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Elektromobile und Hybridfahrzeuge

2008 (Fortsetzung)

PSA PEUGEOT CITROEN


PSA Peugeot Citroën und das Elektronik-Unternehmen  Intelligent Energy stellen im April 2008 die Ergebnisse ihrer dreijährigen Bemühungen vor, eine Brennstoffzelle in einen batteriebetriebenen städtischen Lieferwagen zu integrieren. Dieser basiert auf einem Peugeot ,Partner Origin’ Kastenwagen, der mit einer 10 kW Wasserstoff-Brennstoffzelle ausgerüstet ist, welche die Batterien speist und eine Reichweite von 300 km erlaubt. Der 180 V Elektromotor leistet 35 kW.

Ansonsten profiliert sich das Unternehmen in diesem Jahr mit einer Flut von Designs, Entwürfen und Konzeptfahrzeugen. Im August kursieren die ersten Fotos des ,888’ des Norwegers Oskar Johansen, ein zweisitziges solarelektrisches Super-Auto, das sogar schrumpfen kann. Es ist eine Beteiligung an dem fünften Peugeot Design Contest, dessen 23 Finalisten im Internet zur Wahl gestellt werden. Das Fahrzeug ist vollelektrisch und hat einen unabhängigen Elektromotor in jedem Rad. Von Photovoltaik-Zellen unterstütze Lithium-Ionen-Batterien liefern die Energie.

Durch ein hydraulisches Kipp-System kann zwischen zwei Modi gewählt werden. Im Stadt-Modus hebt sich das Fahrzeug durch Verringerung des Achsabstandes, wird kürzer, bietet eine bessere Sicht und läßt sich leichter manövrieren. Verläßt es dagegen die Stadt, wird das niedrige, windschlüpfrige Profil gewählt, das dem Fahrzeug die höhere Geschwindigkeit und Stabilität bietet, die es für die Autobahn benötigt.

Capca

Capca (Grafik)

Weitere interessante Designs, die im Laufe des Sommers bekannt werden, sind das Peugeot ,Seed’ Konzeptfahrzeug von Andrew Kim, das ohne Windschutzscheibe auskommt und statt dessen Kameras einsetzt (es sieht aus wie eine leicht angefeuchtete Schuhschachtel auf Rädern), das platzsparende Stadtfahrzeug ,Capca’ für zwei Personen und mit Vordereinstieg, dessen Scheiben aus transparenten Solarzellen bestehen, welche die Batterien des Wagens in 10 h Sonnenschein aufladen, oder der ‚Shoo’, der als stabiles Dreieck konzipiert ist, ebenfalls ein Solardach hat und sich mittels seiner Neigetechnik mehr wie ein Motorrad fahren läßt. Das elektrisch angetriebene Zweisitzer ‚1008’ von David Veldkamp besteht aus einer transparenten Kugel die von einem einzelnen umlaufenden Rad umringt ist, und die beim Halt ein weiteres Stützrad ausfährt.

Der ,Moville’ des französischen Designers Woo-Ram Lee wiederum ist ein ausgesprochen ungewöhnliches, fast schon rätselhaftes Transportkonzept, das mehr wie eine riesige Eistüte auf Rädern aussieht. Der einem Tropfen nachempfundene Einsitzer besteht aus einer Kapsel über einen elektrischen Antrieb, dessen drei magnetische Kugel-Räder durch Elektromagneten eine reibungsfreie Bewegung ermöglichen sollen.

Bei diesem Fahrzeug ist die Tür als Solarpaneel gestaltet, außerdem ist die Kapsel so gelagert, daß sie sich je nach Fahrtgeschwindigkeit stärker flachlegen kann.

Moville

Moville (Grafik)

Sehr interessant ist auch der Peugeot ,Loop’ von Javierarturo Rivera, der den Nahverkehr auf sein Grundkonzept zurückführt: das Rad (an sich). Die einfach strukturierte Fahrgastkabine für vier Personen hängt quasi an der Achse zwischen den beiden gewaltigen, von einem Elektromotor angetriebenen Rädern, und wird elektronisch stabilisiert.

Dadurch entfällt nicht nur die Konstruktion eines äußeren ‚Skeletts’ für das Fahrzeug, sondern auch der Energieverbrauch bei Herstellung und laufendem Betrieb werden beträchtlich reduziert.

Ein weiteres Konzeptfahrzeug mit übergroßen Rädern ist das Peugeot ,Facile’ des Franzosen Thierry Dumaine. Besonders innovativ: Die beiden Vorderräder sollen sich herauslösen und als individuelle Einrad-Motorräder nutzen lassen.

Außerdem bindet der Designer sein Konzept in eine Infrastruktur ein, die u.a. aus pilzartigen Stationen besteht, an denen die Elektroautos - hochkant emporgezogen - aufgeladen werden. Drum herum befinden sich die separat fahrbaren ‚Vorderräder’ in Ladebuchten, außerdem kann das aus Holz, Glas und anderen wiederverwertbaren Materialien bestehende ,Facile’ Stromabnehmer ausfahren, um sich während der Fahrt von Oberleitungen mit Energie zu versorgen - falls vorhanden.

Facile

Facile (Grafik)

Wohlgemerkt, dies ist nur eine kleine Auswahl an zukunftsträchtigen Designs – wer sich mehr dafür interessiert, sollte sich die Ergebnisse aller bisherigen Wettbewerbe von Peugeot anschauen.

Im September 2008 teilt Peugeot mit, daß man sich an dem Rennen von Le Mans künftig mit Hybrid-Rennfahrzeugen beteiligen wird, die auch mit einem Bremsenergie-Rückgewinnungssystem ausgestattet sind.

Auf dem Autosalon in Paris zeigt Citroën im Oktober 2008 eine futuristische Studie namens ,Hypnos’, ein Zweitürer mit vier Plätzen, der durch neue Lichttechnik und eine bisher nicht da gewesene Einrichtung für Furore sorgen soll. Die leicht gegeneinander versetzten Sitze werden farblich von einem kompletten Regebogen überzogen.

Das elegante Crossover-Fahrzeug wird von einem Hybridsystem in Fahrt gebracht, das im Prinzip schon aus dem Konzeptauto ‚Métisse’ bekannt ist (s. Jahresübersicht 2006 II). Ein 200 PS starker Dieselmotor unter der Haube treibt die Vorderräder an, während die Hinterräder von einem Elektroaggregat angetrieben werden.

Ein interessantes Motor-Dreirad ist auch das ‚Hymotion 3’, ein schmal gebautes Hybridfahrzeug das 110 km/h schnell ist. Das einzelne Hinterrad wird von einem 15 kW / 20 PS Dieselmotor angetrieben, während die beiden Vorderräder jeweils mit einem 3 kW Elektromotor ausgestattet sind.

Hymotion 3

Hymotion 3

In der Stadt kann das Fahrzeug mittels Lithium-Ionen-Batterien im elektrischen Modus gefahren werden, während der Dieselmotor für Fahrten auf offener Landstraße gedacht ist. Neben der Stabilität eines Dreirads hat das Gefährt damit auch einen Dreiradantrieb sowie eine Bremsrückgewinnung.

Bei der Messe H2Roma im November 2008 führt PSA Peugeot Citroen den Peugeot ,308 Hybrid HDi’ und den Citroën ,C4 Hybrid HDi’ im praktischen Fahrbetrieb auf den Straßen der italienischen Hauptstadt vor. Ab 2010 soll ferner das Stopp & Start-System für nahezu alle Peugeot- und Citroën-Modelle eingeführt werden, so daß 2011 bereits eine Million Fahrzeuge damit ausgestattet sind. Das System der zweiten Generation speichert auch die Bremsenergie des Fahrzeugs.

Das Unternehmen prüft zu diesem Zeitpunkt eine Partnerschaft mit Mitsubishi, in deren Rahmen Elektroantriebe für kleine City-Wagen gefertigt werden sollen.

Einen konventionellen Peugeot ,205’ elektrifizieren Fayez Anan und sein Partner Wasim al-Khuzundar (gezwungenermaßen) im weitgehend blockierten Gaza-Streifen. Die 32 Batterien des Elektro-Antriebs sollen für rund 200 km reichen, die Umrüstung hat 2.500 $ gekostet.

VERSalite Feline (Grafik)

VERSalite Feline (Grafik)

Ein weiteres Design stammt von Matus Prochaczka aus Bratislava. Der ,Round Car’ ähnelt dem zuvor angebildeten ‚Loop’, denn anscheinend fasziniert die Technik übergroßer Reifen in Verbindung mit der selbststabilisierenden Segway-Technologie zunehmend mehr Designer, auch wenn es m. W. bislang noch keine praktischen Umsetzungen gibt.

Das auch als ‚Hamsterrad’ bezeichnete Konzeptfahrzeug ist für eine Person gedacht, andere – ebenfalls sehr ansehnliche – Designs von Prochaczka gibt es auch für mehrere Passagiere.

Das Konzept des ,VERSatile Feline’ wird von vier elektrischen Radnabenmotoren angetrieben und bietet Platz für zwei Personen. Die Räder sind verstellbar, sodaß sich das Gefährt des Designers David Vega auf der Stelle drehen kann. Doch wie so viele andere Designs wird es wohl nicht gebaut werden.

Das Design des ,OMNI’, das bei dem jüngsten Peugeot-Wettbewerb nicht zum Zuge kommt, bezieht sich auf die Idee des schwedischen Autodesigners Bengt Ilon (der damals bei Mecanum AB tätig war) von 1973, daß sich Fahrzeuge mit ‚Omni-Wheels’ in allen Richtungen, also auch seitwärts fortbewegen könnten (dies allerdings nur mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h).

Eve (Grafik)

Eve (Grafik)

Das Elektroauto für zwei Insassen, perfekt für die Megalopolis der Zukunft, hat eine sportliche, aerodynamische Karosserie aus Karbon-Fasern, welche mit Solarzellen bestückt die Lithium-Batterien nachlädt. Das Chassis besteht aus Aluminium und Titanium Es sind OLED-Scheinwerfer vorgesehen, und statt Spiegeln sind Kameras und Bildschirme integriert.

Das 3-Personen Konzeptfahrzeug ‚Eve’ von Omar Huerta wiederum soll mit einer einzigartigen, das Licht reflektierenden Technik wie ein Chamäleon die Farbe wechseln können – entsprechend der Stimmung des Fahrers! Je besser man sich fühlt, desto heller ist das Auto. Die speziell beschichtete Windschutzscheibe nutzt die Solarenergie, während die Karosserie aus einer Polymer-Mischung besteht, bei der durch die Reibung der Räder weiterer Strom gewonnen wird.

PHOENIX MOTORCARS


Phoenix SUT

Phoenix SUT

Bereits im vergangenen Jahr war der vollelektrische, 4-türige ,Phoenix SUT’ (Sport Utility Truck) vorgestellt worden, der für die vollständige Aufladung seiner von Altairnano speziell entwickelten 35 kWh NanoSafe Batterie (Lithium Titanat) weniger als 10 Minuten benötigt, wie bei einem Test durch Ingenieure der Firma AeroVironment demonstriert wurde. An einem normalen 220 V Anschluß dauert es 6 h. Die Reichweite beträgt 200 km, die mit einem Zusatzpack auf 400 km erweitert werden kann. Die Lebensdauer des Akkupacks soll 12 Jahre oder 400.000 km betragen.

Die Höchstgeschwindigkeit des SUT beträgt 150 km/h selbst mit fünf Personen und voller Nutzlast. Beschleunigen auf Tempo 100 kann das Fahrzeug in 10 Sekunden.

Die 2002 in Ontario, Kalifornien, gegründete Phoenix Motorcars will 2008 mit der Herstellung und dem Vertrieb von 6.000 Fahrzeugen beginnen, der Preis wird mit 45.000 $ angesetzt. 

PI

 

Keine aktuellen Informationen. 

 

PIAGGIO


MP3

MP3

Im November 2008 präsentiert der italienische Roller-Hersteller auf der Mailänder Messe ein Plug-in Hybrid-Motorrad mit drei Rädern, das im Laufe des nächsten Jahres auf den Markt kommen soll. Die einfach zu fahrende Hybridversion des ,MP3’-Roller verbindet einen 125 ccm Benzinmotor mit einem Elektromotor und soll in etwa 5 Sekunden von 0 auf 100 kommen. Eine Bremsenergie-Rückgewinnung lädt die Akkus auf, die sonst etwa 3 h lang an eine normale Steckdose angeschlossen werden müssen.

Piaggio arbeitet seit mehr als einem Jahr an dem HyS Hybridantrieb, bei dem ein Vier-Takt-Benzin-Motor mit einer fast konstanten Geschwindigkeit läuft, die auf höchste Wirtschaftlichkeit und geringste Emissionen abgestimmt ist. Der Motor lädt auch die unter dem Sitz befindliche Batterie. Ein ‚Fly-by-wire’-System ermittelt die optimale Mischung von Benzin- und Strommotor, wobei die Reichweite im reinen Elektrobetrieb knapp 20 km beträgt. Wie bei einem Motorrad lehnen sich die beiden Vorderräder bis zu 40 Grad in die Kurven.

PIHSIANG MACHINERY MANUFACTURING CO. LTD (PMMC)


Das 1983 gegründete taiwanesische Unternehmen gilt als einer der weltweit drei größten Hersteller von Elektro-Scootern und Elektro-Rollstühlen.

Shoprider Flagship

Shoprider Flagship

Unter anderem wird mit dem ,Shoprider Flagship’ ein vollverkleidetes 1-Personen-Vehikel angeboten, das sogar Scheibenwischer und Warnblinkanlage besitzt. Die abschließbaren Türen auf beiden Seiten sind herausnehmbar, zu maximale Zuladung beträgt 160 kg, und das ganze Teil soll wasserdicht und wetterfest sein. Der Listenpreis beträgt 9.999 $. (Anm.: Auf Amazon wird das Mini-Elektromobil im Februar 2010 für 6.590 $ angeboten.)

Im Juni 2008 gibt PMMC bekannt, daß man noch vor Ende dieses Jahres ein rein Akku-betriebenes Elektroauto auf den europäischen Markt bringen will.

Der in Zusammenarbeit mit zwei namentlich nicht genannten europäischen Partnern entwickelte ‚Greenrunner’ soll mit 120 Ah Lithium-Ionen-Akkus der Tochtergesellschaft Pihsiang Energy Technology Co. Ltd. ausgestattet werden, welche als Kathodematerial Lithium-Eisen-Phosphat verwenden. Die Ladezeit an einem Standard 110 V Anschluß beträgt 4,5 h, an einer 230 V Steckdose reduziert es sich auf 1,5 h. Optional gibt es auch andere Batteriekonfigurationen.

Das Vier-Personen-Elektrofahrzeug hat eine Reichweite von 100 km bis 220 km, je nachdem mit welchen Batterien es ausgestattet ist. Bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h kann der Wagen bis zu 152 km weit fahren. Nähere technische Details oder Fotos gibt es von dem Wagen noch nicht. 

PININFARINA


Das sehr ästhetische Konzept ,Pininfarina Sintesi’ wird in diesem Jahr auf verschiedenen Ausstellungen und Automessen gezeigt und beeindruckt nicht nur durch einen sehr speziellen Kippmechanismus für die Türen. Auch technisch bekommt man etwas geboten: Die vier Räder sollen von vier Brennstoffzellen angetrieben werden.

Mehr auf den breiten Markt zugeschnitten ist das E-Mobil ‚Blue Car’, das von einer Pininfarina-Tochter designt und für Bolloré gebaut wird (s.d.). Ein Lithium-Metall-Polymer-Akku der Bolloré-Gruppe mit einer Lebensdauer von 200.000 km liefert Strom an alle vier Räder und erlaubt dem 4-Sitzer eine Beschleunigung auf Tempo 100 innerhalb von 7,5 Sekunden. Die Reichweite beträgt 250 km. Zum zusätzlichen Aufladen – neben der Hausteckdose oder einer Ladestation – wird eine Kombination aus Solarzellen und regenerativen Bremsen eingesetzt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h.

Blue Car

Blue Car

Erstmals auf die Straße kommen soll das 100%-ige Elektroauto im Juni 2009, wobei der Verkauf Ende 2010 dann gleichzeitig in Europa, den Vereinigten Staaten und Japan anlaufen soll. Ab 2013 will das Unternehmen jährlich 15.000 Exemplare vom Band laufen lassen.

Überschattet wird die Premieren-Präsentation des Wagens im Oktober 2008 vom Tod des 51-jährigen Auto-Designers und Firmenchefs Andrea Pininfarina bei einem Motorradunfall. Nur zwei Kilometer vom Pininfarina-Firmensitz entfernt wird der Unternehmer auf seiner Vespa von dem Auto eines 78-jährigen Rentners gerammt.

