„Ein Grundsatz, der mit der Sinneswahrnehmung eines Experiments nicht übereinstimmt, ist kein Grundsatz. Die Erfahrung muß ihn beweisen.
Ich muß den logischen Schluß als Beweis in der Naturwissenschaft ablehnen. Das Experiment allein gibt Gewißheit.“
Albertus Magnus
Wenn nun aber
eine neue Idee – wie es ja leider allzu oft vorkommt – von
vornherein durch eine vorverurteilende Bewertung wie z.B. „das
ist aber ein Perpetuum Mobile!“ oder „Wasser fließt
niemals nach oben!“ abgelehnt wird, solange sie also nicht
nahtlos in das bereits bekannte Gefüge der bisherigen physikalischen
Erkenntnisse paßt, dann sollte man meinen, daß doch wenigstens
ein vorzeigbares Versuchsmodell eine gewisse Toleranz in Anspruch
nehmen würde – vor allem wenn es sogar
noch funktioniert. Doch weit gefehlt: der Grundsatz steht auch
heute noch über dem
Experiment. Es fliegt also nichts, was schwerer ist als Luft – das
steht ein für allemal fest!
Die Gebrüder Wright tüfteln zwar trotzdem weiter wie man
hört, aber das kann ja
nichts bringen, das weiß schließlich jeder...!
Bei dem Messias sah ich einige Zeit später ein Modell. Es war zwar etwas primitiv – aber es ließ das Wasser tatsächlich hinauffließen. Was wollte ich mehr? Was wollten die Leute mehr? Anscheinend ganz, ganz andere Dinge... doch zurück zur Chronologie der Geschichte:
Mit dem Befehl „...dann schreibe!“ hatte ich keine Anweisung zur Durchführung von Experimenten bekommen – und damals auch keine durchgeführt, egal wie verwundert manche Freunde und Bekannte darüber waren. Mir reichte der kleine Wirbeleimer von Abu Muhammad. Meine Aufgabe war es vielmehr, durch das Schreiben und Verkünden der Frohen Botschaft einen Anschluß zu legen. Zwischen der Idee des Synergetischen Modells und der Realität.
Der Messias und Said (der die Briefe zur großen Aufregung aller Schiiten inzwischen als der Mahdi mitunterzeichnete, während ich mich als Verkünder outete) feilten in den darauffolgenden Tagen und Wochen wohlklingende arabische Statements zurecht, die ich durch das Übersetzen wieder zerschrammen durfte. Da es nicht allzu viele Briefe waren, die ich zu übersetzen hatte, schrieb ich zusätzlich noch selbst Briefe und Artikel, die in einigen Bio-Technischen Schriftenreihen, in alternativen Stadtzeitungen und in der sogenannten Untergrundpresse sogar veröffentlicht wurden. Womit ich meinen Ruf als ‚drop-out’ endgültig belegte – selbst unter den Aussteigern.
Diese Briefe gingen an alle arabischen und die wichtigsten internationalen Staatsführer, an Wissenschaftler und Rockgruppen, an Botschafter und Umweltaktivisten, an die UNO und ganz besonders an den Papst. Durch Kontrollbriefe an Freunde in Deutschland stellte ich später fest, daß der syrische Geheimdienst gegen Ende der ersten Woche eingegriffen haben muß, denn danach wurde in Deutschland nichts mehr empfangen. Unsere täglichen Aussendungen von mehreren hundert Briefen, die Said und ich in langen Nachtschichten vorbereiteten, hatten wohl Mißtrauen erweckt. Wir schrieben trotzdem weiter.
Und dann kam die erste Antwort! Sie stammte aus Hamburg, von dem Künstler und späteren OASE-Begründer Johannes Heinz Löffler. Er stempelte Brief und Umschlag mit einer Spiralgalaxie. Und gab mir durch sein Verständnis viel Kraft zum Weitermachen, obwohl mich sonst alle für völlig verrückt erklärten.
