allTEIL C

WINDENERGIE - Ausgewählte Länder (V)


Anm.: Teil V ist noch keinem Update unterzogen worden ... in Arbeit

 

Malediven

Malta

Marokko


An der Küste und im Süden des Landes gibt es ausgedehnte Gebiete mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 7 m/s. Die Perspektiven der Stromerzeugung aus Sonnen- und Windenergie in Marokko sind auch für Europa sehr interessant, da es diesen Strom dann gerne importieren würde. Trotzdem dauert es sehr lange, bis tatsächlich erste Schritte in diese Richtung unternommen werden.

Nahe der Stadt Tetouan an Marokkos nördlicher Küste befindet sich der Koudia Al Baïda Windpark. Südlich von Gibraltar gelegen ist er nur etwa 20 km vom europäischen Kontinent entfernt. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit im 40 m Höhe beträgt hier 11 m/s. Projektträger sind die Unternehmen EDF, Paribas und Germa, errichtet wird er von dem französischen Unternehmen Compagnie du Vent.In Betrieb genommen wird der Park mit 84 Windturbinen von Vestas (á 600 kW) im Mai 2000. Die 42 m durchmessenden Rotoren stehen auf Türmen von 35 m, 40 m und 50 m.

Mit seiner Nennleistung von 50,4 MW bildet er zu diesem Zeitpunkt eine der größten zusammenhängenden Produktionseinheiten Afrikas und liefert etwa 1 % des in Marokko benötigten Stromes (225 GWh pro Jahr). Er kostet umgerechnet 50 Mio. €. Betreiber des Parks ist die Compagnie Éolienne du Détroit.

Ebenfalls 2000 wird ein 3,5 MW Modell-Windpark in Tetouan (Taghrant) in Betrieb genommen. In der Abdelkhalek Torres Windfarm stehen sieben 500 kW-Turbinen von Vestas. Projektträger ist die Firma ONE, die auch die später in Marokko errichteten Windparks verantwortet.

Eine Studie der GTZ Anfang der 2000er Jahre ermittelt für Marokko beste Windverhältnisse. In weiten Teilen des Atlasgebirges herrschen regelmäßige Passatwinde mit durchschnittlichen Windstärken von 11 m/s. Mit KfW-Finanzierung wird östlich von Tanger ein 3,5 MW Pilot-Windpark erstellt (7 Stück Enercon-40).

Im Jahr 2004 unterzeichnet die Compagnie du Vent einen Vertrag zur Lieferung und Installation von 12 Windkraftwerken von je 850 kW (Gamesa ,G52’) mit der Firma Lafarge Maroc, um deren Zementfarm in Tetouan zu versorgen. Es ist damit die weltweit erste Zementfabrik, die sich der Windenergie bedient. Mit der Gesamtleistung von 10,2 MW kann etwa die Hälfte des dort benötigten Stromes erwirtschaftet werden. Die Inbetriebnahme ist bereits für Anfang 2005 vorgesehen.

Als 2008 eine zweite Produktionslinie entsteht, wird ein weiterer Vertrag abgeschlossen. Diesmal werden für 15 Mio. € fünf Gamesa ,G8X’ Windturbinen mit jeweils 2 MW installiert, um rund 40 % des Strombedarfs der neuen Linie zu liefern. Bestandteil des Vertrages sind auch der Betrieb und die Wartung der Anlagen ab Inbetriebnahme 2009 bis 2012.

Um 2004 herum beginnt auch der Bau eines 60 MW Windparks an der Atlantischen Küste in der Nähe von Essaouira, etwa 400 km südlich von Casablanca, um die dortigen Passatwinde zu nutzen. Auf dem auch Amogdoul oder Cap Sim genannten Windpark werden 70 Stück 850 kW Turbinen von Gamesa errichtet. Die Inbetriebnahme erfolgt im April 2007.

2007 geht ferner der Windpark Tanger (Dhar Saadane) mit 140 MW in Betrieb.

Projektiert sind außerdem Windparks im südlichen Marokko in Tarfaya (Addwikhiya, 60 MW, vermutlich 2008 bereits in Betrieb), in Taza (Touahar, 100 MW) sowie in der Region Tanger bei Sendouk (65 MW) und Dhar Saadane (75 MW). Interessante Regionen sind ferner Laâyoune, Dakhla und Bouzerktoun.

Marokko plant zu diesem Zeipunkt mit rund 1.000 MW bis 2010 einen Anteil von 4 % des marokkanischen Energiebedarfs durch Windenergie zu decken. Tatsächlich sind 2007 aber erst 124 MW am Netz.

Im Juni 2008 vereinbaren der global aktive Energiekonzern Abu Dhabi National Energy Company PJSC (TAQA) und die französische THEOLIA, das aktuell führende Unternehmen für Windenergie in Marokko, eine strategische Partnerschaft. Dabei geht es um die Bewerbung für den Bauauftrag und den Betrieb einer neuen 300 MW Windfarm in Tarfaya, wo sich schon der Koudia Al Baïda Windpark befindet. Gleichzeitig wird ein Repowering (technisches Updating) des bisherigen Parks gedacht. TAQA besitzt und betreibt bereits ein konventionelles 1.356 MW Kraftwerk, mit dem es etwa die Hälfte des marokkanischen Strombedarfs deckt.

Mauretannien

Mazedonien

Mexiko

Mongolien

Neuseeland


1993 wird in Wellington die Brooklyn-,Windfarm’ in Betrieb genommen – mit einer einzigen 225 kW-Turbine.
Der Hau Nui Windpark in der Region Wairarapa beginnt 1996 mit sieben 550 kW Anlagen, zu denen 2004 weitere acht 600 kW Winturbinen hinzukommen, sodaß eine Gesamtleistung von 8,7 MW erreicht wird.

Der damals größte Windpark auf der südlichen Hemisphäre geht Mitte Juni 1999 in Betrieb. In Tararua auf der Nordinsel Neuseeland, etwa 150 km von der Hauptstadt Wellington entfernt, stehen 48 Windkraftwerke aus dänischer Produktion (660 kW), sie erzeugen 32 MW. Im Jahr 2004 kommen hier weitere 55 gleichartige Turbinen hinzu, und 2007 noch einmal 31 Stück, diesmal aber mit jeweils 3 MW, womit der Park eine Leistung von 161 MW erreicht.

Te Apiti Windfarm

Te Apiti Windfarm

2003 installiert die Firma Windflow eine 0,5 MW-Anlage im Gebbies Paß bei Canterbury.

2004 wird die 90,8 MW Te Apiti Windfarm in der Region Manawatu eröffnet, deren Bau im November 2003 begonnen hatte. Nun gilt diese als größte Windfarm in der südlichen Hemisphäre – mit 55 Windrädern, jeweils 70 m hoch und mit einer Leistung von 1,65 MW. Der Betreiber ist die Firma Meridian Energy.

2006 geht die Te Rere Hau Windfarm in Manawatu in Betrieb (12 x 0,5 MW Turbinen), die 2008/2009 mit weiteren 85 WEA ausgebaut werden soll, sowie 2007 die White Hill Windfarm in Southland (29 x 2 MW).

Anfang 2009 stehen in Neuseeland acht Windfarmen mit einer Gesamtkapatität von 321 MW, was etwa 2,5 % der Landesenergieerzeugung entspricht. Im Bau befinden sich die West Wind Farm in Wellington, deren 62 Windturbinen (à 2,3 MW) noch im Laufe des Jahres ans Netz gehen sollen, sowie die Horseshoe Bend Windfarm in der Region Central Otago, wo drei 750 kW errichtet werden. Vorschläge liegen für mindestens 20 weitere Windparks vor.

Nicaragua

Nigeria

Norwegen

Die Fram 1894

Die Fram (1894)


Der norwegische Zoologe, Polarforscher und Diplomat (sowie späterer Friedensnobelpreisträger) Fridtjof Nansen (1861 - 1930) nutzte bei seiner mehrjährigen Nordpol-Expedition, bei der er mit seinem Schriff Fram drei Winter lang, von 1893 bis 1896, im Packeis festsaß, einen Windgenerator zur Stromerzeugung.

Die vermutlich erste Windfarm in Norwegen wird südöstlich der Ortschaft Dyrnes in zwei Phasen, im September 2002 und im September 2005, ans Netz geschaltet. Im Endausbau leisten die 68 Windturbinen der Smøla Windfarm 150 MW und liefern jährlich 450 GWh Strom, was dem Verbrauch von rund 22.500 Haushalten entspricht.

2003/2004 liefert Enercon zwei ,E-40’ Turbinen an das Utsira Versuchszentrum.

Im Oktober 2004 geht die 55 MW Hitra Windfarm von Statkraft mit 24 Windrädern à 2,3 MW in Betrieb, und im August 2005 erhält das Unternehmen die Genehmigung zur Errichtung einer 110 MW Farm im Süden von Hammerfest.

Im Jahr 2006 verkauft Enercon fünf ,E-70’ mit jeweils 2,3 MW nach Valsneset.

Statkraft bekommt im Juni 2006 eine weitere Baulizenz: Die Kvenndalsfjellet Windfarm in Åfjord wird eine Kapazität von 84 MW – 120 MW erreichen, je nachdem ob man sich für 42 x 2 MW Turbinen oder 24 x 5 MW Turbinen entscheidet. Entsprechend würden die Investitionen 770 Mio. bzw. 1,15 Mrd. Norwegische Kronen betragen.

Im Oktober 2006 wird der Kjøllefjord Windpark in Betrieb genommen, südlich von Lebesby in Finnmark. Die 17 Windmühlen leisten zusammen 39,1 MW und können rund 7.500 Haushalte versorgen.

Kjøllefjord Windpark

Kjøllefjord Windpark

Auch 2007 erhält Statkraft eine Baulizenz, diesmal für die Selbjørn Windfarm in Austevoll, die eine Leistung von 40 MW erreichen wird.

Mitte 2008 legt der Energierat des Landes eine Studie vor, der zufolge an Land und vor den Küsten des windreichen Königreichs bis 2025 Windkraft-Kapazitäten von bis zu 8 GW entstehen könnten – mit Investitionen in Höhe von 28 Mrd. €. Nach den Worten der norwegischen Energieministerin Åslaug Haga könnte das Land damit zur ,Batterie Europas’ werden. Zu diesem Zeitpunkt sind landesweit 322 MW Windleistung installiert, 785 MW genehmigt und weitere 4.651 MW beantragt. 60 Projekte mit zusammen rund 5 GW sind bereits angekündigt.

Im April 2009 schließt der niedersächsische Windturbinenhersteller Enercon mit dem norwegischen Stromproduzenten Kvalheim Kraft AS einen 20 Mio. € Vertrag ab: Bis Ende 2010 wird Enercon in der norwegischen Kommune Vågsøy acht Turbinen des Typs ,ES70’ errichten und in Betrieb nehmen.

Österreich


Das erste moderne Windrad zur Stromerzeugung wird 1994 im Marchfeld in Wagram an der Donau in Niederösterreich errichtet, es leistet 150 KW. 1995 wird das erste ‚Bürgerwindrad’ in Michelbach im niederösterreichischen Alpenvorland eingeweiht, das von mehr als hundert Ökostrom-Befürwortern gemeinsam finanziert wird.

Österreich gelingt es im Jahr 1996 die installierte Windkraftleistung von 0,8 MW (Ende 1995) auf 11,8 MW zu erhöhen. Aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geht es aber nur zögerlich weiter und 1997 werden nur vier Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,41 MW installiert.

Ende 1997 sind insgesamt etwa 40 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 13,21 MW am Netz. 

Im Jahr 2000 wird der Windpark Bruck/Leitha als Bürgerbeteiligungsprojekt errichtet. Fünf 65 m hohe ,E66/18.70’ von Enercon mit einem Rotordurchmesser von 70 m leisten gemeinsam 9 MW.

Das aufsehenerregendste Projekt Österreichs ist der Tauernwindpark in der Gemeinde Oberzeiring, wo inmitten der österreichischen Alpen 11 Windräder des Typs Vestas ,V66’ mit einer Leistung von je 1,75 MW installiert werden – und damit der höchstgelegenste Windpark der Welt geschaffen wird. Die Idee zu diesem Projekt ist bereits im Jahre 1998 entstanden und wurde u.a. durch Fördermittel aus dem ALTENER-Programm sowie dem 5. Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung der EU verwirklicht. Bei einer Gesamtleistung von 19,25 MW erreicht der Ende 2002 eröffnete Windpark einen jährlichen Energieertrag von rund 40.000 MWh.

Ende 2002 sind in Österreich bereits 164 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 139,3 MW am Netz.

Nach diversen Änderungen in den Förderregelungen kommt es 2003 durch die nun erstmals auf mindestens zwei Jahre absehbare Rechtssicherheit zum Bauboom, und es werden 276 MW neu errichtet. Beispiele hierfür sind die folgenden Windparks:

Hollern Windpark

Hollern Windpark

Südwestlich der Ortschaft Petronell-Carnuntum werden im Herbst 2004 elf Windenergieanlagen mit einem Rotordurchmesser von 70 m, einer Nabenhöhe von 98 m und einer Leistung von je 2 MW ans Netz angeschlossen. Besitzer des Windparks Petronell-Carnuntum ist die Verbund Austrian Renewable Power GmbH.

Die Marktgemeinde Rohrau entscheidet sich schon 2001, einen Windpark auf dem Gebiet der Großgemeinde zu errichten. Auf der Ebene zwischen den Ortschaften Hollern und Petronell-Carnuntum werden daher im Herbst 2004 neun ,E66/20.70’ Enercon Windenergieanlagen mit einem Rotordurchmesser von 70 m, einer Nabenhöhe von 98 m und einer Leistung von je 1,8 MW errichtet. Der Windpark Hollern erreicht damit eine Gesamtleistung von 16,2 MW.

2004 kann das starke Wachstum fortgesetzt werden und 192 MW gehen neu ans Netz. Die installierte Gesamtleistung beträgt nun 424 Anlagen mit 606 MW, die zusammen den Strom für rund 350.000 Haushalte produzierten. Über 200 MW werden darüber hinaus noch nach der alten Einspeisetarifverordnung genehmigt und können bis zum 30. Juni 2006 errichtet werden.

Im Jahr 2005 werden in Österreich 117 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 218 MW neu errichtet. Das Investitionsvolumen beträgt 275 Mio. €. Die österreichischen Windräder versorgen bereits 470.000 Haushalte, das sind immerhin 15 % aller österreichischen Haushalte.

Außerdem ist 2005 ein gutes Jahr beim Export von Windkraftkomponenten. Über 100 Mio. € beträgt die Exportleistung. Führend sind Firmen wie die oberösterreichische Hexcel Composites, die High-tech Material für die Flügel von Windkraftanlagen liefert, oder die Elin EBG Motoren GmbH, ein weltweit exportierender Generatorenlieferant.

Insgesamt sind Ende 2005 genau 531 Windräder mit 819 MW am Netz. Die Anlagen erzeugen jährlich über 1,6 Mrd. kWh.

Mitte 2007 sind in Österreich rund 600 Windkraftanlagen mit fast 1.000 MW Leistung in Betrieb, was Strom für rund 550.000 Haushalte liefert.

In einer neuen Studie der IG Windkraft wird das realisierbare Potential der Windkraft mit dem aktuellen Stand der Technik abgeschätzt. Insgesamt erscheinen bis zum Jahr 2020 etwa 1.100 Anlagen mit 3.500 MW realisierbar.

Im Mai 2008 präsentiert die Firma Austrowind GmbH aus Schildorn erstmals Kleinwindkraftwerke für Familienhaushalte, Bauernhöfe und KMUs mit 3, 5, 10 und 20 kW – zu Preisen ab 15.000 €.

Pakistan

Panama

Peru

Philippinen

Polen


Die beiden ersten neuen Windenergieanlagen werden  in Polen 1991 installiert, eine 150 kW Anlage von Nordtank (Modell ,NKT 150/25’) in Lisewo, Provinz Pomorskie, in Kooperation mit der Zaronowiec S.A Hydro Power Plant, und eine 95 kW Anlage von DANmark Folkecenter in Swarzewo, die der Energa Gdansk Company gehört. 1994 folgt in Rytro eine 160 kW Anlagen von des polnischen, in Nowy Sacz beheimateten Herstellers Nowomag, und 1995 zwei weitere in Wrocki (privat finanziert, mit Unterstützung der Polish National Enivironmental NFOS Foundation und der EKOFundusz Foundation) sowie in Zawoja, in der Nähe von Bielsko-Białej. 1996 wird eine gleichartige 160 kW Anlage in Kwilicz installiert, sie ist im Besitz der lokalen Ortsverwaltung.

1997 geht es einen kräftigen Schritt vorwärts, denn in diesem Jahr werden neben einer weiteren 160 kW Anlage von Nowomag in Słup bei Legnicy auch zwei 250 kW Anlagen, eine ,LW-250’ von Lagerway in Rembertów (Besitzer und Betreiber: Van Melle - Poland Company), und eine ,N27/250’ von Nordex in Starbiewo, die von der Kashubian University genutzt wird, sowie die ersten zwei 600 kW Windturbinen von Tacke (Modell ,TW-600’) in Swarzewo errichtet, die von dem Unternehmen WestWind Poland genutzt werden. Außerdem wird in Rogożnik nahe Wojkowice die erste ,ZEFIR 12A’ Windturbine mit einer Leistung von 30 kW aufgestellt, die von einem weiteren polnischen Hesteller, der ebenfalls in Nowy Sacz residierenden Dr. Zaber Company hergestellt worden ist.

Eine 160 kW Anlage von Nowomag wird 1998 in Rytro bei Nowego aufgestellt, 1999 folgen fünf 130 kW Anlagen von SeeWind in Cisowo bei Darłowa, die von der EnergiaEco Ltd. Company genutzt werden, und im Jahr 2000 werden von privaten Betreibern zwei 160 kW Anlagen von Nowomag in Rymanów, zwei weitere in Wróblik Szlachecki, sowie eine 255 kW Vestas Anlage (Modell ,V29-225’), die sich im Besitz der Kommunalverwaltung befindet, in Nowogard installiert.

Im Jahr 2000 führt die polnische Regierung ein Quotensystem für regenerative Energien ein. Das Wirtschaftsministerium erläßt eine Verordnung, welche die Energieunternehmen dazu verpflichtet, mindestens 2,4 % des im Jahr 2001 verkauften Stroms aus erneuerbare Energien zu produzieren oder einzukaufen. Diese Mindestquote soll sich bis zum Jahr 2010 auf 7,5 % erhöhen.

Im Oktober 2000 gründet die Plambeck Neue Energien AG gemeinsam mit der polnischen Salomon Industries S.A. das Joint Venture Plambeck Energy, um den Ausbau der Windenergie in Polen auszuweiten. Die ersten Projekte mit einem Gesamtvolumen von 110 Mio. DM betreffen den Aufbau von zwei Windparks nahe der polnischen Ostseeküste, deren Bau 2002 abgeschlossen werden soll – falls die notwendige Infrastruktur als auch die Flächen zur Verfügung stehen. Für Plambeck ist dies die bislang erste Auslandsbeteiligung.

Cisowo Windpark

Cisowo Windpark

Tatsächlich gehen 2001 die ersten Windparks ans Netz – in Barzowice mit sechs 850 kW Windrotoren von Vestas (Modell ,V.52’), sowie in Cisowo, wo 9 Stück der 2 MW Türme von Vestes aufgestellt werden (Modell ,V.80’). Betreiber und Besitzer ist die private Firma EnergiaEco Sp.z.o.o., erwirtschaftet werden hier etwa 41.000 MWh pro Jahr.

Obwohl die Stromkonzerne des Landes verpflichtet sind einen Teil ihres Stroms über regenerative Quellen abzudecken, kommt die Windenergie nicht besonders schnell voran – statt dessen wird der grüne Strom aus dem Ausland importiert.

Erst 2003 entsteht in Zagórze, Stadt Wolin, ein weiterer Windpark mit 15 Stück 3 MW Winenergieanlagen – ebenfalls das Modell ,V.80’ von Vestas. Dieser Park wird von der dänischen Elsam A/S bewirtschaftet. Am selben Ort befinden sich auch fünf 150 kW WEA von Bonus, die von privaten Betreibern gebraucht importiert und aufgestellt werden.

Da im Zuge des ‚Repowering’, dem Ersetzen alter Anlagen durch neue, um die Standortgenehmigungen wirtschaftlich besser zu nutzen, immer mehr solcher Windkraftanlagen auf dem Markt angeboten werden, landen diese auch immer häufiger in den Händen privater Nutzer in Polen. In Bogatka bei Gdańsk steht eine 850 kW Anlage, in Sokoły werden vier und in Kramsk fünf 150 kW Anlagen von WindWord betrieben, und in Kłonow sind drei 150 kW Turbinen von Bonus im Einsatz.

Im Bau sind zu diesem Zeipunkt eine 8,4 MW Windfarm in Gniewino bei Żarnowca mit 14 Stück Enercon 600 kW Tubinen – und eine 22 MW Farm in Gnieżdzewo mit 11 Vestas Anlagen von je 2 MW.

Die Karte von 2003 zeigt die aktuellen Standorte der bislang in Polen errichtenen Windkraftwerke und Windparks.

Die gesamten regenerativen Energien machen an der polnischen Stromversorgung im Jahr 2004 etwa 2,4 % aus, wobei 2,3 % aus der Wasserkraft kommen, und kaum 0,1 % aus der Windkraft.  Das Ziel der Regierung ist es, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion von derzeit geschätzt 2,4 % auf 7,5 % im Jahr 2010 zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird Anfang 2005 das polnische Energiegesetz novelliert. Nun besteht auch eine gesetzliche Abnahme- und Vergütungspflicht der Energieversorger für regenerativ erzeugten Strom. Der Preis beträgt zu diesem Zeitpunkt etwa 120 Zloty pro Megawattstunde und soll jährlich neu festgelegt werden. Aufgrund der klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen sind internationale Investoren eher bereit, in die polnische Windindustrie zu investieren.

2005 sind etwa 60 MW an Windenergieleistung installiert und gemäß der ‚Strategie zur Entwicklung der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020’ ist weiterhin das Ziel, bis zum Jahr 2010 zwischen 600 und 1.600 MW durch Windenergie zu erwirtschaften.