Ein weiteres Elektrofahrzeug, das im Oktober vorgestellt wird, ist der ‚’ (ausgesprochen BO), der ebenfalls in Kooperation mit dem französischen Bolloré-Konzern entwickelt wurde. Auch hier handelt es sich um ein Fahrzeug für den Massenmarkt, dessen erste Exemplare bereits 2009 in Produktion gehen sollen. Angetrieben wird das Auto durch Bollorés eigene Energiespeicher-Technologie, die auf einer Kombination aus Lithium-Metall-Polymer-Batterien von Bolloré sowie Superkondensatoren beruht, die teilweise durch die Sonnenkollektoren auf dem Dach wieder aufgeladen werden.

Die Reichweite des Fahrzeugs beträgt 250 km, die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 130 km/h limitiert und die Beschleunigung von 0 auf 100 km erfolgt in 6,3 Sekunden. Die Batterie, deren Speicherkapazität 5 mal größer ist als die herkömmlicher Batterien, kann an jeder Steckdose zu Hause oder über Ladestationen aufgeladen werden. Ein Preis wird noch nicht genannt.

PORSCHE


Der erste Stromer der Marke war der ,Lohner-Porsche’ aus dem Jahr 1900 (s.d.).


Panamera

Zwar bleibt Porsche 2008 erstmals seit vielen Jahren der US-Leitmesse Detroit Motorshow fern, gibt statt dessen aber einige Informationen über den ,Panamera’ preis, der vermutlich zu einem Einstiegspreis von rund 75.000 € zu haben sein wird. Damit das Umwelt-Image stimmt, soll es den viertürigen Viersitzer nicht nur mit Sechs- und Achtzylinder-Benzinmotoren geben, sondern auch mit dem so genannten Full-Parallelantrieb, den auch der Porsche Cayenne erhält.

Full-Parallel-Hybrid bedeutet, daß der Wagen je nach Fahrsituation nur mit dem Benzinmotor, nur mit dem Elektromotor oder durch die Kombination beider Maschinen angetrieben werden kann. Beim dem Hybridmodell sind die Batterien im Bereich des Kofferraums plaziert, während ein spezielles Modul zwischen Motor und Getriebe eingebaut ist, indem der Elektromotor und eine zusätzliche Kupplung zusammengefaßt sind.

Der Allgäuer Porsche-Tuner Ruf Automobile GmbH, der seit zwei Jahren offiziell als Automobilhersteller gilt, im Allgäu drei Wasserkraftwerke betreibt und als einziger westlicher Unternehmer eine Autofabrik in Arabien unterhält, auf dem Inselstaat Bahrain, präsentiert im Oktober 2008 einen elektrifizierten Porsche ‚911’.

Statt eines aufgebohrten Boxermotors hat der Wagen einen bürstenlosen 150 kW / 205 PS Dreiphasen-Elektromotor von der Größe einer Wäschetrommel, der nur 91 kg wiegt. Zwar kommt der Elektro-Sprinter in 7 Sekunden auf Tempo 100, doch bislang liegt die maximale Höchstgeschwindigkeit bei 225 km/h. Der Strom kommt aus 96 speziellen, jeweils 5,6 kg schweren 160 Ah Lithium-Ionen-Eisen-Phosphat-Akkus von Axeon, die den Motorraum und den Platz vorne unter der Gepäckklappe füllen und trotz des Gesamtgewichts von über 2 t eine Reichweite von bis zu 320 km versprechen.

Der mit einem Bremsenergie-Rückgewinnungssystem ausgestattete Wagen geht unter den Namen ‚eRUF Model A’ auf Erprobungsfahrt, wie sehr deut(sch)lich klar gemacht wird. 

POTENTIAL DIFFERENCE INC. (LUXURY ELECTRIC) 


Potential Difference Konzept Grafik

Potential Difference Konzept
(Grafik)

Im August 2008 tritt die Firma Potential Difference Inc. aus Nevada mit einem Elektroauto auf den Plan, bei dem es sich um einen elektrifizierten ,Acura TL’ handelt, dessen Antriebstrang das Unternehmen entwickelt hat. Der 5-Personen-Wagen erreicht mit seinen 24 Lithium-Ionene-Zellen eine Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h und hat eine Reichweite von 225 km.

Das Unternehmen ist auf sogenannte Kerntechnologien für Elektrofahrzeuge spezialisiert und hält Patente, um die Ladezeiten von Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Batterien von Stunden auf Minuten zu reduzieren.

Unter dem Namen ,The Electric’ fährt der Wagen quer durch die USA – während sich das Unternehmen auch Luxury Electric nennt – sehr passend bei einem Preis von 185.000 $, der für die Limousine veranschlagt wird.

Der Preis eines Konzeptfahrzeugs, an dem ebenfalls gearbeitet wird und das 2010 marktreif sein soll, wird ca. 75.000 $ betragen. 

QUANTUM TECHNOLOGIES


Das Unternehmen in Irvine und Lake Forest, Kalifonien, führt 2003 seinen Q-Drive Hybrid-Antrieb ein. Seitdem hat es für die US Army einen Ford ‚Escape’ Wasserstoff-Brennstoffzellen-Hybrid- sowie einen Diesel-Elektro-Hybrid auf Grundlage des ,Aggressor’ Alternative Mobility Vehicle (AMV) gebaut.

Im März 2007 vereinbart Quantum, für den South California Coast Air Quality Management District (AQMD) 20 Stück Ford ,Escape’ Plug-in Hybrids zu bauen. AQMD ist die Behörde zur Kontrolle der Luftverschmutzung der meist versmogten Region in den USA: Orange County und die Städte Los Angeles, Riverside und San Bernardino.

Im Februar 2008 unterzeichnet Quantum ein Abkommen mit Fisker in Höhe von 14,5 Mio. $ zur Weiterentwicklung und Integration des Q-Drive in eine Serienversion des ,Karma’ (s.d.).

QUANTYA


Die
Schweizer Firma hat die sich auf die Entwicklung und Industrialisierung elektrischer Fahrzeuge im Sportbereich spezialisiert.

Quantya Produktion

Quantya Produktion

Im Sommer 2008 wird im oberbayerischen Siegsdorf zwischen Traunstein und Ruhpolding einer der ersten Quantya-Parks eröffnet, wo man für 15 € pro Viertelstunde strombetriebene Motocross-Motorräder über den Parcours jagen kann. Unternehmer Hans Eder will in den kommenden Jahren in Deutschland und Österreich 50 bis 70 solcher Quantya-Parks eröffnen, die alle mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden, welche mindestens die Strommenge ins Netz speist, die der Cross-Betrieb verbraucht.

Eder hatte vor vier Jahren den Schweizer Motocross-Enthusiasten Claudio Dick kennengelernt, der als einer der Ersten mit Strom-Crossern experimentierte. Marktreif wird die ‚Quantya’ allerdings erst 2007 durch die inzwischen weiterentwickelten Akkus, die Fahrzeiten über 2 h erlauben. Das knapp 100 kg leichte Gefährt hat einen 16,8 kW / 22,8 PS Elektromotor, und mit nur einem Gang schafft das Elektro-Kraftrad je nach Übersetzung bis zu 80 km/h. Die Lithium-Polymer-Batterie des südkoreanischen Herstellers Kokam wiegt 19 kg und speichert rund 2,3 kWh – kostet im Einkauf allerdings auch etwa 2.000 €.

Die Version mit Straßenzulassung soll in Deutschland für 9.282 € vertrieben werden, wobei die Werksgarantie für 1.000 Batterieladungen, entsprechend 50.000 km, bürgt.

RENAULT


Die stärksten Aktivitäten entfaltet das Unternehmen im Rahmen seiner Renault-Nissan Allianz, bei der es – in Kooperation mit Better Place – um den Aufbau landesweiter Ladenetz-Infrastrukturen geht, angefangen mit Portugal, Israel und Dänemark. Über dieses Thema habe ich bereits ein eigenes Kapitel geschrieben.

Ondelios

Ondelios

Außerdem will das Unternehmen eine ganze Palette an Elektrofahrzeugen entwickeln und ab 2010 anbieten, wofür man rund 1 Mrd. $ investieren wird. Im Mai stellt Renault in Tel Aviv ein Fahrzeug mit Batterien vor, das allerdings eher noch ein Laborprodukt auf Grundlage des ,Megane’ ist. Insgesamt arbeiten mehr als hundert Renault- und Nissan-Ingenieure sowie der Batteriehersteller NEC an dem Projekt. Ein serienmäßig produziertes Renault-Fahrzeug mit Lithium-Ionen-Batterie soll Mitte 2011 in Israel auf den Markt kommen.

Auf dem Autosalon in Paris im Oktober 2008 stellt Renault u.a. die Studie ,Ondelios’ vor (von ,onde’, Welle, und ,helios’, dem griechischen Sonnengott), die mit einem sparsamen Hybridantrieb ausgerüstet ist. Die ein bißchen an einen Flugzeugrumpf erinnernde Studie wiegt 1.452 kg und ist 4,80 m lang, 1,99 m breit und 1,60 m hoch. Sie besitzt große Flügeltüren, die den Innenraum beidseitig nahezu komplett öffnen, und unter dem Panoramaglasdach sind sechs Einzelsitze in drei Reihen angeordnet.

Um Gewicht zu sparen sind die Scheiben ringsum aus Polycarbonat statt aus Glas, während die Karosserie aus Kohlefaser besteht. LED-Scheinwerfer an Bug und Heck helfen mit Strom zu sparen. Angetrieben wird das Konzeptauto von einem 2 Liter Vierzylinder-Turbodieselmotor mit 205 PS / 150 kW sowie zwei jeweils 27 PS / 20 kW starken Elektromotoren.

Eine weitere Studie ist der Kleinwagen ,Z.E.’ (Zero Emission) mit einem 95 PS / 70 kW Elektromotor und Solarzellen auf dem Dach, welche die Lithiumbatterie speisen – zur Belüftung des Innenraums. Besonders ausgetüftelt ist die Karosserie, die nach dem Prinzip einer Thermoskanne funktioniert. Da Luft ein hervorragender Wärme-Isolator ist, hat Renault eine doppelte Außenwand mit einem Hohlraum dazwischen konstruiert. Zusätzlich hilft bei der Wärmedämmung eine Wärme-reflektierende Lackierung sowie die grün getönte Verglasung. Sollte die Batterie unterwegs schlapp machen, haben die Franzosen für den Notfall einen Elektroroller im Kofferraum plaziert, der auch über das Solardach nachgeladen wird.

Grundlage dieses Wagens ist der beliebte ,Kangoo be bop’ von Renault, die erwartete Reichweite soll bis zu 200 km betragen.

Im Oktober 2008 gibt Renault außerdem bekannt, daß man nun auch mit dem französischen Stromkonzern EDF den Aufbau einer großflächigen Elektrofahrzeug-Ladeinfrastruktur bis 2011 vereinbart habe – gemeinsam mit dem Partner Better Place. Der französische Präsident Sarkozy unterstützt das Projekt – immerhin besitzt die französische Regierung 85 % der EDF sowie 15 % von Renault. Der Staat wird daher mit 400 Mio. € zur Entwicklung von Elektro- und Hybridfahrzeugen beitragen. Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines europaweiten Ladenetzes.

REVA ELECTRIC CAR COMPANY (RECC)


Reva in Bangalore entstand 1994 als Joint Venture zwischen der Maini Group Indien und der in Kalifornien ansässigen AEV LLC. Nach einer umfangreichen F & E-Periode kamen die ersten Nutzfahrzeuge im Jahr 2001 in Indien auf den Markt. Bis Anfang 2008 hat das Unternehmen bereits 2.500 Elektrofahrzeuge auf die Straße gebracht.

Im Februar 2008 gibt der Automobilhersteller bekannt, daß bis Ende des Jahres ein neues Modell marktreif sein wird, und daß man plant, zukünftig in jedem Kalenderjahr ein neues Fahrzeug zu starten. In den nächsten sechs Monaten soll außerdem die jährliche Produktionskapazität von 6.000 auf rund 30.000 Fahrzeuge angehoben werden.

Greeny

Greeny

Unter dem Namen ,Greeny’ gilt das Kleinfahrzeug seit Erweiterung der City-Maut-Zone in London als Bestseller, von dem trotz seines hohen Preises von 13.000 € bereits über 1.000 Exemplare verkauft worden sind.

Im August 2008 bringt die chilenische Elektrizitätsgesellschaft Cam (ein Zweig der spanischen Endesa) das Elektroauto von REVA im Santiago de Chile auf den Markt. Die Spezifikationen des Zweitürers lauten 80 km Reichweite, 80 km/h Spitze, 230 kg Zuladung, Preis rund 12.000 $. Die Batterie ist in 2,5 h zu 80 % aufgeladen, eine Vollaufladung dauert 8 h. Sie soll 600 Ladezyklen aushalten und nach durchschnittlich 3 Jahren Betriebsdauer zu einem Preis von 1.600 $ ersetzt werden. Reva teilt ferner mit, daß man an einem Modell für vier Personen und einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h arbeitet, das im kommenden Jahr vorgestellt werden soll.

Auch bei dem derzeit laufenden, größten Feldversuch mit Elektro- und Hybridautos in Europa, bei dem der Stromkonzern EDF (Betreiber u.a. der französischen Atomkraftwerke) in London Großkunden und Behörden 50 Fahrzeuge zur Verfügung stellt, ist neben einem Elektro-,Smart’ und dem Toyota ,Prius’ auch der ,Greeny’ aus Indien beteiligt.

In Indien, wo der Wagen nur 9.000 $ kostet, beginnt REVA mit einem Tausch-Programm, bei dem man für seinen alten Benziner einen neuen Elektrowagen bekommt (bei entsprechender Zuzahlung).  

REVO MOTOR COMPANY


Buster Coupé

Buster Coupé

Revo Motor Company, ein Geschäftsbereich der Revo Nordamerika mit Sitz in Austin, Texas, macht im Februar 2008 Schlagzeilen durch die Vereinbarung der exklusiven Vertriebsrechte von vier in China hergestellten elektrischen Fahrzeugen.

Das ,Flaggschiff’ von Revo heißt ,Buster Coupé’ – wobei es sich allem Anschein nach wiederum um den gleichen Smart-Klon handelt, der bereits im letztem Jahr unter dem Namen ,Flybo’ vermarktet werden sollte (s.u. Spark/2007). Bei einer Spitzengeschwindigkeit von gut 70 km/h soll die Reichweite mit einer Batterieladung bis zu 110 km betragen.

Daneben bietet Revo noch drei weitere Modelle an, die alle von dem gleichen 72 V Elektromotor angetrieben werden. Der Preis des ‚Buster’ beträgt 9.950 $. Wieviel der hier abgebildete offene Wagen kostet, ist mir nicht bekannt. (Ende 2009 ist das Unternehmen im Netz nicht mehr auffindbar).

RINSPEED AG


Das 1979 von Frank M. Rinderknecht gegründete Schweizer Unternehmen in Zumikon bei Zürich beschäftigt sich in erster Linie mit visionären Mobilitätskonzepten, innovativen Antrieben und nachhaltigen Lösungen. Seit 1991 präsentiert Rinspeed jedes Jahr mindestens ein neues Konzept- und Sonderfahrzeug. Zwischen 2002 und 2005 zeigt Rinspeed vier Fahrzeuge, von denen drei mit Erd- bzw. Naturgas betrieben werden.

iChange Grafik

iChange (Grafik)

Ende 2008 präsentiert das Unternehmen einen ‚1-2-3-Sitzer’ in Tropfenform namens ,iChange’, der beim Genfer Autosalon im März 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Der mit einem 130 kW Elektromotor ausgerüstete sportliche und windschlüpfrige Wagen soll sich durch einen ,elektronischen Heck-Trick’ an die Zahl der Passagiere anpassen. Während im Normalbetrieb ausschließlich der Fahrer Platz findet, können hinter ihm eine oder zwei Personen sitzen, sobald sich das Heck aufstellt und aus dem reinrassigen Sportwagen einen kleinen Sport-Van macht.

Für Rinderknecht ist der Name ‚iChange’ – ich verändere – mehr als eine Floskel: „Wenn wir auch in Zukunft unsere individuelle Mobilität erhalten wollen, müssen wir das Auto ohne Rücksicht auf Tabus neu denken - und dabei vor allen Dingen dem ökologischen Aspekt Rechnung tragen.

Weitere Spezifikationen des ,iChange’-Konzepts: Länge 4,28 m, Breite 1,80 m, Höhe 1,03 m, Leergewicht ca. 1.050 kg, 576 V Lithium-Ionen (LiFePO4) Batterien Spannung, Ladezeit ca. 3 h. Mit bei drei Li-Ion Batterien soll der Wagen eine Reichweite von ca. 90 km und eine Höchstgeschwindigkeit 220km/h erreichen, und dies bei einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,2 Sekunden. 

ROBERT Q. RILEY ENTERPRISES


XR3

XR3

Die Design-Firma in Glendale, Arizona, verkauft für 200 $ eine 149-seitige Bauanleitung mit Plänen samt einem Stapel CD’s mit CAD-Vorlagen, um (bei Vorhandensein einer vollständigen Werkstatt und versierten mechanischen Erfahrungen) ein eigenes ,XR3’ Plug-in-Elektro-Fahrzeug zu bauen.