Und deshalb schreibe ich immer noch. Aus Aszentionismus. Und aus Eigennutz. Es ist einfach, zu sagen „nur wenn es allen um mich herum gut geht, kann es auch mir gut gehen“. Doch zumindest für mich war es etwas völlig Neues, das ‚Gutgehen’ der Umwelt mittels einer ‚gutgehenden’ Maschine zu erreichen. Selbst wenn dieser Jungbrunnen der Technologie jetzt noch wie aus alten Träumen, Erinnerungen und Fabeln zusammengewebt wirkt, so enthält er doch die Prophezeiung eines kommenden Friedens - die Basis jeden Neubeginns!
Viele Menschen hatten und haben, sobald sie das Wort Messias hören, ein unangenehmes Gefühl. Sei es aufgrund der vielen Enttäuschungen durch falsche Messiasse, oder wegen ihrer skeptischen Einstellung gegenüber religiösen Elementen, oder was immer sonst der Grund sein mag. Ich empfehle aus diesem Grund, die ganze Geschichte – als Geschichte zu empfangen, die ich ihnen erzähle. Es ist der Bericht über eine Methode, Wasser zu schöpfen, im besten Sinne. Eine Geschichte aus dem Orient, der schon für so viele Legenden, Fabeln und Märchen gesorgt hat. Und es ist eine große Geschichte!
Die menschliche Gesellschaft braucht diese „großen Erzählungen wie die Schöpfungsgeschichte“ (Neil Postman) – und man beachte bitte dieses wunderschöne Wort: Schöpfung! Also sollten wir einen Blick darauf werfen, wie die Geschichte überhaupt begonnen hat...
Uns wird erzählt, Adam soll am Beginn gestanden haben – aus Lehm erschaffen und durch göttliche Atem-Energie beseelt. Moderne terrestrische Wissenschaftler denken dagegen an Blitzeinschläge in dampfende Ursuppen, aus denen sich Aminosäuren bilden, oder an lebenspendende chemische Anhalter durch die Galaxis, die mittels Meteoriten-Panspermie ihre Biokerne abgeworfen haben. In der alten indischen Kosmogonie ist wiederum das Bild der kosmischen Achse besonders ausgeprägt, welches auf den Berg Meru zurückgeht, der im Zentrum der Welt steht. Die indischen Götter verwendeten diese Achse, um den Urozean umzurühren (!) und damit die Schöpfung des Universums auszulösen. Eine andere nette Geschichte erzählt Robert Silverberg in seinem Buch Steinbock-Spiele:
„Im Anfang gab es nur ein Feld aus heißem Sand. Der Blitz schlug ein, und wo er den Sand traf, schmolz er ihn zu einem Gefäß aus Glas zusammen. Regenwasser lief in das Gefäß und erweckte es zum Leben, und aus dem Gefäß wurde eine Wölfin geboren. Donner drang in ihren Schoß und befruchtete sie, und sie gebar Zwillinge, und sie waren keine Wölfe, sondern ein Menschenjunge und ein Menschenmädchen. Die Wölfin säugte die Zwillinge, bis sie erwachsen wurden. Dann paarten sie sich und zeugten eigene Kinder. Weil sie sich ihrer Nacktheit schämten, töteten sie die alte Wölfin und machten sich Kleidung aus ihrem Fell.“
Hier haben wir
in den wenigen Zeilen die inhaltsreichsten und stärksten Symbole: Licht
(Blitz), Gefäß und Wasser! Dazu die gesamte Evolution bis hin zum Menschen in
all seiner Verblendung... genial!
In der Hopi-Mythologie (nach Frank Waters) finden sich eine ganze Reihe weiterer passender Symbole:
„Am Anfang der Welt wurden die Zwillingsbrüder Pöquanghoya, der Herr der festen Stoffe, und Palöngawhoya, der Herr der Töne, geschaffen. Pöquanghoya wurde zum Nordpol der Weltachse gesandt, Palöngawhoya zum Südpol, und sie wurden angewiesen, gemeinsam die Welt in der richtigem Rotation zu halten. Pöquanghoya erhielt die Macht, die Erde in einer stabilen festen Form zu halten, Palöngawhoya erhielt die Macht, die Luft in harmonisch geordneter Bewegung zu halten, und er hatte die Anweisung, seinen Ruf über die Schwingungszentren der Erde auszusenden, um Gutes zu wirken oder um zu warnen.“
Und in dem
winzigen Ort Friendsville (US-Staat Maryland) gibt es übrigens
einen kleinen Fluß, dessen ursprünglicher indianischer
Name Youghiogheny lautet, was
nichts anderes bedeutet als das Wasser, das bergauf fließt.