Laut einem Bericht der Tageszeitung Rzeczpospolita vom Oktober 2006 sollen in den kommenden vier Jahren bis zu 1,2 Mrd. € in die Windenergie in Polen investiert werden. Insbesondere im Nordosten und Norden des Landes wollen die großen Unternehmen im Bereich der Windstromerzeugung Windparks errichten, darunter Firmen wie E.ON, Mitsui, Iberdrola und Gamesa Eolica, die in Polen auch eine Fabrik für Windräder eröffnen will. Auch das deutsche Unternehmen ‚Starke Wind Polska’ plant im Nordosten, nahe der deutsch-polnischen Grenze, Windfarmen zu errichten – mit einer Gesamtleistung von 500 MW. Derzeit beträgt die Leistung aller polnischen Windräder zusamen rund 134 MW.

2007 ist in Tymień ein 50 MW Windpark mit 25 Vestas 2 MW Turbinen in Bau, und Mitsui errichtet zusammen mit J. Power (Japan) in Zajaczkowo bei Stettin für rund 70 Mio. € eine 48 MW Windfarm mit 24 Turbinen, deren Inbetriebnahme für Anfang 2008 vorgesehen ist.

Lebcz Windpark

Lebcz Windpark

Im März 2008 nimmt die Firma e.disnatur Erneuerbare Energien GmbH am Standort Lebcz nahe Danzig einen 18 MW Windpark für E.ON in Betrieb. Nach vier Windenergieanlagen der Baureihe Vestas ,V.80’ mit einer Leistung von je 2 MW, die schon im Januar an das Netz der Energa-Obrot SA angeschlossen werden, folgen nun vier Nordex Anlagen vom Typ ,N 80’ mit einer Leistung von je 2,5 MW. Die e.disnatur investiert über ihre polnische Tochterfirma Wiatrowa Lebcz Sp. z o.o. über 20 Mio. € in das Projekt. Aufbau und Betrieb des Windparks erfolgen in enger Zusammenarbeit der e.disnatur GmbH und der E.ON edis energia Sp. z o.o.

Die Steigerung der installierten Windleistung von 2007 (150 MW) bis 2008 (287 MW) beträgt 80 % – was dem Bau von Windfarmen in Łodygowo/Kisielice (40,5 MW, Iberdrola), Puck (22 MW, Polish Energy Partners), Kamieńsk (30 MW, Elektrownie Szczytowo-Pompowe) und am Ostrowo See (30 MW, Dong Energy) zu verdanken ist. Die Ostrowo Windfarm mit ihren 17 Windturbinen nahe der Stadt Wolin im Norden Polens wird im Rahmen einer Verrechnung von Emmissions-Zertifikaten mit der dänischen Regierung realisiert. Die Betreiber betonen, daß sich zwischen der reichhaltigen Vögelpopulation vor Ort und den Windrotoren ein harmonisches Zusammenleben eingestellt habe.

Kurz vor der Inbetriebnahme stehen Windfarmen in Malbork (18 MW), Karścino (69 MW) sowie Zajączkowo und Widzino (90 MW). Eine weitere 50 MW Farm wird in Tychowo von RP Global errichtet. Zwei Gesellschaften, die gemeinsam vom deutschen RWE-Konzern und der polnischen Firma Polish Energy Partners gegründet werden, errichten bei Suwalki und Tychowo zwei Windfarmen mit einer Gesamtkapazität von 74 MW.

Die französische Firma Green Bear Corp. will in Polen bis 2012 und für einen Betrag von rund 2 Mrd. € über 30 Windfarmen mit einer Gesamtkapazität von 1.379 MW bauen – an der Küste im Nordwesten und im Süden des Landes. Die ersten Turbinen sollen 2009 ans Netz gehen. Green Bear, welche die Anlagen auch selbst betreiben will, gehört zur Orco Holding, einer Schwester der in Luxemburg ansässigen und in Zentral- und Osteuropa im Bereich Immobilien engagieren Orco Property Group. Green Bear besitzt bereits einen 10,8 MW Windpark in Lisewo bei Wejherowo, den das Unternehmen 2007 für über 16 Mio. € dem Betreiber EuroWind abgekauft hatte.

Auch andere in- und ausländische Investoren engagieren sich zunehmend. Die Gesellschaft ISD Polska, die mehrheitlich dem ukrainischen Industrieverbund Industrialny Sojus Donbasu gehört, übernimmt die Danziger Werft und will dabei auch rund 55 Mio. € in die Herstellung von Masten für Windenergieanlagen investieren. Die zur japanischen Green Power Investment Group gehörende Gesellschaft Green Power Polska kündigt den Bau eines Windparks mit 104 Turbinen mit einer Kapazität von je 2,3 MW an, dessen Gesamtleistung von 240 MW ab 2009 in das Stromnetze eingespeist werden soll.

Mit US-amerikanischem und britischem Kapital investiert die PS Wind Management in Slupsk und Ustka 350 Mio. € in eine 240 MW Windfarm mit 180 Turbinen von General Electric, die im Herbst 2008 aufgestellt werden sollen. In der gleichen Gegend errichtet auch die deutsche Gesellschaft CB Windenergy Slupsk 104 Turbinen mit einer Leistung von jeweils 2,3 MW.

Als Neuheit für Polen will der führende inländische Stromproduzent Belchatow-Opole-Turow Gornictwo i Energetyka S.A. (BOT GiE S.A.) aus Lodz drei Offshore-Windfarmen in der Ostsee bauen, mit eine Gesamtkapazität von 900 MW.

Ende 2008 beginnt die Burgenländische Elektrizitätswirtschafts AG (Bewag) und die Wienstrom für rund 100 Mio. € mit der Errichtung eines 60 MW Windparks nahe Sepopol an der Ostsee. Innerhalb von zwei Jahren sollen sich hier 30 Windräder drehen und 40.000 Haushalte mit Erneuerbarer Energie versorgen. Auch RWE Innogy will in Polen drei Windkraftprojekte mit einer installierten Leistung von insgesamt 150 MW errichten.

Inzwischen sehen die Pläne des Landes vor, die Leistung der Windenergie von 451 MW Ende 2008 auf 2.000 MW im Jahr 2010, und auf 4.000 MW bis 2020 zu steigern.

Im März 2009 kauft der spanische Finanzinvestor Taiga Mistral für 130 Mio. € drei polnische Windfarm-Projekte mit einer Gesamtleistung von 80 MW. Bis Ende des Jahres will man sogar bis zu 300 Mio. € für Kapazitäten bis zu 200 MW investieren.

Zu diesem Zeitpunkt soll eine deutsche Firma namens Clean Energy bereits einen 250 MW Windpark bei Opole errichten.

Portugal


Wie überall im ehemaligen Andalusien sind auch in Portugal die mit Stoff bespannten Windmühlen verbreitet, die den griechischen gleichen, und die häufig zum Pressen und Mahlen der Olivenernte genutzt werden.

Portugiesische Windmühle

Portugiesische
Windmühle

Nach dem Millenium macht das Land einen großen Sprung - in fast allen Bereichen der Erneuerbaren Energie. Mit seiner atlantischen Küstenlinie von 832 km ist es auch für die Nutzung der Windenergie prädestiniert.

Bereits im März 2000 plant die Bremerhavener Energiekontor-Gruppe den Bau von 14
neuen Windkraftanlagen in Trandeiras/Portugal mit einer Gesamtleistung von 18,2 MW. Die Unternehmensgruppe hat vor vier Jahren mit der Entwicklung erster Windparkprojekte begonnen.

2001 verabschiedet die portugiesische Regierung ein neues Instrument der Energiepolitik namens E4 Programm (= Energy Efficiency and Endogenous Energies).

Der dänische WEA-Hersteller Vestas erhält 2004 von der portugiesischen Enersis S.A., einem der größten auf dem portugiesischen Windenergiemarkt aktiven Unternehmen, einen Auftrag über eine große Anzahl Anlagen vom Typ ,V90-3.0 MW’. 32 Stück davon werden im Pampilhosa Windpark auf dem Gebiet der Stadt Pampilhosa da Serra, im Distrikt Coimbra im Westen Portugals, errichtet. Das Projekt mit einer Gesamtkapazität von 96 MW hat ein Volumen von 80 Mio. € und umfaßt neben den Turbinen auch Monitoring-Systeme, den Transport sowie die Installation der Anlagen im Jahr 2005.

Ende 2004 sind schon zwei Windpark von Gamesa in Betrieb: in Fafe/Celorico do Basto stehen 40 Turbinen, die zusammen 80 MW leisten – und in Catefica/Torres Vedras, wo 9 Anlagen zusammen 18 MW ins Netz einspeisen. Gamesa ist ein weiteres Unternehmen, das auf dem portugiesischen Windenergiemarkt wie auch in anderen Ländfern sehr aktiv ist. Landesweit sind im November 2004 bislang erst 400 MW am Netz.

Seit November 2002 schleppt sich die Bekanntgabe einer bereits mehrfach angekündigten öffentlichen Ausschreibung für 500 MW aus der Windenergie dahin. Aus diesem Grund nimmt die portugiesische Generaldirektion für Energie seither auch keine Vorabanmeldungen für neue Windenergieprojekte mehr an, da zunächst die älteren Projekte bearbeitet und die Infrastruktur verbessert werden soll. Portugal plant zu diesem Zeitpunkt, daß 39 % der benötigten elektrischen Energie bis zum Jahre 2010 aus erneuerbaren Quellen stammen sollen, wobei die Windenergie mit 3.750 MW die Hauptlast tragen soll.

Renergys, eine ABB-Tochter, meldet im Oktober 2004 Interesse an der Auschreibung an und setzt damit Unternehmen wie Gamesa, Iberdrola, EDP, GE und Repower unter Zugzwang. Die weitere Entwicklung in Portugal konzentriert sich daher bald auf zwei Konsortien, deren Blockbildung das Ergebnis der staatlichen Ausschreibung für die verbliebenen Netzkapazitäten ist.

Das größte Los, 1.200 MW, sichert sich im Oktober 2006 das Konsortium Eólicas de Portugal, Eneop, in dem sich drei Entwickler zusammengeschlossen haben: Enernova (im Besitz des Energiekonzerns Energias de Portugal), Finerge (Tochter des spanischen Versorgers Endesa) und Generg (im Besitz des belgischen Versorgers Electrabel), die zusammen 45,2 % der in Portugal installierten Windleistung halten. Eneops Industriepartner ist Enercon.

Nur 400 MW gewinnt im September 2007 das zweite Konsortium. Unter dem Namen Ventinveste tun sich das portugiesische Ölunternehmen Galp und der führende Windparkplaner des Landes, Enersis, zusammen. Die vom australischen Windinvestor Babcock & Brown Wind Partners gekaufte Firma Enersis besitzt 24,6 % Marktanteil. Zu diesem Konsortium gehören als Industriepartner der deutsch-indische Turbinenfabrikant Repower sowie der Metallbauer Martifer, ehemals Großaktionär von Repower.

2006 gehen zwei weitere Windfarmen in Betrieb: im Juni die Videmonte Farm in Guarda mit 16 WEA und 32 MW, und im Dezember die gleichgroße Alto do Monçao Windfarm in Tondela/Mortagua. 2007 folgen ebenfalls zwei gleichgroße Windparks mit jeweils 19 Turbinen und einer Gesamtleistung von 38 MW: der Mourisca Park sowie der Nave Park, beide in Castro Daire/Vila Nova.

Im März 2007 sind in Portugal Windenergie-Kapazitäten von 1,874 MW installiert, weitere 908 MW sind bereits im Bau. In diesem Jahr setzt die portugiesische Regierung im Rahmen des Kyoto-Protokolls ihr Ziel fest, bis 2010 aus der Windkraft zwischen 3.750 MW und 4.400 MW zu erwirtschaften.

Der Rostocker Windkraftanlagenhersteller Nordex erhält im April 2007 den bislang größten Auftrag seiner Firmengeschichte. Im Rahmen eines mit Babcock & Brown geschlossenen Rahmenvertrages über die Lieferung von Turbinen mit einer Gesamtleistung von bis zu 640 MW und einem Gesamtwert von mehr als 700 Mio. € sollen zunächst 120 Turbinen der Baureihe ,N90’ mit einer Leistung von zusammen 289 MW für Windparks in Portugal und Frankreich gefertigt werden. Die Turbinen sollen von Mitte 2008 bis 2011 ausgeliefert werden.

Im August 2007 überschreitet die installierte Windenergieleistung in Portugal 2.000 MW und deckt damit rund 8 % des Strombedarfs. Der portugiesische Verband für erneuerbare Energien Apren (Associação Portuguesa de Energias Renováveis) rechnet damit, daß bis zum Jahr 2010 ein Anteil von 15 % erreicht wird.

Ende September 2007 befinden sich weitere 759 MW im Bau, darunter das 240 MW große Projekt Alto Minho bei Viana do Castelo, sowie der 112 MW Windpark Arada/Montemuro bei Viseu. In Betrieb geht der Fafe Ampl. Windpark mit 26 MW.

Über prall gefüllte Auftragsbücher freut sich vor allem der deutsche Marktführer Enercon, der fast alle im Bau befindlichen Parks mit seinen Maschinen beliefert. Deutlich geringere Marktanteile halten Repower, Vestas, Gamesa und Ecotècnia. Neu auf dem portugiesischen Markt ist seit 2007 der indische Hersteller Suzlon, zu dessen ersten Kunden in Portugal auch die deutsche Firma Energiekontor gehört. 

Im November 2007 veröffentlicht die Regierung ein Gesetz, das es Privatleuten erleichtert, Solarzellen-Anlagen oder Mini-Windanlagen bis 150 kW zu errichten und den Strom ins Netz einzuspeisen. Anstatt des bisher sehr komplizierten Genehmigungsverfahrens kann man dies nun sogar online anmelden – und auch die Einspeisevergütung mit 52 Cent Aufschlag ist sehr attraktiv. Derzeit wird damit die Kilowattstunde mit 65 Cent vergütet.

Ebenfalls im November 2007 unterzeichnet GE Energy mit der Abteilung für Erneuerbare Energien der Energias de Portugal (EPD) – inzwischen weltweit viertgrößter Wind-Projektentwickler – ein Rahmenabkommen zur Lieferung von mehr als 500 MW neuer Windkapazitäten für Projekte, die 2008 und 2009 in Europa und den Vereinigten Staaten geplant sind. Der Gesamtwert der Vereinbarung beträgt 730 Mio. $. GE wird EDP mit 80 Windturbinen für neue Windprojekte in Europa und 201 Turbinen für Projekte in den USA beliefern.

Mitte Dezember 2007 geht der Energiekontor-Park Mafômedes ans Netz, in dem die 2,1 MW Windturbinen von Suzlon zum Einsatz kommen, während 2008 als sechster Energiekontor-Park der Sobrado Windpark in der Nähe der nordportugiesischen Stadt Vila Real entstehen wird, für den 2 MW Anlagen von Repower vorgesehen sind.

Alto Minho Windfarm

Alto Minho Windfarm

Gut ein Jahr später, im November 2008, geht der zu diesem Zeitpunkt größte Onhore-Windpark Europas in Portugal ans Netz. Die Ventominho Windfarm im Disktrikt Viana do Castelo hat eine Leistung von 240 MW – und setzt sich aus 68 Enercon ,E-82’ und 52 Enercon ,E-70 E4’ Turbinen von jeweils 2 MW zusammen, die in fünf miteinander verbundenen Windparkeinheiten über eine Strecke von 30 km aufgeteilt sind. Sie nutzen allerdings einen gemeinsamen Verbindungspunkt zum Stromnetz. Betreiber ist die Empreendimento Eolico do Vale do Minho S.A. (EEVM).

Die Ventominho (o. Alto Minho) Windfarm gehört zu 85 % den beiden Unternehmen EDF EN Portugal, einer Tochter der französischen EDF Energies Nouvelles, und der Firma Eolverde, Tochter von Endesa. Die restlichen 15 % hält die spanische Endesa SA.

EDF hat bislang 240,9 MW Windfarm-Kapazitäten in Portugal errichtet, weitere 112 MW sind in der Arada Windfarm im Bau, die dem Unternehmen zu 100 % gehört. Auch dort werden Enercon ,E-82’ Turbinen aufgestellt.

Weitere, im Bau befindliche, große Windfarmen sind die Arada-Montemuro Windfarm im Distrikt Viseu (112 MW, Enercon ,E-82’), die Gardunha Windfarm (106 MW), die Pinhal Interior Windfarm (144 MW), die Caramulo Windfarm (84 MW, Enercon ,E-70 E4’) sowie die Caneeiros Windfarm (78 MW, Vestas ,V90’).

Portugals Ministerpräsident José Sócrates legt Mitte November 2008 persönlich den Grundstein für die neue Enercon-Rotorenfabrik nahe dem nordportugiesischen Viana do Castelo, die mit 40 Mio. € eine der größten deutschen Direktinvestitionen in Portugal darstellt. Hier sollen ab 2010 jährlich rund 600 ,E-82’ Rotorblätter hergestellt werden. Nahebei sind vier weitere Fabriken im Entstehen, in denen künftig Türme sowie andere Bauteile hergestellt werden sollen, darunter eine Mechatronic-Halle in Lanheses, in der ab Anfang 2009 E-Module und Generatoren für die ,E-82’ produziert werden.

Sócrates weist bei der Eröffnung auf das aktuelle und sehr ehrgeizige Ausbauziel Portugals hin, bis 2010 auf einen Regenerativanteil von 45 % zu kommen. Dies soll neben der Windkraft in erster Linie durch den Bau von zehn neuen Großstaudämmen, die zusammen 1.096 MW liefern, sowie Kleinwasserkraftwerke mit weiteren 350 MW erreicht werden.

Ebenfalls im Dezember 2008 gewährt die Europäische Investitionsbank (EIB) der Eneop2 – Exploração de Parques Eólicos ein Darlehen in Höhe von 300 Mio. € für den Bau und Betrieb von 22 Windparks in Portugal mit einer Kapazität von insgesamt 486 MW. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf insgesamt 619 Mio, € veranschlagt.

Die installierte Windleistung Portugals beträgt im Dezember 2008 genau 2,832 MW, weitere 739,5 MW sind im Bau.

Puerto Rico

Rumänien


Die NEK Umwelttechnik AG mit Hauptsitz in Zürich führt ab Herbst 2006 im Auftrag der Schweizer Holdingfirma Eolica Dobrogea (Schweiz) AG im Küstengebiet Rumäniens (in der Dobrogea) zwischen Baia im Norden und Sibioara im Süden eine umfangreiche Windmesskampagne durch. Zusammen mit der rumänischen Firma C-Tech Srl. hat sich Eolica zahlreiche Flächen auf Hochebenen oder Hügelzügen in dieser Gegend gesichert, welche die Errichtung von 45 – 55 Windparks zu jeweils ca. 15 – 65 MW Leistung erlauben.

Windmessungen werden auch im Hafen von Constanta durchgeführt, dessen Hafenbehörde bereits im Januar 2006 eine Ausschreibung für die Errichtung des ersten größeren Windparks in Rumänien veröffentlicht. Der geplante Semi-Offshore-Windpark in Constanta soll eine Grösse von 30 MW – 40 MW haben. Im nördlich von Constanta gelegenen Hafen von Midia werden ebenfalls Windmessungen für ein Windenergieprojekt vorangetrieben, welches Windturbinen auf der weit ins Meer hinausragenden Mole vorsieht.

In Rumänien steht die Nutzung der Windenergie erst am Anfang – nur 0,06 % des Strombedarfs werden aus Windkraft gedeckt.

Sowohl kleinere rumänische Firmen als auch multinationale Firmen kündigen Mitte 2007 an, daß sie in die Windkraft Rumäniens investieren wollen. Pioniere auf dem Gebiet der Windenergie in Rumänien sind die Brüder Dan und Eugen Chincea aus Baia Mare, denen das Unternehmen Pentium SRL gehört, der derzeit größte Produzent von Windenergie in Rumänien – mit bislang drei hergestellten Anlagen in Baia, für die man 2 Mio. € investiert hat.

Insgesamt werden für die nächsten drei bis fünf Jahre jedoch Investitionen von mehr als 1,5 Mrd. € erwartet. Die Anlagen sollen vor allem in der Region Dobrudscha im Südosten des Landes errichtet werden.

Die zur portugiesischen Martifer-Gruppe gehörende Eviva Energy kündigt beispielsweise an, daß das Unternehmen bis 2012 mindestens 560 Mio. € in Windenergieanlagen investieren will. Der Plan sieht Produktionskapazitäten von 400 MW in der Dobrudscha vor, wo im Kreis Tulcea die ersten Windkraft-Anlagen errichtet werden sollen.

Die spanische Gruppe Detea, die in Rumänien Immobilienprojekte entwickelt, will ihrerseits innerhalb von zwei bis drei Jahren und mit einer Investitionssumme von 100 Mio. € zwei Windparks errichten - einen in Facaeni (Kreis Ialomita) und einen in Harsova (Kreis Constanta). Außerdem soll eine Gruppe australischer Geschäftsleute bereits erste Schritte unternommen haben, um in Marasesti (Kreis Vrancea) einen Windpark für 141 Mio. € zu errichten.

Ein Teil der rumänischen Projekte von Eolica wird im Februar 2008 von der spanischen Firma Iberdrola Renovables, S.A. erworben. Die rund 50 Windprojekte in Dobrogea werden nunmehr exklusiv für den spanischen Weltmarktführer entwickelt.

Im August 2008 meldet die tschechische CEZ Gruppe, daß sie von Continental Wind Partners LLC die Rechte an zwei benachbarten, noch unbebauten Windparks in Rumänien erworben habe, dem Fantanele und dem Cogealac Windpark mit einer Gesamtkapazität von 600 MW. Mitbewerber E.ON kommt nicht zum Zug.

Am Standort nördlich von Constanta wird die erste Phase des Projekts bis Ende 2009 die Installation von Turbinen mit insgesamt 347,5 MM umfassen, wobei hier 139 GE ,2.5xl’ Windkraftanlagen mit 100 m Nabenhöhe, 99 m Rotordurchmesser und 2,5 MW installiert werden. Die zweite Phase des Projektes wird sich bis Ende 2010 erstrecken – und die Gesamtinvestitionen betragen laut CEZ 1,1 Mrd. €. Das Unternehmen hat aktuell 150 MW – 220 MW an Windkapazitäten in Entwicklung und plant bis 2020 mindestens 1.000 MW am Netz zu haben.