Das Fahrzeug hat drei Räder, Platz für zwei Passagiere und ist ein Diesel-Elektro-Hybrid. Dabei liefert der (Bio-)Dieselmotor seine Kraft an die beiden vorderen Räder, während der Elektromotor das einzelne Hinterrad antreibt. Die Gesamtkosten für den Bau des Fahrzeugs belaufen sich nach Schätzungen des Unternehmen auf über 25.000 $, was allerdings auch einen Lithium-Ionen-Akku für 9.000 $ mit einschließt.

Mit seiner Batterie und einem 3-Liter-Tank kann das ,XR3’ mehr als 480 km weit fahren. In vollelektrischen Modus beträgt die Reichweite 64 km. Bislang sollen schon 2.500 Pläne-Sets verkauft worden sein.

ROLLS-ROYCE MOTOR CARS LTD.


Der britische Nobelkarossen-Hersteller gehört seit 2000 zum deutschen BMW-Konzern.

Im Oktober 2008 verkündet das Unternehmen, daß er eine elektrische Version der ,Phantom’ bauen möchte, auf Grundlage der gleichen Technologie, BMW auch beim elektrischen ‚Mini’ umgesetzt hat (s.d.).

ROTH MOTOR COMPANY

 

Keine aktuellen Informationen. 

 

RUFF & TUFF ELECTRIC VEHICLES (RTEV)


Wheego

Wheego

Ende 2008 wird mit dem ,Wheego Whip’ ein weiteres, dem ‚Smart’ ähnliches, Elektrofahrzeug angekündigt, das in den USA ab Mai 2009 erhältlich sein soll, zu einem Preis von 19.000 $.

Die Herstellung des zweisitzigen Fahrzeugs erfolgt in Kooperation mit der Shuanghuan Automobile Company auf Grundlage deren Modells ‚Noble’.

Die theoretisch erreichbare Höchstgeschwindigkeit von etwa 110 km/h wird allerdings auf 40 km/h bzw. 55 km/h begrenzt, da das Fahrzeug die Crash-Tests bislang noch nicht absolviert hat, die für 2010 angesetzt sind.

Die Reichweite beträgt 80 km, die anschließende Ladezeit der versiegelten Trockenbatterien von AGM rund 8 h.

SAAB AB


Das 1947 als Produktionssparte des Flugzeughersteller Saab gegründete Unternehmen ist seit 2000 ein Tochterunternehmen des US-Konzerns General Motors (s.d.).

Auf dem Genfer Autosalon im März 2008 präsentiert Saab die Studie eines neuen Kompaktwagens ,9-X Bio-Hybrid’, wobei der Beiname für die Kombination aus einem Verbrennungsmotor, der für den Einsatz des Bio-Ethanol-Kraftstoffs E85 optimiert wurde, und einem Elektromotor. Rein elektrisch läßt sich das Auto jedoch nicht fahren. Der E-Motor ersetzt nur den Anlasser, übernimmt die Start-Stopp-Automatik, hilft beim Beschleunigen und erzeugt beim Bremsen oder im Schubbetrieb Strom, der in einer Lithium-Ionen-Batterie gespeichert wird. 

SAIC MOTOR CORP. LTD.


SAIC Motor ist Nachfolger der seit 1997 bestehenden Shanghai Automotive Company Ltd. 2006 folgt eine Umstrukturierung und seit 2008 ist der größte Anteilseigner die Shanghai Automotive Industry Corporation Corp.

SAIC Motor ist zu diesem Zeitpunkt der führende Hersteller von Pkw und der größte Hersteller von Mini-Fahrzeug in China. Im Jahr 2008 verkauft SAIC Motor über 1,826 Millionen Fahrzeuge, mehr als jede andere Gruppe in China.

Schon 1997 wird eine Kooperation mit GM geschlossen, um Buicks und andere GM-Marken für den chinesischen Markt zu produzieren. Im Januar 2008 präsentieren die Partner ihr erstes, in China produziertes, Hybrid-Auto, und kündigen an, nach 2010 auch Brennstoffzellen-Fahrzeuge einzuführen.

Im November 2008 meldet die Presse, daß SAIC (10 %) ein Joint Venture mit seiner in Staatsbesitz befindlichen Muttergesellschaft, der Shanghai Automotive Industry Corp. (90 %), eingehen und 293 Mio. $ investieren wird, um emissionsarme Fahrzeuge zu entwickeln.

SBARRO ASSYSTEM GROUP


Zu den ‚häßlichen Entlein’ die im März 2008 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt werden, gehört auch das ,City Car’ Konzeptfahrzeug von Assystem, einem französischen Unternehmen das hauptsächlich mit Atomkraftwerken zu tun hat.

City Car

City Car

Das für fünf Personen ausgelegte, leicht eiförmige Fahrzeug, ist Produkt einer Zusammenarbeit zwischen Assystem und dem Schweizer Designspezialisten Sbarro und weist einige technische Neuheiten vor, wie das ,augmented reality display’, das mit Hilfe mehrerer externer Kameras die Fahrzeugumgebung auf einen Bildschirm projiziert, wobei ein Infrarot-System bei Dunkelheit zusätzliche Umgebungsinformationen liefert.

Ungewöhnlich sind auch die sich nach oben öffnenden Flügeltüren und die dreiachsige Radkonfiguration in Diamantform (1 vorn, 2 mittig, 1 hinten), die auf ein Patent des Design-Partners Franco Sbarro zurückgeht. Diese Konfiguration erlaubt eine absolut überlegene Manövrierfähigkeit, da die Vorder- und Hinterräder um 90 Grad gedreht werden können, so daß man fast auf der Stelle wenden kann.

Die für die Lenkung zuständigen Räder vorn und hinten treiben das nur 600 kg leichte und sehr kompakte Fahrzeug (3,6 x 1,6 x 1,6 m) auch an: Vorne sitzt ein Elektromotor mit 20 kW / 27 PS, der eine Reichweite von 30 km bei einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h bietet, während an der Hinterachse ein Verbrennungsmotor mit 60 PS hängt, der das Fahrzeug auf 130 km/h bringt und mit seinem 30 Liter Tank eine Reichweite von 600 km ermöglicht. Da beide Antrieb parallel laufen können ist das City Car auch ein Hybrid-Fahrzeug.

Brisa

Brisa

SEAT


Auch Seat präsentiert in diesem Jahr ein Designfahrzeug (was es so vermutlich nie geben wird). Der dreirädrige ,Brisa’ (spanisch für Wind) des Designers Miguel Ángel Sánchez Iranzo ist ein Solar-Sportwagen für zwei Personen. Seine Nano-Photovoltaik-Zellen in der transparenten Elastomer-Schale sollen genug Energie liefern, um den im Heck montierten Radnabenmotor anzutreiben.

SEGWAY


Zu diesem Mobilitätskonzept, über das ich bereits so einiges geschrieben habe, gibt es aktuell eine Menge Nachträge, z.B. eines der frühen Fotos aus dem Jahr 2001 – mit dem freihändig daraufstehenden Erfinder Dean Kamen.

Die automatische Ausbalancierung und Reduzierung der Fahrwerke auf zwei und manchmal sogar auf nur ein Rad, wird zunehmend auch bei anderen Konzepten umgesetzt. Oder als Plattform für Weiterentwicklungen genutzt – wie z.B. am MIT, wo ab 2003 das Projekt ,Segway Robotic Mobility Platform’ verfolgt wird. Der von der DARPA im Rahmen des Mars-Programms geförderte Humanoid-Roboter ,Cardea’ wird mit Kameras und Sonar-Sensoren für die Navigation ausgestattet und besitzt einen Roboterarm als Manipulator, mit dem er selbständig Türen öffnen kann.

Segway-Robot der Carnegie Universität

Segway-Robot der
Carnegie Universität

An ähnlichen Projekten arbeiten zu diesem Zeitpunkt auch die University of Michigan und die University of Massachusetts Amherst. Private Entwickler und Erfinder arbeiten derweil an eigenen, häufig sehr viel einfacheren, Versionen der einachsigen, selbststabilisierenden Systeme.

Ebenfalls 2003 wird erstmals über die Entwicklung des ,QA’ von Anybots Inc., in Mountain View, berichtet, einem Telepräsenz-Roboter, mit dem man (zumindest auf einem kleinen Bildschirm auch für andere sichtbar) zeitgleich an zwei Orten sein kann. Auch dieser Robot ist einachsig und selbststabilisierend. Trevor Blackwell, der sich seit 2001 mit der Entwicklung von Haushalsrobotern beschäftigt, veröffentlicht auf seiner Homepage auch detaillierte Beschreibungen zum Selbstbau eines ‚Segway’.

Im Zuge der Recherchen finde ich auch die folgende technische Information über das Kontrollsystem des Originals: Dieses überwacht die Lage des ‚Segway’ 100 mal pro Sekunde mit Hilfe der Daten von fünf Gyroskopen.

2007 kommt dann eine ganz besondere Version auf den Markt, für die man allerdings satte 8.400 € hinblättern muß: Das Modell ,Segway PT i2 Ferrari’ mit Maranello-rotem Anstrich, einer Lenkertasche aus Leder sowie einem an der Lenkstange angebrachten Ferrari-Logo ist allerdings auch nicht schneller als ein Standard-Modell.

Segway RMP

Segway RMP

Anfang 2007 startet Segway in Japan den Vertrieb seines Modells ,RMP’ (Robotic Mobility Platform), an dem seit 2004 im SPAWAR Systems Center in San Diego gearbeitet wird.

Diese Version ist für einen schnellen und einfachen Transport ziviler und militärischer Roboter gedacht. Je nach technischer Ausführung (maximale Tragfähigkeit, Geschwindigkeit, Größe, maximaler Steigewinkel und Batteriekapazität) beträgt der Preis zwischen 11.500 $ und 50.000 $.

2007 erscheinen im Netz Video-Clips eines selbststabilisierenden, einrädrigen Robots namens ,Unibot’, der an der University of California in San Diego entwickelt wurde. Wie alle anderen Experimentalgeräte wird auch er elektrisch angetrieben.

Wegen des hohen Benzinpreises 2008 entwickelt sich der Einachser in den USA zum Verkaufsschlager, nachdem er bislang eher bei der Polizei (Typ Segway Patrol), bei Touristen sowie Flughafen- oder Messepersonal beliebt war. Die Händler erwarten bei den aktuell rund 5.000 $ teuren Fahrtgeräten im laufenden Jahr jedenfalls ein Absatzplus von 30 % - 50 %.

Ebenfalls im Netz kursiert 2007 ein Foto aus Seattle, das keinesfalls zur Nachahmung auffordern soll – gleichwohl es vom schier unbegrenzten Vertrauen der Mutter in die ‚Segway’-Technologie zeugt...!


So lieber nicht...

Recht martialisch wirken dagegen die Fotos, die im Juli in der Presse erscheinen – nachdem China 100 Exemplare des ‚Segway’ für seine Polizisten anläßlich der olympischen Spiele gekauft hat. Trotzdem ist der chinesische Hauptimporteur, der Schauspieler Jacky Chan, nicht zufrieden, da ihn die Herstellerfirma in den USA nicht erlaubt die Fahrzeuge in China herstellen zu lassen, weil man angeblich Produktpiraterie fürchtet. Andererseits kostet das Gefährt dort – aufgrund der immensen Importzölle – deftige 10.000 $.

Nachdem der Markt erst einmal vorbereitet ist, springen nun auch schnell andere auf den fahrenden Kreisel aus – wie beispielsweise Toyota, der im August 2008 den Prototyp eines neuartigen Fortbewegungsmittels vorstellt, das im Gegensatz zu seinem amerikanische Vorbild ohne Handgriffe auskommt und sich sogar zusammenfalten läßt.

Der Miniscooter ,Winglet’ fährt bis zu 6 km/h schnell, hat eine Reichweite von 10 km, und gesteuert wird wie beim ,Segway’ per Gewichtsverlagerung. Es gibt drei verschiedene Größen des ‚Toyota Winglet M personal transport assistance robot’: Das hier abgebildete kann man sich zwischen die Waden klemmen, auf Wunsch gibt es aber auch zwei Modelle mit verschieden hohen Lenkern.

Einen Starttermin für den Verkauf des Winglet gibt es bisher nicht. Toyota will den Scooter zunächst ausgiebig testen – denn zur Zielgruppe gehören vor allem ältere Menschen, die keine längeren Fußmärsche mehr bewältigen können. In diesem und im nächsten Jahr soll er dafür an einem Flughafen sowie in einem Einkaufszentrum zum Einsatz kommen.

Toyota Winglet

Toyota Winglet

Die elektromotorisierte, zweirädrige Plattform von ungefähr der Größe eines A3-Blattes läßt sich binnen einer Stunde aufladen, außerdem kann es in einen Tragetasche gepackt und über die Schulter geworfen werden. Je nach Modell wiegt das Teil zwischen knapp 10 kg und 12,3 kg.

Wie schon seit 2006 hier in Berlin, werden ab Sommer 2008 auch in Paris Sightseeing-Touren auf ,Segways’ angeboten (45 €). Zu diesem Zeitpunkt werden als Preis des Elektrogefährts in Europa knapp 7.000 € genannt.

So langsam scheint auch die Zubehörindustrie aufzuwachen. Der hier abgebildete Regenschutz ist sicherlich eine sehr sinnvolle Ergänzung.

Ein Konzept, das am Bombardier Research Center auf Grundlage der ‚Segway’ PT-Plattform entwickelt wurde, ist ein cooles Sit-on Fahrzeug namens ,ZEUS-Nanocar’. Leider ist darüber kaum etwas zu finden, außer daß es – genau wie das Standardmodell – 20 km/h schnell ist und natürlich einen wesentlich niedrigeren Schwerpunkt als ein Segway hat. Problematisch ist die sitzende Position im öffentlichen Verkehr, da man kaum sichtbar ist. Der Einsatz dieses Konzeptes wird daher mehr im Freizeitbereich, auf Radwegen oder in ,gated communities’ gesehen. Es scheint bislang noch keine Pläne zu geben, das Gefährt tatsächlich in Produktion zu nehmen.

Zeus Nanocar

Zeus Nanocar

Nicht vergessen werden sollen die weiterreichenden Aktivitäten des ‚Segway’-Erfinders Dean Kamen, ohne an dieser Stelle allzu ausführlich zu werden. Zum einen arbeitet er seit einigen Jahren ein einem 1 kW Stirling-Motor für die 3. Welt, um dort mehr Menschen Zugang zu sauberem Wasser und Elektrizität zu verschaffen (schon 1993 wurde ein Wasseraufbereitungssystem aus seiner Erfinderwerkstatt zum Produkt des Jahres), und außerdem entwickelt er seit letztem Jahr das weltweit erste Hybrid-Stirling Elektrofahrzeug.

Im November 2008 zeigt er ein zweisitziges Prototyp-Fahrzeug auf der Basis des Ford ‚Think City’, das mit einer Ladung seiner Lithium-Batterien rund 100 km weit kommt, während der Stirling-Generator mit jeder genügend starken Hitzequelle, d.h. auch mit jedem Brennstoff, betrieben werden kann.

Die Höchstgeschwindigkeit des ‚Revolt’ beträgt 90 km/h, von 0 auf 100 kommt der Wagen in 6,5 Sekunden. Der Stirling, der bei dem Wagen als ‚Range Extender’ eingesetzt wird und im Kofferraum untergebracht ist, wird von Kamens Technologie-Firma DEKA Research and Development Corp. in Manchester entwickelt.

Der wahrlich multiple Innovator hofft, schon in zwei Jahren mit der Serienproduktion beginnen zu können.  

SHELBY SUPERCARS LLC (SSC)


SSC Ultimate Aero EV

SSC Ultimate Aero EV

Im Juli 2008 gibt der 1999 gegründete Supersportwagen-Hersteller mit Hauptsitz in Tri-Cities, Washington, Pläne zum Bau eines Top-Speed, 100 %-igen ‚grünen’ Sportwagen bekannt.  Ein Prototyp des ,SSC Ultimate Aero EV’ soll im Februar 2009 fertig sein, während vier Produktionsmodelle dann im Dezember folgen sollen.

Details werden noch nicht bekannt gegeben. Gesagt wird nur, daß der Wagen einen mindestens 500 PS starken Elektromotor bekommen soll, während gleichzeitig eine Doppel-Motor-Konfiguration mit 1.000 PS, ein Heckantrieb und verschiedene Allradantrieb-Varianten untersucht werden. SSC öffnet sich auch zum ersten Mal für Fremdkapital, das primär für die Entwicklung des ,Ultimate Aero EV’ ausgegeben werden soll – dem weltweit schnellsten Elektromobil, wie die Entwickler erhoffen -, das dann aber auch 1 Mio. $ kosten wird.

Die Szene ist allerdings etwas irritiert, da SSC davon redet, daß der Wagen nur alle paar Jahre aufgeladen werden muß... und rätselt verständlicherweise über die Art der Energie, um die es dabei geht. Man darf also gespannt bleiben...