Wie passend
– ausgerechnet in Maryland (!).
Ich jedenfalls finde, daß sich diese Beschreibungen ziemlich gut auf die Muttermaschine übertragen lassen, wobei man diesen Begriff und seinen Bedeutungsinhalt aber keinesfalls mit dem feministischen Begriff der ‚MutterMaschine’ verwechseln darf, wie er z.B. von der Autorin Gena Corea in ihrer Kritik der technischen Reproduktionstechnologien benutzt wird. Bei unserer Muttermaschine geht es schließlich um den Ur- und nicht um den Eisprung.
Ganz gewiß könnten noch weitere Schöpfungsmythen dafür herangezogen werden um zu belegen, was Norbert Harthun, Herausgeber der Schriftenreihe Mensch und Technik – Naturgemäß, in seinem Artikel Der Stein der Weisen – viel gesucht und längst gefunden? dargelegt hat. Ausgehend von dem mindestens 30.000 Jahre alten Sinnbild für die Göttliche Erdenmutter, das auch der inzwischen verstorbene Prof. Wirth umfassend untersuchte, und das erst sehr viel später – und dann querliegend – als Tag-Rune in Erscheinung trat, analysierte Harthun die verschiedenen Formen dieses, einem X ähnelnden Symbol, sowie dessen Auftreten in fast allen Kulturkreisen des Planeten. Er kommt zu der Feststellung, daß sich aus allen Bedeutungen und Merkmalen des bei ihm Doppeltrichter genannten Symbols eine beeindruckende Reihe aufstellen läßt. Dieses Symbol stellt die ursächliche Wirbelbewegung dar, d.h. ununterbrochen kleiner und dann wieder größer werdend.
Ich habe die ursprüngliche Reihe Harthuns hier etwas gekürzt, und dafür durch zusätzliche Hinweise aus dem Buch Wirbelströmung in Natur und Technik von Dr. Hans J. Lugt ergänzt.
Dieses älteste uns bekannte Symbol besitzt demnach folgende Bedeutungen:
1. Göttlich; Kraftspender; natürliche Energie
2. Tag (= Licht; Helligkeit)
3. Drehung (Zeichen Ollin = Olin bei den amerikanischen Ureinwohnern)
4. Hochfliegen (light heißt Licht und leicht zugleich); steigen
5. Hölzerner Lärmerzeuger mit Stein als Werkzeug (zwecks Aufruf zum Gottesdienst in rumänischen Klostern)
6. Donnerkeil (Donner ist mit Blitz = Licht verbunden), im Tibetischen Buddhismus Vajra o. Bajra genannt (= Symbol höchster geistiger Macht)
7. Diamant-Zepter (Edelstein; Hoheitssymbol mit Spirale, Hindu-Tradition)
8. Stein des Lebenswassers; Stein der Weisen
9. Kaaba des Herzens (Herz = Leben); Lebensquell
10. Lotos-Form (Konsonantenverschiebung von Rotos?)
11. Ursprung aller Dinge; ewige Mitte (Australien, Tjuringa-Stein)
12. Spirale (Sonnen- und Lebenssymbol)
13. Sonnenloch (aus Stein; z.B. in der tausendjährigem Pelsener Kirche, heidnische Vergangenheit)
Harthun bezeichnet es als
reizvolles Unterfangen, die weitere (kybernetische) Informationsverarbeitung
dieser Elemente durch die wechselseitigen Verknüpfungen
verwandter Begriffe zu versuchen. Das Ergebnis bedeute eine
Kontrastverschärfung und liefere weniger,
dafür aber stärker ausgeprägte Aussagen. Ich
habe hier die jeweiligen Bedeutungen/Merkmale sowie die eigenen
Kommentare in Klammern hinzugefügt.
