Ich
habe drei Unterziele definiert - in Form von drei Fragen:
- Ist elektrischer Strom wirklich das Ziel?
- Sind die Herstellungsmethoden adäquat?
- Was passiert eigentlich beim Verbrauch des Stroms?
Bei einer im Oktober
1976 durchgeführten Quellenanalyse konnte ich feststellen, daß der
als Prophet des Medienzeitalters gefeierte kanadische Soziologe Marshall
McLuhan diese Frage bereits umfassend beantwortet hat. Es genügt
daher, seine wichtigsten Thesen wiederzugeben, wobei ich mir erlaubt
habe, das eine oder andere zu unterstreichen, während die Betonung
der letzten These jedoch dem Original entstammt: (1)
„Energie und Produktion gehen einer Vereinigung mit Information und Wissen entgegen.
Im allgemeinen verlangt die elektrische Beschleunigung die volle Kenntnis der letzten Auswirkungen.
Die elektrische Geschwindigkeit ist gleichbedeutend mit Licht und dem Verstehen der Kausalzusammenhänge. Durch die elektronischen Mittel zur Speicherung und Bewegung von Informationen und durch Geschwindigkeit und Präzision sind die größten Einheiten genauso leicht zu behandeln wie die kleinsten.
Die elektrische Rückkopplung oder das Dialogschema der automatischen oder von Elektronenrechnern programmierten ,Maschine' ist das, was sie vom älteren mechanischen Prinzip der Eingleisigkeit unterscheidet.
Bei der Elektrizität bewirkt, weil die für die Produktion benötigte Energie vom Arbeitsgang selbst unabhängig wird, nicht nur die Geschwindigkeit eine totale und organische Wechselverbindung, sondern es gilt ja auch die Tatsache, daß Elektrizität reine Information ist, die praktisch angewendet alles beleuchtet, was sie berührt.
Unsere moderne Technik der Elektrizität erweitert die sofortige Verarbeitung von Informationen durch die Herstellung von Querverbindungen, wie das in unserem Zentralnervensystem schon lange geschieht.
Es ist ein grundlegender Aspekt des Zeitalters der Elektrizität, daß diese ein weltumspannendes Netz aufbaut, das mit unserem Zentralnervensystem viel gemeinsam hat.
Unsere Erziehung hat schon lange den aufgesplitterten Charakter des Mechanischen angenommen. Die Zeit drängt uns immer mehr zur Gesamtstruktur und zur Herstellung von Querverbindungen, die in der Augenblickswelt der elektronischen Organisation unbedingt notwendig sind.
Mit der Elektrizität und Automation verschmolz die Technik der aufgegliederten Prozesse plötzlich mit dem menschlichen Dialog und der Notwendigkeit, die Menschheit als Ganzes zu berücksichtigen.
Die Automation bedeutet den Einbruch der Unmittelbarkeit der Elektrizität in die mechanische Welt.
Es gehört zur Automation oder Logik der Elektrizität, daß die Spezialisierung nicht mehr auf eine Spezialität beschränkt bleibt.
In der Zukunft besteht die Arbeit nicht mehr darin, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sondern darin, im Zeitalter der Automation leben zu lernen. Das ist ein ganz allgemeines Verhaltensmuster im Zeitalter der Elektrizität.
Reichtum und Arbeit werden zu Faktoren der Information.
Wir müssen jetzt einen Arbeitsgang oder ein Erzeugnis nur noch benennen und programmieren, um das Resultat zu erreichen.
Die von der elektrischen Automation bedingten elektrischen Veränderungen haben mit Ideologien oder sozialen Programmen nichts zu tun. Wenn das der Fall wäre, könnte man sie in Grenzen halten oder verzögern. Doch die technischen Ausweitungen unseres Zentralnervensystems in Form elektrischer Medien traten schon vor über hundert Jahren unterschwellig auf, ebenso ihre Auswirkungen.