SKEUDER PRODUCTS

Condor

Condor


Das Vertriebsunternehmen in Los Angeles, Kalifornien, bietet 2008 exklusive Elektroscooter, -räder und sogar ein –tricycle an. Die sehr amerikanisch aussehenden Roller strotzen vor Chrom, man hat aber auch die Auswahl unter mehreren Variationen, Farben und Optionen.

Das Modell ‚Condor’ im Retro-Stil z.B. besitzt einen bürstenlosen 1,5 kW Elektromotor, 48 V Blei/Säure-Batterien (optional auch Li-Io-Akkus), ist 65 km/h schnell (oder auf 50 km/h abgeregelt) und hat eine Reichweite von bis zu 65 km bei einer Ladezeit von 4 h – 6 h. Der Preis für die Grundversion beträgt ca. 2.100 $.

Die Firma bietet auch die Roller ,Bee’ und ,Hornet’ (1.500 $ bis 1.800 $), die Elektrofahrräder ,Swift’ und ,Breeze’ (1.400 $ bis 1.500 $) sowie ein Elektro-Dreirad ,Trio’ mit großem Korb an (2.000 $).

SKODA

 

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SMART

 

Siehe eigene Übersicht seit 2003.

 

SMITH ELECTRIC VEHICLES


Im April 2008 stellt das britische Unternehmen aus Vigo Centre, das zum Geschäftsbereich der Tanfield Group Plc. gehört, den rein elektrischen Kleintransporter ,Smith Ampere’ vor, der das Chassis des Ford ,Transit Connect’ nutzt. Das von Tanfield in Zusammenarbeit mit Ford entwickelte Fahrzeug soll unter der gemeinsamen Marke von Ford und Smith vermarktet werden.

Das Fahrzeug ist auf städtische Betreiber mit großen Flotten aus leichten Nutzfahrzeugen zugeschnitten, es hat ein Gesamtgewicht von 2.340 kg, und die Nutzlast beträgt bis zu 800 kg. Mit einer Batterieladung hat der ,Ampere’ eine Reichweite von über 160 km und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 110 km/h. Der 50 kW Elektromotor wird von einem Eisen-Phosphat-Lithium-Ionen-Akku gespeist. Der neue Antriebsstrang sowie die Batterien wurden speziell für das Fahrzeug entwickelt. Die Batterien sind durch eine 5-Jahres/1.000-Zyklen-Garantie abgedeckt.

Gleichzeitig präsentiert das Unternehmen den ,Faraday Mark II’, der speziell auf Nordamerika ausgerichtet ist. Ford wird eine Reihe von Fahrgestellen für LKW dieser Modellreihe bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 13 t liefern. Die Produktion für Nordamerika soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 beginnen.

Enova Systems aus Torrance, Kalifornien, geben im Februar 2008 bekannt, daß sie von Smith Electric einen Produktionsauftrag für mehr als 1.000 elektrische 90 kW und 120 kW Antriebskomponenten erhalten haben, für das Folgejahr sind sogar 3.000 Einheiten bestellt. Enova liefert Tanfield seit 2006 elektrische Antriebskomponenten.

Der ,Smith Newton’ beispielsweise, der weltweit erste vollständig emissionsfreie 7,5 t – 12 t LKW, verwendet ein 120 kW Antriebssystem, während beim ,Smith Edison’, der ebenfalls als weltweit erster vollelektrischer Transporter unter 3,5 t gilt, ein 90 kW Antrieb installiert ist. 

STEVENS VEHICLES

ZeCar

ZeCar


Das britische Kleinstunternehmen Stevens Vehicles besteht im Grunde aus Vater und Sohn, die auf Abruf zwei selbst entwickelte Elektroauto-Modelle herstellt, einen 4-Sitzer und einen Lieferwagen.

Der ,ZeCar’ verfügt über fünf Türen, bietet Platz für Gepäck, ist 3,00 m lang und 1,76 m hoch. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h, die Reichweite mit Bleiakkus bis zu 160 km.

Neben dem Lieferwagen ,Zevan’ soll auch ein ,Zecab’ im Angebot sein. Allzu viele Details sind jedoch nicht erfahrbar, ebenso wie auf der Seite der Firma auch keine Preise stehen.

SUBARU


Subarus Mutterkonzern Fuji Heavy Industries (FHI) setzt 2008 voll auf die Kommerzialisierung des Elektroautos ,R1e’. Zu Test-Zwecken soll es schon 2009, ein Jahr früher als bislang geplant, in Japan auf den Markt kommen.

R1e mit Schnell-Ladegerät

R1e mit Schnell-Ladegerät

Die Tokyo Electric Power Company (TEPCO), Japans größter Energieversorger und Technologiepartner von Subaru, läßt bereits 40 Exemplare des 40 kW / 54 PS starken Zweisitzers zur Erprobung und Weiterentwicklung fahren, und 2009 sollen weitere 100 Stück dazu kommen. Auch die New York Power Authority (NYPA) nimmt ab Sommer 2008 zwei Fahrzeuge in Probebetrieb.

Bis 2013 peilt man einen Fahrzeugpreis von 12.000,- € an, und ab 2015 soll vor allem dank der Massenfertigung der Batterien ein Fahrzeugpreis von rund 9.000,- € möglich werden.

Der Subaru ,R1e’ besitzt von NEC entwickelte 346 V Lithium-Ionen-Batterien, die sich ohne Verringerung der Lebensdauer auch partiell oder schnell aufladen lassen.

Im Juni 2008 gibt Subaru die erfolgreiche Entwicklung des Plug-in Konzept-Elektrofahrzeugs ,Stella’ bekannt, an dem seit 2006 gearbeitet wird. Fünf Exemplare werden den Teilnehmern des G8-Gipfels im Juli in Toyako, Hokkaido, zur Verfügung stehen. Der Wagen kombiniert das EV-System des ,R1e’ mit dem (bislang konventionell angetriebenen) Mini-Auto Subaru ,Stella’.

Die 853,7 km zwischen  Tokio und Hokkaido legt (neben einem Mitsubishi ,i MiEV’, s.d.) auch ein Subaru ,R1e’ zurück, der dabei Strom im Wert von knapp 17 $ verbraucht – im Vergleich zu dem Bedarf eines vergleichbaren, konventionellen Benziners von über 120 $.

Auf der Messe für Öko-Produkte im Dezember 2008 in Tokio präsentiert Subaru, das auch kleine Flugzeuge baut, nicht nur den ,Stella’, sondern auch das neue 80/2.0 Windkraftwerk, dessen 2 MW Stromleistung den Elektrowagen antreiben soll. Immerhin hatte das japanische Umweltministerium bereits angekündigt, daß die Ladenetz-Firma Better Place auch nach Japan kommt, wobei der elektrische ,Stella’ Teil des Projekts in Yokohama und anderen Städten sein wird.

SUNMOTOR GROUP LLC


Coupé DX

Coupé DX

Das 2005 gegründete Unternehmen mit Sitz in Massachusetts beginnt im Dezember 2008 mit der Einführung seines Sunmotor ‚Coupé DX’ in den US-Markt.

Das Fahrzeug sieht aus wie ein getunter ‚Smart’ mit stark veränderter Frontscheibe, und hat auf dem verlängerten Dach ein 300 W PV-Paneel das genügend Strom erzeugt, um an einem sonnigen Tage damit 24 km weit zu fahren. Die Gesamtreichweite soll bis zu 250 km betragen.

Weitere Informationen sind bislang nicht zu erfahren, weder über die Motorleistung noch über die Art der Batterien. Auch ein Preis wird noch nicht genannt... und das Ganze wirkt recht ominös.

SUNRED

 

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SUZUKI

 

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TARA INTERNATIONAL


Tara International, ein Teil der seit 1921 bestehenden Bengal Enamel Works Ltd., stellt im März 2008 das ,billigste Auto der Welt’ vor – und macht damit dem ,Nano’ des ebenfalls indischen Tata-Konzerns Konkurrenz (s.u.).

Titu

Titu

Das Unternehmen, das u.a. auch in der IT- und Telekommunikationsbranche tätig ist, Tanks und Silos anbietet sowie Immobiliengeschäfte macht, beginnt im Juli gemeinsam mit der chinesischen Firma Aucma die Produktion des 850 kg leichten, Batterie-betriebenen 2-Sitzers ,Titu’ – ein weiterer Smart-Klon (!), diesmal mit veränderter Frontpartie, der mit einem 3 kW (o. 5 kW) Elektromotor ausgestattet ist und als Grundversion in Indien nur 99.000 Rs kosten soll (ca. 2.450 $).

Das Aufladen der 10 Stück 6 V / 200 Ah Batterien (o. 4 Stück 12 V / 200 Ah) an einem 220 V / 15 A Anschluß dauert 8 h, anschließend kann man 100 km (o. 130 km) weit fahren. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 55 km/h.

Für den indischen Markt sollen noch verschiedene 2-, 3- und 4-rädrige Elektro-Fahrzeuge entwickelt werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt stehen in der Fabrik in Palta, nur wenige Kilometer von Kalkutta entfernt, vier Varianten von Elektroautos auf dem Hof: Neben dem ,Titu’ gibt es den ,Tiny’, einen Viersitzer, sowie einen Tara-Shuttle (14-sitziger, seitlich offener Bus, 4,5 kW, 30 km/h Spitze, 12 Stück 6 V / 180 Ah Batterien, Reichweite 70 km, Ladezeit 12 h) und einen Tara-Carrier, die jeweils um die 500.000 Rs kosten sollen.

Außerdem arbeitet das Unternehmen an einem Elektro-Bike zu einem Preis zwischen 12.000 Rs und 35.000 Rs. Abgesehen von West-Bengalen hat das Unternehmen noch Produktionsstätten in Pondicherry und Lucknow. 

TATA MOTORS


Das Unternehmen ist der größte Automobilhersteller Indiens und gehört mehrheitlich zur Tata Group, einem 1870 gegründeten indischen Mischkonzern mit Hauptsitz in Mumbai, dem insgesamt 98 Unternehmen angehören. Tata Motors selbst ist aus dem Lokomotivenhersteller TELCO (TATA Engineering and Locomotive Company) hervorgegangen.

Berühmt wird Tata durch seine Ankündigung im Januar 2008, mit dem Tata ,Nano’ das billigste viersitzige Auto der Welt zu einem Preis von nicht mehr als 2.500 $ (~ 1.700 €) auf den Markt bringen zu wollen. Der Wagen wird mit einem 33 PS starken 623 ccm Zweizylindermotor angetrieben, der im Heck untergebracht ist. Die dreitürige Basisversion ist 3,10 m lang, 1,50 m breit und 1,60 m hoch. Für Europa soll der Wagen mit einem Dreizylinder-Aggregat ausgerüstet werden.

Außerdem vereinbart das Unternehmen mit Chrysler die Entwickelung einer elektrischen Version des populären ,Ace’ Mini-Lastwagens von Tata, der den Eintritt ins Geschäft mit Elektromobilen auf dem amerikanischen und europäischen Markt ebnen soll. Die ersten Prototypen sind bereits marktreif, und Tata will ab Jahresende mit dem Export von jährlich 10.000 Exemplaren beginnen, was mittelfristig auf 50.000 Stück angehoben werden soll.

Nano

Nano

Eine Passagier-Variante des Bestsellers ,Ace’ wurde bereits 2007 vorgestellt, und inzwischen wird in Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern an neuen Antriebstechniken mit Strom und Biodiesel gearbeitet, ebenso denkt man über Hybrid-Motoren und Brennstoffzellen nach.

Seit dem März 2008 gehören dem Fahrzeughersteller die Firmen Land Rover und Jaguar, die er für 2,3 Mrd. $ von Ford gekauft hat. Zusammen mit diesen beiden Marken erwirbt Tata auch die Markenrechte an den Marken Rover, Daimler und Lanchester.

Mitte des Jahres wird bekannt, daß das indische Billigauto Nano in etwa einem Jahr auch als 25 kW / 33 PS Elektroversion mit 200 km Reichweite auf den Markt kommen soll. An der Entwicklung arbeitet Tata gemeinsam mit der 1997 gegründeten norwegischen Elektroautospezialfirma Miljöbil Grenland. Die ersten Fahrzeuge dieses Typs sollen  noch vor Ende des Jahres vorgestellt werden.

Zeitgleich gibt es aber auch Meldungen, denen zufolge Tata auch mit einem pneumatisch betriebene Modell liebäugelt, das den Druckluft-Motor von MDI nutzt (s.d.). Hier bei wird die kalte, in den Tanks bis zum 300-fachen des Atmosphärendrucks verdichtete Luft erwärmt und in die Zylinder eines Kolben-Motors geleitet. Da hierbei keinerlei Verbrennung stattfindet, ist das Auto praktisch ohne Emissionen. Ein mit Luft betriebener Nano wäre in der Lage bis zu 200 km für umgerechnet 3 $ (in Form von Elektrizität zum Verdichten der Luft) zurückzulegen.

Offiziell gibt Tata nichts zu dieser Druckluftvariante des ,Nano’ bekannt, und es ist unsicher, was diese Option kosten würde. Allerdings scheint sich das Unternehmen damit – und in Zusammenarbeit mit der Firma Zero Pollution Motors – an dem Automotive X-Prize-Wettbewerb beteiligen zu wollen (s.d.).

Im September 2008 stoppt Tata nach monatelangen Protesten Zehntausender Landwirte und Aktivisten den Bau einer neuen Fabrik für 350 Mio. $ in Singur, im ostindischen Bundesstaat Westbengalen, in der im Oktober die Produktion des ,Nano’ beginnen sollte. Die Landwirte fühlen sich für ihre in ein Industriegebiet umgewandelten Äcker nicht ausreichend entschädigt. Die Firma erwägt nun, die Nano-Produktion in ein anderes seiner sechs Werke zu verlegen. Anfang Oktober fällt die Entscheidung, das im Laufe der vergangenen zwei Jahren fast fertig gebaute Werk nicht in Betrieb zu nehmen, um die Angestellten vor gewalttätigen Protesten der Bauern zu schützen. Die 350 Mio. $ Investitionen schreibt Konzernchef Ratan Tata einfach ab.

Der neue Standort für die Nano-Produktion liegt in Sanand, nahe Ahmedabad, im westindischen Bundesstaat Gujarat, wo Anfang November der Grundstein für eine 416 Mio. $ Fabrik gelegt wird. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge verzögert sich dadurch jedoch bis mindestens Anfang 2009. Pro Jahr sollen zunächst 250.000 Nanos hergestellt werden, was in den kommenden Jahren dann auf 500.000 Stück gesteigert werden soll.

Gemeinsam mit einem (unbenannten) norwegischen Unternehmen entwickelt Tata den ,Indica EV’, eine elektrischen Version seiner Fließheck-Limousine für 4 Personen, die 2009 in Norwegen auf den Markt kommen soll, da das Land die notwendige Infrastruktur hat um EVs in großer Zahl zu versorgen, allein in Oslo gibt es bereits 400 Ladestationen. Derzeit arbeitet der Automobilhersteller an fünf Prototypen auf Basis des ,Indica’.

Der Wagen wird Lithium-Ionen-Batterien von Electrovaya verwenden und mit voller Ladung bis 200 km weit kommen, die Ladzeit beträgt etwa 8 h. Auf Tempo 100 beschleunigt er in weniger als 10 Sekunden. Hergestellt wird das Elektroauto bei Miljø Innovasjon, deren Anteilsmehrheit für 1,9 Mio. $ von Tatas britischer Tochtergesellschaft, der Tata Motors European Technical Centre, übernommen wird. Miljø Innovasjon ist eine Tochtergesellschaft der Miljøbil Grenland, die vor einem Jahrzehnt als ein Elektrofahrzeug-Flottenbetreiber gegründet wurde. Bei einem Erfolg in Norwegen will Tata den Wagen 2010 auch nach Indien bringen. Ein Preis wird noch nicht genannt.

Tata zeigt den Kleinwagen als Prototyp mit Elektroantrieb erstmals auf der Motor Show in Bologna im Dezember 2008. Der umgerüstete Indica kommt auf 40 kW / 54 PS und von 0 auf Tempo 100 in 9,0 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 120 km/h, die Reichweite der Lithium-Ionen-Akkus gibt der Hersteller mit rund 200 km an. Danach muß der rund 3,70 m lange Viertürer für bis zu 8 h zum Laden an die Steckdose.

TEIJIN

 

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TENDER ELECTRIC CAR

 

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TESLA


Im Januar vergießen die Fans des Elektrosportwagens heiße Tränen, als die Fotos der Crash-Tests veröffentlicht werden. Die potentiellen Käufer müssen sich noch gedulden, der neue Termin für den Produktionsstart der für dieses Jahr geplanten (und schon ‚versprochenen’) 650 Exemplare des ,Tesla’ ist der 17. März 2008. Das letzte Modell der ’08er Serie soll Anfang nächsten Jahres vom Band rollen, anschließend wird das ’09er Modell in Produktion genommen. 2009 will Tesla rund 1.800 Autos verkaufen.

