Achmed KhammasTEIL E

ERKENNTNISSE

 

Als eine Grundlage wahrer Erkenntnis ist die Wissenschaft zu verwerfen, selbst wenn ihr praktische Bedeutung anerkannt werden muß.

Ilya Prigogine


Das klingt ganz schön heftig, was?! Ich bin sehr froh, daß ich in dem Kultbuch Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten von Robert M. Pirsig eine Passage gefunden habe, die einen möglichen Nachweis für die Richtigkeit des Zitats von Prigogine darstellt - und sich dazu noch sehr schön liest:

„Immer wieder hatte (Phaidros) bei seiner Arbeit im Labor festgestellt, daß gerade der Teil wissenschaftlicher Arbeit, den man für den schwierigsten halten könnte, nämlich das Aufstellen von Hypothesen, unverwandelbar der leichteste war. Dadurch, daß man alles genau und klar formuliert niederschreiben musste, flogen sie einem gewissermaßen von selbst zu.

Wenn er (dann) Hypothese Nummer eins nach der experimentellen Methode überprüfte, tauchten jedes Mal haufenweise andere Hypothesen auf, und wenn er diese überprüfte, tauchten wieder andere auf, (...) bis es zur schmerzlichen Gewißheit wurde, daß er alle Hypothesen überprüfen und entweder ausschließen oder bestätigen konnte, ohne daß ihre Zahl abnahm. Im Gegenteil, sie nahm stetig zu.

Er stellte (also) ein Gesetz auf (...): 'Die Zahl der rationalen Hypothesen, mit denen sich ein gegebenes Phänomen erklären läßt, ist unendlich'.

Wenn dieses Gesetz richtig ist, dann ist es nicht bloß ein kleiner Schönheitsfehler der wissenschaftlichen Denkweise. Es ist durch und durch nihilistisch. Es ist ein verheerender logischer Einwand gegen die Allgemeingültigkeit jeglicher wissenschaftlicher Methodik.

Denn wenn der Sinn der wissenschaftlichen Methode darin besteht, eine Auswahl aus einer Vielzahl von Hypothesen zu treffen, und wenn die Zahl der Hypothesen schneller wächst, als die experimentelle Methode sie zu bewältigen vermag, dann liegt es auf der Hand, daß niemals alle Hypothesen überprüft werden können.

Wenn aber nicht alle Hypothesen überprüft werden können, dann sind die Ergebnisse eines jeden Experiments nicht schlüssig, und die gesamte wissenschaftliche Methode verfehlt ihren Zweck, zu bewiesenen Erkenntnissen zu führen.“


Vielleicht liegt dieses Problem aber auch darin begründet, daß die Wissenschaft sich schwer damit tut, nicht-parallaxenfreie Qualitäten zu beurteilen.

Der US-Philosoph und Mathematiker Alfred North meinte hierzu:

„Unsere genaue Kenntnis ist die von Zeigerständen und nicht von Qualitäten. Diese haben soviel Ähnlichkeit mit jenen wie die Telefonnummer mit dem Fernsprechteilnehmer.“


Auch Rudolf Steiner hatte in seinem Buch Aus der Akasha-Chronik schon in diese Kerbe geschlagen:

„Die Wissenschaft und das logische Denken können, ihrem ganzen Wesen nach, niemals etwas darüber entscheiden, was möglich oder unmöglich ist. Sie haben nur das zu erklären, was durch Erfahrung und Beobachtung festgestellt ist.“


Etwa um die gleiche Zeit (1920) schrieb auch der Autor des Buches Juden und Deutsche Anton Kuhn ein polemisches Vorwort, in dem er über die ‚schwerfälligen Kaffeelöffelempiriker und Etikettenbetrachter’ herzieht:

„Wissenschaft (ist) der gangbarste und angesehenste Vorwand, nicht selber denken zu müssen – eine Barrikade des Erweislichen gegen die Gefahr des Wirklichen.“


Wobei uns der international bekannte Autor Gore Vidal – und das passenderweise in seinem famosen Buch Messias – über die psychologischen Hintergründe für dieses selektive Wahrnehmungsproblem in der Schulwissenschaft aufklärt:

„Der Anblick von Unerklärlichem stellt die vielleicht unerfreulichste Erfahrung dar, die ein Mensch dieses Zeitalters machen (kann).“


In diesem Jahr 2006, da ich an der Überarbeitung meines Textes sitze, um ihn für die Internet-Veröffentlichung vorzubereiten, muß ich leider feststellen, daß bislang keines der Probleme von 1975, als mit dieser Arbeit begonnen wurde, wissenschaftlich gelöst wurde. Weder Heilmittel für Krebs oder Aids wurden gefunden, noch der Hunger besiegt oder gar irgendwelche neuen Methoden zur Energieerzeugung gefunden. Das vielerorts trotzdem auftretende Unerklärliche wird auch weiterhin fleißig ignoriert oder lächerlich gemacht, wie zum Beispiel die ,Kalte Fusion' und ähnliche Erfindungen und Entdeckungen, über die ich in der Datenbank der neuen Energie berichte.

Ich möchte sogar die These aufstellen, daß seit 1945 keinerlei Basisinnovationen mehr gemacht wurden! Ich lasse mich gerne korrigieren, habe jedoch den starken Eindruck, daß nach dem Innovationsschub durch den 2. Weltkrieg inzwischen nur noch an Symptomen herumgeflickt wird oder bereits vorhandene Technologien ein wenig optimiert werden. Denn selbst modernste Erfindungen wie Solarzellen, Laser oder die Holographie lassen sich auf die Vorkriegszeit zurückführen. In Friedenszeiten greifen anscheinend andere Mechanismen, die die tatsächlichen Innovationen eher behindern.