Die Mitte 2008 tatsächlich installierte Windkapazität Rumäniens beträgt gerade einmal 7 MW.

Medienberichten im September 2008 zufolge plant der deutsche Energiekonzern E.ON für 170 Mio. € den Bau von drei Windparks im rumänischen Bezirk Vaslui mit einer Gesamtkapazität von 112 MW. E.ON soll bereits weitere Windparkprojekte in Ostrumänien mit einer Kapazität von bis zu 200 MW vorbereiten, deren Investitionen sich auf bis zu 300 Mio. € belaufen. Für seine Windprojekte gründet E.ON die Tochter E.ON Regenerabile Romania Iasi.

Gemäß den staatlichen Plänen soll bis 2010 ein Anteil von 33% des nationalen Energiekonsums durch Erneuerbare Energien gedeckt werden, 17% davon durch Windenergie. Das Windenergie-Potential Rumäniens beträgt rund 14.000 MW installierte Leistung.

Ende 2008 meldet die Presse wiederholt das Engagement weiterer Firmen, wie der spanischen Investmentgesellschaft Taiga Mistral, die auf erneuerbare Energien (und hierbei vor allem auf Windenergie) spezialisiert ist, oder der rumänischen Blue Investments Holding, die ebenfalls den Bau eines Windparks plant.

Auch Anfang 2009 geht es so weiter – ohne daß bislang irgendwo auch nur ein Spatenstich erfolgt wäre: Diesmal meldet der spanische Windenergieanlagen-Hersteller Gamesa, daß er die Ausschreibung der italienischen Enel gewonnen habe, für diese in Rumänien 52 Windkraftanlagen à 2 MW zu errichten – mit einer Option auf weitere 69 Turbinen.

Alle Windparkprojekte einer wirklich sehr langen Liste der Projektgesellschaft Eolica Dobrogea (Schweiz) AG, auf der Anfang 2009 insgesamt 900 Turbinen des 2 MW Typs aufgeführt werden, befinden sich „in Entwicklung“.

Russische Föderation

Schweden


In den Jahren 1982/1983 wird auf Gotland ein 2 MW Windkonverter ‚Aeolus I’ gebaut, als erster eines mehrere Hundert Anlagen umfassenden Langzeitprogrammes. Turbinenhersteller ist die schwedische Firma KaMeWa AB in Kristinehamm, während die zwei 35 m langen Rotorblätter aus Stahlblech, auf die 45 % der Gesamtkosten entfallen, von der deutschen Firma MBB-VFW hergestellt werden. An der Planung und dem Bau ist auch die ERNO Raumfahrttechnik beteiligt. Der Turm ist 76 m hoch, als Lebensdauer der Anlage werden 30 Jahre veranschlagt. Bei einer Serienproduktion von jährlich 100 Stück bewegt sich der erwartete Preis zwischen 3,5 und 5,1 Mio. DM.

1986 entdeckt die kleine schwedische Firma SVIAB einen gigantischen Markt: Die Chinesen wünschen sich kleine Anlagen zwischen 220 W und 10 kW Leistung. Eine Lizenzfabrik in China soll daraufhin zunächst 5.000 Stück im Jahr produzieren.

Südlich der Ostseeinsel Gotland erprobt Schweden seit 1997 die Offshore-Technologie. 1998 erhält die deutsche ENERCON den Auftrag für den ersten kommerziellen schwedischen Offshore-Park mit 43 Stück 1,5 MW Rotoren. Standort ist der Öresund zwischen Dänemark und Schweden.

(Wird fortgesetzt)

Schweiz


In Fahy (Haute-Ajoie) im Kanton Jura steht seit 1985 eine Darrieus-Anlage des Züricher Unternehmens Alpha Real AG. Das 30 m hohe Windkraftwerk wiegt über 7,5 t und hat eine Nennleistung von 160 kW. Die Anlage schaltet sich bei einer Windgeschwindigkeit von 5 m/s (= 18 km/h) ein – und bei einer Geschwindigkeit 80 km/h ab. Zu diesem Zeitpunkt ist es die größte Vertikalachsen-Windturbine Europas. Bei Serienfabrikation sollten die Baukosten etwa 300.000 Franken betragen, die sich innerhalb von 10 Jahren amortisieren. Das Unternehmen hat hauptsächlich Interesse daran, ein Exportprodukt zu entwickeln.

In den 1990er Jahren werden nur wenige Windkraftanlagen mit Leistungen über 100 kW errichtet: 1994 eine 150 kW Anlage in Grenchenberg, und zwischen 1994 und 2004 in vier Stufen insgesamt acht Anlagen auf dem Mont-Crosin im Kanton Jura, die eine Gesamtleistung von 7,6 MW (andere Quellen: 4,2 MW) erreichen und an zwei Standorten die einzigen Windparks der Schweiz bilden.

Ebenfalls 2004 kommt noch eine 600 kW Anlage in Gütsch-Andermatt hinzu. Außerdem gibt es 5 WEA zwischen 10 und 100 kW und 14 WEA mit weniger als 10 kW Leistung. Die zusammengerechnete Leistung dieser Kleinanlagen beträgt 0,32 MW.

2005 wird eine 900 kW Anlage in Entlebuch, sowie die erste 2 MW Anlage der Schweiz in Collonges errichtet.

2006 produzieren (ohne Berücksichtigung von Kleinwindanlagen) 12 Windenergieanlagen an 5 Standorten 15.2 GWh Strom. Damit wurde der Strombedarf von 4.400 Haushalten gedeckt.

Am 23. März 2007 revidiert das Parlament im Zuge der Verabschiedung des Stromversorgungsgesetzes (StromVG) auch das Energiegesetz (EnG), das nun vorschreibt, daß die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen bis zum Jahr 2030 mindestens 10 % des heutigen Stromverbrauchs (2007: 57,4 Mrd. kWh) zu betragen habe. Das EnG enthält zudem ein Paket von Maßnahmen zur Förderung der erneuerbaren Energien sowie zur Förderung der Effizienz im Elektrizitätsbereich. Hauptpfeiler ist jedoch die kostendeckende Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien.

Mont-Crosin Windpark

Mont-Crosin Windpark

Nun werden durch verschiedene Investoren neue Windkraft-Projekte angegangen, und es sollen auf der Grimsel, auf dem Gotthard, auf dem Mont-Crosin und an anderen Standorten Windparks mit bis zu 21 Anlagen gebaut werden. Dabei hilft die Einspeisevergütung des neu in Kraft getretenen Stromversorgungsgesetzes. Für zwei 2 MW Windturbinen in Saint-Brais ist die Baubewilligung bereits erteilt.

Das ,Windkonzept Schweiz’, das im Auftrag des Bundesrats entwickelt wird, schätzt das Potential der Windenergie in der Schweiz bis 2010 auf 50 GWh, das durch 64 Anlagen an 10 Standorten gewonnen werden kann. Viele Seiten betrachten dies als extreme Unterschätzung, denn bei ähnlichen geografischen Begebenheiten produzieren in Österreich im Jahr 2006 schon 607 Anlagen 1.930 GWh Windstrom.

Die 1995 als industrielle Beteiligungsgesellschaft in Cham gegründete Ocean AG wird im März 2007 zur borawind AG, um der Verlagerung des Kerngeschäfts auf Windenergie-Themen zu entsprechen. Gleichzeitig wird die erste Unternehmensbeteiligung im Bereich der Windkrafttechnologie abgeschlossen – womit die borawind AG 51% des Stammkapitals der neu gegründeten Nordwind Energieanlagen GmbH in Neubrandenburg hält.

Das Tessiner Unternehmen Reninvest plant im Oktober 2007 einen Windpark mit acht Windturbinen auf dem Gotthard. Das Projekt soll 48 Mio. Franken kosten und Ende Oktober 2009 den Betrieb aufnehmen.

Die Gemeinde Oberwald möchte auf der Grimsel im Wallis den größten Windpark der Schweiz bauen, geplant sind 21 Windräder mit einem Rotordurchmesser von je 40 m und einer Höhe von 80 m, mit einem Leistungspotenzial von rund 50 MW. Ende 2007 wird eine Messanlage installiert, um Grundlagen für einen Bauentscheid zu liefern. Die Gemeinde rechnet mit Projektkosten von rund 100 Mio. Franken.

Ähnliche Projekte werden auch für den Sanetsch- und den Nufenenpaß bekannt. Auf dem Sanetschpass sollen etwa 20 Windrädern errichtet werden, auf dem Nufenenpass rund 9 Anlagen. Hinter allen drei Projekten steht das St. Galler Unternehmen SwissWind, das zuerst einmal ein Jahr lang Windmessungen vornehmen wird.

2008 geht in Vernayaz-Martigny eine weitere 2 MW Anlage in Betrieb.

Im August 2008 plant die Juvent SA, die seit 1996 die 8 Windkraftanlagen auf dem Mont-Crosin im Berner Jura betreibt, die Errichtung weiterer 8 Anlagen. Anderen Quellen zufolge möchte die BKW-Tochter sogar 15 bis 20 neue Masten erstellen.

Gemäß den Angaben von Suisse Éole, der Vereinigung zur Förderung der Windenergie in der Schweiz, sind zu diesem Zeitpunkt 13 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 13,25 MW in Betrieb, geplant bis 2012 sind 96 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 184,4 MW.

Daß sich die Schweizer auch mit dem Wind im Kleinstmaßstab beschäftigen, beweist die 2008 präsentierte Uhr der High-end-Schmiede Urwerk aus Genf. Statt dem üblichen, mechanischen Selbstauflade-Mechanismus erhät das Modell ‚UR-202’ auf der Unterseite zwei winzige Windturbinen, die komprimierte Luft erzeugen und dadurch einen Rotor in Bewegung setzen, der wiederum das Uhrwerk antreibt.

Serbien

Seychellen

Spanien


Der ‚größte Windenergiepark Europas’ an der Meerenge von Gibraltar, auf den Bergen rund um Tarifa, geht 1993 in Betrieb. Er besteht aus den beiden Teilkomplexen Perque Eolico der Sur (Pesur) mit 155 Anlagen von jeweils 100 kW und 24 Anlagen mit je 150 kW, sowie Energia Eolica del Estrecho (E.E.E.) mit 66 Anlagen von jeweils 150 kW Leistung. Die Gesamtkosten betragen rund 72 Mio. DM.

Auf Lanzerote liefert ab 1996 eine Anlage aus 48 Rotoren ein Drittel der für die Trinkwasser-Herstellung (durch Entsalzung) notwendigen Energie. Der Parque Eólico nordöstlich von Teguise produziert 12 Millionen kWh im Jahr. In diesem Jahr beginnt der spanische Hersteller GAMESA mit der eigenständigen Produktion von Windenergieanlagen – er entwickelt sich später zu einem der führenden Hersteller Europas.

Als Meilenstein bei der Umstrukturierung des spanischen Strommarktes wird das 1997 erlassene ‚Gesetz des Stromsektors’ betrachtet, das als Ziel einen Anteil von 12 % der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch ausgibt.

1997 steigt die installierte Windkraftleistung um 262 MW – womit Spanien nach Deutschland und Dänemark europaweit die höchste Zuwachsrate aufweist.

Anfang 2001 gründet die Wiesbadener ABO Wind in Spanien die Tochtergesellschaft ABO Wind ESPAÑA S.A. mit Sitz in Valencia und arbeitet in verschiedenen Gemeinden an Miniparkprojekten mit vereinfachten Genehmigungsverfahren.

Im April 2001 erhält die NEG Micon A/S aus Randers/Dänemark, den Anschlußauftrag zur Errichtung eines Windparks in Galicien. Der in Kooperation mit dem spanischen Unternehmen Acciona S.A. erteilte Auftrag umfaßt die Lieferung von 88 Stück ,NM750/44’ Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 66 MW. Mit diesem zweiten Auftrag wird ca. die Hälfte des in Abschnitten errichteten Windparks mit seiner Endausbau-Leistung von 260 MW fertiggestellt.

Ebenfalls im April 2001 gründet das Freiburger Emissionshaus Bobikiewicz & Partner gemeinsam mit dem britischen Planungsbüro Renewable Energy Systems Ltd. (RES) das Unternehmen Econova Energias Renovables S.L. in Spanien, das dort Windparks planen, bauen und finanzieren soll. Es werden auch gleich Anlagen im Umfang von 600 MW installierter Leistung beantragt, mit deren Bau ab 2003 begonnen werden soll.

In Burgos in Nordspanien wird 2002 eine 300 kW Anlage nach dem Lattenzaunprinzip installiert, wobei die Anlagenkosten nur halb so groß sein sollen, wie die einer horizontalachsigen WEA. Dieser erste industriell gefertigte Prototyp wird von der 1995 gegründeten spanischen Forschungsfirma Enerlim Albia SL errichtet, die sich seit den frühen 1990er Jahren mit der Weiterentwicklung dieses Prinzips beschäftigt. Patentierte, aber vermutlich nie umgesetzte Vorgänger gibt es aus den Jahren 1919, 1979, 1981 und 1984.

Die Technik beruht auf geraden, aerodynamisch profilierten Tragflächen, welche an Seilen hängend wie ein Seilkarussel horizontal zwischen zwei großen Pylonen oder Masten umlaufen. Der Abstand der beiden Seil-Haltemasten der spanischen Anlage beträgt 140 m, die geraden vertikalen Rotorblätter sind jeweils 12 m lang. Das Unternehmen plant nun, nahe Tarragona bei Cataluña in der Provinz Catalonien eine 600 kW Anlage gleicher Art zu errichten. Ich habe jedoch keine Hinweise darauf gefunden, daß dieser Plan umgesetzt wurde.

Karussel-Windkraftanlage

Karussel-Windkraftanlage

Bis 2003 steigt der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch auf 6,8 %, der Anteil bei der Stromerzeugung beträgt bereits über 20%.

Anfang 2003 meldet das Unternehmen Umweltkontor Renewable Energy AG aus Erkelenz die Betriebsaufnahme seines zweiten Großprojektes: Der auf einem windreichen Hochplateau im spanischen Aragón in der Nähe von Zaragoza gelegene Windpark La Muela umfaßt 132 Windenergieanlagen des Typs NEG Micon ,NM 750/48’ mit einem Rotordurchmesser von 48 m, einer Nabenhöhe von 55 m und einer Gesamtleistung von 99 MW.

Jeweils 66 Anlagen entfallen auf die beiden Standorte Parque Eólico La Carracha S.L. sowie Parque Eólico Plana de Jarreta S.L. Bei einer durchschnittlichen jährlichen Windgeschwindigkeit von 7,2 m/s soll der Park etwa 223.000 MWh produzieren, was ausreicht um 62.000 Durchschnittshaushalte mit Strom zu versorgen.

Am 12. März 2004 wird das königliche Dekret Nr. 436/2004 erlassen, welches den Betreibern von Windkraftanlagen eine Planungssicherheit von 25 Jahren ermöglicht.

In diesem Jahr überholt Spanien mit 2.065 MW neu installierter Windkraft-Kapazität zum ersten Mal Deutschland (hier werden 2004 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von nur 2.020 MW errichtet). Insgesamt verfügt Spanien zu diesem Zeitpunkt über 405 Windparks mit 8.155 MW Leistung, es sind mehr als 500 Firmen in das Windenergiegeschäft involviert und schon über 150 Fabriken überall im Land stellen die Anlagen-Komponenten her.

Der 250 MW WEA-Park in Galicien (s.o.) geht 2005 ans Netz.

Die Firma Ecotecnia wird 1981 in Madrid von acht umweltbegeisterten Ingenieuren gegründet, doch es dauert 11 Jahre, bis das Unternehmen 1992 seine erste eigene Windfarm betreiben kann. 2006 beherrscht die Firma etwa 10 % des spanischen Windenergiemarktes und besitzt Zweigstellen in Frankreich und Italien. Sie entwirft, produziert, installiert und betreibt Windenergieturbinen mit Kapazitäten zwischen 1,3 MW und 3 MW. Die meisten der bisher über 1.000 hergestellten Turbinen mit einer Gesamtkapazität von etwa 1.000 MW werden hauptsächlich an Betreiber von Windparks in Spanien, aber auch im benachbarten Ausland und sogar in Indien und Japan verkauft.

2006 werden in Spanien schon rund 6 % des landesweiten Strombedarfes durch Windenergie gedeckt. In diesem Jahr werden über 1.500 MW Nennleistung neu errichtet, so daß Ende 2006 bereits 11.615 MW Windkraftleistung installiert sind. Unter anderem bringt Nordex seinen bislang größten Windpark in Spanien ans Netz. In der Nähe von Tortosa gehen insgesamt 37 Turbinen der Baureihe ,N62/1.300 KW’ in Betrieb.

Das Land, das nach Dänemark und Deutschland als drittes in Europa in den expandierenden Markt der Windenergie einsteigt, wird auch schnell zu einem der größten Exporteure für Windenergietechnologie. Die meisten Pionierfirmen werden von ‚Global Players’ wie Siemens, GE, BP oder dem spanischen Markführer Gamesa verdrängt bzw. aufgekauft.

Spaniens Regierung revidiert den ursprünglichen Plan, bis 2011 etwa 13 GW Windkraft zu installieren – und der neue ‚Plan de Energias Renovables’ sieht eine Installation von 20 GW bis 2010 vor.

Die deutsche wdp errichet 2007 eine 49,5 MW Windfarm in Las Pardas mit 33 Acciona-Turbinen ,AW-82’, sowie eine 15 MW Windfarm in Cantiruela mit 10 Acciona-Turbinen des selben Modells.

Im Februar 2007 sichert sich die Nordex Gruppe ihren bislang größten Auftrag aus Spanien. Für rund 51 Mio. € wird das Unternehmen ab Herbst dieses Jahres einen 50 MW Windpark in der Region Castilla y León in Zentralspanien errichten, der mit 22 Großturbinen der Baureihe ,N90/2.300 KW’ ausgestatt wird.

Am 19. März 2007 werden um 17.40 Uhr 8.375 MW erzeugt, was fast 27 % des landesweiten Energiebedarfs entspricht und einen neuen Rekord der Stromerzeugung mit sauberer Energie darstellt. Gemessen an der installierten Leistung liegt Spanien gegenwärtig knapp vor den USA und hinter Deutschland weltweit auf dem zweiten Platz.

Im Juli genehmigt die Regierung die Errichtung von Offshore-Windparks.

Im August 2007 gibt das spanische Wirtschaftministerium eine Studie zur Identifikation geeigneter Standorte für Offshore-Windparks in Auftrag, die Anfang Juli 2008 abgeschlossen werden soll. Das Land erhofft sich ab 2020 durch die starken Seewinde an seiner 4.000 km langen Küste eine erwirtschaftbare Leistung von 2 GW – 3 GW Strom. Experimentelle Offshore-Anlagen gibt es bereits auf offener See vor Cadiz, Huelva Castellon und im Ebro Delta.

Ebenfalls August 2007 übernimmt E.ON für gut 720 Mo. € von der dänischen Dong Energy den in Spanien und Portugal tätigen Windparkbetreiber Energi E2 Renovables Ibéricas.

Das Unternehmen produziert Strom aus erneuerbaren Energien mit einer Gesamtkapazität von derzeit rund 260 MW, ein Großteil davon durch Windparks. In der Planung sind bereits weitere Anlagen mit rund 560 MW. Mit dem Zukauf steigert E.ON seine derzeit installierte Windkraftleistung auf rund 700 MW.

Einen neuen Rekord fahren die Windenergieanlagen in Spanien im März 2008 ein. Am 22.03. produzieren sie mit 9,862 MW rund 40,8 % des landesweiten Stromverbrauchs. Ein Monat später wird bekannt, daß die spanische Iberdrola inzwischen zum Besitzer der weltweit größten Menge an installierter Windkraftkapazität geworden ist – mit 6,9 GW (Zuwachs 2007: 1,55 GW). Dies gelingt durch den Zukauf von 1,45 GW der ScottishPower mit Windpark-Standorten in den USA, Großbritannien und Irland.

Im Juni 2008 meldet die Presse einen weiteren gigantischen Vertrag im Windkraft-Sektor. Iberdrola vereinbart mit dem Turbinen-Hersteller Gamesa die Lieferung von Windenergieanlagen im Umfang von 6,3 Mr. $ - was die Lieferung, Installation, Inbetriebnahme und Wartung von Windkapazitäten im Umfang von 4,5 GW umfaßt. Als Standorte werden Europa, die USA und Mexiko genannt. Außerdem vereinbaren Iberdrola und Gamesa eine Zusammenarbeit zur weiteren Verbreitung von Windfarmen in Spanien und dem restlichen Europa.
Der zu diesem Zeitpunkt gößte Windpark Europas steht in Guadalajara. Die Maranchon Windfarm hat eine Kapazität von 208 MW.

Maranchon Windpark

Maranchon Windpark

Im Oktober 2008 erhält Vestas aus Spanien neue Aufträge: 18 Stk. ,V90’ mit 3 MW und 25 Stk. ,V90’ mit 1,8 MW, die in der Region Terra Alta der katalanischen Provinz Tarragona aufgestellt werden sollen. Der spanische Hersteller Gamesa Corporación Tecnológica hält derweil schon 15 % des Weltmarktes mit Anlagen einer Gesamtkapazität von 13 GW, die in 13 Ländern Nordamerikas, Europas und Asiens stehen. Einen neuen Auftrag über 294,95 MW erhält Gamesa von der Longyuan Electric Power Group, einer Tochter der chinesischen Guodian Corp. Im Laufe des Jahres 2009 werden 347 Stück der ,G5x-850 kW’ WEA ausgeliefert, die in Gamesas Werk in Tianjin, China, hergestellt werden. Das spanische Unternehmen erhält außerdem einen Kredit der Europäischen Investitionsbank über 200 Mio. €, um zwischen 2008 und 2011 die Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Unternehmens an seinen Standorten in Madrid und Navarre, Vixcaya, zu finanzieren.

Einen neuen Rekord von 43 % (!) des Strombedarfs erzielt Spanien am stürmischen Morgen des 24. November 2008 – mit einer Gesamtleistung von 9,253 MW. Über das Jahr gerechnet decken Spaniens Windkraftanlagen schon 11 % des landesweiten Strombedarfs.

Im Dezember folgt ein weiterer Auftrag für Vestas. Diesmal handelt es sich um 22 Stück ,V90’ 2 MW und drei Stück ,V80’ 1,8 MW Windturbinen für das Almatret-Projekt in der catalonischen Provinz Lerida.