IST ES DANN NOCH VERWUNDERLICH, DASS DIE ELEKTRIZITÄT ALLEN FRÜHEREN MENSCHLICHEN ORGANISATIONSFORMEN EINEN VÖLLIG NEUEN CHARAKTER GEBEN SOLLTE? EINE ART ERLEUCHTUNG WIRD NUN ZUR EIGENTLICHEN AUFGABE DES MENSCHEN.“
Aufgrund dieser Veränderungen, die sogar zu Veränderungen in unseren Vorstellungen von Zeit und Raum führen, machen wir nun die Erfahrung einer großen Energiezufuhr. Es ist so, als würden wir uns auf mehr und mehr Energie im Universum einstimmen (2). Licht, Kraft, Bewußtwerdung: Ein Elixier!
Zur Gewinnung
elektrischen Stroms werden verschiedene Primärenergien und diverse
Transformationssysteme benutzt. Ihre Verschiedenheiten äußern
sich sowohl in ungleichen Effizienzfaktoren bzw. Wirkungsgraden,
als auch in ihrer stark unterschiedlichen Beeinflussung der Biosphäre.
Bei Dynamomaschinen z.B. wird ein Effizienzfaktor von rund 96 % erreicht, womit nur 4 % als Wärmeverluste usw. auftreten, die von der Umwelt kompensiert werden müssen. Ist diese Dynamomaschine mit der Ausnutzung der potentiellen Energie fallenden Wassers gekoppelt, dann ist mit dieser Transformationsmethode kaum noch eine Schädigung der Umwelt verbunden - ganz im Gegensatz beispielsweise zur Kopplung der Dynamomaschine an einen Brennstoffmotor.
Trotzdem sei an dieser Stelle auch auf die Theorie der ,Schauberger-Schule' hingewiesen, die besagt, daß die Erhitzung des Wassers an den Schaufeln der Turbinen einen negativen Einfluß auf das Wasser haben soll (3). Es wird vorgeschlagen, alternative Turbinen besonderer Herstellung einzusetzen. Ich werde in Teil C unter Wasserenergie noch näher darauf eingehen.
Wie hoch der o.g. Effizienzfaktor von 96 % wirklich zu bewerten ist, zeigt in der nachfolgenden Abbildung der Vergleich dieser Zahl mit dem Sankey-Diagramm eines Kraftfahrzeugs (4). Der Wirkungsgrad bei Dieselaggregaten beträgt nur etwa 35 %, und selbst Systeme mit Restwärmeausnutzung erreichen selten mehr als 44 %. Die Restprozente verteilen sich auf Abwärmeverluste, andere Strahlungen, auf Abgase, Reibungsverluste, Asche u.ä.m., vieles davon in der Form umweltbelastender Rückstände, welche in den bereits anfallenden großen Mengen eine langfristig untragbare Beanspruchung des ökologischen Gleichgewichts bedeuten.
Bei den Systemen, die Verbrennungsenergien in elektrische oder mechanische Energie umwandeln, kommt zusätzlich zu der direkten starken Umweltbelastung auch der hohe Verbrauch an Brennstoffen hinzu, wobei schon deren Förderung zum Teil mit extremen Schwierigkeiten und weiteren Belastungen der Umwelt verbunden ist. Des weiteren gibt es Probleme bei der Aufbereitung, beim Transport, bei der Lagerung sowie der Verteilung derartiger Brennstoffe. Und dies alles kostet weiterhin Energie.
Bei Kernkraftwerken gibt es dafür sehr wesentliche Differenzen zwischen den theoretischen Wirkungsgraden und den praktischen Effizienzfaktoren, da bei Störungen - auch in Untersystemen - zumeist der ganze Reaktor abgeschaltet werden muß. Dies ist das Ergebnis einer Zentralisation, wie sie sonst nur selten so extrem zutage tritt (5). Über den Parameter der Zeit gemessen liegen die tatsächlichen Effizienzfaktoren bei Kernkraftwerken daher noch weit niedriger als bei den konventionellen Verbrennungssystemen. Insider sprechen von rund 2 %!!