Doch brauchen wir diesen martialischen Weg wirklich, um zu neuen Lösungen zu gelangen? Auch wenn oftmals „Lösbares für unlösbar gehalten wird, weil Lösungen gleichzeitig etablierte Machtstrukturen auflösen würden“ (Bernhard Vaegs). Gibt es nicht noch ganz andere Quellen für Wissen und Weisheit? Was wollen wir Menschen denn noch mehr, als daß endlich wieder der Göttertrank herabkommt, dessen Mythos eng mit jenem der Herabkunft des Feuers (und das heißt des Lichts) verknüpft ist?

„...so lange bis über uns ausgegossen wird der Geist aus der Höhe. Dann wird die Wüste zum fruchtbaren Lande...“ (Jesaia  32,15)


Ist Geist hier gleichbedeutend mit Wasser? Und da wir schon mal bei der Bibel sind, gleich noch ein paar Passagen, bei denen ich aufgehorcht habe.

Denn schon in der Genesis, im ersten Buch Mose begegnen uns die Schlüsselbegriffe Wasser und Licht:

1,1 Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.

1,2 Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.

1,3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

1,4 Und Gott sah das Licht, und er sah daß es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis.

1,5 Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag.

1,6 Und Gott sprach: Es werde eine Wölbung mitten in den Wassern, und es sei eine Scheidung zwischen den Wassern und den Wassern!

1,7 Und Gott machte die Wölbung und schied die Wasser, die unterhalb der Wölbung von den Wassern, die oberhalb der Wölbung waren. Und es geschah so.

1,8 Und Gott nannte die Wölbung Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter Tag.


Also mal ehrlich, eine „Wölbung mitten in den Wassern“ – das sieht man auch, wenn man von oben in den Rotationszylinder des Synergetischen Modells hineinschaut!

Doch dieses Bild wird noch übertroffen durch ein Versprechen:

„Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgendeine Hitze; denn das Lamm mitten im Stuhl wird sie weiden und leiten zu den lebendigen Wasserbrunnen, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“ (Röm. 8, 1.; Gal. 5, 1.)


Hier haben wir die Wasserbrunnen – lebendige Wasserbrunnen, die sich nicht erschöpfen – und sie sind so mächtig, daß sie sogar neben den anderen drei wirklich großen Dingen unserer Welt bestehen, denn Johannes sagt im letzten Buch der Bibel:

„Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und Wasserbrunnen.“ (Off. 14.7).


Für mich begann ‚das Gericht’ in jenem Sommer 1975 – und ich empfand es als eine Gnade. Denn sagen die ,Rishis' nicht, daß es in erster Linie eine Gnade ist, wenn uns ein Licht aufgeht? Diese Seher des Hinduismus sind überzeugt davon, daß diese Gnade im Grunde unaufhörlich und ‚wie aus Kübeln’ herabgeschüttet wird – doch wir Menschen haben unseren Eimer fast immer verkehrt herum aufgestellt, oder er ist mit unserem eigenen Zeug schon voll. Wir müssen uns also leer machen und offen halten, raten die Weisen, damit ES in uns hineinströmen kann. Genau wie das Wasser in das Synergetische Modell hineinströmt – um aufzusteigen und Kraft zu geben.

Im Koran existiert ein Vers, der sogar in der akademisch anerkannten Übersetzung von Rudi Paret eine eindeutige Aussage besitzt:

„Wenn (dereinst) die Meere zum Hervorsprudeln gebracht werden ...“ ( Sure 82, Die Spaltung, Vers 3)


Genau dies wird die Messiasmaschine tun: die Meere hervorsprudeln lassen, und mit dieser Wasserfülle die 6000 Kinder des Okeanos manifestieren – als 6000 ewige Wasserfälle zur Stromproduktion. Denn die Maschine läßt sich sowohl mit Süß- als auch mit Salzwasser betreiben

Falls diese Einsichten und Belege nicht überzeugen, kann ich es auch anders versuchen: indem ich mich zeitweilig jenen Forschern anschließe, die sämtliche von ihnen entdecken Mythen und Mysterien (ebenso wie die schon erwähnten) ausschließlich mit der Sexualität verknüpfen. Immerhin bringen sie es fertig, ihr gesamtes Weltbild auf weibliche und männliche Geschlechtsglieder, deren Interaktion und das hieraus zu erwartende Resultat zu reduzieren. Und das ist schon ganz beachtlich, oder?

Bestimmt lassen sich viele Überlieferungen auf geschlechtliches Treiben zurückführen, und ich sperre mich auch nicht dagegen, im Göttertrank die Analogie des Spermas zu sehen, bzw. in der Herabkunft des Feuers einen Zeugungsakt. Doch NUR?!! Warum sollten unsere geachteten Vorfahren weniger tiefsinnig und subtil gewesen sein als wir? Auch wenn sie die eindeutig erfreulichen Seiten des geschlechtlichen Lebens sehr ge- und beachtet haben, sollte man ihnen trotzdem nicht eine weiterführende assoziative und kreative Denkfähigkeit absprechen.

Ich möchte sogar behaupten, daß Allegorien von Sexualpraktiken eher selbst Symbole sind, die mit materiellen und technisch-maschinellen Dingen zusammenhängen. Denn wenn wir eine frühere Hochkultur annehmen – und nichts spricht gegen diese Annahme –, dann wird jene Kultur bestimmt auch entspannt und locker an die Sache herangegangen sein ohne sie groß zu mystifizieren. In einer wirklichen Hochkultur – die auch nichts mit den kurzen Blüten in China, Südamerika, Ägypten, Mesopotamien usw. gemein hat – beschäftigen sich die Menschen vermutlich viel mehr mit liebevollem und befriedigendem Sex, während sie gleichzeitig weniger darüber reden oder schreiben als es unsere heutigen, zwischen ihrem ich und es eingeklemmten Analytiker und Fachkundler tun!