Spanien produziert 2008 insgesamt 16.740 MW mit der Kraft des Windes. Mit diesen Zahlen steigert sich das Land um 1.609 MW (knapp 10 %) gegenüber 2007. Spanien liegt nun hinter Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika auf dem weltweit dritten Platz der Windenergieproduzenten.

Südafrika

Südamerika


AUFTEILEN

Auch in Südamerika kommt die Windenergienutzung langsam in Schwung. Nach Presseberichten Anfang 2008 erhält das argentinische Unternehmen IMPSA den Zuschlag für drei Windparks im Nordosten Brasiliens, wo im Bundesstaat Ceara noch im Laufe des Jahres zusammen 66 Stück 1,5 MWAnlagen errichtet werden, die ein brasilianisches IMPSA-Tochterunternehmen liefert. Weitere Windparks in anderen brasilianischen Bundesstaaten sind bereits geplant.

Der traditionsreiche argentinische Maschinenbauer IMPSA steigt erst 2005 in das Windgeschäft ein, die ersten Pilotanlagen des Unternehmens laufen seit 2007 in Patagonien, im Süden des Landes, wo die vermutlich weltweit besten Windbedingungen für Windenergieanlagen bestehen.

Die aktuellen Investitionen werden durch günstige Kredite und einen langfristigen Vertrag mit dem staatlichen Energieversorger Electrobras ermöglicht, der dem Unternehmen einen Festpreis von 11 US-Cent (7,6 €-Cent) pro Kilowattstunde sichert.

Im Rahmen des brasilianischen Programms für alternative Energiequellen PROINFA wird das Ziel festgelegt, elektrische Versorgungskapazitäten von 3,3 GW aus Energiequellen wie Wind, Sonne und Biomasse aufzubauen.

Auch in Peru gibt es Entwicklungsprojekte, wo durch kleine Windlader in abgelegenen Gebieten Ladestrom für elektronische Geräte geliefert wird.

Im September 2008 vergibt das Energy and Mining Ministry an verschiedene Investitionsfirmen Rechte im Umfang von 4,5 GM, um insgesamt 37 Windparks zu errichten. Das Energieministerium des Landes veröffentlicht hierzu einen Plan mit den Ergebnissen der bislang durchgeführten Windmessungen. Eine Windkarte mit Daten der verschiedenen Landesteile soll in wenigen Monaten nachgereicht werden. Die Küstenlinie des Landes besitzt ein Potential von 65 GW – und das Land möchte schon 2010 rund 5% seines Strombedarfs durch den Wind decken.

Die Firma Iberoperuana Inversiones SAC, Teil der Windiberica-Gruppe, wird 240 Mio. $ in den Parque Eólico San Andrés, einen 240 MW Windpark in Paracas, an der Küste der Provinz Pisco, investieren. Man hofft, daß der Park in zwei Jahren ans Netz gehen kann, wobei die ersten 22 MW schon Ende 2008 erwirtschaftet werden sollen.

Innerhalb von zwei Jahren möchte Peru 5 % seines Strombedarfs durch Windenergie decken. Das Potential der peruanischen Küste wird auf 65 GW geschätzt.

Seit 2007 entwickelt die deutsche wind 7 AG gemeinsam mit lokalen Partnerunternehmen ein 200 MW und ein 120 MW Windkraftprojekt in der Republik Panama. 2008 erhät das größere der beiden Projekte eine Vorlizenz, so daß dessen Entwicklung bis zum Mai 2010 abgeschlossen sein kann. Neben Panama entwickelt wind 7 auch Windparkprojekte in Chile und schließt einen Kooperationsvertrag für zwei Windparks mit einer Gesamtkapazität von 70 MW.

Südkorea


Über die Situation der Windenergie in Südkorea ist nicht viel herauszufinden.

Interessant ist allerdings ein 2006 in Korea patentiertes System des Erfinders Deok-Ho Shin, bei dem es sich um einen turmförmigen Induktions-Windgenerator handelt, der nach 7-jähriger Entwicklungszeit einige staatliche Preise erringt und ab 2008 auch auf dem Markt angeboten wird.


Earth Love

Kern des Earth Love Windenergie-Systems des Shinyeon Energy Research Center of Korea ist ein magnetisch gelagerter und 30 t schwerer Schwungpropeller mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 350 km/h, der dafür sorgt, daß ständig neue Luft angesaugt und durch Venturi-Düsen gepreßt wird, wodurch ein Vakuum erzeugt wird, das wiederum neue Luft ansaugt und schlußendlich mehr als 1 MW Strom erzeugt – wenn ich das Ganze halbwegs verstanden habe.

Im September 2008 meldet die Fachpresse, daß die Firma Hyundai Heavy Industries (HHI) in Gunsan, Provinz Nord-Jeolla, für umgerechnet 880 Mio. $ eine Fabrik zur Herstellung von Windenergieanlagen aufziehen will. Ab dem Februar 2010 will man dort pro Jahr Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 400 MW herstellen.

Das Unternehmen hat bereits 242,8 Mio. $ in die Errichtung der ersten koreanischen PV-Zellen Produktionslinie in Eumseong, rund 100 km südlich von Seoul, investiert – weitere 214,3 Mio. $ sollen bis 2010 in eine zweite Linie fließen.

Die Firma Doosan Heavy gibt im Dezember 2008 bekannt, daß man erfolgreich die Entwicklung einer 3 MW Windenergie-Anlage beendet habe, die sich besonders für den Offshore-Bereich eignen soll. Die ,WinDS 3000’ besitzt einem 80 m hohen Turm und drei Rotorblätter, deren Kranz einen Durchmesser von 92 m aufweist. Außerdem hat die Turbine ein Leichtbau-Getriebe, einen Permanentmagnet-Generator und einen internen 20 t Kran für Wartungszwecke. Die ersten Tests sollen noch in diesem Monat beginnen, während eine erste Versuchsanlage im Juli 2009 bei Gimnyeong, in Jeju-do, aufgestellt werden soll – allerdings noch Onshore.

Sudan

Syrien


Auch wenn dieses Land noch keine relevante Rolle im Bereich der Windkraftnutzung spielt, möchte ich es doch erwähnen – da ich selbst dort über viele Jahre hinweg thermische Solaranlagen entwickelt und hergestellt habe.

Während dieser Zeit experimentierten wir auch mit kleinen Windkraftanlagen wie dem Hammurabi-Rotor (s.d.), ließen uns auf eigenem Land auf dem syrischen, entmilitarisierten Teil der Golan-Höhen zu Pumpzwecken eine lokal hergestellte Western-Windmühle mit Kolbenpumpe errichten, und ließen uns in der zweiten Hälfte der 1980er das sogenannte geschlitzte Rotorblatt patentierten, von dem wir uns einen großen wirtschaftlichem Erfolg erhoffen.

Syrische Windenergieanlage von Maan Kaadan

WEA von Maan Kaadan
in Syrien

Gemeinsam mit der jordanischen Royal Scientific Society wird der GTZ eine Projektskizze vorgelegt, bei der es um die Weiterentwicklung dieser Innovation geht, doch wir erhalten eine Absage. Statt dessen liefert die GTZ eine MAN-Windkraftanlage nach Jordanien... und das war’s dann.

Ebenfalls ohne jede Förderung schaft es mein Freund, der syrische Ingenieur Maan Kaadan, effektive und äußerst robuste 2-Blatt Anlagen im Bereich von 50 kW herszustellen, die sogar Sandstürmen schadlos standhalten.

2008 erhalte ich den link auf einen kleinen Youtube-Clip, auf dem ein in Syrien hergestellter Savonius-Rotor in Helixform zu sehen ist – leider ohne jegliche Hinweise auf die Initiatoren oder weitere technische Detail. Immerhin zeigt der Clip, daß sich auch dort noch andere Personen mit der innovativen Nutzung der Windenergie beschäftigen.

Von staatlicher Seite gibt es Planungen für eine 1,5 MW Windfarm in der sehr windreichen Region Homs, die mit Unterstützung der EU-Kommission durchgeführt werden. Mit Hilfe der spanischen Regierung soll dieses später auf 4 MW ausgeweitet werden. Bereits 2007 wird gemeinsam mit Deutschland und der dänischen Vestas AS ein 350 Mio. € Investitionsprogramm besprochen, von einer Umsetzung habe ich bislang aber noch nichts gehört.

Thailand

Tanzania

Tschechien

Tunesien


In der Länderstudie 2002 der GTZ im Rahmen des überregionalen Projektes Windenergieprogramm TERNA wird gesagt, daß abgesehen von dem Ende 2000 in Betrieb genommenen 10,56 MW Windpark Sidi Daoud, der mit 32 Stück 330 kW Anlagen bestückt ist, die Erneuerbaren Energien bei der Stromversorgung Tunesiens bisher kaum eine Rolle spielen, obwohl Tunesien mit Durchschnittswindgeschwindigkeiten von mehr als 7 m/s über ein regional gutes Windpotential verfügt.

Die Machbarkeitsstudie für den Sidi Daoud Windpark war zwischen 1990 und 1992 erstellt worden, ausgeschrieben wurde das Projekt 1996, und den Zuschlag für die schlüsselfertige Errichtung der 11,4 Mio. € teuren Anlage bekam 1998 der spanische Hersteller MADE. Betreiberin des Windparks ist die Société Tunisienne de l’Electricité et du Gaz (STEG).

Ansonsten wird die Windenergie bislang hauptsächlich zur Bewässerung der Felder in entlegenen Regionen und für die Entsalzung von brackigem Wasser eingesetzt.

Im ersten Halbjahr 2005 veröffentlicht die STEG Ausschreibungen für zwei Windparks an den Standorten Jbel Abderrahman auf Cap Bon (40 MW) und Métline im Norden Tunesiens (20 MW).

Der Windpark Sidi Daoud ist inzwischen auf 20 MW ausgebaut worden - und das Ziel der tunesischen Regierung ist es, bis zum Jahr 2010 Windparks mit einer Gesamtleistung von 2.000 MW am Netz zu haben.

Türkei


Die ersten Windkraftanlagen der Türkei werden 1998 in Betrieb genommen. In Izmir-Cesme betreiben die Alize A.S. drei 500 kW Turbinen von Enercon, und die Gücbirligi A.S. zwölf 600 kW Anlagen von Vestas.

Im Jahr 2000 nimmt die Bores A.S. einen Windpark in Canakkale-Bozcaada mit 17 Stück 600 kW Anlagen von Enercon in Betrieb.

Im März 2001 wird in der Türkei ein Energiemarktgesetz veröffentlicht, das den Rahmen für alle Aktivitäten auf dem neuen Energiemarkt bildet. Im Mai 2005 folgt das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das insbesondere Wind- und Laufwasserkraftwerke fördert.

Die zwei ersten 1,5 MW Windturbinen von Enercon werden 2003 in Istanbul-Hadimköy von der Sunjüt A.S. in Betrieb genommen, 2006 folgt in Balikesir-Bandirma ein Windpark der Bares A.S. mit 20 Stück 1,5 MW Anlagen von GE.

2006 besitzt die Türkei 65 MW an Windenergie-Kapazitäten, doch schon 2007 existieren bereits 10 Windfarmen, die zusammen 140 MW leisten.

Im Juli 2007 unterzeichnet das US-Unternehmen GE einen Vertrag zur Lieferung von 52 Stück 2,5 MW Turbinen für die Südostregion des Landes. Diese 130 MW werden die Landeskapazität fast verdoppeln. Das türkische Unternehmen Rotor Energy Co., eine Tochter der Firma Zorlu Enerji Elektrik Uretim, baut den Windpark in Bahce, in der Südprovinz Osmaniye, gemeinsam mit Ecosecurities, er soll 2009 in Betrieb gehen. Die Fertigung der Windturbinen mit einem Rotordurchmesser von 100 m erfolgt in den GE-Werken im deutschen Salzbergen sowie in Noblejas, Spanien, die Auslieferung erfolgt ab März 2009.

Im Mai 2007 gehen am Standort Karakurt in der Region Manissa insgesamt 10,8 MW in Betrieb, und am Standort Sebenoba Hatay in der Provinz Hatay werden im September 2007 insgesamt 15 Windenergieanlagen vom Typ Vestas ,V90’ 2,0 MW mit einer Gesamtleistung von 30 MW errichtet. Die Planung dieser Anlagen in der Westtürkei erfolgt durch das Joint Venture tw.energy GmbH. Die Windwärts Energie GmbH plant in den kommenden drei Jahren die Realisierung von insgesamt rund 75 MW Windenergieleistung im Inland der Türkei.

Ebenfalls 2007 startet in Izmir-Cesme ein 39,2 MW Windpark der Mare A.S. mit 49 Stück 800 kW Anlagen von Enercon, in Canakkale-Intepe gehen 38 gleichartige Anlagen der Anemon A.S. ans Netz, und in Canakkale-Gelibolu 13 Stück 800 kw sowie 5 Stück 900 kW Enercon Anlagen der Dogal A.S. In Manisa-Akhisar nimmt die Deniz A.S. sechs 1,8 MW Anlagen von Vestas in Betrieb.

Im November 2007 nimmt der türkische Rat für die Energiemarktordnung Bewerbungen für 750 geplante Windkraftanlagen entgegen. Die potentielle Produktionskapazität insbesondere der Küstenregionen wird auf 80 GW beziffert. Als besonders günstigste Standorte gelten die nördliche Ägäisküste, die Marmara-Region und die westliche Schwarzmeerküste sowie im Süden ein Küstenabschnitt zwischen Alanya und Iskenderun bis hinein nach Zentralanatolien. Um die Lizenzen bewerben sich sowohl kleine und mittelständische Unternehmen als auch Zweige einiger großer Holdings der Türkei. Der größte Windpark mit 3.000 MW wird von der zur Sanko-Gruppe gehörenden Firma Sanres für die Region Izmir vorgeschlagen.

Zusammengenommen haben die eingereichten Windkraftanlagen eine Kapazität von 78.000 MW und ein Investitionsvolumen von 132 Mrd. US-$. Wieviel davon tatsächlich verwirklicht wird, ist allerdings noch unklar.
Im Bau befinden sich 2007 eine 30 MW Windfarm in Hatay-Samandag mit 15 Stück 2 MW Anlagen von Vestas, sowie eine 30,4 MW Farm in Manisa-Sayalar mit 38 Enercon 800 kW Anlagen.

Nachdem der Hohe Rat für den Schutz von kulturellem und Naturerbe Anfang 2008 grünes Licht für die vereinfachte Verfahren zur Zulassung von neuen Windenergieanlagen gibt, nimmt der Staatsrat diesen Beschluß umgehend wieder zurück – aufgrund der erwarteten negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Nun haben potentielle Investoren erhebliche Schwierigkeiten, geeignete Plätze zu finden, da in der Nähe von militärischen und Rundfunkanlagen, archäologischen Stätten sowie in Natur- und Landschaftsschutzgebieten Windräder ohnehin schon verboten sind.

Immerhin importiert die Türkei mehr als 90 % ihres Energieverbrauchs – und dies trotz der zunehmenden Zahl an Staudämmen, die außerdem nicht immer ohne ökologische und/oder politische Schwierigkeiten umgesetzt werden können.

2008 sind 40 Anträge für die Errichtung von 20 MW bis 60 MW Windparks genehmigt, weitere Anträge in einem Gesamtumfang von 8.000 MW liegen den Behörden vor.
Das türkische Bauunternehmen Ucgen beauftragt im September 2008 die deutsche EPURON GmbH, die der Conergy AG gehört, mit der technischen Entwicklung, der Auswahl der Windenergieanlagen sowie den Verhandlungen mit den Herstellern für den Bau des 14 MW Windpark Seferihisar, der 2010 ans Netz angeschlossen werden soll.

Zu diesem Zeitpunkt sind in der Türkei rund 250 MW an Windkraftleistung installiert.

Im Dezember 2008 übernimmt die französische EDF Energies Nouvelles (EDFEN) 50 % des türkischen Windpark-Entwicklers Polat Enerji, welcher zwei Parks mit insgesamt 50 MW betreibt und weitere 80 MW im Bau hat. In Planung befinden sich weitere 200 MW. Zeitglich gibt Vestas einen Vertragsabschluß zur Lieferung von fünf ,V90’ 3 MW Windturbinen mit der Akenerji Elektrik Uretim A.S. bekannt, einer Tochter der Akkok Holding. Die WEA sollen im Rahmen des Ayyıldız-Projekts in der Provinz Balıkesir im Nordwesten des Landes aufgestellt werden.

UdSSR (bis 1991)


Die UdSSR hat langjährige Erfahrungen mit der Windenergie. Bereits 1931 wird in Jalta am Schwarzen Meer eine Zweiblatt-Anlage mit einem 30 m durchmessenden Rotor gebaut. Die Turmhöhe beträgt 25 oder 30 m, hier differieren die Quellenangaben. Trotz der einfachen Auslegung – Wellblechflügel und Holzgetriebe – liefert diese 100 kW Anlage jährlich rund 280.000 kWh. Sie besitzt eine selbstregulierende Blattnachstellung und eine motorbetriebene Windnachführung. Zu jener Zeit plant man sogar die Errichtung einer 5 MW Anlage (!), doch aufgrund der Kriegsereignisse wird dieses bereits bis zur Baureife gediehene Projekt nie realisiert.

In einer Schätzung von 1935 wird für die UdSSR eine Gesamt-Windkraftpotential von 8.000 TWh angegeben.

Nach dem zweiten Weltkrieg verbreitet sich die Nutzung von kleinen Windkonvertern in vielen entlegenen Gebieten der UdSSR, wie z.B. der Tschuktschen-Halbinsel an der Beringstraße. Das Bild von Jarangas und Jurten, neben denen die kleinen Windräder stehen, wird zur Gewohnheit.

Ab 1980 werden Windenergieanlagen in größerem Ausmaße geplant, eine 40 MW Windenergieanlage, die erste dieser Art, soll im Jahre 1982 nahe der Stadt Novorusik ihren Betrieb aufgenommen haben. Auf der Halbinsel Kola ist ein weiteres Projekt in Vorbereitung, das sich insgesamt über 1.000 km weit erstrecken und aus etwa 200 Einzelanlagen bestehen soll, jede mit einer Leistung von 1 MW.

1989 werden im Polargebiet der UdSSR 15 automatisierte Windenergieanlagen mit jeweils 4 kW installiert, die die Arbeits- und Lebensbedingungen der dort ansässigen Fischer und Rentierzüchter verbessern sollen.

Ukraine

Ungarn

Uruguay

USA

Gant Brush Windmill

Brush-Windmill
(1888)


Einer der Gründer der amerikanischen Elektrizitätswirtschaft, Charles Francis Brush (1849 – 1929) aus Ohio, gilt gleichzeitig auch als Pionier der Windenergie. Brush erfindet z.B. einen sehr effizienten Gleichstromgenerator, die erste kommerzielle Lichtbogenlampe sowie eine effiziente Methode zur Herstellung von Blei-Säure-Batterien. Seine Firma Brush Electric in Cleveland wird im Jahr 1889 verkauft und 1892 mit der Firma Edison General Electric zur General Electric Company (GE) verschmolzen.

Schon im Winter 1887-88 baut Brush eine Maschine, die heute als die weltweit erste vollautomatische Windkraftanlage zur Stromerzeugung gilt. Für die damaligen Verhältnisse sind die Ausmaße gigantisch und weltweit unerreicht: Der Rotor hat einen Durchmesser von 17 m und besteht aus 144 Rotorblättern aus Zedernholz. Die Anlage läuft 20 Jahre lang und lädt die Batterien im Keller seines Wohnhauses. Trotz der Größe der Windkraftanlage beträgt die Leistung des Generators jedoch nur 12 kW, was daran liegt, daß die langsam rotierenden Anlagen amerikanischen Typs keinen besonders hohen Wirkungsgrad aufweisen.

Zwischen 1880 und 1940 entstehen besonders im Mittel- und Südwesten der USA mehr als 6 Millionen kleine Windmühlen zur Elektrizitätserzeugung, davon funktionieren heute noch etwa 100.000 Stück (Stand 1980). Die bis zu 3 kW leistenden Niederspannungs-Kleinwindkraftanlagen mit Dreiblattrotor von 4 m Durchmessser werden insbeondere auf entlegenen Farmen errichtet, zu den bekanntesten Herstellern zählen Wincharger und Jacobs.

1922 wird in den USA der Savonius-Rotor des Finnen Sigurd Savonius patentiert.

1930 installiert Richard Byrd einen Jacobs Windengergiegenerator in der Antarktis, der 22 Jahre lang zur Zufriedenheit aller Beteiligten läuft.

1931 lässt Georges Darrieus seinen Darrieus-Rotor in den USA patentieren, dessen technische Eigenschaften seinerzeit jedoch nicht überzeugen können.

In der 1930er Jahren erscheinen auf den Titelseiten der diversen Wissenschaftsmagazine, die es zu jener Zeit in den USA gibt, abenteuerliche Konstruktionen, wie z.B. das hier abgebildete System auf der Augustnummer der Popular Science des Jahres 1939.

Bereits 1934 wird der Geologe Palmer C. Putnam aus Boston von einem Freund gefragt, ob er ihm für seine Farm einen Windgenerator bauen kann. Putnam erfüllt den Wunsch und ist von der Antriebskraft des Windes so fasziniert, daß er bald darauf eine 1,25 MW Anlage entwirft, deren Pläne er dem Leiter des Massachusetts Institute of Technology (MIT) V. Bush vorlegt.

1941 wird daraufhin auf Grandpa’s Knob, einem 650 m hohen Berg in der Nähe von Rutland in Vermont/Virginia, rund 330 km nördlich von New York, ein erster Prototyp mit 1.250 kW Leistung eingeweiht, der aus einem 2-Blatt-Rotor aus rostfreiem Stahl mit 53,3 m Durchmesser auf einer etwa 35 m hohen Stahlturmkonstruktion besteht.

Smith-Putnam-Rotor

Smith-Putnam-Rotor
(ca. 1942)

Fast genau vier Jahre nach der Inbetriebnahme der Smith-Putnam-Anlage und rund 1.000 Betriebsstunden, während denen die Anlage ihren Strom von durchschnittlich 800 kW in das öffentliche Netz einspeist, bricht jedoch eines der beiden jeweils 8 t schweren Rotorblätter ab und das Projekt wird fallengelassen. Die Anlage wird 1945 abgerissen.

