ergebnisse zeigen keinerlei Schäden an Flora, Fauna und Wasserqualität durch den Solargenerator. Einzig eine minimale Veränderung des Sauerstoffgehalts des Wassers unter den schwimmenden Modulen wird festgestellt. Vollständige Ergebnisse der Entwicklung der Fauna unter den Modulen liegen aber erst in ein paar Jahren vor. Bis dahin werden die Studien weitergeführt.
Im Juni 2019 berichtet die Eidgenössische
Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), daß sie gemeinsam
mit Wissenschaftlern der ETH Zürich, der Universitäten Zürich und Bern,
des Paul Scherer Instituts (PSI) und der Norwegischen National University
of Science and Technology (NTNU) in Trondheim die Idee durchgerechnet
habe, CO2 aus der Umwelt zurückzugewinnen und erneut zu
nutzen.
In ihrer Studie zeigen sie auf, daß solare Methanol-Inseln langfristig genügend Treibstoff produzieren könnten, um die weltweite Mobilität CO2-neutral zu gestalten. Dabei soll inmitten der Ozeane mittels Wasser und Solarenergie Wasserstoff hergestellt werden, der dann vor Ort mit aus dem Meerwasser gewonnenen CO2 zu Methanol umgewandelt wird. Immerhin hat Meerwasser eine rund 125-mal höhere CO2-Konzentration als die Luft.
Ausgangspunkt der Idee sind Solarinseln, also mit Photovoltaikanlagen ausgestattete schwimmende Plattformen. Da aber Solarstrom schwer gespeichert und von dort nur schlecht abtransportiert werden kann, macht ein Solarkraftwerk auf dem Meer keinen Sinn. Allerdings kann man aus Kohlendioxid und Wasserstoff flüssiges Methanol (CH3OH) oder gasförmiges Methan (CH4) herstellen. Die Ausgangsstoffe könnten also direkt aus dem Ozean gewonnen beziehungsweise dort hergestellt werden.
In bestehenden Anlagen wird das aus der Atmosphäre gewonnene CO2 meist zur Herstellung von Methan verwendet, was auch auf den Solarinseln möglich wäre. Im Rahmen ihrer Überlegungen entschieden sich die Forscher allerdings für die Herstellung eines flüssigen Brennstoffs, da sich dieser besser transportieren läßt. Ausserdem kann Methanol nicht nur als Treibstoff eingesetzt werden, sondern auch zur Herstellung diverser chemischer Produkte.
Der Bau eines solchen solarbetriebenen Methanol-Clusters auf dem Ozean, der aus rund 70 PV-Inseln mit einem Durchmesser von jeweils 100 m2 und einem Schiff mit den Elektrolyse- und Syntheseanlagen bestünde, würde rund 80 Mio. $ kosten. Um allerdings so viel CO2 zu recyceln, wie zurzeit ausgestoßen wird, wären 170.000 solcher Inseln nötig, was einen Eindruck von der tatsächlichen Dimension dieses Problems vermittelt.
Eine weitere Meldung in diesem Monat beinhaltet, daß die Dubai
Electricity and Water Authority (DEWA) eine Ausschreibung
für Berater veröffentlicht hat, die schwimmende Solaranlagen im Arabischen
Golf untersuchen, entwickeln und bauen wollen. Dubai will
damit wieder einmal eine (eingekaufte) Vorreiterrolle im Sinne einer
nachhaltigen Entwicklung einnehmen. Die erfragten Beratungsleistungen
umfassen u.a. eine Machbarkeitsstudie, die technischen Anforderungen,
eine Umweltverträglichkeitsprüfung usw.
Um sich die weltweit größten schwimmenden Solarkraftwerke näher anzusehen und sich über die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet zu informieren, besuchen die Verantwortlichen der DEWA die Volksrepublik China und Singapur. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von Dubai wird zudem die Installation einer FPV-Anlage auf Tiefwasserabfluß-Seen geprüft.
Im Februar 2020 wird bekannt, daß die erste schwimmende Solaranlage des Nahen Ostens auf der kleinen Ferieninsel Nurai in Abu Dhabi in Betrieb genommen werden soll. Die Insel bezieht ihren Strom seit 2016 aus einem Solar-Hybrid-Mini-Netz, das von dem in Dubai ansässigen Solarentwickler Enerwhere installiert wurde, der nun auch bereit ist, die 80 kW FPV-Pilotanlage zu errichten. Die Vorbereitungen für das Projekt sind bereits abgeschlossen.
Die neue Anlage wird eine der weltweit ersten FPV-Anlagen in einem Offshore-Salzwassergebiet sein, das in Zukunft möglicherweise auch als ein Testfeld für derartige Anlagen dienen kann. Immerhin hat alleine nur Abu Dhabi schon rund 150 Inseln, die von schwimmenden Lösungen für erneuerbare Energien profitieren könnten. Das nächste Ziel sind daher die World Islands in Dubai, wo hauptsächlich Diesel verwendet wird. Ein Erfolg des Projekts auf Nurai könnte auch für diese künstlich aufgeschütteten Inseln eine nachhaltige Option bedeuten.
Die DEWA veröffentlicht in Januar 2021 eine Ausschreibung für den Bau einer schwimmenden PV-Pilotanlage an einem nicht näher bezeichneten Standort. Mitte April wird der Eingang von sechs Angeboten gemeldet, deren Preisangebote extrem unterschiedlich sind. Das niedrigste Angebot in Höhe von 3,01 Mio. AED wird von der türkischen Firma Yeo Contracting eingereicht, das höchste mit 16,5 Mio. AED von der ESEME Energy LLC mit Sitz in Duai. Bei den anderen vier Firmen handelt es sich um die Pure Energy Construction (MAHY & Co), die Maessa Telcommunicaciones Ingeniera (MAETEL), die Powerchina und die Green Solar General Contracting.
Den Beratungsauftrag für das geplante schwimmende PV-Solarprojekt erteilt die DEWA nach einem weiteren Ausschreibungsverfahren dem deutschen Unternehmen Fichtner. Weitere Schritte am Golf werden bislang nicht gemeldet.
Im Juli 2019 nimmt die Erdgas Südwest in
Maiwald bei Renchen in Baden-Württemberg die bis dato
größte schwimmende Photovoltaikanlage Deutschlands auf einem Baggersee
in Betrieb. Obwohl nur 2 % der Seefläche von den 2.304 Modulen bedeckt
werden, soll die 749 kW Anlage
ca. 800.000 kWh grünen Strom pro Jahr liefern. Tatsächlich ist der
reale Stromertrag erheblich höher als geplant, als in den ersten 12
Monaten 853.328 kWh erzeugt wurden, was zum größten Teil dem guten
Wetter in dem Zeitraum geschuldet ist.