Gab es die Maschine bereits früher – und die außerordentlich vielen Indizien und Spuren sprechen klar dafür – so  würde sie wohl genauso an die geschlecht­liche Liebe erinnern, wie umgekehrt. Auch hier durchdringt ein Element das andere ohne sich mit ihm zu vermischen, am oberen Ende ist ein ununterbrochener und fruchtbringender Auswurf an lebensspendender Flüssigkeit festzustellen, und unten ein ebenso ununterbrochener Einsog durch die tiefliegende dunkle und runde Öffnung. Ist der aufgerichtete Zylinder nicht einem Penis ähnlich, während das vom glatten Stahl umschlossene sich rundherum drehende Wasser einer tunnelartigen, feuchten und sich lustvoll windenden Vagina entspricht? Und so werden von diesem System Frau und Mann gleichzeitig angesprochen, werden sie doch beide an die jeweils für das andere Ge­schlecht stehenden Sexualsymbole erinnert.

Die meisten historischen Aufzeichnungen und Dokumente sind infolge großer Katastrophen, durch Brände oder Kriege verloren gegangen, oftmals ohne Spuren zu hinterlassen. Die von Mund zu Mund weitergegebenen Legenden und Mythen blieben jedoch lebendig, auch wenn sie durch die menschliche Vorstellungskraft immer wieder neu ausgeschmückt worden sind. Man darf diese Mythen und Legenden aber nicht als müßige Phantasie betrachten, sondern sollte wissen, daß ihnen stets ein tiefer Kern historischer Wahrheit zugrunde liegt.

Bestätigen uns die Mythen und Legenden bei erneuter und zielorientierter Untersuchung die Behauptung, daß ein derartiges Füllhorn der Energie schon einmal beschrieben wurde, dann zeigt sich, daß die Sagen und Überlieferungen auf eine ganz aktuelle und praktische – und gar nicht ausschließlich sexuelle – Wunscherfüllung hinauslaufen. Denn was kann aktueller sein als der Wunsch und die Sehnsucht nach dem Jungbrunnen, dem Zauberbrunnen, dem ewigen Brunnen? Oh, und nicht zu vergessen: nach der Jungmühle, denn auch diese Vorstellung gab es in der europäischen Gedankenwelt um 1650. Es sind wohl doch die alten Wege, die uns zur neuen Welt hinführen...

Verblüfft mußte ich feststellen, daß die Schweizer Eidgenossen bereits sehr nah an der Maschine dran sind – mit ihrer Tradition des Talerschwingens!

Um den unkundigen Leser nicht zu enttäuschen, folgt eine Beschreibung des betreffenden Umgangs mit Geld, mit der die Schweizer Volksbank Werbung für sich macht:

„Man balanciert auf der rechten Hand eine große Tonschüssel. Mit der linken wird ein schweres Geldstück so hineingeworfen, daß es durch fein dosierte Bewegungen der rechten Hand zu kreisen be­ginnt und immer höher und höher an den Rand der Schüssel hinaufsteigt, ohne aber je darüber hinauszuschießen...“

Schweizer Talerschwingen
Talerschwingen

 

Erreicht wird damit ein besonderer Klang seitens der schwingenden Tonschüssel. Man kann die Beschreibung aber auch aus einem ökonomischem Blickwinkel lesen, denn im letzten Nebensatz werden wir darüber aufgeklärt, warum ein Anhänger des Monetarismus wohl nie und nimmer auf die Idee einer über ihren oberen Rand freigiebig verteilenden Maschine kommen würde – die noch dazu gewissermaßen ein Faß ohne Boden ist! Der Albtraum eines jeden Finanziers. Und das soll dann auch noch überlaufen!? Niemals!

Aber zurück nach Syrien, zu unserem Kosmokrator. Oft wurden wir, d.h. der Messias, Said und ich, mit den Worten abgefertigt: „Wie wollt ihr die Welt mit einer Maschine erlösen? Das geht doch gar nicht!“ – womit wir wieder einmal bei dem Wörtchen ‚unmöglich’ angelangt wären. Überraschenderweise hat genau jener Autor, der dieses ‚unmöglich’ so treffend analysiert hat, am Ende seines gewaltigen utopischen Romans Morgenwelt, eine sehr ähnliche Episode eingeflochten:

Chad, der Soziologe, hat erkannt, daß der Computer Salmanassar das Versprechen einer friedlichen Menschheitszukunft garantieren kann, einmal dank seiner Rechengeschwindigkeit, zum anderen durch das Resultat der biologischen Hormonforschung (an der er, d.h. Salmanassar, maßgeblich beteiligt war), die ein Anti-Aggressions-Hormon isoliert hat. Nun ruft Chad verzweifelt aus: „Was in Gottes Namen ist denn das Menschsein wert, wenn wir uns vor uns selbst durch eine Maschine retten lassen müssen?“ Da jedoch niemand der Anwesenden dazu Stellung nimmt, kann Chad nur noch vor sich hin murmeln, „ich bedaure es schon, ich glaube, es ist nämlich besser, von einer Maschine gerettet zu werden, als wenn überhaupt jede Rettung ausbleibt.“

Ach, hätten doch die realen Charaktere so viel Einsicht, wie diese Romanfigur Brunners! Was hätte sich in den vielen Jahren seit 1975 nicht alles schon ändern und verbessern lassen. Vielleicht wäre Tschernobyl nicht passiert – vielleicht wäre der städtische Verkehr schon vollends elektrisch – vielleicht würden die Wirbelstürme schwächer werden statt immer stärker... vielleicht...

„Das Langsamste auf dieser Welt ist die Entwicklung des menschlichen Denkens.“ Man könnte tatsächlich diesen Eindruck be­kommen. Das Zitat stammt aus dem Jahre 1982 und ist aus dem berufenen Mund von Kardinal Dr. Franz König, dem damaligen Erzbischof von Wien. Es hat aber keinen Sinn, auch nur einem einzigen verblichenen Tag nachzuweinen. Allein der optimistische und hoffnungsvolle Blick in die Zukunft hat Gewicht (neben der täglichen guten Tat eines jeden verantwortungsbewußten Pfandfinders natürlich <g>). Und jawohl – es besteht auch wirklich Grund dafür!