Aus der gleichen Zeitperiode stammt auch das Foto einer Bewässerungs-Windpumpe in Kalifornien, deren Wasserförderung mittels spiralig verbundener Rohre bewerkstelligt wird - einer Art abgeflachen archimedischen Spirale. Dabei soll es sich um eine ,orientalische Idee’ gehandelt haben, die in Kalifornien und Arizona mehrfach umgesetzt wurde.

Danach scheint es in den USA jedoch lange Zeit über ziemlich ,windstill’ zu sein – und nur 1951 entstehen nach Entwürfen von P. H. Thomas noch einige größere WEAs, die denjenigen von Honnef ähneln. Die weitere Verfolgung dieser Konzepte wird in Folge des Koreakrieges jedoch ausgesetzt.

Nach dem Ölembargo der OPEC 1973 wird die Windenergie neu entdeckt, und die National Science Foundation (NSF) ruft ein Windenergie-Programm ins Leben, für dessen erste drei Projekte 200.000 $ bereitgestellt werden. Schon im Jahr darauf beträgt der Förderbetrag allerdings 1,5 Mio. $ und es werden die verschiedensten Konzepte erprobt, darunter auch H-Darrieus-Rotoren. Außerdem gibt es erste Erwägungen, eine Gesamtanlage mit 180 Einzelkraftwerken auf hoher See zu installieren.

In den sieben Folgejahren zwischen 1974 und 1981 führt die NASA im Auftrag der US-Regierung am Glenn Research Center in Lewis Field ein äußerst effizientes und erfolgreiches Untersuchungsprogramm an großen, horizontalen Wind-Turbinen durch. Über 100 Ingenieure und Techniker sind daran beteiligt. Mit Mitteln des DEO (Department of Energy, Nachfolger der Energy Research and Development Administration) werden insgesamt 13 Windenergieanlagen in Betrieb genommen.

GE/DOE Testanlage von 1979

GE/DOE Testanlage
(1979)

1974 wird außerdem die American Wind Energy Association (AWEA) gegründet.

Anfang 1975 startet in Clayton/New Mexiko eine 200 kW Anlage für 60 Häuser, deren 20 m lange Rotorblätter aus Aluminium bestehen. Sechs Monate nach Inbetriebnahme muß die Anlage wegen starker Schäden allerdings wieder demontiert werden.

Am 29.10.1975 übergibt die 1974 neugebildete Energy Research and Development Administration (ERDA) der NASA eine 100 kW Versuchsanlage für das Lewis-Forschungszentrum in Ohio, die von der Firma Lockheed gebaut ist. Die Konstruktion besitzt einen 30 m hohen Turm und einen 2-Blatt-Rotor mit einer Blattlänge von 19 m. Die Anlage, die am Eriesee in Plum Brook bei Sandusky/Ohio steht, basiert auf Erfahrungen des deutschen Professors Hütter – ihr Rotor ist als sogenannter Leeläufer hinter dem Turm angebracht. Als Anlage für besonders starken Wind von 30 km/h bis 70 km/h Geschwindigkeit reicht sie aus, um 25 Einfamilienhäuser komplett zu versorgen. Die Energietransformation erfolgt mittels eines Synchrongenerators bei veränderbaren Flügelanstellwinkeln.

Ebenfalls 1975 setzt sich die ERDA das anspruchsvolle Ziel, bis 1981 insgesamt 100 MW aus der Windenergie zu erwirtschaften, bis 2000 sollen sogar rund 25 % des Gesamtenergiebedarf der USA durch Windkraft gedeckt werden.

1976 beginnt Jay Carter aus Burkburnett, Texas, mit der Errichtung von 2-Blatt-Rotoren mit Fiberglas-Blättern. Die charakteristische Blattarchitektur der Carter Wind Systems Inc. wird übrigens erst nach dem Millenium wieder aufgegriffen – und dann (natürlich) als neueste Innovation ,verkauft’. Bis 1994 werden in Californien insgesamt 108 Carter-Turbinen mit ihrer Leistung von jeweils 48 kW installiert. Natürlich treten in dieser Zeit noch diverse andere Innovatoren und Firmen auf den Plan, die mit Einzelanlagen oder Kleinserien in den neu entstehenden Markt drängen – ihre vollständige Aufzählung würde allerdings die Dimensionen dieser Arbeit sprengen.

1977 stellt James Yen seine Idee der Tornado-Windenergieanlage vor. Die Anlage bringt Luft dazu einen Tornado aufzubauen, welcher dann zum Antrieb von Generatoren eingesetzt werden soll. Ich stelle das Konzept weiter unten noch ausführlicher vor.

1977/1978 plant die NASA die Errichtung einer 1,5 MW Anlage bei Boone in North Carolina. Auf einem 42 m hohen Stahlturm wird ein 61 m durchmessender Rotor angebracht, das Gesamtgewicht der Anlage wird auf 350 t veranschlagt. Im Juli 1979 beginnt der Bau, den die General Electric Space Division für die Auftraggeber DOE und NASA durchführt. Im Herbst desselben Jahres wird die Anlage im Rahmen des 3,5 Mio. $ teuren Projekts zur computerkontrollierten Versorgung von 300 – 500 Häusern in Betrieb genommen. Obwohl die Realisation auf Basis einer 2 MW Anlage stattfindet, gibt es noch lange ungelöste Probleme mit rotationsbedingten und Glas zum Zerspringen bringendem Infraschall, der sich in einem weiten Umkreis störend bemerkbar macht.

Am 9. November 1978 unterschreibt Präsident Carter ein Gesetzpaket, das eine Abkehr von der Förderung der Entwickler hin zu einer Förderung der Nutzer bedeutet. Der Energy Tax Act beinhaltet Abschreibungsmöglichkeiten von bis zu 25 % auf Windkraftanlagen, und der Public Utility Regulation Policies Act regelt die Einspeisung des erzeugten Stroms in das öffentliche Netz.

Während die Fördergelder der ERDA im Jahre 1975 nur 7 Mio. $ betragen, wachsen sie 1976 auf fast 14 Mio. $ an und erreichen 1979 sogar die Grenze von 60 Mio. $. Seit 1979 sind die Stromunternehmen gesetzlich gezwungen, Strom aus erneuerbaren Ressourcen zu kaufen – zu dem gleichen Preis, den sie selbst zur Produktion ihres Stromes (aus anderen Quellen) zahlen. Bis 1980 beträgt die Förderung der Windenergie in den USA insgesamt 283 Mill. $, und im Jahre 1981 gibt es in den USA schon 91 im Bau befindliche Windenergieprojekte. In Kalifornien betragen die Staatszuschüsse für den privaten Kauf einer Windanlage sogar 45 %!

In dem US-Magazin Popular Science wird im März 1980 eine Windkraftanlage mit 4 x 2 hintereinander gestaffelten Blättern vorgestellt, die einen Anstellwinkel von 12,5° haben. Erfinder der patentierten Wind Engine mit ihrem Wirkungsgrad von 56 % ist der frühere Kraftfahrzeugingenieur William Allison aus Detroit. In kleineren Versuchen zeigt sich, daß dieses System im Vergleich zu konventionellen Systemen schneller und auch bei geringeren Windgeschwindigkeiten anläuft und eine höhere Leistung erzielt. Die Firma Environmental Energies Inc. in Michigan testet ein halbes Jahr lang erfolgreich einen 6 m durchmessenen Rotor.

Interessanterweise schlägt Allison auch gewaltige Gatter aus mehreren Reihen und Lagen von Windturbinen vor, wie sie erst Jahrzehnte später wieder in die Diskussion kommen. Neben der genannten vergibt er noch zwei weiteren Unternehmen Lizenzen zur Herstellung der Rotoren, während die Environmental Energies selbst einen Vertrag mit dem Michigan Departement of Transportation abschließt, um mit einem 7,3 m durchmessenden Allison-Rotor ein neues Informationszentrum mit Strom zu versorgen.

Im Jahr 1980 beträgt der Umsatz der Windkraftanlagen-Hersteller in den USA bereits über 50 Mio. DM – gleichzeitig unterstützt die Regierung die Markteinführung der Windkraft mit 1 Milliarde $. Laut einem gemeinsamen Bericht des Solar Energy Panel, der NSF und der NASA könnten in den USA mittels 300.000 Windenergieanlagen etwa 1,5 · 1012 kWh im Jahr erzeugt werden – die Frage lautet allerdings, ob sich derartige Projekte überhaupt wirtschaftlich finanzieren lassen.

Boeing-Testanlage von 1982

Boeing-Testanlage
(1982)

Ab 1981 betreibt die NASA testweise zweiblättrige 2,5 MW Anlagen. Das hier abgebildete Modell der Boeing Aerospace Company wird in Goodnoe Hills, nahe Goldendale, Washington, errichtet, es besitzt geschweißte Stahlblätter und der Rotor hat einen Durchmesser von 91,4 m. Es werden allerdings keine kommerziellen Erfolge erzielt, und die Anlage wird bald darauf wegen unerwarteter Verschleißerscheinungen wieder abgerissen.

Im Dezember 1981 wird in Goodnoc Hill, in der Nähe von Washington, eine Windfarm ‚MOB-2’ in Betrieb genommen, die aus drei der zur Zeit weltweit größten Windmühlen besteht.

Neben dem Multi-Millionen-Markt der Institutionen und Großfirmen beschäftigen sich auch viele Arbeitsgruppen an Universitäten mit einer Nutzung des Windenergieangebots. So z.B. an der Universität Massachusetts, wo als Zwischenspeicher für die unregelmäßige Windkraft der Sekundärenergieträger Wasserstoff vorgeschlagen wird. Vielflüglige Windräder sind wiederum die Spezialität der Oklahoma State University, wo ein neuer Name dafür geprägt wird, nämlich Windräder des ‚Bicycle-Typs’.

1982 werden in den USA die ersten großen Windenergiefarmen angelegt. Bis Mitte der 1980er Jahre bestimmen die Nordtank 55 KW Anlagen und die 55 KW von Micon das Bild dieser Windparks.

Bereits 1982 testet die NASA eine erste 4 MW-Anlage.

1986 sind schon über 5.000 neue Anlagen am Netz der Pacific Gas + Electric Co., die hauptsächlich auf dem Altamont-Paß installiert sind und zu einem großen Teil aus Dänemark stammen. Angefangen wurde dort 1982 mit 40 Anlagen, 1984 waren es bereits 1.400. Es ist geplant, daß bis 1990 etwa 30 % des Stromes der Pacific Gas + Electric Co. durch Windkraft erzeugt werden soll.

Ebenfalls am Altamont-Paß stellt die Firma FloWind Corp. 150 Darrieus-Rotoren auf. Und im Livermore-Tal, 50 km vom Pazifik entfernt, stehen weitere 5.500 Anlagen mittlerer Größe, es sind Dreiflügler mit durchschnittlich 100 kW Leistung. Im Zuge des Ausbaus werden an zwei weiteren südkalifornischen Pässen San Gorgonio und Tehachopi insgesamt 7.000 Windkraftanlagen installiert. Die drei Pässe erwirtschaften zusammen 1,1 GW Windstrom, was einer Ersparnis von rund 1,5 Milliarden Liter Erdöl entspricht.

San Gorgonio Windfarm

San Gorgonio Windfarm

Um 1988 kreuzt sich die absinkende Kurve für Windstromkosten mit der aufsteigenden Kurve für Strom aus Kernenergie. Zu dieser Zeit wird auf Hawaii ein Senkrechtachser mit 3,2 MW Leistung installiert, der nur ein einzelnes Rotorblatt von 97,5 m Länge besitzt. 1991 testet die NASA dort eine Anlage mit 7,2 MW Leistung (!) und einem Rotordurchmesser von 128 m, Stahlflügeln und Holztips. Wie fast alle bisherigen NASA-Anlagen ist auch diese jedoch mit großen Problemen und Kosten verbunden.

1991 drehen sich alleine in Kalifornien und auf Hawaii mehr als 16.000 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von über 1,5 GW. Die Zuwachsrate bleibt jeoch gering: Noch Ende 1997 werden in den USA insgesamt erst 1.592 MW Leistung aus Windstrom erwirtschaftet.

Das ‚Repowering’ - der Austausch alter gegen neue Anlagen - beginnt 1998 am Alamont Paß mit dem Abbau der ersten 14 Kleinanlagen. Statt den 750 Kenetech-Rotoren mit je 100 kW werden 100 Stück NEG-Micon-Anlagen der 750 kW Klasse aufgestellt. Ähnliche Aktionen beginnen auch am Tehachapi-Paß, wo die bestehenden Darrieus-Rotoren ebenfalls gegen 750 kW Anlagen von NEG-Micon ausgetauscht werden.

2001 geht der WEA-Park Walla Walla mit 399 Windkraftanlagen und einer Gesamtleistung von 300 MW ans Netz.

2003 wird bekannt, daß an der Stelle des ehemaligen WTC in New York ein ‚Freedom Tower’ mit 541 m Höhe gebaut werden soll. Die Investoren modifiziertem allerdings den Entwurf des Architekten Libeskind dahingehend, daß in den oberen Stockwerken statt exotischer Gärten nun windbetriebene Turbinen untergebracht werden sollen. Später rückt man von diesen Plänen jedoch auch wieder ab.

Ebenfalls 2003 berichtet die Presse, daß bis 2010 in Iowa der weltgrößte Windpark entstehen soll. 180 bis 200 Anlagen sollen hier insgesamt 310 MW Leistung erbringen. Die erwarteten Kosten betragen 323 Mio. $, und starten soll das Projekt bereits 2004. Schon 1992 war in Iowa geplant worden, einen Windpark zu errichten, doch das damalige Projekt mit 800 Turbinen und einer Gesamtleistung von 250 MW wird wegen der hohen Kosten von 200 Mio. $ gestrichen.

Helyx Modell

Helyx

2003 gründet der Erfinder Toby Kinkaid in Portland die Oregon Wind Corp. und beginnt mit Tests an seinem Helyx Windgenerator, einer Art verdrilltem Savonius-Rotor, der besonders leise sein soll. In den Folgejahren wird dieses Konzept weltweit von diversen Pionieren (und Imitatoren) nachgeahmt, da seine Umsetzung technisch recht einfach ist. Über ähnliche und andere neue Designs bzw. unkonventionelle Blattformen berichte ich weiter unten. Dort wird auch das Thema der Integration von Windkraftanlagen in Gebäuden - zumeist Hochhäusern – angesprochen (siehe Windenergie und Architektur).

Die University of Minnesota-Morris ist die erste Uni der USA, die im März 2005 eine große Windenergieanlage installiert, um mittels dieser bis zu 60 % des Strombedarfs zu decken. Es handelt sich um eine 1,65 MW Anlage von Vestas.

Die im Jahr 2000 gegründete Halus Power Systems in San Leandro, Kalifornien, beginnt 2003 damit, gebrauchte 90 kW bis 500 kW Windkraftanlagen früherer Generationen in Dänemark und Deutschland aufzukaufen, um sie nach entsprechender Überarbeitung auf dem Privatmarkt in den USA anzubieten. Die Sache entpuppt sich als lukrative Geschäftsidee.

Im Juli 2005 verlängert die US-Regierung ihr Steuervergünstigungs-Programm für Windprojekte (Production Tax Credit – PTC) um zwei weitere Jahre bis Ende 2007. Der PTC garantiert Windenergie-Produzenten für die ersten zehn Jahre Laufzeit ihrer Projekte eine Steuervergünstigung von 1,9 US-Cents pro Kilowattstunde. Einzelne US-Bundesstaaten fördern die Windenergie zusätzlich durch Renewable Portfolio Standards.

Der US-Windmarkt wächst 2005 um 36 %, und die Gesamtinvestitionen von rund 3 Mrd. $ für Windturbinen in den USA sind höher als in jedem anderen Land der Welt. Dies bedeutet knapp 2.500 MW neu installierte Leistung. Dabei kommen 63 % der aufgestellten Windkraftanlagen von General Electric (> 1.000 Windturbinen), und 25 % vom dänischen Weltmarktführer Vestas.

Im November 2005 meldet das Wissenschaftsmagazin Nature, daß Prof. Shashank Priya von der University of Texas in Arlington einen miniaturisierten Windrotor von Taschengröße entwickelt habe, der zur Stromversorgung drahtloser Sensoren-Netzwerke an entfernten Standorten dienen soll. Für die Stromerzeugung mit dem nur 10 cm durchmessenden Rotor setzt Priya Piezo-Kristalle ein, die während der Rotation durch Druckausübung Strom erzeugen. Die 5 mW bis 50 mW erzeugenden Minikraftwerke haben einen Wirkungsgrad von 18 % und sollen weniger als 20  $ kosten.

Die Millionenmetropole Los Angeles will bis zum Jahr 2010 ein Fünftel ihres Strombedarfs aus erneuerbaren Energien decken. Mit diesem Ziel beschließt der Stadtrat, 230 Mio. $ (~ 180 Mio. €) für den Kauf von Energie aus Windkraftanlagen bereitzustellen. Nach Angaben der lokalen Energiebehörde schließt die zweitgrößte Stadt der USA einen Vertrag mit einer 16-jährigen Laufzeit mit dem Unternehmen Pleasant Valley Wind Energy Center aus dem US-Bundesstaat Wyoming. Derzeit stammt der größte Teil des Stroms, der in der südkalifornischen Vier-Millionen-Einwohner-Stadt verbraucht wird, noch aus Kohlekraftwerken.

Das Energy Technology Center der AeroVironment Inc. in Monrovia, Kalifornien, das u.a. auch im Bereich der Solarflugzeuge aktiv ist (s.d.),  stellt im Februar 2006 eine Art Windkraft-Bordüre aus Reihen kleiner Rotoren vor, die an der Oberkante von Gebäuden wie Industriebauten oder Bürohochhäusern installiert werden sollen.

Im März 2006 geht GE eine mit 37 Mio. $ versüßte Partnerschaft mit dem U.S. Department of Energy ein, um bis 2009 Windturbinen mit Leistungen von 5 MW bis 7 MW zu entwickeln. Derzeit stellt GE als größtes 3,6 MW Anlagen her.

Schwimmendes Windkraftwerk

Windhunter (Grafik)

David Nicholson schlägt 2006 mit seinem Windhunter-System schwimmende Plattformen mit umklappbaren Windkraftanlagen vor, die auf hoher See Wasserstoff produzieren sollen. Inzwischen besteht in Tampa, Florida, das Unternehmen Windhunter Corporation, das daran arbeitet den Vorschlag mithilfe ausgemusterter Kriesschiffe oder Öltanker umzusetzen.

Auch im Jahr 2006 gehen in den USA mehr Windräder ans Stromnetz als sonst wo, und im August knackt die amerikanische Windbranche die 10.000 MW Marke, was bislang nur Deutschland und Spanien gelungen ist. Nach Schätzungen der American Wind Energy Association (AWEA) bestehen rund 3.000 MW davon aus Neuanlagen. Alleine Siemens installiert in diesem Jahr in der texanischen Prärie 128 Stück seiner 2,3 MW Windturbinen.

Repower Systems aus Hamburg liefert 2007 erstmals 56 seiner Anlagen für einen Windpark an der Westküste in die USA. Allerdings könnte der boomende amerikanische Markt schon bald einen Rückschlag erleiden, denn Ende 2007 läuft der Steuerrabatt für Windparks in Höhe von 1,9 US-Cent pro Kilowattstunde wieder aus, und es ist nicht sicher, ob der Kongreß diese Förderung verlängert.

Im August 2007 geben die Shell WindEnergy Inc. (eine Tochterfirma des britischen Ölkonzerns und des US-amerikanischen Energieversorgers TXU) und die Firma Luminant ihren Plan bekannt, in Briscoe County südöstlich von Amarillo, Texas, einen Windpark mit einer Leistung von 3 GW zu errichten. Ein konkreter Zeitplan liegt allerdings noch nicht vor. Außerdem beteiligen die beiden Unternehmen am Konzept eines unterirdischen Druckluft-Energiespeichers (s.d.).

Federführend ist hierbei die Firma General Compression aus Massachusetts, die eine Technik entwickelt hat mit der es gelingen soll, Windenergie fast ohne Energieverluste zu speichern. Die sogenannte ,Dudelsack-Technik’ umgeht die bisherige Schwierigkeit, den von Windkraftwerken produzierten Strom zu speichern – indem die Anlagen statt Elektrizität durch einen Kompressor erzeugte Druckluft speichern. Kavernen, Salzstöcke oder leere Erdgasfelder entsprechender Größe können so mit Druckluft voll gepumpt werden. Je nach Bedarf läßt man die Druckluft dann entweichen und durch eine Turbine strömen, die einen Generator antreibt, der zuverlässig und unabhängig von den Launen des Windes Strom ins Netz speist. Die in den USA Dispatchable Wind Power System (DWPS) genannte Technik ist allerdings nicht ganz neu, denn weltweit existieren schon zwei entsprechende Anlagen, eine in McIntosh im US-Bundesstaat Alabama, die andere im niedersächsischen Huntorf. Allerdings ist der Ausgangspunkt in beiden Fällen Elektrizität, wobei der Wind unter großem Energieverlust erst in Strom, dieser in Druckluft und diese schlußendlich wieder zurück in Strom umgewandelt wird. Da General Compression dagegen auf den ersten Schritt gänzlich verzichtet, wird hier eine deutlich höhere Effizienz erreicht.

Bis die Technik tatsächlich angewandt wird, wird es allerdings noch etwas dauern, denn in den nächsten Jahren soll erst einmal weiter geforscht werden. 2010 sollen dann die ersten Prototypen gebaut werden, die kommerzielle Produktion wird 2011 beginnen.

Horse Hollow Windpark

Horse Hollow Windpark

Der texanische Investor T. Boone Pickens gibt 2007 bekannt, daß er mit seinem Unternehmen Mesa Power Windenergie-Investitionen im Bereich von 2 GW bis 4 GW tätigen will (s.u.).

2007 gilt die Windfarm des Horse Hollow Wind Energy Center der Firma FPL Energy in Taylor and Nolan County, Texas, als die weltweit größte. Die dort errichteten 421 Windturbinen (291 Stück GE Energy mit 1,5 MW und 130 Stück Siemens 2,3 MW Anlagen) erzeugen gemeinsam 735 MW, der Park geht Ende 2006 ans Netz. Das Unternehmen betreibt US-weit noch weitere 46 Windparks mit einer Gesamtkapazität von 4.002 MW.