Die neuen Spezifikationen des Zweisitzers mit Aluminium-Chassis und Kohlefaser-Karosserie lauten: 185 kW / 248 PS Elektromotor, 0 – 100 km/h in 5,7 Sekunden,  Reichweite 350 km, Höchstgeschwindigkeit 200 km/h. Die Ladezeit der 6.831 kleinen Lithium-Ionen Laptop-Akkus mit einem Gesamtgewicht 450 kg, die Tesla in einer versiegelten Kiste hinter den Sitzen verborgen hat, beträgt an einem Schnell-Ladesystem 3 h bis 3,5 h, an einer Haushaltssteckdose zwischen 16 h und 18 h. Die Lebensdauer von 500 bis 600 Ladezyklen entspricht einer Laufleistung von etwa 160.000 km, danach muß man neue Batterien für rund 13.000 € kaufen (Stand 2008).

Tesla Batterie

Tesla Batterie

Die in Japan hergestellten Zellen entsprechen den dortigen strengen Umweltgesetzen und bestehen zum Großteil aus Lithium-Metalloxid ohne Beimischungen von Blei, Quecksilber, Cadmium, Chrom IV oder polybromierten Biphenylen (PBB) bzw. polybromiertem Diphenylether (PBDE). Der Preis des Wagens variiert derweil zwischen 98.000 $ und 109.000 $.

Am 1. Februar 2008 bekommt der Tesla-Vorsitzende Elon Musk in San Carlos, Kalifornien, tatsächlich die Schlüssel für das erste Serienmodell des Roadsters a.k.a. ,P1’ überreicht.

Eine Reihe von Investoren wie Musk selbst und die Investitionsfirma Valor Equity Partners stecken im Februar weitere 40 Mio. $ in das Unternehmen – zur Finanzierung der Produktion des Roadsters, zur Schaffung eines Händler- und Servicenetzes und zur Weiterentwicklung der früher als ,WhiteStar’ bekannten viertürigen Limousine. Geplant sind zwei verschiedenen Versionen des 5-Sitzers, eine rein elektrische Version (360 km Reichweite) und ein Benzin-Elektro-Hybrid, der mit einen Range Extender ausgerüstet ist und fast so weit kommt wie die elektrische Version, d.h etwa 640 km. Unter dem Namen ,Model S’ (für Sedan) sollen die Fahrzeuge zu einem Preis von rund 60.000 $ ab 2010 produziert werden.

Im März gibt das Unternehmen bekannt, sich ebenfalls am Automotive X Prize beteiligen zu wollen, während der ,Roadster’ in Großbritannien endlich vom Fließband der Lotus-Fabrik in Hethel rollt. Allerdings nur als bereiftes Chassis ohne Antrieb, denn die Endmontage von Akku, Getriebe und Motor erfolgt erst im Firmenhauptquartier in San Carlos.

Bis zu diesem Zeitpunkt hat Tesla Motors innerhalb von dreieinhalb Jahren rund 100 Mio. $ in die Entwicklung des Fahrzeugs gesteckt und während dessen 27 Prototypen gebaut. Der neue Antriebsstrang namens ,Powertrain 1.5’ begeistert jetzt sogar die Entwicklungsingenieure selbst.

Tesla Silver

Tesla Silver

Der erste Wagen, der vom Band gerollt ist, geht an den Mitbegründer des Unternehmens und ehemaligen CEO Martin Eberhard, der sein Auto im April bekommen soll. Tatsächlich dauert es dann noch bis Juli, bis es soweit ist.

Der erste Tesla Store wird im Mai 2008 Santa Monica Boulevard in L.A. eröffnet, es ist der erste von fünf, die derzeit in den USA geplant sind. Im Juli wird in der Nähe des Produktionsstandortes San Carlos im Silicon Valley der zweite Händlerbetrieb folgen, mittelfristig sollen weitere Verkaufsräume in New York, Chicago, Miami und Washington D.C. eröffnet werden.

Zu diesem Zeitpunkt wird auch bekannt, daß die Fabrik zur Produktion der ,Model S’ Limousine nicht wie geplant in Albuquerque, New Mexiko, sondern statt dessen in der Bay Area in Kalifornien errichtet werden soll. Gerüchteweise hört man, daß das Unternehmen auch an einem reinen Elektroauto für weniger als 30.000 $ arbeitet.

Große Erwartungen werden außerdem an den neu eingestellten ehemaligen Chrysler-Manager Donoughe Mike geknüpft, der als stellvertretender Leiter (o. Vizepräsident) der Abteilung Fahrzeugtechnik und Produktion diese zukünftig stramm voranbringen soll.

Nachdem Martin Eberhard seinen elektrischen Tesla ,Roadster’ bekommt, bloggt er begeistert über seine Fahrerlebnisse – mit reinem Solarstrom, den er von seiner 5,2 kW Anlage auf dem Dach bezieht.

Nach dem Marketingerfolg in den USA nimmt Tesla jetzt Europa ins Visier. Auf der British Motor Show im Juli 2008 in London ist das Interesse an Elektroautos passenderweise auch sehr groß, ein Fünftel der Hallenfläche ist für saubere Stromer reserviert! Die Fahrzeuge stehen hoch im Kurs, weil ihre Besitzer keine Citymaut zahlen müssen. Nun können auch Kunden in Europa die Autos bestellen, die ab Frühjahr 2009 ausgeliefert werden sollen. Das kann aber eng werden, denn bei einer Produktionsrate von derzeit zehn und im nächsten Frühjahr höchstens 40 Fahrzeugen pro Woche übersteigt die Nachfrage bei weitem das Angebot. Andererseits bekommen Europäer eine 300 PS Version ohne Schaltung, während Tesla in Kalifornien noch den alten Motor mit 250 PS und Zweiganggetriebe ausliefert.

Für die ersten 250 Autos aus einer sogenannten ,Signature Edition’ verlangt Tesla bei Vertragsschluß eine Anzahlung von 50.000 €, und bei der Auslieferung werden noch einmal 49.000 € plus Steuern fällig. Damit liegt der Preis wesentlich höher als früher angegeben. In Deutschland wird der Endpreis inklusive Mehrwertsteuer mit 118.000 € angegeben.

Im August 2008 wird als Finanzchef Deepak Ahuja eingestellt, der zuvor bei Ford 15 Jahre das Produktentwicklungsprogramm für Kleinwagen gemanagt hat. Ebenfalls in diesem Sommer erscheinen die ersten Fahrberichte des ‚Tesla Roadster’ in der Auto-Presse. Bis auf die ,relativ bescheidene Verarbeitung’ und das ,dünne Stoffdach’ wird kaum etwas beanstandet. Immerhin scheint die gut 1,2 t schwere E-Flunder mit ihren 45 kWh im Kofferraum tatsächlich in lediglich 3,9 Sekunden auf Tempo 100 zu kommen. Einigen Testern verging allerdings die Lust am Fahren beim 200 km/h Autobahncheck, da bei deutlich über 11.000 Umdrehungen der E-Antrieb zumindest akustisch überfordert wirkt. Ebenfalls signifikant lauter wird der Antrieb wenn man bremst, da aus dem Motor dann zugleich Bremse und Stromgenerator wird. In dieser sogenannten Rekuperationsphase soll der Wagen wie eine verlangsamende Straßenbahn klingen.

Tatsächlich wird inzwischen ein Preis von 185.000 $ (für Europa) genannt, wohin ab Anfang 2009 rund 250 Wagen gehen. In den USA liegen bereits über 1.100 feste Bestellungen vor, darunter von Promis wie George Clooney, Matt Damon, Brad Pitt und Arnold Schwarzenegger.

Ebenso neu eingestellt wird als Design-Director Franz von Holzhausen, der ab 2005 bei Mazda North America für die Konzeptfahrzeuge zuständig war, wie z.B. für den ‚Furai’ Ethanol-Wankel-Rennwagen (s.d.), eine Studie auf der Basis des ,Courage C65’ mit satten 450 PS.

Ebenfalls im August 2008 geht die Meldung durch die Presse, daß Tesla Motors seine Lithium-Ionen-Batterie-Technologie für die 150 elektrischen ,Smart fortwo’ liefern wird, die als erste Testflotte in Berlin auf die Straße kommen wird (s.d.).

Im September gibt Tesla bekannt, daß man die Firma BorgWarner ausgesucht habe, um das neue 1-Gang-Getriebe mit bis zu 14.000 U/min für die aktualisierte Version 1.5 des Antriebsstrangs zu produzieren. Dazu gehören ein stärkerer Wechselrichter und ein Motor mit 30 % mehr Drehmoment. Außerdem soll sich die Reichweite auf knapp 400 km erhöhen.

Bis zu diesem Zeitpunkt hat Tesla nur 27 ,Roadster’ ausgeliefert, doch nun scheinen sich die Dinge zu beschleunigen.

Tesla bestätigt, das Werk zur Produktion der Fünf-Personen-Luxus-Limousine ,Model S’ in San Jose, Kalifornien, zu errichten, wo auch der neue Firmensitz sein wird. Mit dem Bau der 250 Mio. $ Fabrik soll im Sommer 2009 begonnen werden, die ersten Fahrzeuge sollen dann in der zweiten Jahreshälfte 2010 vom Band rollen und 60.000 $ kosten. Zur Finanzierung der neuen Anlage, die in der Lage sein wird, mindestens 15.000 Limousinen pro Jahr (oder bis zu 30.000 bei einer zweiten Schicht) herzustellen, sollen zusätzliche Investitionsmittel beschafft werden, z.B. von Goldman Sachs, sowie eine Darlehensbürgschaft des Department of Energy.

Außerdem werden ein paar Details zum ,Model S’ bekanntgegeben, das Anfang 2009 vorgestellt werden soll. Der Wagen sei so designt worden, daß ein schneller Akku-Tausch möglich ist – ähnlich dem Konzept von Better Place (s.d.) – was als Nebeneffekt auch die Wartungsfreundlichkeit erhöht habe.

Tesla soll sich außerdem bemühen, in Partnerschaft mit anderen großen Autoherstellern ein Low-Cost-Elektrofahrzeug der dritten Generation zu entwickeln, das 20.000 $ - 30.000 $ kosten soll.

Ende September 2008 startet die von Tesla-Chef, PayPal-Mitbegründer und Multimillionär Elon Musk privat finanzierte ,SpaceX Falcon 1’ vom Kwajalein Atoll im Pazifik erfolgreich ins All – beim vierten Versuch. Wie viele andere Technik-Visionäre mit Geld engagiert sich Musk auch in der neuen, privaten Raumfahrt, welche die bisherige, rein staatlich finanzierte, über kurz oder lang ablösen wird. Hoffentlich werden sich auch hier neue Antriebskonzepte durchsetzen...

Tesla vor der Downing Street No. 10

Tesla vor der
Downing Street No. 10

Die Finanzkrise scheint auch auf Tesla durchzuschlagen. Im Oktober wird der Vorstandvorsitzende Elon Musk, der etwa 55 Mio. $ in das Unternehmen investiert hat, auch zum CEO des Unternehmens, während Ze’ev Drori zum stellvertretenden Vorstand gemacht wird. Man hofft dadurch den Liqiuditätsengpaß zu überstehen. Außerdem werden das Büro in Michigan mit 30 Mitarbeitern sowie das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Rochester Hills, in der Nähe von Detroit, geschlossen. Tesla wird sich ferner auf die Produktion des Roadsters konzentrieren, sowie auf den Verkauf des Antriebsstrangs an andere Automobilhersteller, um innerhalb von sechs bis neun Monaten wieder einen positiven Cash-Flow zu erreichen. Die Produktion das ,Modell S’ wird voraussichtlich auf Mitte 2011 verschoben.

Im November gelingt es dem Unternehmen, das laut eigenen Aussagen nur noch 9 Mio. $ auf den Bank hat, über Wandelanleihen weitere 40 Mio. $ zu beschaffen, die zur Hälfte Musk selbst zeichnet – der damit nun schon 75 Mio. $ in Tesla gesteckt hat.

Werbekräftig ist ein Besuch in der Londoner Downing Street No. 10, wo sich der britische Premierminister Gordon Brown den ‚Tesla’ sehr interessiert anschaut.

Auf der Essen Motor Show 2008 Ende November zeigt der deutsche Auto-Tuner Brabus eine aufgemotzte Version des Tesla ‚Roadster’. Motor und Antriebsstrang blieben zwar unangetastet, dafür gibt es eine matt-weiße Lackierung, neue Felgen und einen Geräusch-Generator, der nicht nur den Sound eines V8-Motors oder Rennwagens simuliert, sondern dem Fahrer auch die Möglichkeit gibt, seine Touren im akustischen Stil des 21. Jahrhunderts zu genießen, mit Klängen wie ,Beam’ oder ,Warp’. Der winzige Heckspoiler sieht allerdings ziemlich lächerlich aus, und auch die unten hervor scheinenden blauen LED’s wirken eher billig (sofern sie nicht nur eine Messedeko darstellten...).

Ebenfalls im November fordert Tesla ungefähr 400 Mio. $ aus dem staatlichen Darlehenspaket von 25 Mrd. $, das die stark angeschlagenen US-Automobilhersteller (retten und) zur Produktion effizienterer Fahrzeuge motivieren soll.

Anfang Dezember 2008 wird der 100. ‚Roadster’ ausgeliefert – an Sam Perry, Präsident des Startup-Beratungsunternehmen Ascendance Ventures und Mitglied der Umwelt-Unternehmer. Gleichzeitig wird bekannt, daß der Bau der neuen Fabrik in San Jose, Kalifornien, im Zuge der aktuellen Finanzkrise wieder fraglich geworden ist.

THINK GLOBAL AS


Der Zweisitzer ,Think City’ (manchmal auch mit einem ! statt mit dem i geschrieben: TH!NK), der seit November 2007 produziert wird, soll ab Mitte 2008 in Skandinavien und in der Schweiz für etwa 20.000 € verkauft werden (3,12 m lang, Leergewicht knapp 1.400 kg, 30 kW 3-Phasen Elektromotor, Vorderradantrieb, 100 km/h Höchstgeschwindigkeit, Reichweite 180 km).

Das Unternehmen hat alleine in Norwegen bereits 1.500 Vorbestellungen, während das Werk in Aurskog, außerhalb von Oslo, eine Jahreskapazität von 10.000 Pkw hat, die im Laufe des Jahres 2009 auch erreicht werden soll. Zur Optimierung der Fertigung engagiert Think die Profis von Porsche Consulting. Erster Kunde ist eine Energiegesellschaft im Berner Oberland, die 200 Autos bestellt.

Die bekennenden Elektroauto-Fans und Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page hatten 2007 in ihrer kalifornischen Firmenzentrale eine Konferenz mit dem Titel ‚Rethinking Think’ organisiert, um den Norwegern bei der Strategiefindung zu helfen. Herausgekommen ist dabei ein Geschäftsmodell, bei dem für 200 € Monatsgebühr ein Abo für Strom, Batteriewartung und Versicherung angeboten wird. Think-Kunden sollen ihr Fahrzeug außerdem über das Web bestellen, erst dann wird das Fahrzeug gebaut.

Th!nk Ox Solardach

Th!nk Ox Solardach

GE Energy Financial Services, die Investitionsabteilung der General Electric Co. in Stamford, Connecticut, meldet im März 2008, daß man 4 Mio. $ in Think investieren wird (neben den 20 Mio. $ für den Batterie-Hersteller A123Systems seit 2006). Think hat bereits eine Liefervereinbarung unterzeichnet, in deren Folge die Wagen von Think mit den patentierten Nanophosphat-Lithium-Ionen-Akkus von A123Systems bestückt werden. Die Firma arbeitet parallel aber auch mit dem Batteriehersteller EnerDel Inc. zusammen.

Auf dem Genfer Autosalon stellt das Unternehmen seinen elektrischen 5-Sitzer ,Th!nk Ox’ vor, der ab 2011 in Produktion gehen soll (130 km/h Höchstgeschwindigkeit, Reichweite 200 km). Der außen unlackierte und auch innen zu 95 % recyclebare Wagen besitzt ein Solar-Dach, das den Innenraum im Sommer auch bei ausgeschaltetem Motor kühl hält und am Strand sogar genug Strom liefert um das Soundsystem zu betreiben.

Das Basismodell des 1,5 t schweren ,Th!nk Ox’ hat einen elektrischen 60 kW Antrieb und kann in weniger als 8,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Das Design ermöglicht es, zwei verschiedene Akkus einzusetzen: entweder Zebra Natrium-Batterien (niedrige Kosten, hohe Reichweite) oder flache Li-Io-Packs (sportliches Fahren bei geringerer Reichweite), die sich an einem Off-Board Schnell-Ladegerät in weniger als einer Stunde auf 80 % ihrer Kapazität aufladen lassen. Eine komplette Aufladung der leeren Batterie an einer europäischen Standard-Steckdose mit 230 V / 16 A dauert mit dem On-Board-Ladegerät etwa 12 h. Das Batteriegewicht beträgt etwa 350 kg.