Da die Anlage im Vergleich zu Landanlagen aber auch wetterbereinigt einen Mehrertrag von rund 3 – 4 % aufweist, und weil die PV-Module ihre höchste Leistung liefern, wenn die Umgebungstemperatur etwa 20°C beträgt, ist es wohl die relative gleichbleibende Temperatur des Wassers in dem tiefen See, die bei Hitze zur Kühlung und bei Kälte zur Erwärmung beiträgt und damit den Mehrertrag erklärt.
Der See hat nur eine Größe von 43 ha, von denen die FPV-Anlage nur 2 % belegt, was aber einen Grund hat: So sei die Anlage vom Betreiber mit Absicht kleiner dimensioniert und auf eine installierte Leistung von fast genau 750 kW ausgerichtet worden, weil er bei dieser Größe nicht an einem Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur teilnehmen mußte. Denn dann hätte er den in der Anlage produzierten Strom nicht zur Eigenversorgung seines Kieswerks nutzen dürfen.
Die Idee des klimaneutralen Kiesabbaus entstand gemeinsam mit dem Unternehmer Armin Ossola, Inhaber der Ossola GmbH, einem Kieswerk, dessen großen Geräte wie Bagger, Brecher und Förderbänder viel Strom verbrauchen. Der vor Ort produzierte PV-Strom wird daher zu 75 % direkt dort wieder verbraucht. Außerdem passen der enge räumliche Zusammenhang sowie die zeitliche Synchronizität von Stromerzeugung und Stromverbrauch perfekt zusammen.
In den letzten Jahrzehnten sind entlang der Rheinschiene viele solcher Baggerseen entstanden, da der Bedarf an Baustoffen wie Sand und Kies enorm gestiegen ist und nach wie vor wächst. Die Anlage Renchen gilt daher nur als die erste von vielen, und im Fokus der Erdgas Südwest stehen bereits weitere Baggerseen, allerdings nur diejenigen, die noch im Betrieb sind und nicht als Freizeitanlagen genutzt werden.
So gibt die Erdgas Südwest im September 2020 den Startschuß für den Bau ihres neuesten und bislang größten schwimmenden Photovoltaik-Projekts, bei dem auf einem Baggersee in Leimersheim zwei schwimmende Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt etwa 1,5 MW entstehen werden.
In Bezug auf Renchen meldet der Betreiber im Juli 2020, daß sich die zu diesem Zeitpunkt größte schwimmende PV-Anlage Deutschlands nach einjährigem Betrieb in jeder Hinsicht bewährt hätte. Nicht nur, daß die Anlage mehr Solarstrom erzeugt hat als erwartet, auch extremen Wetterbedingungen habe sie tadellos standgehalten. So sei der Hitzesommer 2019 genauso schadlos an der Anlage vorbeigegangen wie der stürmische Februar 2020. Die Windgeschwindigkeiten über 100 km/h hätten lediglich für ein verbogenes Dach der Wechselrichter gesorgt, das schnell repariert werden konnte. Die Module auf dem Wasser hätten sich hingegen sturm- und wetterresistent gezeigt.
Ebenfalls im Juli wird berichtet, daß ein Konsortium unter der Leitung
des belgischen Schiffahrtsunternehmens Dredging, Environmental
and Marine Engineering (DEME) ein innovatives Projekt im
Umfang von 2 Mio. € gestartet habe, um ein erstes Konzept für schwimmende
Solaranlagen auf offenem Meer in der Nordsee zu
entwickeln, das Teil längerfristiger Pläne ist, die Technologie in
zukünftige Offshore-Wind- und Aquakulturparks einzubauen.
Das Konsortium, zu dem auch die Firmen Tractebel und Soltech, die Jan De Nul Group sowie die Universität Gent gehören, ist der Ansicht, daß die Offshore-Photovoltaik auf hoher See der logische nächste Schritt ist, wenn man die Fortschritte der letzten Jahre bei der Installation schwimmender Solaranlagen auf Seen, Dämmen, Lagunen und in anderen geschützten Umgebungen bedenkt.
Um Solarpaneele für den Betrieb in rauhen Offshore-Umgebungen anzupassen, muß die Technologie korrosionsbeständig gemacht und so konzipiert werden, daß sie salzhaltigem Wasser sowie starken Strömungen und Wellenbewegungen standhält. Bei dem Pilotprojekt wird Tractebel für die Offshore-Technik, DEME und Jan De Nul für den Schiffsbetrieb, Soltech für die speziellen PV-Paneele des Projekts und die Universität Gent für die Aquakultur- und Ökosystemforschung zuständig sein.
Die DEME ist davon überzeugt, daß die Offshore-Solartechnologie mit hohem Wellengang eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen und eine der wichtigsten zukünftigen grünen Energiequellen sein kann – und bereitet sich in Zusammenarbeit mit den Konsortialpartnern darauf vor, in Belgien den weltweit ersten Hochwellen-Offshore-Solarpark zu entwickeln und zu installieren.
Ganz allgemein kann diese Expansion als ein Schritt in Richtung der sogenannten ‚Blauen Wirtschaft‘ gesehen werden, die Konzepte wie maritime Habitate, Städte auf dem Wasser, Offshore-Energiezentren usw. vorantreibt. Das von Tractebel geleitete Konsortium will nun neue Konzepte entwickeln und Labor- und Feldtests durchführen, eventuell in Kombination mit Windparks oder der Aquakultur, um dann die Schritte zur Kommerzialisierung der Technologie zu unternehmen.
Im September 2019 findet in Amsterdam die erste Global
Floating Solar Conference statt. Den Veranstaltern zufolge
wird die schwimmende Solarenergie bereits als ‚dritte Säule der Solarenergie‘
bezeichnet, da sie sich einen festen Platz auf dem Markt neben den
traditionellen Aufdach- und Freiflächenanlagen erobert hat.
Da es sich um eine relativ neue Anwendung handelt, entwickeln sich die Technologien, Regeln, Vorschriften und Marktteilnehmer noch schnell weiter – und in dem Maße, in dem die Anwendung reift, sich standardisiert und billiger wird, werden mehr Länder das Wasser testen und mehr Akteure den Sprung hinein wagen.
In jedem Fall wird dieses Segment in den kommenden Jahren weiter an Fahrt gewinnen und zahlreiche Möglichkeiten für die Entwicklung neuer Projekte und Investitionsmöglichkeiten mit sich bringen. Die nächste, zweite Konferenz ist für den September 2021 geplant.