Auch die zweitgrößte Windfarm der Welt befindet sich hier: Im Mai dieses Jahres geht der vierte Anlagenteil im Sweetwater wind project in Betrieb, sodaß die Leistung insgesamt 504,8 MW erreicht – wobei der fünfte Teil, derzeit noch im Entstehen, weitere 80,5 MW hinzufügen wird.

Der drittgrößte Windpark wird derzeit im Nordosten Colorados errichtet. Das Bauprojekt des Peetz Table Wind Energy Centre soll Ende 2007 abgeschlossen werden und dann 400 MW leisten.

Der o.g. Windlader von Prof. Shashank Priya der University of Texas wird im August 2007 als Prototyp vorgestellt. Der Orange Mobile Wind Charger ist nun etwas größer, wiegt 150 g und produziert ein halbes Watt. Die Aufladung eines Handys dauert damit rund 1 – 2 Stunden.

Ende September 2007 feiert die Siemens Power Generation in Fort Madison, Iowa, die Eröffnung einer neuen Produktionsstätte für Rotorblätter mit einem Jahresausstoß von 600 Blättern. Die 45 m langen und 10 t schweren Blätter sind für die 2,3 MW Windkraftanlagen gedacht, die überall in den USA aufgestellt werden. Im Oktober werden Pläne für zwei weitere große Produktionsanlagen in Arkansas und Iowa bekannt.

An der University of Cambridge wird im November 2007 der weltweit erste kommerzielle 3-Phasen Bürstenlose Generator (Brushless Doubly-Fed Generator, BDFG) für eine 20 kW-Windturbine entwickelt, der Anfang 2008 installiert werden soll.

BDFG Generator

BDFG Generator

Die Florida Power & Light Company (FPL Energy) gilt derzeit als führender Entwickler und Betreiber von Windparks (obwohl das Unternehmen auch andere Energien nutzt, darunter sogar Kernkraftwerke). Die Firma plant ihre Kapazität bis Ende 2008 um 2.000 MW Windenergie zu erhöhen, weitere 2.000 MW sollen bis 2012 folgen, so daß man dann insgesamt über 10 GW Windenergie anbieten kann.

Laut der American Wind Energy Association legen die Wind-Kapazitäten in den USA 2007 um beachtliche 45 % zu. Durch die Neuinstallation von 5.244 MW wächst die Gesamtkapazität auf 16.818 MW an, was für etwas über 1 % des US-Verbrauchs deckt. Die meisten neuen Anlagen werden in Texas errichtet, andere Bundesstaaten mit umfangreichen Aktivitäten sind Kalifornien, Iowa und Minnesota. 2008 sollen weitere 5.000 MW errichtet werden.

Im Januar 2008 geht die 300 MW Cedar Creek Windfarm in Colorado, 140 km nordöstlich von Denver, ans Netz. Die Investitionskosten betragen mehr als 480 Mio. $, die Farm befindet sich zu zwei Dritteln im Besitz der weltweit operierenden Babcock & Brown, und zu einem Drittel im Besitz der BP Alternative Energy. Der erzeugte Strom geht an die Public Service Company of Colorado, eine Tochter der Xcel Energy Inc.

Einen Monat später werden in Texas die bislang höchsten Windturbinen der USA installiert. Die 105 Stück ,V90’ Anlagen von Vestas mit je 3 MW und einer Nabenhöhe von 105 m sind Teil der 63 MW Snyder Windfarm, die von den Firmen Enel SpA und GE  Energy Financial Services aufgebaut wird.

Die Dine Power Authority der Navajo Nation bildet zusammen mit der Bostoner Firma Citizens Energy Corp im März 2008 ein joint venture, um auf dem Land des Stammes im Westen der USA ein 500 MW Windkraftprojekt zu verwirklichen. In der Navajo Nation, die sich über Gebiete der Bundesstaaten Arizona, New Mexico und Utah erstreckt, leben rund 200.000 Menschen, von denen viele weder Strom noch fließendes Wasser haben.

Ebenfalls im März 2008 unterzeichnet GE einen Vertrag im Umfang von 1 Mrd. $, um Turbinen mit einer Gesamtleistung von 750 MW an die Invenergy Wind LLC aus Chicago zu liefern. Diese sollen in verschiedenen, im Laufe des Jahres 2010 zu errichtenden Windfarmen in den USA installiert werden. Parallel dazu berichtet die Presse von dem Plan des US-Stromkonzerns Southern California Edison, rund 100 km nördlich von Los Angeles einen der größten Windparks des Landes und vermutlich auch der Welt zu errichten. Bis 2013 sollen dabei im Tehachapi Renewal Project Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 4.500 MW installiert werden.

Im April 2008 stellt der Heidenheimer Anlagenbauers Voith einen neuentwickelten WinDrive vor, der aus unterschiedlich starkem Wind eine konstante Frequenz erzeugt, die direkt ins Stromnetz eingespeist werden kann, ohne daß dabei ein Frequenzumrichter benötigt wird, wie dies bislang der Fall ist. Das Antriebsprinzip basiert auf einem hydrodynamischen Drehmomentwandler in Kombination mit einem Planetengetriebe, das als Überlagerungsgetriebe ausgeführt ist. Die hydrodynamischen Regelkomponenten besitzen eine vergleichbare Leistungscharakteristik wie ein Windrotor und lassen sich deshalb sehr gut damit koppeln. Die Serieneinführung des WinDrives soll im Laufe des Jahres in den USA erfolgen, die weltweite Markteinführung steht dann bis 2012 an. Voith will zunächst exklusiv mit der Betreiberfirma DeWind, die kürzlich von der amerikanischen CCL Group übernommen wurde, zusammenarbeiten.

WinDrive von Voith

WinDrive von Voith

Im April 2008 nehmen die Pläne des texanischen Investors T. Boone Pickens konkretere Formen an. Sein Unternehmen Mesa Power wird im Laufe der kommenden vier Jahre 10 Mrd. $ in die weltweit größte Windfarm mit einer Kapazität von 4 GW investieren, was zur Versorgung von 1 Million Haushalten ausreicht und der Leistung von zwei durchschnittlichen Kernkraftwerken entspricht. Nun soll das entsprechende Land gekauft und die ersten der 2.700 geplanten Windturbinen bestellt werden. Pickens betont allerdings in einem Guardian-Interview: „Don't get the idea that I've turned green. My business is making money, and I think this is going to make a lot of money.” Später macht ihm jedoch die Finanzkrise von 2008/2009 einen Strich durch die Rechnung (s.u.).

Ebenfalls im April 2008 wird Rock Port die erste Gemeinde der USA, die zu 100 % mit Windstrom versorgt wird. Die Loess Hills Windfarm besteht aus vier Suzlon ,S-64’ Windturbinen mit jeweils 1,25 MW.

Im Mai 2008 stellt das Department of Energy (DOE) einen Bericht vor, dem zufolge in den USA im Jahre 2030 bis zu 20 % des Bedarfs an elektrischer Energie mit Windkraftanlagen gedeckt werden könnte. Allerdings müßten dafür u.a. die Herstellungskapazitäten ausgeweitet werden, um die Zahl der neu errichteten Anlagen auf 7.000 Stück im Jahr 2017 zu erhöhen. Derzeit stehen in den USA Windräder mit einer Leistung von 18,6 GW, und bis 2030 müßte die Kapazität auf 304 GW anwachsen, um das 20 % Ziel zu erreichen. Ein Sechstel der Anlagen könnte dabei in den Küstengewässern errichtet werden. Die theoretischen Kapazitäten der USA betragen 8.000 GW, was mehr als genug ist, um den gesamten US-Bedarf zu decken.

Während die Kapazitäten 2007 um insgesamt 5,2 GW gewachsen sind, werden alleine schon im ersten Quartal 2008 Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 1,4 GW aufgestellt.

GE gewinnt im Mai 2008 mit 2 Mrd. $ den bislang größten Auftrag der Windkraftindustrie von dem Ölmilliardär T. Boone Pickens, der 667 Stück der 1,5 MW Windenergieanlagen von GE für einen Einzelpreis von 3 Mio. $ bestellt. In der ersten Phase des sich bis 2014 erstreckenden Projekts sollen im Laufe des Jahres 2010 insgesamt 1.000 MW Leistung installiert werden, die 2011 ans Netz gehen sollen.

Pickens ist einer der Motoren hinter dem sogenannten ,Windkorridor-Projekt’, das sich von Sweetwater bis nach Kanada erstrecken und in 10 bis 20 Jahren 2 – 3 GW Windstrom in das US-Netz einspeisen soll.

Das kalifornische Unternehmen Clipper Windpower wird unter dem Namen ,The Britannia’ die weltgrößte Windenergieanlage mit 7,5 MW herstellen, wird im Mai 2008 gemeldet – und zwar mit Investitionsgeldern der britischen Königin Elisabeth. Die 100 m hohe Turbine hat einen Rotordurchmesser von 150 m und übertrifft damit die derzeit größte WEA der Welt, die 7 MW Enercon-Anlage ,E-126’. Der Vertrag wird mit der englischen Crown Estate geschlossen, die den größten Teil des küstennahen Seebodens besitzt und dieses an Offshore-Windfarmprojekte verleast.Der neue Prototyp gehört zu den Bemühungen Großbritanniens, bis 2020 rund 33 GW durch Offshore-Windparks zu erzeugen (Anm.: Laut verschiedenen Quellen soll die britische Königin Elizabeth II die größte Landbesitzerin der Welt sein. Sie ist das Staatsoberhaupt nicht nur von Großbritannien, sondern auch von 31 anderen Ländern und Territorien, und sie ist – wohlgemerkt als Person! – der private Eigentümer von ca. 27 Millionen Quadratkilometer Land, mehr als 1/6 der gesamten Landfläche der Erde...)

Im Juni 2008 wird der erste Vertrag für die Errichtung einer Offshore-Farm mit 67 Windenergieanlagen rund 18, 5 km vor der Küste des Bundesstaates Delaware unterzeichnet. In den Folgemonaten wollen auch Rhode Island und New Jersey Windprojekt-Entwickler auswählen, um ähnliche Offshore-Projekte zu verwirklichen.

Im gleichen Monat meldet Siemens Energy & Automation, daß man in Elgin, Illinois, für 20 Mio. $ eine zweite Fabrik zur Herstellung von Windenergie-Maschinen errichten wird, die im März 2009 ihre Produktion aufnehmen soll.

Im Juli 2008 meldet die American Wind Energy Association (AWEA), daß die USA Deutschland im Laufe der ersten Jahreshälfte 2008 als weltgrößter Windstromproduzent überrundet habe. Grund dafür ist das bessere Windaufkommen in den USA.

Ebenfalls im Juli 2008 wird grünes Licht für die Errichtung der bislang weltweit größten Einzel-Windfarm gegeben. Die 303 Turbinen der Caithness Shepherds Flat Windfarm südöstlich von Arlington in Oregon werden 909 MW produzieren, was für mehr als 225.000 Haushalte ausreicht. Im August unterzeichnet die Southern California Edison (SCE) einen entsprechenden 20-Jahres-Vertrag mit der DCE, einem Schwesterunternehmen der Caithness Energy, um das Projekt bis 2011 oder 2012 zu realisieren.

Im Juli 2008 wird auch der Plan einer 2.000 MW Windfarm auf der Ranch des Milliardärs Philip Anschutz in Carbon County, Wyoming, bekannt. Parallel dazu sollen Stromleitungen mit einer Kapazität von 3 GW zwischen Wyoming und Südkalifornien errichtet werden, um den Strom zu den Verbrauchszentren Las Vegas und Phoenix zu transportieren.

Ein noch wesentlich größeres Projekt verfolgt ein joint venture von Clipper Windpower und BP Alternative Energy, das ebenfalls im Juli 2008 gebildet wird. Hierbei geht es um das Titan-Windenergie-Projekt (ehemals Rolling Thunder-Projekt) im Süden Dakotas, wo im Endausbau 5.050 MW Windstrom erwirtschaftet werden sollen. Eingesetzt werden hier bis zu 2.020 Stück der 2,5 MW Liberty Windturbine von Clipper Windpower, die als die größten innerhalb der USA gefertigten Anlagen gelten.

Im August 2008 meldet die Siemens AG, daß sie 44 Stück ihrer 2,3 MW Windturbinen für die Keenan Windfarm in Woodward County, Oklahoma, liefern wird, die 2009 in Betrieb gehen soll. Die in dem Bundesstaat bereits installierten 700 MW werden durch die neue Farm um weitere 101 MW erweitert. Insgesamt weisen die Auftragsbücher von Siemens in diesem Geschäftsjahr Aufträge aus den USA im Gesamtumfang von mehr als 1,5 GW aus.

Einen ungewöhnlichen Vorschlag macht im August 2008 New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg, der seine Stadt zukünftig mit Windstrom von Offshore-Anlagen, Windturbinen auf Hochhäusern und Brücken, Wasserkraft aus dem Hudson und dem East River sowie einem Ausbau der Solarenergie versorgen möchte. Bloomberg ruft private Unternehmen und Investoren dazu auf, die Implementierung von Windenergieanlagen in der Stadt zu untersuchen und Angebote abzugeben. Die Offshore-Turbinen könnten im Atlantischen Ozean rund 40 km vor Manhattan installiert werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Meldungen erreicht diese auch die Mainstream-Medien, wo man sich beeilt ‚Experten’ als Bedenkenträger aufzubieten, die Bloombergs Pläne wunschgemäßt für unrealistisch halten.

In einem Gespräch mit Spiegel-Online argumentiert Peter Quell, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei der Repower Systems AG, daß heutige Windenergieanlagen der Megawattklasse einen Rotordurchmesser bis zu 126 Metern haben und hohe dynamische Reaktionskräfte hervorrufen. Brücken und Hochhäuser sind für diese hochdynamischen Lasten aber nicht ausgelegt, wodurch es eher unwahrscheinlich ist, daß diese Bauwerke derart große Turbinen tragen können... als ob irgend jemand von solch einer hirnrissigen Idee gesprochen hätte!

Der Direktor des New Yorker Langzeitplanungsbüros Rohit Aggarwala weist demgegenüber darauf hin, daß Turbinen auf Gebäuden selbstverständlich wesentlich  kleiner ausfallen würden als Offshore-Anlagen und denkt dabei an Senkrechtachser des Darrieus-Typs, wie sie von verschiedenen Unternehmen bereits angeboten werden und die man gut in die Gebäude integrieren könne.

Em August 2008 gibt der mit 23 % Marktanteil weltgrößte Windturbinen-Hersteller Vestas bekannt, daß man unter anderem drei neue Produktionswerke für Windkraft-Getriebe in Colorado hochziehen wird. Das erste US-Herstellungswerk für Rotorblätter von Vestas in Windsor, Colorado, ist bereits im März dieses Jahres eröffnet worden. Geplant sind nun ein Montagewerk in Brighton, wo sich bereits eine weitere Anlage zur Produktion von Rotorblättern befindet, sowie ein Turbinenwerk in Pueblo, ebenfalls in Colorado. Als Investitionssumme nennt Vestas einen Betrag von 293,04 Mio. $ (~ 200 Mio. €).

Im August 2008 gibt die GE Energy Financial Services bekannt, daß man 141 Mio. $ in die 180 MW Tatanka Windfarm investieren wird, die sich im Besitz des spanischen Windenergieanlagen-Produzenten Acciona befindet und die im Vormonat in Betrieb gegangen ist. Die Windfarm, die 381 Mio. $ gekostet hat, steht an der Grenze wischen Nord- und Süd-Dakota und ist mit 120 Acciona 1,5 MW Turbinen ausgestattet. Sie ist die erste Farm in Nordamerika, die ausschließlich von der Acciona errichtet wurde, die Anfang des Jahres in Iowa eine eigene Produktionslinie eröffnet hat.

Das US-Unternehmen Juhl Wind unterzeichnet im August 2008 eine Vereinbarung für Machbarkeitsstudien von drei neuen Windfarmen in Minnesota. In Thief River Falls soll ein 20 MW Projekt, in St. Peter ein 5 MW Projekt und in Granite Falls ein 5 MW – 10 MW Projekt mit einer Gruppe Farmer umgesetzt werden. Damit beschäftigt sich das Unternehmen derzeit mit Planungen für 19 Windparks.

Im September 2008 passiert in den USA sehr viel  – auch die Informationslage verbessert sich zusehends:

Die Firma First Wind (ehemals UPC Wind) gibt Anfang des Monats bekannt, daß die Lehman Brothers Holdings Inc. in das 20 MW Steel Winds Projekt in Lackawanna, an den Ufern des Erie Sees südlich von Buffalo, New York, investieren wird. Mit Hilfe von Krediten der HSH Nordbank and Nord LB waren dort im Vorjahr acht 2,5 MW Liberty Windturbinen aus den Clipper-Werken in Cedar Rapids aufgestellt worden, die im Juni 2007 in Betrieb gegangen sind.

Das US-Unternehmen Duke Energy kündigt an, daß man Anfang 2009 mit der Errichtung des Campbell Hill Windpower project nahe Casper, Wyoming, beginnen wird. Dort werden 66 Windenergieanlagen 150 MW produzieren. Außerdem vereinbart das Unternehmen mit General Electric den Kauf von 100 WEA mit einer Gesamtleistung von 150 MW, die im Laufe des Jahres 2010 an verschiedenen Standorten in den USA errichtet werden sollen.

Die Australische Investmentfirma Babcock & Brown gibt den Beginn der Errichtung seiner 79,5 MW Majestic Windfarm nahe Panhandle, Texas, im Nordwesten von Amarillo, bekannt. In Betrieb gehen soll die Farm noch vor Ende des Jahres. 2009 soll dann das Majestic II Projekt folgen, anschließend ist ein 1.000 MW Panhandle Windprojekt geplant, sobald die notwendige Netzanbindung steht. Das Unternehmen hat zu diesem Zeiptpunkt vier weitere Windenergie-Projekte im Bau: das Gulf Winds Project in Kenedy County, Texas (283 MW), das South Trent Project in den Nolan and Taylor counties, Texas (101 MW), das Wessington Springs Project in South Dakota (50 MW) sowie das Butler Ridge Project in Wisconsin (54 MW). Die fünf aktuellen Projekte haben zusammen eine Nominalleistung von 567,5 MW und erfordern ein Investituionsvolumen von über 1 Mrd. $. Auch die dezeit größte Windfarm in Texas wird von Babcock & Brown betrieben, es ist die Sweetwater Windfarm mit einer Leistung von 585 MW.
Die AES Corp. meldet die Inbetriebnahme einer 170 MW Erweiterung der Buffalo Gap 3 Windfarm nahe Abilene, Texas, die damit eine Gesamtkapazität von 524 MW erreicht. Der erwirtschaftete Strom wird an den texanischen Stromanbieter Direct Energy verkauft. Texas ist mit 5.604 MW installierter Windkraft-Kapazität damit US-weit führend.

Die Public Service Commission in New York genehmigt der spanischen Iberdrola S.A. den Kauf der Firma Energy East aus Maine, die in fünf US-Bundesstaaten aktiv ist. Iberdrola hatte Anfang des Sommers erklärt, daß man bei einer positiven Entscheidung mindestens 2 Mrd. $ in den Ausbau der Windenergie in New York investieren wird.

Die University of Oklahoma unterzeichnet einen Vertrag mit der Oklahoma Gas and Electric Co., demzufolge die Universität ab 2013 ausschließlich mit Windstrom versorgt werden wird. Hierfür wird die OG&E in der Nähe von Woodward, Oklahoma, eine kommerzielle 100 MW Windfarm mit dem Namen OU Spirit errichten, die 2010 in Betrieb gehen soll.

Das Unternehmen Northern Power Systems in Barre, Vermont, meldet, daß seine Mutterfirma Wind Power Holdings 37 Mio. $ zum Ausbau seiner Produktionskapazitäten eingeworben habe. Damit sollen nicht nur die kleinen 100 kW Northwind 100 Turbinen weiterentwickelt werden, sondern auch eine neue 2,2 MW Anlage mit Permanentmagnet-Generator, die für kommerzielle Windfarmen gedacht ist.

Die KILI radio station im Reservat Pine Ridge in South Dakota (die ,Stimme der Lakota’) errichtet eine 65 kW Windenergieanlage, um den Sendebetrieb zukünftig ohne Beeinträchtigung der Umwelt zu gewährleisten.

Installation einer WEA bei der KILI radio station

KILI radio station

Entsprechend einer Bekanntmachung der American Wind Energy Association (AWEA), die ebenfalls im September 2008 erfolgt, seien im vergangenen Jahr 2007 in den USA über 10.000 kleine Windturbinen verkauft worden. Es besteht eine Auswahl unter Hunderten von Modellen mit monatlischen, windabhängigen Erträgen von 400 kWh bis 1.000 kWh und zu Preisen zwischen 14.000 $ und 60.000 $.

Im internationalen Vergleich sind in den USA zu diesem Zeitpunkt mit 20,152 MW zwar nominell weniger Winkraftkapazitäten installiert als in Deutschland mit seinen 23,000 MW, aufgrund des besseren Windaufkommens hat sich die USA aber bei der tatsächlich produzierten Strommenge (56 Mrd. kWh/a) zwischenzeitlich an die Weltspitze geschoben. Die Windkraft versorgt bereits 5,3 Millionen amerikanische Haushalte mit Strom. Im Laufe des Jahres 2008 wird ein Zubau von weiteren 7.500 MW erwartet.

Die Firma Emerging Energy Research (EER) geht davon aus, daß bis 2020 eine Gesamtkapazität von 150 GW erreicht werden kann, wobei bis 2030 von einer weiteren Verdoppelung dieser Menge ausgegangen wird. Pro Jahr müssen hierfür 18.000 MW neu installiert werden.

Negativ wirkt sich dagegen eine Studie der Frontier Pro Services aus, derzufolge 60 % aller Windturbinen in den USA nicht ausreichend gewartet werden. Grund hierfür sie der Mangel an qualifizierten Fachkräften für diese Arbeiten. Selbst die grundlegendsten Anforderungen wie der turnusmäßige Ölwechsel und das Schmieren der Getriebe würde nur mit großen Verspätungen erfolgen. Als Resultat konstatiert die Studie eine signifikante Steigerung der Reparaturkosten.