Das Unternehmen plant verschiedene Versionen des Fahrzeugs: Die ,MPV’-Version ist als Taxi mit größerem Kofferraum und leichtem Ein- und Ausstieg gedacht, das Coupé und die Sport-Versionen haben eine größere Akku-Kapazität für mehr Leistung, womit sie eine höhere Geschwindigkeiten erreichen und eine Reichweite bis zu 450 km bekommen sollen.

Zu diesem Zeitpunkt fahren bereits 1.200 Elektrofahrzeuge von Think in Norwegen herum.

Im April gibt das Unternehmen bekannt, daß der ,Think City’ ab Ende des Jahres in den USA in Verkauf gehen soll, für einen Preis zwischen 15.000 $ und 17.000 $ (andere Quellen: 25.000 $). Er soll in Südkalifornien von der Tochter Think North America gebaut werden, die Mitfinanzierung übernehmen Wagnis-Kapitalgesellschaften wie RockPort Capital Partners und das Investitions-Schwergewicht aus dem Silicon Valley, Kleiner, Perkins, Caufield & Byers. Da der Akku die mit Abstand teuerste Komponente ist, wird er zu einer Monatsrate von 100 $ - 200 $ verleast.

Im September 2008 wird bekannt, daß Think bereits mehr als 97 Mio. $ von Draper Fisher Jurvetson, Rockport Capital, GE Energy Financial Services, Element Venture Partners, Capricorn Investment Group, Wintergreen Advisers, CG Holdin, Hazel Capital und Kleiner Perkins Caulfield & Byers bekommen hat, um die Produktion hochzufahren.

Trotzdem häufen sich im Dezember 2008 Meldungen, denen zufolge das Unternehmen in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten steckt, da die norwegische Regierung angekündigt hat, ein kurzfristiges Darlehen über 100 – 200 Mio. Norwegische Kronen (~ 14,5 Mio. $ bzw. 29 Mio. $) nicht zu gewähren. Das Unternehmen stoppt daher die Produktion seiner ,City’ Elektrofahrzeuge und reduziert die aktive Belegschaft bis Januar von 250 auf 50 Mann.

Think hofft auf eine Wiederaufnahme der Produktion im ersten Quartal 2009. 

TIANJIN QINGYUAN ELECTRIC VEHICLE CO. LTD

 

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TOYOTA


Schon im Januar 2008 kommt die erste Meldung von Toyota, daß nämlich ab 2010 einen Plug-in-Hybrid (PHEV) anbieten will – als Konkurrenz zum ,Volt’ von GM. Dabei soll es sich um einen ,frisierten’ ,Prius’ handeln, der mit Lithium-Ionen-Batterien aus der Kooperation mit Panasonic ausgestattet ist – und eine sehr bescheidene (rein elektrische) Reichweite von 10 km hat (Ladezeit 4 h).

Außerdem will das Unternehmen 2010 auch wieder an dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilnehmen – mit einem Hybrid. Man hatte 1999 dort aufgehört, um sich voll auf die Formel 1 zu konzentrieren. Andererseits gewann das Toyota-Team in einem ,Supra HV-R’ Hybrid im Sommer 2007 das 24-Stunden-Rennen von Tokachi, ein umgebauter 480 PS Super GT-Rennwagen mit drei Hybrid-Motoren (2 Radnabenmotoren in den Vorderrädern und ein 150 kW Elektromotor an der Hinterachse) und Bremsenergie-Rückgewinnung an allen vier Rädern.

1 / X (Grafik)

1 / X (Grafik)

Im Februar 2008 präsentiert Toyota in Chicago sein ,1 / X’-Konzept, ein Hybrid, zwar kleiner als ein Prius, aber mit dem gleichen Innenraumvolumen. Der Viersitzer vereint die konkurrierenden Ziele Hybridantrieb und Leichtbau. Die Karosserie soll komplett aus Kohlefaser-Verbundmaterial bestehen, mit nur 420 kg Leergewicht wiegt die Studie gerade einmal ein Drittel des serienmäßigen Prius. Der 500 ccm Zweizylinder kann mit Benzin und/oder Ethanol betrieben werden, Basis dafür ist die Flexible-Fuel-Vehicle-Technologie (FFV) in Kombination mit dem PHV-Antrieb.

Wesentlich spritziger ist dagegen das Konzept des Hybrid-Sportwagens ,FT-HS’, das schon letztes Jahr vorgestellt wurde. Von dem Wagen, der durch das Toyota Forschungs- und Design-Team in Kalifornien genaut wurde, ist inzwischen bekannt, daß er einen 650 V 197 PS Elektromotor mit einem 292 PS 3,5 Liter V-6 Benziner kombiniert, und in rund 4 Sekunden auf Tempo 100 kommt. Toyota will damit künftig gegen Rivalen wie den Nissan ,GT-R’ und den Porsche ,911’ antreten.

Ansonsten geht es bei Toyota zumeist um den ,Prius’ – ein Bestseller, dessen 3. Generation auf der Detroit Auto Show 2009 vorgestellt werden soll – und den ,Lexus’, der ebenfalls recht gut verkauft wird, und von dem dann ein Vollhybrid-Modell präsentiert werden wird.

Der neue ,Prius’ könnte möglicherweise dem ,Hybrid X’ Konzept ähneln, das bereits auf der Automesse Genf 2007 gezeigt worden ist. Sicherlich wird der Wagen mit einem Lithium-Ionen-Akku aus der Zusammenarbeit mit Panasonic und einem stark überarbeiteten ,Hybrid Synergy Drive System’ ausgestattet sein. Er soll ab 2010 in Japan, den USA und Europa angeboten werden, Toyotaerwartet rund 500.000 Stück pro Jahr verkaufen zu können.

Hybrid X (Grafik)

Hybrid X (Grafik)

Übrigens: Diesel-Hybrid-Fahrzeuge will Toyota nicht herstellen, da sie einfach zu teuer wären.

Im April 2008 kündigt HyMotion, ein Geschäftsbereich des Batterie-Herstellers A123, an, daß ab Juli ein Plug-in Konversions-Modul ,L5’ für den Toyota Prius zur Verfügung stehen wird. Der Preis von 9.995 $ umfaßt die Installation und eine Drei-Jahres-Garantie. Das Modul besteht aus einer 5 kWh Nanophosphat-Lithium-Ionen-Batterie, die an einem regulären 120 V Anschluß aufgeladen wird und die elektrische Reichweite des Wagens auf 65 km erhöht.

Ende des Monats berichtet Toyota, daß bis dato 1.028.000 Exemplare des ,Prius’ die Werke verlassen haben (die 1. Generation ab 1997 , die erfolgreichere 2. seit 2004). Der gegenwärtige Verkaufspreis des Wagens in den USA beträgt 25.274 $.

Im Mai 2008 gibt es Schelte für Paul McCartney. Bereits 2005 hatte er seine US-Tour vom Autohersteller Lexus sponsern lassen, und nun schenkt die Toyota-Tochter dem 65-Jährigen eine neue 430 PS Hybrid-Luxuslimousine ,Lexus LS600H’ im Wert von 100.000 €. Und was macht der gute Paul? Er läßt sich den Schlitten einfliegen, womit er – jedenfalls nach Meinung der britischen Organisation ,CO2 Balance’ – den gesamten Klimavorteil, den das Hybrid-Fahrzeug jemals schaffen werde, ins Gegenteil verkehrt habe.

Pressemeldung im Juni zufolge testen Wissenschaftler des National Renewable Energy Laboratory in Golden seit zwei Jahren einen ,Prius’ Modell 2006, den sie mit einem Solar-Paneel auf seinem ovalen Dach sowie einer größeren Batterie versehen. Das Ergebnis ist ein Wagen, der 100 km auf Batterie läuft, wobei bei einer Geschwindigkeit oberhalb 55 km/h automatisch der Benzin-Motor anspringt um die Stromversorgung zu ergänzen. Ausgegeben haben die Forscher für die Batterie 40.000 $ und für die Solarzellen 2.500 $, was den Gesamtpreis des Wagens auf fast 70.000 anhebt.

Insgesamt werden 146 einzelne 10 cm2 Zellen aus kristallinem Silizium vom Anbieter Solar Electrical Vehicles aus dem kalifornischen Westlake Village zusammengeschaltet. Die auf dem Papier errechnete Gesamtleistung liegt bei 215 W, in der Praxis werden jedoch kaum mehr als 165 W erreicht.

Neben dem Solarbausatz fürs Dach von Solar Electrical Vehicles für 3.500 $ bietet auch Solatec ein ähnliches Set an, das ohne Installation 1.650 $ kostet, allerdings auch nur 24 W bietet. Der geringere Preis und die geringere Leistung ergeben sich aus der Verwendung weniger leistungsfähiger Dünnfilm-Solarzellen. Außerdem lädt das Solatec-System nicht die Hybrid-Batterie des Wagens, sondern eine zusätzliche Bleibatterie, welche die Klimaanlage, das Radio und andere periphere Systeme versorgt. Die Firma, die diese Technik bereits seit 2005 einsetzt, testet derzeit eine neue Version mit Zellen des Kunstoff-Photovoltaik-Entwicklers Konarka Technologies. Deren ästhetisches Paneel soll mehr wie eine Art Ralleystreifen auf dem Dach aussehen.

Sinnvoll klingen auch die Meldungen im Juli 2008 von Toyota direkt, denen zufolge der ‚Prius’ der nächsten Generation serienmäßig mit einem Solardach der Firma Kyocera Corp. ausgestattet werden soll, das einen Teil des Strombedarfs von 2 kW – 5 kW für die Klimatisierung liefern soll. Es ist jedoch nicht bekannt, wieviel die Sonnenkollektoren kosten werden, und wie viele Solar-Versionen Toyota überhaupt bauen wird.

Prius Solardach Konzept Grafik

Prius Solardach Konzept (Grafik)

Gleichzeitig beginnen auch bei Toyota die Veränderungen auf dem Automobilsektor durchzuschlagen: Die Produktion des neuen ‚Prius’ wird ab Ende 2010 in einem völlig neuem Werk in Blue Springs, Mississippi, beginnen, das sich gegenwärtig im Bau befindet. Ursprünglich sollten hier Highlander SUV hergestellt werden, was wegen der rückläufigen Umsätze und hohen Ölpreise zur Anlage in Princeton, Indiana, verlagert wird. Außerdem wird die Produktion der Schluckspecht-Modelle ‚Tundra pickup’ und ‚Sequoia SUV’ ab August zeitweilig ausgesetzt. Auch die Herstellung von V8 Motoren in Huntsville, Alabama, wird ausgesetzt. Man hofft, die Produktion im November wieder aufnehmen zu können.

Da sich der 2007 auf der Tokio Motor Show enthüllte und ab 2008 hergestellte ‚Crown Hybrid’ als etwas laut erweist, installiert Toyota ein ,Active Noise Control’ System, das mittels der Antischall-Technologie die Motorgeräusche im Innern um 5 dB bis 8 dB senkt.

Die Umwandlung des Prius in einen elektrischen Plug-in-Hybrid zu einem Preis von 10.400 $ führt z.B. die Firma Advanced Vehicle Research Center (AVRC) durch. Vier Mitarbeiter können einen Prius in etwa vier Stunden nachrüsten. Die Mechaniker entfernen das Ersatzrad aus dem Kofferraum, und ersetzen es durch einen 77 kg schweren Lithium-Ionen-Akku. Ein Stecker auf der Rückseite der Stoßstange kann mit jeder konventionellen Steckdose verbunden werden, wobei eine volle Ladung ca. 3,5 Stunden dauert und weniger als 75 US-Cent kostet. Die elektrische Reichweite des Autos steigert sich dadurch auf rund 55 km.

Die AVRC ist eines von acht US-Unternehmen die dazu autorisiert sind, die von 123Systems hergestellten Lithium-Ionen-Batterien zu installieren. Ein weiteres ist die Firma Gold Peak Industries North America, welche die 1,3 kWh Nickel-Metallhydrid-Akkus des ,Prius’ durch 6,1 kWh Packs ersetzt – für 12.500 $ einschließlich der Installation.

Im September 2008 kündigt Toyota an, daß die Plug-in-,Prius’, die bereits 2009 auf den Markt kommen werden, zuerst als gewerbliche Testflotten eingesetzt werden sollen. So tut sich Toyota z.B. mit dem Stromkonzern EDF Energy zusammen (u.a. Betreiber der französischen Atomkraftwerke), um mehr als ein Jahr lang die Plug-in-Hybrids einem Flottentest in Großbritannien zu unterziehen. Die Studie baut auf dem ersten europäischen PHV-Testprogramm von Toyota und EDF in Frankreich im September 2007 auf. Insgesamt stellt EDF Großkunden und Behörden 50 Fahrzeuge zur Verfügung, neben dem Toyota ,Prius’ sind ein Elektro-,Smart’ sowie der ,Greeny’ aus Indien (s.d.) im Einsatz. Genutzt wird dabei ein integriertes, innovatives Lade- und Abrechnungssystem, das mit einer neuen Generation öffentlicher Gebühren-Systeme kompatibel ist. EDF hat dazu beigetragen, die ersten 40 Ladepunkte in Großbritannien zu installieren, in den kommenden Monaten sollen weitere folgen.

Ende des Monats stellt der japanische Automobilhersteller weitere Konzepte mit alternativen Kraftstoffen vor, darunter ein,Camry’ Hybrid-Fahrzeug, das auf der Los Angeles Auto Show im November präsentiert wird. Es ist das weltweit erste und einzige mit Flüssiggas (komprimiertes Erdgas, CNG) betriebene Hybrid-Fahrzeug. Toyota entwarf den Wagen bei seiner Advanced Product Strategy Group und vergab die Konstruktion an die Firma Metal Crafters in Fountain Valley, Kalifornien. Die Reichweite des Wagens beträgt 400 km. Ein ähnlicher Versuch war 1999 wegen des billigen Benzinpreises bereits nach einem Jahr gescheitert.

Außerdem nimmt Toyota vier vollelektrische ,RAV4’ wieder in Betrieb und setzt sie an der Portland State University als lokale Shuttle-Fahrzeuge ein, wo der Stromversorger Portland General Electric für 7.500 $ die erste einer Reihe von Elektroauto-Ladestationen installiert.

Im Oktober 2008 erscheinen erste Fotos des nächstjährigen ‚Prius’ – der weitestgehend genauso aussieht wie sein Vorgänger. Die Szene ist enttäuscht.

Prius-Konzept für 2010

Prius-Konzept für 2010

Inzwischen sind vor allem in den USA schon einige hundert selbstgebastelter Elektro-,Prius’ unterwegs, Resultate einer wachsenden Bewegung, die nicht mehr auf die strombetriebenen Pkw der Autoindustrie warten will. Dazu ist aber eine Art ‚Hack’ notwendig, denn dem Wagen muß vorgegaukelt werden, daß sein Akku zu voll ist, so daß er bevorzugt im Strombetrieb fährt. Mit von der Partie sind sogar die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin mit ihrem Projekt ,RechargeIT’, dessen Ziel es ist, eine Firmenflotte von über hundert PHEVs aufzubauen.

Auf der LA Auto Show im November 2008 in Los Angeles feiert die Neuauflage des ‚Lexus RX’ ihre Weltpremiere, ein Crossover mit Hybridantrieb, der auch in Deutschland Mitte 2009 in den Handel kommen soll. Der neue Lexus ,RX 450h’ kombiniert einen 3,5 Liter V6 Benzinmotor (205 kW/275 PS) mit zwei leistungsstarken Elektromotoren (gemeinsam: 220 kW/295 PS). Weitere technische Details wird Lexus ab Januar bekanntgeben.

Im Dezember kündigt Toyota an, den Weiterbau der Fabrik in Blue Springs, Mississippi, erst einmal zu stoppen. Bislang habe man mehr als 300 Mio. $ investiert, doch man wolle die weitere Entwicklung auf dem Automarkt nun abwarten – obwohl sich der ‚Prius’ wie warme Semmeln verkauft.

Zeitgleich wird bekannt, daß die Motor Corp., der zur Zeit weltweit zweitgrößte Automobilhersteller, Prognosen zufolge seinen ersten operativen Verlust seit 71 Jahren hinnehmen muß. Bis kommenden März werden die Verluste rund 1,7 Mrd. $ betragen. Alle geplanten Kapazitätserweiterungen werden verschoben.

Durch schwere Schneestürme vom Stromnetz abgeschnittene Autobesitzer nutzen den Wagen als Stromquelle für ihre Häuser. Mittels eines 12 V zu 120 V Inverters betreibt z.B. ein John Sweeney drei Tage lang Kühlschrank, Gefriertruhe, TV, Holzofen-Ventilator und mehrere Lichter, wofür er knapp 20 Liter Benzin verbraucht.

Ende des Monats wird bekannt, daß Toyota auf der Detroit Motor Show im Januar 2009 das Konzept eines kompakten Elektroautos vorstellen wird. Die Studie heißt ,FT-EV’ (FT = future / EV = electric vehicle), und Pressemeldungen zufolge soll es sich um die Elektro-Version des Toyota ‚iQ’ handeln, die zu einem Preis von ca. 20.000 $ auf den Markt kommen wird.