Die Strom- und Wasserversorgungsunternehmen von Auckland kündigen
im September 2019 ein Projekt zum Bau der ersten FPV-Anlage
in Neuseeland an, die auf dem Rosedale-Klärteich von Albany an
der Nordküste Aucklands schwimmen soll. Die Anlage entwerfen und liefern
wird die Firma Vector PowerSmart von der Vector Group,
Partner ist die Watercare Services (Watercare), eine
vom Stadtrat kontrollierte Organisation zur Verwaltung von Infrastrukturanlagen.
Die Anlage aus mehr als 2.700 Solarmodulen und 3.000 (andere Quellen: 4.000) schwimmenden Pontons soll zur Ergänzung des Stroms aus dem Netz und der Kraft-Wärme-Kopplung aus Biogas eingesetzt werden, das bereits vor Ort bei der Abwasserbehandlung erzeugt wird. Der Strom wird für die Pumpen und die Belüftung der Bakterien verwendet, die den Abfall im Rahmen des Klärprozesses abbauen. Erwartet wird eine Produktion von 1.486 MWh pro Jahr, genug Strom, um ein Viertel des gesamten Energiebedarfs der Kläranlage zu decken.
Realisiert wird die 1,04 MW Anlage schließlich innerhalb von vier Monaten von der Firma D3Energy in Zusammenarbeit mit der Vector PowerSmart, und enthüllt wird sie im Oktober 2020.
Im Oktober 2019 gibt die Ciel & Terre bekannt,
daß ihre indische Tochtergesellschaft, die in Bengaluru ansässige Ciel
& Terre Solar Pvt. Ltd. (CTSP), ihr erstes schwimmendes
Solarprojekt in Indien mit einer Leistung von 450
kW auf dem CIAL-Golfplatz am Flughafen von Cochin installiert
hat. Das von der Cochin Airport Authority Ltd. (CIAL) realisierte
Projekt ist das erste in dem Land, das die Hydrelio-Technologie
einsetzt.
Nach Angaben des Unternehmens erforderte es weniger als zwei Wochen, um das 100 kW Demonstrations-FPV-Projekt im Mai für eine Delegation zu installieren, die den Flughafen im Rahmen der International Solar Alliance besuchte. Das nächste Projekt in der Pipeline ist ein 5,4 MW Kraftwerk in Westbengalen, das bis Ende Oktober oder Anfang November fertiggestellt werden soll.
Im gleichen Monat erscheinen Berichte, denen zufolge der Bundesstaat Madhya Pradesh in Zentralindien eine schwimmende Solaranlage mit einer Leistung von 1 GW für den Stausee des Indira-Sagar-Damms in Khandwa plant, dem größten Damm in Asien.
Nach der Durchführung vorläufiger Studien bereitet die Weltbank nun eine Machbarkeitsanalyse für die Entwicklung vor, die rund 700 Mio. $ kosten wird. Die Initiatoren hoffen, daß die Arbeiten an dem Projekt in etwa acht Monaten beginnen können. Die Fläche des Stausees von 26.710 ha würde theoretisch sogar FPV-Kraftwerke mit einer Leistung von 13 GW erlauben.
Ebenfalls im Oktober 2019 startet der Schweizer Energieversorger Romande
Energie Holding SA ein Pilotprojekt auf dem Stausee Lac
des Toules in Bourg-St-Pierre im Kanton Wallis, das zeigen
soll, ob sich der Einsatz schwimmender Solarmodule auf den Stau- und
Gebirgsseen der Schweizer Alpen lohnt. Der Lac des Toules befindet
sich in einer Höhe von 1.810 m über dem Meeresspiegel.
Der Test ist der Höhepunkt von sechs Jahren Forschung und Entwicklung, die 2013 mit Tests nahe des Seeufers auf der Suche nach geeigneten Modulen und Konfigurationen begannen. Im September 2017 ist das Projekt vom Kanton Wallis genehmigt worden. Das von K2 Systems umgesetzte Projekt kostet 2,35 Mio. Schweizer Franken und wird vom Schweizer Bundesamt für Energie unterstützt.
Zwar existierten bereits schwimmende Solarparks auf dem Meer oder knapp über dem Meeresspiegel, doch noch keine im alpinen Milieu, das möglicherweise einige Vorteile mit sich bringen. Laut einer aktuellen Studie des Schweizerischen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne sei die Ausbeute in hohen Lagen um bis zu 50 % höher als im Flachland, wofür es mehrere Gründe gibt: dünnere Luft, höhere UV-Einstrahlung sowie – im Winter – den Schnee, der das einfallende Sonnenlicht reflektiert und so dem Ertrag zusätzlich steigert.
Nützlich sei auch die niedrigere Temperatur. Außerdem werden bifaziale Module eingesetzt, die auch aus dem Licht Strom produzieren, das beispielsweise durch Reflexionen auf ihrer Rückseite landet. Ein weiterer Vorteil ist, daß der See ein Stausee ist. Die Infrastruktur, um den erzeugten Strom abzutransportieren, ist daher bereits vorhanden, ebenso freie Flächen sowie Zufahrtswege.
Andererseits muß die schwimmende Anlage aufgrund des besonderen Standorts Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h, einer Eisdicke des Sees von 60 cm und Schneehöhen von 50 cm standhalten. Sie ist zudem auf extreme Temperaturschwankungen zwischen -25 °C und +60 °C ausgerichtet.
Um die Module an ihren Platz zu bringen, sind zahlreiche Helikopterflüge erforderlich. Bis Ende des Monats werden 36 schwimmende Plattformen auf dem See plaziert, Konstruktionen aus Aluminium und hochdichtem Polyethylen, die im Boden des Stausees durch Gewichte verankert sind sowie je nach Wasserstand steigen und fallen können. Eine der schwimmenden Strukturen beherbergt den Zentralwechselrichter und den Transformator, während auf den restlichen 35 Plattformen jeweils 40 Solarmodule verbaut sind. Die insgesamt 1.400 Modulen belegen eine Gesamtfläche von 2.240 m2
Nach Beendigung der gemeinsam mit der ABB Schweiz durchgeführten Arbeiten im Dezember geht das netzgekoppelte 448 kW Projekt in eine zweijährige Testphase, bei der sich schon bald zeigt, daß die FPV-Anlage ungefähr 800 MWh pro Jahr produziert.
Das Pilotprojekt, das in Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinde Bourg-St-Pierre entwickelt wurde, ist Teil eines umfassenderen Plans zur Errichtung eines großen schwimmenden Solarparks auf dem Stausee ab 2022. Dabei ist die Rede von 64.000 m2 und einer Produktion von 22 GWh pro Jahr. Auf diesem Niveau werden die Investitionskosten bei rund 50 Mio. Schweizer Franken liegen, umgerechnet rund 45 Mio. €. Der Energieversorger hat zudem noch weitere Seen identifiziert, auf denen eine Installation interessant sein könnte.