Wenn nämlich – wie in einem der vorstehenden Zitate behauptet wird – die Schaffung von Maschinen echte biologische Mutationen, d.h. umfassende Evolutionsschritte der Menschheit darstellen, dann stellt sich die Frage, was erst die Offenbarung einer Maschine für uns und unsere Zukunft bedeuten kann.

Ich behaupte: Die Erlösung. Umfassend und global. Mit den realen Inhalten von völliger Energie-, Nähr- und Bewegungsfreiheit. Es handelt sich schließlich um die Herabkunft der Muttermaschine, die im Koran wieder und wieder beschrieben wird als die Säugende, Saugende, Spendende, Tränkende, Senkende, Hebende, Drehende, Wehende, Fließende, Gießende, Standfeste, Fleißige... oder auch als Kuh, Kamelstute, Biene und Ameise. Denn alle Bezeichnungen oder Benennungen sind Symbole – welche ihrerseits wiederum Werkzeuge sind, die sich der Mensch aus seinen inneren Rohmaterialien, aus Träumen und Phantasien, Erinnerungen und Visionen geschaffen hat. Sie alle sind nun aufgerufen, Licht zu spenden, indem die in ihnen gespeicherten Informationen nun durch praktische Umsetzung mittels äußerer Materialien wahr, wirklich und wirkungsvoll werden. Und deshalb schreibe ich Wirklichkeit auch gerne Wirklichtkeit.

Aber vielleicht wird dieser Plan von gewissen Seiten verhindert? Mit ihrer heutigen Macht könnten die Erdölproduzenten und multinationalen Energiekonzerne, die an der Maschine wohl kaum Interesse haben, die ganze Sache problemlos vom Tisch fegen. Es gibt genügend Indizien dafür, daß mit vielen Erfindern auf dem Sektor der Energie bereits ähnliches geschehen ist.

Der Einwand ist berechtigt, die Antwort lautet aber trotzdem ‚Nein’. Sie können es verzögern – und das tun sie auch. Aber die Maschine selbst können sie nicht mehr ungeschehen machen, denn „...sie (die Frevler) wollen (am liebsten) das Licht Gottes mit ihren Mündern (Worten) erlöschen lassen, doch Gott vollendet sein Licht – auch wenn es den Ungläubigen zuwider ist.“ (9. Sure, Die Buße, Vers 32; 61. Sure, Reih und Glied, Vers 8). Auch die Paretsche Übersetzung ist lesenswert.

Es besteht also tatsächlich guter Grund zur Hoffnung. Zumindest für die Gläubigen. Und die Ungläubigen? Sie sind – völlig feindbildfrei – einfach nur Ungläubige, mit denen man Geduld haben muß, bis auch ihnen ein Licht aufgeht. Und das wird es, spätestens wenn die ersten neuen Kraftwerke eingeweiht werden.

Ich glaube, das Wichtigste ist, daß wir stets und gleichzeitig das Vergangene und das Zukünftige im Auge behalten. Das Vergangene, weil ein untrennbarer Bestandteil der Maschine die Vorstellung ist, sie habe früher schon einmal existiert, in jenem Zeitalter, das wir als das paradiesische bezeichnen – und das Zukünftige, weil sie die einzige Hoffnung in dieser düsteren Gegenwartswelt bildet. Die Maschine verspricht uns zwar das Blaue hinauf und wieder hinunter vom Himmel - aber ich bin davon überzeugt, daß Sie ihr erlösendes Versprechen auch halten wird.

Im Laufe der vergangenen 40 Jahre habe ich sicherlich über dreitausend Science-Fiction-Romane gelesen. Ich genieße es, den verwinkelten Phantasien durch Räume und Zeiten nachzusteigen, immer bestrebt, neue Denkimpulse aufzuspüren. Wem diese Literaturgattung nicht seriös genug erscheint und wer als höchstes der Gefühle ein 1984 oder eine Schöne Neue Welt gelten läßt, dem sei gesagt, daß „Science Fiction überhaupt nicht das geringste mit der Zukunft zu tun hat, sie handelt nur vom Heute.“ (Ray Bradbury, natürlich ein SF-Autor).

Wirkt dort die Technik oftmals Wunder, werden auch systemerschütternde Kriege im All ausgefoch­ten und verunsichern oder befrieden allerlei Mutanten und sonstige Wesen die Erde und die Galaxien – in fast allen Fällen läßt sich unschwer eine Verschiebung der Zeit- und Raumachsen durchführen, deren Resultate dann ausdrucksstarke und einprägsame Beschreibungen der heutigen Situation sind. Um so interessanter finde ich, daß in den letzten Jahren die Zukunft innerhalb der Romane immer näher heranrückte (z.B.: Crash 81, veröffentlicht 1979; 1985, veröffentlicht 1982, usw.). Am allerbesten machen es wohl jene Autoren, die gar keine Jahreszahlen aufführen. Nach der ersten erfolgreichen Mondlandung konnte ich in meinem Bücherschrank jedenfalls einen umfangreichen Stapel als von der Realität überholt beiseite stellen, eben alles, was sich im Vorfeld auf die eine oder andere Art mit diesem epochalen Schritt auseinandergesetzt hatte.

Während früher eher um einige Jahrhunderte vorausgedacht wurde (natürlich gibt es solche Romane auch heute noch), beschäftigen sich Autoren und Autorinnen zunehmend mit kurzfristigen oder sogar sehr kurzfristigen ­Voraussichten. Ich erinnere mich leider nicht mehr an den Titel einer Kurzgeschichte, die mir 1972 in die Hände fiel. Nur ein Jahr vor der 1973er Energiekrise hatte da ein phantasievoller Autor von einer neuen (und eigentlich nur nebenbei erwähnten) Frontenstellung im Nahen Osten erzählt: Die gemeinsamen Armeen Ägyptens und Israels kämpfen auf den zerbombten Schlachtfeldern Syriens und des Irak mit den Resten der Arabisch-Persischen Armee! Und in Erdmanns Crash 81 belegt der Schah die Golfregion mit Atombomben, um das Petroleum-Monopol zu behalten. Wer ahnte damals sonst noch, wie überraschend Sadats Besuch im israelisch besetzten Jerusalem erfolgen sollte, und wer wußte schon etwas von den Plänen, die von einem befürchteten kommunistischen Putsch gefährdete Schah-Diktatur durch eine islamistische Khomeini-Diktatur ablösen zu lassen?