Außerdem strebt Toyota eine Partnerschaft mit dem Subaru-Hersteller Fuji Heavy bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen an, wobei es primär um die Steuerung und Überwachung des Energieflusses der Batterie und um Motor-Komponenten der Elektrofahrzeuge geht. Fuji Heavy verwendet derzeit eine Lithium-Ionen-Batterie des Nissan-NEC-Joint-Ventures AESC (Automotive Energy Supply Corporation), doch das Unternehmen erwägt, seine Batteriebeschaffungsquellen um die PEVE (Panasonic EV Energy Co., das Gemeinschaftsunternehmen von Toyota und Panasonic) zu erweitern. Toyota hält einen Anteil von 16,5 % an Fuji Heavy.

TRIUMPH / GOWHEEL

 

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TWIKE

 

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UNICELL

Quickrider

Quickrider


Im Sommer 2008 wird auf der Green Fleet Expo III in Toronto ein ,Quicksider’ Elektro-Transporter Firma Unicell gezeigt: Die Elektromotoren erzeugen 230 PS / 172 kW, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 110 km/h, und die vollelektrische Reichweite im Sommer ca. 100 km, und ca. 65 km im (kanadischen) Winter. Die Zuladung beträgt 3 t. Der Transporter hat eine Fiberglas-Karosserie aus einem Stück sowie ein Edelstahl-Chassis, was dem Fahrzeug eine Lebensdauer von 15 Jahren verschaffen soll.

Purolator, ein kanadischer Kurierdienst in Toronto, wird ab 2009 in einem Pilot-Programm 5 bis 10 Stück des elektrischen Lieferwagens testen, die speziell an das kalte Wetter Kanadas angepaßt werden. 

UNIVERSAL ELECTRIC VEHICLE

 

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VECTRIX


Im März 2008 startet der im September des Vorjahres gegründete Importeur Vectrix Deutschland GmbH mit dem Direktvertrieb.

Der Vectrix ,Maxi-Scooter’ kostet 9.999 €, wiegt 210 kg und beschleunigt von 0 auf 80 km/h in 6,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 110 km/h, die Reichweite ca. 100 km bei 40 km/h. Die 120 V / 3,7 kWh Nickel Metal Hybride (NIMH) Batterie hat eine Lebensdauer von rund 10 Jahren, bei einer Fahrleistung von ca. 8.000 km im Jahr.

City Bird

City Bird

Der Roller wird an einer Steckdose in zwei Stunden wieder aufgeladen. Bisher wurden ca. 2.500 Exemplare serienmäßig produziert.

Ein schönes Foto von Mitte 2007 zeigt ein Projekt des italienischen Elektroroller-Hersteller Vectrix in Zusammenarbeit mit der Solon AG: Die erste von Solon gefertigte ,Solon-Mover’ Solartankstelle in Essen, an der die Vectrix-Scooter mit einem Spezialstecker angeschlossen werden können. Die Tankstelle ist 600 m2 groß und hat 12 zweiachsig nachgeführte Solarmodule mit zusammen 50 m2 Fläche. Die Tankstelle kann 4.000 km Vectrixroller-Fahrleistung speichern, wobei ein Kilometer etwa 9 €-Cent kostet. Bei der Nutzung einer üblichen Steckdose liegen die Kosten allerdings bei nur ca. einem Cent pro km.

Im Juli 2008 wird ein neues Geschäftskonzept aus Paris bekannt: Ein Fahr-Service von ,City Bird’ für eine Person – u.a. auch mit einem elektrischen Vectrix-Scooter. Während der Rush-Hour im Sommer die bestimmt bestmögliche Variante überhaupt. Man ist schnell und bekommt auch etwas zu sehen.

Zwei Vectrix-Scooter erhalten ab dem September 2008 eine wichtige Funktion an der Penn State University, wo zwei Polizisten damit ausgestattet werden um auf Patrouille und im Park der Uni ‚die Ordnung zu wahren’. Der Preis des aktuellen Modells ‚VX 1’ in den USA beträgt 9.395 $.

VENTURE VEHICLES INC.

 

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VENTURI AUTOMOBILES


Das Untenehmen aus Monaco schließt sich mit dem französischen Reifen-Hersteller Michelin zusammen, um einen trickreichen Elektro-Roadster namens ‚Volage’zu entwickeln, der mit acht Elektromotoren, zwei in jedem Rad, ausgestattet wird. Arbeiten alle acht Motoren zusammen, können sie mit rund 295 PS den 2-Sitzer in weniger als 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und weiter auf maximal 150 km/h. Das kurvenreiche Kohlefaser-Fahrzeug hat ein Touchscreen Armaturenbrett und soll mit seinen Lithium-Polymer-Batterien bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 km/h 320 km weit kommen.

Volage

Volage

Die Serienproduktion des 1.075 kg schwere Roadster ist in einer stark limitierten Kleinserie ab 2012 geplant, jeder einzelne ,Volage’ wird von Hand montiert. Ein Preis wird noch nicht genannt.

Das hier genutzte ‚Active Wheel’ Radnabenmotoren-Konzept von Michelin wird auch in dem Kompaktwagen ,Will’ des französischen Elektroautoherstellers Heuliez installiert (s.d.).

Auf der Automesse in Paris im Oktober 2008 zeigt Venturi ferner den elektrischen ,Berlingo’, der schon bald auf den Straßen zu sehen sein wird. Das Fahrzeug ist eine elektrifizierte Version des ‚Berlingo’ von PSA Peugeot Citroën, der nun mit einem Venturi-Elektromotor angetrieben wird. Die französische Post plant, bis zu 500 Stück der Elektrowagen zu nutzen, um in Frankreichs 15 größten Städten die Post auszuliefern. Ist der Testlauf erfolgreich, könnten weitere 10.000 Fahrzeuge bestellt werden.

Venturi plant, ein neues Montagewerk für Elektro-Fahrzeuge zu bauen, in der Nähe von Sablé-sur-Sarthe in der französischen Loire-Region, wo das Unternehmen 1984 gegründet wurde. Die Anlage soll voraussichtlich Ende 2009 eröffnet werden. Ob auch das Modell ,Fetish’ dort montiert werden soll, ist nicht bekannt, Venturi gibt auch keine neuen Informationen bezüglich der stark verspäteten Produktionspläne für den Wagen heraus.

Inzwischen hat der Venturi ,Eclectic’ von 2006 eine Metamorphose durchgemacht und präsentiert sich mehr als ‚Produkt’ – da er ab Oktober 2009 ja auch tatsächlich produziert werden soll, pro Jahr 3.000 Stück.

Diese neue Version wiegt 390 kg, ist etwas kleiner, weitaus aerodynamischer und bietet auf der Zubehörliste auch Türen an. Angetrieben von einem 4 kW Elektromotor kann der Wagen drei Passagiere mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h befördern – bei einer Reichweite von 50 km. An einem 16 A Anschluß beträgt die Ladezeit ca. 5 h. Die 0,8 m2 Solarzellen auf dem Dach liefern 300 W.

Der Wagen soll ohne staatliche Zuschüsse 15.000 € kosten

VOLKSWAGEN


Auf dem 78. Genfer Salon Anfang 2008 kündigt VW an, daß der neu vorgestellte Diesel-Hybrid, ein ,Golf’ mit 75 PS starkem 1,2 Liter Common-Rail-Dreizylinder und einem 27 PS starken 220 V Elektromotor mehr ist als nur ein Konzeptauto. Sowohl der Elektromotor als auch die Verbrennungsmaschine alleine sind jeweils in der Lage, den Wagen anzutreiben. Die im Kofferraum untergebrachte Nickel-Metall-Hydrid-Batterie speichert beim Bremsen sowie im Schiebebetrieb zurückgewonnene Energie, um sie beim Beschleunigen wieder abzugeben.

VW experimentiert seit den frühen 1990er Jahren mit Benzin-Elektro-Hybriden, doch das neue Modell ist das erste Serienmodell, das das Unternehmen präsentiert. Möglicherweise kann der ,Golf TDI’ mit Doppelantrieb schon Ende 2009 kommen. Im März gibt VW allerdings bekannt, daß Diesel/Elektro-Hybride zu teuer seien und man von ihrer Herstellung Abstand nehmen wird.

Im Mai 2008 tut sich VW mit Sanyo Electric zusammen, um Speichersysteme für den Einsatz bei Hybrid-Diesel- und Elektro-Antrieben auf der Basis von Hochleistungs-Lithium-Ionen-Akkus zu entwickeln.

Das Elektronik-Unternehmen plant, die Produktion im nächsten Jahr zu beginnen und während der nächsten sieben Jahre rund 769 Mio. $ zu investieren, um Entwicklung und Herstellung weiter voranzubringen. Der Volkswagen-Konzern hofft, mit der Li-Io-Technologie ausgestattete Fahrzeuge ab 2010 anbieten zu können. VW-Chef Martin Winterkorn tönt lauthals: „Die Zukunft gehört dem Elektroauto – mit Strom aus der Steckdose.“

Ach... auch schon gemerkt?!

Zum Sommer zeigt Westfalia den Traum aller Hippies der 1970er (wie ich), die damals besonders gerne in den genügsamen, verläßlichen und ungemein praktischen VW-Bussen herumgefahren sind, oftmals bunt angemalt und fast immer mit einem ‚Atomkraft - Nein danke!’ Aufkleber. Und da es viele von uns inzwischen auch ‚zu etwas gebracht’ haben, könnte sogar der Preis für den einen oder anderen erschwinglich sein. Für diese Neugestaltung ist der kanadisch-französische Industriedesigner Alexandre Verdier verantwortlich.

Verdier Camper

Verdier Camper Woody (Grafik)

Das moderne Bus-Konzept ist mit einem 200 PS (!) 4-Zylinder Hybrid-Motor ausgestattet, dessen zwei zyklenfeste Batterien auch den Strom einer 170 W Solaranlage auf dem Dach speichern, die ihr Paneel GPS-gesteuert optimal auf die Sonne ausrichten soll. Die Energie ist auch nötig, denn der ,Verdier Camper’, den es in fünf verschiedenen Varianten geben soll (hier abgebildet ist der ‚Woody’), trumpft mit einer Vielzahl technischer ‚Spielereien’ auf. So gibt es neben Betten, einer ausklappbare Küche, Containern für Abfall, Recycling und Kompostierung sowie einer Kühl/Gefrierkombination auch ein komplettes On-Board-Entertainment-Center, samt Projektor, Surround-Sound und ausrollbarem Bildschirm. Die nützlichste Funktion ist wahrscheinlich der herausnehmbare Computer im Armaturenbrett auf der Beifahrerseite, mit dem man sogar Online gehen kann. Verdier nimmt bereits Reservierungen für das Wohnmobil an, das ab Sommer 2009 und für etwa 129.000 $ auf die Straße kommen soll.

Für den von der Bundesregierung Mitte 2008 gestarteten ,Flottenversuch Elektromobilität’ liefert VW einen Hybrid mit Elektroantrieb und schnell ladbaren Li-Io-Batterien. Das nun ,Golf TwinDrive’ genannte Modell soll eine elektrische Reichweite von 50 km haben und ist mit einem 122 PS Dieselmotor und einem 82 PS Elektromotor ausgerüstet, die eine Höchstgeschwindigkeit von 120km/h erlauben. Ab Juli soll eine Testflotte von 20 Elektro-Diesel-,TwinDrive’ unterwegs sein. Die mit Schukosteckern, wie hier abgebildet, wohl eher an Haushaltsgeräte erinnern. Die Ladezeit beträgt 4 h.

Bei dem Pilotprojekt arbeiten Volkswagen und das Bundesministerium für Umwelt (BMU) mit sieben weiteren Partnern zusammen, darunter drei Fraunhofer-Institute und Eon. In den folgenden drei Jahren soll gemeinsam ein fahrzeugtaugliches Energiespeichermodul auf Basis der Lithium-Polymer-Akkumulatortechnologie entwickelt werden, denn größter Problempunkt der Elektromobilität sind noch immer die sehr hohen Kosten für die Lithium-Ionen-Batterien von z. Zt. 10.000 €. Dieser Preis soll bis zur Markteinführung des Hybrid-VW im Jahr 2011 auf 3.000 € sinken. Die Entwicklung soll 45 Mio. € kosten – ein Drittel davon zahlt das Bundesumweltministerium.

1-Liter-VW

1-Liter-VW

Im Juli 2008 kursieren im Netz Gerüchte, denen zufolge VW eine limitierte Auflage seines erstmals 2002 vorgestellten 1-Liter-Konzeptfahrzeugs plant – in einer Hybridversion. In dem Gefährt in Zigarrenform sitzt der Beifahrer hinter dem Fahrer, statt Außenspiegeln gibt es Kameras, und eingestiegen wird wie in das Cockpit eines Düsenjets. Motorseitig soll anstelle des einstigen 1-Zylinder-Konzepts (weshalb ich den Wagen bislang auch nicht aufgeführt hatte) nun ein 2-Zylinder zum Einsatz kommen, der an einen Elektromotor gekoppelt ist. Trotz dieser schweren Hybrid-Ausstattung soll das 3,65 m lange, nur 1,25 m breite und kaum 1 m hohe Auto lediglich 300 kg wiegen. An die Serienproduktion ist ab 2010 (andere Quellen: 2012) gedacht, der Preis soll zwischen 20.000 € und 30.000 € betragen.

Auch ein futuristisches Konzept taucht in diesem Jahr noch auf, der ,VW VAN’ des Designers Adam Danko, der als Reminiszenz an den legendären VW Transporter ,T1’ erinnern soll – nur daß diesmal ein 150 PS - 200 PS Elektromotor für den Antrieb sorgen soll. Das Chassis aus Metallprofilen ist von Glas umgeben, das von innen transparent ist. Auf dem Dach sind Sonnenkollektoren montiert, und die Batterien werden dazu von einem Bremsenergie-Rückgewinnungssystem gespeist.

Im November 2008 verkündet VW, daß man Elektromotoren für Hybrid- und Elektrofahrzeuge künftig selbst produzieren und nicht mehr von Zulieferern beziehen möchte. Die Motoren sollen im nordhessischen VW-Werk Kassel gefertigt, erste Prototypen noch zum Jahresende präsentiert werden. Insgesamt will VW in den nächsten fünf Jahren 3,2 Mrd. € in seine Komponentenwerke stecken. Die Batterie-Zellen der Fahrzeuge werden aus der Allianz mit Sanyo Electric kommen. 

Sehr ansprechend ist auch das Design von Alexander Zhukovsky namens ‚T 6’, das sich ebenfalls auf den berühmten Vorgänger bezieht.

T 6

T 6

Das äußerst futuristische Konzept besteht aus zwei, flexibel miteinander verbundenen zylindrischen Kabinen, die weitgehend transparent sind und von großen Reifen umschlossen sind. Zum Ein- und Aussteigen öffnen sich die runden transparenten Türen nach oben, und der Innenraum sieht wie ein luxuriöses Büro aus. Informationen zur Antriebsform werden nicht gemacht, die Technik impliziert allerdings eine elektrische Motorisierung.

Ich empfehle, einmal die gesamten Ergebnisse des Designwettbewerbs ,Next VW Icon’ anzuschauen, denn da sind noch einige äußerst beeindruckende Ideen junger Designer dabei, deren komplette Präsentation an dieser Stelle dann doch zuviel des Guten wäre.

Andere interessante Designs, die VW in diesem Jahr veröffentlicht, heißen ‚One’ (natürlich ein Einsitzer), ‚Ego’ (für zwei Passagiere) und ‚VW Room’ als Familienwagen.

VOLVO


Im April 2008 gibt der schwedische Hersteller Volvo Trucks bekannt, daß es 2009 mit der Produktion von Lkw mit Hybridantrieben starten wird. Hierfür ist eine Testphase mit zwei neu vorgestellten Hybrid-Entsorgungsfahrzeugen eingeplant, die von den Firmen Renova und Ragn-Sells bei der Müllentsorgung eingesetzt werden.

Hybrid-Müllfahrzeug

Hybrid-Müllfahrzeug

Die Hybridlösung von Volvo besteht aus der Kombination eines 235 kW starken 7,0 Liter Dieselmotors mit einem 120 kW starken sogenannten ,Integrated Starter Alternator Motor’ (I-SAM), der sowohl als Anlasser als auch als elektrischer Antriebsmotor und Generator dient. Seine Energie bezieht der Motor aus Lithium-Ionen-Batterien, die auch beim Bremsen wieder aufgeladen werden. Der Elektromotor kommt beim Anfahren und Beschleunigen bis auf 20 km/h zum Einsatz, bei höheren Geschwindigkeiten übernimmt der Dieselmotor den Antrieb. Diese Lösung sei für den gegebenen Einsatzzweck wirtschaftlicher als alle anderen derzeitigen Alternativen.