Als Ermutigung kann gewertet werden, daß das Projekt im Januar 2021 mit dem Schweizer Energiepreis Watt d’Or 2021 für die beste Innovation im Bereich erneuerbare Energien ausgezeichnet wird.
Im Dezember 2019 vereinbaren die koreanische Saemangeum
Investment Agency (SDIA), die Saemangeum Offshore Wind Power (SOWP),
die G8 Subsea (G8) und die Amsterdam Capital Partners (AMSCAP), bei
der Entwicklung eines gigantischen Projekts für erneuerbare Energien
von bis zu 3 GW im Gelben Meer vor Korea zusammenzuarbeiten.
Die SDIA ist eine zentrale Regierungsbehörde Südkoreas, die für das Saemangeum-Projekt in der Provinz Nord-Jeolla zuständig ist, ein großes nationales Entwicklungsprojekt, das 2013 per Erlaß der Exekutive ins Leben gerufen wurde. Die südkoreanische Regierung ist entschlossen, das Projekt zu einem globalen Geschäfts- und Freihandelszentrum auszubauen. Die Pläne für den künstlichen Stausee, der durch den längsten Seedeich der Welt an der Südwestküste Südkoreas entstanden ist, umfassen neben einer Offshore-Windfarm mit einer Leistung von 300 MW auch eine riesige schwimmende 2,7 GW Solaranlage.
Berichten vom Juli 2020 zufolge haben das südkoreanische Energieunternehmen EN Technologies und der o.e. norwegische Experte für schwimmende Photovoltaik Ocean Sun eine Vereinbarung getroffen, um die Pilotprojekte der FPV-Anlage zu entwickeln, deren Leistung nun mit 2,1 GW angegeben wird. Die Vereinbarung umfaßt ein Demonstrationssystem von mindestens 100 MW innerhalb von 18 Monaten, mit einer Folgeoption für zusätzliche 400 MW innerhalb von fünf Jahren.
Im Oktober verlautet, daß der der staatliche Betreiber Korea Hydro & Nuclear Power Co. Ltd. (KHNP), eine Tochtergesellschaft der Korea Electric Power Corp. (KEPCO), beabsichtigt, die FPV-Anlage im Wert von 3,82 Mrd. $ (andere Quellen: 3,97 Mrd. $) zu bauen. Das schwimmende Solarkraftwerk wird sich nach seiner Fertigstellung über eine Fläche von mehr als 30 km2 erstrecken und in der Lage sein, 1 Mio. Haushalte mit Strom zu versorgen.
Nun wird erwartet, daß die HNP den Bieter für die erste Phase des Projekts auswählt, die 300 MW oder 14 % der Gesamtkapazität umfassen würde. Um das erste Geschäft abzuschließen und die Initiative bei den folgenden Geschäften zu ergreifen, beteiligen sich auch die drei führenden inländischen Unternehmen – Hanwha Q Cells, LG Electronics und Shinsung E&G – an der Ausschreibung.
Die Hanwha Q Cells bietet bifaziale Module mit der Bezeichnung Q.Peak Duo Poseidon an, die auf schwimmende Solarparks spezialisiert sind und eine Spitzenleistung von 420 W und einen Wirkungsgrad von 20,3 % aufweisen. Im Jahr 2018 beispielsweise wurden 6.100 Stück dieser Module an den schwimmenden Solarpark Lingewaard in den Niederlanden geliefert (s.o.).
Ein weiterer Akteur im Rennen ist die Firma Shinsung E&G Co. Ltd., die Solarmodule mit einer Spitzenleistung von 440 W und einem Wirkungsgrad von 19,8 % für einen schwimmenden 73 MW Solarpark liefern wird, der ab dem nächsten Jahr gebaut werden soll.
Im Oktober 2020 gibt die KHNP bekannt, daß es eine Vereinbarung mit der Regierung der Stadt Andong in der südkoreanischen Provinz Gyeongsangbuk-do und der Yeongnam-Universität über die Errichtung schwimmender Solarparks hinter acht Dämmen in Nord-Gyeongsang unterzeichnet hat, die zusammen eine Leistung von 648 MW besitzen und rund 1,16 Mrd. $ kosten werden.
Das Unternehmen kündigt außerdem an, daß es mit dem Bau eines Solarparks auf dem Stausee des Pumpspeicherkraftwerks in Cheongsong beginnen wird. Nach seiner Fertigstellung im März nächsten Jahres wird dieser in der Lage sein, jährlich 5.560 MWh Strom zu erzeugen.
Im November wird die Hanwha Q Cells für den Bau eines schwimmenden 41 MW Solarkraftwerks in einem Mehrzweckdamm in Hapcheon in der Provinz Süd-Gyeongsang ausgewählt. Im Rahmen der Vereinbarung mit K-Water beginnt der Bau schon im Dezember und das Unternehmen plant, für den Bau und den Betrieb des FPV-Kraftwerks ein Anwohnerbeteiligungsmodell zu verfolgen, bei dem bevorzugt die Einwohner der Region eingestellt und lokale Bau- und Schwermaschinenfirmen beauftragt werden. Zudem sollen die Anwohner die Möglichkeit erhalten, sich als Investoren an dem schwimmenden Solarkraftwerk zu beteiligen.
Im Dezember 2019 veröffentlicht das Fachblog cleantechnica.com einen
zweiteiligen Artikel über die Idee, Floating-PV-Anlagen auf Pumpspeichersysteme zu
setzen. Bislang scheint dies noch niemand getan zu haben. Über die
Titel lassen sich die englischsprachigen Artikel leicht finden: ‚Floating
Solar On Pumped Hydro, Part 1: Evaporation Management Is A Bonus‘ und
‚Floating Solar On Pumped Hydro, Part 2: Better Efficiency, But More
Challenging Engineering‘. Siehe dazu auch die weitere Entwicklung ab 2020.
Laut dem Energieberatungsunternehmen Wood Mackenzie Power & Renewables,
das Teil des US-amerikanisches Datenanalyse-Unternehmens Verisk Analytics
ist, sind Ende 2019 weltweit etwa 2,4
GW an schwimmenden Solaranlagen installiert, von denen sich
rund 90 % in Asien befinden.
Das Jahr 2020 beginnt mit der Meldung im Januar, daß
einer der weltweit größten schwimmenden Solarparks in Indonesien gebaut
werden soll – von dem staatlichen indonesischen Stromversorger PT
Perusahaan Listrik Negara (PLN) und dem in Abu Dhabi ansässigen
Entwickler erneuerbarer Energien Masdar.