Mit diesen Bemerkungen möchte ich nur hervorheben, daß selbst der unsinnigste und phantastischste Zukunftsroman keiner ihn absolut negierenden Wahrscheinlichkeit unterliegt. Gleich wie futur­istisch oder versponnen etwas dargestellt wird – sobald es darstellbar ist, kann es sich unter den passenden Urständen auch selbst und real darstellen, sprich verwirklichen. Und so oft werden in diesen utopischen Romanen Dinge angesprochen, die sonst wohl nirgendwo ein Podium gefunden hätten – so wie diese Passage aus Der Krieg der Delphine von Alexander Jabolkov:

„Die Freude überkam Stasow wie eine heiße Welle. Endlich, nun war es heraus! 'Der Messias!'

"Ein unpassendes und irreführendes Wort, Euer Wort. Aber wenn es Euch zu verstehen hilft..."

Der Vorbote – die erste Luftblase, die aus Gottes Spritzloch kam, wenn er zum Atmen aus den Abgründen des Meeres aufstieg – kündigte das Erscheinen Gottes Echo an: in der Delphin-Theologie das Gegenstück für den Messias. Genaugenommen stand das Wort für das Echolotsignal, das Gott aussandte, um die Welt in Augenschein zu nehmen und seine Handlungen danach auszurichten.


Zukunftsromane sind tatsächlich eher Zeitdrogen, die mit codierten Pigmenten auf getrocknetem Holzbrei ihre Wirkung im Jetzt ausüben. Noch vor wenigen Jahrzehnten waren Taschencomputer und automatische Übersetzungsgeräte ein unpäßliches Attribut der besprochenen Literaturgattung, doch kaum jemand glaubte daran, solche Objekte jemals tatsächlich zu sehen. Und heute hält bereits ein guter Prozentsatz der Weltbevölkerung etwas derartiges in der Hand. Die Beispiele lassen sich wirklich endlos weiterführen, da inzwischen ja ständig weiter geschrieben, entwickelt und produziert wird.

Um nicht auszuufern möchte ich nur noch zwei Themen vorstellen, die sich besonderer Aktualität erfreuen: Umwelt und Computer – jeweils als Drohung und als Verheißung:

Beispiel A - Umwelt

 

Autor: John Brunner

Bücher: Schafe blicken auf; Morgenwelt

Inhalt: Mosaikartig beschriebenes Bild einer katastrophalen physischen wie psychischen Umwelt

Autor: D. Keith Mano

Buch: Die Brücke

Inhalt: Durchgehende Erzählung mit Hauptfigur. Die Welt nach mehreren Dekaden der Terror-Herrschaft der Grünen


Die Lektüre dieser Bücher sollte bei Bürgerinitiativen entsprechender Ausrichtung Pflicht sein. Denn noch drastischer und sehr viel deutlicher als der Bericht an den (amerikanischen) Präsidenten GLOBAL 2000, dem lange Zeit wohl umfangreichsten und am lautesten unkenden Werk aller pessimistischen Beschreibungen zukünftiger Tragödien (Zitat Hessischer Rundfunk: „In der Tat, man könnte wahnsinnig werden.“), gelingt es Brunner in seinen Romanen von 1968 bzw. 1972 den bereits existierenden Keim künftiger Katastrophen nachvollziehbar zu extrapolieren. Wer danach nicht seinen Müll trennt und aufs Fahrrad umsteigt, hat nichts verstanden.

D. Keith Mano beschreibt 1980 im Prinzip das gleiche Thema, allerdings vom anderen Extrem aus betrachtet. Hier sind Gesichtsmasken Pflicht, um nicht versehentlich Mikroben einzuatmen die dann im Lungengewebe kläglich verrecken müssen. Die Nahrung ist gänzlich künstlich, es herrscht das absolute Umweltbewußtsein. Vielleicht gelten diese Bücher nur deshalb als SF, und nicht als satirische Überspitzung des täglichen Irrsinns, weil die Jahreszahlen leicht verschoben sind und die Autoren am Ende ihrer Werke nur selten Lösungen oder Patentrezepte aufführen. Doch auch im non-fiction Global 2000 lautete es abschließend nur lakonisch, daß eben mehr ‚mutige Initiativen’ erforderlich sind...

Diese Unterabteilung der SF-Literatur erreicht eine beträchtliche Gruppe an Lesern, zumeist in jugendlichem Alter. Die Botschaft wird spannend vermittelt. Die Aufnahme des Inhalts erfolgt rascher und intensiver als über trockene Fachbücher. Die Leser sind eher bereit, neue und utopische Vorstellungen anzunehmen – wobei sie sich gleichzeitig der Realität voll bewußt sind, vermutlich noch stärker als bei einer Ideenvermittlung durchs Fernsehen.

Beispiel B - Computer

 

Autor: Algis Budrys

Buch: Michaelmas

Inhalt: Durchgehende Erzählung mit Hauptfigur

Autor: John Brunner

Buch: Der Schockwellenreiter

Inhalt: Durchgehende Erzählung mit Hauptfigur


In diesen beiden Büchern sind Computer nicht böswillige oder herrschsüchtige Geister, sondern treue Untergebene menschlicher (und menschlich handelnder!) Personen. Michaelmas hält das sensible Gleichgewicht der Welt in den Händen – er regiert quasi unsichtbar die Erde, da er Dank seines recht selbständig wirkenden Computers Domino der bestinformierte Mensch auf dem Planeten ist. Informationsverknüpfung bedeutet Wissen – und Wissen ist Macht (wenn man rechtzeitig weiß!). Übrigens wird in diesem Buch von 1977 schon von digitalen 'Wahlmaschinen' geredet, es gibt viele Solarkollektoren - und sogar die Elektrobusse von Mercedes haben ein Solarzellendach (wie DÜRFTIG wirkt dagegen die Realität von 2008 noch, was?!).