Speziell bei Kernenergieanlagen liegt die potentielle Umweltgefährdung sehr hoch, und es gibt große Sicherheitsprobleme bei der Herstellung, beim Transport und bei der Lagerung von Kernbrennstoffen. Zusätzlich werfen der Abtransport und die Deponierung des Atommülls schwerwiegende langfristige - und bisher noch in keinem Fall gelöste - Probleme auf, sodaß die Bewachung und die Sicherung von Atommülldeponien und ausgebrannter Reaktoren unsere Kinder und Enkel auf Generationen hinaus beschäftigen könnte.
Besonders bei Kernkraftwerken entstehen auch hohe Bau-, Betriebs-, Wartungs- und Reparatur(un)kosten, da allen beteiligten Berufssparten höchste Qualifikationen abgefordert werden. Letztere sind wiederum mit hohen Ausgaben im Schulungs- und Ausbildungswesen verbunden... usw. usf. Zu alledem sind auch noch die beträchtlichen Rückbau- und Entsorgungskosten der Reaktoranlagen an deren Lebensende zu nennen.
Im diesem Rahmen scheint es, als ließe sich für Kernkraftwerke gar kein realer Wirkungsgrad ermitteln. Auch wenn letzteres seitens der Produzenten und Anwender dieser Technologie bestritten wird, so können deren Angaben doch nie als realistisch angesehen werden, da sie höchstens für das theoretische Funktionsoptimum der einzelnen Systemkomponenten gelten.
Bei fossilen Kraftwerken (Kohle, Öl, Gas) wurden in den vergangenen Jahren zwar große Fortschritte gemacht, doch dies geschah nur in den entwickelten Ländern. Hier ist die Abgaswäsche inzwischen ein Standard, durch Wärmerückgewinnung werden höhere Gesamtwirkungsgrade erreicht, und die einzelnen Systemkomponenten wurden ebenfalls optimiert. Dies betrifft aber nur einen Bruchteil der globalen Emissionen - die ansonsten ungefiltert zunehmen. Deshalb bildet diese Technologie eine zunehmende Gefährdung der Biosphäre - und sei es ,nur' durch den Treibhauseffekt und dessen Folgen.
Unser Ziel sollte daher lauten, statt derartiger ,extremistischer' Systeme eine optimale Technologie mit dem höchsten real erzielbaren Wirkungsgrad zu verwirklichen - denn die Antwort auf die Frage in diesem Absatz lautet eindeutig: Die (heutigen) Elixierschmelztiegel sind sehr schmutzig!
Obwohl allgemein bekannt
sein dürfte, mit welch schwierigen, kostenträchtigen und
z.T. widrigen Methoden der elektrische Strom gewonnen wird, und wie
wertvoll diese Exergie eigentlich ist, stimmt auch hier leider das
berüchtigte Sprichwort: "Wie gewonnen - so
zerronnen!"
Im Detail wird schon während der Produktion kräftig vergeudet (Hitze, Lärm, Rauch, usw.) - und der Klang des 1973er Wortes ,Energiesparen' (ja, so alt ist das schon!) scheint längst verhallt. Heute hört man höchstens noch die Töne des ,Darauf-herum-trampelns'.
Zwei Beispiele dafür dürften
genügen, es gäbe aber sehr viel mehr:
Beispiel A:
Im Sommer 1976 besuchte ich im Auftrag der Berliner Bürgerinitiative Oberhavel das im Norden gelegene Kohlekraftwerk Reuter, um dort eine Videoaufzeichnung zu machen. Bei der Führung bekam ich zu hören, daß etwa die Hälfte der täglich produzierten Wärmemenge nutzlos an die Umwelt abgegeben wird. Als täglicher Verlustwert dieser archaischen Exergieseparationsanlage, die damals noch als ,Stand der Technik' galt, wurden 200.000 DM genannt!