Die 145 MW Anlage – Masdars erstes schwimmendes PV-Projekt überhaupt und der erste Vorstoß nach Südostasien – soll auf dem Cirata-Stausee in West-Java, etwa 100 km südöstlich der Hauptstadt Jakarta, errichtet werden. Die Partner gehen davon aus, daß die Bauarbeiten bald beginnen und der kommerzielle Betrieb im Jahr 2022 aufgenommen werden kann. Entwickelt wird die FPV-Anlage von der PT Pembangkitan Jawa Bali Masdar Solar Energi (PMSE), einem Joint Venture zwischen Masdar und der PT PLN-Tochter PT PJBI.
Letztlich wird im August 2021 mit den Arbeiten begonnen, nachdem die Finanzierung des Projekts von der Sumitomo Mitsui Banking Corp., der Societe Generale und der Standard Chartered Bank bereitgestellt wurde. In Betrieb gehen soll die Anlage nun im vierten Quartal 2022.
Zwischenzeitlich gibt es einen Pressebericht vom Juli 2021, dem zufolge die oben bereits kurz erwähnte Firma Sunseap, ein Entwickler, Eigentümer und Betreiber von Solarfarmen aus Singapur, plant, in der Nähe der Stadt Batam in Indonesien, etwa 50 km südöstlich von Singapur, den „weltweit größten schwimmenden Solarpark“ zu bauen. Die FPV-Anlage soll eine Kapazität von 2,2 GW haben, sich über ca. 1.600 ha des Duriangkang-Stausees im Süden der Insel Batam erstrecken und rund 2 Mrd. $ kosten.
Um das Projekt voranzutreiben, das auch ein Energiespeichersystem mit einer Kapazität von 4.000 MWh umfassen soll, wird eine entsprechende Absichtserklärung zwischen der Sundeap und der indonesischen Freihandelszone Batam (BP Batam) unterzeichnet. Der Bau des Projekts, das mit Bankkrediten und Sunseap-Kapital finanziert wird, soll 2022 beginnen und 2024 abgeschlossen werden. Ein Teil der erzeugten Energie wird dann innerhalb von Batam verbraucht, während überschüssiger Strom über ein Unterseekabel nach Singapur exportiert werden soll.
Eine zweite Absichtserklärung, die Mitte August unterzeichnet wird, nennt einen Betrag von 470 Mio. $ für eine zweite Anlage, die von der Firma PT Toba Bara Energi im Tembesi-Stausee gebaut werden und eine Erzeugungskapazität von 333 MW besitzen wird.
Im Januar 2020 wird in der Blauen Lagune neben
dem Miami International Airport von der Firma D3Energy eine
ganz besondere 157 kW FPV-Anlage
aus 402 Paneelen zu Wasser gelassen, als Teil einer gemeinsamen Vereinbarung
mit dem Stromversorger Florida Power & Light (FPL) und dem County
Miami-Dade. Die zu diesem Zeitpunkt größte schwimmende Solaranlage
im Südosten der Vereinigten Staaten ist außerdem ist ein Forschungsprojekt,
bei dem getestet wird, wie sich Solarmodule auf dem Wasser verhalten.
Im Endanflug auf den Flughafen können die Passagiere aus dem Fenster schauen und diese schwimmende PV-Anlage sehen, auf der sich die beiden Logos von FPL und dem County befinden. Das neue Wahrzeichen, das auch für Fahrer auf dem Dolphin Expressway in Richtung Westen sichtbar ist, soll Südfloridas Engagement für Innovation und saubere Energie unterstreichen.
Die in Miami beheimatete und damals neu gegründete D3Energy war im Jahr 2013 eine Partnerschaft mit dem französischen Unternehmen Ciel & Terre eingegangen, um schwimmende Solarkraftwerke in den Vereinigten Staaten zu entwickeln und zu vertreiben, vor allem in den Staaten Florida und New Jersey. Das erste Projekt im Rahmen der Partnerschaft wird im Februar 2017 installiert: eine schwimmende 31,5 kW Anlage für die Orlando Utilities Commission (OUC) in Zentralflorida (s.o.).
Ein weiteres Projekt der D3Energy wird im September für die Stadt Altamonte Springs umgesetzt, deren Wasseraufbereitungsanlage, die Altamonte Springs Water Reclamation Facility, der größte Energieverbraucher der Stadt ist. Die neue 1 MW FPV-Anlage aus 2.430 Paneelen, die den angrenzenden Rückhalteteich nutzt, wird bei Spitzenproduktion fast 90 % des Energiebedarfs der Anlage decken können.
Im Dezember 2020 führt die D3Energy eine Installation auf dem Orlando International Airport (OIA) durch, die ebenfalls Kunst und Energie verbindet – diesmal neben dem Design des Flughafenlogos noch mit einem Beleuchtungssystem, das die 125 kW Anlage nachts erhellt.
Um die Farbdifferenzierung zu erreichen und das Logo in Form des Buchstabens O zu gestalten, wird eine Kombination aus 360 monokristallinen und polykristallinen Paneelen verwendet. Die Anlage ist im Besitz der OUC und wird das neue Flughafenterminal des OIA mit Strom versorgen.
Das jüngste Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit der Universal-Muttergesellschaft Comcast und gilt als ein Favorit für alle Achterbahnfans, die Nervenkitzel suchen. Diese 249 kW Anlage aus 645 Paneelen befindet sich auf einem Rückhalteteich direkt am Eingang zu den Universal Orlando Themenparks und nutzt das Produkt SolarSkin, eine Folie, die über die Paneele gelegt wird und das Comcast-Logo darstellt
Ebenfalls Anfang des Jahres 2020 ruft die technische
Beratungsgruppe DNV GL aus den Niederlanden ein gemeinsames
Industrieprojekt (Joint Industry Project, JIP) mit 14 Teilnehmern ins
Leben, um die neuen schwimmende Solarkraftwerke rasch im Terawatt-Maßstab
zu etablieren.
Die Mitglieder der hochkarätigen branchen- und länderübergreifenden Initiative sind die Firmen BayWa r.e. und Blue C Engineering (Deutschland), DNV GL, Equinor, Statkraft und Scatec Solar (Norwegen), Électricité de France – EDF, Compagnie Nationale du Rhone, und Ciel & Terre International (Frankreich) Mainstream Renewable Power (GB), Seaflex (Schweden), Isigenere (Spanien), Noria Energy (USA), Carpi Tech/Makor Energy (Schweiz/Israel) sowie Energias de Portugal S.A. – EDP (Portugal).