Im Oktober 2008 geht es ähnlich intensiv weiter:

Die Roscoe Windfarm in Texas soll bis Mitte 2009 von derzeit 335 MW auf die doppelte Leistung ausgebaut werden, dann stehen hier 627 Windturbinen mit einer Gesamtkapazität von 781,5 MW. Die Farm ist eine der sechs E.ON-Farmen in den USA, von denen sich fünf in Texas befinden: Neben der Roscoe Windfarm stehen diese in Panther Creek (143 MW), in Big Spring, Forest Creek (124 MW), in Sand Bluff (90 MW) und in Big Spring (35 MW). In Munnsville, New York, befindet sich eine weitere Farm mit 35 MW Leistung.

Aeronautica Windpower in Plymouth, Massachusetts, startet das ,Ultimate Recycling Project’, bei dem ausgemusterte WEA früherer Generationen runderneuert und an Farmer in den USA verkauft werden sollen. Das Unternehmen rechnet damit, daß mehr als 10.000 Windkraftanlagen aus den 1980er und 1990er Jahren bald durch größere und modernere Anlagen ersetzt werden. Als Kunden bieten sich die 2,6 Millionen Farmer des Landes an, da sich die alten 65 kW und 100 kW Anlagen optimal für die Bewässerung und andere landwirtschaftliche Einsatzbereiche eignen.

Das italienische Windenergie-Unternehmen Enel SpA gibt die Inbetriebnahme einer 250 MW Windfarm in Kansas bekannt, dem bisher größten Projekt der Enel in den USA. Die Smoky Hills Anlage, 30 km westlich von Salina gelegen und aus einer Mischung von 1,8 MW Vestas- und 1,5 MW GE-Turbinen bestehend, kann den Strombedarf von 85.000 amerikanischen Haushalten decken.

Auch die Rosebud Sioux wollen in die Windenergie einsteigen. In Süd-Dakota wird der Owl Feather War Bonnet Windpark mit einer Leistung von 30 MW geplant – nach fünfjährigen Verhandlungen mit der Distributed Generation Systems Inc. aus Colorado. Damals wurde bereits eine 750 kW Windturbine zur Versorgung des Rosebud Casino nahe der Grenze zu Nebraska errichtet.

Die Indianapolis Power & Light Co. und enXco, ein Unternehmen der EDF Energies Nouvelles arbeiten an Plänen für den 102 MW IPL Hoosier Windpark in Benton County bei Fowler, Indiana, etwa 144 km nordwestlich von Indianapolis.

American Superconductor aus Devens, Massachusetts, vergibt an den südkoreanischen Schiffbaukonzern Hyundai Heavy Industries Lizenzen für zwei Windkraftanlagen-Typen (1,65 MW und 2 MW). Außerdem wird das US-Unternehmen die elektronischen Kernkomponenten für die Turbinen liefern. Hyundai will Ende 2009 mit der Produktion der ersten 1,65 MW Anlagen beginnen. Eine ähnliche Lizenz war bereits im Juni für Taiwan und den chinesischen Markt an die taiwanesische Teco Electric & Machinery vergeben worden. Die weiteren Kunden von American Superconductor sind Indien, China und die Türkei.

Higher Perpetual Energy (HPE) und DeWind gründen ein Joint-Venture zur Durchführung von Windprojekten in Texas. Mit eine Investition von 1,2 Mrd. $ sollen 310 Stück DeWind D8.2 Turbinen an verschiedenen Standorten insgesamt 620 MW ans Netz bringen.

First Wind aus Boston erhält die Zustimmung des Bureau of Land Management (BLM) für sein 203 MW (andere Quellen: 300 MW) Milford Wind-Korridor Projekt nahe Milford, Utah, mit dessen Bau das Unternehmen im Folgemonat beginnt. Die Errichtung der 97 Windkraftwerke soll bis Ende 2009 abgeschlossen sein.

BP Wind Energy gibt den vollen kommerziellen Betrieb der Phase I des Sherbino Windpark in Pecos County in West-Texas, etwa 65 km östlich von Fort Stockton, bekannt. Die ersten 150 MW des Projekts mit einer potentiellen Kapazität von 750 MW sind im Rahmen eines 50:50 Joint-Venture mit der Firma Padoma Wind Power LLC, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der NRG Energy Inc. errichtet worden. In der Phase I kommen 50 Vestas V-90 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von jeweils 3 MW zum Einsatz.

Ebenfalls in Betrieb geht ein 60 MW Farm der BP etwa 130 km südwestlich von Dallas. Der Silver Star Windpark besteht aus 24 Stück 2,5 MW Liberty Turbinen von Clipper Windpower. Der in London ansässige Ölkonzern engagiert sich zunehmend auf dem lukrativen US Onshore-Markt und läßt dafür Pläne für Windfarmen in Großbritannien, China, Indien und der Türkei fallen.

Die Firma We Energies aus Milwaukee beantragt die Genehmigung für den Bau des Glacier Hills Windpark 72 km nordöstlich von Madison, Wisconsin. Dort sollen bis zu 90 Windkraftanlagen rund 207 MW Strom erzeugen.

Die Goodhue Wind LLC plant ein 78 MW in Goodhue County, Minnesota, das Ende 2009 oder Anfang 2010 in Betrieb gehen soll.

Der Stromversorger Southern California Edison (SCE) bestätigt Planungen für den Bau eines 909 MW Windparks in Oregon. Die 303 Stück 3 MW Windenergieanlagen des Shepherd’s Flat Projekts der Firma Caithness sollen in einem Radius von 30 Meilen in den Landkreisen Morrow und Gilliam verteilt werden.

Der Verband der US-amerikanischen Windindustrie (AWEA, American Wind Eenrgy Association) berichtet, daß sich die Windindustrie in den USA zum Jobmotor entwickle. Bereits 50 % der neu installierten Anlagen stamme inzwischen aus heimischer Produktion, Tendenz steigend. 2008 sind mehrere neue Fabriken entstanden oder vergrößert worden, außerdem liegen bereits Planungen für 19 weitere vor.

Auch im November 2008 gibt es viele neue Meldungen:

Die Finanzkrise macht es sogar dem Milliardär T. Boone Pickens schwer, die 10 – 12 Mrd. $ für seine geplante 4 GW Windfarm zusammen zu bekommen. Dadurch hat er mehr Zeit, sich um die Gründung seiner New Energy Army zu kümmern, die aus 2 Mio. Mitgliedern besteht – zumindest haben sich bis zum März 2009 so viele Interessenten auf seiner Website registrieren lassen. Und gebaut werden soll auf jeden Fall, schließlich sind bei GE bereits 667 Windkraftanlagen im Wert von 2 Mrd. $ bestellt.

Pickens verfolgt seit Juli 2008 ein gigantisches Energieprojekt, mit dem bis zu 20 % des US-Stromverbrauchs gedeckt werden könnten. Der sogenannte Pickens Plan sieht für die nächsten zehn Jahre Investitionen über 150 Mrd. $ in Biokraftstoffe und die Windenergie vor, wobei vorgeschlagen wird, einen Korridor von Windkraftwerken zu bauen, der sich von der kanadischen Grenze bis nach Texas erstreckt. Später wird die Idee auf 5 oder 6 kleinere Windparks im Mittleren Westen oder in Texas zusammengestrichen. Laut dem Wall Street Journal verliert Pickens selbst rund 400 Mio. $ durch sein Projekt. Allein die Marketingkampagne, mit der er das Projekt bekannt machte, verschlang 58 Mio. $.

Die Firma Duke Energy startet den kommerziellen Betrieb ihrer 59 MW Ocotillo Windfarm, in Howard County, Texas. Gleichzeitig wird eine 30 MW Farm westlich von Cheyenne, Wyoming, in Betrieb genommen. Außerdem gibt das Unternehmen Projekte im Umfang von 5 GW in verschiedenen anderen Regionen des Landes bekannt.

Wild Horse Windfarm

Wild Horse

Im Rahmen des 100 Mio. $ Wild Horse Wind- und Solarprojekts bestellt die Puget Sound Energy (PSE) die ersten 22 Vestas-Turbinen. In Betrieb gehen soll die Anlage Ende 2009.

GE verschifft sein 10.000stes 1,5 MW Windkraftwerk. Dieses Modell ist bereits in 19 verschiedenen Ländern im Einsatz.

Wal-Mart vereinbart mit Duke Energy, rund 360 seiner Shops in Texas mit Windkraft zu versorgen, das Projekt soll bereits im April 2009 abgeschlossen sein. Der benötigte Strom soll von dem 150 MW Notrees Windkraftprojekt stammen, das in Kürze in Betrieb gehen wird.

Die Firma Danotek Motion Technologies gibt bekannt, daß sie 14,5 Mio. $ von CMEA Ventures, StatoilHydro Venture und GE Energy Financial Services bekommen habe, um ihre Technologie weiterzuentwickeln. Der patentierte Permanentmagnet-Generator mit variabler Geschwindigkeit von Danotek soll pro Anlage 1 Mio. $ einsparen.

Finavera Renewables gibt Pläne für vier Windkraftprojekte im Nordosten von British Columbia mit einer Gesamtleistung von 295 MW bekannt und unterzeichnet ein Memorandum of Understanding mit GE. Die Investitionskosten werden auf rund 800 Mio. $ geschätzt. Im Einzelnen sehen die Planungen folgendermaßen aus: Bullmoose Wind Energy Projekt (60 MW), Meikle Wind Energy Projekt (bis zu 118 MW), Wildmare Wind Energy Projekt (72 MW), und Tumbler Ridge Wind Energy Projekt (45 MW).

Xcel Energy und enXco geben Pläne für Windkraftprojekte im Umfang von 351 MW in Minnesota und Nord-Dakota bekannt, die bis Ende 2010 bzw. 2011 umgesetzt werden sollen. Im Laufe der kommenden drei Jahre sollen hierfür rund 900 Mio. $ investiert werden. Das Nobles Windprojekt im Südwesten von Minnesota wird 201 MW aufweisen, während das Merricourt Projekt in den Gemeinden Dickey und McIntosh 150 MW leisten wird.

Die Firma enXco schließet außerdem die Finanzierung des 150 MW Shiloh II Windenergie-Projekts in der Montezuma Hills Wind Resource Area (Gemeinde Solano, Kalifornien) ab. Eingesetzt werden 75 Stück REpower 2 MW Turbinen.

Die University of Oklahoma will bis 2013 komplett auf Windenergie umstellen. Details darüber gibt es noch nicht.

Das Start-Up Catch the Wind Ltd. aus dem US-Bundesstaat Virginia stellt ein neues Lichtleiterlasersystem vor, das Windgeschwindigkeiten und Windrichtung in einem Abstand von bis zu 1.000 Metern vor einer Windkraftanlage messen kann. Dadurch wird den riesigen Maschinen die Möglichkeit geben, sich entsprechend rechtzeitig anzupassen, was die Effizienz der Windmühlen um bis zu 10 % steigern, gleichzeitig aber auch Schäden vermeiden helfen soll.

Catch the Wind hat die bislang für Wettermessungen genutzte LIDAR-Technik so angepaßt, daß sich das kleine, stabile und leichte Gerät direkt auf eine Windturbine setzen läßt. Es sendet drei unsichtbare Laserstrahlen in den Bereich vor der Turbine aus, die gleichzeitig sowohl vertikale als auch horizontale Windgeschwindigkeiten in unterschiedlichen Abständen messen, was eine Vorlaufzeit von rund 20 Sekunden ergibt. Eine Vorabversion des Gerätes soll im Frühjahr 2009 verfügbar sein, die kommerzielle Produktion dann Ende 2010 folgen. Der hier abgebildete Vindicator (von 2010) ist für Entfernungen von 300 m geeignet – über das für größere Entfernungen gedachte Gerät findet man keine Angaben (mehr). Im September 2009 vereinbart Catch the Wind mit dem Windturbinen-Hersteller Gamesa einen Testlauf auf einer 2 MW Gamesa G8X Turbine.

Im Dezember 2008 geht es folgendermaßen weiter:

Die Firma Clipper Windpower Plc schließt ein 50:50 Joint-Venture mit der BP Wind Energy zur Entwicklung des 5.050 MW Titan Windprojekt in Süd-Dakota.

Padoma Wind Power LLC, Tochter der NRG Energy Inc., schließt die Errichtung seiner zweiten Windfarm ab. Es handelt sich um das 122 MW Elbow Creek Windprojekt in Howard County nahe Big Spring, Texas, das mit 53 Stück 2,3 MW Siemens-Turbine ausgestattet ist.

Juhl Wind vereinbart mit der Gemeinde Winona in Minnesota die Errichtung einer 2 MW Windfarm nahe Altura. Das Projekt wird 3,6 Mio. $ kosten und soll Mitte 2009 in Betrieb gehen. Insgesamt verfolgt das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt 21 Projekte, die zusammen einen Umfang von 432 MW haben und Investitionen im Gesamtumfang von 950 Mio. $ darstellen. Juhl Wind bevorzugt kleinere Projekte, da sich diese in allen Ettappen – von der Genehmigung bis zur Umsetzung – leichter und schneller bewerkstelligen lassen. Außerdem übernimmt Juhl Wind die Firma Next Generation Power Systems (NextGen).

Die OGE Energy Corp. gibt bekannt, daß sie bis Ende 2010 weitere Windkraftanlage mit einer Gesamtleistung von 300 MW in Betrieb nehmen will. Die Unternehmenstochter OG & E verfügt bereits über 170 MW Windenergie; 50 MW stammen aus einem Stromkaufvertrag mit der FPL Energy aus dem Jahr 2003, während weitere 120 MW aus dem Windpark Centennial kommen, der sich seit 2007 im Besitz der OG & E befindet. Die zusammen 114 Windenergieanlagen stehen in den Gemeinden Woodward und Harper im Nordwesten Oklahomas.

Mount Storm Windpark

Mount Storm

Dominion und Shell WindEnergy Inc. schließen das NedPower Mount Storm LLC Windenergieprojekt ab, an dem die beiden Unternehmen jeweils zur Hälfte beteiligt sind. Das rund 190 km westlich von Washington, D.C., entlang der Höhenrücken von West Virginia in der Gemeinde Grant County gelegene Projekt mit seinen 132 Turbinen liefert nun bis zu 264 MW Strom in das Netz.

Neu gegründet wird die Firma Red Rock Wind Energy in Estherville, Iowa, die sich im kommunalen Besitz befindet. Ziel ist die Entwicklung von Windkraftprojekten in den Gemeinden  Emmet und Dickinson in Iowa. Gemeinsam mit der National Wind als Projektmanager sollen im Laufe der nächsten 3 – 5 Jahre Windgeneratoren mit einer Leistung von bis zu 300 MW errichtet werden.

Die 1.300 Bewohner von Rock Port, Missouri, haben die Ehre, in den ersten Stadt der USA zu leben, die vollständig mit Windstrom versorgt wird. Tatsächlich hat die von der Wind Capital Group  gebaute Loess Hills Windfarm sogar eine Überkapazität von 123 %. Die Farm besteht aus vier Suzlon S-64 Turbinen.

John Deere Renewables and Consumers Energy und RMT nehmen den größten Windpark in Michigan in Betrieb. Die Michigan Wind 1 Farm in der Nähe von Ubly ist Teil des ehemaligen Noble Thumb Windparks, den John Deere im Vormonat von Noble Environmental Power erworben hat. Das Projekt umfaßt 46 GE SLE Windturbinen und hat eine Gesamtkapazität von 69 MW. Ein weiteres Projekt des Unternehmens befindet sich in Huron County, zwischen den Gemeinden Pigeon und Elkton. Dieses besteht aus 32 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 53 MW.

Auch die Amish, die ansonsten jede neuartige Technologie ablehnen, haben sich von der Windenergie-Nutzung überzeugen lassen. Insbesondere in Nappanee, Indiana, übernehmen sie die Erneuerbaren Energiesysteme sogar schneller als ihre ,konventionell-moderne’ Umgebung.

Zum Jahresende 2008 überholen die USA mit inzwischen 25.170 MW installierter Leistung Deutschland (~ 23.500 MW) als bisherige Nummer eins. Trotz Finanzkrise wurden im Laufe des Jahres rund 17 Mrd. $ in die Branche investiert. Was die Stromproduktion angeht, sind die Vereinigten Staaten schon etwas länger führend, da die dortigen Standorte im Durchschnitt besser sowie die eingesetzten Anlagen jünger und moderner sind.

Im Hinblick auf die einzelnen Bundesstaaten führt Texas mit 7.116 MW, Iowa ist Zweiter mit 2.790 MW, Kalifornien Dritter mit 2.517 MW, gefolgt von Minnesota mit 1.752 MW und Washington mit 1.375 MW. In Colorado und Oregon bestehen jeweils mehr als 1.000 MW installierter Windkraftleistung.

Da es vom Umfang her nicht mehr möglich ist, die zunehmenden Entwicklungen so detailliert wie bisher zu dokumentieren, werde ich ab 2009 dazu übergehen, nur noch tatsächlich in Betrieb genommene Windparks signifikanter Größe aufführen – sowie einzelne, besonders interessante Fortschritte usw. vorstellen.


Januar 2009:

Horizon Wind Energy, die der Firma EDP Renovaveis gehört, nimmt drei Windfarmen in Betrieb: Die 201 MW Meridian Way Windfarm in Kansas, die 102,9 MW Rattlesnake Road Windfarm in Oregon und die 201,3 MW (erste Phase) Pioneer Prairie Windfarm in Iowa.

Eurus Energy America Corp. nimmt den 180 MW Bull Creek-Windpark in Borden County, Texas, in Betrieb, der aus 180 Mitsubishi MWT-62/1.0 Turbinen mit jeweils 1 MW besteht.

Xcel Energy und enXco geben die Inbetriebnahme der 67 Stück GE 1.5 Turbines im 100,5 MW Grand Meadow Windprojekt bekannt.

Renewable Energy Systems Americas (RES Americas) nimmt die 166 MW Hackberry Windfarm in Shackelford County, Texas, in Betrieb. Das 350 Mio. $ Projekt, an dem anteilig auch die GE Energy Financial Services beteiligt ist, besteht aus 72 Siemens Windturbinen.

Terra-Gen Power LLC, eine Tochter der ArcLight Capital Partners, gibt den Kauf von sechs Windkraftprojekten der Airstream Energy LLC bekannt, die sich in Wyoming, Nebraska, Colorado, Kansas und New Mexico im Bau befinden und nach Abschluß eine Gesamtleistung von 2,5 GW erreichen warden.

Die TPI Composites Inc., Hersteller von leichten Rotorblättern für Windenergieanlagen, erhält 20 Mio. $ Investitionskapital von GE Equity und GE Energy Financial Services, Landmark Growth Capital Partners, NGP Energy Technology Partners und der Angeleno Group. Das Unternehmen hatte im Oktober 2007 bereits 22 Mio. $ eingenommen. Damals wurde auch die Lieferung von Rotorblättern an GE vereinbart.

First Wind startet die Stromproduktion der 57 MW Stetson Windfarm vor Danforth in Washington County, Maine. Hier sind 38 Stück GE 1,5 MW Windturbinen im Einsatz. Geplant ist eine zukünftige Erweiterung um weitere 25,5 MW.

Februar 2009:

American Superconductor Corp. vereinbart eine Forschungskooperation mit dem National Renewable Energy Laboratory (NREL) des DOE und dem National Wind Technology Center (NTWC) um die Wirtschaftlichkeit einer 10 MW-Klasse Supraleiter-Windkraftanlage zu bewerten.

Die französische EDF Energies Nouvelles gibt den kommerziellen Betrieb des 150 MW Shiloh II Windparks in den Montezuma Hills in Solano County, Kalifornien, bekannt, der 75 REpower-Windenergieanlagen mit je 2 MW Leistung umfasst.

Gemeinsam mit enXco, einer Tochter der EDF, gibt die MidAmerican Energy Company (MEC) 102 Turbinen für den Walnut Windpark in Pottawattamie County, Iowa, in Auftrag. Das bereits im Juni 2008 gestartete Projekt wird später von ursprünglich 100,5 MW auf 153 MW erweitert.

Die Navajo Wind Energy Corp. (früher: Caliber Energy Inc.) unterzeichnet eine Vereinbarung mit der australischen Firma Vector Industrial Designs (VID) um an der Forschung, Entwicklung und Optimierung von verschiedenen Windturbinentechnologie-Designs teilzunehmen.

Siemens Energy beginnt damit, die Rotorblättern aus seiner Herstellung in Fort Madison über einen neuen Schienenanschluß zu transportieren. Das Bewegen der 45 m langen und 12 t schweren Blätter mittels LKW bildete eine besondere logistische Herausforderung. Durch die Nutzung des nationalen Schienennetzes vermeidet Siemens den Verkehr, scharfe Kurven, Brücken mit Gewichtsbeschränkungen und andere Gefahren im Straßenverkehr.

Die RMT Inc. beendet die Bauarbeiten am Locust Ridge II Windpark in Schuylkill und Columbia County, Pennsylvania. Nach seiner Inbetriebnahme wird der Windpark 102 MW liefern.

Horizon Wind Energy nimmt die 396 MW Twin Groves Windfarm in der Gemeinde McLean nahe Bloomington, Illinois, in Betrieb.

März 2009:

Vestas beginnt mit der Errichtung von zwei Fertigungsstätten in Brighton, Colorado.

April 2009:

Invenergy Wind LLC und GE projektieren gemeinsam die Erweiterung des Grand Ridge Energy Center in Illinois mit 74 Windturbinen, um die Erzeugungskapazität auf mehr als 110 MW zu steigern.

Duke Energy gibt den Bau seiner 3. Windfarm in Wyoming bekannt. Das Silver Sage Windkraftprojekt in Cheyenne wird aus 20 Anlagen mit einer Gesamteistung von 42 MW bestehen und soll bis Ende des Jahres in Betrieb gehen.. Die anderen Projekte des Unternehmens in dem US-Bundesstaat sind die Happy Jack Windfarm, ebenfalls in Cheyenne, sowie die sich im Bau befindliche Campbell Hill Windfarm in der Nähe von Casper.

Die Southwest Windpower aus Flagstaff, Arizona, hat im Laufe von zwei Dekaden mehr als 100.000 kleine Windkraftanlagen der Modelle Skystream, Whisper und AIR in einer Preisklasse zwischen 600 $ und 3.000 $ verkauft, die auf Hausdächern, in Höfen und Gärten installiert worden sind. Nun steigt eine Gruppe von Investoren inkl. GE mit 20 Mio. $ bei dem Unternehmen ein, um das Geschäft auch in diesem Segment zu forcieren. (Über das sehr effiziente und auch ästhetisch ansprechende Modell Skystream habe ich bereits im Kapitelteil über neue Designs und Rotorformen ausführlich berichtet, s.d.).