Darüber hinaus ist eines der Fahrzeuge mit einem zusätzlichen Batterieblock ausgestattet, der den Abfallverdichter betreibt, und dessen Batterie über das Stromnetz geladen wird, wenn das Fahrzeug nachts steht. Langfristig plant Volvo, Hybridfahrzeuge auch für den Fern- und Baustellenverkehr anzubieten.

Für einen Einsatz auf der Dakar-Rally 2015 ist das Konzept eines Volvo-Hybrid gedacht, der im August 2008 in den Blogs erscheint. Das Konzept basiert auf einem Antriebsstrang, der eine Brennstoffzelle, Solarzellen auf dem Dach und ein Diesel-Aggregat kombiniert, deren gemeinsamer Strom die Radnabenmotoren in den einzelnen Rädern antreibt. Falls das Fahrzeug jemals in den Handel kommt, dann möglicherweise für Sonderzwecke wie als Rettungswagen oder mobiles Krankenhaus.

Im September 2008 stellt Volvo den ,7700 Hybrid’ vor, einen 12 m langen Linienbus mit einem Parallel-Hybridsystem, das aus einem 5,0 Liter Dieselmotor und einem 120 kW/163 PS starken Elektromotor besteht. Mit dem Elektromotor startet und beschleunigt der Bus fast lautlos, bevor bei einer Geschwindigkeit zwischen 40 km/h und 50 km/h der Diesel anspringt.

Gravity Car

Gravity Car

Die Brennstoffersparnis wird mit 30 % angegeben. Nach verschiedenen Testläufen im kommenden Jahr soll der Bus, der nur 100 kg schwerer ist als die Standardversion, dann Anfang 2010 in Serienproduktion gehen. Erste Bestellungen gehen bei Volvo schon jetzt ein.

Ein äußerst filigranes ‚Fahrzeug’ ist der ,Gravity Car’, eine radikale Studie von Volvo. Es ist aus leichten Materialien wie Aluminium, Kohlenstoff- und Glasfasern gebaut und wiegt nur 15 kg. Der aerodynamisch optimierte Renner  hat keinen Eigenantrieb-Mechanismus außer der Schwerkraft (in Deutschland sagt man ‚Seifenkisten’ dazu).

Der Fahrer liegt mit dem Gesicht nach unten in der engen Karosserie, den Kopf direkt hinter dem Vorderrad, und die Lenkung erfolgt durch direkt an der Vorderachse angebrachte Lenker.

WRIGHTSPEED

 

Keine aktuellen Informationen.

 

XP VECICLES

 

Keine aktuellen Informationen.

 

YAMAHA


UnoMoto

UnoMoto

Der Rahmen einer Yamaha ‚R1’ ist Grundlage des Designs des 18-jährigen Kanadiers Ben J. Poss Gulak, das erstmals auf der National Motorcycle Show in Toronto 2008 vorgestellt wird. Das elektrisch betriebene Zweirad ‚UnoMoto’ (oder ‚Uno’), dessen Räder nebeneinander angebracht sind und das die selbststabilisierende Segway-Technologie einsetzt, wiegt 54,4 kg, ist 40 km/h schnell und kann mit einer Batterieladung etwa 2,5 h lang fahren.

Ein weiteres höchst eigenwilliges Design stammt von dem Studenten Jake Loniak am Art Center Pasadena in Kalifornien, es kursiert im Mai 2008 in den Fachblogs. Das Konzept mit dem Namen ,Deus Ex Machina’ vereinigt modernste Elektronik mit der Exoskelett-Technologie, wird von Hochleistungs-Kondensatoren (Ultracaps) und dotierten Nano-Phoshpat-Batterien angetrieben, und die Steuerung erfolgt über 36 pneumatische Muskeln mit zwei Linearantrieben entlang einer ,Wirbelsäule’ aus sieben künstlichen Wirbeln. Auch der Helm des quasi ‚anziehbaren’ Motorrads ist pneumatisch verbunden.

Der Designer ist der Auffassung, daß es mit seinen Radnabenmotoren eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3 Sekunden erreichen kann – bei einer Ladezeit von 15 Minuten und einer Zykluszeit (Fahrreichweite) von rund einer Stunde. Ich glaube, das würde auch großen Spaß machen, zumindest auf glatter Fahrbahn.

C3

C3

Im September 2008 berichtet die japanische Presse, daß verschiedene Motorradhersteller, darunter auch Yamaha, nun auch auf den Markt der Elektromotorräder vordringen wollen. Die ersten Serien-Krafträder sollen ab 2010 auf den Markt kommen, mit äußerst konservativem Aussehen, das leider nichts mit den vorstehenden innovativen Designs zu tun hat.

Neben dem 2005 erstmals vorgestellten Elektro-Kleinrad-Konzept ,EC-02’, das dann ab 2007 auf verschiedenen Messen gezeigt wurde, präsentiert das Unternehmen beispielsweise das ‚C3’ Konzept, das wie ein etwas klobiger Retro-Roller wirkt. Auch die Ausstattung ist konventionell: Lithium-Ionen-Batterien, Reichweite 100 km.

Einen ähnlichen Eindruck macht das im Dezember 2008 vorgestellte ,PAS City-C’ Fahrrad. Das schlanke, batteriebetriebene Hybrid-Elektro-Fahrrad, das in einer auf Japan limitierten Edition hergestellt werden soll, verfügt über einen stabilen Metallrahmen, einen praktischen Fahrradkorb sowie einen, von Lithium-Ionen-Batterien gespeisten, Elektromotor, der beim Beschleunigen, beim Hochfahren auf einem Hügel, beim Fahren gegen den Wind, oder beim Transport schwerer Lasten Unterstützung bietet. Das Rad wiegt ca. 22 kg, wird in grün und grau angeboten, kann voll aufgeladen bis zu 65 km weit fahren und soll 2.000 $ kosten.

ZAP! ELECTRIC VEHICLES


Im Januar 2008 startet die Joint Venture Firma von ZAP und der Youngman Automotive Group, China, mit der Umsetzung des gemeinsamen ,ZAP Alias’ Projekts. Das vollelektrische Zwei-Personen-Fahrzeug mit 320 PS hat zwei Elektromotoren in den beiden Vorderrädern. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 160 km/h und einer Reichweite von ca. 240 km pro Ladung soll es im 2. Quartal 2009 zu einem Preis von 33.000 $ in den Handel kommen.

Das kalifornische Unternehmen vereinbart im Februar mit Coca Cola, daß in Montevideo, Uruguay, eine Flotte von 30 seiner kompakten ZAP Elektro-Transporter für ein neues Getränke-Vertriebssystem eingesetzt werden. Eine ähnliche Vereinbarung wird mit der lokalen Postverwaltung geschlossen.

Ab März 2008 bietet ZAP auch Plug-in-Hybrid-Systeme für die Umwandlung des Toyota ,Prius’ und des Ford ,Escape Hybrid’ an. Die Kosten für die Umwandlung betragen zwischen 24.000 $ und 36.000 $, je nach Fahrzeug und Größe der Batterie.

In der Szene wird das Unternehmen mit gewisser Skepsis betrachtet, da es schon häufig mit großen Ankündigungen aufgefallen war. Bislang gibt es jedoch weder Anzeichen für den Brennstoffzellen-Wagen ,Worldcar’ für 99.000 $, der schon im Jahr 2003 vorgestellt wurde, noch für den Flex-Fuel-Wagen ,Obvio’, der zuerst für das Jahr 2005, und später für 2007 versprochen wurde. Dabei soll die Vertriebstochter des Unternehmens Voltage Vehicles bereits im September 2004 eine exklusive Vereinbarung mit der Firma Apollo Energy Systems aus Pompano Beach, Florida, unterzeichnet haben, um die Brennstoffzellen-Technologie von Apollo zu nutzen und weiterzuentwickeln. Diese Vereinbarung soll eine Höhe von 100 Mio. $ gehabt haben. Die Skepsis gegenüber den Verlautbarungen ist daher verständlich.

Nun wird der Prototyp eines ,ZAP Truck XL’ mit 340 kg Zuladung angekündigt, dessen Auslieferung im Herbst 2008 versprochen wird. Außerdem beginnt der Verkauf eines Elektrorollers ‚Zapino’, der von ZAP! hergestellt wird. Er besitzt einen bürstenlosen 3 kW Elektromotor und soll rund 3.500 $ kosten. Mit 50 km/h Spitze, die allerdings schon in 4 Sekunden erreicht werden, sollen pro Batterieladung 50 km Reichweite drin sein. Die 4 Stück 60 V Greensaver Silicon-Power Batterien sollen 400 bis 1.000 Ladezyklen überstehen (1 bis 3 Jahre), anschließend müssen sie für 725 $ ersetzt werden. Die Ladezeit beträgt zwischen 4 und 10 Stunden.

Der Radnabenmotor im Hinterrad schafft mehr Platz an Bord für zusätzliche Batterien. Außerdem entfällt dadurch die Notwendigkeit für Gurte oder Ketten, was sich in einer angenehmen Fahrt mit weniger Vibrationen und Lärm und einer verbesserten Beschleunigung bei gleichzeitiger Reduzierung der allgemeinen Wartung äußert. Durch eine optionale 60V / 40 Ah Li-Io-Batterie kann die Reichweite auf 105 km erweitert werden.

Mitte 2008 meldet ZAP, daß man an der Entwicklung eines 7 kW Radnabenmotors für größere Fahrzeuge arbeitet – außerdem wird eine strategische Partnerschaft mit dem in Dubai ansässigen Kommunikations-Technologie Unternehmen Al Yousuf Group geschlossen, um den internationalen Vertrieb zu erweitern.

Neue Probleme gibt es im Juli, als Eigentümer des ,ZAP Xebra’ in Massachusetts ein Schreiben des dortigen Kraftfahrzeugsamts bekommen in dem ihnen mitgeteilt wird, daß ihre kleinen elektrischen Fahrzeuge weder ein Motorrad noch ein Auto sind, so daß ihre rechtliche Lage in der Schwebe ist.

Unbeeindruckt gibt ZAP im August 2008 bekannt, daß es in Simpson County, Kentucky, mit dem Bau einer ‚1-million-square-foot’ Fabrik für 84 Mio. $ beginnen werde, in der pro Jahr mehr Fahrzeuge hergestellt werden können als „Porsche und Saab zusammen“. Innerhalb von vier Jahren würden dort 4.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Bislang wird in China gefertigt. Der US-Bundesstaat hatte bis zu 48 Mio. $ an steuerlichen Anreizen versprochen um ZAP und seinen Partner Integrity Automotive zu überzeugen, die Anlage in Kentucky zu bauen. Dort sollen ab Mitte 2009 dann täglich bis zu 300 Elektromobile hergestellt werden, darunter auch elektrische Busse.

Im September erfolgt die Grundsteinlegung für das neue Werk, und endlich wird auch der ‚Alias’ in Natura gezeigt, der dort produziert werden soll. Und wieder verbunden mit großen Worten: „Für jedes in der neuen Anlage hergestellte Fahrzeug werde man 200 Bäume pflanzen!“

Alias

Alias

Der dritte und namensgebende Partner des Joint Venture von ZAP und Youngman Automotive, die in Hong Kong eingetragene, zuerst EV Holdings Ltd. und dann Detroit Electric (s.d.) genannte Firma, steigt im September 2008 aus um eigene Elektromobile zu entwickeln und herzustellen. ZAP! gibt die Rechte an Detroit Electric für 750.000 $ zurück und behält die nordamerikanischen Vertriebsrechte für (potentielle) spätere Wagen von Detroit Electric. Auch China Youngman will sich aus der Vereinbarung zurückziehen, nachdem sich die Partner nicht darauf einigen konnten, ob zuerst Elektro-Busse oder Autos hergestellt werden. Eigentlich wollte man gemeinsam 100 Mio. $ investieren, später nur noch 5 Mio. $ und schließlich gar nichts mehr.

Man hofft nun, die erste Produktionsvariante des ‚Alias’ im Januar 2009 zeigen zu können.

Ebenfalls im September kündigt der Energieminister Uruguays an, daß die Regierung ZAP im Bundesstaat Montevideo ‚one acre’ Land für die Errichtung eines Montagewerks zur Verfügung stellt. Mit dem Bau soll bereits im Oktober begonnen werden. Die rund 50 % der Wertschöpfungskette umfassende Montage soll die 3-rädrigen ‚Zebra’ Modelle, den ,ZAPPY3’ Elektro-Roller sowie Elektro-Fahrräder für den Vertrieb in ganz Südamerika umfassen.

In Chile startet die nationale Elektrizitätsgesellschaft ein Programm um den elektrischen Transport zu fördern, indem sie ihren Kunden die Finanzierung von elektrischen Fahrrädern, Rollern und Motorrädern von ZAP anbietet.

Im November 2008 erwischt die Finanzkrise auch ZAP, als der Partner Integrity Manufacturing bekannt gibt, daß ein Hauptinvestor abgesprungen sei und nun 150 Mio. $ - 200 Mio. $ als Bundes-Unterstützung benötigt werden, um mit dem Fabrikbau in Kentucky voranzukommen. Zum Jahresende ist der weitere Bestand von ZAP ziemlich unsicher.

ZENN MOTOR CO.


Im Januar 2008 fährt der Zenn erstmals in Alaska und Wisconsin, und im Februar präsentiert das kanadische Unternehmen sein 3. Modell. Das Auto mit elektrischem Frontantrieb ist wegen seiner Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h als ,Neighborhood Electric Vehicle’ klassifiziert und darf deshalb nicht auf die Autobahn. Die Reichweite beträgt etwa 55 km.

ZENN

ZENN

Der neue Antriebsstrang besitzt einen Gleichstrommotor, und das Unternehmen hofft auf eine schnelle Entwicklung der EEStor-Stromspeicher (s.d.), bei denen Superkondensatoren mit Li-Io-Akkus kombiniert werden.

Darüber hinaus arbeitet ZENN an der Nachrüstung bestehender Fahrzeuge sowie an kleinen bis mittelgroßen Autos mit größerer Reichweite, die eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und Reichweiten bis zu 650 km haben sollen.

Mitte 2008 fahren weltweit bereits 45.000 Elektromobile von ZENN herum. Trotzdem erhalten sie in ihrem Herstellungsland Kanada keine Straßenzulassung, da sie nicht den strengen Sicherheitsvorschriften genügen sollen. Die Preise der ZENN-Fahrzeuge liegen zwischen 12.000 $ und 16.000 $.

ZERO MOTORCYCLES


Das bereits 2007 präsentierte ‚Zero X’ Bike des kalifornischen Unternehmens wurde von Grund auf als Elektro-Motorrad konzipiert.

Zero X

Zero X

Es enthält 168 einzelne Hochleistungs-Lithium-Ionen-Zellen, die sechs Jahre halten sollen. Mit der 2 kWh Ladung sind bis zu 2 Stunden Fahrzeit drin. Die ausgereifte Stromkreis-Technologie von Zero hat die höchste Leistungsdichte (Speicherleistung pro Gewicht) unter allen Akkus auf dem Markt und liefert den vollen Strom sofort, sicher und ohne Überhitzung. Die Akku-Einheit ist außerdem zu 100 % wiederverwertbar. Die Ladezeit an 110 V oder 220 V Anschlüssen beträgt 2 h. Der Elektromotor nutzt Permanentmagneten und erreicht eine Spitze von 23 PS / 17,4 kW.

Der Designer Neal Saiki nutzte seinen Abschluß der Luft- und Raumfahrttechnik sowie seine 15 Jahre langen Erfahrungen als einer der führenden Mountainbike-Designer, um aus Flugzeug-Aluminium einen der weltweit leichtesten Motorrad-Rahmen von unter 10 kg zu entwickeln, so daß ein Gesamtgewicht von nur 70 kg erreicht wird.

Der Preis des Motocross-tauglichen Elektromotorrads auf der Website der Firma lautet inzwischen allerdings 7.450 $ in den USA.

ZHEJIANG 001 GROUP


Solarmobil der Zhejiang 001 Group

Solarmobil der
Zhejiang 001 Group

Im Oktober 2008 stellt der seit 1988 bestehende chinesischer Hersteller auf der bereits 29. (!) Internationalen Zhejiang Fahrrad- und Elektro-Auto Ausstellung in Hangzhou, Ost-China, ein solarbetriebenes Kleinfahrzeug für 5.560 $ vor.

Mit einer Ladezeit von 30 Stunden Sonnenschein kann der Wagen bis zu 150 km weit fahren. Energie für 5 km gibt es schon nach nur einer Stunde. Bislang hat die Zhejiang 001 Group 10 Exemplare produziert aber die Produktion sei geplant.

Aussehen tut dieses Auto wie der durch DianZi elektrifizierte ,QQ’ von Chery, der wiederum ein Klon des Daewoo ,Matiz’ ist.

 

Im folgenden dritten Teil dieser Jahresübersicht geht es um Designs, Konzepte, E-Fahrräder, Einzelkonversionen und weitere Entwicklungen des Jahres 2008.

 

(Die Jahresübersicht 2009 ist bereits in Arbeit)

 

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