In einer frühen Veröffentlichung legt das globale Konsortium Schätzungen vor, wonach allein die von Menschenhand geschaffenen Binnengewässer das Potential haben, weltweit bis zu 4 TW an neuen Stromerzeugungskapazitäten zu unterstützen. Hinzu kommt das Potential auf hoher See, insbesondere dort, wo Offshore-Windparks bereits sauberen Strom erzeugen und entsprechende Verkabelungen bis an Land schon existieren. Trotz dieses enormen Potentials gibt es aber noch immer keine harmonisierten Standardansätze für die Entwicklung von FPV-Anlagen und keine Industriestandards zur Gewährleistung der Qualität.
Das JIP wird sich daher mit allen Aspekten der Entwicklung schwimmender Solarprojekte in Binnen- und Küstengewässern befassen und sich dabei auf fünf Schlüsselthemen konzentrieren: Bewertung der Standortbedingungen, Vorhersage des Energieertrags, Verankerungs- und Fixierungssysteme, schwimmende Strukturen, Genehmigungen und Umweltauswirkungen.
Im August wird das Ingenieurbüro INNOSEA, das zur LOC-Gruppe gehört und auf erneuerbare Offshore-Energien spezialisiert, dazu eingeladen dem Floating Solar JIP-Konsortium beizutreten, das sich inzwischen aus sogar 23 führenden Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien besteht. Weitere neue Mitglieder sind: TotalEnergies SE, Acciona und SolarMarine Energy. Das Konsortium hofft, sein erstes Kraftwerk schon im ersten Quartal 2021 in Betrieb nehmen zu können. Davon ist bislang aber nichts zu sehen.
Mitte Februar wird berichtet, daß der schwedische Energiekonzern Vattenfall seinen
ersten schwimmenden Solarstrompark in Gendringen,
Niederlande, auf dem Betriebsgelände des Kies- und Sandabbauunternehmens Netterden
Zand en Grind baut. Die dort eingesetzten Sortier- und Aufbereitungsanlagen
und elektrischen Sandpumpen verbrauchen rund 2,5 Mio. kWh Strom pro
Jahr, und es wird erwartet, daß der neue FPV-Park mit einer Leistung
von 1,2 MW etwa die Hälfte des Strombedarfs decken kann.
Die Arbeiten starteten bereits Ende Dezember 2019, und die 140 Paneele werden auf einer schwimmenden Insel in einem Teich installiert, der durch den jahrzehntelangen Kies- und Sandabbau entstanden ist. Vattenfall fungiert als Generalunternehmer und überwacht den gesamten Prozeß, während Netterden die Finanzierung bereitstellt. Der Solarpark wird im September 2020 offiziell an Netterden übergeben.
Darüber hinausgehende FPV-Aktivitäten seitens Vattenfall lassen sich bislang nicht feststellen.
Im März 2020 geht der norwegische Energiekonzern Equinor (früher
bekannt als Statoil) eine Partnerschaft mit Saipem ein,
einem italienischen Öl- und Gasunternehmen, das zu 30 % dem italienischen
Energiekonzern Eni gehört und auch große Windparks errichtet. Gemeinsam
wollen die Partner eine schwimmende Solarparktechnologie für küstennahe
Anwendungen entwickeln.
Saipem hat eine Tochtergesellschaft namens Moss Maritime, die Ingenieurdienstleistungen für die Offshore-Öl- und Gasindustrie sowie für den Sektor der erneuerbaren Energien anbietet. Mit ihrer Hilfe soll ein modulares System konstruiert werden, das sich durch einfache Herstellung, Transport und Installation vor Ort auszeichnet. Mit anderen Worten: ein schwimmendes ‚Plug-and-Play‘-Solarsystem – oder wie es die Firma selbst ausdrückt: „Wir wollen das Ikea der schwimmenden Solarenergie sein“. Nähere technischen Details zu der - hoffentlich etwas robusteren - Technologie sind bislang noch nicht veröffentlicht worden.
Ein erstes Pilotprojekt soll im Dezember 2021 in Betrieb gehen und wird nach Angaben der Entwickler die weltweit erste schwimmende Solaranlage sein, die in rauhen Offshore-Gewässern betrieben wird. Die FPV-Anlage auf Frøya wird 80 x 80 m groß sein, mit einer Höhe von weniger als 3 m über der Meeresoberfläche, und eine Reihe von Solarzellen beherbergen, die bis zu 1 MW produzieren können.
Um die schwimmende Plattform mit dem Festland zu verbinden, wird die Firma Nexans ein dreiadriges 22-kW-Exportkabel mit einer Länge von 5 km liefern. Die größte Herausforderung für die Kabelkonstruktion ist die Bewältigung der dynamischen Belastungen, da sich die Verbindung am Ende der Plattform mit den Wellen auf und ab bewegt.
Im April 2020 erhält die o.e. National Hydro
Power Corp. (NHPC Limited) vom Kerala State Electricity Board
die grundsätzliche Genehmigung zum Bau einer schwimmenden 50
MW Solaranlage auf dem West-Kallada-Stausee In Indien.
Daraufhin laufen die vorbereitenden Maßnahmen für die Ausschreibung
zur Auswahl eines geeigneten Unternehmens für den Bau des Projekts.
Eines der wichtigsten Vorhaben der NHPC ist ein Joint Venture mit einem anderen öffentlichen Unternehmen, der Damodar Valley Corporation (DVC), zum Bau von großen schwimmenden Solarprojekten mit einer Leistung von 1,8 GW, die sich auf mehrere Stauseen verteilen. Zudem wird eine Absichtserklärung für ein Joint Venture mit der Green Energy Development Corp. vorbereitet, der Agentur für die Entwicklung erneuerbarer Energien in Odisha. Hier geht es um FPV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 500 MW.
Weitere 500 MW werden in Zusammenarbeit mit der Telangana State Renewable Energy Development Corp. bearbeitet. Hier handelt es sich um zahlreiche Projekte, die alle im Gebiet des Mid-Manair-Damms, Karim Nagar, Telangana, angesiedelt sind.
Die NHPC will nach eigenem Bekunden das größte schwimmende Solarenergieunternehmen der Welt werden und den Rekord für eine sehr lange Zeit halten. Das Unternehmen plant zu diesem Zeitpunkt den Bau von schwimmenden Solarkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 2.850 MW auf verschiedenen Stauseen des Landes. Was davon tatsächlich realisiert wird, und wann, bleibt abzuwarten.