Skystream Windrotor

Skystream

Ein solches Modell wird auch bei dem weltweit ersten Autokino eingesetzt, das sich seine Energie aus dem Wind holt. Neben der Skystream-Anlage dreht sich im Harvest Moon Holiday Twin Drive-In in Gibson City, Illinois, auch eine Windspire Vertikalachsen-Anlage von Mariah Power.

Chermac Energy Corp. aus Edmond, Entwickler der 765 MW Harper County Windfarm verkauft das Projekt an die Gestamp Wind North America. Der Bau des Windparks wird voraussichtlich 2011 starten und 2014 in den kommerziellen Betrieb gehen.

Die Oklahoma Gas and Electric (OG&E) und die University of Oklahoma legen den Grundstein für das 101 MW OU Spirit Projekt, das ab 2013 Strom ins Netz speisen soll.

In Texas startet die 202 MW Peñascal Windfarm von Iberdrola Renewables mit ihrer Stromproduktion. Installiert sind hier 84 Mitsubishi Windturbinen. Das Unternehmen erhält auch das grüne Licht für eine neue 30 MW Farm im Green Mountain Nationalpark.

Das DOE gibt bekannt, daß es die Windkraft mit 93 Mio. $ fördern wird. Im Einzelnen sollen 45 Mio. $ der Entwicklung von Antriebssystemen zugute kommen, 14 Mio. $ sind für die Technologie-Entwicklung auf dem privaten Sektor gedacht (Blattherstellung, Türme und andere Komponenten), 24 Mio. $ werden in Kooperationsprojekte zwischen Universitäten und der Industrie fließen (Material-Design, Leistungs-Messungen, analytische Modelle) und 14 Mio. $ erhält das National Wind Technology Center in Colorado.

Mai 2009:

Die Firma Siemens Energy gibt bekannt, daß sie in Hutchinson, Kansas, für 50 Mio. $ eine neue Montagestätte für Windkraftanlagen bauen wird.

Duke Energy übernimmt in Pennsylvania das 70 MW North Allegheny Windkraftprojekt des Turbinenherstellers und Projektentwicklers Gamesa Energy USA. Hier sind 35 Gamesa Windturbinen im Einsatz. Der Bau der Windfarm in den Gemeinden Blair und Cambria steht kurz vor dem Abschluß.

Der EarthEra Renewable Energy Trust hat bereits 18 Mio. $ von verschiedenen Unternehmen eingesammelt, darunter Sony, Office Depot und die University of Denver. Nun will der Trust erstmals ein Windkraftprojekt fördern. Zuwendungsempfänger ist die Northern Colorado Wind Facility in Logan County, wo bis Ende 2009 voraussichtlich. bis zu 152 MW Leistung ans Netz gehen werden.

Die Firma EarthEra Renewable Energy mit Hauptsitz in Juno Beach, Florida, bezeichnet sich mit zu diesem Zeitpunkt mehr als 18.000 MW Kraftwerksleistung als größter Erzeuger von Wind- und Solarenergie in Nordamerika. Die Tochtergesellschaft der NextEra Energy Inc. wurde 1985 unter dem Namen ESI Energy gegründet. 1998 erfolgte die Neugründung als FPL Energy, die Anfang 2009 in NextEra Energy Resources LLC umbenannt wird.

In den vergangenen drei Jahren haben private Investoren weltweit 160 Mio. $ in 18 Hersteller kleinerer Windanlagen gesteckt. Insgesamt gibt es über 200 Firmen, die auf diesem Marktsegment tätig sind, 35 % von ihnen sind in den USA beheimatet.

In Partnerschaft mit dem Massachusetts Renewable Energy Trust wird das Museum of Science in Boston im Sommer mit der Errichtung eines Testlabors für Dach-Windkraftanlagen beginnen. Bereits begonnen hat die Installation von neun Windkraftanlagen von fünf verschiedenen Herstellern.

In den Testeinsatz gehen eine 1,2 kW Windspire Vertikalachsen-Turbine von Mariah Power mit 10 m Höhe, eine 1,9 kW SkyStream 3.7 von Southwest Windpower mit einem Rotordurchmesser von 3,7 m, eine 1,5 kW Swift Anlage von Cascade Engineering mit einem Rotordurchmesser von 2,1 m, eine 6 kW Proven Anlage mit einem Rotordurchmesser von 5,5 m, sowie eine Reihe aus fünf Stück der AeroVironment AVX1000 1 kW Turbinen mit einem Rotordurchmesser von 1,5 m. Über die meisten dieser Systeme berichte ich ausführlicher im Kapitelteil über neue Designs und Rotorformen (s.d.). Leider sind bislang noch keine Ergebnisse bekannt gegeben worden (Stand: 10/2010).

Das im Februar 2008 gegründete und weltweit tätiges Unternehmen Mainstream Renewable Power erwirbt im Rahmen eines auf vier Jahre angelegten Geschäfts mit einem Umfang von 1,69 Mrd. $ von dem lokalen Windpark-Entwickler FPC Services ein Portfolio von US-Windpark-Projekten im US-Bundesstaat Illinois mit einer potentiellen Kapazität von 787 MW.

Das Portfolio umfaßt drei separate Projekte in verschiedenen Stadien der Entwicklung, von denen das am meisten fortgeschrittene das 120 MW Shady Oaks Projekt, in Lee County, Illinois, ist, dessen Bau im nächsten Jahr beginnen wird. Das 467 MW Green River Projekt, ebenfalls in Lee County gelegen, ist in der mittleren Planungsphase, der Baubeginn wird Ende 2010 erwartet. Das 200 MW Boone County Projekt befindet sich in einem frühen Entwicklungsstadium.

Juni 2009:

Acciona Energy North America eröffnet die 123 MW Red Hills Windfarm in den Gemeinden Roger Mills und Custer, in der Nähe von Elk City, Oklahoma. Die Anlage besteht aus 82 Acciona Windpower 1,5 MW Windturbinen. Es ist Accionas erstes Projekt im Bundesstaat Oklahoma.

Vom DOE gibt es weitere 13,8 Mio. $ Fördermittel für 28 neue Windkraftprojekte, die sich je zur Hälfte mit der Entwicklung und Prüfung von Windkraftanlagen bzw. mit Analysen, Planungen und Bewertungen beschäftigen.

Juli 2009:

Horizon Wind Energy, im Besitz der EDP Renováveis, eröffnet mit der Rail Splitter Windfarm in den Gemeinden Logan und Tazewell in Illinois seine 18. Installation in den USA. Die 100,5 MW Farm liegt nördlich der Stadt Lincoln.

Die Banken helfen First Wind mit 191 Mio. $ aus der Patsche. Der Betrag setzt sich aus einem 8,5-Jahres Darlehen der Alberta Investment Management aus Edmonton in Höhe von 115 Mio. $ und aus einem 1-Jahres-Darlehen der HSH Nordbank in Höhe von 76 Mio. $ zusammen.

Die Sumitomo Corporation of America (SCOA) und die Sumitomo Corporation (SC) dringen in den US Windenergie-Markt ein, indem sie von der AIG Financial Products Corp. einen Anteil von 42,5 % der Stanton Wind Energy LLC kaufen – und damit auch der 120 MW Stanton Windfarm in Martin County, Texas, die mit 80 Stück 1,5 MW GE Turbinen im Februar 2008 in Betrieb gegangen ist. Die restlichen Anteile übernehmen die GE Energy Financial Services und die Invenergy group.

August 2009:

Eine Kreditbürgschaft des DOE in Höhe von 16 Mio. $ an die Nordic Windpower aus Berkeley, Kalifornien, soll die Kommerzialisierung der Zweiblatt-Windkraftanlagen des Unternehmens beschleunigen, die in Schweden designt worden sind. Die N1000 Windturbinen mit einer Leistung von 1 MW sind in der Herstellung um bis zu 25 % günstiger als die inzwischen fast standardisierten 3-Blatt-Rotoren.

Nordics Technologie geht zurück auf eine 20-jährige Entwicklungsförderung der schwedischen Regierung ab dem Jahr 1975 zurück, in die insgesamt 75 Mio. $ investiert wurde. Seit dem Erwerb der Technologie und dem Erhalt einer ersten großen Finanzierung durch Goldman Sachs im Jahr 2007 hat das Unternehmen mehr als 36 Mio. $ in technologische Verbesserungen usw. investiert. Die ersten Auslieferungen sollen noch vor Ende des Jahres erfolgen.

Der Windkturbinen-Hersteller Nordex USA Inc. beendet im Auftrag der Everpower Wind Holdings Inc. die Errichtung des 62,5 MW Highland-Windparks, auf dem 25 Stück der N90 Windkraftanlagen installiert sind, die ihren Strom in das Netz im Südwesten Pennsylvanias einspeisen. Es ist das bislang größte Nordex-Projekt in den Staaten.

Die Portland General Electric Co. (PGE) beendet die zweite Bauphase des Biglow Canyon Windparks mit (zusätzlichen) 65 Windenergieanlagen von Siemens Energy, was die Kraftwerksleistung auf 275 MW steigert.

Die Forscher des National Wind Technology Center in Boulder, Colorado, freuen sich über eine neu installierte 1,5MW Turbine von GE, an der sie nach Herzenslust herumforschen können. Im November folgt eine noch größere 2,1 MW Anlage von Siemens.

September 2009:

Nordex legt den Grundstein zur Errichtung einer 100 Mio. $ Produktionsanlage in Jonesboro, Arkansas, die Mitte 2010 in Betrieb gehen soll. Neben der Kanzelmontage soll bis 2014 auch eine automatisierte Blattherstellung installiert werden. Pro Jahr sollen dann 300 Turbinen der Modelle N90 und N100 das Werk verlassen, mit einer Gesamtleistung von 750 MW.

E. ON Climate & Renewables beendet die Errichtung des Panther Creek-Windparks in Big Spring, Texas. Das Drei-Phasen-Projekt, dessen erste beiden Phasen im ersten Quartal 2009 in Betrieb gingen, besteht im Endausbau aus 305 Turbinen mit einer installierten Leistung von 457,5 MW.

Ein britischer Investor zahlt 350 Mio. $ für eine Mehrheitsbeteiligung an der in New York ansässigen Everpower Wind Holdings Inc., welche den 25 Turbinen umfassenden Highland-Windpark vor Dunlo Dip Road in Adams Township entwickelt hat. Das Geld kommt von der Terra Firma Capital Partners, Übernahme-Firma des Investors Guy Hands.

Weitere 42,2 Mio. $ gibt es im Rahmen des American Recovery and Reinvestment Act Programm für erneuerbare Energien von der Bundesregierung. Mit dem Geld soll auch eine zweite Entwicklung-Phase finanziert werden, bei der ab dem Frühjahr 2010 weitere 30 Adams Township Turbinen installiert werden sollen. Die Gesamtinvestitionen werden über  200 Mio. $ betragen.

Oktober 2009:

E.ON Climate and Renewables (EC&R) beendet den Bau der gegenwärtig größten Windfarm Amerikas. Die 2007 von Airtricity begonnene Roscoe Windfarm in Texas besteht aus 627 Windturbinen von Mitsubishi, General Electric und Siemens mit einer Gesamtkapazität von 781,5 MW. Damit lassen sich bis zu 230.000 Haushalte versorgen. Der Komplex, rund 350 km westlich von Dallas erstreckt sich über vier Gemeinden und eine Fläche von mehr als 400 km2. Hierfür sind Verhandlungen mit gut 300 einzelnen Landbesitzern geführt worden, und die Gesamtkosten beliefen sich auf mehr als 1 Mrd. $.

Roscoe Windfarm

Roscoe Windfarm

Das Megaprojekt geht übrigens auf die Vision eines einzelnen Mannes zurück: Der texanische Baumwollfarmer Cliff Etheredge beginnt 2004 sich in das Thema Windenergie einzulesen. Er führt eigene Messungen, organisiert die Landbesitzer seiner Heimatstadt und sucht nach Investoren, die er schließlich in der Firma Airtricity findet. Im Oktober 2007 übernimmt E.ON das Nordamerikageschäft von Airtricity für ca. 1 Mrd. € und betrachtet das Roscoe-Projekt als Einstieg in eine starke Marktposition mit großem Wachstumspotential außerhalb Europas.

Duke Energy nimmt zwei Windfarmen in Pennsylvania and Wyoming in Betrieb, zum einen die Anfang des Jahres von Gamesa Energy USA übernommene 70 MW North Allegheny Farm, zum anderen die 42 MW Silver Sage Farm in Cheyenne. In Planung befindet sich das 200 MW Top of the World Projekt, das Anfang 2010 in Converse County, nahe Casper in Wyoming, starten soll. Hier werden 66 GE 1,5 MW sowie 44 Siemens 2,3 MW Turbinen zum Einsatz kommen.

China und die USA planen, gemeinsam in West-Texas auf 150 km2 eine der größten Windkraft-Anlagen des Landes zu bauen. Die Gesamtkosten der 600 MW Farm werden auf 1,5 Mrd. $ geschätzt, zwei Drittel der Investitionen von China übernommen werden. Dazu gibt es noch Zuschüsse aus dem 787 Mr.d $ schweren Konjunkturpaket, das der US-Kongreß im Februar beschlossen hatte.

An dem bislang größten chinesisch-amerikanischen Gemeinschaftsprojekt auf diesem Sektor sind die Kapitalgesellschaft U.S. Renewable Energy Group (US-REG) und die texanische Firma Cielo Wind Power LP, sowie die chinesischen Unternehmen Shenyang Power Group (SPG) und die SPG-Tochter A-Power Energy beteiligt, welches 240 Stück der benötigten Turbinen in ihrem Werk in Shenyang bauen und ab März 2010 in die USA liefern soll. Der Rest der Maschinen wird in den USA gebaut.

Weitere Technologien stammen von General Electric, Fuhrlander und Norwin. Das Projekt eröffnet China die Möglichkeit zum ersten Mal Windturbinen in die USA zu liefern. In Betrieb gehen soll die Windfarm im März 2011.

Drei Wochen nach Bekanntgabe des Vorhabens unterzeichnet US-REG und der chinesische Turbinenhersteller A-Power, eine Vereinbarung zum Bau einer Turbinenfabrik in den USA, die pro Jahr Windräder mit einer Nennleistung von 1.100 MW für Märkte in Nord- und Südamerika produzieren soll.  

November 2009:

First Wind beendet die Arbeiten an der ersten Phase des Milford Wind Corridor Projekts in Utah. Die in den Gemeinden Millard und Beaver gelegene Farm ist mit 97 Windturbinen bestückt, die 203 MW erzeugen.

Daß ein Standort abgelehnt wird, weil es dort zu windig ist, hört man nur selten. Geschehen tut dies im Fall der von First Wind geplanten Longfellow Windfarm in Black Mountain und den North and South Twin Mountains im Westen von Maine. 

Dezember 2009:

Eine neue Studie der Frontier Associates LLC aus Austin in Texas zeigt, daß elektrische Durchlauferhitzer mit Speichern, wie sie in etwa 53 Mio. Haushalten der USA verbreitet sind, eine sinnvolle Möglichkeit darstellen die Peaks der Spitzenbedarfs-Nachfrage zu reduzieren und überschüssigen, nächtlichen Windkraft-Strom zu speichern. Die Geräte sind für immerhin 13 – 17 % des landesweiten urbanen Stromverbrauchs verantwortlich.

GE schließt einen ‚privaten’ Vertrag in Höhe von 1,4 Mrd. $ zur Lieferung von 338 Windenergieanlagen für den 845 MW Shepherd’s Flat-Windpark in Oregon ab. Die Farm liegt in den Gemeinden Gilliam und Morrow nahe der Stadt Arlington. Ursprünglich hatte hier die Southern California Edison einen 909 MW Windpark geplant (s.o.). Das etwas verkleinerte neue Projekt wird von der Firma Caithness Energy entwickelt und soll rund 2 Mrd. $ kosten. Die aktuelle Bestellung ist der bislang größte Windkraftanlagen-Auftrag für GE. Die 2,5 MW Turbinen sollen 2011 und 2012 installiert werden.

Venezuela

Vietnam


Mit Unterstützung der Europäischen Union und dem Regional Institute of Environmental Technology (RIET) in Singapore wird im Mai 2001 im Rahmen einer Studie der vietnamesische Energiemarkt und die Möglichkeiten der Integration und Realisierung von Windenergieanwendungen in Vietnam untersucht. Die Studie befaßt sich auch mit der Einbeziehung lokaler Hersteller und den speziellen Anforderungen an Windkraftanlagen an dezentralen Standorten.

In Vietnam werden im Jahr 2002 rund 41 Mrd. kWh elektrischer Energie verbraucht, wobei der Stromverbrauch jährlich um 10 % - 15% steigt. Mit seiner 3.258 km langen Küste hat das Land allerdings ein großes Potential zur Nutzung der Windenergie.

Bereits 2004 soll in der Provinz Binh Dinh als erstes Pilotprojekt der Phuong Mai Windpark mit einer Kapazität von 15 MW entstehen, wobei auch schon der Ausbau bis zu einer Gesamtkapazität von 100 MW in Planung ist. Das Projekt scheint allerdings nicht umgesetzt worden zu sein.

Im Oktober 2004 geht eine 800 kW Anlage auf der Bach Long Vy Insel (Binh Dinh) in Betrieb, die von der Vietnam Youth Union entwickelt wurde.

Im Juni 2005 berichtet die vietnamesische Presse, daß die dänische International Development Agency (DANIDA) einen Kredit von mehr als 51 Mio. $ zur Verfügung stellt, um eine 50,4 MW Windfarm mit 28 WEA in Binh Dinh zu finanzieren.

Eine Studie des Institute of Energy in Hanoi geht 2006 von einer wirtschaftlich nutzbaren Windkapazität innerhalb des Landes von 3.572 MW aus, mit der über 300.000 bislang nicht elektrifizierte Haushalte versorgt werden könnten.

Im Februar 2007 installiert die wat Ingenieurgesellschaft mbH aus Karlsruhe gemeinsam mit der vietnamesischen Partnergesellschaft Global Clean Energy Environment (CEE) in der Provinz Dien Bien, nahe der Grenze zu Laos, einen 60 m hohen Meßmast. Im Falle positiver Ergebnisse soll in Kooperation mit CEE noch im Laufe des Jahres eine Pilotanlage mit einer Leistung von 600 kW installiert werden.

Im Mai 2007 unterzeichnet die wat eine weitere Kooperationsvereinbarung mit der CEE, welche die Energieversorgung der Insel Dao Canh Cuoc, die der Ha Long Bucht (Weltnaturerbe) vorgelagert ist, betrifft. Im Rahmen des Van Don Wind Power Projekts soll die Insel in zwei Schritten mit insgesamt 10 MW elektrischer Leistung in Form einer Wind/Diesel-Kombination versorgt werden. Die erste 1 MW Anlage soll bereits 2008 installiert werden.

2008 beträgt die vietnamesische Stromerzeugung rund 65,6 Mrd. kWh, ein Plus von 12,4 % gegenüber 2007. Derzeit entfallen 37 % der Stromproduktion auf Wasserkraftwerke, je etwa 25 % auf mit Erdöl- oder Gas befeuerte Anlagen, sowie 11 % auf Kohle. Nur vereinzelt sind Projekte im Bereich Windenergie (ca. 21 MW) und Photovoltaik (< 1 MW) zu verzeichnen.

Im Rahmen von internationalen Programmen der ländlichen Elektrifizierung netzferner Gebiete werden PV-Anlagen, kleine Wasserkraftwerke und kleine Windenergieanlagen installiert. Auch für geothermische Kraftwerke und große Windparks gibt es bereits konkrete Planungen. Es werden Windmessungen an rund 10 Standorten durchgeführt, z.T. mit internationaler Hilfe.

Im September 2008 verschifft die Fuhrländer AG aus dem Westerwald die ersten fünf 1,5 MW Windenergieanlagen für die 1-Binh Thuan Windfarm in Binh Thuan, der im Endausbau eine Kapazität von 30 MW haben wird. Die insgesamt 20 Turbinen der ersten Phase des 49,6 Mio. teuren Projekts sollen im Laufe des Folgejahrs aufgestellt werden. In der zweiten Phase soll der Park auf 120 MW Leistung ausgebaut werden.

Die Firma Cavico Transportation, eine Tochter der Infrastruktur-Entwicklungsfirma Cavico Corp., erhält im Dezember 2008 vom Volkskomittee der Provinz Lam Dong die Genehmigung für den Bau einer 30 MW Windfarm. Die Cavico Corp. ist das größte private Bauunternehmen Vietnams.

Im Februar 2009 gibt das vietnamesische Ministerium für Industrie und Handel bekannt, daß Vietnam bis 2020 umgerechnet 56 Mrd. $ in die Versorgung des Landes mit Elektrizität investieren will, wobei die nationale Energieentwicklungsstrategie vorsieht, die Beiträge von Wind und Sonne auf 5 % des landesweiten Energieoutputs zu steigern. Laut einer Weltbank-Studie könnte Vietnam Windkraftkapazitäten von 513.3600 MW installieren, fügt das Ministerium an – und spekuliert auf ausländische Investoren.

Für ein Küstenschutz-Projekt sowie Projekte zum Ausbau der Windenergie und der Nutzung von Kleinbiogasanlagen stellt das Bundesumweltministerium im März 2009 Vietnam insgesamt mehr als 2, 8 Mio. € zur Verfügung. Im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Ministeriums wird die Regierung in Hanoi bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Ausbau der Windenergie unterstützt. Hierfür stehen 1 Mio. € bereit. Vietnam plant die Verabschiedung eines Förderinstruments nach dem Modell des deutschen Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG). Das vietnamesische Finanzministerium wird außerdem von deutschen Experten bei der Einführung einer Ökosteuer beraten.

Weissrussland

Zypern

 

 


Nach dieser Länderübersicht folgt nun eine Auflistung der weniger konventionellen Windenergiesysteme – angefangen von den Vertikalachsen-Rotoren bis hin zu Augmentor-Systemen, bei denen der Wind zum Wirbeln gebracht wird, um eine höhere Energieausbeute zu erreichen.


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