Harthun kommt also zu dem Ergebnis:
„Der diesem Zeichen möglicherweise zugrunde liegende Gegenstand war
a) von höchster Wichtigkeit (1; 6; 7; 11)
b) spendete Kraft (Energie), Gesundheit, Lebenswasser (!!) (1; 8; 9; 12)
c) strahlte Licht aus (erzeugte es?) o. gehörte ins Sonnenlicht (2; 4; 6; 12; 13)
d) war immer mit Lärm verbunden (aktiv, in Bewegung?) (5; 6)
e) enthielt Steine (hohes Gewicht?) o. war aus Stein (Edelstein?) (5; 7; 8; 13)
f) sorgte für Aufstieg (4; 8; 9)
g) rotierte (3; 7; 10; 12)“
Es ist nur eine Erinnerung, nicht wahr? Auch wenn es
schon sehr, sehr lange her ist – nach Menschenleben gerechnet. Der Wirbel, die
Spirale, der Brunnen...
Und es ist eine Erinnerung, die uns alle eint – Harthun weiter:
„Zusammenfassend sei (ferner) die hier dargestellte, weltweite Verbreitung des Doppeltrichter-Zeichens betont, die schon allein sehr verwunderlich ist. Diese Tatsache allein ist wichtig und aufregend genug, und sollte auch jenen Lesern, welche die Rückführung auf einen realen Gegenstand ablehnen sollten, freudiges Erstaunen bereiten.“
Für meine Arbeit war Harthuns Artikel
eine Offenbarung, da ich die Rückführung des Symbols auf einen realen
Gegenstand, auf ein praktisch genutztes Objekt einer technologisch
hochentwickelten und daher mystifizierten paradiesischen Vergangenheit nicht
ablehne, sondern im Gegenteil diesen Sachverhalt ganz besonders betonen
will: Die Messiasmaschine ist nicht
neu!
„Denn sie ist nichts anderes als nur eine Erinnerung, so erinnere...!“
Dieser Satz taucht im Koran über 200 Mal auf – in all seinen verschiedenen (grammatikalischen) Formen. Und in meiner Arbeit wird der Koran ebenfalls noch ein paarmal auftauchen – was sich im Laufe der Darstellung auch erklären wird. Ich bin inzwischen überzeugt davon, daß es eine archetypische (morpho/genetische?) Erinnerung ist, die immer wieder zum Ausdruck kommt, in Kunst und Musik, in Mystik und Architektur, ja sogar in diversen wissenschaftlichen und technischen Fächern und Bereichen (s. Wirbelströmung in Teil D). Das würde sich auch mit der Aussage von Pat Cadigan in ihrem SF Synder decken – und mit meinen eigenen Erfahrungen und denen vieler anderer:
„Informationen können weder erzeugt noch vernichtet werden; sie sind entweder zugänglich oder nicht. Auf jeden Fall liegen sie vor, und wer sie einmal gespeichert hat, kann sie selbst über den winzigsten Rest einer Assoziation zurückrufen.“
Sie hören hier eine Geschichte, bei der es im Grunde nur um eine einzige Information geht, so arabesk und verschnörkelt sie auch sei. Und die in Wirklichkeit noch nicht einmal neu ist. Oder, wie es die Modeschöpferin Rose Bertin einmal ausgedrückt haben soll: „Es gibt eigentlich nichts Neues, außer was schon sehr alt ist.“ Und jetzt wissen Sie auch, was ich mit dieser Arbeit erreichen möchte: Sie zu veranlassen, sich zu erinnern. An die Muttermaschine – den Wirbel der Schöpfung.
Obwohl es wahr ist, daß der größte Prozentsatz aller in der Natur vorkommenden Wirbel unsichtbar ist und von uns Menschen überhaupt nicht wahrgenommen wird, so ist uns doch überliefert, daß die Sumerer eine Göttin der Wirbel und Strudel verehrt haben: Is-ha-ra von Ur, mit Verbindung zur ozeanischen Seeschlange. Und die Zuni-Indianer stellen sich sogar vor, daß die Weltenmutter das Leben in einer irdenen Schüssel durch das Rühren von Wasser erzeugt hat! Es gilt also wahrlich, vielen Spuren nachzugehen...
Ich
weiß, daß
dieser ‚neue’ Name Messiasmaschine zu
einigen Irritationen geführt hat. Trotzdem hoffe ich, dies möge
kein Hinderungsgrund sein, die erzene Derwischin als fruchtbare Muttermaschine
(im Sinne von Mutter aller
Maschinen) und
als verlorenes Kleinod sämtlicher Kulturkreise und Religionsgemeinschaften
wiederzuerkennen und auch wieder anzuerkennen. Und
das schrieben wir auch im Sommer 1975 an alle Adressaten.