Gemäß Berichten vom Januar 2021 besichtigt der Minister für neue und erneuerbare Energien, Hardeep Singh Dang, den geplanten Standort der „weltweit größten schwimmende Solaranlage“, die am Omkareshwar-Damm des Flusses Narmada im Distrikt Khandwa von Madhya Pradesh errichtet werden soll. Verläuft alles wie geplant, wird dieses 600 MW FPV-Kraftwerk im Juli 2023 mit der Stromerzeugung bei voller Kapazität beginnen. Möglicherweise hilft es ja, daß Minister Dang bei seinem Kontrollbesuch die Anweisung gibt, das Projekt innerhalb eines ‚bestimmten Zeitrahmens‘ fertigzustellen.
Die Planungs- und Entwurfsphase für das Kraftwerk soll noch in diesem Monat beendet, das Ausschreibungsverfahren bis Ende Juli abgeschlossen sein.
Angesichts dieser gewaltigen Planungen wirken die Realisierungen bescheiden.
Im Juni gibt die Firma Ciel & Terre India, eine
Tochtergesellschaft von Ciel & Terre International, bekannt,
daß sie die Planung, die Lieferung der Schwimmer, die Verankerung
und Vertäuung sowie die Bauüberwachung eines schwimmenden Solarkraftwerks
mit einer Leistung von 5,4 MW im
Wärmekraftwerk Sagardighi der West Bengal
Power Development Corp. Ltd. (WBPDCL) erfolgreich abgeschlossen
habe.
Es ist die weltweit erste FPV-Anlage, die in einem thermischen Kohlereservoir in Betrieb genommen wird. Auf den Schwimmkörpern des Hydrelio-Patents Equato, die im Rahmen der ‚Make in India‘-Kampagne vor Ort in der Fabrik von Ciel & Terre in Kerala hergestellt wurden, sind auf einer Fläche von 10,22 ha insgesamt 16.880 Photovoltaikmodule montiert.
Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme veröffentlicht die WBPDCL Ausschreibungen für zwei weitere FPV-Projekte – zusätzliche 10 MW im Wärmekraftwerk Sagardighi sowie 5 MW im Wärmekraftwerk Singareni. Vermutlich aufgrund der vielen Aktivitäten in Indien, eröffnet Ciel & Terre International in diesem Jahr in Bangalore ein globales Forschungs- und Entwicklungszentrum, in dem innovative Technik und neue Produkte entwickelt werden.
Ebenfalls im April 2020 wird gemeldet, daß die Niederländische
Organisation für angewandte wissenschaftliche Forschung (TNO)
im Rahmen des oben beschriebenen Solar@Sea-Projekts ein spezielles
Testfeld für schwimmende PV-Anlagen einrichtet, in welchem die Auswirkungen
von Wind und Wellen auf die Strukturen, die eventuellen Schäden an
den Modulen, deren Ertrag und die Auswirkungen der Wellen auf die Lichtabsorption
untersucht werden sollen.
Standort des Testfeldes ist ein See namens Oostvoornse Meer in der Nähe der Maasvlakte, einer künstlichen Erweiterung der Industrieanlage Europoort im Rotterdamer Hafen. Hier herrschen Bedingungen der Wellenklasse 2, was bedeutet, daß bei schwerem Sturm Wellen von bis zu 1 m Höhe zu erwarten sind. Der erste Abschnitt der war bereits im Dezember 2019 fertiggestellt worden, während der zweite Abschnitt im Laufe diesen Jahres installiert werden soll.
Der erste Feldversuch wird sich auf drei verschiedene Konstruktionen konzentrieren, denn wie stark die PV-Module belastet werden, hängt von der Bauweise ab. Eines der Forschungsthemen ist daher herauszufinden, ob unterschiedliche Belastungen der Module zu Modulschäden führen können. Daneben werden die Auswirkungen von Wind und Wellen auf verschiedene Verankerungssysteme überwacht.
Die meisten FPV-Projekte wurden bisher auf relativ ruhigen Gewässern installiert. In Zukunft werden die Entwickler jedoch mehr Systeme auf größeren Gewässern und auf offener See installieren, wo größere Wellen auftreten. Dies kann sich auch auf die Lichtabsorption und damit den Modulertrag auswirken, denn wenn die Module auf kleinen Schwimmern montiert sind, wie bei Ein-Modul-pro-Schwimmer-Konstruktionen, und die Schwimmer der Wellenbewegung folgen, sind die einzelnen Module unterschiedlich zur Sonne ausgerichtet. Die daraus resultierenden Fehlanpassungsverluste könnten in der Größenordnung von einigen Prozent liegen.
Die TNO hat ein Modell entwickelt, um diese Verluste auf Jahresbasis zu berechnen. Demnach betragen sie an Standorten mit extremer Wellenintensität bis zu 9 %, an Standorten mit hoher Wellenintensität 7 %, und an Standorten mit mittlerer Wellenintensität 3 %. In Offshore-Umgebungen, wo die Wellen höher und die Winde stärker sind, sind die Verluste noch größer.
Die FPV-Anlagen auf dem Testfeld werden bis zu 50 kW groß und an das Stromnetz angeschlossen sein. Die TNO wird die Systeme hinsichtlich ihrer elektrischen Leistung überwachen, während das Forschungsinstitut MARIN hydrodynamische Aspekte untersuchen wird. Die niederländische Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HZ) wird sich wiederum mit den ökologischen Auswirkungen der Systeme befassen.
Aus einer Liste von zwölf Kandidaten haben die TNO-Experten im Fieldlab Green Economy in Westvoorne zusammen mit ihren Partnern, dem in Saudi-Arabien beheimateten Petrochemieunternehmen SABIC, dem norwegischen Energieunternehmen Equinor und der niederländischen Gemeinde Westvoorne, drei Kandidaten ausgewählt: Solar Float (Niederlande), SolarisFloat (Portugal) und Isifloating von Isigenere (Spanien). Was insofern interessant ist, als daß die ersten beiden Unternehmen bislang noch keine Präsenz gezeigt haben.
Der Plan der TNO sieht vor, die drei genannten Systeme in diesem Sommer in Betrieb zu nehmen und ein Jahr lang zu testen. Für die Forschung an den schwimmenden Solarinseln werden eine Kabine mit Meßsystemen auf dem Wasser sowie ein Referenzfeld an Land plaziert. Von der Küste aus wird ein schwimmender Steg mit Solarpaneelen zur Kabine auf dem Meer führen (die auf dem Luftbild aber noch nicht zu sehen ist).
Die Recherche ergibt, daß Solar Float ein Handelsname
der Firma Texel4Trading B.V. ist, die Komplettlösungen
für grüne Energie anbietet und das schwimmende System entwickelt hat,
um eine einfache und leicht zu wartende Lösung zu bieten, bei der die
tragenden Strukturen mindestens 30 Jahre lang mit minimalem Wartungsaufwand
halten. Das System besteht aus einer Trägerstruktur aus Beton, die
gut 25 % des Tageslichts durchläßt und so die Gesundheit des Wassers
und der darunter befindlichen Wasserlebewesen erhält.