Auch der Schockwellenreiter von 1975 schafft etwas, das noch keinem vor ihm gelang: Durch einen Computerwurm verbreitet er die globale Informationsfreiheit – unwiderruflich! Beide Bücher könnten als Hilferufe nach der Errettung aus einer ‚elektronischen Umarmung’ durch die herrschenden Mächte verstanden werden, denn im Grunde wird in der realen Welt die Tradition der vollständigen Überwachung aus Orwells 1984 kräftig ausgebaut. Doch beide Romane sind letztlich viel hoffnungsvoller. Die elektronische Revolution hat ihren Schrecken verloren ...aber programmieren sollte man schon können.


Mit den vorangegangenen Beispielen möchte ich folgendes belegen: Nach vielen dunklen Jahrhunderten empfinden die Menschen ihre Lage zwar nicht gerade als rosig, doch Rad und Schrift, Druck und Elektrizität brachten es mit sich, daß schon kleinste Hoffnungsfunken viel öfter weitläufigere und stärkere Begeisterungsfeuer auslösen können als je zuvor. Wodurch die Wahrscheinlichkeit neuer epochaler Schritte zunimmt. Durch die Literaturgattung Science Fiction, für die ich hier eine ganze armvoll Lanzen brechen möchte, wird der Blick für derartige Entwicklungssprünge geschärft, und dies viel intensiver als durch andere Medien.

Ich denke, daß sich die Sache einfach erklären läßt: Die Abenteurer - im weitesten Sinne - spüren die Zukunft in ihrem Unterbewußtsein; und ihre Tätigkeiten helfen, diese Zukunft näher zu bringen; und so tragen ihre Vorhersagen die Erfüllung schon in sich (self-fulfilling prophecy). Sogar die Erfahrungen der interdisziplinären Forscherfirma RAND Corp., deren Mitarbeiter man wirklich kaum als Abenteurer bezeichnen kann, zeigten schon vor Jahren, daß eine ideale Zukunftsvorhersage darin besteht, zuerst eine intuitive Lösung zu entwickeln, um diese anschließend durch Rechenanlagen überprüfen zu lassen. Und so kann ich sagen, daß ich intuitiv genau das gleiche empfinde wie der religiöse Autor Georg Huntemann, der fühlt, daß wir einem Punkt entgegengehen, an dem wir „mit einer Wirklichkeit und Wahrheit konfrontiert werden, an der wir Jahrhunderte lang vorbeigelebt haben“. Wobei ich mir sicher bin, daß diese Wirklichkeit selbst unsere kühnsten Erwartungen und Hoffnungen noch weit, weit übertreffen wird.

Für die Balinesen ist die Zukunft wie ein belichteter, aber noch nicht entwickelter Film, der langsam abrollt, während der Mensch dabeisteht und abwartet, was sich wohl enthüllen wird. Sie kommen der Realität damit sehr nahe, ebenso wie all jene Religionen, welche die ‚Göttliche Vorherbestimmung’ als Form einer galaktischen Regieanweisung verstehen. Die Autorin Barbara Marx Hubbard (sie konstituierte zusammen mit John Whiteside bereits 1970 einen ‚Leitenden Ausschuß für die Zukunft’ sowie 1972 die ‚Synergistische Konvergenz’) lokalisiert den Film, den Belicht­ungs- und den Betrachtungsprozeß wenn sie schreibt: „Die Zukunft existiert zuerst in der Einbildung, dann im Willen, dann in der Realität.“

Es ist genau dieser Dreisprung, den wir mit der Muttermaschine anstreben – hin zur Wirklichkeit dessen, was in der Vision der 11. Nachtwache des Bonaventura (1804) so wunderbar kitschig beschrieben ist:

„Ein All von Liebe und Leben – rote Früchte und blühende Kränze in den Bäumen, ein duftendes Gewinde um Hügel und Berge ­– in den Trauben brennende Diamanten – die Schmetterlinge als fliegende gauckelnde Blumen in den Lüften – Gesang aus tausend Kehlen, schmetternd, jubelnd, lobpreisend – und das Auge Gottes aus den unendlichen Weltmeeren zurückschauend und aus der Perle im Blumenkelche ­– Ich wage in Ewigkeiten zu denken.“


Bei diesem Auge Gottes (= al-Ain, das Wort bedeutet in der arabischen Sprache Auge und Quelle zugleich!) oder diesem Energiestab Moses geht es um die Grundsteinlegung einer völlig neuen Technologieplanung, und um quantitativ wie qualitativ völlig neue Realisationsprojekte. Es geht um die Implementierung eines grundsätzlichen Prinzips – und nicht um die Senkung sogenannter Verluste oder Energieeinsparungen um ein paar mickrige Prozente. Es geht um die Bereitstellung aller derzeit und zukünftig weltweit gebrauchter Bedarfsmengen an elektrischer Energie – mit einer gänz­lich anderen Methode als bisher, die noch dazu gnadenlos umweltfreundlich ist!

Doch wer sagt uns – wird hier vielleicht eingewandt – daß gerade eure wunderliche Maschine der Schlüssel zu einer uns zukünftig vollversorgenden Primärenergieressource ist? Nun, es kommt einfach darauf an, daß man in dem entscheidenden Punkt die technologische Überlegenheit besitzt. Und was wäre heute entscheidender als die Wechselwirkung Energie/Umwelt, wobei die hier vorgestellte kühle Methode der Stromerzeugung eindeutig alle Vorteile auf ihrer Seite hat? „Immer ist der in der Vorhand, welcher mit verblüffenden technischen Neuerungen kommt“ (Adolf Hitler), und genau damit warten wir auf.