Zu abenteuerlich? Nein, das glaube ich wirklich nicht.
Hatten nicht schon die alten Ägypter das Symbol der Schlange (= Spirale, Wendel, Wirbel) mit der Elektrizität in Verbindung gebracht, wie einige Pyramidologen behaupten? Wobei die Schlange ursprünglich ein Symbol für Heilung war (s. Äskulap-Stab), und nicht der böswilligen Verführung, zu der sie von der Kirche später gemacht worden ist (um die wahre Bedeutung zu verbergen?). Die Schlangen der Ägypter sind jedenfalls nicht um einen Baum gewickelt dargestellt, sondern innerhalb von birnenförmigen gestreckten Gefäßen, die selbst einem unbescholtenen Auge eher wie stark vergrößerte Erlenmeyer-Kolben... oder eben Glühlampen erscheinen – besonders, da sie an eine Art Kabel angeschlossen sind und von einer Art Isolator abgestützt werden! Schon irgendwie seltsam, oder nicht?
Zu bemerken wäre an dieser Stelle noch, daß man an den Decken der Pyramidenschächte und Grabkammern keinerlei Rußspuren gefunden hat, obwohl dort häufig geduldige Verzierungsarbeit geleistet worden ist, die eindeutig erst nach der Fertigstellung des Bauwerks erfolgte. Die mancherorts vorgebrachte Erklärung, man hätte Sonnenlicht in die Schächte hineingespiegelt, klingt in meinen Ohren trivial, denn wenn solch ein System funktionieren würde, dann wäre es sicherlich irgendwann auch im Bergbau eingesetzt worden, doch dafür fand ich keinerlei Belege. Und auf den Reliefs der Pharaonen sieht man ebenso nichts davon. Sondern statt dessen diese seltsamen... Glühbirnen?!
Im Auftrag der Autoren Peter Krassa (2005 verstorben) und Reinhard Habeck baut der in Wien lebende Diplom-Ingenieur Walter Garn (2010 verstorben) dieses Objekt nach - und bringt es tatsächlich zum Leuchten! Der Strom selbst sei durch elektrostatische Generatoren beschafft worden, nimmt Garn an. Die Schlangen und die von Djedpfeilern hochgestreckten Arme lösen damit die Frage, wie die frühen Ägypter künstliches Licht herstellen konnten. (Danke an Herrn Habeck für die Fotos, erstmals veröffentlicht in 'Das Licht der Pharaonen', Herbig Verlag, München 1992).
Ich möchte an dieser Stelle aber auch explizit auf die gegenteilige Meinung verweisen, die Frank Dörnenburg auf seiner Seite ausführlich darstellt. Von dieser stammt auch das oben präsentierte Foto des betreffenden Reliefs.
Wenden wir uns dafür den Schlangen zu. Immerhin läßt sich das innere Aufwärtswirbeln des Wassers im Rotationszylinder des Synergetischen Modells sehr treffend als schlangengleiches Emporwinden bezeichnen. Es ist vielleicht etwas heftig, wie Robert Anton Wilson in seinem Buch Die Masken der Illuminaten mit diesem Bild umgeht, aber wohl zutreffend:
„(Sir John) wurde übel und schwindelig als er anfing, in diesem Durcheinander von Schmutz, Ketzerei und pervertiertem Transzendentalismus eine satanische Logik zu entdecken – die geheime gnostische Lehre, daß neschek, die Schlange in der Genesis, den Wert von 258 hat. Das ist aber auch die Zahl des Messias, mit anderen Worten, die Schlange ist der Erlöser.“
Die Zahlen ergeben sich übrigens aus
kabbalistischen Berechnungen, die eine göttliche Bedeutung in mathematischen
Zusammenhängen zwischen Zahlen und Buchstaben sehen. So gilt z.B. die 23 als
Isis-Zahl, während die 666 als ‚Zahl des Tieres’ bekannt ist. Kabbala selbst bedeutet erhaltenes Wissen. Es war früher eine Geheimlehre, die
strenggläubigen Juden ab 40 Jahren vorbehalten blieb, und umfaßt unter anderem
das Buch der Erleuchtung (Sohar), in welchem Gott als Quelle des Lichts
und der Energie (!) gepriesen wird.