Dieses einzigartige Beton-Verankerungssystem, das im Gegensatz zu den branchenüblichen Kunststoffschwimmern vollständig begehbar ist, führt zu äußerst niedrigen Wartungskosten und vermeidet die manuelle jährliche Reinigung, die bei schwimmenden Systemen mit Kunststoffträgerstrukturen erforderlich ist. Installiert werden die FPV-Systeme mit einer Ost-West-Ausrichtung, die keine große Schatten erzeugt und auch die Windlasten erheblich reduziert.
Nach eigenen Angaben hat die Solar Float im Oktober 2016 die erste FPV-Anlage in den Niederlanden installiert, nachdem die Gemeinde Texel im Jahr 2014 die erste Ausschreibung des Landes für eine schwimmende Solaranlage publiziert und die Firma, die ihren Hauptsitz ebenfalls in Texel hat, den Zuschlag für die innovativste und nachhaltigste Lösung erhalten hatte. Die 928 Module des 241 kW Kraftwerks werden auf dem Everstekoog-Sammelbecken auf der Insel Texel installiert. Die Anlage befindet sich im Besitz der Gemeinde, die den gesamten erzeugten Strom nutzt.
Da die Anlage an einer Hauptverkehrsstraße liegt, entschieden sich die Ingenieure für in der EU hergestellte, hochwertige Antireflexglas-Paneele, um eine Blendung der Autofahrer zu vermeiden. Das System wird mit der Überwachungsplattform von SolarEdge vervollständigt, die es der Stadtverwaltung ermöglicht, detaillierte Diagramme über die Systemleistung auf Modulebene zu sehen und den Betrieb aus der Ferne zu überwachen.
Im Jahr 2017 entwirft und installiert Solar Float die zu dieser Zeit größte schwimmende Solaranlage der Niederlande im De Krim Resort, das sich ebenfalls auf der Insel Texel befindet. Hier werden auf einem 7.728 m2 großen Regenwasserreservoir, das zur Bewässerung des Golfplatzes des Resorts dient, 2.390 Module installiert, die 700 – 800 MWh pro Jahr erzeugen. Die Anlage qualifizierte sich zudem für ein Förderprogramm der niederländischen Regierung.
Diesmal erhielt Solar Float den Zuschlag wegen der Lösung, schwimmende PV-Module mit geringer Höhe und hoher Leistung zu installieren, da zu den Anforderungen des Kunden eine Installation gehörte, die von der Straße aus nicht sichtbar sein sollte. Das Resort speist den erzeugten Solarstrom in das örtliche öffentliche Stromnetz ein, womit die Plazierung von PV-Modulen auf dem Reservoir Einnahmen aus einem Vermögenswert schafft, der sonst keinen finanziellen Ertrag gebracht hätte.
Als Folge der Beschattung und Verringerung der Verdunstung erwartet das Resort außerdem eine Reduzierung der Frischwasserverluste um bis zu 30 %. Da sich das De Krim Resort in unmittelbarer Nähe zum Meer befindet, ist es wichtig, die Anlage vor den Auswirkungen von Salznebelkorrosion und anderen rauhen Umweltbedingungen zu schützen, unter anderem durch den Einsatz feuchtigkeits- und salznebelbeständiger Spezialmodule. Um deren Leistung zu steigern, sie zu überwachen und ihre Daten zu übermitteln, werden auch hier die Wechselrichter und Leistungsoptimierer sowie die webbasierte Überwachungsplattform von SolarEdge integriert.
Die zweite Firma auf dem Testfeld, die erst 2016 gegründete SolarisFloat,
ist ein Unternehmen der jp.group, einer portugiesischen Unternehmensgruppe
mit internationaler Präsenz, die in erster Linie im Bereih der Informations-
und Kommunikationstechnologie tätig ist. Als Technologiepartner entwickelt
die SolarisFloat eine FPV-Lösung namens PROTEVS –
kistenförmige, zusammensteckbare Schwimmer aus speziell entwickelten
thermoplastischen Materialien, die zugunsten einer höheren Energieerzeugungskapazität
mit einer ein- oder zweiachsigen Sonnennachführung gekoppelt sind.
Die einfach skalierbare, einfach zu installierende und logistisch optimierte modulare schwimmende Plattform soll eine Produktionssteigerung beim Solarstrom von bis zu 40 % im Vergleich zu anderen Lösungen gewährleisten. Der Firma zufolge wird die Technologie durch fünf Patente geschützt, die in mehr als 120 Ländern registriert sind. Das erste der fünf in den USA angemeldeten Patente wird im April, das zweite im September 2020 erteilt.
Die SolarisFloat stellt das neue und innovative schwimmendes PV-System PROTEVS öffentlich zum ersten Mal auf dem 1. International Floating Solar Symposium (IFSS) während dem Asia Clean Energy Summit (ACES) im Oktober 2017 in Singapur vor.
Einen guten Schritt weiter geht es, als die Firma im April 2020 als eines von drei Unternehmen ausgewählt wird, ihre nachgeführte schwimmende PV-Lösung auf dem Oostvoornse-Testfeld der TNO zu installieren und ein Jahr lang zu testen.
Ende Juli nimmt die SolarisFloat an der erstmals veranstalteten Intersolar Floating Solar PV Conference teil, einer eintägigen Online-Konferenz, die mehrere hochrangige Experten aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Japan, Norwegen, Portugal, Singapur, Spanien, Schweden, Taiwan und anderen Ländern versammelt. Die drei Hauptpanels tragen die Titel: Schwimmende Photovoltaik – ein wachsender globaler Fußabdruck; Technische Aspekte über und unter der Wasseroberfläche von schwimmenden PV-Kraftwerken; Schwimmende Solaranlagen – Geschäftsmodelle und aufkommende Technologien.
Im August installiert die SolarisFloat ihre erste PROTEVS-Anlage überhaupt auf dem Testfeld in den Niederlanden. Hier kommt eine Struktur mit 130 Solarmodulen, mit einer einachsigen Sonnennachführung und mit einer installierten Leistung von 50,7 kW zum Einsatz. Die Firma führt dieses Projekt in enger Partnerschaft mit dem niederländischen Unternehmen Sunprojects durch, das auf die Realisierung von schlüsselfertigen Solaranlagen für Unternehmen und Institutionen spezialisiert ist.
Die Entwicklung der spanischen Isigenere, der dritten Firma, deren Technologie auf dem Testfeld schwimmt, habe ich bereits weiter oben dokumentiert.
Weiter mit den schwimmenden Solaranlagen...