Aber nicht mit einer Vergeltungsmaschine, sondern mit einer vergelt’s Gott – Maschine. Denn mit der verfüg­baren unbegrenzten Menge an sauberer Energie kann alles gemacht werden – und noch viel mehr...

Unseen Power embraces all – Unseen Power touches all,
Something from above has now – Come to reach the Earth

Far East Family Band


Ist es denn wirklich so verwunderlich, ja ist es aus dieser Sicht nicht sogar zweifelsfrei, daß uns die Allmacht mit ihren unzähligen Namen kaum eine derartig wichtige Energieressource auf monopolisierbarem Wege erfinden läßt – sondern daß sie uns diese Gnade durch die Hände eines treuen Boten übermittelt? Und was sollte weniger monopolisierbar sein als der Glaube? Solange er dem Inneren entspringt und nicht aufoktroyiert ist! Ich kann also fragen: Glauben Sie nun an die Messiasmaschine oder glau­ben Sie nicht daran? Wahrscheinlich treffe ich mit dieser Frage einen empfindlichen Nerv, denn das „Dilemma unserer Zeit besteht darin, daß sich der Mensch der Maschine anpassen muß, weil ihr Entwicklungsprinzip, die Konstruktion, schneller fortschreitet als die Entwicklung, das Reifungsprinzip des Menschen“ (Felix R. Paturi). Deshalb auch die Maschinenstürmerei, deshalb das so weit verbreitete Unbehangen mit der Technik. Aber kann dies auch für unsere Jungfrau aus Stahl gelten? Die nicht erfunden, entwickelt und konstruiert – sondern offenbart, überbracht und verkündet wurde?

Vielleicht hat ja der ILLUMINATUS!-Autor Robert Anton Wilson recht, wenn er behauptet, daß „Primaten ihr Verhalten nur unter dem Druck einer neuen Technik ändern“ würden, und daß man ein Wesen erst dann als intelligent bezeichnen könnte, wenn es empfangene Informationen auch weiterleitet – was in bezug auf die Messiasmaschine bisher selten der Fall war, so daß man zu recht daran zweifeln könnte, auf einem Planeten zu leben, auf dem es intelligentes Leben gibt. Oder andersherum: Wie könnte man beweisen, daß es im Universum intelligentes Leben gibt? Unter der derzeitigen Umständen wohl am besten indem man feststellt, daß sie uns nicht besuchen... ;-)

Die berühmte Soziologin Margaret Mead hat in ihren Arbeiten wiederholt eine Lanze für Intelligenz und Jugend gebrochen. Was sie schrieb wurde jedoch mehr von Älteren gelesen, wodurch die Auswirkungen eher begrenzt blieben. Trotzdem erscheinen die von ihr dargestellten Probleme ziemlich banal:

„Die Vergangenheit, die Kultur, die die Erkenntnisfähigkeit (der neuen Generation) und ihre Urteilskraft – ihr Denken, ihr Fühlen und ihr Weltverständnis – geformt hatte, war kein zuverlässiger Wegweiser in die neue Gegenwart. Und die Älteren blieben der Vergangenheit verhaftet und boten keine Vorbilder für die Zukunft. (...) Was wissenschaftlich erarbeitete Vernichtungswaffen wirklich bedeuten, begreifen sie nicht.

Die Jungen Menschen sind dagegen in dieser Zeit zuhause, (...) wenn man ihnen die Fakten präsentiert, begreifen sie sofort, daß fortgesetzte Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung den Planeten Erde bald unbewohnbar gemacht haben wird.“


Viele Wege zum Erlangen gesteigerter Erkenntnisfähigkeit sind uns auch heute noch verschlossen und verboten, zu leicht könnten bei ihrem Einsatz die derzeitigen destruktiven Systeme und Strukturen durchschaut, entlarvt und abgewiesen werden. Und eine Urteilskraft nebst Recht auf Einflußnahme wird zumeist erst akkreditierten und mindestens 50 Jahre alten Akademikern mit der damit häufig einhergehenden hohen Empfindungsfilterung zugebilligt. Die Zielsetzung dabei ist der möglichst lange Erhalt des status quo – schließlich kann die Zukunft ja nur mehr und mehr Probleme mit sich bringen. Für mich ist das der Gipfel des Pessimismus. Sind deshalb gerade die reichen ‚Entwickelten Länder’ und ihre Nachstreber gleichzeitig die ärmsten im Bereich der wirklichen Phantasie? Wo doch nicht einmal Lenin etwas gegen Träume gehabt hat, „wenn bloß der träumende Mensch ernsthaft an seinen Traum glaubt, aufmerksam das Leben betrachtet, seine Beobachtungen mit seinen Luftschlössern vergleicht und gewissenhaft für die Verwirklichung seiner Phantasie arbeitet.“ Selbst Mao Tse-Tung soll hier zitiert werden: „Seit jeher waren Menschen, die neue Denkrichtungen schufen, jung und besaßen keine große Gelehrsamkeit... In der Geschichte sind es immer die weniger Gelehrten, die die Gelehrten stürzen.“

Wenn wir die Vorstellungen jener materialistischen Revolutionäre mit der Realität unserer heutigen Staatsgefüge vergleichen, dann müßten wir uns eigentlich auf die Seite Thoreaus schlagen, der wähnte, daß „jener dem Staate am besten diene, welcher sich dem Staate am meisten widersetze“! Denn wenn die einmal formulierten Natur-, Wärme- und sonstigen Gesetze bis in alle Ewigkeit weiterbestehen sollen, woran der von Wirtschaftsinteressen dominierte Staat augenscheinlich großes Interesse hat, dann wird die Menschheit wohl ebenfalls bis in alle Ewigkeit stupide verkorksen, was sich nur verkorksen läßt. Und daß es damit irgendwann einmal von alleine zu Ende geht, ist nicht mal gesagt – Habgier und Eigensucht werden schon dafür sorgen, daß zumindest ihre Betätigungsfelder so lang wie nur möglich bestehen bleiben. Ob man dann allerdings noch mit gutem Gewissen von einer Menschheit oder einer Umwelt reden kann, möchte ich stark bezweifeln. Doch bevor es dazu kommt, widersetze ich mich dem Staate da, wo ich es am besten kann – an seiner Energieferse; und zwar mit der Verkündung einer energetischen Erlösung und eines ewigen, illuminierten Friedensreiches ohne Stromrechnungen!