Selbst wenn die technische Optimierung diese Verluste inzwischen halbiert hat, wovon ich ausgehe, so ist das Ganze in meinen Augen immer noch eine blamable Vorstellung mangelnder menschlicher Intelligenz.
Beispiel B:
Der durchschnittliche Wirkungsgrad von Glühlampen beträgt rund 4 %. Der Verbraucher bezahlt in diesem Fall das 24-fache dessen, was er real für sein Licht benötigt! (Wobei ich die restlichen 96 % allerdings gerne als Wärmequelle nutze).
Und natürlich gibt es auch hier neue Entwicklungen wie Energiesparlampen, LEDs oder tageslichtspeichernde Anstrichfarben. Aber noch einmal: Das findet alles nur auf einem sehr begrenzen Teil des Planeten statt - und für den Rest der Welt werden weiterhin Millionen und Abermillionen von Glühlampen mit niedrigem Wirkungsgrad hergestellt (noch dazu mit festgesetzter Lebensdauer - aber das ist eine andere Geschichte, auf die ich unter Energiesparen in Teil C kurz eingehen werde).
Und das neuerdings diskutierte Verbot von Glühlampen zäumt das Pferd vollends von hinten auf...
Das Elixier wird also
verschüttet. Und in beiden Fällen letztlich als Abwärme - als Anergie. Solch ein Verhalten
könnten wir uns jedoch höchstens bei regenerativen Energieträgern leisten -
wenn überhaupt.
Ein weiteres Beispiel wäre der Transport des elektrischen Elixiers. Denn auch hier wird kräftig verschüttet. Wir haben uns inzwischen weltweit an die Hochspannungsmasten gewöhnt, auch wenn die Ionisierungseffekte - besonders in feuchten Gegenden dieser Erde - unter dem Verdacht stehen, am Waldsterben beteiligt zu sein. Weiterhin sind die Masten selbst wettergefährdet, man erinnere sich an die z.T. wochenlangen Stromausfälle in einigen Regionen Norddeutschlands und anderswo, als durch Blitzeis die Masten gleich reihenweise abknickten. Das Schlimmste sind aber die immensen Verluste beim Transport über weite Strecken - die bislang allerdings umsatzfördernd auf den Verbraucher umgeschlagen werden.
Warum wurde von diesen Hochspannungsstrecken nie Abschied genommen? Vermutlich, weil kaum jemand weiß, daß es eine ganze Reihe von Patenten zur unterirdischen Verlegung von Hochspannungskabeln gibt. Außer den Betreibern natürlich - doch diesen gegenüber kam immer wieder der Verdacht auf, die genannten Entwicklungen massiv zu unterdrücken. Für eine umfassende Schilderung ist hier nicht der richtige Ort - daher beschränke ich mich auf den Verweis auf das Patent Nr. 1665184 des Hamburger Ingenieurs Werner Berends, der seit 1976 erfolglos versucht, die Industrie und Politik von seinen verlustarmen (!), sicheren und mit Polyurethan-Hartschaum isolierten Hochspannungskabeln zu überzeugen.
Noch einmal: Es gibt inzwischen Energiesparlampen mit einen wesentlich höheren Wirkungsgrad - und auch bei anderen Gebrauchsartikeln wird eifrig energetisch optimiert. Trotzdem empfinde ich das alles als reine Makulatur, solange nicht ernsthaft damit begonnen wird, von den Feuertechnologien fortzukommen. Und zwar in globalem Maßstab.
Wie dies in bezug auf die Exergieseparation aussehen könnte - darauf komme ich ausführlich im Teil D zu sprechen. Schauen wir uns zunächst einmal einen Begriff an, der schon häufig vorgekommen ist, und der meist nur oberflächlich bedacht wird.
Werfen wir einen Blick auf das System.