Forstmeister a.D. Wilhelm Fabricius, Autor des Buches Die Liebe Gottes, hat sich seinerseits mit einigen schwierigen Stellen des Neuen Testaments beschäftigt, und durch Übersetzung des griechischen Urtextes einige einleuchtende Erklärungen gefunden – zum Beispiel zum 12. und 13. Kapitel der ‚Betrachtung des Johannes’:
„Die Schlange versucht nun alles, die Mutter Seele dennoch zu erreichen. Diese schwebt aber für dreieinhalb Zeiten wie auf Adlerflügeln vor ihr. Die Schlange speit Wasser aus wie ein Strom (potampphóreton poiesai), um zu bewirken, daß die Flüchtlinge von diesem getragen (und nicht ersäuft!) werden. Das bedeutet, daß astrale Intelligenz nur Wasser (...) von sich gibt, was ‚in der Erde versinkt’. (...) Der letzte Satz dieses Kapitels der Offenbarungen ist in der Lutherübersetzung weggelassen: ‚Der Diabolos steht auf dem Sand des Meeres’.“
Die
Messiasmaschine also ein kreiselnder Diabolos?! Treffer! Und die
Strände der
Meere sind ganz gewiß die passenden Aufstellungsorte. Wobei
kreiseln wiederum etymologisch auf das ältere ,Kräusel’ zurückgeht,
das vermutlich eine Verkleinerungsbildung von Krause ist, welches
wiederum – Bingo! – Krug
oder Topf bedeutet.
Auch mein Freund Reiner Matzker, Dozent an der Universität Bremen, hat sich mit der Symbolik der Schlange beschäftigt – in der Geschichte Der goldene Topf von Hoffmann:
„Für die Interpretation wird die Bedeutung der Symbole Schlange und Kreis maßgebend. Es ist bekannt, daß beide Symbole durch den Ouroboros, die Schlange, die sich selber in den Schwanz beißt, analog Unendlichkeit, Ewigkeit und Kosmos andeuten.“ (Es folgt die Inschrift einer Alabasterschale, die eine kultische Szene der orphischen Mysterien darstellen soll, Anm.)
„Höre, der du des fernen Umschwung strahlenschwingenden Kreis (der um die himmlischen Wirbel rings herumläuft) ständig herumdrehst – Himmel und Erde war eine Gestalt – Zuerst kam er – Phanes – ans Licht (Dionysos wurde er genannt), weil er sich im Kreis schwingt am unendlichen weiten Olympos – glänzender Zeus (Vater des Meeres, goldflammender)“. (...)
Nach orphischer Auffassung vereinigt die Schlange, die zwischen Diesseits und Jenseits vermittelt, chthonische, aber auch himmlische Eigenschaften. Sie umfaßt das über dem Himmel und unter der Erde Verborgene. (...)
Im hellenistischen Weltbild gehört die Schlange in den sternenlosen Bereich, nicht nur in der Form eines Ringes, also der Schlange, die sich in den Schwanz beißt, sondern auch als Spirale.“
Womit wir wieder beim ewigen Symbol der Spirale angelangt sind.
Das internationale Vorkommen der Spiralmotive und -symbole soll schon 1854 von einem gewissen Georg Dale ausgedeutet worden sein. Ich habe diese Quelle bislang allerdings noch nicht finden können. Aber vielleicht ist es auch gar nicht so wichtig, alte Untersuchungen über dieses Thema auszugraben, denn inzwischen gibt es eine Vielzahl von neuem und neuestem Material, wobei ich hier nur drei der repräsentativsten Werke nennen möchte:
Wunderbar bebildert ist das Buch The Mystic Spiral – Journey of the soul von Jill Purce (inzwischen auch in deutscher Übersetzung erhältlich). Mehr die Schwingungen und die Harmonien von Wirbeln betrachtet Theodor Schwenk in seinem Buch Das sensible Chaos; und als wissenschaftlich exakte Arbeit liegt uns das Werk Wirbelströmung in Natur und Technik von Dr. Ing. Hans J. Lugt vor. (Anm.: Dies war wohlgemerkt Anfang der 1980er Jahre – seitdem ist noch viel mehr dazugekommen...!)