Noch steht mir allerdings das Unverständnis des „Millionenheer(es) hochgestochener Ingenieure (gegenüber), welches im Widerwillen gegen die einfachen Lösungen aufgewachsen ist“ (Werner Meyer-Larsen). Es fehlt an weiteren ‚Aussteigern’ wie dem ehemaligen Leiter des dem Migros-Konzern unterstehenden Gottlieb-Duttweiler-Instituts, Hans A. Pestalozzi, der bereits in der 70ern zugab, „daß wir in keinem einzigen Bereich in den letzten zehn Jahren auch nur ein einziges Problem auch nur einen Schritt der Lösung näher gebracht haben.“ Ein weiterer Satz Pestalozzis betraf die Energiefrage, insbesondere die Kernenergie: „Wer A sagt, darf nicht B sagen, wenn A falsch war.“ Daß das ‚Aussteigen’ dann aber doch nicht so einfach ist – insbesondere das Aussteigen aus festgefahrenen Meinungen – zeigte sich spätestens, als das GDI in seinem damals veröffentlichten Alternativen-Katalog Umdenken-Umschwenken die Messias-Maschine nur mit einer winzigen Randnotiz bedachte. Und noch dazu unter der etwas diskriminierenden Überschrift Perpetuum Mobile, mit dem die Maschine nun wirklich nichts zu tun hat. Hier hatten Pestalozzi und seine Mitarbeiter die Kurve beim Umdenken noch nicht ganz geschafft, obwohl der Aufruf, dem sie gefolgt sind, so neu nicht ist: Das „Metanoeite“ (= Denkt um!) stammt nämlich schon von Johannes dem Täufer. Damals tröstete ich mich mit den Worten von John Brunner aus seinem Buch Die dunklen Jahre, die ich den Zweiflern in Gedanken (oder sogar laut) sagte: „Du wirst schon noch kapieren, ...du wirst gar nicht anders können!“

Ein noch berühmterer Zeitgenosse, der Biochemiker Erwin Chargaff, schrieb einmal, daß die Naturwissenschaft zur Ersatzreligion auf­gestiegen sei, die einen Messias bestimmt nur dann anerkennen wird, wenn er mit einer Professorenwürde ausgestattet ist. Die Forscher führen – so Chargaff – einen Kolonialkrieg gegen die Natur, in einer Zeit, in der zum „ersten mal in der Geschichte der Welt EIN Dummkopf die Biosphäre unwiderruflich besudeln kann“ (Hervorhebung im Original). Die Wissenschaft sollte daher „eine Anbetung der Natur und nicht ein Kampf gegen sie sein“. Und der Nobelpreisträger Ilya Prigogine forderte von Ingenieuren und Physikern, sie sollten nicht mehr versuchen, „die Natur zu täuschen, Maschinationen, Ränke gegen sie zu schmie­den.“

Diese anbetende Betrachtungsweise der Natur ist ein weiterer Puzzlestein im gegenseitigen Wiedererkennen von Religion und Wissenschaft. Behaupten doch beide, das Licht der Erkenntnis in sich zu tragen – und benützen beide doch auch das äußere Licht der Elektrizität, um ihre Kirchen und Moscheen bzw. Kraftwerke und Institute anzustrahlen. Möglicherweise kann man auch semantische Brücken schlagen, indem statt ‚Strom’ ein anderer, auf beiden Seiten gleichlautender und gleichbedeutender Begriff gefunden wird. Vielleicht Fohat? Das ist tibetisch und bedeutet soviel wie kosmische Elektrizität, Urlicht und allgegenwärtige Energie. Er bezeichnet auch die universale, antreibende Lebenskraft, die unaufhörlich zerstörende und neubildende Kraft, wie auch die Synthese der vielfachen Arten und Formen elektrischer Phänomene.

Ich weiß allerdings nicht, ob wir dadurch tatsächlich weiterkommen, denn wie ließen sich in ein derartiges Schema Gewitterblitze einordnen, von denen jeder im Durchschnitt fünfundachtzigtausend mal kraftvoller ist als die Atombombe, die auf Hiroshima fiel? Sind diese Blitze so etwas wie Risse im Himmelsgewölbe, durch die kurzzeitig das Urlicht herein scheint? Und Überhaupt: Besteht dieses Licht wirklich aus Welle und Korpuskel zugleich? Oder bildet die Energie insgesamt vielleicht nur eine einzige kontinuierliche Schwingung, die sich unseren Sinnen nach Ort und Situation modifiziert darbietet und auch mit den sogenannten PSI-Kräften in Verbindung steht? Im 1. Teil der ILLUMINATUS!-Trilogie von Shea und Wilson ist es jedenfalls so beschrieben:

„Deine Frage über Schwingungen und Telepathie läßt sich leicht beantworten. Energie bewegt sich ständig in uns, durch uns und um uns herum. Deshalb müssen die Schwingungen immer stimmen, bevor Du jemanden ohne Störungen lesen kannst.“


Diese Betrachtungen führen aber in zu weit abgelegene Regionen. Deshalb möchte ich meine Aussagen auf jene Energie beschränken, die unser Göttliches Licht manifestiert – also die elektrische, die tagtägliche, die häusliche Energie.

Denn es ist genau dieses Licht, das ich hier nicht unter den Scheffel stellen möchte.


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