Und weil es so schön ist, soll es hier auch in würdiger Größe erscheinen: das Bild von Brian James McGovern, Grand Spiral Canyon. Was für eine Wasserschlange! Da hat sich jemand aber mächtig erinnert!
Uns so, als ob C. G. Jungs archetypische Mandala- und Spiral-Motive in jedem Menschen aus Ost und West drinstecken, so liest sich die folgende Nebeneinanderstellung zweier Philosophen – von denen der eine seiner östlichen, und der andere seiner westlichen Tradition verbunden ist.
Beide aber versuchen eine Synthese. Und beide landen bei der Spirale! Es sind der Amerikaner Oliver Reiser und der Japaner G. Ohsawa (Nyoiti Sakurazawa), die kursiv und fett gesetzten Hervorhebungen sind von mir.
R e i s e r
Die Universalität von Spiralformen der Materie und Energie, von Atomen, Galaxien, protoplasmischen Systemen, cortisch-thalmischen Schaltungen, höheren psychischen Funktionen – sie alle sind eingewurzelte Beweise des Trägheitswiderstandes der bereits erreichten Integration gegen den Druck der beeinflussenden Leitfelder. Es gibt die Yin-Yang-Musik-Logarithmik-Spirale, es gibt die Internationale Spiral-Bruderschaft und es gibt den Spiraltempel der Weisheit. Wir können erfolgreich versuchen, diesem schizoiden Konflikt zu entkommen, der durch unsere mentalen Wechselströme entsteht, indem wir unsere Denkschleifen in eine Helix oder – besser noch – in eine Spirale verwandeln. Es mag gut möglich sein, daß das vollständige Bild das der Spiralen innerhalb von Spiralen ist – Helixen innerhalb von Wirbeln – Einfaltungen und Entfaltungen hinaus bis zum siebten Himmel! |
O s h s a w a
Alles, was sich in diesem unendlichen Universum befindet, ist in logarithmischen Spiralen erschaffen; ausgehend vom elementaren Partikel bis zu den Milchstraßen, indem es Energien durchläuft: Atome, Berge, Meere, Planeten, Sterne, Sonnensysteme... alle lebenden Wesen, Pflanzen und Tiere inbegriffen... Die zentripetalen, logarithmischen Spiralen, die durch die beiden Kräfte Yin und Yang gebildet werden, schaffen, beleben, zerstören und bauen alles in dieser Welt der Relativität wieder auf. Alle biologischen Körper (einzellige und vielzellige, Organe, Systeme, Pflanzen, Tiere) fungieren als Mikrozyklotrone, die im Einklang mit den Zyklotronen der unendlichen Expansion arbeiten, (denn) sie erzeugen und verwandeln die Elemente. Also müssen wir die Kontinuität aller Atome als eine Spirale ansehen. |
Hier wird anschaulich, wie tief die Spirale in uns steckt, sogar im wörtlichen Sinne, im spiralförmig aufgedrehten genetischen Code, im spiraligen Herzmuskel, usw.
Schon Lord Kelvin formulierte eine Theorie der Wirbelatome, Maxwell stellte die Annahme eines Systems von Zellen mit rotierendem Inhalt auf, und Pierre Duhem antwortete auf die Frage, was Schwere sei, wörtlich: „Die Wirkung, die durch Wirbel aus feiner Materie auf die Körper ausgeübt wird.“ Ich habe darüber schon in den vorangegangenen Teilen geschrieben.
Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich vielleicht einmal versuchen, das Mysterium der Spirale noch umfassender darzustellen, denn im Laufe der vergangenen Jahre hat sich sehr viel Material angesammelt, und immer wieder kommt Neues hinzu. Und jede neu gefundene Spirale, jeder neue Wirbel, Wendel oder Strudel gibt der Maschine in mir neuen Schub!
Das mit den Bremsen ist jedenfalls goldrichtig. Ich würde sonst abheben... und die Messias-Maschine aus Stahl wohl genauso!